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Jahresbericht 2011 Sozial- und Entwicklungshilfe Kolping Schweiz Kolping

Kolping5 Die Sozial- und Entwicklungshilfe Kolping Schweiz in Zahlen Aktionen 2011 Projekt Spenden Zahlungen Aktion Ferien 0.00 15’000.00 Weihnachtsprojekt20’720.50 0.00 Mensch

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Jahresbericht 2011 Sozial- und Entwicklungshilfe Kolping Schweiz

Kolping

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Die grossen Einbrüche und fortwährenden Turbu-lenzen auf den weltweiten Finanzmärkten haben das Zins- und Ertragsniveau der Kapitalanlagen massiv nach unten gedrückt. Anleger gehen auch nicht mehr so risikoreich vor wie noch vor Jahren. Heute steht in erster Linie der Erhalt des Wertes im Vordergrund und nicht mehr die höchstmögli-che Rendite, falls es die noch gibt. Ein niedriges Zinsniveau verleitet auch dazu, für Projekte der verschiedenen Institutionen die Finanzierung aus dem eigenen Kapital zu nehmen. Da es auch wei-terhin ungewiss ist, wie sich die Lage entwickeln wird – positiv oder negativ –, kommen heute Rückstellungen und Sicherheiten wieder ver-mehrt vor den Vergabungen.

Bestimmt hat es aber nichts damit zu tun, dass unsere Projekte nicht mehr ankommen und unsere Arbeit nicht anerkannt ist. Hier hat sich ja auch nichts verändert. Wir sind weiterhin präsent mit guten Projekten und versuchen dabei auch so

transparent und nachhaltig wie immer möglich zu sein. In Zusammenarbeit mit Kolping Internati-onal und unseren Kolpingpartnern in den Ländern sind wir nahe dran an den Nöten der Zeit.

Projekte

Folgende grösseren Projekte wurden 2011 durch uns unterstützt: Kosovo: Berufliches Bildungszentrum in Prizren; Albanien: Infrastrukturbeitrag; Slowenien: Ferien für Familien und Jugendliche; Slowakei: Roma-Frauen und Ausbildung, Verbandsstrukturen; Li-tauen: Kolping-Schule in Kaunas; Rumänien: Ju-gendprojekte in Moldova; Kongo: Strassenkinder, Schule; Tanzania: Programm Ländliche Entwick-lung, Bildungshaus in Bukoba; Indien: Hausbau-programm; Bolivien: Berufliche Bildung, Infra-strukturbeiträge für Regionalbüros, Mutter-Kind-Haus in Cochabamba; Solidaritätsaktion: Beiträge an Teilnehmerinnen der Rom-Wallfahrt aus unse-ren Partnerverbänden; Schweiz: Ferien für Fami-

Jahresbericht 2011Wenn man das Jahr 2011 von den Zahlen her beurteilt, so ist es keines der ganz guten für unsere Projektarbeit gewesen. Die Spendeneinnahmen verzeichnen einen spürbaren Einbruch. Dies vor allem im Bereich der Gross- und institutionel-len Geldgeber. Auch wenn man im Nachhinein nie ganz klar deuten kann, welches die Gründe dazu waren, so haben sicher folgende Aspekte dazu beigetragen.

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lien, Unterstützungsbeiträge für Ausbildung und Gesundheit.

Bolivien

Die politische Situation in Bolivien hat sich nicht verändert und es ist weiterhin schwer für Nichtre-gierungsorganisationen, ihre Arbeit zu tun. Ge-genüber den vermehrt kostenlosen Angeboten der Regierung, deren Qualität dann auch entspre-chend ist, gibt es viele Hürden zu nehmen und Auflagen zu erfüllen. Hier gelten schon lange keine gleichen Bedingungen mehr. Es gibt immer mehr Bedingungen, die zu erfüllen sind, sowie laufend Änderungen bei den Arbeitsverträgen und Anstellungsbedingungen des Personales. Bei den Angeboten von Kolping Bolivien, im Bereich der Bildung und der medizinischen Grundversor-gung, ist deshalb ein qualitativ hochstehendes Angebot immer wichtiger. Das bedeutet auch, dass die Einrichtungen laufend verbessert und er-neuert werden müssen. Dies bedarf unserer Un-terstützung, weil keines der Projekte dies aus ei-gener Kraft erwirtschaften kann.

