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Kompetenznetz Vitale Orte 2020 Praxisforum 16. Juli 2015, Eiterfeld-Buchenau Perspektive Landerlebnis! - Tourismuswirtschaft und Verwaltung im Dialog Vitale Orte Hessen © Marc Darkin / fotolia.com © iStock.com / Karl Thaller

Kompetenznetz Vitale Orte 2020 · Im „Strategischen Marketingplan für den Tourismus in Hessen 2014-2018“ ist das Natur- und Landerlebnis als eines der vier Profilthemen festgeschrieben,

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Page 1: Kompetenznetz Vitale Orte 2020 · Im „Strategischen Marketingplan für den Tourismus in Hessen 2014-2018“ ist das Natur- und Landerlebnis als eines der vier Profilthemen festgeschrieben,

Kompetenznetz Vitale Orte 2020

Praxisforum 16. Juli 2015, Eiterfeld-Buchenau

Perspektive Landerlebnis! - Tourismuswirtschaft

und Verwaltung im Dialog

Vitale Orte Hessen© Marc Darkin / fotolia.com

© iStock.com / Karl Thaller

Page 2: Kompetenznetz Vitale Orte 2020 · Im „Strategischen Marketingplan für den Tourismus in Hessen 2014-2018“ ist das Natur- und Landerlebnis als eines der vier Profilthemen festgeschrieben,

Kompetenznetz Vitale Orte 2020

Programm

© Mark [email protected]

© iStock.com / Karl Thaller

Praxisforum

In vielen hessischen Regionen bringen Urlauber, Ge-schäftsreisende und Tagesgäste Leben in die Dörfer. Die Orte bieten viel Sehenswertes in Natur und Landschaft, Kultur und Baukultur, Kulinarik und Brauchtum. Dies sol-len die Gäste erleben und genießen können. Um im Wett-bewerb der Tourismuslandschaften bestehen zu können, kommt es darauf an, das Besondere in Ort und Region in Szene zu setzen. Dazu braucht es Ideen, Erfahrungen und die Tatkraft vieler Partner, die authentische Angebote Hand in Hand entwickeln und umsetzen.

Im Praxisforum werden gute Beispiele vorgestellt, die An-regungen dafür geben, wie das gelingen kann. Fachleute der Tourismusbranche und Unternehmer werden über ge-meinsame Projekte berichten.

„Natur- und Landerlebnis“ ist eines der vier Profilthemen des Strategischen Marketingplans für den Tourismus in Hessen 2014 bis 2018. Die Ausrichtung des Marketings zu diesem Thema wird vorgestellt und über Tourismuspers-pektiven in ländlichen Räumen informiert.

Das Praxisforum richtet sich an Akteure aus dem weiteren und engeren Umfeld des ländlichen Tourismus wie Bür-germeister, Landräte, Kommunalpolitiker, Regionalma-nager, Akteure der Tourismusorganisationen und deren Partner in Land- und Forstwirtschaft, Schutzgebieten oder

Agrarmarketingorganisationen.

16. Juli 2015, Schloss Buchenau, Eiterfeld

„Perspektive Natur- und Land- erlebnis! - Tourismuswirtschaft und Verwaltung im Dialog“

10.00

10.10

10.30

11.00

11.30

12.00

BegrüßungHermann-Josef Scheich, Bürgermeister der Marktgemeinde Eiterfeld

Natur- und Landerlebnis - Regionalität und Kooperationspotenziale nutzenPriska Hinz, Hessische Ministerin für Umwelt, Klimaschutz, Landwirtschaft und Verbraucherschutz Tourismusperspektiven in ländlichen Räumen - Herausforderungen, Chancen, Beispiele und Ansätze für Hessen Cornelius Obier, PROJECT M GmbH, Hamburg Tourismus-Marketing in Hessen - Das Profilthema Natur- und LanderlebnisHerbert Lang, HA Hessen Agentur GmbH Nationalparkregion Eifel für Alle - eine Antwort auf den demografischen WandelTobias Wiesen, Nationalparkverwaltung Eifel

Mittagspause

13.00

14.00

15.00

15.30

Best practice Hessen I:

Werra-Meißner - Natur, Regionalität und Märchen als Basis erfolgreicher TourismusstrategieIm Gespräch: Claudia Krabbes, Werratal Tourismus Marketing GmbH Susanne Pfingst, Naturpark Meißner-Kaufunger Wald Björn Sippel, Meißnerhof, Meißner-Germerode Matthias Pflüger, Jausenstation Weißenbach GroßalmerodeModeration:Ute Schulte, Grimm Heimat Nordhessen

Best practice Hessen II:

Odenwald - auf Natur umschalten - Regionalität schmeckenIm Gespräch:Jochen Rietdorf, Gemeinde Reichelsheim Dr. Jutta Weber, Geo-Naturpark Bergstraße-Odenwald Christiane Böhm, Schleiersbacher Hof, Fränkisch-Crumbach Rainer Schäfer, Odenwald-Gasthaus e.V., Bad König-FürstengrundModeration: Kornelia Horn, Odenwald-Tourismus GmbH

Ausblick und SchlusswortGudrun Scheld, Hessisches Ministerium für Umwelt, Klimaschutz, Landwirtschaft und Verbraucherschutz

Ende der Veranstaltung

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Perspektive Natur- und Landerlebnis! – Tourismuswirtschaft und Verwaltung im DialogPraxisforum 16. Juli 2015, Schloss Buchenau, Eiterfeld

Im „Strategischen Marketingplan für den Tourismus in Hessen 2014-2018“ ist das Natur- und Landerlebnis als eines der vier Profilthemen festgeschrieben, über die Hessen und seine Touris-mus-Destinationen vermarktet werden sollen. Unter „Natur- und Landerlebnis“ werden dabei zusätzlich zum „Natur erleben“ auch die Themen „sanfte Bewegung“ sowie „Regionalität, Genuss und regionale Produkte“ verstanden. In Zukunft sollen die zahlreichen Potenziale der Destinationen präziser herausgearbeitet und ver-marktet werden, um das Natur- und Landerlebnis in Hessen zu ei-nem echten Profilthema zu entwickeln.

Eine wesentliche Rolle bei der Profilschärfung spielen Regionalität und Authentizität. Denn „in einer immer hektischeren, reizüberflu-teten Welt mit zunehmend standardisierten Produkten steigt das Bedürfnis nach Natur, Authentizität, Identitätskultur und Heimat. In diesem Zusammenhang fungieren Regionalität als Teil eines nachhaltigen, werteorientierten Lebensstils und ländliche Räume als Gegen- und Sehnsuchtswelten mit Identität und Authentizität. Regionen mit authentischer Natur- und Kulturlandschaft, erlebba-rer Regionalität und Nachhaltigkeit sind für Gäste attraktiv.“ 1

Die Umsetzung ist nicht nur eine Aufgabe der Touristiker. Um das spezifisch hessische Natur- und Landerlebnis erfahrbar zu ma-chen, ist vielmehr die Zusammenarbeit unterschiedlicher Akteure notwendig. Land- und Forstwirtschaft, Naturschutz, Ernährungs-wirtschaft, Regionalvermarktung sowie Gastronomie und Beher-bergungsgewerbe müssen dazu einen Beitrag leisten. Es geht aber auch darum, für Gastronomie und Beherbergungsgewerbe zusätzliche wirtschaftliche Perspektiven zu generieren, zusätzliche Marktpotenziale für die hessische Land- und Ernährungswirt-schaft zu schaffen und die Potenziale der Kultur- und Naturland-schaften zu nutzen.

Die touristischen Akteure des Landes Hessen haben in mehre-ren Workshops an der Präzisierung des Profilthemas Natur- und Landerlebnis gearbeitet. Das Praxisforum sollte dazu dienen, das Profilthema „Natur- und Landerlebnis“ in die Breite zu tragen und Ansatzpunkte zur Schärfung des Profils aufzuzeigen.

Dazu lenkten die Referenten des Praxisforums den Blick zunächst auf die Herausforderungen, Chancen und Ansätze für den Touris-mus im ländlichen Raum in Deutschland im Allgemeinen sowie die Vorstellungen zur Umsetzung des Profilthemas in Hessen im Besonderen. Anschließend zeigten Projektbeispiele wie dies vor Ort im Zusammenwirken mehrerer Akteure realisiert werden kann.

