8
10 JAHRE KOOKBOOKS DAS AMORTISIERT SICH NICHT SABINE SCHO ULF STOLTERFOHT PIERANGELO MASET 13

kookbooks fall 13

Embed Size (px)

DESCRIPTION

kookbooks - das amortisiert sich nicht, fall 13 catalogue #sabinescho #pierangelomaset #ulfstolterfoht #andreastoepfer

Citation preview

Page 1: kookbooks fall 13

10

ja

hr

e k

oo

kb

oo

ks

dasamortisiert sich nicht

sa bi n e scho u l f stolt er foht pi er a ngelo m a set

13

Page 2: kookbooks fall 13

Gated. Man kann es n icht weit genug denken, was das eigentl ich heißt .

„Das neue Projekt ‚Tiere in Architektur‘, dem Sabine Scho eine eigene Website widmet, rückt unseren Umgang ‚der eigenen mit der je anderen Art‘ in den Mittelpunkt. ‚Künstlich‘, schreibt sie, ‚bauen wir en détail wieder auf, was wir en gros zerstören‘, wenn sie über zoologische Gärten nachdenkt, deren Bedeutung sich von der Repräsentation symbolischer Ordnung zu der von Sehnsuchts­orten und eingehegten Paradiesgärten verschoben hat, deren ‚Unterhaltungsarchitektur‘ die Theatralik und Verfügbarkeit der Tiere und ihrer Sichtbarkeit in den künstlichen Landschaften auf die Spitze treibt. In der Abbildung und Einhegung, in der Züchtung und Zurichtung, in der Berührung und Tötung, im Jagen und in der Liebe zu den Tieren geben wir uns selbst und unser Verhältnis zu dem kreatürlich Anderen, das uns ähnlich ist und sich doch fundamental von uns unterscheidet, in histo­risch sich wandelnden Prägungen zu erkennen. Tiere sind vertraute und doch rätselhafte Wesen, Ausdruck einer überbordenden Experimentierlust der Natur, die mitunter groteske Züge annimmt, und haben in ihrer in hohem Maße instinktgesteu­erten und oft beschränkten Verhaltenspalette in einer immer durchstrukturierten Welt, in die sie oft nur noch als Erinnerung passen, manchmal etwas Komisches. Sabine Scho erinnert daran, dass Menagerien von Anfang an etwas praktiziert haben, das man heute Globa­lisierung nennt, und immer schon alles an Fauna versammelt haben, dessen man durch Reisen und Gastgeschenke aus aller Welt habhaft werden konnte. Zugleich entwickelt sich heute eine standardisierte Architektur zoologischer Gärten und Aquarien, die man als ‚International Style‘ bezeichnen könnte. Das Tier ist zugleich Zentrum und Akzidens dieser Architektur und wird gelegentlich zur komischen Figur: ‚Hat man die Kasse pas­siert, wird Architektur kaschiert und Natur simuliert. Schaut auch die Giraffe im Zoo von Santa Barbara von ihrem Gehege auf den Freeway. Fast möchte man glauben, der angeborene Knick in ihrem Hals rührt nur daher, dass sie an ihrem künstlichen Felsen

vorbei nichts lieber tut, als den Fließräumen einer globalen Gesellschaft hinterherzuschauen, die eher sich als ihr natürliche Freiräume vorgaukeln muss. Oder lauscht sie versteckten Lautsprechern?‘ (...)Schos Gedichte sind darin auch von Anfang an politisch, dass sie Macht­ und Herrschaftsdiskurse im Ensemble der Sprache, der instrumentellen, vorgestanzten Rede und damit der vorgestanzten Weltanschauungen, zitieren und zerlegen, gerade­zu schreddern und ironisieren, verlachen, zugleich ins Fragment zurückholen. Wenn das Erzählen, jedenfalls ein gewisser Strang des Erzählens, Übersicht zu schaffen verspricht, Kontrolle und planvolle Exekution einer Idee, wenn es Herr­schaft und Geschlossenheit vermittelt, dann ist das Gedicht – das nun doch auch geformt und dessen Material geordnet ist – ein Ort für den ‚Vorrang des Objekts‘, wie Theodor Adorno es in seiner ‚Ästhetischen Theorie‘ nannte, das sich Ein­stellende, Überraschende der Objektwelt und der Zeichen, der Formeln und Redeweisen, der Stim­men und Eindrücke, der wimmelnden Bedeu­tungshaftigkeit der Welt, die noch nicht zur Welt­anschauung, Meinung und Phrase geronnen ist. Das Gedicht kann als antihierarchischer Ort der

