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Uruk Der Geburtsort des Alphabets und Heimat der ersten Reisenden 62 KULTURTOURISMUS Islamischer Tourismus – Ausgabe 36 – Juli - August / 2008 Für weitere Informationen, besuchen Sie unsere Website www.islamictourism.com Die Ruinen der Stadt >Bericht: Walid Abdul-Amir Alwan Fotos: Wassim Abdul-Razzak Abbas áæjóªdG ∫ÓWCG Der große AyNana Tempel …BG) óÑ©e ÉjÉ≤H _ (Éæf Da wir auf einer Dienstreise waren, hatten wir nicht die Absicht, die Stadt Uruk zu besuchen, aber als unser Gastgeber vorschlug, dieser einmaligen historischen Stadt einen Besuch abzustatten, sagten wir ohne Zögern zu. Es war eine einmalige Gelegenheit, die Wiege der Zivilisation kennenzulernen. Nachdem wir die Reiseformalitäten erledigt hatten, fuhren wir zur Stadt des mythischen Helden Gilgamesh, begleitet von unserem Führer Sayed Jacob, der diese Arbeit von seinem Vater übernommen hat. In der Stadt Uruk geboren, erscheint er wie ein Nachkomme des mythischen Königs. Die Stadt Uruk D ie Stadt Uruk liegt etwa 281 km südlich der Hauptstadt Bagdad. Am einfachsten gelangt man dorthin, wenn man von Samawah 10 km nach Norden fährt, so lange, bis man an eine Kreuzung mit einem Wegweiser Richtung Uruk gelangt. Dieser Straße folgend kommt man nach 40 km zu den Ruinen. Besucher sehen von den Ruinen der alten Stadt zunächst nur eine auf Dünen gelegene Hochfläche. Das ganze Gebiet hat ein Areal von ungefähr neun Quadratkilometern und wird von einem Stacheldrahtzaun umgeben. Nur an einer Stelle ist es durch ein großes Metalltor zugänglich. Der Namen Uruk ist schon sumerischen Ursprungs. Uru bedeutet „Stadt“ und Ku „heilig“: Es war also die heilige Stadt dieser ersten Hochkultur. Die Geschichte der Stadt Uruk ist nicht nur eine der alten Städte des Irak, sie ist eine der ältesten Siedlungen der Menschheit. Ihre Entstehung lässt sich auf 5000 v. Chr. zurückdatieren. Sie war bis zum Beginn des islamischen Zeitalters besiedelt und wurde erst von ihren Bewohnern verlassen, als der Euphrat seinen Verlauf änderte. Uruk war eine der schönsten und majestätischsten Sumererstädte. Sie war zunächst ein unbedeutender kleiner Ort mit Häusern aus Lehm und Dächern aus Schilfrohr. In rascher Folgen entwickelten sich verschiedene Zivilisationen: Sumerer, Akkadier, Babylonier und Kassiten, die anfingen, bedeutende Tempel und Paläste zu bauen. Anschließend kamen die Eroberer: Assyrer, Perser, Achämeniden, Seleukiden und Griechen. Sie bauten die gigantischen Gebäude, deren Überreste noch heute sichtbar sind. Wie in der Sumerermythologie berichtet, herrschten in der ersten Dynastie zwölf

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UrukDer Geburtsort des Alphabets undHeimat der ersten Reisenden

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Die Ruinen der Stadt

>Bericht: Walid Abdul-Amir AlwanFotos: Wassim Abdul-Razzak Abbas

áæjóªdG ∫ÓWCG Der große AyNana Tempel …BG) óÑ©e ÉjÉ≤H_(Éæf

Da wir auf einer Dienstreise waren, hatten wir nicht die Absicht, die Stadt Uruk zu besuchen,aber als unser Gastgeber vorschlug, dieser einmaligen historischen Stadt einen Besuchabzustatten, sagten wir ohne Zögern zu. Es war eine einmalige Gelegenheit, die Wiege derZivilisation kennenzulernen. Nachdem wir die Reiseformalitäten erledigt hatten, fuhren wirzur Stadt des mythischen Helden Gilgamesh, begleitet von unserem Führer Sayed Jacob, derdiese Arbeit von seinem Vater übernommen hat. In der Stadt Uruk geboren, erscheint er wieein Nachkomme des mythischen Königs.

