KUNSTPROFIL UND ZENTRALABITUR EIN WIDERSPRUCH? · KUNSTPROFIL UND ZENTRALABITUR – EIN WIDERSPRUCH? Was funktioniert gut und was ist schwierig?

KUNSTPROFIL UND

ZENTRALABITUR –

EIN WIDERSPRUCH?

Was funktioniert gut und was ist schwierig?

GÄNGIGE FÄCHERKOMBINATIONEN MIT KUNST

• KUNST mit Deutsch, Geschichte und Religion

• KUNST/MUSIK mit Deutsch, Geschichte und Religion

• KUNST mit Geschichte und Philosophie

• KUNST mit PGW und Philosophie

• ...

PROFILE MIT KUNST AM GYMNASIUM GROOTMOOR

Kunst

als profilgebendes Fach mit

Deutsch

Geschichte

Religion

„Kunst als (Re-) Aktion“

Kunst

als Begleitfach mit

Philosophie

PWG

„Medienprofil“

S1 Das Portrait im Wandel der Zeit:

Zeichnung, Malerei

Verschiedene Techniken

(Zeichnung, Fotografie,...)

S2 Architektur und/oder Design Digitale Fotografie

S3 Fotografie / Film Architektur und /oder Design

S4 Freies Praxissemester Film

KUNSTPROFIL:

WAS BEDEUTET DER TITEL KUNST ALS (RE-)AKTION ?

Kunst als Aktion: Zukünftiges gestalten – Praxis

• S1: Freie Kunst:

Zeichnung, Malerei, Plastik, Fotografie

• S2: Architektur und/oder Design:

Gegenständliches und räumliches Zeichnen, technisches Zeichnen

(Grundrisse, Ansichten, Schnitte), Modellbau

• S3: Fotografie und Film:

Analoge und digitale Fotografie (u.a. Arbeit mit Photoshop Elements)

Film: Digitalkamera, Handykamera, Trickfilm (u.a. Arbeit mit iMovie,

iStopMotion,...)

• S4: Freies Praxissemester

KUNSTPROFIL:

WAS BEDEUTET DER TITEL KUNST ALS (RE-)AKTION?

Kunst als Reaktion: Vergangenes verstehen – Theorie

Kunst:

• Analyse und Interpretation von Kunstwerken

• Herausarbeitung künstlerischer Strategien für die eigene Praxis

Deutsch:

• Untersuchung von Sprache als künstlerische Ausdrucksform

• Erarbeitung von Analysemethoden und Interpretationstechniken

Geschichte:

• Erarbeitung von historischen und gesellschaftlichen Zusammenhängen als

Grundvoraussetzung zum Begreifen von Kunst

Religion:

• Der Einfluss von Religion(en) auf die Kunst

KUNSTPROFIL

BEISPIELE AUS DER UNTERRICHTSPRAXIS

KUNSTPROFIL UND ZENTRALABITUR – EIN WIDERSPRUCH?


Beispiel aus S1 (2012):

Mensch und Menschenbilder

(ALLE Begleitfächer sind Zentralabiturfächer)

Kunst (4-stündig + 2 Stunden Seminar)

Geschichte (4-stündig)

Religion (2-stündig)

FÄCHERVERBINDENDES PROJEKT IN S1:

IDENTITÄT UND INDIVIDUALITÄT

Schuljahr

2012/2013

Kunst Deutsch Geschichte Religion

Themen Das Portrait im

Wandel:

Von der Re-

naissance bis

heute

„Ich!“ –

Rebellion und

Narzissmus

Goethe: Leides

des jungen

Werther

Frühe Neuzeit:

14.-18.

Jahrhundert

Anthropologie

Fächerübergreif

ende Phase

X X X



Kunst: Mensch und Menschenbilder

Fächerübergreifende Phase Kunst/Religion/Geschichte: ca. 2

Wochen / immer an den Profiltagen

THEMEN

Wie frei ist der Mensch?

Geld stinkt nicht – oder doch?

Das Verhältnis der Geschlechter

AUFGABEN UND ERGEBNISSE

Jeweils zwei Arbeitsgruppen bearbeiten ein Oberthema

Gruppen werden Materialpakete gestellt (Kunstwerke,

Quellentexte, religiöse Texte) basierend auf Unterrichtsinhalten

und Leitfragen

Oberthemen und eine gewisse Struktur sind festgelegt, bei

gleichzeitiger Ergebnisoffenheit

Theoretische und künstlerische Auseinandersetzung mit Thema

„Adam und Eva“, Lucas Cranach d. Ä. (um 1513/15) Öl auf Holz 73 x 62 cm,

Würzburg, Mainfränkisches Museum

1. Das Verhältnis der Geschlechter

„Der Geldwechsler und seine

Frau“, Quentin Massys (1514), Öl

auf Holz 71 x 68 cm Musée

National du Louvre, Paris

2. Geld stinkt nicht – oder?

„Der Geldwechsler und seine Frau“,

Marinus Claeszon van

Reymerswaele(1539), Öl auf Holz 83 x

79 cm Museo del Prado, Madrid

„Frühbürgerliche Revolution in Deutschland“ (Ausschnitt), Werner Tübke (1976-

1987) 1722 qm, Panorama Museum, Bad Frankenhausen

3. Wie frei ist der Mensch?

Gruppenarbeit A

ufg

ab

enst

ellu

ng

1 Analysiert die vorgegebenen Materialien zunächst

fachspezifisch wie gewohnt (Bildanalyse, Quellenarbeit etc.).