1 Profilthema "Natur- und Landerlebnis" - Informationspapier der HA Hessen Agentur GmbH, Stand Juni 2015

Teilnehmer des Praxisforums v.r.n.l.:

Regierungspräsident Dr. Walter Lübcke, Kassel, Staatssekretärin Dr. Beatrix Tappeser, Hessi-sches Ministerium für Umwelt, Klimaschutz, Landwirtschaft und Verbraucherschutz, Bürgermeister Herrmann-Josef-Scheich, Marktgemeinde Eiterfeld, Reiner Kopp, HMUKLV, Referats- leiter Dorf- und Regional- entwicklung, Landtourismus,

Foto: Hessen Agentur

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Programm des Praxisforums

Natur- und Landerlebnis – Regionalität und Kooperationspotenziale nutzenDr. Beatrix Tappeser, Staatssekretärin im Hessischen Ministerium für Umwelt, Klimaschutz, Landwirtschaft und Verbraucherschutz

Tourismusperspektiven in ländlichen Räumen – Herausforderungen, Chancen, Beispiele und Ansätze für HessenProf. Dr. Heinz-Dieter Quack, PROJECT M

Tourismus-Marketing in Hessen – Das Profilthema Natur- und LanderlebnisHerbert Lang, HA Hessen Agentur GmbH

Nationalparkregion Eifel für Alle – Eine Antwort auf den demografischen WandelTobias Wiesen, Nationalparkverwaltung Eifel

Werra-Meißner – Natur, Regionalität und Märchen als Basis erfolgreicher TourismusstrategieIm Gespräch:Claudia Krabbes, Werratal Tourismus Marketing GmbHSusanne Pfingst, Naturpark Meißner-Kaufunger WaldBjörn Sippel, Meißnerhof, Meißner-GermerodeMatthias Pflüger, Jausenstation WeißenbachGroßalmerodeModeration:Ute Schulte, Regionalmanagement Nordhessen GmbH (GrimmHeimat NordHessen)

Odenwald auf Natur umschalten – Regionalität schmeckenIm Gespräch:Jochen Rietdorf, Gemeinde ReichelsheimDr. Jutta Weber, Geo-Naturpark Bergstraße-OdenwaldChristiane Böhm, Schleiersbacher Hof,Fränkisch-CrumbachRainer Schäfer, Odenwald-Gasthaus e.V.,Bad König-FürstengrundModeration:Kornelia Horn, Odenwald-Tourismus GmbH

Ausblick und SchlußwortGurdrun Scheld, Hessisches Ministerium für Umwelt, Klimaschutz, Landwirtschaft und Verbraucherschutz

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Natur- und Landerlebnis – Regionalität und Kooperationspotenziale nutzen

Dr. Beatrix Tappeser, Staatssekretärin im Hessischen Ministerium für Umwelt, Klimaschutz, Landwirtschaft und Verbraucherschutz

Ländlicher Raum und demografischer WandelDie Unterstützung des ländlichen Raums ist ein wichtiges Anlie-gen und der Adressat vieler Politik- und Förderstrategien des Hes-sischen Umweltministeriums. Rund drei Viertel der Landesfläche sind ländlich geprägt. Nahezu die Hälfte der hessischen Bevölke-rung lebt im ländlichen Raum. Allerdings steht der ländliche Raum im Zusammenhang mit dem demografischen Wandel vor beson-deren Herausforderungen. Die Kernpunkte sind:

• der Erhalt unserer Kulturlandschaft und Ökosysteme,• lebendige, attraktive Dörfer und Kleinstädte,• regionale Identität und Tradition,• bedarfsorientierte Infrastruktur und Versorgungsstrukturen,• der Erhalt und die Sicherung von Arbeitsplätzen,• landwirtschaftliche Bewirtschaftungsformen und regionale

Spezialitäten.

Nur intakte ländliche Räume bieten die Basis für eine touristische Entwicklung und Profilierung.

Förderung des ländlichen TourismusIm Rahmen der Regierungsbildung 2014 wechselte die Zustän-digkeit für den „ländlichen Tourismus“ und die „ländliche Entwick-lung“ aus dem Wirtschaftsministerium in das Umweltministerium. Dabei galt der Blick zunächst der Zusammenführung von Förder-bereichen, die in der Praxis mit der sogenannten „ELER-Förde-rung“ einhergehen. Im Vordergrund stand die bessere Verzah-nung der Förderangebote der Land- und Forstwirtschaft mit den interdisziplinären Förderangeboten des ländlichen Raums wie z.B. der Förderung der Dorfentwicklung, der LEADER-Förderung und der Förderung des Landtourismus.

Diesbezügliche Weichen sind für die Förderperiode 2014-2020 weitestgehend gestellt. Beispielgebend wurden für das LEA-DER-Programm 50 Mio. € an Fördermitteln durch EU, Bund und Land bereitgestellt, die den 24 Lokalen Aktionsgruppen für die Umsetzung regionaler Vorhaben zur Verfügung stehen. Nach jet-ziger Einschätzung könnten 20 % der bereitstehenden Mittel in die Landtourismusentwicklung fließen. Auch die Städtebauförde-rung, das Dorfentwicklungs- und das Förderprogramm zur Diver-sifizierung der Landwirtschaft können tourismusrelevante Unter-stützung bieten.

Dr. Beatrix Tappeser, Staatssekretärin im Hessischen Ministerium für Umwelt, Klima-schutz, Landwirtschaft und Verbraucherschutz

Foto: Hessen Agentur

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Neben der monetären Unterstützung setzt das Umweltministe-rium auf einen intensiven Dialog und profilierte Strategien.

Für den „Strategischen Marketingplan für den Tourismus in Hes-sen 2014-2018“ entwickelten Vertreter von Politik und Tourismus die vier Profilthemen „Natur- und Landerlebnis“, „Städteerlebnis“, „Wellness“ und „Tagen“. Sie finden die volle Zustimmung des Hes-sischen Ministeriums für Umwelt, Klimaschutz, Landwirtschaft und Verbraucherschutz.

Dabei ist die Entwicklung des Ländlichen Tourismus eine Quer-schnittsaufgabe. Sie kann am besten bewältigt werden, wenn die anstehenden Aufgaben im Dialog mit den verschiedenen Fach-disziplinen der Land- und Forstwirtschaft, des Naturschutzes und der Schutzgebiete sowie der Ernährungswirtschaft, der Gastrono-mie und der Regionalvermarktung gestaltet werden.

In zwei Workshops der regionalen Tourismus-Akteure wurden bereits erste Ergebnisse sichtbar. Dieser Prozess soll fortgesetzt werden und das Hessische Umweltministerium wird auch zukünf-tig den finanziellen Rahmen für eine praxisorientierte Arbeit auf landes- und destinationsbezogener Ebene bereitstellen.

Leitlinien für den ländlichen Tourismus

Für die Entwicklung des ländlichen Tourismus gilt es, die folgen-den Leitlinien zu berücksichtigen:

1. „Landtourismus“ als interdisziplinäre Gestaltungsaufgabe im Sinne einer fachübergreifenden regionalen Strategie verste-hen,

2. die Zusammenarbeit fördern,

3. die Besonderheiten einer Region identifizieren und sichtbar machen,

4. das Konkurrenzverhalten überregional beachten, nicht die regionale Konkurrenz schärfen,

5. den Blick nach innen stärken und die Aufgabenwahrnehmung im Marketing analysieren.

Identität und Regionalität sollen im Mittelpunkt stehen und die Kooperationsbereitschaft soll gestärkt werden.

Schloss Buchenau

Foto: Hessen Agentur

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Die aktuelle Situation

Die aktuelle Situation ist gekennzeichnet von vielen guten Einzel-initiativen – es fehlt an Vernetzung. In Hessen bieten wunderbare Natur- und Kulturlandschaften mit Nationalpark, elf Naturparken, drei Ökolandbau-Modellregionen und zwei Weinanbaugebieten ein großes Potenzial. Um sie wirkungsvoll zu vermarkten, sind Fra-gen zu beantworten wie:

• Was macht die Identität dieser Landschaften aus?

• Wie können wir das Potenzial besser in Wert setzen?

• Wie machen wir sie per pedes oder per Rad erlebbar?

• Welche Gastgeber stehen für „naturnah“, „gesund“, „nachhal-tig“, „echt“ und fühlen sich dieser Strategie verbunden?

Allerdings ist die Qualität und Vielfalt des regionalen kulinarischen Angebotes derzeit nur bei einer begrenzten Anzahl von Betrieben „erlebbar“. Um hier besser zu werden, lauten die Fragen zum Bei-spiel:

• Wo sind die hessischen Gerichte, wo die regionalen Produkte? Rheingauer Riesling, Bergsträßer Spätburgunder, Apfelwein, Ahle Wurscht, Grüne Soße und Frankfurter Kranz – häufig „Fehlanzeige“

• Wie können wir die regionalen Spezialitäten auf den Gäste-tisch bringen?

• Wie können wir das Wissen der Landfrauen „neu entdecken“?

• Wie wecken wir das Bewusstsein der Gastgeber für regionale Besonderheiten?

• Wie stärken wir die Kooperation von Erzeugung-Verarbeitung- Gastgewerbe?

Die vorstehenden Fragen zeigen, dass die Kooperation mit den Funktionspartnern in Verbänden, Organisationen und Behörden entscheidend ist.

Zu prüfen ist, auf welche Partner es in der jeweiligen Region an-kommt, wie und welche Hilfestellungen das Land geben kann, wie bestehende Strukturen z.B. auch der Arbeitskreis „Natur- und Landerlebnis“ bei der Hessen Agentur gestärkt werden können.

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Das gemeinsame Ziel

Das gemeinsame Ziel heißt: die stagnierende bis rückläufige tou-ristische Entwicklung der ländlichen Räume stabilisieren. Ange-sichts der bestehenden klein- und mittelständisch strukturierten Betriebe des Gastgewerbes, des Handwerks und der sonstigen Dienstleistungsbereiche, die in der Produktgestaltung des Land-tourismus von Bedeutung sind, kommt es auf gute Kooperations-modelle an.

Notwendig ist eine konstruktive Zusammenarbeit in der Leistungs-kette. Schließlich werden die Urlaubsregionen in ihrer Gesamtheit wahrgenommen.

Zu beachten ist:

• Angebliche Konkurrenzen zwischen Gaststätte und Straußwirt-schaft wirken eher kontraproduktiv.