Die Stadt Uruk

Die Stadt Uruk liegt etwa 281 km südlichder Hauptstadt Bagdad. Am einfachsten

gelangt man dorthin, wenn man vonSamawah 10 km nach Norden fährt, solange, bis man an eine Kreuzung mit einemWegweiser Richtung Uruk gelangt. DieserStraße folgend kommt man nach 40 km zuden Ruinen. Besucher sehen von den Ruinen der altenStadt zunächst nur eine auf Dünengelegene Hochfläche. Das ganze Gebiethat ein Areal von ungefähr neunQuadratkilometern und wird von einemStacheldrahtzaun umgeben. Nur an einer

Stelle ist es durch ein großes Metalltorzugänglich.Der Namen Uruk ist schon sumerischenUrsprungs. Uru bedeutet „Stadt“ und Ku„heilig“: Es war also die heilige Stadt dieserersten Hochkultur.

Die Geschichte der Stadt Uruk ist nicht nur eine der alten Städte desIrak, sie ist eine der ältesten Siedlungen derMenschheit. Ihre Entstehung lässt sich auf5000 v. Chr. zurückdatieren. Sie war bis zumBeginn des islamischen Zeitalters besiedelt undwurde erst von ihren Bewohnern verlassen, alsder Euphrat seinen Verlauf änderte.

Uruk war eine der schönsten undmajestätischsten Sumererstädte. Sie warzunächst ein unbedeutender kleiner Ort mitHäusern aus Lehm und Dächern ausSchilfrohr. In rascher Folgen entwickeltensich verschiedene Zivilisationen: Sumerer,Akkadier, Babylonier und Kassiten, dieanfingen, bedeutende Tempel und Palästezu bauen. Anschließend kamen die Eroberer:Assyrer, Perser, Achämeniden, Seleukidenund Griechen. Sie bauten die gigantischenGebäude, deren Überreste noch heutesichtbar sind. Wie in der Sumerermythologie berichtet,herrschten in der ersten Dynastie zwölf

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Könige über die Stadt, die quasi denStatus von Göttern hatten. DerBerühmteste unter ihnen ist zweifellosGilgamesh, der die Stadtmauer und denTempel von AyAna bauen ließ. Dienächsten großen Dynastien waren die Kishund die Laish. Als Sargon von Akkad 2350v. Chr. Mesopotamien vereinigte, wurdeUruk in sein Territorium integriert. Das warwährend der Ära der dritten Ur-Dynastieund der alten babylonischen Herrschaft.Aber Uruk war immer ein wichtigesreligiöses Zentrum gewesen, bekannt fürdie Verehrung der Göttin Ishtar, der maneine reiche Architektur und Kulturzugestand. Der Kassiten-König Krindashließ einen beeindruckenden Tempelbauen, dessen Fassade mit eineraufwendig dekorierten Backsteinmauerumgeben war, die die Götter darstellte.Auch die Assyrer, besonders König SargonIIE, hat seine architektonischen Spurenhinterlassen. Der Turm der Stadt und der

große Tempel, die aus dieser Zeitstammen, wurden aufwendig renoviert.Während der Seleukiden-Ära war Uruk eineder größten Städte in südlichem Irak. DieRuinen alter Gebäude erregen noch immer dieAufmerksamkeit der Besucher und erinnernan diese glorreiche Ära. Unzähligearchäologische Artefakte wurden hierentdeckt. Die berühmtesten sind: der „Obeliskdes jagenden Löwen“, „die Opferschale“ und„das Gesicht des Mädchens“, eineMarmordarstellung eines Mädchens, die auch„Mona Lisa von Uruk“ genannt wird.

Was ist von der Stadt übrig?Von den Tempeln und Gebäuden der StadtUruk sind heute zumeist nur Dünen undErdhügel übrig. Einige Monumente und sogarein Brunnen, der die Bewohner der Stadt mitWasser versorgt hat, sind immer noch intakt.Der Besucher fühlt, dass die Stadt immer nochvoll von Leben ist. An einigen Gebäuden sinddie Farben zu erkennen. Und erhaltene

Torbögen und Tempel findet man über dasganze Gelände verstreut. Der berühmteste istder Zagoraturm.

Der ZagoraturmDas Bauwerk sollte eine Verbindung zwischendem Himmel und der Erde schaffen. Das ersteModell von dem, was typisch für gleichmehrere mesopotamische Zivilisationenwurde, stammt aus dem Steinalter. In der Zeitder frühen Dynastien wurden auf ihrer Spitzereligiöse Rituale aufgeführt.Der spätere Uruk Zagora ist eine hohe, mitMörtel verstärkte Treppe. Die Einheimischennannten das umgebende Gebiet „Abouriya“.In der Überlieferung heißt es, dass die zwölfStufen für die Anzahl von Königen stehen, diein Uruk herrschten: „Für jeden König einenSchritt.“ Die Erosion allerdings ließ nur eineStufe übrig. Der Zagora hat eine Grundfläche vonsechzehn mal sechzig Metern. Die Treppe inseinem Zentrum ist der Teil, der immer noch

