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Kostenlos Krebsprävention für ein glückliches Leben ab Seite 08 Seiten 20.21 Fruchtzucker Süßer Genuss mit unangenehmen Nebenwirkungen. Seiten 18.19 Faszien Ein Netzwerk, das uns zusammenhält. Mit praktischen Trainingstipps. Frühjahr/Sommer 2014 Einblick Das radiologische Gesundheitsmagazin © michaeljung – istock/Thinkstockphotos

Krebsprävention ein glückliches Leben © michaeljung ... · Um den eigenen Status zu halten, ist der finanzielle Erfolg notwendig und wird immer selbstverständlicher. Insgesamt

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Kostenlos

Krebsprävention — für ein glückliches Leben ab Seite 08

Seiten 20.21 Fruchtzucker — Süßer Genuss mit unangenehmen Nebenwirkungen.

Seiten 18.19 Faszien — Ein Netzwerk, das uns zusammenhält. Mit praktischen Trainingstipps.

Frühjahr/Sommer 2014EinblickDas radiologische Gesundheitsmagazin

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Der VRNZ – Ihr Partner an allen diesen OrtenIn Bayern haben sich die radiolo-gischen Schwerpunktpraxen zum Verbund für Radiologische und Nuklear medizinische Zentren (VRNZ) zusammenge-schlossen. In diesen zertifizierten Praxen wird Ihnen auf allen Ebenen beste Qualität geboten.

Radiologie Zentrum Neu-UlmHeiner-Metzger-Platz 189231 Neu-Ulm Tel.: 07 31/17 60 70 www.radiologie-nu.de

Radiologie Starnberger SeeOßwaldstr. 182319 Starnberg Tel.: 08151/17-8 10www.schoen-kliniken.de

BDT – Institut für bildgebende Diagnostik und Therapie, MVZ Radiologie und Nuklearmedizin Wetterkreuz 21 91058 ErlangenTel.: 08000/69 09 10 www.mvz-radiologie-nuklearmedizin.de

Radiologische Gemeinschafts- praxis Ansbach Brauhausstr. 17 91522 Ansbach Tel.: 09 81/48 80 80www.radiologie-ansbach.de

RNZ Oberpfalz-NordMooslohstraße 55 92637 Weiden Tel.: 09 61/67 00 80www.RNZ-Weiden.de

MainRadiologieFriedenstraße 797318 Kitzingen Tel.: 0 93 21/51 41 www.mainradiologie.de

RADIO-LOG Schießstattweg 60 94032 Passau Tel.: 08 51/5 01 98-0 www.radio-log.de

Radiologie-Praxis im Dürerhof Friedrich-Ebert-Str. 21 95448 Bayreuth Tel.: 09 21/78 77 78-0 www.radiologie-bayreuth.dewww.duererhof.de

BAG Radiologie & NuklearmedizinAschaffenburgFrohsinnstr. 2063739 AschaffenburgTel.: 0 60 21/15 07 90www.radiologie-ab.de

Radiologie München Burgstr. 7 80331 München Tel.: 0 89/2 12 19 60 www.radiologie-muenchen.de

Radiologisches Zentrum Rosenheim Salinstr. 11a83022 RosenheimTel.: 08031/[email protected]

RZM – Radiologisches Zentrum München-PasingPippinger Str. 25 81245 München Tel.: 0 89/8 96 00 00 www.rzm.de Radiologie am Prinzregentenplatz Prinzregentenplatz 13 81675 München Tel.: 0 89/41 76 06-0www.radiologie-am-prinzregentenplatz.de

Radiologie Mühleninsel Mühlenstr. 4 84028 Landshut Tel.: 08 71/92 34 00 www.radiologie-muehleninsel.de

Diagnosticum Ingolstadt Levelingstr. 21 85049 Ingolstadt Tel.: 08 41/49 03 90 www.diagnosticum-in.de

Radiologie Augsburg Friedberg ÜBAG Ulmer Str. 160 86156 Augsburg Tel.: 08 21/44 09 90 www.radiologie-augsburg-friedberg.de

Radiologie OberlandNorbert-Kerkel-Platz83734 Hausham Tel.: 0 80 26/3 93-25 55 www.radiologie-oberland.de

Radiologie BambergWilly-Lessing-Str. 896047 Bamberg Tel.: 09 51/9 80 30-0 www.radiologie-bamberg.de

DiaCura Coburg – Praxis für Radiolo- gische Diagnostik, Strahlentherapie, Radioonkologie und NuklearmedizinKetschendorfer Str. 3396450 CoburgTel.: 0 95 61/2 02 12www.DiaCura.de

Gemeinschaftspraxis Radiologie München ZentrumRidlerstraße 3780339 MünchenTel.: 089/74 36 72-0www.radiologie-muc.de

Radiologische Gemeinschaftspraxis Würzburg-HöchbergEichhornstraße 2197070 WürzburgTel.: 09 31/4 17 99-0www.radiologie-wuerzburg.de

Radiologische Praxis SchweinfurtGustav-Adolf-Straße 1097421 SchweinfurtTel.: 0 97 21/70 26-0www.proffriedrich.de

Saale RadiologieGoethestraße 997616 Bad Neustadt Tel.: 0 97 71/68 69 96 www.saale-radiologie.de

Radiologisches Zentrum Altötting-MühldorfVinzenz-von-Paul-Straße 1084503 Altötting Tel.: 0 86 71/1 30 57 www.moderne-diagnose.de

Radiologie München-NordIngolstädter Straße 16680939 München Tel.: 0 89/31 80 81-0 www.radiologie-muenchen-nord.de

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Herausgeber: Dr. Stefan Braitinger, Schießstattweg 60, 94032 Passau, www.radio-log.de, E-Mail: [email protected]

In Zusammenarbeit mit Trurnit & Partner Verlag GmbH, www.trurnit.de

Impressum

Herausgeber Dr. Stefan Braitinger

Ihr Stefan Braitinger

Gesundheit ist keine Glücksache! Dennoch steht beides oftmals in engem Zusammen-hang. Im Interview stellen wir einen Mann vor, der von sich sagt, dass er sehr viel Glück im Leben hatte und hat. Seit einem schwe-ren Unfall fehlen ihm ein Arm und einige Zehen. Glücklich ist auch der, der nach einer Untersuchung sicher sein kann, dass er gesund ist. Und derjenige, bei dem zwar eine Erkrankung diagnostiziert wurde, aber zu einem so frühen Zeitpunkt, dass er mit der richtigen Therapie gute bis sehr gute Chancen auf vollständige Genesung hat, wird wahrscheinlich ebenfalls Glück empfinden. Moderne Medizin, etablierte Vorsorgeuntersuchungen und insbeson-dere ein zunehmend gesundheitsbewusster

Lebensstil tragen ihren Anteil daran, dass bestimmte Krebserkrankungen weniger häufig auftreten. Das ist die gute Nachricht! Die weniger gute: Nach wie vor steigt die Zahl der Menschen, die an Krebs erkranken. Natürlich sind nicht alle Erkrankungen dank Vorsorge und Früherkennung heilbar. Auch wird nicht immer alles rechtzeitig entdeckt. Mit unserem Schwerpunkt zur Krebsvorsorge wollen wir aber dazu anre-gen, sich noch bewusster mit dem Thema auseinanderzusetzen. Denn: Wenn Sie auf Ihre Gesundheit achten, macht das Sie und uns glücklich!

Liebe Leserinnen und Leser,

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Editorial/Inhalt

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Fruchtzucker-Intoleranz: Was steckt genau dahinter?

Glücklich und gesund: Inter-view mit Gesundheitsberaterin

Gewinnspiel: Bilderrätsel lösen & tollen Preis gewinnen

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„Brutal viel Glück“: Interview mit Paralympics-Medaillen- Gewinner Wolfgang Sacher

Vorsorge: Was die Medizin, aber auch jeder Einzelne im Kampf gegen Krebs tun kann

Faszinierendes Netzwerk: Wie Faszien unseren Körper in Form halten und beweglich machen

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04 Gut informiert

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stDem Deutschen ist seine Gesundheit wichtiger als Freiheit. Gesundheit, Freiheit und Erfolg sind die wichtigsten drei Werte des Deutschen. Das ist das Ergebnis des Werte-Index, der alle zwei Jahre vom Trendforscher und Professor Peter Wipper-mann und Jens Krüger, Geschäftsführer des Marktforschungsinstituts TNS Infratest, durchgeführt wird. Untersucht werden dabei Beiträge auf den populärsten deut-schen Internetseiten, Communities und Blogs, in denen die Nutzer grundlegende gesellschaftliche Werte diskutieren. Es geht um Werte wie Freiheit, Gesundheit, Natur, Ehrlichkeit, Familie, Gemeinschaft, Gerechtigkeit, Anerkennung, Sicherheit, Einfachheit, Erfolg, Selbstverwirklichung und Transparenz. Ein zentrales Ergebnis der Studie: Lebensqualität, Gesundheit und Sicherheit werden immer mehr zum eigenverantwortlichen Projekt. Laut dem Werte-Index 2014 diskutierten die Inter-netnutzer am meisten über Diagnosen und Therapien von Krankheiten (49 Prozent). Damit hat Gesundheit den Wert Freiheit überholt und steht auf Platz eins. Gesund-heit wird als Grundlage für gelebte Freiheit, Autonomie und Eigenverantwortung ge-sehen. Wenn es um die Freiheit geht, stellen die Nutzer diesen Wert mit Autonomie und Selbstbestimmung gleich. Auf Platz 3 folgt der Erfolg. Um den eigenen Status zu halten, ist der finanzielle Erfolg notwendig und wird immer selbstverständlicher. Insgesamt analysierte das Expertenteam 1,7 Millionen Einträge im Internet.

Die Suche nach höchster sportlicher Herausforderung und dem ultimativen Kick kann süchtig machen.

