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LEHRÜBUNGEN Schulung der Reaktions- und Sprintfähigkeit Berufskolleg Waldenburg, Ausbildungsstätte für staatlich anerkannte Sport- und Gymnastiklehrer, Sport- und Physiotherapeuten Berufskolleg in freier Trägerschaft gemeinnütziger e.V. Eichenstraße 11, 74638 Waldenburg Telefon (0 79 42) 91 21-0 Datum der Lehrpr obe: 22.6.2007 Lehrkraft: Frau Klotz von: Elena Hager Melanie Michelbach Isabell Schwegler (4.6.1986) (13.1.1990) (8.4.1987) LG 64 B

LEHRÜBUNGEN - Home - Ausbildung zum …...Inhaltsverzeichnis Seite 1. Analyse der Lernbedingungen und Lerngruppe1.1 Analyse der Lerngruppe 3 1.2 Institutionelle Rahmenbedingungen

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L E H R Ü B U N G E NSchulung der Reaktions-

und Sprintfähigkeit

Berufskolleg Waldenburg, Ausbildungsstätte für staatlich anerkannte Sport- und Gymnastiklehrer, Sport- und Physiotherapeuten

Berufskolleg in freier Trägerschaft gemeinnütziger e.V.Eichenstraße 11, 74638 Waldenburg

Telefon (0 79 42) 91 21-0

Datum der Lehrprobe: 22.6.2007Lehrkraft: Frau Klotz

von: Elena Hager Melanie Michelbach Isabell Schwegler(4.6.1986) (13.1.1990) (8.4.1987)

LG 64 B

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IInnhhaallttssvveerrzzeeiicchhnniiss Seite

1. Analyse der Lernbedingungen und Lerngruppe11..11 AAnnaallyyssee ddeerr LLeerrnnggrruuppppee 3

11..22 IInnssttiittuuttiioonneellllee RRaahhmmeennbbeeddiinngguunnggeenn 3

2. Zum Thema22..11 SSaacchhaannaallyyssee

• Die Lauftechnik des Sprints 4

• Definition Schnelligkeit 4

• Die 4 Phasen des 100-m-Sprints 5

• Reaktionsschulung und Beschleunigungsfähigkeit 5

• Verschiedene Reaktionsformen 6

• Weitere Unterteilung zwischen Einfach- und Auswahlreaktion 6

22..22 DDiiddaakkttiisscchhee AAnnaallyyssee mmiitt ddiiddaakkttiisscchheerr RReedduukkttiioonn 6

• Didaktische Reduktion 7

22..33 CCuurrrriiccuullaarree BBeeggrrüünndduunngg uunndd SStteelllluunngg ddeerr SSttuunnddee

iinn ddeerr UUnntteerrrriicchhttsseeiinnhheeiitt 7

3. Lernziele 7

4. Methodische Überlegungen zur Stunde44..11 MMeetthhooddiisscchhee ÜÜbbeerrlleegguunnggeenn uunndd EEnnttsscchheeiidduunnggeenn

• Aufwärmphase 8

• Spielphase 8

• Schlussphase 10

44..22 ZZuu eerrwwaarrtteennddee HHaauuppttffeehhlleerr uunndd KKoorrrreekkttuurrmmaaßßnnaahhmmeenn 10

5. Geplanter Unterrichtsverlauf 11

6. Literatur/Quellen 12

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Lehrübungen: Schulung der Reaktions- und Sprintfähigkeit

1. Analyse der Lernbedingungen und Lerngruppe

1.1 Analyse der LerngruppeDie Lerngruppe ist das 2. Semester des Berufskollegs Waldenburg. Die Klasse ist sozial

homogen. Sie besteht aus insgesamt 30 Schülerinnen und Schülern (SuS), davon sind

20 Mädchen und 10 Jungen. Eine Schülerin dieser Klasse sitzt im Rollstuhl. Seit diesem

Semester ist außerdem eine neue Schülerin dazu gekommen. Die Klasse kennt sich

schon seit gut einem halben Jahr, hat sich mittlerweile jedoch in mehrere Kleingruppen

aufgespalten.

