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Urologe 2012 · 51:692–696 DOI 10.1007/s00120-012-2889-3 Online publiziert: 26. April 2012 © Springer-Verlag 2012 A. Heidenreich Klinik für Urologie, Universitätsklinikum Aachen, Aachen Kommentar zur retroperitonealen  Lymphadenektomie –  laparoskopisch vs. robotisch In den beiden vorstehenden Arbei- ten beschreiben Lusuardi u. Janet- schek (in diesem Heft: Retroperito- neale Lymphadenektomie – pro lapa- roskopisch) sowie Albers (in diesem Heft: Retroperitoneale Lymphaden- ektomie – pro robotisch) die poten- tiellen Vorteile der laparoskopischen (L-RPLA) bzw. der roboterassistierten retroperitonealen Lymphadenekto- mie (R-RPLA), die im Folgenden unter Berücksichtigung der aktuellen Leit- linien und der Evidenzlage kommen- tiert werden sollen [1, 3]. Es muss da- bei zwischen der Indikationsstellung der RPLA bei nicht-seminomatösen Keimzelltumoren (NSKZT) im klini- schen Stadium I–IIA sowie der post- chemotherapeutischen RPLA (PC- RPLA) unterschieden werden. Zielsetzung der RPLA in den beiden Indi- kationsbereichen ist eine kurative Resek- tion der lymphonodulären Metastasen bei geringer therapieassoziierter Morbidität und Aufrechterhaltung der langfristigen Lebensqualität. Da bei den Patienten mit testikulären KZT unabhängig vom Aus- maß der Metastasierung in durchschnitt- lich 80% mit einem Langzeitüberleben zu rechnen ist, müssen sich alle vom de- finierten Standard abweichenden Opera- tionstechniken an den therapieassoziier- ten Komplikationen sowie den onkologi- schen und funktionellen Langzeitergeb- nissen messen lassen. Eine Indikations- stellung zu minimal-invasiven Techniken aus berufspolitischen, konkurrenzorien- tierten oder ökonomischen Aspekten ist gerade bei den jungen Hodentumorpa- tienten nicht gerechtfertigt. Nicht-seminomatöse Keimzelltumoren im klinischen Stadium I–IIA Die Indikation zu einer aktiven Thera- pie besteht im Konsens der verschiede- nen Leitlinien nur noch bei Patienten mit Vorliegen einer vaskulären Invasion als Indikator eines erhöhten Risikos für das Vorliegen okkulter retroperitonealer Mi- krometastasen in 50% der Patienten [1, 2]. Bei allen anderen Patienten stellt die akti- ve Surveillance die Therapie der Wahl bei identischen Kurationsraten mit geringerer therapieassoziierter Toxizität dar. Einzige Ausnahme stellen Patienten mit einem reinen maturen Teratom und Vorliegen ungünstiger Prognosefaktoren in den Se- rienschnitten des radikalen Orchiekto- miepräparats dar (ca. 2–3% aller Patien- ten im klinischen Stadium I), deren Mi- krometastasen aufgrund der Chemore- fraktärität des Teratoms operativ disse- ziert werden sollten [4, 5]. Bei der aktiven Therapie des High- risk-NSKZT im klinischen Stadium I steht in Europa die systemische Chemo- therapie mit 1–2 Zyklen PEB (Cisplatin, Etoposid und Bleomycin) im Vorder- grund, während in den USA die nerv- schonende RPLA noch immer eine brei- te Indikationsstellung erfährt. Allerdings ist auch hier eine kontinuierliche Abnah- me der Operationsfrequenz zu verzeich- nen [6]: während in den Jahren 1988– 1995 39% aller Patienten lymphadenek- tomiert wurden, war dies in den Jahren 2004–2006 nur noch bei 18% der Patien- ten der Fall. Interessanterweise wurden si- gnifikante regionale Unterschiede identi- fiziert (51% in Utah, 16% in Louisiana), so dass bei der Indikationsstellung zur RPLA eher subjektive gefärbte Momente als leit- linienbasierte Therapieentscheidungen zum Tragen zu kommen scheinen. Onkologische Resultate Die minimal-invasiven Varianten der RPLA müssen sich an den Resultaten der offenen RPLA als nicht rein diagnosti- scher Stagingmaßnahme, sondern als the- rapeutischem Eingriff mit kurativer Inten- tion messen lassen. Für alle Varianten der RPLA gilt, dass diese aufgrund der besse- ren Ergebnisse nur in erfahrenen Zentren erfolgen sollten wie die Daten einer pro- spektiv randomisierten klinischen Phase- III-Studie der „German Testicular Can- cer Study Group“ zeigen, die die thera- peutische Effektivität der nervschonen- den RPLA gegenüber einem 1 Zyklus PEB evaluierte [7]. Es zeigte sich eine hohe Ra- te retroperitonealer Lokalrezidive, das Ri- siko eines Tumorrezidivs war gegenüber der Chemotherapie um den Faktor 7.937 (CI 1.808, 34.48) erhöht. Diese Daten sprechen für eine onkologisch nicht ad- äquat durchgeführte Operation und unterstreichen die Forderung nach einer zentrumsbasierten Konzentration derarti- ger Eingriffe. Nach alleiniger offener bilateraler nervschonender RPLA konnten Stephen- son et al. [8] zeigen, dass 162/196 (82,6%) Hochrisikopatienten ohne adjuvante Che- motherapie onkologisch effektiv thera- piert werden können. Wird eine adju- vante Chemotherapie nur bei Patienten mit einem pN2-Befund eingesetzt, resul- tiert nach 5 Jahren eine Progressionsfrei- heit von 91%; 72% aller Patienten im kli- 692 | Der Urologe 5 · 2012 Leitthema

