KURZ Panzerbrechende Waffen 14.09.2010 Atomkraftwerke Deutschland

Embed Size (px)

Citation preview

  • 8/7/2019 KURZ Panzerbrechende Waffen 14.09.2010 Atomkraftwerke Deutschland

    1/10

    1

    Terrorangriff mit einer panzerbrechendenWaffe (AT-14 Kornet-E) auf (ltere)

    deutsche Atomkraftwerke

    Bericht, gekrzte Fassung

    Dipl.-Physikerin Oda BeckerErstellt im Auftrag von Greenpeace Deutschland e.V.

    Vorwort von Heinz Smital, Greenpeace-Atomexperte

    Verffentlicht im September 2010

    V.i.S.d.P.: Heinz Smital, 09/2010

  • 8/7/2019 KURZ Panzerbrechende Waffen 14.09.2010 Atomkraftwerke Deutschland

    2/10

    2

    Vorwort von Heinz Smital, Greenpeace-Atomexperte

    Deutsche Atomkraftwerke sind auch neun Jahre nach den Anschlgen vom 11. September

    2001 in den USA noch immer vllig unzureichend gegen einen mglichen Terrorangriffgeschtzt. So kommen Berechnungen der ILK (Internationale Lnderkommission Kerntech-nik) zum Schluss, dass es bei einem gezielten Flugzeugabsturz auf die lteren deutschenAtomkraftwerke zu Zerstrungen am betroffenen Reaktorgebude kommen knnte unddamit auch zu katastrophalen Freisetzungen von Radioaktivitt in die Umwelt.Ausbreitungsrechnungen, die im Auftrag von Greenpeace erstellt wurden, belegen, dass dieradioaktive Kontamination vieler Anwohner bereits innerhalb weniger Stunden den behrdli-chen Grenzwert fr eine Evakuierung bis um das Tausendfache berschreiten knnte. Dietdliche radioaktive Dosis kme ber die Luft und wrde auch in geschlossenen Rumenaufgenommen werden. In der weiteren Umgebung knnten bis zu 100.000 QuadratkilometerBoden derart kontaminiert sein, dass eine Umsiedlung der dort lebenden Menschen erfolgenmsste.Die Aufsichtsbehrden kennen die Gefahr aber sie handeln nicht. Daher klagt Greenpeaceauf Widerruf der Betriebsgenehmigungen der Atomkraftwerke. Diese Klagen sind nach ei-nem Urteil des Bundesverwaltungsgerichts vom April 2008 mglich, in dem das Gericht diepersnliche Betroffenheit als Klagevoraussetzung anerkannt hat.Im Zuge der rechtlichen Auseinandersetzung mit der Atomaufsicht hat Greenpeace auchandere mgliche Terrorszenarien bewerten lassen, so den Beschuss eines Atomkraftwerksmit einer tragbaren panzerbrechenden Lenkwaffe. Dieses Szenario ist nicht unrealistisch: Sowurde Anfang 1982 das noch nicht fertig gestellte franzsische Kraftwerk Creys-Malville auseinem tragbaren Raketenwerfer (Typ RPG-7) mit mehreren Raketen beschossen. Das Ge-bude wurde leicht beschdigt. Durch die rasante Weiterentwicklung dieser Waffenart stellte

    sich die Frage, welche Wirkung moderne panzerbrechende Waffen, die zudem eine weiteVerbreitung haben, entfalten knnten. Aufgrund der Leistungsdaten und der Verbreitungwurde die AT-14 Kornet-E fr eine genauere Betrachtung ausgewhlt.

    Eines wird deutlich: Der Absturz einer entfhrten Verkehrsmaschine auf ein Atomkraftwerkund der Beschuss eines Atomkraftwerks mit panzerbrechenden Waffen sind letztlich nichtdie einzigen mglichen Terrorszenarien. Sicherheit bietet nur ein zgiger Atomausstieg.Greenpeace fordert, die Atomkraftwerke der ltesten Baulinien sofort abzuschalten und bis2015 komplett aus der Atomenergie auszusteigen.