Trotz all der Widrigkeiten arbeiten unsere Schulen und Centro Medicos aber weiterhin erfolgreich. Sie sind gut verankert und beliebt bei der Bevöl-kerung. Dies gilt auch für das Mutter-Kind-Haus in Cochabamba, das immer voll belegt ist. Hier ist man auch nach aussen sehr aktiv, im Sinne der Aufklärung zu den Themen häusliche Gewalt, Al-koholismus und Missbrauch von Kindern. Eine ganz wichtige gesellschaftliche Aufgabe wird hier erfüllt.

Tanzania

Das Bildungs- und Tagungszentrum in Bukoba, mit umfassendem Angebot an Konferenzräumen, Zimmern und Restaurant, ist nach dem zweiten

Betriebsjahr im Vollausbau auf gutem Wege. Es ist das Aushängeschild des Kolpingwerks und das Fenster zu vielen Kreisen der Gesellschaft Tanza-nias. Die grosse Schule in Bukoba ist voll belegt und ein qualitativ hochstehendes Angebot im Be-reich der Grundschulbildung. Das Hauptfeld der Aktivitäten liegt nach wie vor in den verschiede-nen Projekten der ländlichen Entwicklung und der Ausbildung von Bauern. Weiterhin sehr erfreulich ist die Entwicklung des Verbandes, entstehen doch immer mehr Kolpingfamilien und regionale Zentren in verschiedenen Teilen des Landes.

Indien

In diesem Jahr konnten wir einen grossen Beitrag an das Hausbauprogramm von Kolping Indien aus der Spendenaktion der Region Aargau/Basel aus dem Vorjahr überweisen. Die bewährten Pro-gramme mit den Spargruppen sind weiterhin sehr erfolgreich. Der Verband ist auch im letzten Jahr gewachsen, und viele Menschen konnten durch die Programme von Kolping Indien ihre Le-benssituation entscheidend verbessern.

Litauen

In diesem Jahr konnte das Kolping College in Kau-nas eingeweiht und der Nutzung übergeben wer-den. Eine lange Geschichte hat so einen guten Abschluss gefunden. Nach der ursprünglichen Planung hätte diese Betriebseröffnung schon vor Jahren sein sollen. Die Planungen waren auch schon lange abgeschlossen. Dann begann aber die fast endlose Geschichte mit Einsprachen von Nachbarn, einem Verfahrensfehler bei der Ertei-lung der Bewilligung, dann das Denkmalamt, die archäologischen Untersuchungen des Unter-grunds und immer wieder ein harter Winter da-zwischen. Trotzdem, es ist gelungen. Ein schöner, zweckmässiger Bau für die Studenten der ersten Kolpingschule auf Universitätsniveau.

Spenden

Viele Einzelspender, die Kolpingfamilien, Pfar-reien, Kirchgemeinden, Stiftungen, Kirchenopfer sind die Quellen unserer Spendeneinnahmen.

Durch die Kolpingfamilien sind viele grosse und kleine Beträge eingegangen, im Total CHF 107’841 (CHF 122’981/2010) Darunter besonders erwäh-nen möchten wir die Kolpingfamilien: Altdorf, Altstätten, Amriswil, Arbon, Baden, Baar, Basel St. Clara, Bern, Biel, Brugg-Windisch, Burgdorf, Bütschwil, Davos, Dietikon, Frauenfeld, Freiburg, Genf, Grenchen, Hochdorf, Kreuzlingen, Kriens, Küssnacht, Landquart, Langenthal, Laufen, Lau-sanne, Lugano, Luzern, Montreux/Vevey, Muri, Olten, Rapperswil, Rorschach, Schwyz, St. Gallen,

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Thalwil, Uznach, Weinfelden, Winterthur, Wohlen, Zofingen, Zug, Zürich Peter und Paul, Zürich Ge-samtverein. Dies ist ein schöner Erfolg. Daneben wurde auch in diesem Jahr von den Kolping-familien für die Renovation des Kolping Geburts-hauses in Kerpen gespendet.