Suspension von Herrschaft zugleich Bezüge deutlich machen, die das Geschichtliche und Überkommene unserer Zeichenwelt und ihrer Formeln für einen Moment kenntlich machen können, vielleicht so, wie die Dinge sich ja in gewisser Weise auch selbst immer zeigen, ohne dass wir sie recht zu sehen vermögen. Und an dem eingesperrten Tier wird abrupt deutlich, wie eingehegt wir selbst und unsere Weltwahrnehmung sind – ‚gated‘, wie Sabine Scho es in einem jüngst verfassten Eintrag nennt.“

M a r t i n H i e l s c h e r ( a u s d e r L a u d a t i o z u r V e r l e i h u n g

d e s A n k e - B e n n h o l d t - T h o m s e n - P r e i s e s a n S a b i n e S c h o ,

i n : S p r a c h e i m t e c h n i s c h e m Z e i t a l t e r N r . 2 0 4 )

© S

abin

e Sch

o u

nd

ko

ok

bo

ok

s dan

ken

der

2

F o t o s : © S a b i n e S c h o

tier

e in ar

ch

itek

tur

te

xt

e un

d fo

to

s

sa

bin

e s

ch

o

H e r b s t 2 0 1 3 R e i h e P r o s a

Page 3: kookbooks fall 13

sa

bin

e sc

ho

tie

re in a

rc

hit

ek

tu

r t

ex

te u

nd f

ot

os

„Habe ich auch manchmal schon vergeblich gehofft, ist ein Preis, für den ich mich weder bewerben musste noch konnte, umso schöner, denn er zeigt vor allem eines, man hat mich noch auf dem Radar, und das ist für eine Dichterin, die sich sonst herzlich wenig Gedanken macht, wie das, was sie schreibt, wohl wirkt und ankommt, ein so überraschendes wie besonderes Ereignis. […] Denn, auch wenn man sich Dichterinnen und Dichter wünscht, die alles doch ganz aus eigenem Antrieb schaffen, ohne Stipendien­ zirkus und Preisakrobatik, muss ich gestehen, der Weg nach Brasilien fiel mir auch darum zunächst leicht, weil ich damals dachte, hier, also in Deutschland, wartet eh niemand mehr auf mich. Thomas Kling war gerade verstorben, und ich sagte: Lass uns gehen, neue Erfahrungen machen, raus aus der Aufmerksam­keitsarena der Enttäuschungen. So habe ich vor sieben Jahren gedacht. Zugegeben, ich hatte auch überzogene Erwartungen an die Aufmerksamkeit angesichts einer heute erst zwölfjährigen Publika­tionsgeschichte, gepaart mit High Hopes, die Thomas Kling mit seinem sagenhaften Zuspruch wohl damals in mir weckte. Er fehlt mir in der Lyrik bis heute. Menschen wie er fehlen mir, die nicht so leicht einzuschüchtern sind, die einen untrüglichen Blick für verlogene Sprachkonstruktionen haben, ebenso wie für das historische Detail, und sich im­mer ein Urteil leisten, das nicht nach dem fragt, was man besser tut oder lässt. Hubert Winkels

hielt ihm eine bewegende Grabrede und hat ihn Zeit seines Lebens und Schreibens kritisch begleitet, ja, ihn sogar ein Genie genannt. Derselbe Hubert Winkels, der erst gerade als Juryvorsitzender zum Preis der Leipziger Buchmesse bekannte: ‚Wenn wir einen Lyrik­Band auszeichnen würden, würden viele lange Gesichter machen. Man würde auch Schelte bekommen. Bei großen Preisen sollte man keinen exotischen Weg gehen und nach Kleinverlagen mit avantgardistischer Lyrik suchen. Das wäre der falsche Weg. Man adressiert sich an ein großes nationales, ja internationales Publikum.‘ (Ungeachtet dessen, dass selbst Nobelpreise an Lyriker und Lyrikerinnen gingen, erst

letztes Jahr noch.) Solche Literaturbetriebs­gleichungen sind es, die mich wütend machen, und Preise wie der Anke­Bennholdt­Thomsen­Preis, der den exotischen Weg über Brasilien zu mir gefunden hat, machen mir Mut, stimmen mich froh und optimistisch. Und wenn er nur ein Signal wäre für die exotischen Wege, dann wäre schon viel gewonnen. Denn nach sieben Jahren in São Paulo ist zumindest eins mir bewusst: Exotische Wege sollte man immer gehen, man sollte sie nehmen, wenn sie sich einem bieten, und suchen, wenn sie es nicht tun, und wenn man über raschend hineingerät, sie letztlich begrüßen.“