Immer weiter, immer schneller, immer höher: Wenn Sport nicht mehr nur ein Teil des alltäglichen Lebens ist, sondern dieses bestimmt, dann ist die Gefahr groß, dass man an einer Sportsucht leidet. Jeder 20. Deutsche zeige erste Anzeichen davon, so eine Studie mit rund 1.000 befragten Frauen und Männern, die die Universität Halle-Wittenberg gemeinsam mit der Alexander-Universität Erlangen durchgeführt hat. Dazu wurden Frauen und Männer, die einen Ausdauersport wie Laufen oder Radfahren betreiben, zu ihren Trainingsgewohnheiten befragt. Während Männer mehr die Ausdauer lieben, so überwiegt bei Frauen der Fit-nessgedanke, noch schöner, schlanker und straffer zu werden. Weitere Risiko-gruppen sind Kraftsportler, die süchtig

nach immer mehr Muskeln sind, sowie Extremsportler, die den Adrenalinkick suchen. Unter den befragten Sportlern sind 4,5 Prozent sportsuchtgefährdet. Für sie ist Sporttreiben ein innerer Zwang und unkrontrollierter Drang nach immer mehr und immer härterem Training. Sportsucht ist dabei wie Sexsucht eine Ver-haltenssucht, die bislang noch wenig erforscht ist. Betroffene leiden unter klassischen Entzugserscheinungen wie Schlaflosigkeit, Kopfschmerzen und Unruhe. Sie sind nervös, gereizt und teilweise auch aggressiv. Irgendwann schadet der Sport dem Körper mehr, als er ihm nutzt. Die Folgen sind Herz-Kreislauf-Erkrankungen und ein geschwächtes Immunsystem. Therapie ist in den meisten Fällen wie bei ande-ren Suchtarten die einzige Heilungsmöglichkeit.

Suchtfaktor Sport

Die Zecken sind wieder unterwegs

Sie lauern in Gräsern, Laub und Gestrüpp und man spürt nicht, wenn sie einen befallen: Zecken. Wer unbe-schwert durch Wald und Wiesen spazie-ren möchte, sollte Folgendes beachten:• Bei Wanderungen durch hohes Gras

oder dickes Gestrüpp lange Hosen, feste Schuhe und Socken tragen.

• Der Schutz ist noch besser, wenn die Socken über die Hose gestülpt werden.

• Auf heller Kleidung sieht man Zecken schneller als auf dunkler, man kann sie schneller abschütteln.

• Wer sich nicht durch seine Kleidung schützen kann, sollte Sprays oder Lotions nutzen. Dabei gilt es, auf die Wirkungsdauer zu achten und regel-mäßig nachzusprühen oder zu cremen.

• Nach dem Spaziergang im Grünen sollte man seinen Körper gründlich absuchen — vor allem warme und weiche Stellen wie Kniekehlen, Arm-beugen, Achselhöhlen.

• Kopf, Hautfalten und Fußsohlen nicht vergessen

• Vor allem Kinder gründlich absuchen

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Das 7-Minuten-Programm

Fit in nur sieben Minuten – das verspricht diese kostenlose App, die für jeden geeignet ist, der wenig Zeit für Fitness hat.

Jede Trainingseinheit umfasst zwölf Fit-ness-Übungen à 30 Sekunden, mit denen man sowohl seine Muskeln, als auch das Herz-Kreislauf-System stärken kann.

Schlaganfall-Hilfe

Die App der Stiftung Deutsche Schlaganfall-Hilfe bietet aktuelle News und Checklisten rund um das Thema

Schlaganfall — von der Notfallhilfe bis hin zur Expertenberatung. Zudem kann man Infos einfach per Mail weiterleiten.

Mit dem Bike unterwegs

Mit der kostenlosen „runtastic Road Bike Fahrrad Computer“-App wird das Smartphone zum professionellen

Fahrradcomputer. Während der Fahrt misst man mithilfe der App Zeit, Dis-tanz, Geschwindigkeit, Kalorien und Höhenunterschiede. Ergänzende Funk-tionen sind die Live-Map zur Orien-tierung und eine Übersicht über die aktuelle Wetterlage.

Internet

www.fahrradhelm-macht-schule.de — Dabei handelt es sich um eine deutschlandweite Kampagne für mehr Sicherheit beim Radfahren. Neben allge-meinen Infos rund ums Radfah-ren gibt es Tipps zum Helmkauf, sowie persönliche Geschichten, die zum Nachdenken anregen.

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i n f oManche Patienten machen Ärzte ratlos. Beispiel: Ein 72-Jähriger hat immer wieder Geräusche im Ohr. Ein Tinnitus-Verdacht bestätigt sich nicht. Hausarzt, HNO-Spezialist, Internist, Orthopäde, Neurologe, Kardio-loge – alle sind ratlos. Doch dann kommt ein Arzt, der genauer hinschaut. Die beiden Autoren stellen in ihrem Buch spannende Fälle aus der medizinischen Praxis vor, bei denen der behandelnde Arzt mindestens zwei-mal nachhaken musste, um auf die richtige Diagnose zu kommen. Der Leser kann auf unterhaltsame Weise

einen Blick hinter die Kulissen der Detektivarbeit werfen, die Ärzte jeden Tag leisten. Über die Fallgeschichten hinaus gibt es Infos zu den Krankheiten. Zudem geben die Autoren kurze und prägnante Tipps, wie die Leser den eigenen Arztbesuch so vorbereiten können, dass sie möglichst nicht zum rätselhaften Patienten werden.

Ein rätselhafter Patient, KIWI Verlag, ISBN: 978-3-462-30787-0, 9,99 Euro

Die Suche nach der richtigen Diagnose

Unser Buch- Tipp

Frederik Jötten und Jens Lubbadeh kennen jeden Schmerz: im Rücken, im Knie, im Fuß. Sie gehen zum Arzt, wenn ein Muskel zuckt, pro-bieren Zahnbleaching und tragen schon mal Operationsmasken, um die Grippesaison zu über-stehen. Doch die beiden lassen uns nicht nur an ihren komischen bis tragischen Erlebnissen als Patient teil-haben, sondern befragen Ärzte und andere Experten zu den Dingen, die uns alle interessieren. Warum macht Schokolade glücklich? Was macht erholsamen Schlaf

aus? Und wie schützt man sich vor schädlichen Viren und Bakterien?

Vertragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker?, rororo Verlag, ISBN: 978-3-499-60152-1, 9,99 Euro

Das wird schon wieder!Unser Buch- Tipp

Sonnenbrand kann zu irreparablen Schäden und im schlimmsten Fall zu Hautkrebs führen. Deshalb ist es gerade im Sommer besonders wichtig, sich vor der Sonne zu schützen. Wertvolle Tipps, aktuelle Infos und einen Vorsorge-Ratgeber bietet die Internetseite www.uv-check.deEin besonderer Service ist der UV-Check: Mit dessen Hilfe kann man die tägliche maximale Eigenschutzzeit errechnen. Um auch unterwegs am Aufenthaltsort informiert zu sein, gibt es den UV-Check als kostenlose App.

Gute Sache: UV-CheckUnser

Gesundheits- Tipp

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06 Glück

„Brutal viel Glück“

Wolfgang Sacher, 47, ist einer der bekanntesten deutschen Sportler mit Handicap. Ihm fehlen ein Arm und mehrere Zehen. Bei den Paralympics in Peking gewann er drei Medaillen. Wir haben mit ihm über Glück gesprochen.

Dabei haben so viele Umstände zu meinem Unfall geführt: Eigentlich wollte ich mit meinem Bruder ein Video anschauen, aber kurz vor der Haustür haben mich Freunde aufgesammelt und überredet, mitzukommen. Dann die Idee, auf dem Wrackbahnhof herumzulaufen, auf die Waggons zu steigen, von Zug zu Zug zu springen. Ich war einen Kopf größer als die anderen. Und es hat genieselt, womit sich das Spannungsfeld der Stromleitung nochmal vergrößert hat. Es hat einfach sein sollen. Jeder hat einen Stempel auf-gedrückt. Gut, dass wir nicht wissen, wann es soweit ist.

Wie lange hat es gedauert, bis Sie das so sehen konnten? Ich war natürlich erst mal furchtbar de-primiert. Wer mag dich überhaupt noch? Ich hab’ dann 4,5 Jahre gefeiert. Vollgas, mit viel Alkohol. Bald wog ich 107 Kilo, heute hab’ ich in der Wettkampfphase gerade mal 70. Aber dann hatte ich wieder Glück und ergatterte eine Lehre im mitt-leren Dienst, wurde Standesbeamter. Und dort lernte ich meine Frau kennen. Einmal saßen wir in der Pause auf den Stühlen, auf denen die Verlobten das Aufgebot be-stellen. Da fragte einer: Wann ist‘s denn bei Euch soweit? Sabine antwortete: Wenn der Wolfgang 25 Kilo abgenommen hat.

Herr Sacher, Sie hatten als Jugendlicher einen Unfall, der Ihr Leben extrem verän-dert hat. Wären Sie ein glücklicherer Mensch, wäre das nicht passiert? Nein, ich war ein wilder Hund, wir haben Mofas frisiert, ich wollte Motocross-Fah-rer werden. Wäre der Unfall nicht passiert, wäre ich vielleicht gar nicht mehr da. Ich würde keine Minute zurückdrehen.

Was ist Ihre früheste Erinnerung an Glück?Als Kinder waren wir oft mit meinem Vater beim Wandern in Radstadt. Auf einer Alm erzählte er uns von einem Mann, der durch einen Kugelblitz gestorben sein soll. Auf dem Heimweg erschreckte er uns immer wieder: „Bumm!“ Ich fiel dabei auf einen Stein und verletzte mich mit einem tiefen Schnitt am Bein. Das war großes Glück, haarscharf an der Haupt-schlagader vorbei.

Später erlebten Sie wirklich einen „Ku-gelblitz“, Sie gerieten mit dem Arm in das Spannungsfeld einer Starkstromleitung ... Ja, diese Parallelen sind schon komisch. Auch bei Zahlen: Wir sind fünf Buben, meine Frau hat vier Schwestern. Bei mei-ner ersten WM gewann ich den kompletten Medaillensatz, bei meinen ersten Para-lympics in Peking waren es auch wieder drei Stück.