• Es gilt Lösungen zu finden, dass Wegenetze sowohl für land- und forstwirtschaftliche Nutzungen als auch für Wanderer und Radfahrer zur Verfügung stehen.

• Ein landwirtschaftlicher Betrieb im Ortsbild sollte eher als „Er-lebnisort“ und weniger als Verursacher von Lärm und Gestank begriffen werden.

• Die Leistungen landwirtschaftlicher Betriebe müssen hono-riert werden. Sie pflegen die Kulturlandschaft und das über Jahrhunderte angesammelte Wissen zu ökologischen Zusam-menhängen, sie produzieren bäuerliche Spezialitäten und stärken das Bewusstsein für die Herkunft der Lebensmittel und deren Qualität.

Die Erfahrungen der letzten Jahre zeigen, dass sich die Tourismus-arbeit auf allen Ebenen und auch bei den Funktionspartnern sehr stark mit Fragen des Marketings beschäftigte. Erforderlich sind der „intensivierte Blick in die Regionen“, gute, qualitativ hochwer-tige und nachhaltige Produkte, die wir ins „Hessenschaufenster“ des Tourismus-Marketing stellen können.

Das Praxisforum bildet den Auftakt zu einem kontinuierlichen Dialog, um gemeinsam Lösungsansätze für die Entwicklung der ländlichen Räume auszutauschen und in zukunftsfähige Strate- gien einzubetten. Jeder Euro, den wir in die ländlichen Räume investieren, stärkt die ländliche Infrastruktur, fördert die Tou-rismusentwicklung, sichert die „Lebens- und Naturräume“ und schafft somit Zukunftsperspektiven.

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Tourismusperspektiven in ländlichen Räumen – Herausforderungen, Chancen, Beispiele und Ansätze für Hessen

Prof. Dr. Heinz-Dieter Quack, PROJECT M – Unternehmensberatung für Tourismus und Freizeit

Langfristige Trends und Entwicklungen bieten für ländliche Räu-me dauerhaft Chancen und Potenziale. In einer globalisierten und zunehmend standardisierten Welt steigt das Bedürfnis nach Natur, Authentizität, Identität und Verbundenheit. An einem nach-haltigen, werteorientierten Urlaub haben immer mehr Menschen Interesse. Derzeit sind es nach Untersuchungen der Reiseanalyse Urlaub + Reisen ca. 20 Mio. Deutsche – Tendenz steigend. Ländli-che Räume bieten hierfür ideale Voraussetzungen: Sie sind echte Gegen- und Sehnsuchtswelten mit intakten Natur- und Kulturland-schaften sowie einer glaubwürdigen Identität und Authentizität.

Und genau hierauf kommt es an: Gäste wünschen immer stärker Regionen mit authentischer, erlebbarer Regionalität und Nachhal-tigkeit. Nicht nur die Natur- und Kulturlandschaft sowie geschützte Naturräume und Artenvielfalt sind wichtig, sondern immer stärker auch das faszinierende kulturelle Erbe, die Bräuche, die Hand-werkstechniken, die typische Kultur einer Region sowie regionale Produkte und Wirtschaftskreisläufe. Immer mehr touristische Ziel-gebiete machen sich diese Zusammenhänge zunutze und bauen ihre Regions- und Destinationsstrategie auf die jeweils typische Regionalität auf.

Diese günstige Ausgangssituation zu nutzen, setzt jedoch voraus, dass die typischen Angebote einer Region in Szene gesetzt und mit emotional ansprechenden Themen und Geschichten aufge-laden werden („Storytelling“). Dieser Prozess soll in Hessen syste-matisch entwickelt werden. Gerade die hessischen Destinationen bieten zahlreiche regionale Produkte, spannende Geschichten und authentische Persönlichkeiten, die als Ansatzpunkt für Pro-duktinszenierung und Storytelling herangezogen werden können.

Die gemeinsame Initiative des Landes und der hessischen Des-tinationen im Profilthema „Natur- und Landerlebnis“ ist die Ge-legenheit, die vorhandenen Potenziale im Land zu erschließen. Das Profilthema „Natur- und Landerlebnis“ stellt eines von vier Profilthemen des Tourismus in Hessen dar. Es ist, wie die anderen Profilthemen „Städteerlebnis“, „Wellness“ und „Tagen“, im „Strate-gischen Marketingplan für den Tourismus in Hessen 2014-2018“ als Profilspitze der touristischen Marktbearbeitung in Hessen de-finiert.

Prof. Dr. Heinz-Dieter Quack PROJECT M

Foto: Hessen Agentur

Foto: Hessen Agentur

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Demografischer Wandel, ein Wandel der Lebensstile sowie verän-derte Konsumgewohnheiten sind Entwicklungen, die die Perspek-tiven des Tourismus im ländlichen Raum bestimmen. Aufgrund des demografischen Wandels nimmt die Zahl der älteren Men-schen zu. Aus touristischer Sicht ist dies positiv, denn die Senioren von heute sind reiseerfahren, reisen gerne, sind ausgabenfreudig und verfügen zudem über ein hohes Einkommen. Durch sie steigt das Nachfragepotenzial für den Urlaub im ländlichen Raum. Ein Selbstläufer ist der Urlaub im ländlichen Raum dadurch jedoch nicht. Ältere Gäste sind auch kritischer und sensibler als jüngere. Das touristische Angebot muss sie mit Qualität überzeugen, der Aufenthalt muss Spaß machen – dann kommen sie wieder.

Mit der Veränderung der Lebensstile und des Konsumverhaltens geht der Wunsch nach Nachhaltigkeit, Ganzheitlichkeit, Authen-tizität und Qualität einher. Besonders wichtig ist den Kunden die regionale Verbundenheit der Produkte, wichtiger noch als die biologische Herstellung. Der Urlaub soll die Bedürfnisse nach Na-tur, Authentizität, Regionalität und Heimat befriedigen. Emotiona-le Aspekte überzeugen die Gäste mehr als Zahlenangaben und Superlative. Beispiele sind der Schäfer in der Lüneburger Heide, der Hallig-Postbote, die Weinlandschaft des romantischen Mittel-rheintals, und die Schwarzwälder Bommelhüte. Die gesamte Mar-ke „Südtirol“ baut auf Regionalität.

Die touristischen Angebote zu benennen, reicht dabei nicht. Sie müssen inszeniert und in eine Geschichte eingebunden sein. Sie müssen für den Gast emotional erlebbar gemacht werden. „Story-telling“ lautet das Stichwort. Dabei sind Phantasie und Kreativität gefragt. Im Vorfeld müssen die Verantwortlichen folgende Fragen beantworten: Was macht die Identität der Landschaft aus? Wel-che spezifischen Eigenschaften hat die Landschaft / Region? Wie können regionale Produkte, Kultur und Kulinarik hier eingebun-den werden? Wie kann man die Landschaft in Bewegung erlebbar machen, durch Wandern, Radfahren?

Antworten geben gelungene Beispiele wie der „Heidschnucken-weg“ zwischen Hamburg und Celle, der „Kräuterwind“-Schnaps aus dem Westerwald, die „Traufgänge“ der Schwäbischen Alb, „Krenzers Rhön“ in Hessen u.a.

In Hessen gibt es zahlreiche weitere Ansatzpunkte. Das sehen auch die potenziellen Gäste so. Sie schreiben Hessen eine hohe „Kompetenz“ bei den Themen Wandern, Radfahren, Wellness, Kultur, Kulinarik und Natur zu.

Strategischer Marketingplan für den Tourismus in Hessen 2014-2018

Fotos: Hessen Agentur

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Zusammenfassend wird festgehalten:

• Mehrere lang laufende Trends zeigen gute touristische Pers-pektiven für Angebote in ländlichen Räumen auf.

• Erfolgsvoraussetzungen sind jedoch eine konsequente In-wertsetzung der vorhandenen Angebote und Bausteine, die Entwicklung zu Highlights und das Storytelling.

• Die von ländlichen Räumen geprägten Destinationen Hessens verfügen alle über entsprechende Potenziale – diese werden gegenwärtig jedoch zu wenig entwickelt und sichtbar ge-macht.

• Gemeinsame Initiative des Landes und der hessischen Desti-nationen im Profilthema „Natur- und Landerlebnis“ ist die Ge-legenheit, die vorhandenen Potenziale im Land zu erschließen.

Tourismusmarketing in Hessen: das Profilthema "Natur- und Landerlebnis"

Herbert Lang, HA Hessen Agentur GmbH

Den Link zur Präsentation finden Sie hier.

Immer mehr touristische Zielgebiete bauen ihre Regions- und De-stinationsstrategie in starkem Maße auf Regionalität auf: Sie insze-nieren für ihre Gäste authentische Natur- und Kulturlandschaften, geschützte Naturräume und Artenvielfalt. Kulturelles Erbe, Bräu-che, Handwerkstechniken und Kultur werden wiederentdeckt und zu regionalen Produkten verknüpft.

Diese aktuelle Marktsituation bietet vielfältige Chancen für touris-tische Leistungsanbieter in den ländlichen Räumen. Das Hessische Ministerium für Umwelt, Klimaschutz, Landwirtschaft und Verbrau-cherschutz (HMUKLV) und das Tourismus- und Kongressmarke-ting der HA Hessen Agentur GmbH haben dies erkannt und das „Natur- und Landerlebnis“ in Hessen inhaltlich weiterentwickelt und zu einem Profilthema ausgearbeitet. Das Thema „Natur- und Landerlebnis“ soll die Profilbildung der hessischen Destinationen nachhaltig unterstützen. Im Rahmen der Erarbeitung des aktuell gültigen Strategischen Marketingplans wurde das Profilthema neu gefasst und thematisch neu ausgerichtet. Es umfasst in seiner heutigen Form die Bereiche „Natur erleben“, „sanfte Bewegung“ (v.a. Wandern, Radfahren) sowie „Regionalität, Genuss und regio-nale Produkte“.