Kommentar zur retroperitonealen Lymphadenektomie – laparoskopisch vs. robotisch

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Page 1: Kommentar zur retroperitonealen Lymphadenektomie – laparoskopisch vs. robotisch

Urologe 2012 · 51:692–696DOI 10.1007/s00120-012-2889-3Online publiziert: 26. April 2012© Springer-Verlag 2012

A. HeidenreichKlinik für Urologie, Universitätsklinikum Aachen, Aachen

Kommentar zur retroperitonealen Lymphadenektomie – laparoskopisch vs. robotisch

In den beiden vorstehenden Arbei­ten beschreiben Lusuardi u. Janet­schek (in diesem Heft: Retroperito­neale Lymphadenektomie – pro lapa­roskopisch) sowie Albers (in diesem Heft: Retroperitoneale Lymphaden­ektomie – pro robotisch) die poten­tiellen Vorteile der laparoskopischen (L­RPLA) bzw. der roboterassistierten retroperitonealen Lymphadenekto­mie (R­RPLA), die im Folgenden unter Berücksichtigung der aktuellen Leit­linien und der Evidenzlage kommen­tiert werden sollen [1, 3]. Es muss da­bei zwischen der Indikationsstellung der RPLA bei nicht­seminomatösen Keimzelltumoren (NSKZT) im klini­schen Stadium I–IIA sowie der post­chemotherapeutischen RPLA (PC­RPLA) unterschieden werden.

Zielsetzung der RPLA in den beiden Indi-kationsbereichen ist eine kurative Resek-tion der lymphonodulären Metastasen bei geringer therapieassoziierter Morbidität und Aufrechterhaltung der langfristigen Lebensqualität. Da bei den Patienten mit testikulären KZT unabhängig vom Aus-maß der Metastasierung in durchschnitt-lich 80% mit einem Langzeitüberleben zu rechnen ist, müssen sich alle vom de-finierten Standard abweichenden Opera-tionstechniken an den therapieassoziier-ten Komplikationen sowie den onkologi-schen und funktionellen Langzeitergeb-nissen messen lassen. Eine Indikations-stellung zu minimal-invasiven Techniken aus berufspolitischen, konkurrenzorien-tierten oder ökonomischen Aspekten ist gerade bei den jungen Hodentumorpa-tienten nicht gerechtfertigt.