S a b i n e S c h o ( a u s d e r D a n k r e d e z u r V e r l e i h u n g

d e s A n k e - B e n n h o l d t - T h o m s e n - P r e i s e s )

tier

e in ar

ch

itek

tur

te

xt

e un

d fo

to

s

sa

bin

e s

ch

o

© F

oto

: Tim

m K

ölln

Old Los Angeles Zoo (Ausschnitt)

Von allen guten Geistern macht sich immer nur einer zum Affen, und einer fährt auf endlos langen Straßen, bis sie dann doch plötzlich enden, nein, nicht plötzlich, ihr wusstet bereits beim Starten vom Sturz, und dass man euch kriegt, dass einer sich stellt, dass einer stirbt, das wusstet ihr auch. Ihr wollt nicht in den Zoo zurück. Keine Sorge, man sperrt euch nicht weg, man weiß, ihr wisst genau, ihr habt schon Pläne für ein schönes Gehege, weit draußen, innen geräumig, für die Flucht einen Trail vor der Tür, ihr richtet euch ein, zum Glück.

Über Gitter redet man nicht, man wohnt voll verglast und hat Sicht auf den Pool, eine Hollywoodschaukel im Garten, die Sünden der Stadt arretiert in Downtowns Kabinett, where JESUS SAVES als Erlöser der Primaten – ein ‚soul­saving business’ im Stahlskelett.On „the flip side of Paradise“ hat man aus Gottes Schulheft die Blockschrift aufs Dach montiert, den Himmel liniert, präpariert für ein Glaubenspensum vereinigter Jünger, United Artists, but don’t forget: „There’s always a better Show at Loew’s State“:

„Tarzan the Ape Man tops Trader Horn for thrills.“ Das „Alphabet der Gesten“ noch nicht durchbuchstabiert, rutschen die ersten Worte heraus: „Ich Tarzan, du Jane“! Man weiß nicht recht, wo man hingehört. „Won’t you follow me down to the Rose Parade?“ To the Old Los Angeles Zoo, where the sleeping beauty waits? Where a mockingbird sings East of Eden?

Sabine Scho, geboren 1970, lebt in Berlin und São Paulo. Zwei Gedichtbände „Album“ (Erstveröffentlichung Europa Verlag 2001) und „farben“ bei kookbooks 2008, Umdichtung von Adelbert von Chamissos „Frauenliebe und ­leben“, hoch­roth Verlag 2010. Zuletzt wurde sie 2012 mit dem Anke­Bennholdt­Thomsen­Preis der Schillerstiftung ausgezeichnet. Daneben erhielt sie unter anderem den Leonce­und­Lena­Preis, Förderpreise für Literatur der GWK, des Landes NRW und das Residenzstipendium der Villa Aurora, Los Angeles.

ht tp://t iereinarchitektur.de/

Sabine Scho bei kookbooksAlbum Gedichte / Reihe Lyrik Band 10 / 64 Seiten, mehrere Fotoabbildungen, Klappenbroschur / 15,90 Euro [D] / 16,30 Euro [A], 978­3­937445­29­8farben Gedichte / Reihe Lyrik Band 12 / 80 Seiten, 18 farbige Abbildungen, Fadenheftung, Schuber / 19,90 Euro [D] / 20,50 Euro [A] / 978­3­937445­34­2Sabine Scho Tiere in Architektur Texte und Fotos Reihe Prosa Band 13 / ca. 128 Seiten, zahlreiche Abbildungen, Broschur mit Umschlag­Poster / ca. 19,90 Euro [D] / 20,50 Euro [A] / 978­3­937445­58­8 / Auslieferung: September 2013

