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Kulturentwicklungsplanung für die Landeshauptstadt Düsseldorf Ergebnisprotokoll Bürgerwerkstatt am 7. September 2016 im FFT Kammerspiele Gutachten im Auftrag von Oktober 2016

Kulturentwicklungsplanung für die Landeshauptstadt Düsseldorf · 2016-11-02 · Teilnehmenden insbesondere die Vielzahl der Kunstmuseen und Bühnen lobend erwähnt. • Ferner wurde

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KulturentwicklungsplanungfürdieLandeshauptstadtDüsseldorfErgebnisprotokollBürgerwerkstattam7.September2016imFFTKammerspiele

GutachtenimAuftragvon

Oktober2016

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Projektleitung: Dr.PatrickS.FöhlundMarcGrandmontagne(stellv.)

InstitutfürKulturpolitikder

KulturpolitischenGesellschaft

Weberstr.59a

53113Bonn

Internet:www.kupoge.de

Moderation: LaraBuschmann

Dr.PatrickS.Föhl

MarcGrandmontagne

Dr.RobertPeper

Ergebnisprotokoll: AlexandraKünzel

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Inhaltsverzeichnis

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Inhaltsverzeichnis

1 ZieleundMethodik...........................................................................................................4

1.1 ZielsetzungderBürgerwerkstatt....................................................................................................4

1.2 Ablauf.............................................................................................................................................5

1.3 ZudenMethoden...........................................................................................................................5

1.4 Auswertung....................................................................................................................................7

2 ZentraleErgebnisseausdenArbeitsgruppen.....................................................................8

2.1 Einstiegsfrage:»WasverstehenSieunterKunstundKultur?«......................................................8

2.2 Leitfrage1:»WasmachtSieglücklich,wennSieanKunstundKulturin

Düsseldorfdenken?«......................................................................................................................9

2.3 Leitfrage2:»WasmachtSietraurig,wennSieanKunstundKultur

inDüsseldorfdenken?«................................................................................................................10

2.4 Leitfrage3:»WassindIhreWünsche,IdeenundForderungen

inBezugaufdieKulturentwicklunginDüsseldorf?«....................................................................12

3 ZusammenfassungundAusblick......................................................................................15

3.1 Zusammenfassung........................................................................................................................15

3.2 Ausblick........................................................................................................................................15

Quellenverzeichnis................................................................................................................16

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ZieleundMethodik

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1 ZieleundMethodik

1.1 ZielsetzungderBürgerwerkstatt

Die Kulturentwicklungsplanung für die Landeshauptstadt Düsseldorf sieht als partizipativ angelegter

ProzesseineVielzahlverschiedenerBeteiligungsformate1vor.ZieldesBeteiligungsprozesses istes,die

Kulturlandschaft der Landeshauptstadt Düsseldorf gemeinsammit Kulturakteuren sowie Bürgerinnen

undBürgern zudiskutierenund für eine sich veränderndeStadtgesellschaftneu zuerschließen sowie

gemeinsamZukunftsperspektivenzuentwickeln.

DieSichtweisenvonBürgerinnenundBürgernwurden imVerlaufdesKEP-Prozessesbereitspunktuell

eingebracht.Am7.September2016wurdeimFFTKammerspieleeinexplizitesAngebotzurDiskussion

undIdeengewinnunginFormeinerBürgerwerkstattveranstaltet.Insgesamtnahmenrund50Personen

an der Veranstaltung teil. Durch das spezielle Beteiligungsformat wurden ein offener Austausch, die

Beantwortung von Fragen sowie das Aufnehmen von Problemen und konkreten Ideen in den KEP-

Prozessermöglicht.DasBürgerformatwirdimweiterenVerlaufderKEPindiediversenBeteiligungsfor-

mateintegriert,insb.indendrittengroßenKulturworkshop.