Im Tempelinneren óÑ©ªdG πNGO Das Drainage System zwischen Zagora und Quelle

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Das Team mit dem Auto auf dem Weg zu den Ruinen

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intakt ist. Die Konturen der vom Erdreichüberdeckten Mauern sind noch gut zuerkennen. Der Zagora hat ein bemerkenswertesDrainagesystem: Eine hohe mit einem Kanalverbundene Mauer führt zu einem tiefenunterirdischen Brunnen von 1,80 MeterDurchmesser. Der Hüter der archäologischenStätte erklärte uns, dass der Brunnen bis indie 1970er Jahre noch 20 m tief war, heuteseien es aber aufgrund von Sandstürmen nurnoch 5 m. Die 35 m vom der Zagoraentfernte Zisterne ist aus einem Backstein, derhier Farshi genannt wird und noch heute dieFassaden von modernen Gebäuden undluxuriösen Palästen ziert.

TempelDie Tempel der Stadt sind die Monumente,die bei Besuchern die meiste Aufmerksamkeiterregen, weil sie schon von weitem sichtbarsind. Aus Zeitgründen, und weil einSandsturm nahte, konnten wir nicht allesehen, es sind viele und sie sind auf einriesiges Gebiet verstreut.Die wichtigsten sind der von Anu, dem Gottdes Himmels, und der großartige Tempel vonAyNana, der aus prähistorischer Zeit stammt.Letzterer wird auch der weiße Tempel genanntund ist der Göttin Ishtar gewidmet, die inMesopotamien einen hohen Stellenwert hat.Sie ist die Göttin der Liebe und der Gnade undist verantwortlich dafür, dass die Zivilisation derEridu in die Stadt Uruk gelangte.Dieser Tempel hat mehrere durch Mauernabgetrennte Räume, die mit Bedachtkonstruiert worden sind. Die Fassaden deräußeren Mauern wurden mit bunten,

hauptsächlich blauen Mosaiken dekoriert. Dasüberwiegend verwendete Material istBackstein, der mit einer Art grauem Gipsgeglättet wurde. Innerhalb dieses Tempelsgibt es viele schöne Arkaden unterschiedlicherGröße. Eine große Tür ermöglicht den Zugangzu kleineren, weniger bedeutenden Tempeln.

Der Palast von Gilgamesh Der Höhepunkt eines Besuches in Uruksind die Ruinen des Palastes, in dem dermythologische Held Gilgamesh lebte undauf die Suche nach dem Baum derUnsterblichkeit ging. Von diesem Palast sind nur einigeGrundmauern und die Fundamente erhalten.Er ist rechteckig und von zwei 15 m langenMauern umgeben. Der erste Raum innerhalbdieser Konstruktion ist klein, der zweite etwasgrößer. Zudem gibt es mehrereNebengebäude mit unterschiedlichenFunktionen. Zur Linken des Eingangs gibt esein großes Freskogemälde, dasmöglicherweise beschriftet wurde. Der Palastaus Steinen und Lehm wurde mit großerBedachtsamkeit gebaut. Es ist seltsam, dassdie hier verwendeten Steine nicht in diesemGebiet zu finden sind. Sie müssen aus demweit entfernten Gebiet der Samawah-Wüstehierher transportiert worden sein. Der Palast hat ein Haupttor mit kleinenÖffnungen für Wachtposten an beidenSeiten. Dieses ist nur 100 Meter vomHaupttempel entfernt. Die Stadt selbst warvon einer großen Mauer umgeben, dieGilgamesh mithilfe Tausender Bewohner zuderen Sicherheit errichten ließ. Nur wenigeFundamente sind erhalten.

Das Epos von GilgameshGilgamesh war der fünfte und derberühmteste König von Uruk. Er ist der Helddes berühmten Epos, das seinen Namen trägt.Deswegen ist er für Forscher und Historikervon großem Interesse und es wird diskutiert,ob er eine reale Person oder einmythologischer Charakter ist. Mittlerweilegeht man jedoch davon aus, dass es ihnwirklich gegeben hat und er im 26.Jahrhundert v. Chr. gelebt hat. Das Epos ist berühmt, weil es die schönste