Nicht­seminomatöse Keimzelltumoren im klinischen Stadium I–IIA

Die Indikation zu einer aktiven Thera-pie besteht im Konsens der verschiede-nen Leitlinien nur noch bei Patienten mit Vorliegen einer vaskulären Invasion als Indikator eines erhöhten Risikos für das Vorliegen okkulter retroperitonealer Mi-krometastasen in 50% der Patienten [1, 2]. Bei allen anderen Patienten stellt die akti-ve Surveillance die Therapie der Wahl bei identischen Kurationsraten mit geringerer therapieassoziierter Toxizität dar. Einzige Ausnahme stellen Patienten mit einem reinen maturen Teratom und Vorliegen ungünstiger Prognosefaktoren in den Se-rienschnitten des radikalen Orchiekto-miepräparats dar (ca. 2–3% aller Patien-ten im klinischen Stadium I), deren Mi-krometastasen aufgrund der Chemore-fraktärität des Teratoms operativ disse-ziert werden sollten [4, 5].

Bei der aktiven Therapie des High-risk-NSKZT im klinischen Stadium I steht in Europa die systemische Chemo-therapie mit 1–2 Zyklen PEB (Cisplatin, Etoposid und Bleomycin) im Vorder-grund, während in den USA die nerv-schonende RPLA noch immer eine brei-te Indikationsstellung erfährt. Allerdings ist auch hier eine kontinuierliche Abnah-me der Operationsfrequenz zu verzeich-nen [6]: während in den Jahren 1988–1995 39% aller Patienten lymphadenek-tomiert wurden, war dies in den Jahren 2004–2006 nur noch bei 18% der Patien-ten der Fall. Interessanterweise wurden si-gnifikante regionale Unterschiede identi-fiziert (51% in Utah, 16% in Louisiana), so

dass bei der Indikationsstellung zur RPLA eher subjektive gefärbte Momente als leit-linienbasierte Therapieentscheidungen zum Tragen zu kommen scheinen.

Onkologische Resultate

Die minimal-invasiven Varianten der RPLA müssen sich an den Resultaten der offenen RPLA als nicht rein diagnosti-scher Stagingmaßnahme, sondern als the-rapeutischem Eingriff mit kurativer Inten-tion messen lassen. Für alle Varianten der RPLA gilt, dass diese aufgrund der besse-ren Ergebnisse nur in erfahrenen Zentren erfolgen sollten wie die Daten einer pro-spektiv randomisierten klinischen Phase-III-Studie der „German Testicular Can-cer Study Group“ zeigen, die die thera-peutische Effektivität der nervschonen-den RPLA gegenüber einem 1 Zyklus PEB evaluierte [7]. Es zeigte sich eine hohe Ra-te retroperitonealer Lokalrezidive, das Ri-siko eines Tumorrezidivs war gegenüber der Chemotherapie um den Faktor 7.937 (CI 1.808, 34.48) erhöht. Diese Daten sprechen für eine onkologisch nicht ad-äquat durchgeführte Operation und unterstreichen die Forderung nach einer zentrumsbasierten Konzentration derarti-ger Eingriffe.

Nach alleiniger offener bilateraler nervschonender RPLA konnten Stephen-son et al. [8] zeigen, dass 162/196 (82,6%) Hochrisikopatienten ohne adjuvante Che-motherapie onkologisch effektiv thera-piert werden können. Wird eine adju-vante Chemotherapie nur bei Patienten mit einem pN2-Befund eingesetzt, resul-tiert nach 5 Jahren eine Progressionsfrei-heit von 91%; 72% aller Patienten im kli-

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Leitthema

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nischen Stadium I bedürfen somit zu kei-ner Zeit einer adjuvanten Chemotherapie.