Hadern Sie wirklich nie mit Ihrem Schicksal? Ich hab’ brutal viel Glück im Unglück gehabt. Mein Blut hat gekocht, 16.000 Volt, das überlebt man eigentlich nicht.

Was ist Glück eigentlich?

Diese Frage zu beantworten ist nicht einfach — und bis heute nicht eindeutig geklärt. Ist es ein Gefühl? Ein Zustand? Eine Einstellung oder gar ein bestimmtes Ereignis? Wenn man dem Ansatz des amerikanischen Forschers Ed Diener folgt, dann gibt es so etwas wie ein Rezept für Glück. Für das persönliche Glück braucht mal also folgende Zutaten: eine Aufgabe, in der wir uns kompetent fühlen, enge soziale Bindungen zu anderen Menschen, immer wieder etwas Neues im Leben und eine Prise Spiritualität — also der Glaube, ein Teil von etwas Großem zu sein. Auf eine gelungene Zubereitung kommt es eben an — und daran scheitert manch einer.

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Glück

„Brutal viel Glück“

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Ich nahm ab, hörte auf zu trinken und wir heirateten.

Es war also gar nicht das Radeln, das Ihnen den Lebensmut wieder gab? Zum Radeln kam ich erst später, als mir mein Arzt sagte, ich setze mein Leben ge-rade ein zweites Mal aufs Spiel, ich müsse mehr für mich tun. Da hab’ ich damit be-gonnen, 45 Kilometer zur Arbeit zu radeln und mit Freunden meines Bruders an regionalen Wettbewerben teilzunehmen. Mit meinen Erfolgen hab’ ich dann mein Glück realisiert. Der Mensch ist halt so: Auf Gesundheit achtet man bloß, wenn es einem schlecht geht. In letzter Zeit frage ich mich aber manchmal: Wie oft kann ich noch alles riskieren? Stürze sind beim Renn-radeln normal, aber ich kann mich natürlich nicht so gut abstützen. Wenn mein Arm kaputt geht, bin ich ein Pflege-fall. Aber ein Turmspringer darf auch nicht oben auf zehn Metern stehen und daran denken, was alles passieren könnte. Es braucht so ein Leck-mich-am-Arsch- Gefühl, um gut zu sein.

Sie hat dieses Gefühl zweimal zu den Paralympics geführt. Als Zuschauer ist man fasziniert von den lebensbejahenden Ath-leten. Wie erging es Ihnen als Teilnehmer? In Peking traf ich das erste Mal Handicap-

Sportler aus anderen Disziplinen. In der Mensa-Schlange stand ich hinter einem Chinesen, dem fehlten beide Arme. Ich überlegte, ob ich ihm meine Hilfe anbieten soll. Aber das war überflüssig, der lud sein Tablett mit den Zehen voll und zog es mit den Zähnen an die Kasse. Ein anderer saß im Rollstuhl, wurde gefüttert. Am nächsten Tag sah ich im Fernsehen, dass er mit einem Finger eine Schiene justierte, um die Flug-kurve seiner Boccia-Kugel vorzugeben. Da relativiert sich alles. Und die sind doch alle glücklich, dass sie dabei sein dürfen. Dieses Bewusstsein ist mehr wert als eine Goldmedaille.

Und wenn Sie sich was wünschen könnten? Einmal hab’ ich meinen Kollegen Erich Winkler gefragt. Ihm fehlen seit einem Motorradunfall der rechte Arm und der linke Haxen. Er will den zweiten Arm zu-rück. Mit seiner Hightech-Prothese kann er nämlich sogar joggen. Mir geht mein Arm nicht ab, ich kann Schuhbandel bin-den und eine Ravioli-Dose öffnen. Aber gesunde Füße hätte ich gern. Das sieht eben jeder aus seiner Perspektive.

Was bereuen Sie? Dass ich soviel gearbeitet habe, als die Kinder klein waren. Und ein furchtbar

Wolfgang Sacher wurde am 31. Dezember 1966 in Penzberg geboren. Bei den Sommer-Paralympics 2008 in Peking gewann er die Gold-Medaille im Ein-zelzeitfahren, die Silber-Medaille in der 4.000- Meter-Einerverfolgung und die Bronze-Medaille im 1.000-Meter-Zeit-fahren. Darüber hinaus gewann er zweimal den Europa-Cup der Behin-dertenklasse LC1, wurde Weltmeister im Einer-Straßenfahren und zwei-mal Vize-Weltmeister im Einzelzeitfahren.

trauriger Moment war es, als meine Mut-ter gestorben ist. Sie hatte Unterleibskrebs und die Krankheit hat sich lange hingezo-gen. Als sie starb, war ich nicht bei ihr, sondern im Trainingslager. Das bereue ich wirklich! Das Radfahren ist eben auch ein Zeitfresser …

Und dann sind Sie auch noch in der Po-litik aktiv ... 2008 zu den Kommunalwahlen wurde ich gefragt, ob ich mich aufstellen lassen will. Seitdem ärger’ ich die halt. Mein Trainer hat geschimpft: Konzentriere auf deinen Sport! Ein Profi macht sein Ding, fläzt sich auf die Couch und lässt sich noch massieren. Bei mir geht’s von der Arbeit zum Training und weiter in die Stadtratssitzung. Das ist schon ein brutaler Spagat. Aber ich bin kein guter Politiker, ich habe einen zu stark aus-geprägten Gerechtigkeitssinn. In Peking wurde ich im ZDF gefragt: „Herr Sacher, viele haben gesagt, wenn Sie Gold schaffen, könnten Sie auch Bürgermeister von Penz-berg werden?“ Damals hab’ ich abgewinkt...

Haben Sie ein Vorbild? Ich bin mal mit Jan Ullrich den Berg run-tergefahren. Er wie eine gesengte Sau. Aber an einem Marterl für einen verunglückten Motorradfahrer stellt der sich hin und betet!

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08 Krebsvorsorge

Prostatakarzinom ist die häufigste Krebs-art bei Männern, bei Frauen ist es Brust-krebs, gefolgt von Darm- und Lungenkrebs. In Deutschland erkranken pro Jahr rund 480.000 Menschen neu an Krebs, allerdings sind die Heilungschancen weitaus höher als noch vor 30 Jahren.

Gute AussichtenVerlief die Erkrankung damals für mehr als zwei Drittel aller Patienten tödlich, kann heute über die Hälfte auf dauerhafte Heilung hoffen. Betrachtet man diese Zahlen vor dem Hintergrund, dass mit steigender Lebenserwartung auch das Erkrankungs-risiko zunimmt, ist der Rückgang der Krebs-sterblichkeit ein großer Fortschritt. Vor-sorge, Früherkennung und Prävention sind wichtige Faktoren, aber vor allem moderne Diagnosemöglichkeiten und innovative Behandlungsmethoden verbessern die Aus-sichten im Kampf gegen den Krebs.

Personalisierte Krebsmedizin„Mit dieser Methode können wir erkennen, ob eine bestimmte Behandlung anschlägt oder nicht. Denn Tumorzellen sind sehr

Neue Wege in der

Krebsbehandlung

Seit seinem 45.ten Lebensjahr geht Ralf Hornung regelmäßig zur Vorsorgeuntersuchung. Es war immer alles in Ordnung, bis der Urologe eines Tages, nach-dem sowohl Tastbefund als auch PSA-Wert auffällige Ergebnisse zeigten, die Entnahme einer Gewebeprobe anordnete. Die Diagnose war ein Schock: Krebs.

Die gängigsten Verfahren in der Krebsbehandlung

• Die operative Entfernung des Tumors ist nach wie vor die wichtigste Behandlungs-form bei den meisten Krebs-arten.

• Mittels Strahlentherapie werden die Tumorzellen ab-getötet. Die früher starken Nebenwirkungen konnten drastisch reduziert werden.

• Die Chemotherapie verhin-dert weiteres Wachstum der Tumoren. Dabei wird zwar auch gesundes Gewebe be-einträchtigt, das sich aber nach der Behandlung wieder erholt.

• Eine Antihormontherapie schaltet körpereigene Hor-mone aus, um die Ausbrei-tung von hormonabhängigen Tumoren zu stoppen.

• Alternative oder komple-mentäre Methoden wie z. B. Mistelpräparate oder Homö-opathie können starke Nebenwirkungen lindern.

Wie geht es weiter?