DieBürgerwerkstattwurdealsOpenSpacekonzipiertundbotdenTeilnehmendeninnerhalbmoderier-

terGruppendieMöglichkeit,mittelsoffenerFragestellungeninsGesprächzukommenundimLaufeder

GruppenarbeitIdeensowiekonkreteMaßnahmenhinsichtlichderBelangevonKunstundKulturinDüs-

seldorfzuformulieren.DiesgeschahanhandvondreiLeitfragen,diezuIdeenundWünschenimHinblick

aufdieZukunftderDüsseldorferKulturlandschaftführten. ImAnschlusserfolgteeinePriorisierungder

Ergebnisse,dieinderFormulierungkonkreterMaßnahmenfußte.IhrenAbschlussfanddieBürgerwerk-

stattineinem»GalleryWalk«entlangderdokumentiertenErgebnissedereinzelnenArbeitsgruppen,bei

welchemdieModeratoren2inFormvonKurzpräsentationenallenTeilnehmendendiewichtigstenResul-

tatevorstellten.

1 NähereszuMethodenundVorgehensweise,s.http://www.kep-duesseldorf.de/das-projekt/methoden/.2 AusGründenderbesserenLesbarkeitwirdaufdiegleichzeitigeVerwendungmännlicherundweiblicherSprachformen

verzichtet.SämtlichePersonenbezeichnungengeltengleichwohlfüralleGeschlechter.

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1.2 Ablauf

DieBürgerwerkstattfolgtediesemAblauf:

17:00Uhr BegrüßungundPräsentationbisherigerErgebnissedesKEP-Prozesses,

EinführungindasWorkshopformatdurchdieexternenPartner

17:20Uhr VorstellungderModeratorenundVerteilungaufdieArbeitsgruppen

17:30Uhr ArbeitsbeginndervierGruppen

19:30Uhr Pause

20:00Uhr »GalleryWalk«durchdieArbeitsgruppenergebnisse.

1.3 ZudenMethoden

LeitfragenundAblaufderOpenSpace-Gruppenarbeit

DieTeilnehmendenwurdeninvieretwagleichgroße»Farbgruppen«(blau,grün,rosa,gelb)aufgeteilt,

sodasseinArbeitenimKreisevonca.10Personenmöglichwurde.UmeinengemeinsamenVerständi-

gungs-undDenkprozessinGangzusetzen,beganninjederArbeitsgruppederModeratormitdereinlei-

tendenFrage,wasdieTeilnehmendenunterKunstundKulturverstünden.

Abb.:ArbeitsgruppebeimBearbeitenderLeitfragen(Foto©AndreaFreitag).

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DasangestoßeneGruppengesprächmündete indreiLeitfragen,die inallenArbeitsgruppen ingleicher

Formgestelltwurden:

• »WasmachtSieglücklich,wennSieanKunstundKulturinDüsseldorfdenken?«

• »WasmachtSietraurig,wennSieanKunstundKulturinDüsseldorfdenken?«

• »WassindIhreWünsche,IdeenundForderungeninBezugaufdieKulturentwicklung

inDüsseldorf?«

Die Leitfragenwurden inobigerReihenfolgebearbeitet.Hierfür standen farbigeModerationskärtchen

zurVerfügung,aufdenendieTeilnehmenden ihreAnmerkungenundEinschätzungenfesthaltenkonn-

ten. ImAnschlussan jedeFragewurdendieErgebnisseseitensderTeilnehmerdenanderenGruppen-

mitgliedernvorgestelltundfürallesichtbaranFlipchart-Papierangebracht.FürdiedrittederLeitfragen

bestand innerhalbderGruppendieMöglichkeit, sich als Paar zusammenzufindenundauf einemSpa-

ziergang Ideen undHandlungsmöglichkeiten in Bezug auf die Kulturentwicklung zu erörtern. Drei der

vierArbeitsgruppennahmendiese»bewegte«FormdesGedankenaustauschswahr.EinederGruppen

verständigtesichdarauf,diedritteLeitfrageanalogzurvorangegangenenVorgehensweisezubearbei-

ten.DieanhandderdrittenLeitfrageerarbeitetenErgebnissewurdeninallenvierGruppendenjeweili-

genGruppenteilnehmernvorgestelltundimAnschlussinkonkreteMaßnahmenübersetzt.Abschließend

priorisiertendieArbeitsgruppenihregewonnenMaßnahmen,indemsiesichfürdieausihrerSichtum-

setzungswürdigstenundumsetzungsfähigstenHandlungsansätzeentschieden.