Page 4: kookbooks fall 13

In den Jahren vor der Finanzkrise hat Ruth Netzer durch den Verkauf westlicher Kunst an chinesische Kunden ein beachtliches Kapital angehäuft, das sie nun in eine Schönheitscreme, UNTITLED™, investiert, die alle Konkurrenzprodukte durch die seltene Eigenschaft übertreffen soll, zu halten, was sie verspricht. Sie will Wunschbilder anderer in etwas Wirkliches verwandeln. Darum genügt es ihr nicht, eine Kosmetik zu entwickeln, die nur auf physische Verbesserungen zielt, vielmehr soll die Substanz auch in den unsichtbaren Regionen des Ichs wirksam werden. Als sich ein nicht zu versöhnender Streit mit ihrem Geschäftspartner Lu Dongbing über die nötigen Zutaten entspinnt, und Ruth, um ihn zu irritieren, lebende Bilder zu inszenieren beginnt, wehrt sich Lu Dongbing mit klassisch-chinesischen Kriegslisten.Mit „BEAUTY POLICE“ schließt Pierangelo Maset seine Berlin-Trilogie bei kookbooks ab. Neben Ruth Netzer begegnen darin auch die aus „Klangwesen“ und „Laura oder die Tücken der Kunst“ vertrauten Laura Vermeer und Eric Dert wieder. Ein Roman über unsere biopoliti-sche Gegenwart, ihre Netze aus Kunst, Kommerz und Kontrollwahn und über das Terrorisierende im Wunsch nach Verwirklichung.

Es gibt keinen Ausweg aus dem Verbrauch, und die Dinge lachen sich tot darüber. Und dann geht es los, ich kann nichts dafür: Meine Schuhe vibrieren von einem Muhen, eine Kuh fordert ihre Haut zurück, sie will das Leder schrittweise wiederhaben. Dazu ist sie nur kurz in der Lage, mein Blick bohrt ihr ein Vergessen ins Bild. Es kit-zelt etwas an den Füßen, lässt sich aber ertragen. Gottseidank sind alle Ebenen auf natürliche Weise getrennt, doch Spiegelungen lassen erahnen, dass in allen Richtungen massenweise verrückt gewordene Arten und Ehemalige begierig und ungeduldig auf ihren großen Auftritt warten. Verfluchte Wanderseelen! Bisher ist es meistens glimpflich ausgegangen, nur einmal musste ich ein obszön sich aufweichendes, sich nach und nach in alle Einzelteile auflösendes Automobil beobachten. Gegen solche Fälle vermag ich nichts aus-zurichten, dafür reicht mein Sehen nicht, es besteht bloß aus der Summe dessen, was mich bisher umgab, und seine Langsamkeit ist notorisch. Doch ich kann den Gedanken nicht loswerden, dass wenigstens die An-organischen in den Bilderfallen bleiben sollten.Paul ist ein kritischer Mensch, einer derjenigen, die ihre Stimme am Denken schulen wollen, eine selten gewor-dene Spezies. In Zeiten von THE BEAUTY POLICE sollt ihr euch um eure Falten kümmern und Angst haben vor dem, was in der Zukunft liegt, denn es wird immer euer Alter sein. Ihr könnt zusehen bei eurem Zerfall, keine Chance. Es gibt die tollsten Apparate, die all das aufneh-men, ihr seht es in Überschärfe am Bildschirm, in irgendeiner Casting-Show, ihr könnt es mit Grafik-programmen aufbrezeln, falls gewünscht. Die pure Vor-bereitung aufs Marketingleben, das Profil- und Exzel-lenzleben, ein ununterbrochenes Bewerbungsleben, das erbrochene Kontrollleben, ein komfortables Auto- und Handyleben, ein beglaubigtes Vertrags- und Medizin-leben und vermutlich auch ein Pluto- und Saturnleben. Schrei in den Hörer und melde dich mit einem tief emp-fundenen Hallo, das dir das Trommelfell verdreht, denn du bist mittendrin in diesem einen Leben, wenn du etwas sagen kannst. Du bist dein eigener Berater, es kommt auf dich an und auf dich zu, denn auch du bist Europa, kannst Europa sein, ganz allein. Dein Gehirn, dein Land, dein Reich komme. Lauf mit deinem Bauch-laden herum und bettele bei denen, die dir auf Platt-formen Arbeit und Zukunft versprechen, oder betreibe etwas anderes, superb bewertet mit Triple-A, best-of-best, offensive Zeitnutzung im vorschriftsmäßig aufge-teilten Universum, win-win. Feines Programm: der Zeit bei ihrem Verstreichen zuzuschauen, sich beim Älter-werden zu beobachten, generationenübergreifend und dauerhaft eingerichtet. Keiner hört zu. Fuck.