Wird die Diagnose Krebs ge-stellt, sind der Hausarzt oder ein niedergelassener Onkologe die erste Anlaufstelle: Wohin zur Therapie, danach even-tuell auf Reha? Sind sozial-rechtliche Fragen z. B. bei vorübergehender Arbeitsunfä-higkeit zu klären, ist seelische Unterstützung hilfreich? Einen Leitfaden für die nächsten Schritte finden Betroffene auch bei der Deutschen Krebs-hilfe: www.krebshilfe.de

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anpassungsfähig und entziehen sich auf diese Weise auch Therapien“, so Otmar Wiestler, Vorsitzender des Stiftungsvor-stands des Deutschen Krebsforschungs-zentrums. Mithilfe molekularbiologischer Diagnostik lassen sich die genetischen Defekte der Tumorzellen erkennen und somit weitere Maßnahmen individuell auf den jeweiligen Patienten abstimmen. Durch die gezielte Behandlung werden dem Patienten unnötige Verfahren und damit verbundene unangenehme Nebenwir-kungen erspart. Das größte Potenzial sieht Wiestler in der Kombination herkömm-licher und neuer personalisierter Verfah-ren – die Chance, „bösartige und erst in einem späten Tumorstadium diagnosti-

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Krebsvorsorge

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zierte Krebserkrankungen über längere Phasen zu kontrollieren und in ein chro-nisches, beherrschbares Stadium der Er-krankung zu überführen.“

Biologische „Waffen“Eine weitere erfolgsversprechende Neue-rung in der Krebsmedizin ist die Verwen-dung von sogenannten monoklonalen Antikörpern – künstlichen, im Labor hergestellten Bestandteilen des Immun-systems. Je nach Antikörpertyp können sie beispielsweise eine Immunreaktion des Körpers ähnlich wie bei Krankheitserregern auslösen, Wachstumssignale der Tumor-zellen blockieren, die Blutversorgung des Tumors hemmen oder ihn vergiften, ohne

gesundes Gewebe in Mitleidenschaft zu ziehen. Eine wirkungsvolle und gezielt einsetzbare Methode und wesentlich scho-nender für den Patienten als Bestrahlung oder Chemotherapie. Nur ist sie leider nicht in jedem Fall angezeigt, da nicht alle Tumoren die entsprechenden Signale zeigen, auf die Antikörper reagieren. Ein wichtiger Aspekt in der Versorgung von Krebspatienten ist die sektorenüber-greifende Zusammenarbeit verschiedener Experten. Neben der medizinischen Be-handlung durch eine Kooperation von verschiedenen Fachärzten wurde der 62-jährige Ralf Hornung von einem Psy-choonkologen begleitet, und ein Sozialar-beiter half ihm dabei, die finanzielle Seite

während der beruflichen Ausfallzeit zu regeln. Herr Hornung hatte Glück. Da sein Tumor rechtzeitig erkannt worden ist, konnte er operativ entfernt werden. Aber natürlich hat er sich gefragt, warum es ausgerechnet ihn getroffen hat.

Gesunde Lebensführung wichtigGenau lässt sich diese Frage nicht beant-worten, es gibt viele Ursachen für die Ent-stehung eines Tumors. Mit einer gesunden Lebensführung und der Vermeidung schäd-licher Faktoren kann man das Risiko, an Krebs zu erkranken aber deutlich minimie-ren. Und: Je früher der Krebs erkannt wird, desto besser sind die Chancen auf Heilung. >> Mehr zu Vorsorge auf nächster Seite

Foto: Thinkstock

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10 Krebsvorsorge

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Vorsorge für Männer

Vorsorge für Frauen

Hautkrebs-ScreeningZur Früherkennung von Hautkrebs, im Abstand von zwei Jahren. Die Unter- suchung umfasst: ein ausführliches Gespräch, eine Ganzkörperuntersuchung der gesamten Haut einschließlich des behaarten Kopfes und aller Körperhaut- falten, Befundmitteilung mit Beratung

Früherkennung von Krebserkran-kungen der GeschlechtsorganeJährliche Untersuchung mit: Gespräch, Untersuchung des Muttermundes, Ent-nahme von Untersuchungsmaterial vom Muttermund und aus dem Gebärmutter-hals (Abstrich), Pap-Test, gynäkologische Tastuntersuchung, Beratung

Untersuchung der GeschlechtsorganeZur Früherkennung von Krebserkran-kungen wie Prostatakrebs, jährlich. Die Untersuchung umfasst: gezieltes Ge-spräch, Tastuntersuchung der äußeren Geschlechtsorgane, der Lymphknoten und der Prostata, Beratung

BrustkrebsvorsorgeZur Früherkennung von Krebserkran-kungen der Brust (Mamma), jährlich. Die Untersuchung umfasst: gezieltes Gespräch, Abstasten der Brust und Achselhöhlen/Lymphknoten, Anleitung zur regelmäßigen Selbstuntersuchung der Brust, Beratung

Hautkrebs-ScreeningZur Früherkennung von Hautkrebs, im Abstand von zwei Jahren. Die Unter- suchung umfasst: ein ausführliches Gespräch, eine Ganzkörperuntersuchung der gesamten Haut einschließlich des behaarten Kopfes und aller Körperhaut-falten, Befundmitteilung mit Beratung

DarmkrebsfrüherkennungZur Früherkennung von Krebserkran-kungen des End- und des übrigen Dick-darms, jährlich bis zum Alter von 54 Jahren. Die Untersuchung umfasst: gezieltes Gespräch, Test auf verbor-genes Blut im Stuhl, Tastuntersuchung des Enddarms, Beratung

Darmkrebsfrüherkennung und Mammografie-ScreeningInfos zur Früherkennung von Darmkrebs siehe Männer. Zum Mammografie- Screening — einer speziellen Röntgen- untersuchung — werden Frauen im Alter zwischen 50 und 69 Jahren alle zwei Jahre eingeladen.

Darmkrebs-ScreeningZur Früherkennung von Krebserkran-kungen des End- und des übrigen Dickdarms. Die Untersuchung umfasst: gezieltes Gespräch, zwei Darm- spiegelungen im Abstand von zehn Jahren, Test auf verborgenes Blut im Stuhl alle zwei

Darmkrebs-ScreeningZur Früherkennung von Krebserkran-kungen des End- und des übrigen Dick-darms. Die Untersuchung umfasst: gezieltes Gespräch, zwei Darmspiege-lungen im Abstand von zehn Jahren, Test auf verborgenes Blut im Stuhl alle zwei Jahre, Beratung

Wir stellen Ihnen hier wichtige Vorsorgeunter-suchungen vor, um Krebserkrankungen früh- zeitig zu entdecken. Die Übersicht zeigt Maß-nahmen, auf die jeder Bürger ab einem bestimm-ten Alter Anspruch hat und die von den Gesetz-lichen Krankenkassen gezahlt werden.

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An wen kann ich mich wenden? Wo kann ich mich informieren? Menschen mit der Diagnose Krebs fallen oft erst einmal in ein Loch. Für die meisten kommt es überraschend. Aber auch die-jenigen, die gespürt haben, dass etwas nicht stimmt, müssen die Nachricht erst einmal verarbeiten. Neben Haus- oder Fach-arzt gibt es viele Möglichkeiten, sich zu informieren, sich bera-ten zu lassen oder sich einfach mit anderen Betroffenen aus-zutauschen. Eine mögliche Anlaufstelle im Internet ist die Deutsche Krebshilfe — eine gemeinnützige Organisation, die sich mit Projekten und Aktionen für mehr Aufklärung und Be-treuung von Krebspatienten und Angehörigen einsetzt. Auf ihrer Seite www.krebshilfe.de findet man auch eine Übersicht von Selbsthilfegruppen und Beratungsangeboten. Ausführliche Informationen bietet auch die Internetseite www.krebsinfor-mationsdienst.de vom Deutschen Krebsforschungszentrum.

Frau Dr. Huber, nehmen tendenziell mehr Frauen Vorsorgeuntersuchungen wahr als Männer?Dr. Huber: Ja, Frauen gehen häufiger zu Vorsorgeuntersuchungen als Männer. Das liegt sicher daran, dass Frauen im Durch-schnitt gesundheitsbewusster sind. Es liegt aber auch daran, dass Frauen von Jugend an daran gewöhnt sind, zum Frauenarzt zu gehen – allein wegen Verhütung, Schwan-gerschaft. Das ist auch eine Art Erziehung.

Ab wann sollten Frauen mit der Vorsorge beginnen?Dr. Huber: Krebsvorsorge wird jährlich ab dem 20. Lebensjahr empfohlen. Ab diesem Alter gehört der zytologische Abstrich dazu, d. h. Vorsorge vor Cervixcarcinom, also Gebärmutterhalskrebs. Ab dem 30. Lebensjahr tasten wir zudem die Brust ab. Frauen, und übrigens auch Männern, wird ab 50 Jahren die Darmkrebsvorsorge gezahlt (rektaler Ultraschall und Stuhltest). Frauen zwischen 40 und 50 Jahren wird eine einmalige Mammografie empfohlen, zwischen dem 50. und 70. Lebensjahr wer-

Einmal Vorsorge, bitte!Viele wissen, dass es wichtig ist, aber immer noch könnten es mehr sein, die es auch umsetzen. Im Gespräch erklärt Dr. Kathrina Huber, weshalb es vielen Menschen schwer fällt, zur Vorsorge zu gehen, und was sich ändern muss, dass das Thema mehr ins Bewusstsein der Menschen rückt. Dr. Kathrina Huber,

Fachärzin für Frauen-heilkunde in Passau

den die Frauen schließlich alle zwei Jahre zum Mammografie-Screening eingeladen.

Welche Vorsorgeuntersuchungen werden am häufigsten angefragt? Und warum?Dr. Huber: Die Frauen fragen meistens nicht nach speziellen Untersuchungen, sie kommen einfach zur Routineuntersuchung. Manchen ist auch nicht bewusst, dass unter Routineuntersuchung die Krebs-vorsorge gemeint ist. Die meisten Frauen haben Angst vor Brustkrebs. Das liegt aber sicher daran, dass es die häufigste bösartige Erkrankung bei Frauen ist.

Warum glauben Sie, dass nach wie vor viele Menschen nicht zur Vorsorge gehen, obwohl es zahlreiche Früherkennungs-maßnahmen gibt, die von der Kranken-kasse unterstützt werden?Dr. Huber: Ich glaube, viele gehen nicht zur Vorsorge, weil sie sich nicht krank fühlen und daher überhaupt nicht auf den Gedanken kommen, zum Arzt zu gehen. Andere gehen nicht, weil sie Angst haben. Vielen ist nicht bewusst, dass man mit

Vorsorgeuntersuchungen Vorstufen oder Frühstadien erkennen kann, die mit fast 100%-iger Sicherheit heilbar sind. Andere haben auch Angst, dass sie beim Arzt in ein System gepresst werden, in dem sie machen müssen, was der Arzt sagt. Sie vergessen, dass nichts ohne ihre Zustim-mung passiert.