Abb.:VorstellungderGruppenergebnisse(Foto©AndreaFreitag).

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1.4 Auswertung

ImFolgendenwerdendiezentralenErgebnisseausdenvierArbeitsgruppenentsprechendderLeitfragen

vorgestellt (s. Kap. 2). Die Auswertung der Ergebnisse beruht auf schriftlichen Protokollen sowie der

fotografischenDokumentationderaufdenFlipchartsfestgehaltenenZwischen-undEndergebnisse.Das

Ergebnisprotokoll schließt mit einer zusammenfassenden Betrachtung des gesamtenWorkshops und

seinerzentralenThemen(s.Kap.3).

DasvorliegendeDokumentsowiealleanderenDokumenteausdemKEP-Prozesskönnenhierherunter-

geladenwerden:http://www.kep-duesseldorf.de/dokumente/.

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ZentraleErgebnisseausdenArbeitsgruppen

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2 ZentraleErgebnisseausdenArbeitsgruppen

2.1 Einstiegsfrage:»WasverstehenSieunterKunstundKultur?«

DieAntwortenaufdieseFrageerwiesensichalsäußerstvielfältig.NachfolgendwerdensieimWortlaut

wiedergegeben:

KreativeProzesse,DialogundAustausch/Kultur istdasMedium,daseineGesellschaft zusam-

menhält, das eigenständige, kreative Denken und das, was sich davon ableitet./ Zusam-

men(schluss)der»Werke«,diedieLebenserfahrungenreflektierenbzw.widerspiegeln./Kultur

bestimmtdasLebenvielerVölkeroderaller./DieKartereichtnichtaus,umsämtlicheKulturzu

erfassen./AusdruckderKreativität,dieineinerGemeinschaftgelebtwird./Fremdeundeigene

Kultur,WiderspiegelungdesmenschlichenLebens (Bsp.Sprache,Kunst,Musik)/Theater,Film,

Kunst, Brauchtum, Sprache, Tradition, Entwicklung in der Moderne/ Kultur: Bildende Kunst,

Theater,Oper,Konzert,Film,Tanz,Architektur/KunstwäschtdenStaubdesAlltagsvonderSee-

le ->Erkenntnis,überdenTellerrandschauen,neueSichtweisen,überraschendeErfahrungen/

Spurenvondem,wasdenMenschenvomTierunterscheidet./GesamtheitvonKunst,Wissen,

Musik,Tradition/KennenlernenderSichtderDingevonanderenMenschen/Philosophie/Hoff-

nung und Interesse auf bzw. an Perspektivwechsel/ Lebensqualität für dieMenschen, Gestal-

tungderUmgebung,Kommunikation,Zusammenleben/VeranstaltungenunsererFreizeitstätte:

Ausstellungen, Kabarett, Musik/ Genuss, Lebensqualität, wichtiger Bestandteil meines Leben,

meine Leidenschaft/ Ballett (ich bin Lobbyist)/ Ein »übergeordneter«, interpretationsfähiger

AusdruckdurchSprache,Bewegung,Malerei,Musik,…/Nicht-wirtschaftlichorientiertesAnge-

botfürseelische,sinnlicheundemotionaleBedürfnissedesMenschen/Erfolgskreisel imWett-

bewerbderKommunenumBesucherundUnternehmen/AnregendeFreiräumefürjeden/Was

mich interessiert, beschäftigt, begleitet, inspiriert./ Baukultur, Medien, Film, Musik/ Konzert,

Ausstellung,Lesung,Aktionsperformance/Kultureinrichtungen,Veranstaltungen,Festivals,Kul-

turakteure,Menschen/ Institutionen, Vermittlung vonWerten, Hinterfragung/Wasmich zum

Nachdenkenanregt,wasmichberührt,verstörtoderbeschäftigt./Ungewöhnlichesgewöhnlich

machen./ Lebensinhalt, Freude, schöner Zeitvertreib, Arbeit/ Diskussion, Auseinandersetzung,

