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DIENSTAG, 13. JUNI 2017 | SEITE 16 KULTUR [email protected] Ihr Ansprechpartner Frank Lehmann Tel. 03421 721025 KULTURBEUTEL 35. Torgauer Festwoche der Kirchenmusik Hochkarätiges Programm wurde zusammengestellt/26. Orgelnacht bildet den Höhepunkt TORGAU. Bereits im Jahr 1983 gab es die Premiere für die Torgauer Festwoche der Kirchenmusik. Das damalige Lutherjahr gab den Ausschlag für das zu jener Zeit eher ungewöhnliche Musikereignis. Seit- her bildet die Festwoche einen festen Be- standteil im kulturellen Leben der Stadt Torgau. In diesem Jahr wird sie vom 18. bis 25. Juni begangen. VOCAL CONZERT DRESDEN Den Auftakt bildet am Sonntag , den 18 Juni ab 16 Uhr ein Chorkonzert in der Stadtkirche St. Marien. Mit VOCAL CON- ZERT DRESDEN gastiert ein professionel- ler Chor unter der Leitung von Peter Kopp. Er wird zum Herbstsemester eine Chorlei- terprofessur für Kirchenmusik an der Mar- tin-Luther-Universität in Halle bekleiden. Das weit gespannte Repertoire des Chores reicht von den polyphonen Werken der Renaissance bis in die Moderne. Ein be- sonderes Gespür hat das 1993 von Peter Kopp als „Körnerscher Sing-Verein“ ge- gründete Ensemble dabei für die Musik des ausgehenden 18. Jahrhunderts entwi- ckelt. In seiner Heimatstadt wie auf internatio- nalem Parkett schätzt das Publikum von Vocal Concert Dresden die emotionale Strahlkraft der Konzerte. Dank seiner in- terpretatorischen Intelligenz hat sich der Chor hier wie dort große Wertschätzung erarbeitet, seine Programme gelten als au- ßergewöhnlich anregend. Das besondere Konzert Am Mittwoch, dem 19. Juni steht in der Schlosskapelle von Hartenfels das beson- dere Konzert auf dem Programm. Es trägt den Titel „Concerto con voce“. Die Bendas – das Portrait einer Musikerfamilie steht im Mittelpunkt. Die Familie Benda ist ähn- lich wie die Familie Bach eine weitver- zweigte Musikerfamilie, die die musikali- sche Landschaft in Mitteldeutschland sehr stark mitgeprägt hat. Obwohl es bis heu- te musikalischen Nachwuchs aus dieser Familie gibt, beschränkt sich das Konzert auf zwei Generationen und damit auf das 18. Jahrhundert . Mitwirkende: Barbara Steude – Sopran, Ulrike Titze – Violine, Michaela Hasselt/ Hildegard Saretz – Cembalo Moderation: Friederike Böcher. 26. Torgauer Orgelnacht Kirchenmusikdirektor Ekkehard Saretz und Arvit Gast werden diesmal die Orgel in der Stadtkirche St. Marien zum Klingen bringen. Am 23. Juni ab 20 Uhr beginnt die Orgelnacht. Seit Sommersemester 2004 unterrichtet Arvid Gast als Professor für Orgel an der Musikhochschule Lübeck, außerdem leitet er dort die Abteilung Kir- chenmusik. Im Januar 2005 ist er zum Ti- tularorganisten der St. Jakobi-Kirche zu Lübeck berufen worden. Diesmal mit da- bei ist die Sächsische Bläserphilharmonie mit ihren 36 Musikern. Es erklingen ver- schiedene Bearbeitungen für Orgel und Orchester, unter anderem von Alexandre Guimaut. Die Besucher erwartet diesmal noch ein besonderer Überraschungsgast! Mehr wird nicht verraten. Imposanter Abschluss Johann Sebastian Bachs Magnificat BWV 243 sowie „Meine Seele erhebt den Herrn“ (BWV 10) erklingen eben so wie das Ma- gnificat von Johann Walter zum Abschluss der Festwoche am 25. Juni ab 17 Uhr in der Stadtkirche St. Marien. „Mit dem Lob- gesang auf Maria wollen wir am letzten Katharinatag in Torgau der Frau Luthers noch einmal eine würdige Reminiszenz er- weisen“, erklärt KMD Ekkehard Saretz, dem auch die Gesamtleitung des Nachmit- tags obliegt. Musikfreunde können sich auf die Solisten Gesine Adler, Henriette Reinhold, Nico Eckert und Lars Conrad freuen. Die Johann-Walter-Kantorei Torgau und das Chemnitzer Barockorches- ter versprechen ebenfalls einen musikali- schen Hochgenuss. „Ermöglicht wurde die 35. Torgauer Festwoche der Kirchenmusik erneut durch Kulturraumförderung. Dafür möchte ich mich an dieser Stelle herzlich bedanken“, sagte KMD Ekkehard Saretz. Übrigens hat der Kartenvorverkauf bereits im TIC begonnen. Karten gibt es aber auch an der jeweiligen Abendkasse. fl Rockstar eröffnet Open-Air-Saison 2017 Manfred Mann und seine Band live vor der Kulturbastion / Support: Xander and the Peace Pirates TORGAU. Mit einem echten Kracher startet die diesjährige Open-Air-Saison vor der Kulturbastion. Am Samstag, den 17. Juni ist Manfred Mann‘s Earth Band ab 20 Uhr live zu erleben. Gegründet wurde Manfred Mann‘s Earth Band 1971, seitdem ist die Band um ihren Namensgeber am Keyboard nicht mehr aus der Rockszene wegzuden- ken. Seine Hits und Interpretationen ver- schiedener Künstler von Bruce Springsteen bis Bob Marley sind zeitlos und haben die Jahrzehnte bestens überstanden: „Blinded by The Light“, „Spirits In The Night“, „Da- vy’s On The Road Again“, „Redemption Song“, „For You“ und auch „Mighty Quinn“ haben ihr eigenes Leben entfaltet und sind auf dem Album „Budapest Live“ von 1984 in großartigen Fassungen vertre- ten. Nach einer kurzen Pause Anfang der Neunziger ist Manfred Mann’s Earth Band weiter live aktiv, zum Beispiel konnte die Band als Special Guest des einzigen (und nach dem Tod von Glenn Frey auch letzten) Deutschland-Konzerts der Eagles in Vech- ta im Juni 2014 begeistern. Im Juni 2016 spielte die Band bei den beiden ausverkauf- ten Monsters Of Rock Konzerten auf der Lo- reley und in Bietigheim-Bissingen. Die aktuelle Besetzung besteht aus Man- fred Mann (k), Mick Rogers (g, v), Steve Kinch (b), Jimmy Copley (dr) und Robert Hart (v) und befindet sich zurzeit auf aus- giebiger Europa-Tournee. Support: Xander and the Peace Pirates In diesen unruhigen Zeiten sind Xander and the Peace Pirates ein wohltuender Beleg für musikalische Integrität und per- sönliche Kraft. Warum? Weil sie Soul, Blu- es und Rock kombinieren. Und weil ihre durchdringende Mischung aus inspirier- tem Songwriting und denkwürdigen Auf- tritten mittlerweile ein weltweites Publi- kum begeistert hat. Die Gebrüder Keith und Stu Xander wurden vom Vorstands- vorsitzenden von Gibson Brands, Henry Juszkiewicz, direct auf You Tube ent- deckt. Durch die daraus resultierenden Firmen-Auftritte auf unzähligen interna- tionalen Events wurden nicht nur viele Fans auf die Band aufmerksam, sondern auch zwei Musikindustrie-Legenden: Ed- die Kramer (Produzent von u.a. Jimi Hendrix, Led Zeppelin, Kiss, Rolling Sto- nes) und Rick Allen (Def Leppard-Drum- mer). Tickets gibt es an allen bekannten Reser- vix VVK Stellen, direkt im Büro der Kul- turbastion Torgau oder online htt- ps://24169.reservix.de/events PI/fl Außergewöhnliches Kammerkonzert Toller Abend in Melpitzer Musikscheune anlässlich des 20-jährigen Bestehens der Konzertreihe MELPITZ. Ein ganz außergewöhnliches Kammermusikkonzert erwartete am ver- gangenen Freitag die zahlreich erschie- nenen Gäste