Pierangelo Maset, geboren 1954 in Kassel, lebt in Lüneburg. Seit Ende der 70er Jahre Ausstellungen, Kurzgeschichten und Performances. In den 80er Jahren Tonträgerveröffentlichungen mit Dr. Misch – die erste deutschsprachige Rap­Schallplatte –, Modern Entertainment, Kings of Crisis. Ende 2004 wurde das Album „Fakten sind Terror“ seiner Band ExKurs, nach dessen Wiederentdeckung in Clubs rund um die Welt, als CD beim Ham­burger Label NLW mit einigen Bonustracks wiederveröffentlicht. Literarische Veröffentlichungen, Kurzfilme und Videos, darunter 1995 „Hegel und die Skinnerbox“, 2010 der Essay „Geistes­sterben“. Mitgründer des HYDE­Kartells in Berlin. Mitherausgeber von artMediation, Webzine für Kunstvermittlung. Zahlreiche Fachpublikationen und Lehraufträge, seit 2001 an der Universität Lüneburg. Nach „Klangwesen“, 2005, und „Laura oder die Tücken der Kunst“, der zum Deutschen Buchpreis 2007 nominiert war, beschließt Pierangelo Maset mit „BEAUTY POLICE“ seine erste Romantrilogie. 4R e i h e P r o s aF o t o : © p r i v a t

beau

ty po

lice

ro

ma

n

pieran

gelo m

aset

H e r b s t 2 0 1 3

Manchmal sind mir sinnlose

Verbrechen eingefal len.

Pierangelo Maset bei kookbooksKlangwesen Roman / Reihe Prosa Band 5 / 160 Seiten, Hardcover mit Schutzumschlag / 17,90 Euro [D] / 18,40 Euro [A] / 978­3­937445­15­1Laura oder die Tücken der Kunst Roman / Reihe Prosa Band 8 / 248 Seiten, Hardcover mit Schutzumschlag / 19,90 Euro [D] / 20,50 Euro [A] / 978­3­937445­26­7Pierangelo Maset BeAuTy POLICe Roman

Reihe Prosa Band 14 / ca. 220 Seiten, Hard­cover mit Umschlag­Poster / 19,90 Euro [D] / 20,50 Euro [A] / 978­3­937445­59­5 / Auslieferung: Oktober 2013

pie

ra

ng

elo m

as

et b

ea

ut

y po

lice r

om

an

Page 5: kookbooks fall 13

ulf s

to

lte

rf

oh

t

ne

u-j

er

us

ale

m

ge

dic

ht

hört ihr mir überhaupt zu? hört mir hier überhaupt

noch jemand zu.

wenn ich jetzt von wagenblast berichte, wagenblast, du siehst ihn inmitten von allem, wie er ausruht unter einer birke, im märkischen sand, ein glas most in der hand und

auf dem schoß die hl. schrift, dann kannst du ihn schon vor dir sehen. kannst du? hast du ihn bereits erkannt? nein? wenn ich also weiter von wagenblast erzähle, seine hand-lungen beschreibe, und wie es ihm zeitlebens gefiel, die skeptizistischen bewegungen

zu bündeln, persönliche frömmigkeit und erkenntnistheorie nicht gegeneinander aus-zuspielen, sondern sie vielmehr zu versöhnen, wenn ich solches sprachlich vermittle,

oder kunde gebe von des grafen ungebahnten pfaden und wie er sie einschlug, um das erahnte zu verbraten, wenn ich ihn aufbaue vor euch, den ganzen wagenblast aufbaue vor euch, und erzähle, wie er erzählte – gewinnt ihr dann so langsam ein bild von ihm?

(…)

es gibt nur eine art zu glauben. nur eine art: die wahrheit und das licht. [„AMEN!“] ich hab ganz schön lange gebraucht, um das zu kapieren. hoffentlich geht’s bei euch schnel-ler! denn jesus kehrt zurück, um in jerusalem sein reich aufzubauen – für tausend jahre. ich weiß nicht, ob das neu ist für euch, aber ich weiß, dass ihr das nicht in den zeitungen lesen könnt. trotzdem ist es die wahrheit, okay? okay! ihr müsst euch keine sorgen ma-

chen. seid nicht bekümmert, ängstigt euch nicht, der kommenden dinge wegen. das geht klar, das sage ich euch. und ich weiß nicht, ob ihr das schon gehört habt: gerettet ist geret-tet! wenn du aber verloren bist, dann bist du verloren (…) über rock‘n‘roll wusste ich schon alles, als ihr noch in den windeln lagt. gut. aber wisst ihr auch bescheid über das ende aller tage? ich frag ja nur. ich weiß, ihr kennt euch aus mit rock‘n‘roll, aber was wisst ihr vom