Die Jungs der Klasse verstehen sich untereinander recht gut, außerhalb der Schule verbrin-

gen sie meist aber in 2-er und 3-er Gruppen ihre Freizeit. Die meisten Mädchengrüppchen

haben sehr unterschiedliche Charaktere, die nicht immer untereinander harmonieren, was

zu Meinungsverschiedenheiten führen kann und es deshalb zu dieser extremen

Grüppchenbildung gekommen ist.

Bei anstehenden Klassenveranstaltungen ist es meistens der Fall, dass zwar der Großteil

der Klasse anwesend ist, jedoch immer die gleichen Leute helfen.

Seit Beginn des Jahres haben sich 2 Pärchen gebildet.

Die Lerngruppe kann bereits auf Grundfertigkeiten des Sprints und der Reaktionsfähigkeit

aus der Leichtathletik des 1. Semesters zurückgreifen. Die Motivation und Interesse am

Sport sind sehr gut und es zeichnet sich vor allem durch Aufmerksamkeit und

Lernbereitschaft aus.

1.2 Institutionelle RahmenbedingungenDie Sporthalle des Berufskollegs Waldenburg besteht aus drei Hallendritteln, die durch

Vorhänge räumlich voneinander abgetrennt werden können. Der Unterricht findet freitags

von 9:50 – 11:20 Uhr in den Dritteln A1–2 statt.

Neben dem Eingang befinden sich die Umkleiden der Jungen, direkt gegenüber dem

Regieraum. Hier sind die Musikanlage sowie Handgeräte gelagert. Daneben befinden sich

die Toiletten. Am Ende des Flures bzw. neben den Umkleiden der Jungen und dem

Putzraum befinden sich die Mädchenumkleiden. Meist wird die gesamte Halle zum

Unterricht genutzt. Im Hallendrittel A1, befinden sich die Turngeräte die mit 2 Toren ver-

schließbar sind. In der gesamten Halle sind in jeder Ecke Matten abgestellt, die durch

Gurte festgehalten werden. Von der Decke, aber auch an der Wand sind mehrere

Basketballkörbe befestigt. Der hintere Hallenabschnitt A3 wird in der oben angegebenen

Zeit nicht genutzt. Jedoch ist es möglich, dass Lehrer aber auch Schüler und Schülerinnen

die hintere Hallentür als Abkürzung verwenden.

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41 http://www.paed-quest.de2 Zitat: Dietrich Martin3 http://www.sportunterricht.de4 http://www.uni-greifswald.de

Lehrübungen: Schulung der Reaktions- und Sprintfähigkeit

2. Zum Thema

2.1 SachanalyseDie natürlichste Sportart des Menschen ist das Laufen. Schon in der Antike, bei den

Olympischen Spielen gab es Laufwettbewerbe. Das Laufen gehört zur Leichtathletik und

ist bei den heutigen Olympischen Spielen mit mehreren Disziplinen vertreten.

Die Lauftechnik des Sprints1:

Durch die hohe Geschwindigkeit weist der Sprinter eine leichte Oberkörpervorlage auf.

Der Kopf ist die Verlängerung zur Wirbelsäule. Die Oberkörper, Schulter- und Halsmusku-

latur ist entspannt. In Laufrichtung wird die aktive Armbewegung wechselseitig ausgeführt.

Die Lauftechnik wird in 4 Phasen eingeteilt. Die hintere Schwungbeinphase ist eine Ent-

spannung der Muskulatur und dient der Vorbereitung eines effektiven Kniehubs. Die darauf

folgende vordere Schwungbeinphase ist durch einen aktiven und schnellen Kniehub und

das Rückführen des Unterschenkels zum aktiv greifenden Fußaufsatz gekennzeichnet. Im

Anschluss prägt der aktive Fußaufsatz über den Außenrist die vordere Stützbeinphase. Eine

volle Streckung im Hüft-, Knie- und Fußgelenk tragen zur hinteren Stützbeinphase bei.