Nicolai et al. [9] analysierten 322 Pa-tienten mit einem NSKZT im klini-schen Stadium I, die der alleinigen offe-nen RPLA zugeführt wurden. Nach einem mittleren Follow-up von 17 Jahren blieben 271 (84,1%) aller 322 Patienten trotz nicht durchgeführter adjuvanter Chemothera-pie rezidivfrei und benötigten keine sys-temische Chemotherapie. Von den 60 Pa-tienten mit histologisch nachgewiesenen Lymphknotenmetastasen im pathologi-schen Stadium IIA/B blieben 68,3% der Patienten rezidivfrei.

D Die offene RPLA stellt somit in den erfahrenen Zentren eine kurative Monotherapie für 75% der Patienten dar.

In den Pionierarbeiten zur L-RPLA wur-den bei allen Patienten mit Nachweis einer Lymphknotenmetatasierung eine adju-vante Chemotherapie mit 2 Zyklen PEB angeschlossen [10, 11].

In einer großen aktuellen Serie zur L-RPLA von 164 Patienten mit einem NSKZT im klinischen Stadium I identi-fizierten Castillo et al. [12] ein patholo-gisches Stadium IIA/B in 32 (19,5%) der Patienten, von denen ein Follow-up je-doch nur von 15 Patienten dokumentiert werden konnte. 14/15 Patienten erhielten eine adjuvante Chemotherapie. Die Rezi-divfreiheit nach 3 Jahren betrug 82%. Die Autoren schlussfolgern, dass die Morbi-dität und die onkologische Sicherheit der L-RPLA gegenüber der offenen RPLA in prospektiven Studien getestet werden müsse und dass die L-RPLA derzeit kei-ne Standardtherapie darstellt.

Pizzocaro et al. [13] beschrieben kürz-lich ihre Erfahrungen mit der L-RPLA an einem Kollektiv von 36 Patienten. Die Autoren dokumentieren eine relativ ho-he Konversionsrate in eine offene RPLA. Alle Patienten mit aktiver retroperitonea-ler Metastasierung erhielten eine adju-vante Chemotherapie mit 2 Zyklen PEB im Gegensatz zu den Patienten, die nach offener RPLA in keinem Fall eine adju-vante Systemtherapie erhielten. Zudem entwickelten 2 Patienten nach L-RPLA eine ungewöhnliche und frühzeitige he-patische Metastasierung wenige Mona-

te postoperativ, so dass unklar ist, wel-che Rolle ein mögliches Tumorzellspilla-ge durch das Pneumoperitoneum gespielt haben könnte.

Auch in der aktuellen Serie von Garde-ner et al. [14] erhalten 72% der Patienten mit Lymphknotenmetastasen eine adju-vante systemische Chemotherapie. Neyer et al. [15] berichten in einer der größten Serien über 129 Patienten, die einer L-RPLA zugeführt wurden. Bei einer mitt-leren Operationszeit von 261 min tra-ten keine signifikanten Komplikationen auf, alle Patienten im pathologischen Sta-dium IIA/B erhielten eine adjuvante syste-mische Chemotherapie mit 2 Zyklen PEB.

»  Die Patienten werden den Toxizitäten beider Therapieoptionen ausgesetzt.

Während 72–84% der Patienten nach of-fener RPLA in erfahrenen tertiären Refe-renzzentren bei nachgewiesener Metas-tasierung keine adjuvante Chemothera-pie erhalten, wird diese nach L-RPLA bei praktisch allen Patienten appliziert. Die Patienten werden den Toxizitäten beider Therapieoptionen ausgesetzt.

