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2O18 2 Publiziert von DETAIL Business Information GmbH ISSN 1433-2620 > B 43362 >> 22. Jahrgang >>> www.digitalproduction.com Deutschland € 17,90 Österreich € 19,– Schweiz sfr 23,– MAGAZIN FÜR DIGITALE MEDIENPRODUKTION MÄRZ | APRIL 02:2018 Landscapes Digitale Landschaften für jede Produktion Editing Edius 9, Lesspain Kyno auf Windows und Avid First Praxis Maya 2018, Fusion, UE4, Modo Retopo und mehr …

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2O18

2Publiziert von DETAIL Business Information GmbH

ISSN 1433-2620 > B 43362 >> 22. Jahrgang >>> www.digitalproduction.com Deutschland € 17,90

Österreich € 19,–

Schweiz sfr 23,–

MAGAZIN FÜR DIGITALE MEDIENPRODUKTION MÄRZ | APRIL 02:2018

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Landscapes Digitale Landschaften für jede Produktion

Editing Edius 9, Lesspain Kyno auf Windows und Avid First

Praxis Maya 2018, Fusion, UE4, Modo Retopo und mehr …

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Schmerzfreier mit Kyno? Das AV-Media-Manage-ment-Tool von Lesspain Software ist seit Kurzem auch für Windows erhältlich: die Software im Work-flow-Test. von Tom Jansen

Kyno für Windows

Version: 1.4.1Plattformen: Windows (ab Win7 Service Pack1), MacPreis: 159 € (inkl. 1 Jahr Updates)

i Testrechner 1: Desktop PC, Win 1O Pro 64 Bit, AMD Threadripper 195OX, 48 Gbyte RAM, GTX 1O7O, 5OO Gbyte SSD

i Testrechner 2: Laptop, Win 1O Home 64 Bit, i7-451O CPU, 16 Gbyte RAM, GT 75OM, 1 Tbyte HDD

i www.lesspain.software/kyno

Formate

Abspielbar & Konvertierbar

i Bild & Video: AIC, BMP, CFHD, Dirac, DNxHD, DPX, DV, FFV1, FLV, FRAPS, GIF, H.264, HAP, HEVC, JPEG 2OOO, JPG, MPEG-1, MPEG-2, MPEG-4, MSMPEG-4V1, MSMPEG-4V2, MSMPEG-4V3, PNG, ProRes, QTRLE, Raw Video, SVQ3 Video, TGA, TIFF, V21O, VC1, VP6, VP8, VP9, WMV1, WMV2, WMV3

i Audio: AAC, AC-3, ADPCM IMA QT, ADPCM MS, ADPCM_IMA_WAV, ALAC, DCA, FLAC, MP1, MP2, MP3, OPUS, PCM, TrueHD, VORBIS, WMA Lossless, WMA Pro, WMA Voice, WMA1, WMA2

Als Zielformat

i Video: ProRes (nur Mac), XDCAM HD422, MPEG4, MJPEG, V21O Uncompressed, CineForm 4:2:2 1Obit, H.264, Flash Video (FLV), WMV, WebM VP8/Vorbis, WebM VP9/Vorbis

i Audio: Wav, AIFF, AAC/M4A, MP3, MP2, PCM in Mov

Kyno Head

Drehtag geschafft, Daten gesichert, Akkus laden wieder. Aber wohin, um das aufgenommene Material zu sich-

ten und auszuwerten – Bridge, Catalyst oder doch durch den Ingest-Dschungel nach Pre-lude? Lesspain Software verspricht mit Kyno eine Befreiung von lästigen Management-Workflows. Das Asset Management Tool für AV-Medien hat nun den Sprung von Mac auf die Windows-Version gewagt. Wir schauen uns an, was sich seit unserem letzten Test getan hat, und ob es sich lohnt, hinterher-zuspringen (den ersten Test finden Sie zum kostenlosen Download unter www.digital-production.com).

