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1 Histoire économique et sociale de 1871 à 1990 Cours MBA 2009

Kurseinheit 1 Einführung. Die Zeit vor 1870. Gesellschaftliche Veränderungen

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Deutschland als Schwellenland : Beginn der Industrialisierung, politische Instabilität, unzureichende Institutionen

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Histoire économique et sociale de 1871 à 1990

Cours MBA 2009

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Fertigkeiten• Hörverständnis

• Leseverständnis

• Mündlicher Ausdruck

• Schriftlicher Ausdruck

• Grammatik u Vokabular

• Podcasts, Filmausschnitte

• Artikel, literarische Texte, Analysen

• Interaktiver Unterricht, Präsentationen, spontaner Ausdruck

• Zusammenfassungen Übersetzungen, Stellungnahmen zu gesellschaftlichen Fragen

• Übungen zu einschlägigen Fehlerquellen

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Kursverlauf

• Themen• Vor 1870

– Die großen Veränderungen:

– Glorious Revolution– Französische

Revolution– Industrielle Revolution

• Freie Themen

Sie schufen mit der Durchsetzung der Bill of Rights die Grundlage für das heutige parlamentarische Regierungssystem im Vereinigten Königreich. Seit der Revolution ist das Parlament, nicht mehr der König, Träger der Staatssouveränität.

Die Französische Revolution (1789 bis 1799) gehört zu den folgenreichsten Ereignissen der neuzeitlichen europäischen Geschichte. Die Abschaffung des damaligen feudalabsolutistischen Ständestaats sowie die Propagierung und Umsetzung grundlegender Werte und Ideen der Aufklärung als Ziele der Französischen Revolution – das betrifft insbesondere die Menschenrechte – waren mitursächlich für tiefgreifende macht- und gesellschaftspolitische Veränderungen in ganz Europa und haben das moderne Demokratieverständnis entscheidend mitbeeinflusst.

Als Industrielle Revolution wird die schnelle und nachhaltige Umgestaltung der wirtschaftlichen und sozialen Verhältnisse, Arbeitsbedingungen und Lebensumstände bezeichnet, die vom späten 18. Jahrhundert an und verstärkt im 19. Jahrhundert zunächst in England, dann in ganz Europa und in den USA zum Übergang von der Agrar- zur Industriegesellschaft geführt hat.Das Zeitalter der Industriellen Revolution war bzw. ist neben einer enormen Entwicklung von Technologie, Produktivität und Wissenschaften vielfach auch von sozialen Missständen gekennzeichnet, die in Pauperismus, Ausbeutung und Massenelend zum Ausdruck kamen bzw. kommen. Daraus ergab sich als ein gesellschaftspolitisches Kernproblem die Soziale Frage. In den Industrieländern ist es jedoch langfristig zu einer erheblichen Verbesserung der materiellen Verhältnisse breiter Bevölkerungsschichten gekommen.

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Die französische RevolutionDer Rheinbund 1812

• Geben Sie die Mitglieder des Rheinbundes an!

• Wer war König im Königreich Westfalen?

• Warum ist die linksrheinische Seite weißund die Gebiete an der Nordseeküste schraffiert auf weißem Grund?

• Vor welchen politischen Aufgaben steht das Königreich Preußen?

Der (zweite) Rheinbund (Confédération du Rhin) war eine unter dem Einfluss Napoleons I. 1806 in Paris gebildete Konföderation deutscher Fürsten, die mit der Gründung dieses Staatenbundes aus dem Verband des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation austraten.

Der Frieden von Tilsit (französisch Traité de Tilsit; russisch Тильзитский мир) vom 7. und 9. Juli 1807 war ein Vertragswerk, welches den Vierten Koalitionskrieg (1806–1807) zwischen dem Königreich Preußen und dem Russischen Zarenreich einerseits und dem Kaiserreich Frankreich andererseits beendete. Der russisch-französische Friedensschluss teilte Osteuropa in eine französische und eine russische Interessensphäre; das preußisch-französische Abkommen stufte Preußen auf den Status einer europäischen Mittelmacht zurück.

Von Frankreich annektiert.