in der Melpitzer Musik- scheune. Drei Mitglieder des MDR - Or- chesters, der Konzertmeister Andreas Hartmann, Violine, die Solocellistin Anna Niebuhr, der Solobratschist Atilla Alde- mir sowie der international erfolgreiche Pianist und langjährige Rektor der Mu- sikhochschule Weimar, Rolf-Dieter Arens, gestalteten einen Konzertabend, der noch lange in Erinnerung bleiben wird. Er begann mit der zweiten der drei So- natinen in a-Moll für Klavier und Violine von Franz Schubert, die im Gegensatz zu ihren beiden Schwestern durch eine et- was wehmütige Aussage gekennzeich- net war , aber gerade deshalb dank schö- ner gesanglicher Themen zu Herzen ging. Ganz anders geartet war das nach- folgende Gassenhauer-Trio für Violine, Violoncello und Klavier, welches Ludwig van Beethoven im Alter von 28 Jahren veröffentlicht hatte. Die drei Musiker spielten das vor jugendlicher Energie strotzende Werk äußerst schwungvoll, wobei die Cellistin im langsamen Satz die Möglichkeit hatte, sich mit warmem Ton als „Sängerin“ in Szene zu setzen und damit die kantablen Qualitäten ih- res Instrumentes zur Geltung zu bringen. Im abschließenden, geradezu übermu- tig anmutenden Variationssatz über ein recht belangloses Thema aus der Oper „L‘amor marinaro“ von Joseph Weigl konnten alle drei Instrumentalisten ihr technisches Können gesondert unter Be- weis stellen, was bei den Hörern allgemeine Begeis- terung hervorrief. Nach der Pause er- klang Robert Schumanns Klavierquartett in Es-Dur, das neben dem Klavierquintett Op. 44 den ersten Platz im kammermusi- kalischen Schaffen des großen Romanti- kers einnimmt. Die Künstler interpretier- ten das viersätzige Werk mit nicht mehr zu überbietender Leidenschaft, wobei die spieltechnischen Fertigkeiten des Gei- gers besonders beindruckten. Der Pianist fügte sich dank eines verhaltenen, aber äußerst differenzierten Anschlags gut in den Gesamtklang ein, was man ange- sichts der „Stimmgewalt“ des modernen Konzertflügels keineswegs als selbstver- ständlich ansehen sollte! Dass eine solche Wiedergabe seitens der Zuhörer mit viel Beifall bedacht wurde, versteht sich von selbst. So konnte Prof. Elvira Dreßen ihr verehrtes Konzertpub- likum, wie sie es nannte, sichtbar zufrie- den und beglückt in die Sommerpause entlassen. Georg Frackowiak Pianistenfest der Kreismusikschule TORGAU. Die Kreismusikschule „Heinrich Schütz“ lädt am 20. Juni ab 18 Uhr ins Rathaus Torgau. Dort gibt es das diesjäh- rige Pianistenfest. An dem werden circa 40 Musikschüler beteiligt sein. Die Jüngs- te am Klavier ist gerade einmal fünf Jah- re. Proben ihres Könnens liefert auch dies- mal die Musical-Gruppe. Der Eintritt zum Pianistenfest ist frei. KMD E. Saretz gedenkt seines Orgellehrers TORGAU. Am 17. Juni lädt Kirchenmusik- direktor Ekkehard Saretz in die Torgauer Stadtkirche St. Marien ein. Unter dem Motto „5 nach 12“ lässt er zur genannten Zeit die Orgel des Gotteshauses erklin- gen. Mit der Orgelmusik will er an seinen einstigen Orgellehrer Walter Bruhns er- innern, der in diesem Jahr 100 Jahre alt geworden wäre. Werke von Kurt Theuerkauf im Rathaus TORGAU. Als Besucher der Stadtverwal- tung Torgau lohnt es sich durchaus auf dem Weg durch das Rathaus den Blick nach rechts oder links schweifen zu las- sen. Ab dem 14. Juni 2017 präsentiert hier der Torgauer Kunst- und Kulturverein „Johann Kentmann“ eine neue Kunstaus- stellung des Torgauer Kurt Theuerkauf im Foyer des 1. und 2. Obergeschosses. Das bevorzugte Metier des Künstlers ist die Aquarellmalerei. Seine Bilder befin- den sich sowohl im öffentlichen als auch im privatem Besitz im In- und Ausland. Die Vernissage zu dieser Ausstellung fin- det am Mittwoch, dem 28. Juni 2017, um 17 Uhr statt. Haus- und Hoffest im kurfürstlichen Freihaus TORGAU. Eines der ältesten kurfürstlichen Freihäuser (1476 laut Denkmale der Stadt Torgau) befindet sich in der Pfarrstr. 3, in Torgau. Daher lädt der Torgauer Kunst- und Kulturverein „Johann Kentmann“ e. V. alle Gäste des Katharinatages zu einem Haus- und Hoffest am 24. Juni 2017 von 11 Uhr bis 18 Uhr ein. Es erwartet den Besucher ein Kunstmarkt mit Aktionen wie Klöppel- und Tonarbeiten oder Ma- len an der Staffelei. Lassen Sie sich an diesem Tag vom Portrait-Schnellzeichner Sergej Werbuk zeichnen. Schauen Sie den Torgauer Renaissancetänzern um 12 Uhr oder 15 Uhr beim Tanz in historischen Gewändern zu. Oder nehmen Sie ab 16 Uhr an einer Lesung mit Margot Weiß teil, wenn sie aus ihrer historischen Erzählung „Des Singens nicht müde und satt wer- den“ liest. Ein besonderes Angebot an diesem Tag sind zwei Führungen durch die Geschich- te dieses Hauses. Die Hausführungen mit Besuch der Dauerausstellung gibt es um 11 Uhr und um 17 Uhr, für jeweils eine Stunde. Bitte melden sie sich rechtzeitig telefonisch unter 03421 713583, per E-Mail: [email protected] oder direkt in der Kleinen Galerie, Pfarr- straße 3, an. Einblicke in die Heimatgeschichte TORGAU. Der Torgauer Kunst- und Kul- turverein „Johann Kentmann“ lädt am Samstag, dem 24. Juni 2017, um 16 Uhr zu einer Buchlesung mit Margot Weiß ein. Die Autorin liest aus ihrem Buch „Des Singens nicht müde und satt werden“. Mit der Veröffentlichung dieser historischen Erzählung möchte die Heimatpreisträge- rin einen Teil der Geschichte unserer Re- gion vorstellen. Jana Wittenbecher wird die Lesung in his- torischer Gewandung begleiten. Um An- meldung der Teilnahme an der Lesung wird gebeten unter 03421 713583 oder di- rekt in der Kleinen Galerie. „Mit Hand und Herz – Katharina heute“ TORGAU. Unter dem Thema „MIT HAND UND HERZ – KATHARINA HEUTE“ er- öffnet die Künstlerin Ursula Nollau die be- reits 302. Ausstellung in der Kleinen Ga- lerie des Torgauer Kunst- und Kulturver- eins „Johann Kentmann“. Die Ausstel- lung zeigt in Schwarz-Weiß (Tusche-Aquarell) Lebensumstände, mit denen Katharina von Bora (1499-1552), Luthers Ehefrau, zu ihrer Zeit zurecht- kommen musste. Am 23. Juni 2017, um 18 Uhr wird diese Ausstellung in der Kleinen Galerie in der Pfarrstraße 3 im Rahmen einer Vernissa- ge feierlich eröffnet. Kirchenmusikdirektor Ekkehard Saretz freut sich auf viele Besucher bei der 35. Auflage der Torgauer Festwoche der Kirchenmusik, deren Cheforganisator er ist. Foto: TZ/Lehmann Mit Manfred Mann‘s Earth Band erleben die diesjähri- gen Open-Air-Veranstaltun- gen im KAP Torgau einen fuliminanten Start. Das Publikum war außer Rand und Band! Am Flügel begeisterte Rolf Dieter Arens. Außerdem waren als weitere Konzertsolisten Musiker des MDR –Orchesters zu erleben: Andreas Hartmann – Violine, Atilla Aldemir –Viola und Anna Niebuhr –Violoncello! In Melpitz geht es nun erst Mitte August mit dem Programm in der Musikscheune weiter. Foto: Dreßen Xander and the Peace Pirates komplettieren den Abend. Fotos: PR