Auszug aus der Präsentation Prof. Dr. Quack, PROJEKT M

Herbert Lang, HA Hessen Agentur GmbH

Foto: Hessen Agentur

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Die Hauptzielgruppen für das Profilthema „Natur- und Landerleb-nis sind:

• Qualitätsorientierte Entschleuniger• Wanderer• Vielseitige Sport- und Aktivurlauber• Aktive Natur-Genießer

Die Marktforschung verdeutlicht, dass „Natur- und Landerleb-nis v.a. im Kurzreise- und Tagesausflugsbereich platziert werden kann. Natururlaub, aber auch andere Angebote mit Bezug zum Profilthema können v.a. in Kurzreise- und Tagesausflugsdistanz von bis zu drei PKW-Stunden Entfernung erfolgreich angeboten werden. Der Binnentourismus in Hessen spielt in diesem Themen-bereich ebenfalls eine wichtige Rolle.

Zusammen mit den hessischen Destinationen will das Landesmar-keting besonders attraktive regionstypische Anbieter, Angebote und Produkte sichtbar machen und die Entwicklung neuer, profi-lierender Produkte in Hessen fördern. Marketingmaßnahmen sol-len

• die Attraktivität und Regionalität der hessischen Destinationen deutlich machen,

• die Profilbildung der Destinationen unterstützen,

• die Zielgruppenorientierung verbessern,

• attraktive regionaltypische Produkte, Angebote und Anbieter stärken und sichtbar machen,

• Gäste und Besucher für die Destinationen gewinnen und bin-den.

Um den Gästen ein intensives Erlebnis zu bieten, Natur und Re-gionalität erlebbar zu machen und sich von der Konkurrenz ab-zuheben, ist es wichtig, die eigenen Angebote „in Szene zu set-zen“ und mit emotional ansprechenden Themen und Geschichten „aufzuladen“.

Dadurch werden Erlebnisse geschaffen, die der Familie, Freunden und Bekannten weitererzählt und online in den sozialen Netzwer-ken geteilt werden und die zum Wiederkommen motivieren. An-regungen für den Weg dahin sind:

• Besinnen Sie sich auf die spezifischen Eigenheiten Ihrer Re-gion/Landschaft! Was macht die Identität und die Landschaft aus?

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• Machen Sie das, was Ihre Region ausmacht, zum Kern Ihrer Angebotsgestaltung! Regionale Produkte, Identitätskultur, Ku-linarik etc.

• Binden Sie Wandern und Radfahren in die Angebotsgestal-tung ein! Landschaft und Natur lassen sich am besten in Be-wegung erleben.

Zur inhaltlichen Weiterentwicklung sowie einer zielgruppen- und reisemotivbezogenen Präzisierung des Profilthemas haben das HMUKLV und die Hessen Agentur, unterstützt von der Tou-rismusberatung PROJECT M, im Frühjahr 2015 zwei Workshops durchgeführt. Die Ergebnisse der beiden Workshops, an denen Fachexperten u.a. aus den Bereichen Landwirtschaft, Forst und Naturschutz teilgenommen haben, sind im Informationspapier "Profilthema Natur- und Landerlebnis" zusammengefasst.

Nationalpark Eifel für Alle –eine Antwort auf den demografischen Wandel

Tobias Wiesen, Nationalparkverwaltung Eifel

Den Link zur Präsentation finden Sie hier.

Der Nationalpark Eifel beschäftigt sich schon seit seiner Grün-dung im Jahr 2004 mit dem Thema Barrierefreiheit. So ist bereits im Nationalparkplan festgelegt, dass „bei Angeboten im Natio-nalpark […] ein Höchstmaß an Barrierefreiheit anzustreben“ ist. Es gibt daher bereits zahlreiche Angebote, die für Menschen mit und ohne Behinderung geschaffen wurden. Der Ansatz ist dabei stets, dass alle Besucher die Angebote ohne fremde Hilfe nutzen können.

In einem ersten Schritt kam es zum Abbau „kommunikativer Bar-rieren“. Hierbei wurden die Ranger des Nationalparks beispiels-weise im Umgang mit Menschen mit Behinderung geschult und sensibilisiert sowie die entsprechenden Marketingmöglichkeiten angepasst.

Gleichzeitig wurde bereits damit begonnen, die „baulichen Barrie-ren“ abzubauen. So gibt es insgesamt fünf sog. Nationalpark-Tore, die gleichzeitig Ausstellung zu einem Nationalpark-Thema sowie Tourist-Info sind. Die Aspekte der Barrierefreiheit wurden dabei in größtmöglichem Umfang berücksichtigt. Besonderes Augenmerk lag bei der Planung der Ausstellung auf der Informationsvermitt-lung über mehrere Kanäle (z.B. Sehen, Tasten, Riechen).

Tobias Wiesen, Nationalparkverwaltung Eifel

Foto: Hessen Agentur

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Im Bereich barrierefreier Naturerlebnisangebote im Außenbe-reich stechen zwei Beispiele besonders hervor:

Barrierefreier Natur-Erlebnisraum Wilder Kermeter

Im Mai 2011 eröffnete im Nationalpark Eifel der Barrierefreie Na-tur-Erlebnisraum Wilder Kermeter. Das neu gestaltete 4,7 Kilome-ter lange barrierefreie Wanderwegenetz führt auf dem Plateau des Bergrückens Kermeter durch einen Buchenmischwald. Der dort geschaffene barrierefreie Weg besteht aus einem 4,1 Kilometer langen Rundweg zur „Hirschley“, einem der beliebtesten Aus-sichtspunkte im Nationalpark. Darüber hinaus erschließt ein rund 600 Meter langer barrierefreier Stichweg den Aussichtspunkt Vo-gelsang-Blick. Das gesamte Wegenetz ist fein geschottert, damit Rollstühle, Rollatoren und Handbikes komfortabel rollen können und nicht stecken bleiben.

Im gesamten barrierefreien Natur-Erlebnisraum laden alle 250 Meter Ruhebänke zum Verweilen ein. Am Ausgangspunkt des Wanderweges gibt es einen barrierefreien Rastplatz mit Rast- und Ruhemöglichkeiten, ein Wetterschutzdach und eine Behinderten-toilette. Der Parkplatz wurde neu geschottert und zehn gesonder-te Behindertenparkplätze ausgewiesen. Damit auch die Anreise möglichst mit öffentlichen Verkehrsmitteln erfolgen kann, wurde die Bushaltestelle in den Bereich des Natur-Erlebnisraums gelegt.

Der Barrierefreie Natur-Erlebnisraum „Wilder Kermeter“ ist durch-gängig mit einem Leit- und Informationssystem für blinde Be-sucherInnen ausgestattet. Leitstreifen im Boden sind mit dem Langstock taktil erfassbar und zeigen den Wegeverlauf in Kreu-zungsbereichen oder auf Plätzen. Aufmerksamkeitsfelder im Bo-den weisen auf das WC, auf Rast- und Ruhemöglichkeiten, Wege-abzweigungen oder Informationstafeln hin.

Der Wilde Weg

Ein neues barrierefreies Naturerlebnis steht Besuchern des Na-tionalparks Eifel seit Juni 2014 zur Verfügung: Mit dem „Wilden Weg“ wurde der barrierefreie Natur-Erlebnisraum „Wilder Kerme-ter“ um einen Erlebnispfad erweitert.

An insgesamt zehn interaktiven Stationen können sich Besucher jeden Alters zu Themen wie Wildnis, Waldentwicklung oder den Einfluss verschiedener Tier- und Pflanzenarten auf den Wald infor-mieren. Der etwa 1,5 Kilometer lange Weg schließt dabei direkt an das vorhandene barrierefreie Wegenetz samt behinderten- gerechter Parkplätze, Bushaltestelle und Toiletten an. Die ersten 210 Meter verläuft der Erlebnispfad über einen Holzsteg, der noch einmal besondere Einblicke in die Natur ermöglicht.

Mitarbeiter der Nationalpark-verwaltung Eifel werden im Umgang mit Menschen mit Behinderung geschult

Ein Teil des taktilen Blinden-Leitsystems im Wilden Kermeter

Fotos: Nationalparkverwaltung Eifel

Der Aussichtspunkt Hirschley im Barrierefreien Natur-Erleb-nisraum Wilder Kermeter

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Um möglichst allen Besuchern einen tollen und problemlosen Aufenthalt zu ermöglichen, wurden auch hier neben einem Ge-fälle von maximal 6 % viele weitere Aspekte der Barrierefreiheit beachtet. So können sich sehbehinderte und blinde Menschen ebenfalls an einem Leitsystem orientieren und die Informationen zusätzlich akustisch abrufen. Darüber hinaus sind alle Texte in Leichte Sprache übersetzt und auch Rast- und Ruhepunkte finden sich in ausreichender Anzahl, spätestens alle 250 Meter.