Rassweiler et al. [16] führten anhand der verschiedenen Operationstechniken der RPLA eine Metaanalyse der Litera-tur von über 800 Patienten durch. Wäh-rend eine wesentliche Differenz bezüg-lich der Komplikationsraten sowie der Aufrechterhaltung der antegraden Eja-kulation zwischen offener und L-RPLA nicht dokumentiert werden konnte, er-hielten vergleichbar mit den Daten von Castillo et al. [12] >90% der Patienten mit positiven Lymphknoten in der L-RPLA Gruppe eine systemische adjuvante Che-motherapie während dies nur bei 15–29% der Patienten nach offener RPLA der Fall war. Die in der Arbeit von Lusuardi u. Ja-netschek zitierte hohe Komplikationsrate der offenen RPLA von 86% sind übertrie-ben hoch und entsprechen nicht den Er-fahrungen ausgewiesener tertiärer Zent-ren, die eine Gesamtkomplikationsrate von 15% und eine Rate schwerwiegender Komplikationen von nur 3–4% beschrei-ben. Die von Lusuardi u. Janetschek zitier-te retrospektive Analyse von Poulakis et

al. [18] mit hoher Komplikationsrate nach offener RPLA muss der Expertise der Ins-titution zugerechnet werden. Ebenso kön-nen die von Lusuardi u. Janetschek und die von Rassweiler et al. [10] angegebenen historischen Daten zu Komplikationen, stationärer Verweildauer etc. nicht mehr mit den Erfahrungen aktueller Serien aus tertiären Referenzzentren verglichen wer-den, in denen ein mittlerer Blutverlust von ca. 200 ml bei einer mittleren Operations-zeit von 132 min und einer mittleren sta-tionären Verweildauer von 2,8 Tagen an-gegeben wird und somit keine statistisch signifikanten Differenzen zur laparo-skopischen RPLA mehr bestehen [19].

Roboterassistierte RPLA

Die Erfahrungen der R-RPLA bei NSKZT im klinischen Stadium I sind mit ein-stelligen Patientenzahlen in der Litera-tur als noch limitierter als die oben be-schriebenen Daten zur L-RPLA anzuse-hen [20, 21]. Die von Albers et al. (in die-sem Heft) beschriebenen Vorteile der R-RPLA im Vergleich zur L-RPLA oder gar zur offenen RPLA sind somit mehr theo-retischer Natur als praktisch bewiesen. Es existieren derzeit weder ausreichen-de Daten zu Komplikationsraten oder zu onkologischen Langzeitergebnissen, wohl aber erste Beschreibungen ungewöhnli-cher intraperitonealer Metastasenloka-lisationen. Eine saubere Indikationsstel-lung kann derzeit nicht erfolgen und al-le Patienten sind über den absolut expe-rimentellen Charakter des operativen Zu-gangs und der nicht beurteilbaren onko-logischen Langzeitergebnisse aufzuklären.

Zusammenfassung

Die RPLA bei NSKZT im klinischen Sta-dium I hat ein sehr limitiertes Indika-tionsspektrum. Ein operatives Vorgehen ist nur im Sinne eines kurativen Thera-pieansatzes vertretbar. Eine offene, lapa-roskopische oder gar R-RPLA als Staging-maßnahme ist aufgrund der fehlenden therapeutischen Effektivität, der poten-tiellen Komplikationen und der hohen Kosten nicht indiziert. Obwohl für den Patienten verlockend, ist die Indikation trotz der minimalen Invasivität sowohl der L-RPLA als auch der R-RPLA mit

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Zurückhaltung zu stellen, da die Patien-ten aufgrund der in >90% durchgeführten adjuvanten Chemotherapie beiden Thera-pieverfahren und somit potentiell den bei-den Behandlungsverfahren innewohnen-den Toxizitäten und Komplikationen aus-gesetzt sind. Die L-RPLA ist aufgrund die-ser Daten der Literatur als eine rein dia-gnostische operative Maßnahme denn als kurativer Ansatz zu verstehen. Die R-RPLA ist aktuell als ein experimentelles operatives Therapieverfahren anzusehen, das über keine ausreichende evidenzba-sierte Datenlage verfügt.