KULTUR - Torgauer Zeitung 15-16_Kultur.pdf · nes) und Rick Allen (Def Leppard-Drum-mer). Tickets gibt es an allen bekannten Reser-vix VVK Stellen, direkt im Büro der Kul-turbastion

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DIENSTAG, 13. JUNI 2017 | SEITE 16

KULTUR [email protected]

Ihr Ansprechpartner

Frank LehmannTel. 03421 721025

■ KULTURBEUTEL

35. Torgauer Festwoche der Kirchenmusik

Hochkarätiges Programm wurde zusammengestellt/26. Orgelnacht bildet den HöhepunktTORGAU. Bereits im Jahr 1983 gab es die Premiere für die Torgauer Festwoche der Kirchenmusik. Das damalige Lutherjahr gab den Ausschlag für das zu jener Zeit eher ungewöhnliche Musikereignis. Seit-her bildet die Festwoche einen festen Be-standteil im kulturellen Leben der Stadt Torgau. In diesem Jahr wird sie vom 18. bis 25. Juni begangen.

VOCAL CONZERT DRESDEN

Den Auftakt bildet am Sonntag , den 18 Juni ab 16 Uhr ein Chorkonzert in der Stadtkirche St. Marien. Mit VOCAL CON-ZERT DRESDEN gastiert ein professionel-ler Chor unter der Leitung von Peter Kopp. Er wird zum Herbstsemester eine Chorlei-terprofessur für Kirchenmusik an der Mar-tin-Luther-Universität in Halle bekleiden. Das weit gespannte Repertoire des Chores reicht von den polyphonen Werken der Renaissance bis in die Moderne. Ein be-sonderes Gespür hat das 1993 von Peter Kopp als „Körnerscher Sing-Verein“ ge-gründete Ensemble dabei für die Musik des ausgehenden 18. Jahrhunderts entwi-ckelt.In seiner Heimatstadt wie auf internatio-nalem Parkett schätzt das Publikum von Vocal Concert Dresden die emotionale Strahlkraft der Konzerte. Dank seiner in-terpretatorischen Intelligenz hat sich der Chor hier wie dort große Wertschätzung erarbeitet, seine Programme gelten als au-ßergewöhnlich anregend.

Das besondere Konzert

Am Mittwoch, dem 19. Juni steht in der Schlosskapelle von Hartenfels das beson-dere Konzert auf dem Programm. Es trägt den Titel „Concerto con voce“. Die Bendas – das Portrait einer Musikerfamilie steht im Mittelpunkt. Die Familie Benda ist ähn-lich wie die Familie Bach eine weitver-zweigte Musikerfamilie, die die musikali-sche Landschaft in Mitteldeutschland sehr stark mitgeprägt hat. Obwohl es bis heu-te musikalischen Nachwuchs aus dieser Familie gibt, beschränkt sich das Konzert auf zwei Generationen und damit auf das 18. Jahrhundert .