Bis vor Kurzem befand sich Kyno noch in der Windows-Betaphase – davor gab es das Tool ausschließlich für Mac. Pünktlich zu unserem Test veröffentlichte Lesspain mit dem Update 1.4 auch die offizielle Windows-Version. Mit dem alleinigen Fokus auf Vi-deo-, Bild- und Audio-Formaten richtet sich die Software insbesondere an Filmemacher, Blogger und Journalisten.

Seit unserem letzten Testlauf in der DP 06:16, stand unter anderem noch im Raum, welche Lösung es für den Generationswech-sel weg von ProRes geben wird und ob Les-spain an der Unterstützung von RAW-For-maten arbeiten wird. Da inzwischen viele weitere Neuerungen hinzugekommen sind, wollen wir aber nicht nur wissen, was sich in diesem Zusammenhang getan hat. Als Vorgeschmack zu unserer nächsten Ausgabe (Schwerpunkt: Asset Management) schau-en wir uns daher die Funktionskontexte im Detail an und klären mögliche Unterschiede zur Mac-Version.

Interface

Mit der übersichtlichen Aufteilung der Fen-ster wirkt Kyno schon beim ersten Start sehr aufgeräumt: Links befindet sich die Naviga-tion mit Arbeitsbereich, Geräten und Aktivi-täten. Auf der rechten Seite findet man den großen Browser zur Bearbeitung des Materi-als, der sich jeweils mit Listen-, Symbol- und

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Detailansicht betrachten lässt. Über die obere Menü-Leiste der einzelnen Reiter „Ablage“, „Bearbeiten“, „Wiedergabe“, „Metadaten“, „Konvertieren“, „Ansicht“ und „Verlauf“ sind alle Features schnell gefunden.

Lediglich Funktionen wie Denoise, das beim Konvertieren in den Filtern der Video-Einstellungen zu finden ist, waren für un-seren Geschmack etwas versteckt. Insgesamt ist auch eine gute Navigation mit Shortcuts verfügbar: Das Wechseln der Ansichten etwa erfolgt über Strg+1 bis 3, die Bewertung von Material über die Tasten 0 bis 5. Einzig ne-gativ ist aufgefallen, dass es wohl noch kei-nen Rückgängig- bzw. Strg+Z-Befehl gibt, der unter anderem bei fälschlicher Batch-Umbe-nennung, Tag-Zuordnung oder Löschung von Dateien mehr als nützlich wäre.

Daten, Formate & Codecs

Der erste Schritt nach einem erfolgreichen Drehtag ist in der Regel zunächst die Siche-rung des Rohmaterials. Eine Batch-Copy-Funktion mit entsprechend zuverlässiger Prüfsummenverifizierung ist zum aktuellen Zeitpunkt noch nicht vorhanden. Zwar bie-tet sich Kyno mit seinen Features auch für eine Onset-Betrachtung des Footage an, wer aber wirklich auf Nummer sichergehen und

keine Schreibvorgänge auf dem Datenträger des Roh-materials riskieren möchte, sollte erst loslegen, wenn die Daten gesichert sind.

Die Liste der unterstütz-ten Formate und Codecs wird immer länger, in Kyno lassen sich nahezu alle gewünschten Video-, Bild- und Audio-For-mate abspielen und konver-tieren. Leider fehlen dabei bisher noch RAW-Formate und Bildserien, die aber auch für kommende Versionen ge-plant sind – einen genauen Zeitpunkt konnten die Macher noch nicht angeben. Umfang-reich sind zudem die wählbaren Zielformate bei einer Umwandlung des Footage mit der Software (siehe Infobox). Nur die Option, in ProRes zu konvertieren, ist in der Windows-Version nicht möglich, was auch den einzigen Unterschied zur Mac-Version darstellt. Da aktuell sowieso nach Alternativen zu ProRes gesucht wird, ist das kein großes Problem mehr. Lesspain Software hat dafür Support für den GoPro-Cineform-Codec hinzugefügt, mit dem es nun die Option für ein 10-Bit-Format zum Editing Export gibt.