Was müsste aus Ihrer Sicht passieren, dass das Thema Vorsorge und Früh- erkennung stärker im Bewusstsein der Menschen verankert wird?Dr. Huber: Ich glaube, dass man generell noch mehr die Gesundheit der Menschen in den Vordergrund stellen sollte. Es geht darum, Gesundheit zu fördern und nicht unbedingt nur darum, Krankheit zu be-kämpfen. Zusätzlich müssen wir Ärzte noch stärker lernen, die Patienten wahrzunehmen und ihnen nicht nur unsere Medizin zu verkaufen. Je mehr wir es schaffen, die Angst der Patienten abzubauen, umso mehr Pati-enten werden auch zur Vorsorge kommen.>> Mehr zu gesunder Lebensführung auf den nächsten Seiten

www.krebshilfe.de

SPENDENKONTO IBAN: DE23 3705 0299 0000 8282 82

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12 Krebsprävention

Vorbeugen kann jeder

Internet

www.dife.de — Das Deutsche Institut für Ernährungsforschung bietet zwei neue Broschüren zur Krebsvorsorge zum Download.

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Krebsprävention

Vorbeugen kann jeder

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Sport bei Krebs

• Der positive Einfluss von Sport und körperlicher Aktivität bei Krebspatienten war lange Zeit unterschätzt. Für sie wurde vor allem Schonung empfohlen.

• Aber: Bei vielen Krebsarten erhöhen Bewegungsmangel und Übergewicht das Erkrankungs- risiko und beeinflussen den Krankheitsverlauf negativ.

• Studien belegen, dass regel- mäßige körperliche Aktivität die körperliche Leistungsfähigkeit von Krebspatienten steigert.

• Individuell richtig dosierter Sport reduziert die Nebenwir-kungen einer Krebstherapie, verbessert außerdem die Stim-mung und steigert die Lebens-qualität.

• Es gibt Anzeichen dafür, dass Sport bei bestimmten Krebs-arten sogar die tumorspezi-fische Sterblichkeit senkt.

• Körperliche Aktivität gilt heute als Empfehlung in allen Phasen einer Krebserkrankung, abhän-gig von der Belastbarkeit. Sie reicht vom kurzen Spaziergang bis hin zum Kraft- und Aus- dauertraining.

• Gezieltes Training kann die phy-sische und psychische Situtation der Krebspatienten deutlich ver-bessern.

• Sport führt möglicherweise zu Veränderungen im Fett- und Zuckerstoffwechsel, wodurch das Wachstum der Krebszellen beeinflusst wird.

• Das Fatigue-Syndrom führt bei etwa 80 Prozent der Krebspati-enten während der Therapie zu einer verminderten körperlichen Leistungsfähigkeit sowie kogni-tiven Defiziten. Durch eine gezielte Bewegungstherapie können diese Beschwerden ver-ringert werden. Das zeigen mehrere Studien.

• Sport reduziert den tumor- bedingten Muskelabbau.

• Trainieren sollten Krebspa- tienten mehrmals pro Woche — genauso oft wie Gesunde. Ausdauertraining kann täglich, Krafttraining alle zwei Tage durchgeführt werden.

i n f oKrebsprävention durch eine gesunde Lebensweise – das ist gar nicht so schwierig. Mit den richtigen Maßnahmen lässt sich viel erreichen.

Ein Leben ohne Krebs – wer wünscht sich das nicht. Leider gibt es dafür kein Patent-rezept. Aber das Risiko, an Krebs zu er-kranken, lässt sich durch einen angemes-senen Lebensstil senken. Mediziner betonen dabei besonders die sogenannte primäre Prävention, also das Einhalten eines gesunden Lebensstils. Dazu zählen eine gesunde Ernährung, ausreichende körperliche Aktivität und die seelische Balance.

Gesund essenWas soll ich essen, um meine Zellen vor Krebs zu schützen? Eine Vielzahl an Un-tersuchungen deutet darauf hin, dass be-sonders ein dauerhaftes Zuviel auf dem Speiseplan schädlich ist. Das Ergebnis heißt Übergewicht, und dieses gilt als Ursache für die Entstehung von Krebserkrankungen. Wer Dickmacher wie Süßigkeiten, Kuchen, Chips oder Alkohol reduziert (und damit vor allem den darin steckenden Zucker), wechselt damit auf die richtige Spur. Denn Experten gehen davon aus, dass Ände-rungen der ernährungsbedingten Gewohn-heiten die Krebshäufigkeit um etwa 30 bis 40 Prozent senken könnten.

Die Kombination macht‘sDie krebsvorbeugende Wirkung beispiels-weise von Gemüse und Obst ist allerdings nicht auf einzelne Inhaltsstoffe zurückzu-führen, wie oft behauptet wird. Für die Krebsprävention spielt neuen Studien zu-folge das Ernährungsmuster eine Rolle. Das bedeutet: Welche Nahrungsmittel wähle ich aus, wie bereite ich sie zu und in welcher Menge verzehre ich sie? Die Effekte, die einzelne Bestandteile erzielen, addieren sich und bestimmen somit das Krebsrisiko. Nach den wichtigsten Wirkmechanismen wird allerdings noch gesucht. Als Faktoren, die vor Krebs schützen, gel-ten derzeit unter anderem Beta-Karotin, die Vitamine A, C, D, E und Folsäure, die Spurenelemente Zink und Selen, Ballast-

stoffe sowie sekundäre Pflanzenstoffe wie Farb- und Aromastoffe. So hemmen be-stimmte Vitamine und Spurenelemente zum Beispiel die Aktivierung von krebser-zeugenden Stoffen in der Zelle und Ent-zündungsprozesse.

Ein bewegtes LebenBewegungsmangel, der unser modernes Leben zunehmend prägt, gilt neben falscher Ernährung als zweiter großer Krebs-Risiko-faktor. Sport muss dabei nicht gleich sprich-wörtlich Mord sein – unter Sport verstehen Präventionsmediziner eine der individu-ellen Situation angepasste körperliche Aktivität. Regelmäßig durchgeführt, kann Sport das Risiko für Krebserkrankungen deutlich senken. Denn er stärkt das Im-mun-, das Hormon- und das Herz-Kreis-lauf-System und optimiert das Körperge-wicht. Studien belegen, dass regelmäßige körperliche Aktivität besonders das Risiko für Brust-, Dickdarm- oder Prostatakrebs um bis zu 40 Prozent reduziert. Dass es einen Zusammenhang zwischen dem seelischen Wohlbedinden und Krebs-häufigkeit gibt, ist wissenschaftlich nicht belegt. Demzufolge gibt es keine „Krebs-persönlichkeit“, von der manche Thera-peuten sprechen. Die Krankheit kann psy-chisch Sensible genauso betreffen wie Menschen mit einer robusten Psyche.

Vorsicht bei Alkohol und NikotinDass ein übermäßiger Alkoholgenuss zu den Krebsauslösern gehört, ist bekannt. Davon spricht man von einer Menge von mehr als 20 Gramm reinen Alkohols pro Tag bei Männern und 10 Gramm bei Frauen. Damit steigt das Krebsrisiko deutlich. Glei-ches gilt für starkes Rauchen und Passiv-rauchen. Laut einer aktuellen Studie sind etwa 25 bis 30 Prozent aller Krebsfälle direkt auf das Rauchen zurückzuführen. Das Risiko steigt für alle Krebsarten mit der Menge, der Dauer und dem Typ des Rauchens (Zigarette, Zigarre, Pfeife).

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Für mehr Lebensqualität

Eine gutartig vergrößerte Prostata bei Männern ist nichts Seltenes. Auch nichts Gefährliches. Aber natürliche Dinge des Lebens werden schnell zur Qual. Ein modernes Behandlungsverfahren behebt das Leiden – ohne chirurgischen Eingriff und mit geringem Risiko. Der Weg zur verkleinerten Prostata ...

Jeder zweite Mann über 50 Jahre hat eine vergrößerte Prostata (Vorsteherdrüse), was teilweise zu starken Beschwerden führen kann. Im Normalfall ist die Pros-tata nicht größer als eine Kastanie und macht sich daher nicht bemerkbar. Wenn sich die Prostata vergrößert, drückt sie auf die Harnröhre, die mitten durch die Prostata verläuft. Die Folge: Der betrof-fene Mann verspürt einen stärkeren Harn-drang – auch nachts. Der Harnstrahl ist dagegen nur schwach. Eine gutartig ver-

größerte Prostata kann zu folgenden typischen Beschwerden führen – wobei nicht unbedingt alle Probleme gleichzei-tig vorhanden sein müssen:• Abgeschwächter Harnstrahl• Probleme, das Wasserlassen zu beginnen,

obwohl der Drang zum Entleeren besteht („Startschwierigkeiten“)

• Unterbrochenes Wasserlassen, wobei mehrere Versuche nötig sind, um die Blase zu leeren

• Häufiges Urinieren, unter Umständen

Eine vergrößerte Prostata drückt auf die Harnröhre, die mitten durch die Prostata verläuft, und kann beispielsweise häufigen Harndrang oder schwachen Harnstrahl verursachen.

Prof. Dr. med. Hanno Hoppe ist Facharzt für diagnos-tische und interventionelle Radiologie und als Beleg-arzt im SwissIntervention Zentrum für Mikrotherapie im Lindenhofspital in Bern/Schweiz tätig.

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Praxis

Für mehr Lebensqualität

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im Abstand weniger Minuten, sowohl tagsüber als auch nachts

• Plötzlicher, starker Harndrang, auch mit unfreiwilligem Abgehen von Harn

• Nachtropfen von Harn nach dem Wasserlassen

• Unvollständige Entleerung der Harn-blase („Restharn“)

• HarnverhaltDie Prostata-Embolisation ist eine neue mikrotherapeutische Behandlungsme-thode der Prostataverkleinerung. Dieses Verfahren wird ambulant durch eine interventionellen Radiologin bzw. einen Radiologen durchgeführt.