Weitere Angebote im Nationalpark Eifel wie Rangertouren in ge-bärdensprachlicher Begleitung oder eine für Rollstuhlfahrer ge-eignete Kutschfahrt runden das gesamte Angebot ab. An jedem 1. und 3. Sonntag

im Monat finden Kutschfahrten auch für Rollstuhlfahrer statt.

Foto: Nationalparkverwaltung Eifel

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Best Practice in Hessen

Der ländliche Raum in Hessen bietet zahlreiche Anknüpfungs-punkte, um Natur, Regionalität, Genuss und regionale Kultur er-fahrbar zu machen. Beispiele aus zwei hessischen Regionen zei-gen, wie regionaltypische Angebote im Zusammenwirken der touristischen Akteure entwickelt und vermarktet werden können.

Werra-Meißner – Natur, Regionalität und Märchen als Basis erfolgreicher Tourismusstrategie

Im Gespräch: Claudia Krabbes, Werratal Tourismus Marketing GmbHSusanne Pfingst, Naturpark Meißner-Kaufunger WaldBjörn Sippel, Meißnerhof, Meißner-Germerode Matthias Pflüger, Jausenstation Großalmerode-WeißenbachModeration:Ute Schulte, Regionalmanagement Nordhessen GmbH (GrimmHeimat NordHessen) Das Werratal gehört zur touristischen Destination GrimmHeimat NordHessen. Das Märchenthema „Frau Holle“ ist eines der beiden Alleinstellungsmerkmale der Region. Zehn Sagenorte um Frau Holle befinden sich im Werratal, darunter auch der Frau-Holle-Teich, unter dem sich das Reich der Märchengestalten verbergen soll, und das Frau-Holle-Dorf Vockerode. Premium-Wanderwege führen durch die vielfältige Landschaft des Werratals mit Fluss-lauf, Seen, dichten Wäldern und offenen Feldlandschaften. Die Märchenlandschaft der Brüder Grimm wird hier erlebbar. Nicht zu vergessen ist der Werratal-Radweg, der den Anschluss an viele andere Fluss-Radwege eröffnet.

Das zweite große Thema des Werratals ist das „Grüne Band“ ent-lang der früheren innerdeutschen Grenze, einem Hotspot der biologischen Artenvielfalt. Die jüngste deutsche Geschichte wird im Grenzmuseum und im Dokumentationszentrum der Nach-kriegsgeschichte sowie in den Spuren vor Ort – Kolonnenwege, Stasischleusen u.a. – für den Besucher lebendig. Der Naturpark Meißner-Kaufunger Wald sorgt gemeinsam mit den Naturschutz-behörden für die Pflege und Entwicklung von hochwertigen Na-turschutz- und FFH-Gebieten und leistet so einen wesentlichen Beitrag zur Bewahrung der Biodiversität. Seltene Arten wie der Frauenschuh haben hier deutschlandweit einen Verbreitungs-schwerpunkt.

Vielfältige Natur rund um den Hohen Meißner

Foto: Marco Lenarduzzi

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Entlang der bald 19 mit dem deutschen Wandersiegel ausge-zeichneten „EntdeckerTouren“ lassen sich Flora, Fauna, Geologie und Geschichte des Wandergebietes ohne besondere Vorkennt-nisse erkunden.

Schlösser und Burgen am Werra-Burgen-Steig Hessen, große und kleine Fachwerkstädte, Museen und Feste wie die Kesperkirmes im Kirschenland Witzenhausen gehören zu den weiteren Anzie-hungspunkten im Werratal. Zu den traditionellen kulinarischen Spezialitäten zählen u.a. die Ahle Wurscht, die Witzenhäuser Kir-schen und das Meißner Lamm.

Die Werratal Tourismus Marketing GmbH unterstützt die Entwick-lung und Qualitätsverbesserung der touristischen Angebote des Werratals und gestaltet das Marketing für die ganze Region. Pfle-ge und Entwicklung der Natur im 93.000 Hektar großen Natur-parkgebiet sowie deren Erschließung für die Besucher einschließ-lich der Umweltbildung obliegen dem Zweckverband Naturpark Meißner-Kaufunger Wald.

Einen Eindruck von der Vielfalt des Werratals und des Naturparks Meißner-Kaufungen Wald finden Sie im Internet.

Mit der „Mohnblüte Meißner“ ist im Werratal eine weitere Attrak-tion hinzugekommen. Auf 16 Hektar wird in Meißner-Germerode Schlafmohn (Papaver somniferum) angebaut. In der Blütezeit Juni /Juli bieten die Mohnfelder mit ihren rosavioletten Blüten den Be-suchern ein in Deutschland einmaliges Erlebnis.

Besucher können die Mohnfelder auf Mohnwanderwegen und dem „Grünen Pfad“ erkunden, mit dem Planwagen von Feld zu Feld fahren oder an Wanderungen mit Naturparkführern teilneh-men. Infotafeln informieren über Schlafmohn sowie über heimi-sche Getreidesorten und Streuobst. Zur Blütezeit ist die Mohn-tenne geöffnet, in der kleine Speisen, vorzugsweise mit Mohn, angeboten werden. Mittlerweile wurde eine Wertschöpfungsket-te rund um den Mohnanbau mit unterschiedlichen Einkommens-möglichkeiten (Bäcker, Fahrer, Schildermaler usw.) geschaffen. 15 Mohnprodukte werden mittlerweile regional und überregio-nal vermarktet, darunter neben Mohnkuchen auch Mohnpesto, Mohnschokolade, Honig mit Mohn u.a. Das Restaurant Meißner-hof sowie mittlerweile auch weitere Gastronomiebetriebe der Re-gion bieten Produkte rund um den Mohn an.

Das Projekt „Mohnblüte Meißner“ wurde durch die Leitung des Naturparks Meißner-Kaufunger Wald angeregt und nach wie vor unterstützt. Der Naturpark stellt Informationsmaterial bereit wie Flyer, Website, Mohntelefon, Mohninfo-Center und Beschilde-rung, richtet die Wege her und stellt Wanderführer.

Hochwertige Wander- infrastruktur an Premiumweges des Naturparks

Foto: Susanne Pfingst

Mohn in seiner Vielfalt erleben im Mohndorf Germerode

Foto: Marco Lenarduzzi

Mohnwanderung und Grüner Pfad im Mohndorf Germerode

Foto: Marco Lenarduzzi

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Umgesetzt wird das Projekt durch Björn Sippel und seine Familie. Familie Sippel betreibt seit mehr als hundert Jahren in Meißner-Germerode Gastronomie und Landwirtschaft – heute das „Land-hotel Meißnerhof“ sowie 40 Hektar Nebenerwerbslandwirtschaft mit einer Ölmühle. Familie Sippel hat den Mohnanbau nach und nach ausgeweitet und organisiert das gesamte Projekt. 2014 be-suchten 20.000 Gäste die Mohnfelder. Sechs Reisebusse am Tag sind in der Hauptsaison keine Seltenheit. Das Projekt rechnet sich, erfordert aber in der rund vierwöchigen Blütezeit mehr als einen Zwölfstundentag. Die „Mohnblüte Meißner“ muss – so Herr Sippel – „gelebt“ werden. Entscheidend für den Erfolg ist seiner Einschät-zung nach insbesondere auch die unbürokratische Zusammenar-beit Hand in Hand mit dem Naturpark. Das Projekt „Mohnblüte Meißner“ wurde durch das Land Hessen finanziell gefördert und 2015 mit dem Hessischen Tourismuspreis ausgezeichnet.

Das Beispiel Mohnblüte Meißner zeigt, wie durch Zusammenar-beit unterschiedlicher Akteure im Tourismus ein neues Produkt entstehen kann, das die Potenziale der Region auf neue Weise in Szene setzt, neue Einkommensmöglichkeiten und zugleich Be-wusstsein für den Wert von Arten- und Biotopvielfalt schafft.

Ein weiteres Beispiel gelebter Regionalität im Werratal ist die „Jausenstation“ in Großalmerode-Weißenbach. Sie wurde 1989 gegründet mit dem Ziel, die im eigenen landwirtschaftlichen Be-trieb erzeugten Produkte direkt zu vermarkten. Zum Restaurant-Café gehören eine Käserei, eine Backstube, eine eigene Wursther-stellung sowie zwei Feinkostgeschäfte. Das Unternehmen hat 25 Mitarbeiter sowie seit 2011 eine Vier-Sterne Pension.

Die Jausenstation setzt auf Qualität, Regionalität und Genuss. Sie bietet bodenständige Küche nach althergebrachten Rezepten aus naturbelassenen Zutaten größtenteils aus eigener Produkti-on nach traditionellen und biologischen Verfahren. Nur auf dieser Grundlage ist laut des Betreibers Matthias Pflüger das Vertrauen der Kunden zu erhalten. Rund 50.000 Gäste besuchen die Jau-senstation pro Jahr. Verschiedene Maßnahmen der Jausenstation wurden durch das Land Hessen gefördert. Die Jausenstation er-hielt den Hessischen Tourismuspreis 2013.

In der Diskussion wurde die große Bedeutung der Kooperation von Tourismusbetrieben, landwirtschaftlichen Betrieben und öf-fentlichen Institutionen für den Ausbau des touristischen Angebo-tes hervorgehoben. Hingewiesen wurde darüber hinaus auf das Problem des Fachkräftemangels, der für Gastronomiebetriebe im ländlichen Raum besonders zu spüren sei. Auszubildende seien schwer zu gewinnen, nicht zuletzt, weil die Betriebe aufgrund des geringen ÖPNV-Angebotes für junge Leute nur schwer zu errei-chen sind.