Definition Schnelligkeit:

„Schnelligkeit bei sportlicher Bewegung ist die Fähigkeit auf einen Reiz bzw. auf ein Signal

hin schnellstmöglich zu reagieren und/oder Bewegung bei geringen Widerständen mit

höchster Geschwindigkeit durchzuführen.“2

Ausdauer, Kraft und Beweglichkeit zählen zu den koordinativen Fähigkeiten, genau wie

die Schnelligkeit. Der Sprint in der Leichtathletik ist hierfür das beste Beispiel, weil in einer

möglichst kurzen Zeit eine bestimmte Strecke gelaufen wird. Ausschlaggebend hierfür sind

die Länge der Schritte und die Frequenz der Schritte.3

• Reaktionsschnelligkeit:4

Die Reaktionsschnelligkeit ist die Zeit der motorischen Antwortreaktion auf ein bestimm-

tes Signal. Es gibt akustische (Bsp. Sprintstart), optische (Bsp. Boxen) und auch taktile

(Bsp. Judo) Signalarten. Weiter ist eine Antwortreaktion zu unterscheiden, die eine

Einfach- (Bsp. Startschuss) oder Auswahlreaktion (Bsp. Torwart) sein kann.

• Aktionsschnelligkeit:

Die Aktionsschnelligkeit wird erreicht durch Kontraktions- und Bewegungsgeschwindig-

keit des Nerv-Muskelsystems. Die Aktionsgeschwindigkeit wird unterteilt in zyklische

und azyklische Phasen.

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55 http://www.uni-greifswald.de6 De Marées, 1979, „Medizin von heute, Sportphysiologie“

Lehrübungen: Schulung der Reaktions- und Sprintfähigkeit

• Frequenzschnelligkeit:5

Die Frequenzschnelligkeit ist die Anzahl der möglichen Bewegungen in einer

bestimmten Zeiteinheit. Dies tritt im Sport als Schritt (Bsp. Sprint) oder Zugfrequenz

(Bsp. Schwimmen) in Erscheinung.

Die 4 Phasen des 100-m-Sprints:6

Am Anfang steht der Start bis zur ersten Körperreaktion, der Verstärkung des Drucks auf die

Startblöcke. Die Dauer hängt von der Reaktionsschnelligkeit des jeweiligen Läufers ab.

Nach dem ersten Beschleunigungsabschnitt, beginnt die azyklischen Startbewegung aus

dem Tiefstart und endet mit dem Aufrichten des Oberkörpers aus der Startvorlage nach ca.

15 m. Hier ist die stärkste Geschwindigkeitszunahme festzustellen.

Der zweite Beschleunigungsabschnitt ist die Umstellung der Lauftechnik von stoßendem zu

ziehendem Lauf, um die Maximalgeschwindigkeit zu erreichen. Die Grundschnelligkeit ist die

Fähigkeit, sich mit höchstmöglicher Geschwindigkeit fortzubewegen und dominiert über diese

Phase des Sprints. Die abnehmende Geschwindigkeit endet mit dem überqueren der Ziellinie.

Reaktionsschulung und Beschleunigungsfähigkeit:

Die Reaktion wird in folgende Phasen unterteilt:

• Wahrnehmungsphase:

Hierbei ist ein Signal gemeint, das von Rezeptoren der Sinnesorgane wahrgenommen

wird (Bsp. Hören des Startschusses).

• Afferente Nervenbahnen:

Die Bewegungen der Muskeln und Muskelgruppen werden vom Nervensystem exakt

gesteuert und aufeinander abgestimmt. Dabei werden die Reize aus der Umwelt von

verschiedenen Rezeptoren (Auge, Ohr, Hautrezeptor) aufgenommen. Über die afferen-

ten (= aufsteigenden, sensorischen) Nervenbahnen gelangen die durch den Reiz ausge-

lösten Erregungen zum Zentralnervensystem (ZNS = Gehirn, Rückenmark).

• Informationsverarbeitungsphase:

Die spezialisierte Fähigkeit von Neuronen, Informationen von elektrischen Signalen auf-

zunehmen, zu verarbeiten und weiterzuleiten, beruht auf elektrischen und biochemi-

schen Vorgängen.