Mitwirkende: Barbara Steude – Sopran, Ulrike Titze – Violine, Michaela Hasselt/Hildegard Saretz – CembaloModeration: Friederike Böcher.

26. Torgauer Orgelnacht

Kirchenmusikdirektor Ekkehard Saretz und Arvit Gast werden diesmal die Orgel in der Stadtkirche St. Marien zum Klingen bringen. Am 23. Juni ab 20 Uhr beginnt die Orgelnacht. Seit Sommersemester 2004 unterrichtet Arvid Gast als Professor für Orgel an der Musikhochschule Lübeck, außerdem leitet er dort die Abteilung Kir-chenmusik. Im Januar 2005 ist er zum Ti-tularorganisten der St. Jakobi-Kirche zu Lübeck berufen worden. Diesmal mit da-bei ist die Sächsische Bläserphilharmonie mit ihren 36 Musikern. Es erklingen ver-schiedene Bearbeitungen für Orgel und Orchester, unter anderem von Alexandre Guimaut. Die Besucher erwartet diesmal noch ein besonderer Überraschungsgast! Mehr wird nicht verraten.

Imposanter Abschluss

Johann Sebastian Bachs Magnificat BWV 243 sowie „Meine Seele erhebt den Herrn“ (BWV 10) erklingen eben so wie das Ma-gnificat von Johann Walter zum Abschluss der Festwoche am 25. Juni ab 17 Uhr in der Stadtkirche St. Marien. „Mit dem Lob-gesang auf Maria wollen wir am letzten Katharinatag in Torgau der Frau Luthers noch einmal eine würdige Reminiszenz er-weisen“, erklärt KMD Ekkehard Saretz, dem auch die Gesamtleitung des Nachmit-tags obliegt. Musikfreunde können sich auf die Solisten Gesine Adler, Henriette Reinhold, Nico Eckert und Lars Conrad freuen. Die Johann-Walter-Kantorei Torgau und das Chemnitzer Barockorches-ter versprechen ebenfalls einen musikali-schen Hochgenuss. „Ermöglicht wurde die 35. Torgauer Festwoche der Kirchenmusik erneut durch Kulturraumförderung. Dafür möchte ich mich an dieser Stelle herzlich bedanken“, sagte KMD Ekkehard Saretz.Übrigens hat der Kartenvorverkauf bereits im TIC begonnen. Karten gibt es aber auch an der jeweiligen Abendkasse. fl

Rockstar eröffnet Open-Air-Saison 2017Manfred Mann und seine Band live vor der Kulturbastion / Support: Xander and the Peace Pirates

TORGAU. Mit einem echten Kracher startet die diesjährige Open-Air-Saison vor der Kulturbastion. Am Samstag, den 17. Juni ist Manfred Mann‘s Earth Band ab 20 Uhr live zu erleben. Gegründet wurde Manfred Mann‘s Earth Band 1971, seitdem ist die Band um ihren Namensgeber am Keyboard nicht mehr aus der Rockszene wegzuden-ken. Seine Hits und Interpretationen ver-schiedener Künstler von Bruce Springsteen bis Bob Marley sind zeitlos und haben die Jahrzehnte bestens überstanden: „Blinded by The Light“, „Spirits In The Night“, „Da-vy’s On The Road Again“, „Redemption

Song“, „For You“ und auch „Mighty Quinn“ haben ihr eigenes Leben entfaltet und sind auf dem Album „Budapest Live“ von 1984 in großartigen Fassungen vertre-ten. Nach einer kurzen Pause Anfang der Neunziger ist Manfred Mann’s Earth Band weiter live aktiv, zum Beispiel konnte die Band als Special Guest des einzigen (und nach dem Tod von Glenn Frey auch letzten) Deutschland-Konzerts der Eagles in Vech-ta im Juni 2014 begeistern. Im Juni 2016 spielte die Band bei den beiden ausverkauf-ten Monsters Of Rock Konzerten auf der Lo-reley und in Bietigheim-Bissingen.

Die aktuelle Besetzung besteht aus Man-fred Mann (k), Mick Rogers (g, v), Steve Kinch (b), Jimmy Copley (dr) und Robert Hart (v) und befindet sich zurzeit auf aus-giebiger Europa-Tournee.

Support: Xander and the Peace Pirates

In diesen unruhigen Zeiten sind Xander and the Peace Pirates ein wohltuender Beleg für musikalische Integrität und per-sönliche Kraft. Warum? Weil sie Soul, Blu-es und Rock kombinieren. Und weil ihre durchdringende Mischung aus inspirier-tem Songwriting und denkwürdigen Auf-tritten mittlerweile ein weltweites Publi-kum begeistert hat. Die Gebrüder Keith und Stu Xander wurden vom Vorstands-vorsitzenden von Gibson Brands, Henry Juszkiewicz, direct auf You Tube ent-deckt. Durch die daraus resultierenden Firmen-Auftritte auf unzähligen interna-tionalen Events wurden nicht nur viele Fans auf die Band aufmerksam, sondern auch zwei Musikindustrie-Legenden: Ed-die Kramer (Produzent von u.a. Jimi Hendrix, Led Zeppelin, Kiss, Rolling Sto-nes) und Rick Allen (Def Leppard-Drum-mer).Tickets gibt es an allen bekannten Reser-vix VVK Stellen, direkt im Büro der Kul-turbastion Torgau oder online htt-ps://24169.reservix.de/events PI/fl

Außergewöhnliches KammerkonzertToller Abend in Melpitzer Musikscheune anlässlich des 20-jährigen Bestehens der Konzertreihe

MELPITZ. Ein ganz außergewöhnliches Kammermusikkonzert erwartete am ver-gangenen Freitag die zahlreich erschie-nenen Gäste in der Melpitzer Musik-scheune. Drei Mitglieder des MDR - Or-chesters, der Konzertmeister Andreas Hartmann, Violine, die Solocellistin Anna Niebuhr, der Solobratschist Atilla Alde-mir sowie der international erfolgreiche Pianist und langjährige Rektor der Mu-sikhochschule Weimar, Rolf-Dieter Arens, gestalteten einen Konzertabend, der noch lange in Erinnerung bleiben wird. Er begann mit der zweiten der drei So-natinen in a-Moll für Klavier und Violine von Franz Schubert, die im Gegensatz zu ihren beiden Schwestern durch eine et-was wehmütige Aussage gekennzeich-net war , aber gerade deshalb dank schö-ner gesanglicher Themen zu Herzen ging. Ganz anders geartet war das nach-