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Die französische Revolution

Preußen• Ein Erfolgsmodell?• Reformen nach den

Befreiungskriegen 1792-1815

• Rechtwesen und Soziales• Unter frz. Besatzung• Frz. Bürgerliches Recht

eingeführt• Zollschranken gegen

England geschaffen

1794 Allgemeines Landrecht

1806 - 13 Stein-Hardenbergische Reformen „Also eine Revolution im guten Sinn, gemach hin führend, zu dem großen Zwecke der Veredlung der Menschheit, durch Weisheit der Regierung und nicht durch gewaltsame Impulsion von Innen oder Außen – das ist unser Ziel, unser leitendes Prinzip. Demokratische Grundsätze in einer monarchischen Regierung: diese scheint mir die angemessene Form für den gegenwärtigen Zeit-Geist. Die reine Demokratie müssen wir noch dem Jahre 2440 überlassen, wenn sie anders je für den Menschen gemacht ist.“ (Rigaer Denkschrift von 1807, Barthold Georg Niebuhr, Karl vom Stein zum Altenstein und Heinrich Theodor von Schön)Aus den Untertanen sollten Staatsbürger werden, die die Sache des Staates vertreten sollten. Teilweise waren allerdings die Pflichten von größerer Bedeutung als die Rechte. Außerdem gründeten Steins Vorstellungen von Selbstverwaltung noch auf ständischen Grundlagen. Letztlich kam es zu einem Kompromiss zwischen den Vorstellungen eines modernen Repräsentativsystems und ständischen Aspekten. An die Stelle der alten ständischen Gliederung von Geistlichkeit, Adel und Bürgertum traten nun Adel, Bürgertum und Bauern. Das Wahlrecht sollte ausgeweitet werden und auch freie Bauern umfassen. Dieser letzte Punkt war daher eine Grundlage der Bauernbefreiung.Die Bauernbefreiung, die Gewerbefreiheit und andere Maßnahmen sollten wirtschaftliche Hemmnisse beseitigen und die freie Konkurrenz im Wirtschaftsleben durchsetzen. Die preußischen Reformer orientierten sich dabei stärker als die süddeutschen am Wirtschaftsliberalismus, wie ihn Adam Smith vertrat und wie ihn Theodor von Schön oder Christian Jakob Kraus propagierten. Dabei stand allerdings nicht die Förderung einer noch kaum vorhandenen Industrie im Vordergrund, sondern vielmehr die teils krisenhafte Lage der Landwirtschaft. Auch die Gewerbefreiheit zielte vor allem auf die Beseitigung von Schranken für die ländliche Gewerbetätigkeit.

Schon seit längerem, so zunächst von Hans Rosenberg und später von Vertretern der historischen Sozialwissenschaft, wurde das Ende der Verfassungsentwicklung in Preußen teilweise als eine Ursache für das Scheitern der Demokratisierung in Preußen und letztlich für den sogenannten deutschen Sonderweg mitverantwortlich gemacht. Hans-Jürgen Puhle hielt die preußische Ordnung gar für „langfristig auf Untergang programmiert“[36]. Andere wie Thomas Nipperdey eher historistisch orientierte Forscher verwiesen auf die häufige Diskrepanz zwischen den Intentionen der Handelnden und den unbeabsichtigten Folgen, die sich daraus ergeben.In den letzten Jahrzehnten verloren die preußischen Reformen der Zeit zwischen 1807 und 1815 etwas von ihrer zentralen Position in der Geschichtsdeutung des 19. Jahrhunderts. Dazu trug bei, dass die Reformen der süddeutschen Rheinbundstaaten von vielen Historikern unterdessen als ebenbürtig angesehen werden. In diesen Zusammenhang gehört auch, dass die in Bezug auf die gewerbliche und gesellschaftliche Entwicklung dynamischen Regionen Preußens bis zum Ende der napoleonischen Herrschaft entweder direkt oder indirekt zum französischen Machtbereich gehört hatten.

Abschaffung der Zünfte, freies Unternehmertum, Bauernbefreiung, Aufnahmeprüfung für den höheren Dienst (mit Adam Smith als Pflichtlektüre,

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Regierungsformen 1848

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Die industrielle Revolution in England

• Infrastruktur: – Nutzung von Wasserwegen– ein gut ausgebautes Kanalnetz.

• Ausreichende Rohstoffvorkommen, vor allem Erz, Kohle und Baumwolle aus den Kolonien

• günstige Lage von Rohstoffvorkommen im Inland• Ausreichendes Angebot an Arbeitskräften. • Absatzmärkte durch wachsende Nachfrage nach Textilien

(Bekleidung)• Unterdrückung von wirtschaftlicher Konkurrenz in seiner Position als

Welt- und Kolonialmacht,• Große Seemachts- und Handelsflotte• Macht des Bürgertums (durch das Parlament) gegenüber

Monarchen.• Leistungsstarke Landwirtschaft zur Versorgung der schnell

wachsenden Bevölkerung und als Kapitalbasis

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Späte Industrialisierung/ Späte Nation = Probleme der Identität??