Postchemotherapeutische Residualtumorresektion

Die PC-RPLA von Residualtumoren >1 cm ist ein integraler Bestandteil der multimodalen Therapie fortgeschritte-ner NSKZT mit kurativer Intention [1, 2, 3]. Im Vordergrund der therapeutischen Bemühungen steht die komplette Resek-tion der Residualtumoren unabhängig von ihrer Lokalisation und Ausdehnung. Eine inkomplette Resektion ist mit einer signifikanten Reduktion der tumorspezi-fischen Überlebensraten um ca. 20–30% assoziiert wie alle retrospektiven Untersu-chungen zur Redo-RPLA zeigen [22, 23]. Entsprechend der internationalen Leitli-nien ist die PC-RPLA aufgrund der Kom-plexität des Eingriffs nur in tertiären Re-ferenzzentren durchzuführen [1, 2]. Hin-tergrund dieser Empfehlungen ist eine erhöhte perioperative Mortalität von 6% nach PC-RPLA in Institutionen mit ge-ringer Erfahrung vs. 0,8% in erfahrenen Zentren [24]. Des Weiteren liegt die pro-gnostisch ungünstige lokale Rezidivrate aufgrund kompletter Tumorresektionen in erfahrenen Zentren mit 3% gegenüber 16% signifikant niedriger als in Institutio-nen mit geringer Expertise [25].

Voraussetzung für ein onkologisch op-timales Ergebnis ist die komplette Resek-tion der Residualtumoren unter Berück-sichtigung der etablierten Dissektionsfel-der, die insbesondere auch die dorsal der großen Gefäße gelegenen Regionen erfas-sen. Die Ausdehnung der Dissektionsfel-der wird in der Literatur durchaus kont-rovers diskutiert. Während einige tertiä-re Zentren immer die bilaterale radikale Dissektion fordern, hat die „German Tes-

Zusammenfassung · Abstract

Urologe 2012 · 51:692–696   DOI 10.1007/s00120-012-2889-3© Springer-Verlag 2012

A. Heidenreich

Kommentar zur retroperitonealen Lymphadenektomie – laparoskopisch vs. robotisch

ZusammenfassungDie retroperitoneale Lymphadenektomie (RPLA) bei nicht-seminomatösen High-risk-Keimzelltumoren (NSKZT) im klinischen Sta-dium I spielt unabhängig von der Wahl des operativen Zugangsweges in der modernen Uroonkologie aufgrund der therapeutischen Überlegenheit der systemischen Chemothe-rapie selbst mit nur 1 Zyklus PEB (Cisplatin, Etoposid und Bleomycin) eine sehr unterge-ordnete Rolle. Eine Indikation ergibt sich al-lenfalls bei den seltenen reinen maturen Te-ratomen mit ungünstigen Prognosefaktoren. Wird die Indikation zur RPLA gestellt ist die-se immer in nervschonender Technik und in anatomisch adäquaten Dissektionsfeldern durchzuführen, so dass auf eine adjuvante Chemotherapie verzichtet werden kann. In diesem Aspekt ist die laparoskopische RPLA (L-RPLA) der offenen RPLA auf dem Boden der evidenzbasierten Literatur unterlegen. Die roboterassistierte RPLA (R-RPLA) ist der-zeit aufgrund der Publikation von Kasuistiken mit fehlenden Resultaten zu Morbidität und 

Komplikationen, onkologischen Langzeiter-gebnissen und Kosten nicht indiziert.

Die postchemotherapeutische RPLA (PC-RPLA) bleibt aufgrund der Komplexizität des Eingriffs mit einer hohen Rate von Begleit-operationen an Nachbarstrukturen tertiären Referenzzentren vorbehalten. In Übereinstim-mung mit den internationalen Leitlinien ist die PC-RPLA eine Domäne der offenen Chir-urgie. Die LPC-RPLA kann bei kleinen Residu-altumoren mit der Notwendigkeit der Dissek-tion eines unilateralen modifizierten Templa-tes in ausgewiesenen laparoskopischen Zen-tren erfolgen, stellt jedoch keinen Standard-eingriff dar. Die RPC-RPLA ist in der aktuellen Literatur derzeit nicht abgebildet, bietet kei-ne Evidenz und ist experimenteller Natur.