folgende Gassenhauer-Trio für Violine, Violoncello und Klavier, welches Ludwig van Beethoven im Alter von 28 Jahren veröffentlicht hatte. Die drei Musiker spielten das vor jugendlicher Energie strotzende Werk äußerst schwungvoll, wobei die Cellistin im langsamen Satz die Möglichkeit hatte, sich mit warmem Ton als „Sängerin“ in Szene zu setzen und damit die kantablen Qualitäten ih-res Instrumentes zur Geltung zu bringen. Im abschließenden, geradezu übermu-tig anmutenden Variationssatz über ein recht belangloses Thema aus der Oper „L‘amor marinaro“ von Joseph Weigl konnten alle drei Instrumentalisten ihr technisches Können gesondert unter Be-weis stellen,was bei den Hörern allgemeine Begeis-terung hervorrief. Nach der Pause er-klang Robert Schumanns Klavierquartett

in Es-Dur, das neben dem Klavierquintett Op. 44 den ersten Platz im kammermusi-kalischen Schaffen des großen Romanti-kers einnimmt. Die Künstler interpretier-ten das viersätzige Werk mit nicht mehr zu überbietender Leidenschaft, wobei die spieltechnischen Fertigkeiten des Gei-gers besonders beindruckten. Der Pianist fügte sich dank eines verhaltenen, aber äußerst differenzierten Anschlags gut in den Gesamtklang ein, was man ange-sichts der „Stimmgewalt“ des modernen Konzertflügels keineswegs als selbstver-ständlich ansehen sollte! Dass eine solche Wiedergabe seitens der Zuhörer mit viel Beifall bedacht wurde, versteht sich von selbst. So konnte Prof. Elvira Dreßen ihr verehrtes Konzertpub-likum, wie sie es nannte, sichtbar zufrie-den und beglückt in die Sommerpause entlassen. Georg Frackowiak

Pianistenfest der Kreismusikschule

TORGAU. Die Kreismusikschule „Heinrich Schütz“ lädt am 20. Juni ab 18 Uhr ins Rathaus Torgau. Dort gibt es das diesjäh-rige Pianistenfest. An dem werden circa 40 Musikschüler beteiligt sein. Die Jüngs-te am Klavier ist gerade einmal fünf Jah-re. Proben ihres Könnens liefert auch dies-mal die Musical-Gruppe. Der Eintritt zum Pianistenfest ist frei.

KMD E. Saretz gedenkt seines Orgellehrers

TORGAU. Am 17. Juni lädt Kirchenmusik-direktor Ekkehard Saretz in die Torgauer Stadtkirche St. Marien ein. Unter dem Motto „5 nach 12“ lässt er zur genannten Zeit die Orgel des Gotteshauses erklin-gen. Mit der Orgelmusik will er an seinen einstigen Orgellehrer Walter Bruhns er-innern, der in diesem Jahr 100 Jahre alt geworden wäre.

Werke von Kurt Theuerkauf im Rathaus

TORGAU. Als Besucher der Stadtverwal-tung Torgau lohnt es sich durchaus auf dem Weg durch das Rathaus den Blick nach rechts oder links schweifen zu las-sen. Ab dem 14. Juni 2017 präsentiert hier der Torgauer Kunst- und Kulturverein „Johann Kentmann“ eine neue Kunstaus-stellung des Torgauer Kurt Theuerkauf im Foyer des 1. und 2. Obergeschosses. Das bevorzugte Metier des Künstlers ist die Aquarellmalerei. Seine Bilder befin-den sich sowohl im öffentlichen als auch im privatem Besitz im In- und Ausland. Die Vernissage zu dieser Ausstellung fin-det am Mittwoch, dem 28. Juni 2017, um 17 Uhr statt.

Haus- und Hoffest im kurfürstlichen Freihaus

TORGAU. Eines der ältesten kurfürstlichen Freihäuser (1476 laut Denkmale der Stadt Torgau) befindet sich in der Pfarrstr. 3, in Torgau. Daher lädt der Torgauer Kunst- und Kulturverein „Johann Kentmann“ e. V. alle Gäste des Katharinatages zu einem Haus- und Hoffest am 24. Juni 2017 von 11 Uhr bis 18 Uhr ein. Es erwartet den

Besucher ein Kunstmarkt mit Aktionen wie Klöppel- und Tonarbeiten oder Ma-len an der Staffelei. Lassen Sie sich an diesem Tag vom Portrait-Schnellzeichner Sergej Werbuk zeichnen. Schauen Sie den Torgauer Renaissancetänzern um 12 Uhr oder 15 Uhr beim Tanz in historischen Gewändern zu. Oder nehmen Sie ab 16 Uhr an einer Lesung mit Margot Weiß teil, wenn sie aus ihrer historischen Erzählung „Des Singens nicht müde und satt wer-den“ liest.Ein besonderes Angebot an diesem Tag sind zwei Führungen durch die Geschich-te dieses Hauses. Die Hausführungen mit Besuch der Dauerausstellung gibt es um 11 Uhr und um 17 Uhr, für jeweils eine Stunde. Bitte melden sie sich rechtzeitig telefonisch unter 03421 713583, per E-Mail: [email protected] oder direkt in der Kleinen Galerie, Pfarr-straße 3, an.

Einblicke in die Heimatgeschichte

TORGAU. Der Torgauer Kunst- und Kul-turverein „Johann Kentmann“ lädt am Samstag, dem 24. Juni 2017, um 16 Uhr zu einer Buchlesung mit Margot Weiß ein. Die Autorin liest aus ihrem Buch „Des Singens nicht müde und satt werden“. Mit der Veröffentlichung dieser historischen Erzählung möchte die Heimatpreisträge-rin einen Teil der Geschichte unserer Re-gion vorstellen. Jana Wittenbecher wird die Lesung in his-torischer Gewandung begleiten. Um An-meldung der Teilnahme an der Lesung wird gebeten unter 03421 713583 oder di-rekt in der Kleinen Galerie.

„Mit Hand und Herz – Katharina heute“

TORGAU. Unter dem Thema „MIT HAND UND HERZ – KATHARINA HEUTE“ er-öffnet die Künstlerin Ursula Nollau die be-reits 302. Ausstellung in der Kleinen Ga-lerie des Torgauer Kunst- und Kulturver-eins „Johann Kentmann“. Die Ausstel-lung zeigt in Schwarz-Weiß (Tusche-Aquarell) Lebensumstände, mit denen Katharina von Bora (1499-1552), Luthers Ehefrau, zu ihrer Zeit zurecht-kommen musste.Am 23. Juni 2017, um 18 Uhr wird diese Ausstellung in der Kleinen Galerie in der Pfarrstraße 3 im Rahmen einer Vernissa-ge feierlich eröffnet.