Mohntenne am Mohnwander-weg Germerode

Reife Mohnkapseln mit Samen

Tourismuspreis der GrimHeimat Nordhessen für die Mohnblüte Meißner

Fotos: Marco Lenarduzzi

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Odenwald auf Natur umschalten – Regionalität schmecken

Im Gespräch:Jochen Rietdorf, Gemeinde ReichelsheimDr. Jutta Weber, Geo-Naturpark Bergstraße-Odenwald Christiane Böhm, Schleiersbacher Hof,Fränkisch-Crumbach Rainer Schäfer, Odenwald-Gasthaus e.V., Bad König-Fürsten-grund Moderation:Kornelia Horn, Odenwald Tourismus GmbH

Der Impulsvortrag zum Thema „Odenwald – auf Natur umschal-ten – Regionalität schmecken“ zeigt nach einer kurzen Vorstellung der Touristischen Arbeitsgemeinschaften (TAG) im Odenwald und dem Profil der TAG „Reichelsheim, Gersprenz- und Fischbachtal“, zwei Beispiele gelebter Praxis zum Kernthema „Wandern und Ge-nießen“.

Wanderkarte Erlebniswandern im Odenwald

Die Gemeinde Reichelsheim wird tangiert vom Nibelungensteig und vom Alemannenweg sowie dem Hugenotten- und Waldenser-pfad. Die Nachbarkommune Lindenfels liegt im Landkreis Berg-straße. Innerhalb der Touristischen Arbeitsgemeinschaft wurden über zwei Landkreise und Kommunen der TAG vier Qualitätsrund-wanderwege ausgewiesen, die für Tageswanderungen geeignet sind. Die Qualitätsrundwanderwege tangieren innerhalb der TAG auch die Gemeinden Fränkisch-Crumbach und Brensbach. Zur Realisierung des Projektes waren Abstimmungen mit vielen Ak-teuren der Region notwendig.

In den Beratungen war der Geo-Naturpark Bergstraße-Odenwald mit seinem Hauptwegewart vertreten, weil die neuen Wege un-ter anderem auch in das flächendeckende Kartenwerk des Geo-Naturparks eingearbeitet werden mussten. Zudem wurden vom Geo-Naturpark Hinweistafeln für die jeweiligen zertifizierten Rund-wanderwege an den Ausgangspunkten, meist Naturparkplätze, aufgestellt. In den Abstimmungsgesprächen waren auch Vertreter des Odenwaldklub e.V., der für die Zertifizierung „Wanderbarer Odenwald“ und Markierung verantwortlich zeichnete und den Be-darf der Wegezielbeschilderung ermittelte, anwesend. Ebenfalls war die Ortsgruppe des Odenwaldklubs Reichelsheim beteiligt, die bei der Markierung unterstützte.

Reichelsheim mit Schloss

Tischlein deck dich

Fotos: Gemeinde Reichelsheim

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Eingebunden ist auch die Odenwald Tourismus GmbH (OTG) als Destinationsorganisation, um eine Einheitlichkeit für alle folgen-den zertifizierten Qualitätsrundwanderwege sicher zu stellen. Zu-dem werden alle zertifizierten Wanderwege auf der Homepage www.odenwald.de detailliert beschrieben. Der Gast erhält dort weiterführende Informationen z.B. zu den touristischen Attrakti-onen entlang der Wege. Die OTG hat ein „Leader-Förderprojekt zur Umsetzung der Wegezielbeschilderung an Qualitätsrundwan-derwegen“ auf den Weg gebracht und die Kommunen auf diese Weise mit Fördermitteln unterstützt. Schließlich waren auch die Gastronomiebetriebe beteiligt. Ihre Standorte sollten beim We-geverlauf möglichst berücksichtigt werden.

Bei der Gestaltung der Wanderkarte als Faltplan war es beson-ders wichtig, neben den allgemein üblichen Markierungen in der Karte wie Wegeführung, Parkplätze, Haltestellen für den öffentli-chen Nahverkehr usw., insbesondere die Gastronomiebetriebe mit einer Ziffer im Plan zu versehen. Eine Übersicht der Betriebe auf der Rückseite der Karte mit den wichtigen Hinweisen wie Ru-hetag, Telefonnummer und Speiseangebot erwiesen sich dabei in kürzester Zeit als besonders erfolgreich.

Premium-Wanderpass

Hier handelt es sich um ein TAG-übergreifendes Projekt. Nach der Vorlage der Wanderkarte „Erlebniswandern im Odenwald“ hat die Nachbar-kommune Mossautal in der TAG „Erbach, Michel-stadt und Mossautal“ ebenfalls eine solche Wanderkarte nach der Reichelsheimer Struktur erstellt. Die Volksbank Odenwald machte den Vorschlag, einen „Premium-Wanderpass“ gemeinsam mit der Gemeinde Mossautal zu verwirklichen. Dies wurde umgesetzt und ein reizvoller Preis ausgesetzt, damit der Wanderpass schließlich auch angenommen wird.

Da schon bei der Bewerbung der Wanderkarte „Erlebniswandern im Odenwald“ mit einigen Direktvermarkten sehr erfolgreich zu-sammengearbeitet wurde, lag es jetzt nahe, einen Premium-Wan-derkorb zu entwickeln, an dem sich noch mehr Direktvermarkter und Leistungsanbieter aus der Region beteiligen konnten. So sind im Premium-Wanderkorb eine Flasche Apfelschaumwein der Kelterei Pfeiffer aus Reichelsheim Ober-Ostern, ein Käse der Mol-kerei Hüttenthal in Mossautal, eine Dose Wurst der Odenwälder Direktvermarkter, eine Flasche Bier der Brauerei Schmucker aus Mossautal, ein Vesperbrettchen der Glücksfabrik Koziol aus Er-bach, ein Vesperdeckchen und ein Brot von regionalen Bäckerei-en enthalten. Der Wert des Premium-Wanderkorbes beträgt 23 €.

Landschaft Ober-Ostern

Schloss Reichenberg

Schloss Lichtenberg

Fotos: Gemeinde Reichelsheim

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Die Produkte sind zum Teil gespendet oder werden anteilig durch die Touristinformationen finanziert. Eine Anteilfinanzierung der Gastronomiebetriebe war bewusst nicht gewollt. Mit diesem Pro-jekt wird die regionale Gastronomie aktiv unterstützt – eine erfolg-reiche Form der Wirtschaftsförderung.

Um diesen Premium-Wanderkorb zu bekommen, muss sich der Wanderer in seinem Wanderpass zehn Stempel bei den Gastro-nomiebetrieben einholen, die entlang der Qualitätswanderwege der beiden Wanderkarten von Reichelsheim und Mossautal lie-gen. Dabei soll der Gast auch etwas verzehren. Ist der Wander-pass vollständig abgestempelt, können die Inhaber den Premium-Wanderkorb in einer der beiden Touristinformationen erhalten. Nach entsprechender Bewerbung in den Medien, bei Messen und besonderen Veranstaltungen in den beiden Kommunen sind inzwischen die ersten Wanderpässe eingelöst worden.

Die Präsentation zeigt die TAGs im Odenwald, gibt Informationen zu den beiden Praxisbeispielen und stellt das Geleistete mit zahl-reichen Bildern anschaulich dar.

Kooperation wird in der Tourismus-Destination Odenwald groß geschrieben. Die Destination zwischen Frankfurt und Heidelberg gehört zu drei Bundesländern und fünf Landkreisen, 78 Städte und Gemeinden gehören der Region an. Für die Gäste sind diese administrativen Grenzen jedoch nicht spürbar, da die zuständigen Vermarktungseinrichtungen eng zusammenarbeiten. Eine Beson-derheit der Tourismus-Destination Odenwald ist die große Zahl von Anbietern von Urlaub auf dem Bauernhof mit einer aktiven Landwirtschaft. 40 Betriebe bieten Landurlaub und betreiben zu-gleich eine Landwirtschaft. Zudem sind im Odenwald zahlreiche Direktvermarkter mit regionalen Produkten tätig. Eines dieser Pro-dukte ist der Apfel, der auf vielfältige Weise Eingang in die Spei-sekarten findet. Das wichtigste touristische Thema für den Oden-wald ist jedoch das Wandern.

Einen einzigartigen Hintergrund für Wanderungen stellt der Geo-Naturpark Bergstraße-Odenwald mit so unterschiedlichen Land-schaften wie der Rheinebene, der kuppigen Bergstraße, dem vorderen und dem Buntsandstein-Odenwald und dem offenen Bauland im Osten dar. Die Verbindung zwischen Erdgeschichte, Naturraum, Kulturraum, regionaler Identität und Authentizität soll im Geo-Naturpark deutlich werden. Emotionen wecken, damit die Gäste gerne wiederkommen ist das Ziel der Geo-Naturparkver-waltung. Dafür ist neben Wanderwegen und Informationszent-ren die persönliche Ansprache der Gäste wichtig. Zum Beispiel lassen Vor-Ort-Begleiter oder zertifizierte Römerführer Geschich-te lebendig werden. 2014 wurde der Geo-Naturpark Bergstraße-Odenwald in die Gruppe der 111 globalen Geoparks aufgenom-men.