Aktionen

Die beiden Aktionen «Spendenclub» haben das Resultat von CHF 29’486 erbracht. (CHF 21’165 KF Basel St. Clara/CHF 8’330 Kolping Schweiz). Durch die beiden Sammlungen (Münzen und Briefmarken) konnten CHF 3’780 erlöst werden. Weihnachtsaktion CHF 20’720, Spendentelefon CHF 1’606.

Osterversand

Erstmals in diesem Jahr haben wir, vor Ostern, alle uns zur Verfügung stehenden Mitgliedsadressen angeschrieben. Dabei haben wir um Spenden für ein Projekt der ländlichen Entwicklung in Tanza-nia geworben. Diese Aktion war ein grosser Er-folg, durften wir doch bei rund 5’000 angeschrie-benen Adressen die Summe von CHF 45’000 ent-gegennehmen. Dieser Briefversand hat aber, bei Regionen und Kolpingfamilien, weitere Aktionen ausgelöst, über welche wir im nächsten Jahr be-richten werden.

Beratungsstelle für Projekte

Das Ergebnis in diesem Jahr betrug CHF 253’628 (CHF 358’090/2010). Das ergibt Mindereinnahmen von CHF 104’462. Ein grosser Betrag, der fehlt und schmerzt. Dies ist der erste Einbruch im elften Jahr der Beratungsstelle für Projekte, konnten doch all die Jahre vorher die Erträge stets gestei-gert oder mindestens gehalten werden. Im Feb-ruar 2011 trat Dipl. theol. Mauro Toillier die Nach-folge von Dr. theol. Chika Uzor an. Im Laufe des Jahres hat er nebst den Kontakten und Besuchen auch die Kirchgemeinden und Pfarreien neu in Spender kategorien geordnet, um so noch effizi-enter wirken zu können.

Trotz der Mindereinnahmen, unsere Projekte wer-den von den Kirchgemeinden und Pfarreien ge-schätzt, weil sie konkret, überschaubar und breit wirksam sind. Dabei hilft auch das klare Profil, die Nähe zur Kirche, die Qualität der Projekte und na-türlich die persönliche Beratung und Betreuung durch unseren Stellenleiter.

Kolping Tatico-Kaffee

Unser Kaffee aus Mexiko, mit dem Fair-Trade-Gü-tezeichen versehen und in Basel geröstet, kann von der Qualität her mit jedem anderen Kaffee auf dem Markt spielend mithalten. Der Verkauf war in diesem Jahr leider rückläufig gegenüber dem Vorjahr und betrug 1’986 kg (2’342 kg/2010). Es ist uns natürlich bewusst, dass wir hier in Kon-kurrenz stehen zu vielen anderen Anbietern und zu neuen Trends. Preislich sollten wir allerdings zu den Kapselkaffee-Systemen, die gross in Mode sind, immer noch gut liegen. All unseren langjäh-rigen, treuen Kunden möchten wir herzlich dan-ken.

Dank

All denen, die uns immer wieder unterstützen, unsere Arbeit mittragen und unseren Anliegen treu sind, möchten wir danken: den Kolpingfami-lien, den Pfarreien, Kirchgemeinden, Stiftungen, Firmen und den vielen Einzelspendern. Ihre stete Unterstützung hilft uns, unsere partnerschaftli-che Solidarität im weltweiten Kolpingverband konkret zu leben. Das weltweite Kolpingnetz wird immer grösser, jährlich können neue Verbände gegründet werden. Dies zeigt ganz klar, dass Kol-ping auch in unserer Zeit eine Hilfe, Motivation und Antwort auf die Nöte der Zeit ist.

Alle, die uns unterstützen, helfen mit, dass viele kleine Veränderungen geschehen können, die in ihrer Gesamtheit und für die Betroffenen von grosser und entscheidender Bedeutung sind.