Begegnung/NeueHorizonteeröffnen/Schönheit,Reiten,Kommunikation,Wohnen,Internatio-

nal, Musik, Theater, Freude, Freunde, Essen, Geselligkeit, Kino, Bildhauerei/ Kultur bestimmt

meineIdentität,bildetdieWertebasiseinerGesellschaft,istdieKonstanteimZusammenleben,

Gegensatz zur Wirtschaft./ Kunst und Kultur sind für Düsseldorf prägende Wahrnehmungs-

merkmale./KunstistdieFähigkeit,seineExistenzindifferenzierterWeiseimKontextmitande-

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renMenschenwahrzunehmen.Kultur ist eineunausgesprocheneVereinbarungderMitteilung

überKunst./KunstundKulturalsMöglichkeit,etwaszuerschaffen,alsRahmendieszupräsen-

tieren,aberauchteilzuhaben,anzuschauen,sichdarüberauszutauschen.Barrierefreier(injegli-

cher Form) Zugang ist essentiell und vonKulturschaffenden zuermöglichen./ Kunst:Ausdruck

eineszutiefstmenschlichenBedürfnisses/Kultur:TemporärerAusdruckundVerfasstheit(indivi-

duellundgemeinsam)/Kunst:SummeallerKünste/Kultur:DasEinverständniseinerGesellschaft

über ihrZusammenleben/Kontrast zurAlltagswelt,ÖffnungneuerHorizonte,BustourbeiKul-

turpunkten/ Identität, Verständigung, Kommunikation/ Bildung, Innovation, (Welt-)Offenheit,

Bindeglied/EinMehrwertohnedefiniertenWert,abermitKosten./Kreativität,Emotionen,Lust

aufneuePerspektiven/Kunst:Aktivesgestalten; selbstetwasmachen;dieKreativität anderer

Menschen erleben, die zu einem »Besonderen, Außergewöhnlichen« führen; alles außer der

Normalität;gehoben;anderesInfomittel.

2.2 Leitfrage1:»WasmachtSieglücklich,wennSieanKunstundKultur

inDüsseldorfdenken?«

• GruppenübergreifendwurdedasvielfältigeundinweitenTeilensehrhochwertigeKulturange-

botderLandeshauptstadtDüsseldorfalspositivherausgestellt.DabeibezogensichdieTeilneh-

mendensowohlaufInstitutionenwieauchaufdieAngebotederOff-Szene.

• AuchdieInternationalitätdesAngebotsundderAkteurefandmehrfachlobendeErwähnung.

• Nebeneinzelnen,explizitgenanntenKultureinrichtungenund-angebotenwurdeseitensder

TeilnehmendeninsbesonderedieVielzahlderKunstmuseenundBühnenlobenderwähnt.

• FernerwurdemehrmalsaufdieAktivitätderDüsseldorferKulturschaffendenunddasEngage-

mentderBürgerhingewiesen,vondenenvieleImpulseundIdeenausgingen.

• ZudemwurdeaufdieKulturarbeitinnerhalbeinzelnerStadtteile(bspw.Garath)verwiesen,die

vondenBewohnernhäufiggroßeWertschätzungerfahrenwürde.

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2.3 Leitfrage2:»WasmachtSietraurig,wennSieanKunstundKulturin

Düsseldorfdenken?«

Vernetzung/Zusammenarbeit

InmehrerenGruppenthematisiertendieTeilnehmendeneinemangelndeVernetzungbzw.Zusammen-

arbeitderAkteureindenKulturbereichhineinsowienachaußenzuanderen(angrenzenden)Bereichen.

ImEinzelnenwurdenfolgendeKooperationsdefizitebenannt:

• zwischendenSparten

• zwischendengroßenInstitutionenundkleinerenAkteuren(hierwurdeeinemangelndeÖff-

nungsbereitschaftseitensderInstitutionenbeklagt)

• zwischendemKulturbereichunddenSchulen

• zwischenderLandeshauptstadtDüsseldorfunddemLandNRW

• zwischendenÄmtern(u.a.JugendamtundKulturamt)

• zwischenKultur,WirtschaftundKulturwirtschaft

• zwischendemKulturbereich,denHochschulenundanderenInstitutionenzurTeilhabeander

Digitalisierung(Stichwort:NeueMedien)