Premium Wanderkorb zum Wanderpass

Schilderbaum

Fotos: Gemeinde Reichelsheim

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Der Geo-Naturpark Bergstraße-Odenwald erstreckt sich über 3.500 qkm zwischen Rhein, Main und Neckar und gehört drei Bun-desländern und neun Landkreisen an. 105 Kommunen liegen im Gebiet des Geo-Naturparks. Kontaktpflege, Kooperation und Ver-netzung sind auch im Geo-Naturpark das A und O.

„Der Odenwald ist eine Landschaft, die man essen kann.“ Dafür standen im Praxisforum der Schleiersbacher Hof in Fränkisch-Crumbach und die Odenwald Gasthäuser. Der Schleiersbacher Hof wird von Familie Böhm betrieben. Es ist ein außerhalb der Ortschaft gelegener landwirtschaftlicher Betrieb mit 80 Kühen. Vor 112 Jahren wurde im Schleiersbacher Hof in einem Jugend-stil-Gästehaus eine Pension eingerichtet. Heute bietet der Hof am Wochenende Kaffee, Kuchen und Vespergerichte oder das regio-nale Barbecue an. Darüber hinaus richtet Familie Böhm Feiern für geschlossene Gesellschaften aus und ist dafür in der Regel voll ausgebucht. Schleiersbacher Hof, Geo-Naturpark und Odenwald-Tourismus GmbH arrangieren zudem Wanderungen.

Die Odenwald-Gasthäuser sind ein Zusammenschluss von Oden-wälder Gastronomen, die sich dazu verpflichtet haben, regionale Produkte zu verwenden und die Warenquellen in der Speisekar-te zu dokumentieren. Die Odenwald Gasthäuser machen somit nicht nur Werbung in eigener Sache. Mit ihrem Angebot regiona-ler Produkte vermarkten sie auch deren Erzeuger und letztlich die gesamte Destination Odenwald. Der Verein Odenwald Gasthaus e. V. wurde nach einer zweijährigen Findungsphase im Jahr 2000 gegründet und hat zurzeit sieben Mitglieder. Ein typisches Oden-wald Gasthaus ist das Gasthaus „Zum Hirsch“, das Familie Schäfer in der neunten Generation führt: Der Gastronomiebetrieb liegt im Fürstengrund – „zentral abseits mitten in der Natur“ wie Herr Schä-fer sagt. Laufkundschaft gibt es hier nicht, hierher kommen Gäste, die Wert auf ausgewogene Ernährung legen. Genau dies bieten Herr und Frau Schäfer. Auf den Tisch kommt, was im eigenen gro-ßen Garten, im Tomatenhaus und auf den ehemals landwirtschaft-lich genutzten Flächen wächst. Möhren, Rübchen, Gurken, Salate, Tomaten oder Kartoffeln werden entweder frisch verarbeitet, nach alten Hausrezepten eingeweckt oder fachgerecht im Erdkeller gelagert. Honig von den eigenen Bienenvölkern, selbstgemachte Säfte und Konfitüren ergänzen das Angebot.

Die folgende Diskussion betonte noch einmal Bedeutung und Nutzen der Zusammenarbeit von und mit den unterschiedlichen regionalen Akteuren für die Entwicklung des Tourismus. Ange-sprochen wurde die Notwendigkeit der Kooperation mit Gast-wirten und von Gastwirten miteinander sowie die Kooperation mit Direktvermarktern, Geo-Naturpark, Odenwald Tourismus u.a. Angeregt wurde weiterhin, die Menschen im Ort stärker in das Geschehen um den Gast einzubinden, um zu zeigen, wie Natur, Landwirtschaft und Tourismus im Zusammenhang stehen.

Odenwälder Büffet, gekocht und geliefert vom Schleiers-bacher Hof

Foto: Hanne Holuscha, Odenwald Tourismus GmbH

Odenwald Gasthaus „Zum Hirsch“

Foto: Hanne Holuscha, Odenwald Tourismus GmbH

Odenwald Gasthaus „Zum Hirsch“, Herr und Frau Schäfer

Foto: Rainer Schäfer

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Ausblick: Das Hessenschaufenster

Gudrun Scheld, Hessisches Ministerium für Umwelt, Klimaschutz, Landwirtschaft und Verbraucherschutz

Zur Vermarktung des Tourismus in Hessen plant das Land – zu-sammen mit den hessischen Destinationen – besonders attraktive regionstypische Anbieter, Angebote und Produkte in einem „Hes-senschaufenster“ sichtbar zu machen und die Entwicklung neuer, profilierender Produkte in Hessen zu fördern.

Das „Hessenschaufenster“ soll zeigen, was Natur und Landschaft in Hessen bieten. Gute Partner, um Natur und Landschaft in Wert zu setzen, sind z. B. Forst, Naturparke, Naturschutz, Landwirtschaft und Weinbau. Landschaft lässt sich in Hessen in Bewegung erle-ben: Hessen verfügt über ein attraktives Angebot zum Wandern, Radfahren und Bootswandern.

Kultur, Tradition, Brauchtum, Romantik, Regionalität, Authentizität und Identität sind die Grundlagen, die es zu nutzen gilt. Unver-zichtbare Partner sind hier die Landgasthöfe, deren regionale Ge-richte aus regionalen Qualitäten das Tüpfelchen auf dem „i“ sind.

Das „Hessenschaufenster“ soll auch zeigen, wie vielfältig die Unter-kunftsmöglichkeiten in den hessischen Tourismus-Desti-nationen sind. Die Angebote von Klein- und Kleinstunternehmen sollen dabei Berücksichtigung finden. „Spezifisches“ und „Sym-pathisches“ muss aufgespürt und im Gleichklang zu „Kategorien“ und „Prädikaten“ sichtbar gemacht werden.

Notwendig ist eine Marketingstrategie, die das alte Kirchturm-denken überwindet. TAGs, Destination und Land müssen verstärkt zusammenarbeiten; Gastgewerbe und andere Partner müssen intensiver eingebunden werden. Auch wenn begrenzte Budget- und Personalkapazitäten es nicht leicht machen – Zusammenar-beit, Abstimmung und Gemeinsamkeit sind gefordert.

Das Land Hessen unterstützt die touristischen Akteure bei der örtlichen Umsetzung des Profilthemas „Natur- und Landerlebnis“, damit attraktive Angebote in das „Hessenschaufenster“ gestellt werden können und die Gäste zum Reisen nach Hessen animiert werden.

Beispielgebend ist ein Hessenmagazin als Print und E-paper in aktueller Bearbeitung, es soll Ende 2015 erscheinen. Regionali-sierte Workshops sind für 2016 in Planung. Details dazu beinhaltet das Informationspapier Informationspapier der HA Hessen Agen-tur GmbH.

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Weitere Informationen zum Tourismus im ländlichen Raum

Im Folgenden werden weitere nützliche Informationen zum The-ma mit dem Tourismus auf dem Land zusammengestellt. Es han-delt sich um Publikationen, Ansprechpartner, Institutionen u.a.

Dabei werden zunächst Informationen zu Hessen, dann Informati-onen auf Bundesebene und Informationen aus anderen Bundes-ländern aufgeführt. Abschließend Informationen aus Quellen wie Vereinigungen, Verbänden u. ä. Nach Erscheinungsjahr abstei-gend.

Die Aufstellung hat keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Insbe-sondere wurden Quellen ausgewählt, die grundlegende Informa-tionen und viele Beispiele beinhalten.

Strategischer Marketingplan für den Tourismus in Hessen 2014 – 2018Hessisches Ministerium für Wirtschaft, Verkehr und Landesentwicklung (Hrsg.), 2013

Der Strategische Marketingplan schreibt die Leitlinien für die Ver-marktung der touristischen Potenziale des Landes fort. Das hes-sische Tourismusmarketing soll sich auch in Zukunft an Profilthe-men, Zielgruppen und Quellmärkten orientieren. Die Profilthemen für Hessen sind: „Natur- und Landerlebnis“, „Städteerlebnis“, „Ta-gen“ sowie das Thema „Wellness“. Für diese beschreibt der Mar-ketingplan die Ausgangssituation und das Zielgruppenprofil. Er benennt Handlungsfelder, Schlüsselprojekte und gute Beispiele. Der Marketingplan wurde in enger Abstimmung mit den hessi-schen Tourismusdestinationen und Städten, mit Verbänden und Kammern erarbeitet.

Zukunftstrends im Tourismus – Wirtschaftliche Auswirkungen des demographischen Wandels auf den Tourismus in Hessenift Freizeit- und Tourismusberatung GmbH, Ramböll Management Consulting GmbH, 2014

Auf der Grundlage der künftigen Bevölkerungsentwicklung in Hessen und mit Bezug zu den hessischen touristischen Destinati-onen und zu den wichtigen Quellmärkten werden die Auswirkun-gen des demografischen Wandels auf das touristische Angebot und die touristische Nachfrage, die Verfügbarkeit von Fachkräften und auf die Unternehmensnachfolge dargestellt. Für die touris-tischen Destinationen und Themen des Landes werden Stärken-Schwächen-Analysen erstellt. Die Studie schließt mit regionalspe-zifischen und überregionalen Handlungsempfehlungen sowie Handlungsempfehlungen zu zentralen Themen.

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Branchenprofil TourismusHA Hessen Agentur GmbH, Report Nr. 813, 2011

Im Branchenprofil wird die Bedeutung des Tourismus als Wirt-schaftsfaktor für Hessen und die hessischen Landkreise darge-stellt. Der Report enthält Angaben zu allen Strukturdaten des Tourismus wie die Zahl und Struktur der Beschäftigten und der Betriebe, die Zahl von Übernachtungen und Ankünften, die Auf-enthaltsdauer und Herkunft der Gäste u.a.