jüngsten gericht? (…) [„BULLSHIT!“] bullshit? [laute zwischenrufe] bullshit? kann es sein, dass ein paar von euch da draußen den herrn gar nicht mögen? den herrn gar nicht kennen? also was jetzt? nicht mögen oder nicht kennen? wie sieht es aus? [„IST MIRDOCH SCHEISSEGAL!“] ist dir egal? egal??? (...) wie viele von euch da draußen sind erlöst durch das blut des lamms? wie viele? ein paar ... (...) wie viele von euch sind noch

suchende? ich habe in der zeitung gelesen, dass the who in – ich glaube – vancouver ge-spielt haben, gestern nacht, und pete townshend hat sich bei den fans entschuldigt: „wir lassen euch nie wieder allein!“ hat er gesagt. [„ROCK‘N‘ROLL, MAN!“] – denkt doch da mal einen moment drüber nach! es gibt nämlich einen, der lässt euch wirklich nie al-lein! nur glaub ich nicht, dass das pete townshend ist. har, har! (...) als jesus nach jerusa-

lem kam, jubelten die menschen und machten sich daran, zweige von den bäumen zu brechen. „heil, heil, der könig ist gekommen!“ aber wisst ihr: das sind dieselben leute, die ihn kurz darauf gekreuzigt sehen wollten! (...) macht euch bereit – ihr werdet star-ken glauben brauchen! sehr starken glauben werdet ihr brauchen (…) manche aber von euch werden sich fragen: „wovon spricht der typ? das ergibt alles keinen sinn für mich.“

ulf Stolterfoht, geboren 1963 in Stuttgart, lebt als Lyriker und Übersetzer in Berlin. Seit 1998 erschienen vier des auf neun Bände angelegten Gedichtprojekts „fachsprachen“. Zuletzt die Übersetzung von Gedichten Tom Raworth‘ „Logbuch“, Wunderhorn 2011, sowie die Buchfassung des Hörspiels „Das deutsche Dichterabzeichen“, Reinecke & Voß 2012. Peter­Huchel­Preis 2008 für „holzrauch über heslach“. Stolterfoht unterrichtete Lyrik in Leipzig, Wien, Biel und Hildesheim, im Internet betreibt er das System BRUETERICH und die KLEINE AXT – Nachrichten aus dem Widerstand. Er ist Knappe der Lyrikknapp­schaft Schöneberg und Mitglied des ProgRock­Kollektivs DAS WEIBCHEN.

© F

oto

: Ay

se Yav

as

neu-

jeru

salemg

ed

ich

t

ulf sto

lterfo

ht

5R e i h e Ly r i kH e r b s t 2 0 1 3

Ulf Stolterfoht Neu-Jerusalem Gedicht Reihe Lyrik Band 33 / ca. 128 Seiten, Broschur mit Umschlag­Poster / ca. 19,90 Euro [D] / 20,50 Euro [A] / 978­3­937445­60­1 / Auslieferung: Oktober 2013

ht tp://u l fstolterfoht .wordpress .com/

Page 6: kookbooks fall 13

Melanie Laibl, Dorothee Schwab ein Waldwicht fliegt in den Oman32 Seiten, durchgehend farbig, 27 x 36 cm, Hardcover, Fadenheftung, inkl. Weltkarten­Poster, 19,90 Euro [D]/20,50 Euro [A], 978­3937445­31­1

Wilhelm Taubert, Katia Tchemberdji, Monika Rinck, Kai­Uwe Jirka, Andreas Töpfer Ich bin der Wind Geschwinde Lieder für Kinder48 Seiten, durchgehend farbig, 17,5 x 24,5 cm, Hardcover + CD, Fadenheftung,19,90 Euro [D] / 20,50 Euro [A], 978­3­937445­48­9

Melanie Laibl, Dorothee Schwab Mit dem Waldwicht um die WeltPlakat, durchgehend farbig, 82 x 58 cm, gerollt, 7,50 Euro [D]/7,50 Euro [A], 978­3937445­32­8

Andreas Töpfer, Samara Chadwick Durch dick und dünn / Through thick and thin48 Seiten, durchgehend farbig, 21 x 21 cm, Hardcover, Fadenheftung,14,90 Euro [D]/15,30 Euro [A], 978­3937445­25­0