Bernhard Burger, Geschäftsführer

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Die Sozial- und Entwicklungshilfe Kolping Schweiz in Zahlen

Aktionen 2011

Projekt Spenden Zahlungen

Aktion Ferien 0.00 15’000.00Weihnachtsprojekt 20’720.50 0.00Mensch im Mittelpunkt 64’820.75 28’557.20Tatico-Kaffee 39’964.97 35’604.00Schulen Bolivien 25’080.10 0.00Centro Medicos Bolivien 34’903.10 0.00Lehrlingsausbildung Bolivien 9’196.60 12’001.50Mutter-Kind-Haus Bolivien 18’352.40 13’075.00Landwirtschaftsprojekte Indien 23’201.65 3’500.00Frauenprojekte Indien 3’759.00 0.00Hausbauprojekt Indien 51’931.75 95’202.00Landwirtschaftsprojekte TAN 92’013.85 58’356.45Kindergarten Tanzania 2’240.00 0.00Schule Tanzania 29’736.35 0.00Solarprojekte Tanzania 10’080.85 0.00Bildungshaus Tanzania 0.00 24’931.00Projekte Brasilien 0.00 4’952.40Projekte Albanien 0.00 24’491.00Solidaritätsaktion 0.00 17’307.00Projekte Polen 2’286.00 0.00Projekte Slowenien 251.70 12’820.00Projekte Rumänien 23’682.30 10’000.00Projekte Kosovo 238.00 30’892.00Projekte Litauen 6’500.00 6’660.00Projekte Slowakei 4’632.75 25’895.00Projekte Tschechien 10’581.15 0.00Projekte Vietnam 2’200.00 0.00Spendentelefon 1’606.60 1’075.50SKW-Spendenclub 8’330.00 0.00Spendenclub C Basel 21’156.65 3’370.00Freie Mittel 57’379.00 0.00Diverses Entwicklungshilfe 0.00 3’780.00

564’846.02 427’470.05

Entwicklung SEH-Fonds Ertrag Aufwand

Bestand 01.01.2011 220’702.14 Einzahlungen 2011 564’846.02 Auszahlungen 2011 427’470.05Bildungs- und Verwaltungsaufwand 79’593.85Beratungsstelle für Projekte 46’029.78Bestand 31.12.2011 232’454.48

785’ 548.16 785’548.16

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BOL-2000 Unterstützung der Bildungsarbeit der Regionalverbände / Bolivien, CHF 1’000.– pro Region

Das Kolpingwerk Bolivien ist in neun von zehn Landesregionen vertreten. Es gibt die Regionalverbände El Alto, Santa Cruz, Tarija, Cochabamba, Pando, Chiuquisaca, Camiri, Potosi und Oruro. Je ein Regionallei-ter/eine Regionalleiterin ist hier für die Kolpingfamilien und Jugendgruppen pro Region zuständig. Nebst den Projekten sind die Bildungsarbeit und Aktionen mit den Mitgliedern die Hauptarbeit von Kolping Bolivien. Ein Teil der Kosten, die in den Regionen anfallen, wird aus dem Erlös der Projekte gewonnen. Dies reicht aber nicht überall und auch nicht für alles. Dieses Projekt unterstützt die Bildungsarbeit der Mitglieder in den einzelnen Regionen und macht, dass der Verband stark und attraktiv bleiben kann. Dies ist wichtig, denn nur ein lebendiger Verband kann eine gute Grundlage sein für die Projekte.

BOL-2021 Mutter-Kind-Haus in Cochabamba / Bolivien, CHF 10’000.–

Das Mutter-Kind-Haus in Cochabamba ist eine Heimat auf Zeit. Hier können Frauen und ihre Kinder bis zu sechs Monaten leben. Es sind alleinerziehende Mütter oder sie kommen aus zerbrochenen Familien. Meist aus einem Umfeld von Gewalt und Alkohol. In dieser Einrichtung sind sie geschützt. Die Frauen können eine Ausbildung machen oder ausser Haus einer Arbeit nachgehen. Die Kinder werden betreut, wenn sie noch klein sind, gehen in den Kindergarten im Haus oder in die Schule im Quartier. Die Leitung dieser Kolpingeinrichtung ist sehr aktiv und fördert und betreibt sehr viel Grundlagen- und Aufklärungs-arbeit im Bereich der Kinderrechte, gegen Gewalt und Missbrauch in der Familie und Gesellschaft, dies auch in Zusammenarbeit mit anderen Organisationen. Mit diesem Projekt unterstützen sie die Arbeit des Mutter-Kind-Hauses.