    HINWEISSensitive Details werden in diesem Bericht nicht genannt. Alle hier verwendeten Informatio-nen sind ffentlich zugnglich und / oder ohne groen Aufwand zu beschaffen. Die unge-krzte Fassung dieses Berichts wird von Greenpeace im Rahmen von Klageverfahren ge-nutzt.

  • 8/7/2019 KURZ Panzerbrechende Waffen 14.09.2010 Atomkraftwerke Deutschland

    3/10

    3

    Inhaltsverzeichnis

    1 Einleitung .................................................................................................................. 1

    2 Panzerabwehrlenkwaffen.......................................................................................... 1

    2.1 Leistungsmerkmale ............................................................................................ 1

    2.2 Wirkung Hohlladungsgefechtskopf ..................................................................... 2

    2.3 Wirkung thermobarischer Gefechtskopf ............................................................. 3

    2.4 AT-14 Kornet-E .................................................................................................. 3

    2.5 Verfgbarkeit panzerbrechender Waffen............................................................ 4

    3 Russische Beschusstests ......................................................................................... 4

    4 Terrorangriff auf ein (lteres) deutsches Atomkraftwerk ........................................... 5

    4.1 Reaktorgebude der Siedewasserreaktoren der Baulinie 69 ............................. 5 4.2 Reaktorgebude der Druckwasserreaktoren der Baulinie 2 ............................... 5

    4.3 Mgliches Angriffsszenario................................................................................. 6

    5 Quellen...................................................................................................................... 7

  • 8/7/2019 KURZ Panzerbrechende Waffen 14.09.2010 Atomkraftwerke Deutschland

    4/10

  • 8/7/2019 KURZ Panzerbrechende Waffen 14.09.2010 Atomkraftwerke Deutschland

    5/10

    2

    Die Weiterentwicklung der Waffensysteme mit dem Ziel, stehende und fahrende Objekteauch in grerer Entfernung bekmpfen zu knnen, fhrte zur deutlichen Steigerung derErsttrefferwahrscheinlichkeit. Dies wurde u.a. durch vereinfachte Steuerungsmglichkeitenerreicht.Die Panzerabwehrlenkwaffen der ersten Generation verwenden ein sogenanntes manual

    command-to-line-of-sight (MCLOS)-Leitsystem, bei dem der Schtze Flugkrper und Zielzusammen im Auge behalten muss. Viele der heute verwendeten Waffensysteme arbeitenmit dem halbautomatischen SACLOS-Steuersystem (semiautomatic command-to-line-of-sight): Whrend der Flugphase bleibt der Schtze stndig mit dem Zielkreuz auf dem Zielob-jekt. Am Heck des Flugkrpers ist ein Infrarotsender angebracht. Das System vergleicht dieSenderposition stndig mit der Position des angepeilten Ziels. Die Ersttrefferwahrscheinlich-keit liegt bei ber 90 Prozent, das System ist dementsprechend auch bei ungebten Scht-zen zuverlssig. Die Neuentwicklungen bei den Steuerungs- und Zielsystemen der Waffenerhht nicht nur die Treffsicherheit, sie vereinfacht auch einen Mehrfachbeschuss ein unddesselben Ziels.Die Weiterentwicklung der Waffensysteme zielte auch auf die Erhhung der Reichweiten ab.

    Tragbare panzerbrechende Lenkwaffen haben heutzutage Reichweiten von bis zu 5.000Metern und knnen auch auf Fahrzeugplattformen montiert werden.Die Entwicklung leistungsstarker bunker- und panzerbrechender Gefechtskpfe hat dasEinsatzspektrum panzerbrechender Waffen vergrert. Dieses vergrerte Einsatzspektrumbedeutet auch eine grere Bedrohung der Atomkraftwerke. Gefechtskpfe von Waffensys-temen der dritten Generation sind bereits in der Lage, rund einen Meter dicken Panzerstahloder eine etwa drei Meter dicke Stahlbetonwand zu durchschlagen.Die Waffensysteme wurden auch dahin gehend weiterentwickelt, Panzer bei einem Treffervollstndig zu vernichten. Dies wurde durch eine Verstrkung der Sekundrwirkungen er-reicht: Der Hohlladungsstachel des Geschosses durchschlgt die Panzerung und bringtdabei einen Teil der Explosionsenergie in den Innenraum des getroffenen Fahrzeugs. Dort