Kirchenmusikdirektor Ekkehard Saretz freut sich auf viele Besucher bei der 35. Aufl age der Torgauer Festwoche der Kirchenmusik, deren Cheforganisator er ist. Foto: TZ/Lehmann

Mit Manfred Mann‘s Earth Band erleben die diesjähri-gen Open-Air-Veranstaltun-gen im KAP Torgau einen fuliminanten Start.

Das Publikum war außer Rand und Band! Am Flügel begeisterte Rolf Dieter Arens. Außerdem waren als weitere Konzertsolisten Musiker des MDR –Orchesters zu erleben: Andreas Hartmann – Violine, Atilla Aldemir –Viola und Anna Niebuhr –Violoncello! In Melpitz geht es nun erst Mitte August mit dem Programm in der Musikscheune weiter. Foto: Dreßen

Xander and the Peace Pirates komplettieren den Abend. Fotos: PR

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DIENSTAG, 13. JUNI 2017 | 15KULTUR

Religionskonflikt zwischen zwei Sachsen

Öffentlicher Vortrag des Torgauer Geschichtsvereins im Museum

TORGAU. Zwei Sachsen im Religionskon-flikt – das Kurfürstentum und das Herzog-tum Sachsen in der lutherischen Reforma-tion. Unter diesem Titel gibt es am 14. Juni ab 19 Uhr einen hochinteressanten Vortrag im Torgauer Stadt- und Kulturge-schichtlichem Museum. Er wird gehalten von Prof. Dr. Enno Bünz. Sachsen als „Mutterland der Reformati-on“ ist in diesem Jahr des Reformations-jubiläums in aller Munde. Tatsächlich ge-hörte Kursachsen zu den ersten Territori-en im Heiligen Römischen Reich Deut-scher Nation, die sich der Reformation öffneten und der Lehre Martin Luthers zum Durchbruch verhalfen. Torgau als Residenz Kurfürst Friedrichs des Weisen, der Luthers Landesherr war, gehört des-halb zu den bedeutenden Erinnerungsor-ten der Reformationsgeschichte. Aber dies ist nur die eine Seite der Geschichte Sachsens in dieser Zeit. Das Herrschafts-gebiet der Wettiner war nämlich seit 1485 zweigeteilt in ein Kurfürstentum und in ein Herzogtum Sachsen. Herzog Georg von Sachsen, der in Dresden residierte, befürwortete die Reform der Kirche, wur-de aber nach der Leipziger Disputation 1519 zu einem energischen Gegner Mar-tin Luthers. Bis zum Tod Herzog Georgs war das Herzogtum Sachsen eines der wichtigsten Territorien im Reich, das sich der Bekämpfung Martin Luthers und sei-ner reformatorischen Lehre widmete. Ge-org zog alle Register, um das Vordringen der Lehre Luthers zu verhindern. Mit Ben-no von Meißen gelang es Herzog Georg 1523 sogar, die letzte Heiligsprechung des Mittelalters durchzusetzen. Der Kampf für und gegen die Reformation hat auch das Verhältnis zwischen den beiden sächsi-schen Territorien schwer belastet. Bei-spielhaft zeigen die Entscheidungen Kur-sachsens und des Herzogtums Sachsens damit die Weichenstellung, vor der die deutschen Landesfürsten nach 1517 stan-den. Die Entscheidung für oder gegen die

Reformation hat auch langfristig Bedeu-tung für den Gang der deutschen Ge-schichte gehabt.Prof. Dr. Enno Bünz ist Inhaber des Lehr-stuhls für sächsische Landesgeschichte an der Universität Leipzig und Direktor des Instituts für Sächsische Geschichte und Volkskunde e.V. in Dresden. Sein Ar-beitsschwerpunkt sind die sächsische und vergleichende deutsche Landesgeschich-te im Mittelalter und in der Reformations-zeit. Er gehört zahlreichen gelehrten Ge-sellschaften und Kommissionen an, u.a. Ordentliches Mitglied der Sächsischen Akademie der Wissenschaften zu Leip-zig, der Zentraldirektion der Monumen-ta Germaniae Historica in München, der Historischen Kommissionen von Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen.Der Vortrag ist öffentlich. Interessierte sind herzlich eingeladen PI/fl

In Gottes eigenem LandGroße Theateraufführung zum Reformationsjubiläum 2017 mit Gojko Mitic auf Schloss Hartenfels

TORGAU. Die Landesbühnen Sachsen und Torgauer Chöre bringen am Donnerstag, den 22. Juni ab 20 Uhr das Schauspiel „In Gottes eigenem Land“ von Olaf Hörbe nach dem gleichnamigen historischen Ro-man von Eberhard Görner auf die Bühne im Hof von Schloss Hartenfels. Moritz Gabriel spielt den Pfarrer Mühlenberg und Gojko Mitic den Indianer Delawaren-häuptling Fliegender Pfeil. Das Projekt wird im Rahmen des Förder-programms Reformationsjubiläum 2017 von der Beauftragten der Bundesregie-rung für Kultur und Medien aufgrund ei-nes Beschlusses des Deutschen Bundesta-ges unterstützt, eine Kooperation mit dem Theaterpädagogischen Zentrum Sachsen e. V., gefördert von der Ostdeutschen Sparkassenstiftung.Erzählt wird die Geschichte des deutschen Missionars Mühlberg, der das Evangeli-um nach Amerika trägt und dort auf die Indianer trifft. Häuptling Fliegender Pfeil wird DDR-Chefindianer Gojko Mitic ver-körpern. Der 75-jährige Winnetou des Os-tens freut sich sehr darauf. Gojko Mitic: „Ich freue mich diese Rolle übernehmen zu können und erstmals für das Sächsische Publikum auf der Bühne zu spielen. Gern habe ich mich für die Rolle des Delawa-renhäuptlings „Fliegender Pfeil“ ver-pflichten lassen.“ Die Hauptrolle des Pfar-rer Mühlenberg spielt Moritz Gabriel. Doch die Inszenierung des historischen Stoffes lebt insbesondere von der Zusam-menarbeit der professionellen Künstler mit semiprofessionellen Künstlern aus der Re-gion. In Torgau wird der Chor des Johann Walter Gymnasiums gemeinsam mit dem Ensemble der Landesbühnen spielen. Die Proben dafür laufen derzeit auf Hochtou-ren.Europa und Nord-Amerika im 18. Jahr-hundert: Tausende Menschen verlassen Europa! Sie wagen den gefährlichen Schiffsweg nach Amerika, um Armut und Hunger sowie politische und religiöse Ver-folgung hinter sich zu lassen. Angekom-