Medien sichten und filtern

Je nach Menge der Daten, die gesichtet wer-den müssen, kann Kyno mit Drilldown punk-ten, wodurch alle Medien aus den jeweiligen Unterordnern in den drei Ansichten (Liste, Symbol, Detailansicht) zugänglich gemacht werden. Diese können dabei direkt nach Medientyp, letzter Bearbeitung und indivi-duellen Filtern sortiert werden. Vor der Aus-wertung ist hier auch die Report-Funktion nützlich, mit der sich eine schnelle tech-

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nische Zusammenfassung aller ausgewähl-ten Dateien anfertigen lässt. Praktisch ist das besonders, wenn ein kurzer Qualitätscheck benötigt wird.

Die Features des Players umfassen unter anderem Frame-by-Frame-Ansicht, einstell-bare Bildraten (etwa für Slow-Motion-Pre-views), Zoom an der Position des Mauszeigers und sogar eine Zebra-Funktion. Zusätzlich können Marker, In- und Out-Points, sowie Standbilder gesetzt und exportiert werden. Die Performance war auf beiden Testrech-nern sehr flüssig und stabil, solange keine Bildserien in einem Unterordner enthalten waren. Beim Testdurchlauf ist die Software kein einziges Mal abgestürzt. Bei Perfor-mance-Problemen können aber auch über eine Voranalyse schon vorab Thumbnails und Metadaten gespeichert werden.

Metadaten und LUTs

Seit der Version 1.4 unterstützt Kyno LUTs für das jeweilige Log-Footage, welche über den Player im Menü ausgewählt und auch beim Konvertieren auf Clips angewendet werden können. Mitgeliefert werden LUTs für Arri Log-C, Panasonic V-Log und Sony S-Log nach Rec. 709, vorhandene Tables aus DaVinci und Premiere werden automatisch hinzugefügt. Metadaten werden nicht in die

Datei selbst geschrieben, sondern separat gespeichert. Die Integra-tion der einzelnen Parameter wie Titel, Bewertung, Tags und Marker ist gut umgesetzt und ermöglicht eine schnelle Bearbeitung und Fil-terung.

Hierbei ist es auch möglich, als Team im Netzwerk oder mit Cloud-Diensten wie Dropbox und Google Drive zu arbeiten. Wer nach der Auswertung ein Batch-Rename vornehmen möchte, kann inzwi-schen auch eigene Rename-Regeln erstellen.

Transkodierung

Eine der Besonderheiten von Kyno sind die umfangreichen Transkodierungs-Features, die sich über die Bereiche Konvertieren, Kombinieren und über Subclips ansteuern lassen. Bei „Konvertieren“ werden eine oder mehrere Dateien in das gewünschte Ausga-beformat umgewandelt, „Kombinieren“ er-möglicht das Zusammenfügen zweier oder mehrerer Clips in eine Datei.

Nach Selektion der Clips lässt sich das zu-gehörige Menü durch die Kategorien „Audio“, „Distribution“, „Experimentell“, „Rewrap“, „Schnitt“ und „Web“ auswählen. Hier wird

zunächst der Ausgabeort bestimmt inklusive der Batch-Rename-Funktion. Anschließend gibt es weitere Einstellungsoptionen für das Dateiformat, Video- und Audio-Kodierung. Ebenso lässt sich der gewollte Ausschnitt des Clips über die im Player ausgewählten In- und Out-Handles definieren. Sowohl das einfache Konvertieren, als auch die Kombi-nation mehrerer Videos hat im Test sehr gut funktioniert.

Wer hier noch einen Schritt weitergehen möchte, findet in den Videoeinstellungen zu-sätzliche Reiter für „Filter“ zur Rauschunter-

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drückung, Schärfe / Unschärfe, LUTs zur Anwendung von Look-Up Tables bei der Kodierung so-wie einen Reiter zum Anpassen eines Time-Code-Overlay.

Bei der Rauschunterdrü-ckung gibt es leider keine Vorschau oder Regler, nur ein An / Aus-Häkchen. Zu anderen dedizierten Denoising-Tools, etwa aus Resolve oder After Effects, ist das natürlich kein Vergleich. Wer allerdings unter Zeitdruck steht, kann von die-sem Feature profitieren. Beim Hinzufügen eines Timecodes können mittlerweile auch die Informationen aus der Quelldatei übernommen werden.