    breiten sich Fragmente der Panzerung aus und zerstren u.a. technische Gerte im Innen-raum. So knnten, wrde ein Atomkraftwerk angegriffen werden, auch im Inneren einesReaktorgebudes grere Zerstrungen angerichtet werden.Die technische Mglichkeit schneller Schussfolgen und eine gute Nachladbarkeit vereinfa-chen einen Angriff und ermglichen ebenfalls einen mehrfachen Zielbeschuss.Auch das geringere Gewicht und die leichtere Bedienbarkeit der modernen Waffensystemevereinfachen die Handhabung und damit einen Angriff, die Vorbereitung eines Angriffs wirdzustzlich durch den geringen Wartungs- und Ausbildungsaufwand erleichtert [BECKER2005].

    2.2 Wirkung HohlladungsgefechtskopfEin Hohlladungsgefechtskopf besteht aus einem hohlen und mit Sprengstoff ummanteltenMetallkegel. Beim Aufprall auf das Ziel wird der Sprengstoff gezndet. Der sich bildendeMetallstrahl (Hohlladungsstachel) trifft mit sehr hoher Geschwindigkeit (mehrere TausendMeter pro Sekunde) auf das Ziel. Dabei entsteht ein derartig hoher Druck, dass sich physi-kalisch gesehen der Panzerstahl wie eine Flssigkeit verhlt und so vom Stachel problem-los durchdrungen werden kann. Die ffnung, die ein solcher Strahl erzeugt, ist verhltnis-mig klein. Der Metallstrahl und Partikel der durchschlagenden Panzerung verursachenjedoch im Inneren des Panzers verheerende Schden (z.B. Zerstrung der technischenGerte, Ttung der Besatzung und Zndung von Munition).Heutzutage werden meist Tandemsprengkpfe verwendet, die aus zwei hintereinanderangeordneten Hohlladungssprengkpfen bestehen. Tandemgefechtskpfe wurden zur Zer-

  • 8/7/2019 KURZ Panzerbrechende Waffen 14.09.2010 Atomkraftwerke Deutschland

    6/10

  • 8/7/2019 KURZ Panzerbrechende Waffen 14.09.2010 Atomkraftwerke Deutschland

    7/10

    4

    sung auf bis zu 3.500 Metern Entfernung bei Nacht erlaubt. Es ist mglich, von einem Zielge-rt zwei Abschussvorrichtungen gleichzeitig anzusteuern und dadurch ein Ziel simultan mitzwei Raketen anzugreifen [ARMY 2010; KBP 2010].

    Leistungsdaten AT-14 Kornet-E laut Herstellerangaben [KBP 2010]

    Reichweite 100 bis 5.500 MeterKaliber 152 MillimeterSteuerung SACLOSDurchschlagsleistung Hohlladungsgefechtskopf 1 bis 1,2 Meter PanzerstahlExplosionskraft thermobarischer Gefechtskopf 10 Kilogramm TNT quivalentLadegeschwindigkeit 30 Sekunden