Projektliste

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BOL-2023 Kolpingschulen in Bolivien, Beiträge an Schuldgeld, CHF 6’000.–

In El Alto gibt es zwei, in Santa Cruz, Varnes und Tarija je eine Kolpingschule. Das Angebot umfasst die gesamte Schulbildung, vom Kindergarten bis zum Matura-Abschluss. Die Kolpingschulen vermitteln einen modernen Unterricht mit zeitgemässen Fächern und Lehrmitteln, dies in kleinen Klassen und mit motivierten Lehrerinnen. Damit die Schulen offen sein können für alle, auch für arme Familien und Fami-lien mit vielen Kindern, gibt es einen Fonds, der hilft, wenn das Geld nicht für das gesamte Schulgeld reicht. Mit diesem Projekt unterstützen Sie diesen Fonds.

BOL-2026 Centro Medico in El Alto / Bolivien, CHF 5’000.–

Das Centro Medico in El Alto wurde in den letzten Jahren immer wieder ausgebaut und vergrössert. Neben Allgemeiner Medizin, Zahnarzt, Frauenarzt, Kinderarzt und Physiotheraphie sind Geburten, kleine Operationen und die Augenmedizin die Hauptangebote des Centro Medico. Dank der guten Qua-lität und der tiefen Preise ist das Centro Medico immer voll ausgelastet. Das bedeutet auch, dass das Projekt selbsttragend ist und schwarze Zahlen schreibt. Es fehlen aber immer wieder Mittel, um Einrich-tungen zu erneuern und Geräte und Instrumente auf dem neuesten Stand zu halten. Nach dem letzten grossen Ausbau mit dem Teil der Augenklinik ist jetzt ein weiterer Schritt geplant. Um den Standard ei-nes Kleinspitals zu erhalten, braucht es noch mehr Krankenzimmer. In einem weiteren Anbau, den man nun plant, sollen diese eingerichtet werden. Mit diesem Projekt helfen sie mit, dass das Centro Medico seinen Qualitätsstandard halten und eine gute medizinische Versorgung anbieten kann.

IND-3000 Milchkühe für Kleinbauern in Tamil Nadu / Indien, CHF 750.– pro Kuh

Die Kleinbauern arbeiten meist als Taglöhner auf dem Feld und haben so ein sehr geringes Einkommen. Kommt dazu, dass sie viele Zeit des Jahres keine Beschäftigung haben. Arbeit für viele gibt es meist nur zur Erntezeit. Daneben sind sie Selbstversorger durch Anbau auf ganz kleinen Grundstücken. Durch den Erwerb einer eigenen Kuh kann ihre Situation stark verbessert werden. Die Ernährung der Familie ver-bessert sich und Milch und Käse können auf dem Markt verkauft werden.

IND-3004 Ausbildung für Frauen in Tamil Nadu / Indien, CHF 3’000.–

Frauen sind in Indien für das Haus und die Familie zuständig. Eine berufliche Ausbildung ist in den einfa-chen Schichten eher selten. Mit der Ausbildung zur Schneiderin kann man aber beides kombinieren. Nach der Lehre bekommen die jungen Frauen eine Nähmaschine auf Kredit und sie können so zu Hause mit der Arbeit beginnen. Einigen Frauen ist es so schon gelungen, nach einer gewissen Zeit kleine Be-triebe zu gründen, wo sie mehrere Frauen beschäftigen und ausbilden.

IND-09-04 Hausbau für Familien in Tamil Nadu / Indien, CHF 1’000.–

Viele Familien wohnen in schlecht gebauten Häusern mit Palmblattdächern, welche nach jeder Regen-zeit erneuert werden müssen. Mit dem Hausbauprogramm von Kolping Indien bekommen die Familien stabile Steinhäuser. Der Weg zu einem eigenen Haus verläuft in drei Stufen. Zuerst sparen die Familien einen gewissen Teil, den zweiten Teil leisten sie durch Mitarbeit beim Hausbau und den dritten Teil be-kommen sie teilweise als Kredit und als Subvention. Mit diesem Projekt verhelfen Sie vielen Familien zu menschenwürdigem Wohnen.