Eingriff mit geringem RisikoDie Indikation zur Durchführung erfolgt in enger Abstimmung mit dem behandeln-den Urologen. Bei der Prostata-Embolisa-tion wird nach örtlicher Betäubung in der Leiste ein kleiner Plastikschlauch (Kathe-ter) über das Beingefäß bis zu den Gefäßen vorgeschoben, welche die Prostata versor-gen. Danach werden kleinste Plastik- kügelchen (kleiner als 0,5 mm) durch den Katheter in diese Gefäße gespritzt, wodurch der Blutfluss zur Prostata verringert wird. In der Folge schrumpft die Prostata und damit auch die Beschwerden. Die Pros-

tata verkleinert sich, der Druck auf die Harnröhre nimmt ab. Und weniger Druck bedeutet ungehinderten Urinfluss und Verminderung des Restharns. Mögliche Komplikationen wie Impotenz oder Inkontinenz sind nach der Prostata-Embolisation seltener als bei den chirur-gischen Behandlungsmethoden. Viele Männer lehnen daher die chirurgischen Behandlungsmethoden wegen der Risiken mehr und mehr ab. Nach der Prostata-Embolisation haben über 80 Prozent der behandelten Männer bereits einen Monat nach der Behandlung einen bedeutenden Rückgang der Symptome. Eine anhaltende Besserung ist auch noch drei Jahre nach der Behandlung bei der überwiegenden Mehrheit der Männer zu verzeichnen, was mit einer Verbesserung der Lebensqualität einhergeht. Die Prostata-Embolisation ist eine nicht-invasive Therapie der Prostata-verkleinerung, die kaum Folgekomplika-tionen nach sich zieht und ambulant durch-geführt werden kann.

Bei der Prostata-Embolisation wird nach örtlicher Betäubung ein kleines Plastikschläuchlein (Katheter mit Durchmesser kleiner als 1 mm) über ein Beingefäss bis zu den Gefässen vorgeschoben, welche die Prostata versorgen. Von dort werden kleinste Plastikkügel-chen (kleiner als 0,5 mm) durch diesen Plastikschlauch gespritzt und somit der Blutfluss zur Prostata verringert. Folglich schrumpft die Prostata und somit auch die Beschwerden.

Was macht ein/ eine MTRA?

Mit einem Lächeln empfangen sie ihre Patienten, gehen freundlich und kompetent auf die Fragen der Patienten ein und geben ihm das Gefühl, dass er sich keine Sorgen machen muss. Medizinisch-technische-Radiologieassis-tenten und -assistentinnen müssen nicht nur fachlich geschult sein, sondern auch menschlich einige Qualifika-tionen mitbringen: Empathie, Verantwortungsbewusstsein und Eigenverantwortlichkeit sind einige davon. Schließlich betreuen sie den Patienten von Anfang bis Ende der Un-tersuchung und sind zentrales Bindeglied zwischen Patient und Arzt. MTRAs müssen sich in verschiedenen Untersu-chungs- und Therapiemetho-den auskennen — von CT, MRT über Röntgen, Mammo-grafie, Nuklearmedizin bis zur Strahlentherapie. Sie bereiten die Untersuchungen vor und nach, führen diese durch, un-terstützen bei der Therapie und der technischen Quali-tätssicherung und dokumen-tieren die Leistungen. Das macht den Beruf so abwechs-lungsreich. Neugier und eine schnelle Auffassungsgabe ge-hören ebenso dazu wie die Freude, mit anspruchsvoller Technik zu arbeiten. Die Tätigkeit ist eine spannende Mischung aus Technik, Anato-mie, Medizin und dem Umgang mit Menschen. Interessante Infos rund um den Beruf gibt es auf: www.mtawerden.de

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Zwei Jahre lang hat sich Susanne Schmidt* gequält, Krankengymnastik- und Physio-therapiestunden hinter sich gebracht und sich verschiedenen diagnostischen Unter-suchungen unterzogen. Doch nichts half wirklich, Susanne Schmidt litt permanent unter schmerzhaften Leistenbeschwerden. „Trotz aller Maßnahmen sind die Schmer-zen in der Hüfte immer schlimmer gewor-den“, sagt Frau Schmidt. Erst als man die Hüfte mithilfe der MR-Arthrografie un-tersuchte, konnte die schon längere Zeit vermutete Diagnose bestätigt werden: Einriss des Labrums – einer Weichteilbe-grenzung, die das Hüftgelenk umgibt. Gerade diese Verletzung mit immer wie-derkehrender Einklemmung führt zu der Beschwerdesymptomatik. Allerdings ist die Verletzung mit dem üblichen Röntgen-bild und der unter Standardbedingungen angefertigten Kernspintomografie schwer oder gar nicht zu erkennen. In solchen Fällen kommt die MR-Arthrografie zum Einsatz. Dabei wird das Gelenk mit der Zugabe von Kontrastmittel kernspinto-mografisch untersucht. Krankhafte Ver-

Woher die Gelenkschmerzen?Zahlreiche Arztbesuche, Physiotherapie, verschiedene diagnostische Untersuchungen — und doch keine Besserung der Beschwerden. Susanne Schmidt* hatte einen langen Leidensweg, bis mithilfe eines speziellen diagnostischen Verfahrens die wirkliche Ursache ihrer Schmerzen entdeckt wurde.

zündliche Veränderungen der Gelenke oder Entzündungen der Schleimbeutel sehr genau dargestellt werden. Durch das Röntgen werden eine knöcherne Verletzung oder schwere Verrenkungen bestätigt oder aus-geschlossen sowie der etwas fortgeschritte-nere Verschleiß der Gelenke festgestellt.

Jedes Verfahren hat seine Qualität Zur genaueren Differenzierung von knö-chernen, muskulären oder Gelenkbinnen-erkrankungen ergänzen sich Computerto-mografie (CT) und Magnetresonanzto- mografie (MRT) ideal. Mit der CT-Unter-suchung kann der Radiologe knöcherne Strukturen besser beurteilen. Um Weich-teilstrukturen zu bewerten, ist die MRT das Verfahren der Wahl – zum Beispiel zur Untersuchung von Bandstrukturen (wie Kreuzbandverletzungen am Kniegelenk oder Bänderrisse am Sprunggelenk), bei Muskel-verletzungen (wie Muskelzerrung oder Muskelfaserriss) und bei Veränderungen der Muskelansätze (wie beim Fersensporn oder dem „Tennis- bzw. Golferellenbogen“). Aber – wie bei Susanne Schmidt – wird die

änderungen gerade des Gelenkrandes können dadurch mit hoher Genauigkeit diagnostiziert werden.

Diagnose für zielgenaue Therapie Radiologische Schnittbildverfahren wie Computer- und Kernspintomografie sind aus der Diagnostik von Gelenkbeschwerden und muskuloskelettalen Erkrankungen nicht mehr wegzudenken. Durch den nicht-inva-siven Einblick in das Gelenkinnere und der umgebenden Weichteile kann der Radio-loge sehr häufig die genaue Ursache von Beschwerden erkennen. Für Orthopäden, Sportmediziner und andere Ärzte ist eine exakte Diagnosestellung sehr wichtig, um nachfolgend so zielgenau wie möglich zu behandeln. Bei den meisten muskuloskelettalen Be-schwerden – also solchen, die die Muskula-tur und das Skelett betreffen – stehen die sonografische Beurteilung (mittels Ultra-schall) und das Röntgenbild am Anfang der bildgebenden Diagnostik. Mit dem Ultraschall können Gelenkergüsse und Ein-blutungen in die Muskulatur sowie ent-

Eine direkte MR-Arthrografie

Abb. a: Füllung des Gelenks mit

Kontrastmittel

Abb. b, c & d: Darstellung der Rissbildung des

vorderen Gelenklippen-

anteils (weiße Pfeile) in

verschiedenen Ebenen:

b. in radiärer Rekonstruktion

c. axial d. schräg-

sagittal

Die MR-Arthrografie

Bei dieser speziellen Methode wird vor der eigentlichen MR-Untersuchung unter Bildsteuerung gezielt eine geringe Menge Kontrastmittel direkt in das Gelenk gespritzt. Anschließend untersucht der Radio- loge den Patienten im MRT-Gerät. Die Untersuchung dauert ca. 15 Minuten. Meist kann der Radiologe den Befund schon wenige Minuten später am Bild-schirm demonstrieren.

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*Name geändert

a.

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Fit & Gesund

Ursache von Schmerzen nicht immer sofort mit der normalen CT- oder MRT-Untersu-chung entdeckt. Eine notwendige Weiter-entwicklung ist die MR-Arthrografie. Ver-schiedene Gelenkerkrankungen können durch sie sehr gut nachgewiesen werden. Dazu gehören kleine Verletzungen am Ge-lenkrand von Schulter- und Hüftgelenk. Diese machen nur bei bestimmten Bewe-gungen Beschwerden und treten bei spezi-ellen Sportarten besonders häufig auf. Un-entdeckt bergen sie die Gefahr für vorzeitige Arthrose. Werden diese Verletzungen hin-gegen frühzeitig erkannt und erfolgreich behandelt, kann einem zu frühen Verschleiß des Gelenkes vorgebeugt werden.

Genaue Symptome identifizierenAn der Hüfte sind Veränderungen der Ge-lenklippe meist nicht die Folge eines Unfalls, sondern entstehen durch ungünstige ana-tomische Verhältnisse – wie einer fehlenden richtigen Ausformung des Hüftgelenks an Pfanne und/oder Oberschenkelkopf, oder bei abnormaler Stellung des Kopfes in der Gelenkpfanne. Dadurch können Ablösungs-erscheinungen der Gelenklippe auftreten. Die Patienten leiden wie Susanne Schmidt an Leistenschmerzen. „Nicht selten stellen sich bei uns in der radiologischen Praxis Patienten vor, die zum Teil bereits mehrfach in verschiedenen Praxen Röntgen, CT und/oder Standard-MRT erhalten haben, ohne dass die Ursache ihrer Gelenkbeschwerden jemals erkannt wurde“, berichtet Prof. Din-ter, der viele Jahre neue Methoden für Gelenkuntersuchungen erforscht hat. „Mit-hilfe einer Kontrastmittelgabe in das betrof-fene Gelenk, also der direkten MR-Arthro-grafie, können wir die Gelenkränder und den Knorpel mit einer extrem hohen Ge-nauigkeit darstellen. Dadurch können bislang unklare Symptome meistens richtig zuge-ordnet werden“, sagt Prof. Dinter. Dank der genauen Diagnose konnten die Beschwerden von Frau Schmidt richtig therapiert werden.