    2.5 Verfgbarkeit panzerbrechender Waffen

    Tragbare panzerbrechende Waffen werden in vielen Lndern hergestellt und sind weltweitsehr verbreitet. Auch auf dem Schwarzmarkt sind sie in groer Zahl vertreten, denn: Sie sindeinfach zu transportieren und zu verbergen, sie sind haltbar und wenig stranfllig. Auer-dem erfordert ihr Einsatz keine lange Ausbildung. Vor allem aber sind sie wirkungsvoll gegenverschiedene Ziele einsetzbar. Einfachere ltere Systeme kosten in der Regel wenig, z.B.liegt der Preis der russischen Waffe RPG-7 auf den Schwarzmrkten in Afrika und Asien bei50 bis 100 Euro [MEUTER 2005].Auch moderne Waffensysteme sind auf dem Schwarzmarkt erhltlich. Als beispielsweise imAugust 2003 die US-Sicherheitsbehrde verhinderte, dass ein britischer Waffenhndlermoderne russische Flugabwehrraketen an Terroristen verkaufte, hie es in Medienberichten,dass Hunderte, wenn nicht Tausende solcher Flugabwehrraketen auf dem internationalenSchwarzmarkt fr Waffen vermutet werden [STERN 2003]. Flugabwehrraketen, die von derSchulter abgefeuert werden knnen, sind in Gre, Gewicht und Verbreitungsgrad ver-gleichbar mit panzerbrechenden Infanteriewaffen.Es muss insgesamt davon ausgegangen werden, dass es potenziellen Attenttern mglichwre, durch illegale Waffenbeschaffung an AT-14 Kornet-E inklusive der zugehrigen Kom-ponenten zu gelangen. Thermobarische Gefechtskpfe wurden mglicherweise bereitsvereinzelt von Terroristen eingesetzt aber das konnte nicht hundertprozentig belegt wer-den.Die AT-14 Kornet-E wird weltweit verkauft. Bereits 1996 erhielt z.B. die syrische Armee dieseWaffe. 2006 schlossen Algerien und Russland einen Liefervertrag ab [NOVOSTI 2007a, b].Auf der Waffenmesse IDEF-2009 in Istanbul erwies sich dieses Waffensystem als einer dergrten Hits. Laut Medienberichten haben ber 20 Lnder groes Interesse daran gezeigt,fnf haben sich bereits whrend der Messe fr den Kauf entschieden [NOVOSTI 2009]. Jemehr dieser Waffensysteme weltweit im Umlauf sind, je einfacher wird es fr Terrororganisa-tionen werden, an diese Waffen zu gelangen.

    3 Russische Beschusstests

    Vor einigen Jahren fanden Beschusstests in Russland statt, mit ihnen wurde in einemModellaufbau die Verwundbarkeit eines neuen Reaktortyps (vierte Generation) gegenbermodernen Waffensystemen untersucht. Als Waffensystem wurde u.a. die AT-14 Kornet-Eeingesetzt. Das Fazit: Mit dem Angriffsszenario der Beschusstests knnte ein Kernschmelz-unfall verursacht werden.

  • 8/7/2019 KURZ Panzerbrechende Waffen 14.09.2010 Atomkraftwerke Deutschland

    8/10

    5

    4 Terrorangriff auf ein (lteres) deutsches Atomkraftwerk

    Aus den Ergebnissen der russischen Beschusstests lassen sich Rckschlsse auf die po-tenziellen Auswirkungen eines derartigen Beschusses auf ein deutsches AKW ziehen. Ver-mutlich bestnde auch fr die neueren Atomkraftwerke eine Gefahr. Da die Gefahr fr dielteren Atomkraftwerke aber, wie bereits erwhnt, erheblich grer wre, wird folgend auf

    diese eingegangen.