Zagora IQƒbõdG Innenansichten des Tempels óÑ©ªdG πNGO

Eine Mauer aus gebrannten Steinen

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literarische Überlieferung aus Mesopotamienist. Es enthält auch belegbare historischeEreignisse, wie eine große Flut (zur Zeit desPropheten Noah). Es überrascht nicht, dassGilgameshs Abenteuer als die „Odyssee desalten Irak“ gelten.Alles beginnt jedoch mit den Leiden derBewohner von Uruk. Diese konnten dieUnterdrückung und die Willkür vonGilgamesh nicht mehr ertragen und betetenzu ihren Göttern, sie von dieser Qual zubefreien. Die Götter reagierten. Die GöttinUruru formte Enkidu, einen wilden Mann, derwie ein Tier lebte. Weil Enkidu die Tiere vorden Jägern schützte, beklagten sich diese beiKönig Gilgamesh, der zog los, um ihn zusuchen. Im Kampf zwischen den beidenMännern war Gilgamesh siegreich, aber siewurden Freunde.Als Gilgamesh in dem Gebiet, in dem dieGötter lebten, Zedernbäume schneidenwollte, geriet er mit Humpapa, demgöttlichen Hüter der Bäume, in Konflikt. Esgelang ihm aber, diesen im Kampf zu töten.Gilgamesh stieg im Ansehen der Götter undgalt fortan als mythologischer Held. Sein Rufdrang bis zur Göttin Ishtar, die sich bemühte,ihm näherzukommen. Sie wollte ihn sogarheiraten. Aber Gilgamesh lehnte ab. Tiefgedemütigt bat sie ihren Vater Anu, den Gottdes Himmels, um Rache. Anu schickte einenheiligen Bullen vom Himmel, der jedoch vonGilgamesh und Enkidu getötet wurde. DieGötter entschieden sich, Enkidu, der ja einMensch war, zu töten. Er wurde krank undstarb. Gegen Gilgamesh allerdings waren siemachtlos, da er zur Hälfte ein Gott war. Gilgamesh war vom Tod seines FreundesEnkidu tief getroffen. Er lehnte es ab, denGefährten zu begraben. Erst als er dieWürmer aus seinem Körper herauskommensah, begrub er seinen Freund und verändertesein Leben. Er gab seinen ehemaligenLebensstil von Bequemlichkeit und Luxus auf,schälte sich und entschied, die Unsterblichkeitzu erlangen. In dem Wissen, dass nur dieGöttin Utnapishtim seinen Wunschverwirklichen konnte, machte er sich auf,diese zu treffen. Der Entschlossenheit von Gilgameshgewahr, gebot Utnapishtim ihm, für sechsTage und sieben Nächte wach zu bleiben,so könne er unsterblich werden. Gilgameshscheiterte. Da seine Entschlossenheit die Ein Tunnel im Tempel óÑ©ªdG πNGO

Die Ruinen des großen AyNana Tempels …BG) óÑ©e ÉjÉ≤H_(Éæf

Gänge im AyNana Tempel óÑ©ªdG πNGO õ«dÉgOh ¿GQóLh ±ôZ

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Der Autor auf dem Weg zum AyNana Tempel óÑ©e ƒëf IQƒbõdG øe ≥jô£dG »a ÖJɵdG) …BG_(Éæf

Göttin noch immer beeindruckte, batUtnapishtim ihren Ehemann, Gilgamesh zuhelfen. Eine magische Pflanze im Meerkönne seine Jugend wiederherstellen, hießes von diesem. Nach langen Reisen undvielen Abenteuern fand Gilgamesh endlichdie Pflanze. Als er sie aber im Flusswaschen wollte, schnappte eine Schlangesie ihm weg. Die Schlange streifte ihreHaut ab und bekam eine neue, sie hatteihre Jugend wiedererlangt. Müde und resignierend erreichte er dieriesige Mauer von Uruk und erkannte, dasser die Unsterblichkeit nicht erlangenkonnte. Lediglich sein Name konnteunvergessen bleiben. Er investierte den Restseines Lebens darin, Gutes für dieMenschen seines Königreiches zu tun undhart zu arbeiten, bis er starb. Als es so weitwar, trauerten viele um ihn.Wenn die Internationale Gemeinschaft derMeinung ist, man sollte gleich den ganz Irakauf die Liste der bedrohten Kulturerbe-Stätten setzen, so ist das sicher keineÜbertreibung. Das Land hat mehr alszehntausend schützenswerte Orte undTausende, die weniger Beachtung finden,aber einen historischen Zeitraum von übersiebentausend Jahren abdecken. DieKulturerbe-Stätten bereichern dieMenschheit und die steinernen Zeugen derGeschichte müssen für künftigeGenerationen erhalten werden. Die Wiegeder Menschheit zu bewahren, das musserste Priorität für die internationaleGemeinde haben.

Der Autor im AyNana Tempel óÑ©ªdG πNGO ¬d ≥aGôªdG ≥jôØdGh ÖJɵdGIm Tempel óÑ©ªdG πNGO

Von hier begann die lange Reise des Gilgamesh

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