Kulturförderung

AuchAspektederKulturförderungwurdenimRahmenderBürgerwerkstatt inmehrerenGruppenauf-

gegriffen.BetrübtzeigtensichdieTeilnehmendenimHinblickauffolgendePunkte:

• FörderungnachdemGießkannenprinzip

• KürzungenzulastendesniederschwelligenAngebots(z.B.BussefürSchüler)

• wenigFörderungfürAmateure/Laien

• kaumZugangfürneueAkteurezurFörderlandschaft

• MangelanRäumen(Freiräumegehenverloren)

• KonzentrationaufkommerzielleAngebote(WunschnachausgeglichenerMischung)

• VernachlässigungderneuenMedien/Digitalisierung.

Kulturangebot/SichtbarkeitdesAngebots

Das Düsseldorfer Kulturangebot, welches hinsichtlich seiner Vielfalt äußerst lobend hervorgehoben

wurde,warinTeilenauchGegenstandderKritik.DieTeilnehmendenkonstatiertenzumeinen,dassdas

KulturangebotDüsseldorfs zuwenig subkulturell geprägt sei und es stattdessen zu viele Leuchttürme

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gebe (auch:unausgeglicheneFörderungvon»Profis«und»Laien«).ZudemseidieMischungauskom-

merziellenundnicht-kommerziellenAngebotennichtausgewogen,wasauchmitderKritikaneinerfort-

schreitenden Kommerzialisierung der Kultur und einer zunehmenden Eventkultur verbunden wurde.

WeiterhinmerktendieTeilnehmendenkritischan,dassdasbestehendeKulturangebotnichtalleGesell-

schaftsgruppenerreiche.AuchdieÖffnungszeitenderMuseen, fernerderenSchließzeitanMontagen,

wurdekritisiert.Alsbedeutsamwurdeauchdie teilsunzureichendeSichtbarkeit vonKulturangeboten

sowieeinzelnerKulturakteure(hier:dieBürgerhäuser)thematisiert.Esfehlemitunteraneinerzentralen

Informationsmöglichkeitbzw.einerPlattform,umsichdasKulturangebot–auchüberdieStadtgrenzen

hinaus–erschließenzukönnen.

KulturelleTeilhabe

NebenderFeststellung,dassbislangnichtalleGesellschaftsgruppengleichermaßenamkulturellenAn-

gebotderStadtteilhabenwürden,thematisiertendieTeilnehmendenvorallemderSituationderkultu-

rellenBildunganSchulenbzw. fürKinderund Jugendliche.Zumeinen seidasAngebotanTanz sowie

Kunst- und Musikerziehung an Schulen schrittweise zurückgegangen und mittlerweile in nicht mehr

ausreichendemMaßevorhanden.Zumanderenbliebe,wieobenbereitserwähnt,dieZusammenarbeit

zwischenSchulenundKulturakteurenhinterdentatsächlichenMöglichkeitenzurück.Betrübtäußerten

sichdieTeilnehmenden(teilsauchmitBlickaufinner-undaußerschulischekulturelleBildungsangebote)

über einenicht hinreichendeBeachtungund Förderungdespotenziellen künstlerischenNachwuchses

sowiefernerüberfehlendeZugangschancenneuerKulturakteurezuFördermöglichkeiten.

Weiteres

WeitereKritikpunktebezogensichmitunteraufkulturpolitischeDebattenundEntscheidungen,ferner

aufeinenichtausreichendeWürdigungderVielfaltundLebendigkeitdesDüsseldorferKulturlebens.Im

Besonderen wurden die Pläne zur Etablierung eines kulturellen Ortes am Bahnhof, die Situation des

DüsseldorferSchauspielhausessowiedieÜberlegungenzurZusammenlegungeinzelnerMuseenkritisch

undbedauerndbesprochen.AndieserStelleseiaufdieWichtigkeitvontransparenterundnachvollzieh-

barerKulturpolitikhingewiesen,diezwardurchauspolarisierendeEntscheidungenzutreffenhat,diese

jedochentsprechendvermittelnmuss,sodassunsichtbarePotenzialesichtbarwerden.