Bezieht dabei auch weitere seriöse Informationsquellen mit ein

(wie z. B. Lexika). Anschließend setzt die Analyseergebnisse in

Bezug zueinander und fokussiert dabei den Aspekt

a) des dargestellten Verhältnisses von Mann und Frau: Welche

Gemeinsamkeiten und Unterschiede können festgestellt werden?

b) der Freiheit des Menschen.

c) der Auswirkungen des Kapitalismus auf den Menschen.

2. Forscht eigenständig nach relevanten Bezügen zur unserer

Zeitgeschichte (geschichtliche und religiöse Aspekte) und

aktueller Kunst.

3. Bereitet eure Ergebnisse in einer ansprechenden Power-Point-

Präsentation + Handout auf. (Präsentationszeit: 30 Minuten +

10 Minuten Verteidigung)

EINZELARBEIT A

ufg

ab

enst

ellu

ng

1. Überlege, inwiefern die Ergebnisse der

Gruppenarbeit sich für dich auf die

Semesterfrage „Wer bin ich?“ anwenden

lassen und setz deine Überlegungen

künstlerisch um, indem du das vorgegebene

Kunstwerk bzw. die vorgegebenen Kunstwerke

manipulierst und „verpersönlichst“ (z. B. durch

Verfremdung, Demontage, Bildzitat …).

2. Reflektiere die Kernaspekte deiner Arbeit in

einem kurzen Text




Mensch und Menschenbilder

„Ich2 zwischen GUT und BÖSE“

(Deutsch als Zentralabiturfach im Schuljahr 2010/11)


Deutsch (4, stündig)


IDENTITÄT UND INDIVIDUALITÄT

Schuljahr

2010/2011


Themen Das Portrait im

Wandel:

Von der Re-

naissance bis

heute

Literatur von

der Aufklärung

bis zur Klassik

„Die Räuber“

(Schiller): Das

Gute und das

Böse

Frühe Neuzeit:

14.-18.

Jahrhundert

Anthropologie

Fächerüber-

greifende

Phasen

X

X



Zentralabiturthema DEUTSCH:

„Schwerpunkt im Rahmen des Semesterakzentes Literatur

und Sprache von der Aufklärung bis zur Klassik ist das

Thema: „Repra ̈sentationen des Bo ̈sen“

Verbindliche Referenztexte:

Friedrich Schiller: Die Ra ̈uber (1781)

- Alt: ‚Ungeheuer mit Majesta ̈t’. A ̈sthetisierung

des Bo ̈sen in Schillers Die Ra ̈uber (2009)“

(aus Abiturschwerpunkte HH 2012)



Kunst: Freie Kunst – „Mensch und Menschenbilder“

Fächerübergreifende Phase Kunst/Deutsch: ca. 5 Wochen /

immer an den Profiltagen / Präsentation der Ergebnisse an zwei

Profiltagen

AUFGABENSTELLUNG:

„Ehrwürdige Missetäter und Ungeheuer mit Majestät“

oder: „Die Ästhetik des Bösen“

Ich2 zwischen GUT und BÖSE

Künstlerische Umsetzung eines Zitats von Schiller in eine

Selbstinszenierung




Vermittelte Wirklichkeiten

„Liebe in Text und Bild“

(Deutsch als Zentralabiturfach im Schuljahr 2011/12)


Deutsch (4-stündig)


VERMITTELTE WIRKLICHKEITEN

Schuljahr

2010/2011


Themen Fotografische

und filmische

Gestaltungsmit-

tel analysieren

und Strategien

für die eigene

Praxis

herausarbeiten

Sprachen der

Liebe

(Schwerpunkt:

Liebesgedichte

der

Gegenwart)

Deutschland

von 1933 –

heute

Die Rolle der

Kirche im

National-

sozialismus

Religion als

Thema im

Spielfilm

Fächerüber-

greifende Phase

X

X



Zentralabiturthema DEUTSCH:

„Schwerpunkt im Rahmen des Semesterakzentes Literatur

und Sprache des 20./21. Jahrhunderts ist das Thema:

Sprachen der Liebe (Schwerpunkt: Liebesgedichte der

Gegenwart) Verbindliche Referenztexte: repra ̈sentative

Gedichtauswahl von Liebesgedichten aus der Zeit von

1945 bis zur Gegenwart“

(aus Abiturschwerpunkte HH 2012)