SchlüsselwörterHodentumor · Keimzelltumor · Lymphknotendissektion, retroperitoneale · Residualtumorresektion · Postchemotherapie

Comments on retroperitoneal lymphadenectomy – laparoscopic versus robotic

AbstractRetroperitoneal lymph node dissection (RPLND) in high risk clinical stage I nonsem-inomatous germ cell tumors (NSGCT) plays a limited role in modern uro-oncology due to the superior therapeutic efficacy of even one cycle of PEB (cysplatin, etoposide, bleo-mycin) chemotherapy. There might be an in-dication for the rare case of pure mature ter-atoma with unfavorable prognostic risk fac-tors. If RPLND is performed for clinical stage I NSGCT it always has to be performed in a nerve-sparing technique and within the well-defined boundaries of an anatomically ade-quate template in order to avoid unnecessary adjuvant systemic chemotherapy. In this as-pect, laparoscopic RPLND is inferior to open RPLND as basically all patients with lymph node positive disease receive adjuvant che-motherapy. The evidence for robotic-assisted RPLND is too weak to draw any clinically use-ful conclusions. Currently, it is an experimen-tal procedure.

Postchemotherapy RPLND (PC-RPLND) re-mains a surgery for tertiary referral centres due to the complexity of the surgical inter-vention and the high probability of adjunc-tive visceral and/or vascular surgery. In ac-cordance with international guidelines it re-mains a domain for an open surgical ap-proach. Laparoscopic PC-RPLND is reserved for small residual masses with the option of a unilateral modified template resection in very experienced laparoscopic centres. With regard to robotic-assisted PC-RPLND there is no evidence in the literature with regard to morbidity and complications, short-term and long-term oncological results being in favor of this experimental approach.

KeywordsTesticular cancer · Germ cell tumour · Lymph node dissection, retroperitoneal · Residual tumor resection · Postchemotherapy

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ticular Cancer Study Group“ nachweisen können, dass eine unilaterale modifizierte RPLA insbesondere bei Lokalisation der Residuen in der primären Lymphabfluss-region des tumortragenden Hodens und bei einer Größe < 5 cm favorisiert [26, 27]. Entsprechend der Daten der retrospekti-ven Studien ist davon auszugehen, dass eine modifizierte RPLA in ca. zwei Drittel der Patienten möglich ist.

Die L-RPLA ist ein technisch schwieri-ger operativer Eingriff, von dem Ergebnis-se nur aus wenigen Zentren berichtet wer-den [28, 29, 30, 31]. Obwohl die Indika-tion zur laparoskopischen PC-RPLA auf Residualtumoren geringer Größe limitiert wurde, wurde eine Vielzahl von intra- und perioperativen Komplikationen beschrie-ben. Rassweiler et al. [28] mussten 7 von 9 Patienten in eine offene PC-RPLA kon-vertieren, Palese et al. [29] mussten 2 von 7 Patienten konvertieren. Zudem wurden in den publizierten Serien eine Vielzahl von Gefäßverletzungen, Dissektionen der iliakalen Gefäßen, Nierenarterienthrom-bosen und therapiebedürftige Hämatome beschrieben.

In einer aktuellen Arbeit von Cales-trou pat et al. [30], die 26 Patienten ein-schloss, bei denen eine unilaterale RPLA mit modifiziertem Template durchge-führt wurde, mussten 3 Patienten konver-tiert werden, bei 8 Patienten traten signifi-kante intestinale Komplikationen auf, bei einem Patienten eine signifikante lym-phovaskuläre Komplikation. Permpong-kosol et al. [31] berichteten über ihre Er-fahrungen mit der laparoskopischen PC-RPLA in 16 Patienten, die innerhalb eines Zeitraums von 10 Jahren operiert wurden; 2 (12,5%) und 7 Patienten (43,5%) muss-ten konvertiert werden bzw. entwickelten signifikante Komplikationen.

Alle genannten Publikationen stam-men aus Institutionen mit einer sehr gro-ßen laparoskopischen Expertise, so dass die Komplexität des Eingriffs durch die beschriebenen Ergebnisse evident wird.