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Prof. Dr. Dietmar Dinter, Facharzt für Diagnostische Radiologie in Schwetzingen

1. In Rückenlage die Beine angewin-kelt aufstellen, beide Knie langsam nach links absenken. Den Oberkör-per in die andere Richtung drehen. Seitenwechsel.

Mit unserem Zehn-Minuten-Programm fällt Ihnen das allmorgendliche Aufstehen künftig nicht mehr schwer. Sie aktivieren Ihren Körper, regen die Durchblutung an und machen Ihre Muskeln bereit für den Tag. Fitnesstrainer Clemens Zenz hat die kleine „Bettgym-nastik“ für Sie zusammengestellt. Halten Sie die Dehnung bei den Übungen jeweils etwa eine Minute. Achtung: Führen Sie die Übungen nicht vor einem Training durch, sondern nur morgens oder nach einer sportlichen Belastung. Viel Spaß!

2. In Rückenlage Beine ausstre-cken. Ein Bein zum Körper ziehen, indem Sie den Oberschenkel umfas-sen und sanft zu sich heranziehen. Beinwechsel.

3. Kniestand, langsam auf die Fersen setzen und den Oberkörper nach vorn auf die Oberschenkel absenken. Arme lang nach vorn strecken.

4. Auf die Knie und Hände stützen, langsam den Rücken rund machen (Katzenbuckel) und die Dehnung halten.

5. Auf den Rücken legen, Beine an-stellen. Den rechten Fuß vor den linken Oberschenkel ziehen, dann das linke Bein so weit anheben, dass die Dehnung im rechten Gesäßmus-kel spürbar wird. Seitenwechsel.

6. Auf die Bettkante oder einen Stuhl setzen, Füße etwas über Hüftbreite aufstellen. Oberkörper nach vorn senken, mit den Händen von innen um die Waden fassen und den Oberkörper tiefer ziehen.

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Faszinierendes NetzwerkSie bringen unseren Körper in Form, machen ihn beweglich und anpassungsfähig: die Faszien. „Einblick“ sprach mit Dr. Robert Schleip, Direktor des Faszien-Forschungsprojekts der Universität Ulm, über das Bindegewebe.

Herr Dr. Schleip, was sind Faszien?Dr. Schleip: Das sind alle kollagenen, fasrigen Bindegewebe im menschlichen Körper. Also zum Beispiel das Unterhaut-bindegewebe oder das intramuskuläre Bindegewebe. In verdichtetem Zustand bildet dieses Gewebe Sehnen, Bänder und Gelenkkapseln. Faszien umgeben jeden Muskel, jedes Organ und jede Bandstruk-tur und vernetzen so den ganzen Körper.

Und wie funktioniert dieses Netzwerk?Dr. Schleip: Gesunde Faszien passen sich lokal an die körperlichen Anforderungen und Bedingungen an. Man muss sich diese Maschen eines Netzwerks mal locker und zart wie Spinnenfäden, dann aber auch wieder dicht und straff verwebt vorstellen. So geben uns die Faszien Form und Kontur, sie ermöglichen mühelos gleitende Bewegungen.

Verändern sich die Fazien, wenn man sich mehr oder weniger viel bewegt?Dr. Schleip: Ja, sie sind enorm anpassungs-fähig und reagieren auf wiederkehrende

Dehn- und Bewegungsbelastungen. Dann verändern sie Länge, Stärke und Gleit-fähigkeit. Wir besitzen in unserem Körper Bindegewebszellen, die Fibroblasten. Diese Zellen legen bei mechanischer Sti-mulation mehr Kollagen an, bei Bewe-gungsmangel bauen sie es ab. Durch das alltägliche Gehen auf zwei Beinen nimmt zum Beispiel die Oberschenkelfaszie an der Außenseite spürbar an Festigkeit zu. Bei Cowboys, die sich stundenlang im Sattel auf einem Pferderücken festklam-mern, ist dagegen die Faszie an der Ober-schenkelinnenseite stärker ausgeprägt.

Welche Aufgaben haben Faszien noch?Dr. Schleip: Sie ermöglichen die Kraft-übertragung als global-elastisches Span-nungsnetzwerk. Sie sind aber auch ein Schmerzgenerator. Überraschend war die Erkenntnis, dass die Faszien unser größtes Sinnesorgan sind und eine Fülle an sen-sorischen, freien Nervenendigungen und Mechanorezeptoren verfügen. Das macht sie zur Quelle für die Propriozeption, das ist unser Körpersinn.

In Faszien können Schmerzen entstehen?Dr. Schleip: Ja, sogar heftige! Eine neue Studie zeigt zum Beispiel, dass der Mus-kelkaterschmerz meist aus der Hülle, also aus der Faszie kommt. Es gibt kleinste Risse oder Ödeme, und die freien Ner-venendigungen in der Faszie übertragen das als Schmerzsignal. Auch die große Lendenfaszie rückt immer mehr in den Blickpunkt als Rückenschmerzquelle. Man weiß heute, dass die Bandscheiben nur für rund 20 Prozent der Rücken-schmerzen verantwortlich sind – bei 80 Prozent tappt man bei der Ursachen-forschung im Dunkeln. Die Lendenfaszie umhüllt die unteren Rückenmuskeln und steckt voller Nervenendigungen, die nur darauf warten, Schmerz auszulösen.

Was löst den Schmerz aus?Dr. Schleip: Unterbelastung, aber genau-so eine Überbelastung. Auch Stress- botenstoffe können die Faszien schädigen. Emotionale Grundspannungen können ganze Körperregionen spröde und steif werden lassen.

FaszientrainingEin sprödes Fasernetzwerk lässt sich wieder in einen seidigen Bindegewebskörper mit belast-baren, geschmeidigen und flexiblen Faszien umbauen. Mit Übungen, die dynamische Dehnungen und elastische Fede-rungen enthalten. Zum Faszien-training gehören vier Prinzipien.

1. Dynamische Federung

Die Sehnen und die Faszien können wir wie elastische Gum-mibänder vorspan-nen. Das anschlie-ßende Loslassen der darin gespeicherten Energie ermöglicht erstaunliche Bewe-gungen (Springen, Laufen, Werfen).

Die DVD „Fascial Fitness“ erklärt die medizinischen Grundlagen und

stellt Übungen zu den vier Trainingsprinzipien vor. Mit Tipps für den Alltag. Länge: 58 Minuten

Info: www.fascial-fitness.de

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Gibt es wirksame Gegenmittel?Dr. Schleip: Ein gesundes, erfülltes, be-wegtes Leben ist schon mal die beste Grundlage für fitte Faszien. Alternative Heilmethoden wie Akupunktur, Osteo-pathie oder das Rolfing als eine manu-elle Behandlungsform lockern die Faszien.

Bisher standen diese Methoden ja oft unter Esoterikverdacht …Dr. Schleip: Ich komme selbst aus dieser Ecke als Feldenkrais-Therapeut und Rolfing-Trainer. Es hat mich immer geärgert, dass wir die Reaktion der Bindegewebe auf un-sere Behandlungen nicht genau untersuchen konnten. Aber vor rund acht Jahren hat eine Entwicklung begonnen, mit der wir den Faszien auf die Spur kommen. Es gibt Messinstrumente wie den hochauflösenden Ultraschall oder auch Untersuchungen im Reagenzglas, mit denen wir analysieren könnten, wie sich das Bindegewebe verän-dert. In einer Grundlagen-Studie an der Uniklinik Ulm werden derzeit mit der Shearwave Elastografie, einem neuen Ultraschallverfahren, innere Organe sowie Sehnen, Muskulatur und Bindegewebe von gesunden Personen untersucht. Ziel ist es, für diese Gewebe Normalwerte zu ermitteln.

Wie funktioniert das?Dr. Schleip: Das Gewebe wird bei diesem Ultraschallverfahren in Schwingung

2. Dehnen langer Ketten 3. Faszien lösen 4. Sinnliche Bewegungen

Faszien lieben es, in alle Rich-tungen gezogen und gedehnt zu werden.

Bei der Eigenbehandlung übernimmt eine feste Schaumstoffrolle die Aufgabe des Be-handlers. Druch den Druck der Rolle lösen sich Verklebungen und Verdickungen, das Gewebe wird durchfeuchtet, der Körper be-weglicher und die Schmerzen lassen nach.

Ziel dieser Bewegungen ist es, die blin-den Flecken im Körper (wie bei chro-nischem Rückenschmerz) oder schwer spürbare Bereiche (wie nach Opera-

tionen und Traumen) wieder in das eigene Körperbild zu integrie-ren.

gebracht. Je schneller es schwingt, desto gespannter ist es. Das Messgerät übersetzt diese Daten dann in bunte Bilder und liefert vergleichbare Messwerte.

Faszien vernetzen den menschlichen Körper und

geben ihm seine Form.

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20 Ernährung

Obst, Gemüse, Fruchtsaft – allgemein als gesund geltende Lebensmittel vertragen manche Menschen nicht. Schuld daran ist der Fruchtzucker (Fructose), der das Ver-dauungssystem in heftige Schwierigkeiten bringen kann.