Tourismusperspektiven in ländlichen RäumenHandlungsempfehlungen zur Förderung des Tourismus in ländlichen RäumenBundesministerium für Wirtschaft und Technologie (Hrsg.), 2013

Der Leitfaden beginnt mit einer Analyse des Tourismus im ländli-chen Raum. Er zeigt Marktentwicklung und Potenziale auf. Daraus werden zehn Handlungsfelder abgeleitet: Nachhaltige touristi-sche Entwicklung, Produktinszenierung, Kooperation, Infrastruk-tur, Markenbildung, Kommunikation, Organisationsstrukturen, Fachkräfte, Mobilität und Barrierefreiheit. Für die Handlungsfelder werden Herausforderungen, Schlüsselstrategien und Handlungs-bedarf aufgezeigt. Projektbeispiele dienen zur Veranschaulichung erfolgreicher Lösungen.

Tourismus 50plusAnforderungen erkennen – Wünsche erfüllenRKW Kompetenzzentrum, DEHOGA Deutscher Hotel- und Gaststättenverband e.V., Deutscher Tourismusverband e.V. (DTV), Deutsche Zentrale für Tourismus e.V. (Hrsg.), 2011

Daten und Trends im Reiseverhalten älterer Gäste sowie ihre Ansprüche an Reiseverlauf, Informationsmaterial, Service und Urlaubsaktivitäten werden erläutert. Alle Themen werden mit Beschreibungen erfolgreicher Beispiele und praktischen Tipps angereichert.

IDEA Ideen für das Gastgewerbe – Altern, Gesundheit und Inno-vationsfähigkeit im demografischen WandelLandesinstitut für Arbeitsgestaltung des Landes NRW, LIA.NRW, Sozialfor-schungsstelle TU Dortmund, sfs, Berufsgenossenschaft Nahrungsmittel und Gastgewerbe, BGN, 2015

Die Broschüre richtet sich an das Gastgewerbe. Sie zeigt Ideen und Instrumente für eine innovative und lebensphasenbezogene Arbeitsgestaltung auf. Nach einer Analyse der Ausgangssituation erläutert die Broschüre die Gestaltungsfelder „Personal finden und halten“, „Gesundheit und Arbeit gestalten“, „Innovation mit Jung und Alt“ sowie „Unternehmenskultur und Führung“. Den größten Teil der Broschüre nimmt die Beschreibung von Ideen und Bei-spielen ein. Die Broschüre ist ein Ergebnis des Forschungsprojek-tes „Innovation und demografischer Wandel im Gaststätten- und Hotelgewerbe (INDIGHO)“.

http:/www.tourismus-fuers-land.de/

Hier finden Sie- Best Practice Beispiele - Leitfäden, Checklisten - Themenspecials

Informationen zum Projekt bieten auch:

"Innovation und demo-grafischer Wandel im Gaststätten- und Hotel-gewerbe"

http://www.indigho.de/

Informationen zum Projekt INDIGHO:

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Auf dem Weg zum Barrierefreien Tourismus in Rheinland-PfalzRheinland-Pfalz Tourismus GmbH (Hrsg.), ohne Jahr

Barrierefreie Angebote bieten vielfältige Chancen für Gäste und Gastgewerbe. Die Broschüre gibt Anregungen dafür, wie Barrie-ren schrittweise abgebaut werden können. Sie informiert über die Anforderungen von Gästen mit unterschiedlichen Einschränkun-gen an einen barrierefreien Tourismus, darunter Gäste mit Geh-, Seh-, Hör- und Lernschwierigkeiten, Allergiker, ältere Menschen u.a. Tipps für erste Schritte auf dem Weg zur Barrierefreiheit zei-gen, was Betriebe tun können.

Links – (Land)Tourismus in Hessen

Hessisches Ministerium für Wirtschaft, Energie, Verkehr und LandesentwicklungDas HMWEVL stellt auf seiner Website umfangreiches Informa-tionsmaterial über den Tourismus in Hessen zum Herunterladen bereit. Darunter zum Beispiel: Strukturdaten zum Tourismus in den hessischen Destinationen als Grafiken und Tabellen, die Abgren-zung der Destinationen als Karte und Tabelle, Handlungshilfen für die TAGs, die Touristischen Arbeitsgemeinschaften, Förderrichtli-nien u. a.

Hessisches Ministerium für Umwelt, Klimaschutz, Landwirtschaft und Verbraucherschutz, LandtourismusAuf der Website des Hessischen Umweltministeriums befinden sich zahlreiche Informationen und Links, zum Beispiel zu Förder-angeboten für den Landtourismus, zu Urlaub auf dem Bauernhof u. a.

Willkommen in HessenDiese Website ist das Portal zu den touristischen Angeboten des Landes. Sie liefert Informationen zu den hessischen Angeboten für die Reisethemen Natur, Wellness, Kultur, Städteerleben oder Tagen. Eine interaktive Karte sowie eine detaillierte Suchfunktion für Unterkünfte und Veranstaltungen erleichtert die Reiseplanung.

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HA Hessen Agentur GmbH, Tourismus- und KongressmarketingHessen Tourismus- und Kongressmarketing entwickelt im Auftrag des Landes Marketingmaßnahmen für die hessischen Reiseziele im In- und Ausland. Dazu gehört auch die themenübergreifende Koordinierung von Auslandsmarketing, Verkaufsförderung, On-line-Marketing, Marktforschung sowie der touristischen Pressear-beit. Hessen Tourismus- und Kongressmarketing ist die Schnitt-stelle zwischen Tourismuspolitik und Tourismuswirtschaft.

Hessischer TourismusverbandIm Hessischen Tourismusverband (HTV) haben sich touristische Regionalverbände und Fachverbände zusammengeschlossen. Als landesweiter Dachverband vertritt der HTV die Interessen des hessischen Tourismus und seiner Organisationen/Leistungsträger gegenüber Politik, Behörden und Öffentlichkeit. Er ist eine wich-tige Plattform zum Informations- und Meinungsaustausch, unter-stützt seine Mitglieder gezielt mit Seminaren und Workshops und berät über Qualitätsinitiativen.

Verband hessischer Heilbäder und KurorteDie Website bietet ausführliche Informationen zu allen hessischen Kurorten mit Angaben zu Indikationen, Therapieformen, Gesund-heits- und Freizeitangeboten sowie eine Übersicht über Pauschal-angebote und Informationen rund um die Kur.

DEHOGA Hessen Hotel- und Gastronomieverband e.V.Als Bundesverband der Gastronomen und Hoteliers bietet der DEHOGA seinen Mitgliedern betriebswirtschaftliche und rechtli-che Beratung, Weiterbildungsseminare zu zahlreichen Themen, Erfahrungsaustausch, Brancheninformationen u.a. Die Angebote sind auf der Website abrufbar. Der DEHOGA hat in Hessen mehr als 30 Bezirks- und Kreisverbände.

Bauernhof und Landurlaub in Hessen

Urlaub auf dem BauernhofInformations- und Suchportale für Familien und Gruppen, die auf Ferienhöfen mit aktiver Landwirtschaft Urlaub machen wollen.

Landservice HessenBauernhöfe zeigen hier ihre Angebote: Urlaub, Feiern und Tagen, Hofcafés, Hofläden, Ausflugstouren, Veranstaltungen

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Landesverband der Campingwirtschaft in Hessen e.V. (VCH)Die Website enthält ein Verzeichnis der Campingplätze und Wohnmobilhäfen in Hessen mit direktem Link zur Einrichtung.

DEWIT Demografischer Wandel im TourismusDie Website enthält Zahlen und Fakten zum Tourismus und zu den Konsequenzen des demografischen Wandels für Angebot und Nachfrage in Hessen und den Tourismusdestinationen des Lan-des. Für die Destinationen führt die Website auch Stärken und Schwächen sowie Chancen und Risiken für die künftige Entwick-lung auf. Ein „Beratungslotse“ ermöglicht die Suche nach Bera-tungsangeboten zu den Themen „Nachfragegerechtes Angebot“, „Fachkräfte“ und „Unternehmernachfolge“.

Links – Unterstützung, Beratung und Förderung

Landesbetrieb Landwirtschaft Hessen, Beratung Landtourismus / Erwerbskombination Landwirtschaft mit Tourismus und Gastro-nomieDas Beratungsteam Landtourismus des Landesbetriebs Land-wirtschaft Hessen führt einzelbetriebliche Beratungen zu Ange-botsgestaltung, Wirtschaftlichkeit, Vermarktung u. a. für Betriebe durch, die Landwirtschaft und Tourismus kombinieren. Die Web-site weist den Weg zu den Ansprechpartnerinnen in den Regio-nen.

Tourismusförderung im Rahmen der Regionalentwicklung

Tourismusförderung im Rahmen der ländlichen Entwicklung

LEADER Fördergebiete und Förderangebote

Wirtschafts- und Infrastrukturbank HessenDie WIBank bündelt die öffentliche Förderung in Hessen und bietet darüber hinaus auch eigene Finanzierungsprogramme zu günstigen Konditionen an.

RKW Das RKW bietet kostenfreie Erstberatungen, Unternehmen-schecks, individuelle Beratungen und Coachings, Erfahrungsaus-tausch und Seminare.