TAN-431 Kolpingschule in Bukoba / Tanzania, Beiträge an Schulgeld, CHF 5’000.–

Die Kolpingschule in Bukoba ist für Tagesschüler aus der Stadt, aber auch eingerichtet für Schüler aus den Dörfern, die da leben und nur während der Ferienzeit nach Hause gehen. Für diese Schüler sind die Schulkosten natürlich höher. Viele Familien können sich das nicht leisten. Deshalb gibt es dazu einen Fonds, aus dem Beiträge an die Schulkosten bezahlt werden für ärmere Familien und Familien mit vielen Kindern. So wird es möglich, die Schule für alle offen zu halten und nicht eine Lehranstalt für die Mittel-schicht zu werden.

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TAN-4002 Baumschulen in der Kagera-Region / Tanzania, CHF 1’000.– pro Baumschule

Da es keine Stromversorgung gibt und auch keine anderen Energiemittel wie Gas oder Öl, wird viel Holz verbraucht. Gekocht wird nur mit Holz. Über die Jahre wurde so viel Wald und Buschland abgeholzt, ohne frische Aufzucht zu betreiben. Dazu kommen die Brandrodungen für frisches Weideland. Das hü-gelige Gebiet ist deshalb stark der Erosion ausgesetzt. Das Kolpingwerk Tanzania hat nun innerhalb des Programmes ländliche Entwicklung ein Konzept für die Aufzucht von Baumsamen entwickelt. Kolping-familien betreiben auf kleinen Grundstücken Baumschulen. Sie säen die Baumsamen in kleine Töpfe und ziehen sie bis zur Grösse von Setzlingen. Diese Setzlinge verkaufen sie dann auf den Märkten. Dieses Projekt leistet einen grossen Beitrag an die Umwelt.

SLOW-9050 Aus- und Weiterbildung von Arbeitslosen / Slowakei, CHF 15’000.–

In Stiavnicke Bane, einem ehemaligen Bergbaugebiet mit vielen Arbeitslosen, nimmt das Kolpingwerk der Slowakei die alte Tradition der Holzschnitzerei wieder auf und hat ein Ausbildungsprogramm dazu entwickelt. In der Holzwerkstatt werden Arbeitslose ausgebildet im Zeichnen, in Design, Grafik, Schnit-zerei und der Herstellung von Kleinmöbeln und Kunsthandwerk aus Holz. Die Produkte verkauft man auf den Märkten im ganzen Land. Ziel ist es, durch Ausbildung die Arbeitslosen wieder in den Arbeits-markt zu bringen oder sie zum Aufbau von eigenen Kleinbetrieben zu motivieren.

TSCH-700 Frauenhaus in Prag / Tschechische Republik, CHF 15’000.–

Junge Mütter, die schon als Kinder in schwierigen Familienverhältnissen aufgewachsen sind und ihr Leben nicht selbstständig meistern können, da sie Schulden, Hausgewalt, zerbrochene Partnerschaften haben, erhalten Aufnahme in diesem Frauenhaus. Zeitlich begrenzt erhalten sie hier Hilfe und Aus-bildung, um danach wieder im «normalen» Leben bestehen zu können. Dieses Projekt wird auch von den Sozialstellen der Stadt Prag unterstützt. Bis 2011 wurden drei Sozialberatungsstellen von der Stadt bezahlt. Bedingt durch die Finanzkrise wurden nun aber diese Beiträge massiv gekürzt und für die drei Stellen gibt es ab 2013 keine Beiträge mehr. Ohne Unterstützung durch Spenden müssen diese Stellen gestrichen und den Stelleninhaberinnen gekündigt werden. Dies hätte nicht nur Folgen für die betrof-fenen Personen, sondern auch für das Projekt, welches dadurch in seiner Leistung sehr geschwächt würde. Gerade die Beratung und Begleitung der Frauen ist das eigentlich Wichtige, nebst der Unterkunft im Frauenhaus. Ziel ist es ja, die Frauen wieder in die Gesellschaft und Arbeitswelt zu integrieren, um da ein Leben aus eigener Kraft und in Selbständigkeit führen zu können.

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Ein Drittel der Menschen in Afrika lebt in den 18 Ländern, die auch in diesem Jahr ein Wirtschafts-wachstum von über 5% haben werden, wie schon mehr als zehn Jahre in Folge. Neun Staaten südlich der Sahara erreichten in den letzten Jahren ein Wachstum von 7% oder mehr. Das ist das Minimum, um Armut nachhaltig bekämpfen zu können.