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KritikäußertendieTeilnehmendenauchinBezugaufdiefolgendenPunkte,dienebenderKulturpolitik

auchandereKulturakteureadressieren:

• Kulturpolitik/-entwicklungundStadtentwicklungwerdennichtausreichendzusammengedacht.

• FehlendeAufmerksamkeitfürStadtteileundStadtteilkultur(teilsauchschlechtesImageeinzel-

nerStadtteile)

• FehlendeImpulsbereitschafteinigerDüsseldorferKulturakteure

• UmgangmitBaudenkmälern

2.4 Leitfrage3:»WassindIhreWünsche,IdeenundForderungenin

BezugaufdieKulturentwicklunginDüsseldorf?«

Die FragenachWünschen, Ideenund Forderungen der Teilnehmenden imHinblick auf die Kulturent-

wicklung in Düsseldorf mündete in konkreteMaßnahmenvorschläge. Diese werden in nachfolgender

Tabelledargestellt.

Wünsche/Ideen/Forderungen MaßnahmenAbbauvonTeilhabebarrierendurchneueTeilhabestrukturenund-formateVertikaleDurchlässigkeitfürKünstlerundKulturschaffendeerhöhen

TransparenzbeiderBesetzungvonKuratorenpostenerhöhen

BühnenundRäumefür»Nicht-Profis«verstärktanbieten

Förderungauchfürkleinere,unbekanntereProjekteermögli-chen(auch:Huckepack-Prinzipanwenden)Nachwuchsformateanbieten,z.B.»OlympiadederTalente«

KooperationenzwischenKulturundSchulebefördern

»Komm-Prinzip«intensivieren(EinrichtungengehenanSchulen)Kulturpateneinsetzen

Lehrerentlasten:SozialarbeiteranSchulenfördern

WissensbildungüberKunstundKulturinRahmenderLehrer-ausbildungverbessernKulturelleBildungindenLehrplänenverankern

VermittlungskapazitätenanSchulendurchmehrPersonalausweiten

Nicht-kommerzielleFreiräumeschaffenunderhalten

KoordinationfürRaumnutzungeinsetzen(ggf.durchdigitalenLeerstandsmelder)NutzungsbarrierenöffentlicherRäumeabbauen

Gentrifizierungsgefahrmitdenken(politikfeldübergreifendeStrategie)

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Wünsche/Ideen/Forderungen MaßnahmenAbbauvonTeilhabebarrierendurchneueTeilhabestrukturenund-formate(Fortsetzung)StrategieprozessEmpowermentanstoßen(insb.aufEbenederStadtviertel)

Laien-undAmateurkulturbörseeinrichten

KoordiniertesWissensmanagementermöglichen

StrategiezurAbgrenzungvonstädtischerundeigenerVerantwortungerarbeiten

Preispolitiküberdenken FreienEintrittinMuseenundAusstellungenprüfen(ggf.anbestimmtenTagen)Art:cardundArt:cardjuniormitÖPNV-Optionausstatten

ZugangfürneueAkteureundPublikadurchsichtbareAngeboteNeueZielgruppenspezifischansprechen MultiplikatoreneinsetzenundMitarbeitaufAugenhöhe

ermöglichenKulturanAlltagsortensichtbarmachen:z.B.»Fake-Kunstwerke«inU-Bahnhöfen,audiovisuelleWerbungfürKulturangeboteanBahnsteigen,Mensa-Monitoreu.ä.KulturmitanderenGesellschaftsbereichenverknüpfen,z.B.KulturundSport:imStadion),BildervonKunstwerkenproji-zierenCross-Over-Angeboteausweiten(ggf.ineinem»HausderKulturen«)NutzerorientierteDigitalisierungsstrategieaufdenWegbringen

AufmerksamkeitfürdieStadtteilkulturerhöhen Stadtteilkulturgezieltfördern(ggf.FörderkonzeptsowieBekenntnisderKulturpolitik)NeueKultureinrichtungendezentralansiedeln

StadtteilkulturinTourismuskonzeptaufnehmen

PartizipationundSichtbarkeitdurchDialogKulturzurPflichtaufgabemachen BürgerinnenundBürgeralsKulturbotschaftereinsetzen