    4.1 Reaktorgebude der Siedewasserreaktoren der Baulinie 69 3

    Der radioaktive Brennstoff befindet sich im Reaktordruckbehlter, einem Stahlbehlter miteiner Wandstrke von ca. 15 Zentimetern. Der Reaktordruckbehlter (RDB) wird bis etwazwei Drittel seiner Hhe von einem biologischen Schild aus Schwerbeton zur Abschirmungder radioaktiven Strahlung umschlossen (Wandstrke etwa ein Meter). Reaktordruckbehltersowie angrenzende Rohrleitungen werden von einem Sicherheitsbehlter druckfest um-schlossen, er soll die radioaktiven Spaltprodukte bei Strfllen einschlieen.Der Sicherheitsbehlter besteht aus einem kugelfrmigen Stahlbehlter (Innendurchmesser27 Meter) mit einer zylinderfrmigen Verlngerung im unteren Bereich. Er ist innen mit Split-terschutzbeton (Dicke ca. ein halber bis ein Meter) ausgekleidet, der die Stahlhaut bei einemRohrleitungsbruch gegen Splitter schtzen soll. Der Splitterschutz verluft im oberen undunteren Bereich des Sicherheitsbehlters direkt an der Stahlhaut und im mittleren Bereicham inneren Rand der Kondensationskammer (eine umlaufende, in sich geschlossene Kam-mer mit einem groen Wasservolumen, um bei einem Strfall den austretenden Dampf zukondensieren). Gleichzeitig stellt die Kondensationskammer einen Wasservorrat fr dieSicherheitssysteme bereit. Der Stahl des Sicherheitsbehlters ist an den Stellen ohne Be-tonauflage dnn (ca. zwei bis sieben Zentimeter). Innerhalb des Sicherheitsbehlters befin-den sich (auer dem Reaktordruckbehlter und den dort anschlieenden Rohrleitungen)viele weitere sicherheitsrelevante Komponenten des Reaktors.

    Der Sicherheitsbehlter befindet sich in einem rechteckigen Reaktorgebude aus Stahlbetonmit Wand- und Deckenstrken von etwa 60 Zentimetern, in Krmmel von etwa einem Meter.Der Abstand zwischen Reaktorgebude und Sicherheitsbehlter betrgt (in Abhngigkeit vonder Hhe) ein bis 15 Meter. Der Sicherheitsbehlter selbst liegt im unteren Bereich desGebudes, der Abstand zur Decke betrgt etwa 30 Meter.Das Brennelementlagerbecken ist im oberen Teil des Reaktorgebudes angeordnet, auer-halb des Sicherheitsbehlters. Zwischen Dach und Sicherheitsbehlter befinden sich einigednnere Betonstrukturen sowie die Krananlage zur Handhabung der Brennelemente. DasReaktorgebude wird von mehreren unterschiedlich hohen Gebuden umgeben [BMU 2007;KWS 2008].

    4.2 Reaktorgebude der Druckwasserreaktoren der Baulinie 2 4

    Der Brennstoff befindet sich in einem sthlernen Reaktordruckbehlter (Wandstrke 25Zentimeter). Dieser ist von einer etwa 1,5 Meter dicken Betonstruktur, dem biologischenSchild, umgeben.Ein sthlerner Sicherheitsbehlter mit einem Durchmesser von mehr als 50 Metern und einerWandstrke von ca. drei Zentimetern schliet den Reaktordruckbehlter sowie weitere si-cherheitsrelevante Komponenten des Primrkreises ein. Er enthlt auch das Lagerbeckenfr abgebrannte Brennelemente. Im unteren Bereich ist der Sicherheitsbehlter mit Stahlbe-ton ausgelegt. Um den Sicherheitsbehlter vor Einwirkungen durch den Abriss der unterDruck stehenden Leitungen von innen zu schtzen, befindet sich an seinem Rand ein

    3 Siedewasserreaktoren der Baulinie 69 (SWR 69) sind Brunsbttel, Philippsburg 1, Isar 1 und Krmmel.4 Druckwasserreaktoren der Baulinie 2 sind Biblis A, Biblis B, Neckarwestheim 1 und Unterweser.

  • 8/7/2019 KURZ Panzerbrechende Waffen 14.09.2010 Atomkraftwerke Deutschland

    9/10

    6

    Trmmerschutzzylinder. Er hat eine Wandstrke von ca. 80 Zentimetern und reicht bis in dieHhe der druckfhrenden Anlagenteile.Der Sicherheitsbehlter ist von einem Reaktorgebude (Wandstrke ca. 80 Zentimeter)umgeben. Dieses Gebude ist bis in eine Hhe von ca. 25 Metern zylindrisch ausgefhrt(Auendurchmesser 56 Meter). Der obere Teil besteht aus einer halbkugelfrmigen Beton-

    kuppel, die einen Abstand von 1,4 Metern zum Sicherheitsbehlter hat. Im zylindrischen Teilist der Abstand zwischen Sicherheitsbehlter und Gebudewand grer (bis ca. acht Meter),das Reaktorgebude enthlt dort einige sicherheitsrelevante Komponenten [BMU 2007;KWS 2002].