Bei der Indikationsstellung zur PC-RPLA und zur Wahl des operativen Vor-gehens ist weiterhin zu berücksichtigen, dass bei bis zu 20% der Patienten die Re-sektion von viszeralen und/oder vasku-lären Nachbarstrukturen zur kompletten Resektion der Residualtumoren notwen-dig wird, nachdem ca. 50% der Patienten

vitales Karzinom bzw. matures Teratom in diesen Strukturen aufweisen [3]. Die linksseitige Nephrektomie und die En-bloc-Resektion der V. cava inferior bzw. der Aorta abdominalis stellen die häufigs-ten Begleiteingriffe dar.

Die L-PCRPLA ist in diesen wenigen Zentren technisch durchführbar, stellt aufgrund der fehlenden objektiven Evi-denz identischer onkologischer Langzeit-resultate zur offenen PC-RPLA, der Mor-bidität und der Kosten keine echte Alter-native zur offenen PC-RPLA dar [32]. Ne-ben der medizinischen Evidenzlage müs-sen heutzutage auch ökonomische Aspek-te bei der Entscheidung zu der ein oder anderen Therapie berücksichtigt werden.

In früheren Untersuchungen konn-te gezeigt werden, dass die offene RPLA deutlich kostengünstiger durchzufüh-ren ist als die L-RPLA [33]. Diese Unter-schiede zugunsten der offenen RPLA sind unter den heutigen Bedingungen mit deutlich verkürzten stationären Liege-zeiten von im Mittel 4 Tagen noch ausge-prägter [19]. Die R-RPLA wird unter den aktuellen Bedingungen in keinster Weise ökonomisch sinnvoll abgebildet.

Fazit für die Praxis

FDie RPLA bei High-risk-NSKZT im kli-nischen Stadium I spielt unabhän-gig von der Wahl des operativen Zu-gangsweges in der modernen Uro-onkologie aufgrund der therapeu-tischen Überlegenheit der syste-mischen Chemotherapie selbst mit einem 1 Zyklus PEB eine sehr unter-geordnete Rolle. Eine Indikation er-gibt sich allenfalls bei den seltenen reinen maturen Teratomen mit un-günstigen Prognosefaktoren.

FWird die Indikation zur RPLA gestellt ist diese immer in nervschonender Technik und in anatomisch adäqua-ten Dissektionsfeldern durchzufüh-ren, so dass auf eine adjuvante Che-motherapie verzichtet werden kann. In diesem Aspekt ist die L-RPLA der offenen RPLA auf dem Boden der evi-denzbasierten Literatur unterlegen.

FDie R-RPLA ist derzeit aufgrund der Publikation von Kasuistiken mit feh-lenden Resultaten zu Morbidität 

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und Komplikationen, onkologischen Langzeitergebnissen, und Kosten nicht indiziert.

FDie PC-RPLA bleibt aufgrund der Komplexizität des Eingriffes mit einer hohen Rate von Begleitoperationen an Nachbarstrukturen tertiären Refe-renzzentren vorbehalten.

FIn Übereinstimmung mit den inter-nationalen Leitlinien ist die PC-RPLA eine Domäne der offenen Chirurgie.

FDie L-PCRPLA kann bei kleinen Resi-dualtumoren mit der Notwendigkeit der Dissektion eines unilateralen mo-difizierten Templates in ausgewiese-nen laparoskopischen Zentren erfol-gen, stellt jedoch keinen Standardein-griff dar.

FDie roboterassistierte PC-RPLA ist in der aktuellen Literatur derzeit nicht abgebildet, bietet keine Evidenz und ist noch experimenteller Natur.

Korrespondenzadresse

Prof. Dr. A. HeidenreichKlinik für Urologie, Universitätsklinikum Aachen,Pauwelsstraße 30, 5074 [email protected]

Interessenkonflikt.  Keine Angaben

Literatur

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696 |  Der Urologe 5 · 2012

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