(alsTeilvonLobbyarbeit)Kultur,WirtschaftundKulturwirtschaftzusam-menbringen

KulturamtalsTüröffnerzurWirtschaft(DialogzwischenunterschiedlichenAkteurenanstoßen)IHKundHandwerkskammererheben»Kulturbeitrag«undgebendiesenweiter(neuer»Fördertopf«)

KulturellenAustauschzwischenBürgernundEinrichtungenstärken

BürgeranderEntwicklungeineskulturellenLeitbildesbeteiligenKunstmeileetablierenundsichtbarmachen

ElterninkulturelleFrühbildungeinbinden

KulturangebotederEinrichtungenzudenBürgernbringen(z.B.indieBürgerhäuser)

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Wünsche/Ideen/Forderungen MaßnahmenZeitgemäßeKulturpolitikund-verwaltungdurchSchwerpunkteundeinegemeinsameRichtungTransparenz,schwerpunktorientierteFörderpo-litikundKulturalsQuerschnittsaufgabevoran-bringen

KulturkonzeptionalskulturpolitischeGesamtstrategieaufdenWegbringen(u.a.öffentlicherKriterienkatalogfürSchwerpunktsetzunginFörderpolitikundtransparenteVer-fahren,KulturpolitikundStadtentwicklungzusammenden-ken)Koordinationsaufgaben/SchnittstellenmanagementdesKul-turamtesausweiten(u.a.Koordinationsstellefürangrenzen-deBereiche,wieKulturwirtschaft,Schule,Stadtplanungetc.,organisierterAustauschderstädtischenInstitutezuVernet-zungszwecken,Programmentwicklungetc.,terminlicheKoor-dinierungvonHighlights)

WeiteresEinenOrtfürFotografieschaffen

Tab.:ZusammengefassteErgebnissedervierArbeitsgruppen

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ZusammenfassungundAusblick

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3 ZusammenfassungundAusblick

3.1 Zusammenfassung

AnderBürgerwerkstattnahmensehrinteressierteundengagierteBürgerinnenundBürgerteil,diedas

spezielleFormatnutzten,umihreSichtweisenundIdeenindenKEP-Prozesseinzubringen.Beidenge-

meinsamerarbeitetenMaßnahmenvorschlägenzeigtsicheindeutlicherFokusaufpartizipativeAnsätze,

diedenbislangwenigeretabliertenKulturakteurendieMitgestaltungderKunst-undKulturlandschaft

ermöglichen. Zudem zeigte sich im Rahmen der Gruppenarbeiten – wie bereits in vorangegangenen

UntersuchungenzurKEP–eingroßerBedarfanneuenWegenzurSichtbarmachungvonKunstundKul-

tur,insbesondereverbundenmitdemWunschnacheinergrößerenAufmerksamkeitfürdieStadtviertel

alsüberwiegender LebensmittelpunktderStadtbewohnerschaft.Abermalsdeutlichwurde imRahmen

derBürgerwerkstattauchderWunschnacheinergrößerenLobbyfürdieKultur,teilsverbundenmitder

Forderungnach »Kultur als Pflichtaufgabe«.Andieser Stellewurdedeutlich, dass es – analog zu den

Maßnahmen aus dem 2. Kulturworkshop – auch seitens der Bürgerinnen und Bürger sog. Kulturbot-

schaftergebensolle,dieausihrerpersönlichenSichtweiseherausdieBedeutungvonKunstundKultur

indenAlltaghineintragen.