    4.3 Mgliches Angriffsszenario

    Ein denkbares Terrorszenario wre der Beschuss eines Atomkraftwerks mit dem Waffensys-tem AT-14 Kornet-E aus mehreren hundert Metern Entfernung. Ein solcher Terrorangriffknnte, sofern auch thermobarische Gefechtskpfe eingesetzt werden, einen Kernschmelz-unfall mit erheblichen radioaktiven Freisetzungen verursachen.

  • 8/7/2019 KURZ Panzerbrechende Waffen 14.09.2010 Atomkraftwerke Deutschland

    10/10

    7

    5 Quellen

    ARMY 2010 Army-technology: Kornet E Anti-Armour Missile, Russia,www.army-technology.com/projects/kornet/ , eingesehen im Mrz 2010

    BECKER 2005 Becker, O. Studie zu den Auswirkungen eines Beschusses der im

    Standort-Zwischenlager Krmmel aufbewahrten Behlter des TypsCASTOR V/52 mit panzerbrechenden Waffen, Dezember 2005BMU 2007 Bundesministerium fr Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit:

    bereinkommen ber nukleare Sicherheit, Bericht der Regierung derBundesrepublik Deutschland fr die Vierte berprfungstagung im Ap-ril 2008, Berlin Oktober 2007

    EC 2010 EconomicsExperts: Thermobaric Weapons,www.economicexpert.com/a/Fuel:air:explosive.htm, eingesehen imMrz 2010

    FAS 2010 Federation of American Scientists (FAS): Fuel/Air Explosive (FAE),

    www.fas.org/man/dod-101/sys/dumb/fae.htm, eingesehen im Mrz2010HEISE 2007 Telepolis: Russlands Militr demonstriert technologische Innovations-

    fhigkeit, 15.09.2007,www.heise.de/tp/r4/artikel/26/26200/1.html, ein-gesehen im Mrz 2010

    KBP 2010 KBP: KORNET-E ANTITANK MISSILE SYSTEM,www.kbptula.ru/eng/atgw/kornet.htm, eingesehen im Mrz 2010

    KWS 2002 Kraftwerksschule: Aufbau von Kernkraftwerken (DWR), Fachheft 28,2002

    KWS 2008 Kraftwerksschule: Aufbau von Kernkraftwerken (SWR), Fachheft 27,

    2008MEUTER 2005 Meuter, Thomas (Rstungsexperte und Redakteur beim Behrden

    Spielgel): persnliche Mitteilung an Oda Becker am 14.11.2005NOVOSTI 2007a Russische Informations- und Nachrichten Agentur Novosti: Russland

    liefert wieder Waffen in den Nahen Osten, 19.06.2007,http://de.rian.ru/safety/20070619/67446073.html, eingesehen im Mrz2007

    NOVOSTI 2007b Russische Informations- und Nachrichten Agentur Novosti: Waffen-markt: Algerien kann Indien und China bei Waffenkufen in Russlandbertreffen, 05.04.2007,http://de.rian.ru/business/20070405/63137770.html, eingesehen imMrz 2010

    NOVOSTI 2009 Russische Informations- und Nachrichten Agentur Novosti: RussischePanzerabwehr-Raketen sorgen fr Furore auf IDEF-2009, 30.04.2009,http://de.rian.ru/safety/20090430/121393495.html, eingesehen im Mrz2010

    STERN 2003 Stern online: Geheimdienste vereiteln womglich Terroranschlag;13.08.2003,www.stern.de, eingesehen im Juli 2004