Michael Stavaric, Renate Habinger Gaggalagu48 Seiten, durchgehend farbig, 4 bedruckte Transparentblätter, 21 x 21 cm, Klappenbroschur, 14,90 Euro [D]/15,30 Euro [A], 978­3937445­21­2

Heide Henschel, Thomas Mohnike Luise und das langweiligste Buch der Welt 32 Seiten, durchgehend farbig, 16 x18,5 cm, Hardcover, Faden­heftung, 12,80 Euro [D] / 13,20 Euro [A], 978­3­937445­07­6

6

buchhandelsaktion zum kookbooks-jubiläum

«Unsere Vertreterinnen

beraten Sie gern bei der

individuellen Auswahl

der Titel.

« 45 % Rabatt « 180 Tage RR « 10 exemplare, frei wähl- und kombinierbar (zum Beispiel auch als reine Kinderbuchaktion möglich) « Aktionsposter „das amortisiert sich nicht“ im Format DIN A1 (am Motiv arbeiten wir noch)

Page 7: kookbooks fall 13
Page 8: kookbooks fall 13

978-3-937445- Euro[D] Euro[A]

00­7* Daniel Falb die räumung dieser parks Gedichte 13,80 14,20 03­8 Steffen Popp Wie Alpen Gedichte 13,80 14,20 04­5 Ron Winkler vereinzelt Passanten Gedichte 15,90 16,30 14­4* Gerhard Falkner Gegensprechstadt – ground zero Gedicht & CD Music by David Moss 24,80 25,50 16­8 Uljana Wolf kochanie ich habe brot gekauft Gedichte 15,90 16,30 18­2 Hendrik Jackson Dunkelströme Gedichte 14,40 14,80 22­9 Tom Schulz Vergeuden, den Tag Gedichte 14,90 15,30 23­6 Monika Rinck zum fernbleiben der umarmung Gedichte 14,90 15,30 27­4 Christian Schloyer spiel • ur • meere Gedichte 15,90 16,30 29­8 Sabine Scho Album Gedichte 15,90 16,30 30­4 Christian Hawkey Reisen in Ziegen geschwindigkeit Gedichte 22,90 23,50 34­2 Sabine Scho farben Gedichte 19,90 20,50 35­9 Steffen Popp Kolonie Zur Sonne Gedichte 19,90 20,50 37­3 Monika Rinck Helle Verwirrung & Rincks Ding- und Tierleben Gedichte & Zeichnungen 24,90 25,60 38­0 Uljana Wolf falsche freunde Gedichte 19,90 20,50 39­7 Daniel Falb BANCOR Gedichte 19,90 20,50 41­0 Martina Hefter Nach den Diskotheken Gedichte 19,90 20,50 42­7 Matthea Harvey Du kennst das auch Gedichte 19,90 20,50 43­4 Alexej Parschtschikow erdöl Gedichte 19,90 20,50 44­1 Alexander Gumz ausrücken mit modellen Gedichte 19,90 20,50 45­8 Mathias Traxler you’re welcome Texte 19,90 20,50 46­5 Daniela Seel ich kann diese stelle nicht wiederfinden Gedichte 17,90 18,40 47­2 Michael Palmer Gegenschein Gedichte 19,90 20,50 49­6 Monika Rinck Honigprotokolle Gedichte 19,90 20,50 50­2 Dagmara Kraus kummerang Gedichte 19,90 20,50 51­9 Gerhard Falkner Pergamon Poems Gedichte & Clips 19,90 20,50 52­6 Hendrik Jackson Im Licht der Prophezeiungen Gedichte 19,90 20,50 53­3 Christian Hawkey/Uljana Wolf SONNe FROM ORT Ausstreichungen/Faksimiles 19,90 20,50 54­0 Steffen Popp Dickicht mit Reden und Augen Gedichte 19,90 20,50 55­7 Martina Hefter Vom Gehen und Stehen. ein Handbuch Gedichte 19,90 20,50 56­4 Tristan Marquardt das amortisiert sich nicht Gedichte 19,90 20,50 57­1 Uljana Wolf meine schönste lengevitch Gedichte 19,90 20,50 60­1 Ulf Stolterfoht Neu-Jerusalem Gedicht 19,90 20,50 01­4 Jan Böttcher Lina oder: Das kalte Moor Erzählung 14,40 14,80 