3.2 Ausblick

DievorliegendenErgebnissewurdenbereits indieErstellungeineserstenMaßnahmenkatalogseinbe-

zogen,derimZugedesErgebnisprotokollszum2.Kulturworkshopentwickeltwurde.3DerMaßnahmen-

katalogbildetdieGrundlagebzw.einen»erstenAufschlag« fürdienächstenAushandlungsschritte im

KEP-Prozess.VonzentralerBedeutungisthierfürderdritteKulturworkshopam22.November2016,der

sich auch als Beteiligungsformat für Bürgerinnen und Bürger versteht. Dortwerden die auf Basis des

bisherigen Prozesses formuliertenMaßnahmen erneut verhandelt und durchweitere Hinweise/Ideen

derTeilnehmendenangereichert.ZudemisthierbereitseinePriorisierungzentralerMaßnahmenvorzu-

nehmen,diedasFundamentfürdenavisiertenTransformationsprozessdarstellenkönnen. ImHinblick

auf die Realisierungsphase derMaßnahmenmussweiterhin eine Verteilung der Verantwortlichkeiten

erfolgenbzw.dieBereitschaftalleranderKulturentwicklungBeteiligtensignalisiertwerden,anwelchen

Maßnahmensiemitarbeitenwollenundsollten.

3 S. Institut für Kulturpolitik der Kulturpolitischen Gesellschaft 2016h. Das Dokument ist online verfügbar, s.http://www.kep-duesseldorf.de/dokumente/.

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Quellenverzeichnis

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Quellenverzeichnis

ProjektdokumenteausdemKulturentwicklungsprozess(Berichte,Protokolle,Gutachten)

Institut für Kulturpolitik der KulturpolitischenGesellschaft (2016a): Kulturentwicklungsplanung für die

LandeshauptstadtDüsseldorf.AuswertungoffenerInterviews.Autoren:PatrickS.FöhlundAlexandra

Künzel.Onlineverfügbarunter:http://www.kep-duesseldorf.de/dokumente/.

Institut für Kulturpolitik der KulturpolitischenGesellschaft (2016b): Kulturentwicklungsplanung für die

LandeshauptstadtDüsseldorf. Auswertung leitfadengestützter Experteninterviews. Autoren: Patrick

S.FöhlundAlexandraKünzel.Onlineverfügbarunter:http://www.kep-duesseldorf.de/dokumente/.

Institut für Kulturpolitik der KulturpolitischenGesellschaft (2016c): Kulturentwicklungsplanung für die

LandeshauptstadtDüsseldorf.Workshop»KooperativeEntwicklungderMuseumslandschaftderLan-

deshauptstadt Düsseldorf«. Autorin: Lara Buschmann. Online verfügbar unter: http://www.kep-

duesseldorf.de/dokumente/.

Institut für Kulturpolitik der KulturpolitischenGesellschaft (2016d): Kulturentwicklungsplanung für die

Landeshauptstadt Düsseldorf. Fotodokumentation Schülerworkshop in der Joseph-Beuys-

Gesamtschule inDüsseldorf-Oberbilk.Autoren:PatrickS.FöhlundDinahBielicky.Onlineverfügbar

unter:http://www.kep-duesseldorf.de/dokumente/.

Institut für Kulturpolitik der KulturpolitischenGesellschaft (2016e): Kulturentwicklungsplanung für die

Landeshauptstadt Düsseldorf. Ergebnisprotokoll Auftakt-Kulturworkshop. Autoren: Patrick S. Föhl

undAlexandraKünzel.Onlineverfügbarunter:http://www.kep-duesseldorf.de/dokumente/.

Institut für Kulturpolitik der Kulturpolitischen Gesellschaft (2016f): Kulturentwicklungsplanung für die

LandeshauptstadtDüsseldorf.ExplorativeNetzwerkanalysezurVisualisierungvonKommunikations-

undKooperationsstrukturenimKulturbereich.Autor:RobertPeper.Arbeitsdokument,inKürzeonli-

neverfügbar.

Institut für Kulturpolitik der KulturpolitischenGesellschaft (2016g): Kulturentwicklungsplanung für die

LandeshauptstadtDüsseldorf.ZentraleEckdatenderKulturpublikumsentwicklung.Autor:RobertPe-

per.Arbeitsdokument,inKürzeonlineverfügbar.

Institut für Kulturpolitik der KulturpolitischenGesellschaft (2016h): Kulturentwicklungsplanung für die

LandeshauptstadtDüsseldorf.Ergebnisprotokoll2.Kulturworkshop inkl.ersterMaßnahmenkatalog.

Autoren: Alexandra Künzel und Patrick S. Föhl. Online verfügbar unter: http://www.kep-

duesseldorf.de/dokumente/.