Eingeschränkter TransportDie Diagnose lautet dann Fruchtzucker- Unverträglichkeit, -Intoleranz oder Fruc-tose-Malabsorption. Diese Lebensmittel-unverträglichkeit wird durch die schlechte

Aufnahme und Verwertung von Fruchtzu-cker im Dünndarm hervorgerufen. Betrof-fene leiden unter Bauchkrämpfen, Blähungen und Durchfall. Aber auch Antriebslosigkeit, häufige Erkältungen und depressive Ver-stimmungen können in Folge einer Fruch-zucker-Unverträglichkeit auftreten. Die Fructose-Intoleranz ist keine Allergie, deshalb ist das Immunsystem nicht an der Entstehung der Symptome beteiligt. Ursa-che ist ein Defekt im Transportsystem im Dünndarm, wodurch der Fruchtzucker nur

bis zu einer individuellen Toleranzgrenze aufgenommen wird. Diese gilt es, durch eine bewusste Ernährung herauszufinden. Wenn man weiß, wie viel Fructose man verträgt, lässt sich ein gesunder und ab-wechslungsreicher Speiseplan zusammen-stellen. Lebenslang auf Fructose verzichten müssen nur Menschen, die an der äußerst seltenen hereditären Fructose-Intoleranz leiden. Diese schwere Stoffwechselerkran-kung wird meist im frühen Kindesalter erkannt und erfordert eine strenge Diät.

Buchtipp und Verlosung

„Köstlich essen bei Fructose-Intoleranz“ bietet Menschen mit dieser Lebensmittelunverträglich-keit einen leicht umzusetzenden 3-Stufen-Plan für die Ernährungsumstellung. Die Autoren Thilo Schleip und Isabella Lübbe liefern 130 Rezepte – von schnellen Kleinigkeiten bis hin zu Verwöhnge-richten, Kuchen und Desserts. Die Leser erfahren außerdem, was bei einer Fructose-Malabsorption passiert und worauf es beim Essen und Trinken ankommt. (TRIAS Verlag, ISBN 978-3-8304-3916-5) Alle Rezepte auf diesen Seiten stammen aus dem

Buch. „Einblick“ verlost fünf Exemplare. Wenn Sie gewinnen wollen, schreiben Sie eine Postkarte an: Trurnit Media Solu-tions GmbH, Balan-straße 73/Haus 10, 81541 München.Viel Glück!

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Wenn der Magen rumort ...... ist bei vielen Menschen zu viel Fruchtzucker in der Ernährung Schuld. Eine gezielte Umstellung des täglichen Speiseplans sorgt für Ruhe im Bauch.

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Zum Mittag: Spinatlasagne

Zum Naschen: Fruchttörtchen

Zum Frühstück:Schinken-Erbsen-Rührei

• Spinat gründlich waschen und putzen. Schalotten und Knoblauch abziehen und fein würfeln. Salbei waschen und bis auf eine kleine Menge zum Garnieren fein schneiden. Knoblauch und Spinat in 1 Esslöffel Öl andünsten – so lange, bis der Spinat zusammenfällt. Mit Salz, Pfeffer und Muskat würzen.

• Schalottenwürfel in einem anderen Topf in 1 Esslöffel Öl andünsten, mit Sahne ablöschen und vom Herd nehmen. Salbei und 50 g Käse einrühren. Kräftig mit Salz und Pfeffer abschmecken.

• Spinat, Käsesauce und Lasagneplatten abwechselnd in eine Form schichten. Mit Lasagneplatte abschließen, Sauce darauf verteilen und mit Parmesan bestreuen. Im vorgeheizten Backofen bei 175 Grad (Umluft 150 Grad) 40 Minuten backen. Mit Salbei garnieren.

Nährwerte pro Portion: 465 kcal/ 17 g E/ 31 g F/ 28 g KH

• Vier kleine Törtchenformen ausbuttern. Mehl, Backpulver, Zimt und Traubenzucker gut miteinander verrühren. Papaya und Pfirsich schälen, entkernen und in kleine Stücke schneiden. Das Obst, den Pfirsichnektar und die Cashewkerne mit in den Teig geben und gut vermengen.

• Die Törtchen 30 Minuten bei 165 Grad (Umluft 140 Grad) backen, bis die Oberfläche leicht gebräunt ist.

Nährwerte pro Portion: 135 kcal/ 3 g E/ 2 g F/ 25 g KH

• Eier mit Milch gut verschlagen. Mit Salz und Pfeffer würzen. Schalotte sehr fein würfeln. TK-Erbsen leicht antauen lassen. Schinken in dünne Streifen schneiden. Öl in einer Pfanne er-hitzen. Schalottenwürfel darin glasig andünsten. Erbsen dazu-geben und 5 Minuten dünsten. Mit Salz und Pfeffer würzen.

• Eiermasse dazugeben, etwas stocken lassen und verrühren.• Rührei auf zwei Teller verteilen und mit den Schinkenstreifen

bestreuen.Nährwerte pro Portion: 330 kcal/ 26 g E/ 21 g F/ 8 g KH

Ein Gericht aus Italien.Für 4 PersonenBraucht etwas mehr Zeit. 20 Minuten + 45 Minuten Garzeit

Ein fruchtiges Gebäck, das nicht nur Kinder lieben.Für 4 PersonenGelingt leicht. 15 Minuten + 30 Minuten Backzeit

Genau das Richtige für ein herzhaftes Sonntagsfrühstück.Für 2 PersonenGut vorzubereiten. 5 Minuten + 7 Minuten Garzeit

Zutaten: 500 g Blattspinat · 3 Scha-lotten · 1 Knoblauchzehe · 1 Bund Salbei · 2 EL Olivenöl · Salz, frisch gemahlener Pfeffer · frisch gerie-bene Muskatnuss · 200 ml Sahne · 100 g frisch geriebener Parmesan · 8 Lasagneplatten · Fett für die Form

Zutaten: 80 g Mehl · 2 TL Backpul-ver · 1 Prise Zimt · 20 g Trauben- zucker · 40 ml Pfirsichnektar · 1/2 Pfirsich · ¼ Papaya · 20 g Cashewkerne, gehackt

Zutaten: 4 Eier · 2 EL Milch · Salz Pfeffer, frisch gemahlen · 1 Schalotte · 100 g TK-Erbsen · 70 g gekochter Schinken · 1 EL Olivenöl · 1 Päck-chen glutenfreies Backpulver

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22 Gesundheit

Was kann ich tun, um gesund zu bleiben?Stöberl: Mein erster Tipp ist immer: Freude und Spaß an den Dingen haben, die man tut. Es gibt ja jede Menge Ratschläge und Konzepte, was man alles machen sollte. Meine Erfahrung ist aber: Wenn die Freude fehlt, hält man nicht lange durch. Wer mit dem Herz bei einer Sache dabei ist, braucht keine Motivation von außen – der ist ganz aus sich selbst heraus motiviert. Dazu gehört es auch, einfach mal Dinge auszuprobieren. Eine neue Sportart, Abwechs-lung auf dem Speiseplan, ein Entspannungskurs oder lange Spaziergänge am Wochenende.

Wir neigen ja aber dazu, erst aktiv zu werden, wenn es irgendwo zwickt.Stöberl: Das stimmt, kann aber auf Dauer gesehen wenig angenehme Folgen mit sich bringen. Unser Körper verzeiht leider viele Jahre einer ungesunden Lebensweise und reagiert oft erst einmal nur mit kleinen Zipperlein. Lange Zeit kann man mit solchen Einschränkungen leben. Diese können sich später zu echten Beschwerden auswachsen. Fatalerweise nennen wir das dann Zivilisationskrankheiten – als würden Rückenschmerzen, Diabetes, Herz-Kreislauf-Erkran-kungen, Übergewicht oder Gelenkbeschwerden zwangs-läufig zu unserem modernen Leben dazugehören.

Also frühzeitig gegensteuern?Stöberl: Auf jeden Fall. Gesundheit braucht Training. In der richtigen Dosis und vor allem regelmäßig. Viele haben leider den erhobenen Zeigefinger im Kopf, denn natürlich weiß jeder, dass er Sport treiben, sich gesund ernähren, Stress abbauen soll. Das nützt aber nichts. Viel wichtiger ist das Wissen, dass unser Körper zum Bewegen da ist! Wer danach handelt, kann mit seinem eigenen Körper auch gesund bleiben.

Das bedeutet aber Eigenverantwortung.Stöberl: Natürlich. Gesundheit kann uns niemand von außen liefern. Sie ist der Grundpfeiler für eine erfülltes Leben, den wir zu einem sehr großen Teil selbst stärken können. Bewegen, auf die Ernährung achten, die Psy-che im Einklang halten. Man kann einmal bewusst testen, was der Genuss einer Tüte Chips bewirkt: Bin ich danach energiegeladen? Oder eher faul und träge? In meinen Schulungen und Seminaren argumentieren die Leute immer wieder, dass sie doch keine Zeit für Sport und einen gesunden Lebensstil haben. Zeit ist

Glücklich und gesundGesundheit gibt es nicht auf Rezept. „Einblick“ fragte die Münchner Sportwissenschaft-lerin und Gesundheitsberaterin Martina Stöberl, was man selbst dafür tun kann.

Martina Stöberl berät rund um eine gesunde Lebenweise

für viele Luxus, aber den darf man sich hier gerne gönnen. Warum denn nicht mit dem Rad zur Arbeit fahren, auch wenn es länger dauert? Oder in der U-Bahn Handy, Zeitung und Musik weglegen und fünf Minu-ten einfach mal ganz bei sich sein, die Gedanken ziehen lassen, träumen? Und morgens nach dem Aufwachen noch kurz im Bett liegenbleiben und bewusst erleben – ich bin wach und fühle mich gut für den neuen Tag.

Entspannt in den Tag zu starten, fällt aber nicht im-mer leicht.Stöberl: Das kann ich auch oft beobachten – sogar an mir selbst. Dann atme ich tief durch und nehme mir einen Moment Zeit, um wieder bei mir selbst anzu-kommen. Wer damit Schwierigkeiten hat, kann das zum Beispiel in einem Entspannungskurs ausprobieren. Progressive Muskelrelaxation, Autogenes Training oder angeleitete Meditationsreisen helfen dabei, Techniken des Stressabbaus zu erlernen. Die lassen sich dann in den Alltag einbauen. All das zusammen – ein bewegter, gut ernährter Körper und eine ausgeglichene Psyche – steigert unsere Abwehrkräfte. Und ein fittes Immun-system ist die beste Chance dafür, gesund zu bleiben.

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Gewinnspiel

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