Kunst: Fotografie – Film: Vermittelte Wirklichkeiten

Zentralabiturthema „LIEBE“ Semesterthema im Kunstunterricht

Fächerübergreifende Phase Kunst/Deutsch: ca. 5 Wochen /

immer an den Profiltagen / Präsentation der Ergebnisse an zwei

Profiltagen

AUFGABENSTELLUNG:

Liebe in Text und Bild

Künstlerische Umsetzung eines selbst verfassten Liebesgedichtes

in eine fotografische Serie

SCHÜLERARBEITEN: Liebe in Text und Bild





Kunst: Fotografie – Film: Vermittelte Wirklichkeiten

Zentralabiturthema „LIEBE“ Semesterthema im Kunstunterricht

AUFGABENSTELLUNG:

Liebe ein Film in sechs Sequenzen

Entwicklung eines Kurzfilmes zum Thema „Liebe“

(Gruppenarbeit: Je drei Schüler erstellen je eine kurze Sequenz

von ca. 90 Sekunden. Alle Ergebnisse werden danach zu einem

Gesamtfilm zusammengeschnitten.)

SCHÜLERARBEITEN: FILM „ich liebe dich“

(in Zusammenarbeit mit C. Schmidt)



S4: Plakatgestaltung

Entwicklung eines Ausstellungsplakates

(Ausstellung der Arbeiten aus dem 3. Semester)

SCHÜLERARBEITEN: PLAKATGESTALTUNG (S4)



MEDIENPROFIL


MEDIENPROFIL


Beispiel aus S1 (2011): StadtMensch

„sTRReeTart hamburg künstlerisch kritisch “

Entwicklung einer auf einen Stadtteil kritisch bezogenen

Streetart-Arbeit

Kunst (2-stündig)

PGW (4-stündig)

FÄCHERVERBINDENDES PROJEKT IN S3: StadtMensch

Schuljahr

2011/2012

Philosophie PWW Kunst

Themen •Erarbeitung von anthro-

pologischen Positionen der

Geschichte der Philosophie

•Wechselwirkungen Stadt-

Mensch

•Wechselwirkungen Mensch

- Medien

•Stadtentwicklung

•Schwerpunkt:

Gentrifizierung

•Untersuchung von

Streetart

•Entwicklung

eigener

künstlerischer

Streetart-Arbeiten

Fächerüber-

greifende

Phase

X

X

MEDIENPROFIL


Aufgabenstellung:

1.Informiere dich über die Besonderheiten und die Probleme des dir zugeteilten

Stadtteils (Arbeit im PGW-Unterricht).

2.Entwickle mindestens drei verschiedene Ideen, wie du auf ein Problem / eine

Besonderheit deines Stadtteils durch eine Streetart-Arbeit kritisch aufmerksam

machen könntest. Halte alle Ideen durch Skizzen, Fotos, Notizen etc. in deinem

Projektbuch fest.

3.Entscheide dich für eine Idee und führe diese praktisch aus. Wichtig: Jede Arbeit

muss reversibel gestaltet werden, d.h. muss schon in der Entstehungsphase so konzipiert

sein, dass man sie ohne Probleme wieder entfernen kann.

4.Fahre erneut in den Stadtteil und positioniere deine Arbeit an einer für dich

geeigneten Stelle. Dokumentiere deine Arbeit vor Ort durch Fotos. Klebe die Fotos

deiner Arbeit in dein Projektbuch.

5.Erläutere deine Arbeit schriftlich und klebe diese in dein Projektbuch.

FAZIT: WAS FUNKTIONIERT GUT?

• Inhalte des zentral geprüften Faches Deutsch häufig

brauchbare Themen auch für die Kunst

• Fächerübergreifende Phase mit nur einem Fach ist

deutlich leichter zu organisieren (und oft effektiver)

• Gute Möglichkeit zur Vertiefung von Wissen (nicht

unbedingt zur Aneignung)

• Trotz Zentralabiturbestimmungen Profile mit Kunst

machbar

FAZIT: WAS IST SCHWIERIG?

• Fächerübergreifende Phasen müssen (meist) immer

wieder neu geplant werden (aufgrund der

wechselnden Zentralabiturvorgaben)

• Ausarbeitung komplexer Unterrichtseinheiten zeitlich

kaum möglich

• Regelmäßige Treffen der Profillehrer schwierig, da

im Stundenplan nicht berücksichtigt

FAZIT: WAS IST SCHWIERIG?

• Fächerübergreifende Phasen funktionieren ganz

gut, der „normale“ Unterricht läuft in der Regel

nebeneinander (vergleichbar mit alten LK-

Strukturen)

• gemeinsame, fächerübergreifende Bewertung selten

machbar, wenn auch wünschenswert

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