Aber ein Aufschwung, der andauern soll, ist nur mit mehr Schulen und Lehrern möglich. Kenias kostenfreie Grundschule gibt es beispiels-weise seit 2003. Es war ein international gefeierter Schritt der neuen Regierung. In wenigen Wochen stieg die Zahl der Grundschüler um 1,3 auf 7,2 Mil-lionen. Man stelle sich einmal vor, wie viel Schul-räume und Lehrer in solchen Situationen plötzlich nötig werden.

Die Kolping Sozial- und Entwicklungshilfe hat in verschiedenen Staaten Afrikas moderne Schul-häuser gebaut, so vor allem in Tanzania, wo Fa-

ther David erfolgreich wirkt. Er weiss genau, dass der Zugang zur Bildung der Schlüssel zur Verbes-serung der Lebenssituation auch in Afrika ist.

Aber eben: 40 Millionen Kinder in Afrika gehen nicht zur Schule. Wo staatliche Angebote fehlen, übernehmen im mehrheitlich von Muslimen be-wohnten Afrika oft genug Koranschulen die öf-fentliche Erziehung. Wo der Bildungssektor schwach ist, haben die Mädchen das Nachsehen. In Westafrika gehen allenfalls 40% der Mädchen zur Schule, in Äthiopien sind es gar nur 3%.

Afrika braucht, um langfristig aus der Armut herauszukommen, qualifizierte Dienstleister in Handel, Technik und Verwaltung. Afrika ist aber noch immer auf unsere Hilfe angewiesen. Unter-stützen wir also unsere Kolping Sozial- und Ent-wicklungshilfe – sie ist immer noch von grosser Bedeutung!

Alfons Gebert

Afrika wagt den AufbruchAfrika hat einen Wendepunkt erreicht. Zumindest sind die Experten der Weltbank dieser Ansicht. Laut Aargauer Zeitung geben die neuesten Zahlen Anlass zur Hoffnung.

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Menschen unterstützen, über das Leben hinaus wirken, etwas weitergeben. Wenn Sie sich mit der Regelung Ihres Nachlasses beschäftigen, werden Ihre Gedanken in diese Richtung gehen. Dieser wichtige Schritt will gut überlegt und vorbereitet sein.

Mit einem Testament können Sie innerhalb des gesetzlichen Rahmens über Ihren Nachlass be-stimmen. Sie können Ihnen nahestehende Men-schen begünstigen oder Organisationen, wie Kol-ping Schweiz, denen Sie sich speziell verbunden fühlen. Mit einem Legat wirken Sie über Ihr Leben hinaus, leben Solidarität und fördern so langfris-tig die Entwicklung dieser Welt.

Eine persönliche Angelegenheit

Ein Testament ist eine sehr persönliche Angele-genheit. Sie legen selber fest, was mit dem Ver-mögen, das Sie sich während Ihres Lebens erar-beitet haben, geschehen soll. Mit einem Testa-ment können Sie Ihre Wünsche und Anliegen über den Tod hinaus verwirklichen und so weiter-wirken.

Das Testament

Mit einem Testament entscheiden Sie, an wen Ihr Vermögen nach Ihrem Tod gehen soll. Sie können darin sowohl Personen als auch Hilfsorganisatio-nen begünstigen. Auch bei kleinen Vermögen ist es sinnvoll, ein Testament aufzusetzen. Es schafft eine klare Situation. Ohne Testament bestimmt ausschliesslich das Gesetz über die Verteilung. Ein gültiges Testament muss – wenn es nicht von ei-nem Notar oder einer Amtsperson beurkundet wird – vollumfänglich eigenhändig und hand-schriftlich verfasst, datiert und unterschrieben sein.

Erbinnen und ErbenGesetzliche Erben sind die Nachkommen (Kinder, Enkel, Enkelinnen usw.) und der überlebende Ehepartner oder die überlebende Ehepartnerin. Hinterlässt der Erblasser oder die Erblasserin keine Nachkommen, so erben die Angehörigen des elterlichen Stammes (Eltern, Geschwister, Neffen, Nichten usw.) sowie Angehörige des gross-elterlichen Stammes (also Grosseltern, Onkel, Tanten). Von Gesetzes wegen sind unver heiratete Lebenspartner/innen nicht erbberechtigt. Wer seine unverheiratete Partnerin oder seinen Part-ner begünstigen will, muss dies im Testament oder Erbvertrag ausdrücklich so anordnen.