Pipeline

Eine wichtige Komponente ist die Workflow- und Pipeline-Integration. Die zuvor genann-ten Subclips ermöglichen eine schnelle Vor-bereitung von Material inklusive Export zu NLEs – bis jetzt Premiere und Final Cut Pro. Über die In- und Out-Handles im Player kön-nen Sie einen Clip mit dem Shortcut „S“ in Abschnitte – die Subclips – unterteilen. So erlaubt Kyno schon beim Sichten schnell und einfach Pre-Cuts anzulegen.

Bei geöffnetem Premiere-Projekt können diese problemlos zu Premiere gesendet wer-den. Dabei gibt es zwei Möglichkeiten: die Subclips vorher mit dem gewählten Zeitab-schnitt zu konvertieren, um so nur den rele-vanten Ausschnitt im Editor zu verwenden, oder die Datei mit Subclips ohne Konvertie-rung zum NLE zu senden. Bei Letzterem wird der ganze Clip übertragen, während der Sub-clip als Markierung im Editing sichtbar ist.

Diese Features haben so gut funktioniert, dass wir auch in Zukunft nicht mehr darauf verzichten wollen. Auch die Übertragung der Metadaten und Markern lief im Test mit Pre-miere Pro (CC 2018) reibungslos. Leider ist der Support für DaVinci Resolve noch nicht gegeben. Das Problem liegt hier allerdings nicht bei Kyno, da Blackmagic Design weiter-hin nicht den Import von Einzelclips mit Me-tadaten unterstützt – die Entwickler arbeiten hier aber bereits an einer Lösung.

Eine weitere Workflow-Hilfe erlaubt der Excel-Ex-port, um Shotlisten direkt aus Kyno heraus mit ent-sprechend auswählbaren Metadaten zu erstellen. Gerade wer im Austausch mit Klienten oder Teammit-gliedern nicht die gleichen Tools oder Player zur Verfü-gung hat, wird dieses Fea-ture häufig beanspruchen.

Fazit

Nun bleibt die Frage, ob sich die Investition in Kyno als AV Media Manager der Wahl auch lohnt: Im Gegensatz zu alternativer Software wie Adobe Bridge verzichtet Kyno bewusst auf weitere Medienformate, auch auf Word-Dokumente oder PDFs, und richtet sich spe-ziell auf das Managen von Videos, Bildern & Sounds. Die Entwickler zeigen dabei, dass es möglich ist, das Tool ohne Probleme in bestehende Workflows integrieren und effi-zient nutzen zu können – auch ohne lang-wierige Ingest-Abläufe, wie etwa in Prelude.

Um in Kyno einen von Beginn abge-rundeten Arbeitsprozess zu gewährleisten, wären eine Batch-Copy-Funktion mit ent-sprechender Datensicherheit zum Offloading und vor allem ein Rückgängig-Befehl eine sinnvolle Ergänzung, die uns im Workflow-Test noch etwas gefehlt hat.

Obwohl Kyno gerade erst frisch aus der Windows-Beta kommt und an einigen dieser

Stellen noch Verbesserungen benötigt, läuft die Software in der Version 1.4.1 schon sehr stabil und bietet mit dem großen Funktions-umfang nützliche Werkzeuge für den Media-Management-Workflow. Dazu gehören vor allem die Report- und Shotlist-, sowie die Subclip- und Transkodierungs-Features zur schnellen Aufbereitung von Pre-Cuts, die besonders bei repetitiven Aufgaben den Ar-beitsaufwand deutlich reduzieren können. Mit dem Player lässt sich zudem gut analy-sieren und auswerten.

Wer sich also in der Zielgruppe sieht und hauptsächlich mit den genannten drei Me-dien zu tun hat, wird mit Kyno auch in der aktuellen Version schnell auf seine Kosten kommen.

Wer hingegen im Produktionsbereich mit RAW-Formaten arbeitet, muss sich leider noch gedulden, bis Lesspain die Formataus-wahl erweitert. › ei

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