men im Land der unbegrenzten Möglich-keiten, sind sie auf sich gestellt. Treffen auf unterschiedliche Kulturen, Lebenswei-sen und Glaubensgemeinschaften. Im Auftrag der Franckeschen Stiftungen Hal-le geht der lutherische Theologe und Pre-diger Heinrich Melchior Mühlenberg 1742 nach Pennsylvania, um die dort ansässi-gen deutschen Gemeinden zu betreuen. Nach seiner Ankunft in Philadelphia be-ginnt er mit dem Aufbau einer institutio-

nalisierten lutherischen Kirche. Doch sei-ne Mission durchzusetzen, ist schwerer als gedacht. Denn Machtkämpfe zwischen re-ligiösen Sekten, Entbehrungen, Kriege und die wechselvolle Beziehung zum Häuptling „Fliegender Pfeil“ – aber auch die große Liebe zu seiner Frau und star-ken Partnerin bestimmen sein Leben. Überzeugt von der Vision einer friedli-chen, toleranten Gesellschaft beteiligt er sich maßgeblich an der Gründung der

neuen amerikanischen Demokratie.Das Stück geht auf Tournee und ist neben Torgau auch in Meißen, Großenhain und Wittenberg zu sehen. Inszenierung: Damian Cruden; Ausstattung: Tilo Staudte; Komposition: Paul Heller; Karten im Kulturhaus: 03421-903523, TIC: 03421-70140 und allen bek. VVK-Stellen, www.eventim.de, www.kulturhaus-torgau.de PI/fl

Die großen Liedkomponisten: Johannes BrahmsTZ-Serie in Vorbereitung der Internationalen Sächsischen Sängerakademie (Teil 3)

„HerrInnen Käthe – Frauen zur Reformation“ für KatharinaDie 2. Aufführung der Inszenierung gibt es am Katharina-Tag (24. Juni) auf dem Hof von Schloss Hartenfels

TORGAU. Im Jahre 1853 erschien in Leip-zig in der Neuen Zeitschrift für Musik ein Artikel unter dem Titel „Neue Bahnen“, in dem Robert Schumann den damals noch völlig unbekannten Johannes Brahms vorstellte. In diesem Beitrag be-zeichnete er den jungen Komponisten als großen Hoffnungsträger, von dem die Musikwelt viel zu erwarten habe. Es ent-behrt nicht der Tragik, dass Schumann den von ihm vorausgesagten Aufstieg des um 23 Jahre jüngeren Tonschöpfers nicht mehr erleben durfte, weil ihn der Tod drei Jahre nach Erscheinen des Auf-satzes aus dieser Welt nahm. Johannes Brahms wurde am 5. Mai 1833 in Hamburg geboren. Den ersten Instru-mentalunterricht erhielt er bei seinem Vater, der als Stadtmusikant tätig war. So kam es, dass Johannes schon sehr früh praktische Erfahrungen als Klavierspie-ler sammeln konnte, wenn er öffentlich mit dem Vater musizierte. Als er im Jah-re 1853 auf seiner ersten Konzertreise die Bekanntschaft mit dem Geiger Joseph Joachim machte, empfahl in dieser an Robert Schumann und Franz Liszt. Nach Hamburg zurückgekehrt, wurde er je-

doch bei der Wahl zur Leitung der Sin-gakademie, später auch der Philharmo-nie übergangen, so dass er, schwer ent-täuscht, nach Wien übersiedelte, wo er fortan, durch zahlreiche Konzertreisen unterbrochen, lebte. Als Schöpfer von Sinfonien, Konzerten, Klavier- und Kam-mermusik, chorsinfonischen Werken und Liedern wurde er schon zu Lebzeiten in ganz Europa berühmt (1876 Verleihung des Ehrendoktors durch die Universität Breslau, 1879 durch die Universität Cam-bridge). Im Gegensatz zu Robert Schumann, der bis zu seinem Opus 23 ausschließlich Klavierwerke geschrieben hat, fühlte sich Brahms dem Lied von Anfang an verbunden, worauf bereits die Sechs Ge-sänge Op. 3 hinweisen. Bezeichnend ist dabei, dass er die Liedkompositionen ausnahmslos in Gruppen veröffentlichte bis hin zu den Vier Ernsten Gesängen Op. 121, die 1896, ein Jahr vor seinem Lebensende, erschienen sind. Zu den Perlen der Brahmschen Liedkunst in der ersten Schaffensperiode gehören u. a. „In der Fremde“ nach Eichendorff, das schon Schumann vertont hatte, ferner „Ständ-

chen“, die Daumer - Lieder „Nicht mehr zu dir gehen“, und „Wie bist du, meine Königin“. In den Jahren 1861/68 kompo-nierte Brahms den Lieder-Zyklus „Die schöne Magelone“ nach Texten des Dichters der Frühromantik Ludwig Tieck. So mancher Konzertbesucher wird sich vielleicht daran erinnern können, dass der bekannte Tenor Peter Schreier in den neunziger Jahren in der Torgauer Schlosskirche die 15 Romanzen, aus de-nen sich der Liederkreis zusammensetzt, gesungen hat. Viele Lieder sind auch in den vergangenen Sängerakademien zur Aufführung gelangt, wie z. B. „Dein blaues Auge“, „Von ewiger Liebe“, „Mädchenfluch“, „Vergebliches Ständ-chen“, „An die Nachtigall“ und die „Neuen Liebesliederwalzer“ Op. 65. Doch Brahms´ berühmtes Wiegenlied „Guten Abend, gut‘ Nacht“ ist zum Volkslied geworden - welch eine Ehre für einen Komponisten! Bleibt zu hoffen, dass auch während der diesjährigen Sängerakademie wieder viele seiner schönen Liedschöpfungen erklingen werden. Georg Frackowiak