Begünstigung eines HilfswerkesWenn Sie einer Institution Ihres Vertrauens ein Le-gat oder einen Erbanspruch zukommen lassen möchten, um Ihre Solidarität mit benachteiligten Menschen auch über Ihr Leben hinaus zu bekräf-tigen, dann können Sie diese Investition in die Zukunft in einem Testament festschreiben.

Indem Sie Kolping Schweiz begünstigen, helfen Sie wirksame Unterstützung zu leisten. Das Kol-pingwerk kann damit sinnvolle Projekte initiieren und begleiten und damit den Menschen ein Leben und Arbeiten in Würde ermöglichen.

Kolping Schweiz ist ZEWO-zertifiziert. Dies garan-tiert den sorgfältigen Einsatz der Spendengelder sowie die transparente Rechenschaftsablegung über deren Verwendung. Als kleine Organisation, eingebettet im Internationalen Kolpingwerk, ver-fügt Kolping Schweiz über kurze und effiziente Entscheidungswege.

Testament-Spende

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0900 900 940

Spenden Sie doch mal einen

Mit jedem Anruf spenden Sie CHF 5.– für die Projekte von Kolping Schweiz.

Mensch im MittelpunktEine Aktion von Kolping Schweiz – www.kolping.ch

Latte Macchiato

Nationaler KaffeetagJede Kolpingfamilie, zu zweit oder innerhalb der Region, ist an einem öffentlichen Markt mit einem Kaffeestand präsent. Für einmal soll nicht Kolping, sondern der Tatico-Kaffee im Vordergrund stehen.

Wann findet der nationale Kaffeetag statt:

Ortsbedingt sind auch andere Daten möglich.

Weitere Informationen unter www.kolping.ch

20./21. Okt. 201210./11. Nov. 2012

23./24. März 201313./14. April 2013

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Sozial- und EntwicklungshilfeKolping Schweiz

Auskunft:Bernhard Burger, Geschäftsführer

St. Karliquai 126004 LuzernTel. 041 410 91 39Fax 041 410 13 [email protected]

PC-Konto: 80-17272-1

SEH-Kommissionsmitglieder:Paul Hermann, Gottfried Zumbühl, Christoph Pfister, Alex Koller, Otmar Strässle, Bernhard Burger

SpendenclubMitglieder zahlen monatlich oder jährlich einen selbstbestimmten Betrag für die Projektarbeit von Kolping Schweiz. Einmal im Jahr werden sie über die Verwendung der Gelder informiert. Auch Kol-pingfamilien können dem Spendenclub beitreten und so einen regelmässigen Beitrag leisten an die Solidarität bei Kolping International. Für uns sind diese Mittel sehr wichtig, weil sie nicht direkt an ein Projekt gebunden sind. Das gibt uns die Mög-lichkeit, über finanzielle Mittel zu verfügen und sie da einzusetzen, wo es dringend erforderlich ist. Mit Ihrer ersten Spende und dem Vermerk «Spen-denclub» sind Sie dabei und erhalten von uns einen Club-Ausweis.

MünzensammlungWir nehmen das ganze Jahr hindurch Fremdwäh-rungen entgegen. Ihr übrig gebliebenes Ferien- und Reisegeld ist bei uns in besten Händen und kann noch viel Nutzen bringen. Münzen und Noten zustellen an: Kolping Schweiz, St. Karli-quai 12, 6004 Luzern.

BriefmarkenWir sammeln laufend gebrauchte Briefmarken, die wie verkaufen und so Geld für Projekte lösen. Briefe, Karten usw. aus aller Welt können Sie uns zustellen. Die Marken einfach grosszügig aus-reissen, sie werden von uns dann zugeschnitten. Zustellen an: Kolping Schweiz, St. Karliquai 12, 6004 Luzern.

Fotos: Kolping Schweiz und Kolping International

Mitglied der ZEWO

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