09­0 Jan Brandt Doppelpass. Geschichten aus dem geteilten Fußballdeutschland Anthologie 10,00 UVP 10­6 Silke Andrea Schuemmer Remas Haus Roman 7,90 UVP 13­7 Michael Stavaric europa. eine Litanei 19,90 20,50 15­1 Pierangelo Maset Klangwesen Roman 17,90 18,40 17­5 Steffen Popp Ohrenberg oder der Weg dorthin Roman 17,90 18,40 19­9 Johannes Jansen Bollwerk Vermutungen 16,90 17,40 26­7 Pierangelo Maset Laura oder die Tücken der Kunst Roman 19,90 20,50 05­2 Johannes Jansen im keinland ist schönerland stumm Texte aus der DDR 1983–1989 22,90 23,50 28­1 Michael Stavaric Nkaah. experimente am lebenden Objekt 18,90 19,50 33­5 Tuuve Aro Karmiina K.: „Ich bin okay.“ Roman 19,90 20,50 40­3 Annika Scheffel Ben Roman 19,90 20,50 58­8 Sabine Scho Tiere in Architektur Texte und Fotos 19,90 20,50 59­5 Pierangelo Maset Beauty Police Roman 19,90 20,50 02­1 Johannes Jansen Liebling, mach Lack! Faksimiles 25,00 UVP 06­9 Jakob Dobers/Rainer Leupold Falsche Russen im Buch Geschichten 10,00 UVP 07­6 Heide Henschel/Thomas Mohnike Luise und das lang weiligste Buch der Welt 12,80 13,20 21­2 Michael Stavaric/Renate Habinger Gaggalagu 14,90 15,30 25­0 Andreas Töpfer/Samara Chadwick Durch dick und dünn / Through thick and thin 14,90 15,30 31­1 Melanie Laibl/Dorothee Schwab ein Waldwicht fliegt in den Oman 19,90 20,50 48­9 Taubert/Tchemberdji/ Rinck/Jirka/Töpfer Ich bin der Wind Geschwinde Lieder für Kinder & CD 19,90 20,50 12­0 Thomas Kraft Schwarz auf weiß Eine Werbeschrift 7,90 UVP 20­5 Monika Rinck Ah, das Love-Ding! Ein Essay 18,90 19,50 24­3 Hendrik Jackson Im Innern der zer brechenden Schale Poetik und Pastichen 17,90 18,40 36­6 Kleilein/Kokkelkorn/Pagels/Stabenow Tuned City. Zwischen Klang- und Raumspekulation. Reader 25,00 25,70 08­3 Jan Böttcher Der Krepierer Erzählung, gelesen vom Autor 9,95 10,30 Oliver Fabel Krippe 11-teilig Multiple Nr. 4 24,90 24,90 Tragetasche Sterntaler Tragetasche Katzenziegen 4,50 4,50 Rucksack­Tragetasche Tannenbaum-yeti 6,00 6,00 32­8 Plakat Laibl/Schwab Mit dem Waldwicht um die Welt 7,50 7,50 Volker Reiche Mäzenatengabe »Poesie als Lebensform« 500,00 500,00 Plakat Poesie als Lebensform »Blutbahn« (A1), Plakat Poesie als Lebensfrom »Fisch« (A2 lang)

( * zurzeit vergriffen)

kookbooks Daniela Seel Horstweg 34 14059 Berlin Tel/Fax 0049 (030) 40 05 39 74 Mobil 0049 (0172) 614 32 32 [email protected] www.kookbooks.de

Auslieferung DGVA GöttingenAnna­Vandenhoeck­Ring 36 37081 Göttingen Tel 0049 (05 51) 48 71 77 Fax 0049 (05 51) 4 13 92 frester@gva­verlage.de

Auslieferung AMohr Morawa Sulzengasse 2 1230 Wien Tel 0043 (0) 1 68 01 40 Fax 0043 (0) 1 68 01 41 40 [email protected]

Vertretung D Verlagsvertretungen Nicole Grabert, Judith Heckel, Christiane Krause c/o indiebook Martin Stamm Bothmerstraße 21 80634 München Tel 0049 (0 89) 12 28 47 04 Fax 0049 (0 89) 12 28 47 05 [email protected] www.indiebook.de G e s t a l t u n g : A n d r e a s T ö p f e r

LYRIK

PROSA

KUNSTBUCH

KINDERBUCH

ESSAY

NONBOOKS

UNSER PROGRAMM