TORGAU. Katharina von Bora, Elisabeth Cruziger und Katharina Zell, die 3 Prota-gonistinnen der Reformation treffen auf 2 moderne Frauen der Gegenwart. Die Pre-miere dieser Inszenierung „HerrInnen Käthe – Frauen zur Reformation“ fand am 25. März dieses Jahres in der Aula des Jo-hann-Walter-Gymnasiums statt. Die Ju-gendlichen konnten sehr viele Gäste be-grüßen und mit hoher Authentizität, Lei-denschaft und Professionalität begeistern. Nunmehr fast auf den Tag genau 3 Mo-nate später, am Samstag, dem 24. Juni 2017, 19 Uhr, freuen sie sich sehr darauf, anlässlich des Katharina-Tages nochmals zu ihrer Inszenierung auf das Herzlichste einzuladen. Dieses Mal verlassen sie die alten, ehrwürdigen Klostermauern und begeben sich auf den historischen Hof des Schlosses Hartenfels, was schon eine be-sondere Faszination für alle Beteiligten bewirkt. Im September 2015 begannen Sharifa Sens und Pauline Wölflick, gegenwärtig Schülerinnen der Klasse 12 des Jo-hann-Walter-Gymnasiums, das Theater-konzept „HerrInnen Käthe – Frauen zur Reformation“ im Rahmen einer „Beson-deren Lernleistung“ mit Abiturprüfungs-wertigkeit zu entwerfen. Das Musik-The-ater-Projekt beschäftigt sich mit der Fra-ge, wie Luthers Ideen sowohl damals als auch heute die Frauen inspiriert haben, sich in ihre Lebenswelt einzubringen und sich zu verwirklichen.Ina Bär hat eigens zu dem Theaterstück „HerrInnen Käthe“ die Bühnenmusik ge-schrieben.Sie sagt hierzu: „So verweben sich 12 Kompositionen und Arrangements mit der Handlung im szenischen Verlauf durch

die atemberaubenden geschichtlichen Zeitparallelen in lebendiger Weise durch das Theaterstück, von Klangspuren im Stil der Renaissance, über kleine Passa-gen aus einem Anklang von Humperdin-cks „Brüderchen komm tanz mit mir´ zur Kinderszene, Elisabeth Crucigers ,Herr Christ, der einig Gotts Sohn in schlichter Choralform, bis hin zur aufbrechenden poppigen Moderne und trotzdem immer dem Focus des Themas getreu bleibend. Ebenso eingebunden in das Theaterstück ist der „Monolog“ von Alexander Nieja-

ki, eine Impuls gebende klangliche Fer-mate, welche die Aufmerksamkeit des Gesprochenen dem Zuhörer stimmungs-voll näher bringt.“Wiederum handelt es sich um ein koope-ratives Gemeinschaftskonzept des Jo-hann-Walter-Gymnasiums, der Musik-schule „Heinrich Schütz“, der „Lebens-hilfe“ Torgau e. V. sowie des Evangeli-schen Jugendbildungsprojektes „wintergrüne“. Die Freude auf die 2. Auf-führung ist bei allen 97 Mitwirkenden rie-sig, weiß man doch um das Pathos, den

Erkenntnisgewinn und die Erfolgserleb-nisse, die von bisherigen Inszenierungen ausgingen und längst alle Klassenstufen der Bildungseinrichtung ergriffen haben. Schirmherrin der Inszenierung ist die Bundesministerin für Bildung und For-schung, Frau Prof. Dr. Johanna Wanka. Gefördert wird das Integrative Mu-sik-Theater-Projekt durch die Aktion Mensch. Dr. Gabriele Hönicke

Der Kartenvorverkauf erfolgt im TIC Torgau und an der Abendkasse.

Gojko Mitic ist als Indianer Delawarenhäuptling Fliegender Pfeil zu erleben. Foto: PR

Mit großer Leidenschaft verkörpern die jungen Laienschauspieler ihre Rollen.

Prof. Dr. Enno Bünz wird den interessan-ten Vortrag gestalten. Foto: Geschichtsverein

Johannes Brahms. Repro: TZ

Märchenhafte „Sommertöne“ im JuniDas Festival lädt noch bis zum 25. Juni 2017 zu Veranstaltungen

NORDSACHSEN. Bis zum 25. Juni 2017 wird es im Leipziger Umland märchenhaft: Das Festival Sommertöne steht in seiner 12. Saison unter dem Motto „Märchen, Mythen und Mephisto“. Die von der Spar-kasse Leipzig präsentierte Veranstaltungs-reihe schlägt wiederholt einen sommerlich leichten Bogen von hochkarätiger Kam-mermusik zu swingenden world-mu-sic-Rhythmen und verbindet das Konzer-terlebnis mit einem kleinen Ausflug ins Grüne. Erstmals zu Gast sind die Sommer-töne im Schloss Hohenprießnitz in Zschepplin. Ebenfalls auf der Festivalrei-seroute sind die Schlösser in Altranstädt und Delitzsch, das Rittergutsschloss Taucha, die Kirchenruine Wachau, die Ju-lius Blüthner Pianofortefabrik, der Lindensaal in Markkleeberg und idyllisch gelegene Kirchen in Kohren-Sahlis, Bad Düben und Frohburg. In den insgesamt 10 Veranstaltungen sind u.a. die Pianistin Ragna Schirmer, die En-sembles CARION und amarcord sowie das Grieg Trio und Mitglieder des Gewand-hausorchesters zu erleben. Gespannt sein darf man zudem auf die Harfenistin Agnès Clément, die beim ARD-Wettbewerb 2016 mit dem ersten Preis ausgezeichnet wur-

de. Einen außergewöhnlichen Abend ver-spricht die erste Sommertöne-Nacht im Schloss Altranstädt am 17. Juni mit dem kongenialen Tenor Marco Beasley.Auch für die jüngsten Festivalbesucher ist gesorgt: Die „Sommertönchen“ entführen am 18. Juni (Kohren-Sahlis, St. Gan-golf-Kirche) mit einem überaus unterhalt-samen Puppenmusiktheater (Christiane Wiese, Gesang, Puppenspiel und Georg Zeike, Gambe, Spiel) in die Märchenwelt.Die Tickets für das Festival Sommertöne sind ab sofort an allen Vorverkaufsstellen der Veranstaltungsorte sowie über Rosent-hal Musikmanagement und bei der Musi-kalienhandlung M. Oelsner zu erhalten. Mit „Probefahrt“, „Gelegenheitsfahrer“ und „Vielfahrer“ darf bei mehreren Kon-zertbuchungen mit Ermäßigungen von 10 Prozent bis 40 Prozent auf den Ticketpreis gerechnet werden. Diese Abos sind aller-dings nur unter Tel.: 0341 99 18 71 50, an der Abendkasse oder, wie alle anderen Karten, über die Webseite www.sommer-toene.de erhältlich.Kunden der Sparkasse Leipzig erhalten gegen Vorlage der Sparkassen-Card Ti-ckets für alle Konzerte (außer 11.06.) zum exklusiven Sonderpreis von 9 Euro. PI

Nicht nur Zuhörer: auch die Frauen disputieren mit. Fotos: TZ/Archiv