• Wann begann die Industrialisierung?

– Voraussetzungen für eine Industrialisierung

• Verwaltung• Technische Studiengänge• Transporte• Arbeitskräfte• Kapital• Maschinen• Großstädte• Rohstoffe

– Hindernisse• Feudalgesellschaft/ Zersplitterung• Mittelgebirge• Vielfalt durch Zersplitterung• Ausbildung

– Vorphase– Take-off– Hochindustrialisierung

• Wann begann die „Nation“?• Heilige Römische Reich

deutscher Nation• natürliche Grenzen• ein Land, das ein Volk macht• ein Land durch Menschen

gemacht• Gemeinsamkeiten

Nach verbreiteter Meinung habe sich Deutschland innerhalb von nur zwei Generationen von einem rückständigen Agrarstaat zu einer modernen Industriemacht gewandelt. Nur existierte ein deutscher Staat nicht, die Bevölkerung lebte unter höchst unterschiedlichen Bedingungen. Stichworte: für eine Industrialisierung

Verwaltungswissenschaften: seit Mitte des 17. Jahrhunderts, KameralismusTechnische Studiengänge seit Mitte des 18. Jahrhunderts Bergakademien, ab 1794 nach Vorbild der X Enstehung polytechnischer Hochschulen, eher theoretischer Unterricht, weniger Forschung, anders als an der X.Infrastrukturen: wenig Straßen, Flussschiffart, Bau von Kanälen seit dem 17. Jh.(Finow-Kanal), Seeschiffahrt mit Dampf erst Ende des 19. Jh.Arbeitskräfte: Bevölkerung erreicht 1750 die Anzahl von 1618 und steigt weiter an.Kapital: Hauptsächlich durch Handel und Bankengeschäfte entstanden? Konzentration des Kapitals in Handels- u Bankzentren.Maschinen: Dampfmaschinen in GB seit 1712, in Preußen erst Ende des 18. Jh., Webstühle im Verlagswesen (domestic system)Großstädte: Städte mit mehr als 100 000 Einwohnern. Berlin, HamburgRohstoffe: Rheintal

Hindernisse Feudalgesellschaft/ Zersplitterung: Ständestaaten oder

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Industrialisierung Europas im Vergleich 1800- 1840

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Wirtschaftliche Einigung Deutschlands unter preußischer

Vorherrschaft

Langsame, ungleichmäßige Entwicklung wegen hoher Steuern für die Rückzahlung der Kriegsschulden.Ineffiziente MarktgrößeBritische Vorherrschaft bei Industriegütern

Zollunion mit den Preußen trennenden Gebieten 1818. Schutz für Industrie, Bedrohung der Agrarexporte.Süddeutschland protektionistisch – Mangel an Exportmöglichkeiten wegen mangelnder InfrastrukturHabsburg mit hohen Zöllen

Zollverein 1833 (effektiv 1834) : Der Süden wird aufgenommen, Österreich wird ausgeschlossen, ein größerer Markt wird geschaffen.Dadurch ensteht das Bedürfnis, die Infrastruktur zu verbessern. Kanäle in Sdtld schwierig aufgrund der Mittelgebirge. Deshalb entwickelte sich das Eisenbahnnetz sehr viel schneller und zu einem dichteren Netz als in England oder Frankreich. Direkte Folge: die Schwerindustrie entwickelt sich und dazu notwendigerweise der Kohlenabbau im Ruhrgebiet.

Die bei der Revolution von 1848 angestrebte großdeutsche Lösung kam nicht zustande. Stattdessen kontrollierte Preußen den größten Teil der deutschen Industrie. Bei der Reichsgründung wird ihr Unwille deutlich, mit niemandem die Macht teilen zu wollen.

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Bedeutende Industrien bis 1870

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Anteile in % an der weltweiten Industrieproduktion

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1830 1860 1880 1900 1913 1928 1938

Vereinigtes Königreich Vereinigte Staaten Deutschland Frankreich

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Weltanteile in % an der Industrieproduktion

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20%

40%

60%

80%

100%

1830 1860 1880 1900 1913 1928 1938

Rest der Welt Vereinigtes Königreich Vereinigte Staaten Deutschland Frankreich

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Koloniale Aufteilung der Welt