• Efferente Nervenbahnen:

Im ZNS erfolgt die Verarbeitung und Umschaltung auf die efferenten (= absteigenden,

motorischen) Nervenbahnen, die die Erregung zum Erfolgsorgan, dem Muskel, leiten

und die Bewegung veranlassen.

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67 De Marées, 1979, „Medizin von heute, Sportphysiologie“8 http://www.wikipedia.de9 dto.

Lehrübungen: Schulung der Reaktions- und Sprintfähigkeit

• Latenzzeitphase:7

Die Koppelung der Erregung und der Kontraktion wird durch einen Nervenimpuls ausgelöst.

Durch kurzen Diffusionsweg wird die Latenzzeit, die Zeit zwischen Erregung und Kontrak-

tion, kurz gehalten. Die Latenzzeit wird auch Gesamtreaktionszeit genannt und ist von Vis-

kosität, Fasertyp und Temperatur des Muskels abhängig (➪ Bedeutung des Aufwärmens).

➪ Aufgrund dieser physiologischen Grundlagen kann ein Sprinter nicht unter

einer Zehntelsekunde reagieren!

Verschiedene Reaktionsformen:8

• Akustisches Signal: Pfiff, Pistolenschuss, Klatschen

• Visuelles Signal: Ampel, Staffelübergabe

• Taktiles Signal: Fechten, Kampfsport

Weitere Unterteilung zwischen Einfach- und Auswahlreaktion:9

Bei einer Einfachreaktion ist klar, was als nächstes kommt, z. B. ein Startschuss. Bei der

Auswahlreaktionen ist zu Beginn nicht klar was passiert, z. B. ein Torwart weiß nicht, in

welches Eck der Spieler den Ball schießt.

2.2 Didaktische Analyse mit didaktischer ReduktionSchwerpunktmäßig sollen in der geplanten Unterrichtsstunde zum Thema „Schulung der

Reaktions- und Sprintfähigkeit“ spielerische Übungsformen mit der Klasse unterrichtet wer-

den. Akustische, optische und taktile Signale schulen die unterschiedlichsten Anbahnun-

gen über die Sinne zum Gehirn und werden deshalb als „Reaktionsauslöser“ eingesetzt.

Folgende Belastungskomponenten sollten dabei berücksichtigt werden:

• Streckendauer: ➪ nicht länger als 10 bis 15 m

• Belastungsdichte: ➪ Pause sollte vollständig sein

• Wiederholungszahl: ➪ nicht mehr wie 12 Wiederholungen

Die Sprintschulung ist nur dann sinnvoll, wenn die Schüler submaximal belastet werden, denn

bei Nichtbeachtung dieser Richtlinien kann es zur Über- bzw. Unterforderung kommen. Zu-

dem soll die Nervenanbahnung auf möglichst unterschiedliche Art und Weise gut und schnell

angesprochen werden, denn dadurch wird die Beschleunigung für den Sprint gesichert.

Ebenso entscheidend für die ersten Meter eines Sprints ist die Antrittsschnelligkeit, die

ebenfalls in Übungsformen eingebracht werden soll.

Diese Fähigkeiten sind oftmals auch grundlegende Elemente für weitere Spiel- und

Übungsformen (Bsp. Spielsportarten) und deshalb ist die Schulung der Sprint- und

Reaktionsschnelligkeit auch im Schulsport wichtig, speziell im Hinblick auf

Veranstaltungen wie z. B. die Bundesjugendspiele.

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Lehrübungen: Schulung der Reaktions- und Sprintfähigkeit

Didaktische Reduktion:

In einer Schulstunde kann man den Schülern nicht alle Fähigkeiten nahe bringen, da mehre-

re verschiedene Komponenten wie z.B. Reaktionsschnelligkeit, Kraftschnelligkeit und Sprint-

ausdauer von Bedeutung sind. Aus diesem Grund wird in dieser Stunde insbesondere die

Reaktions- und Antrittsschnelligkeit durch akustische, visuelle und taktile Signale geschult.

2.3 Curriculare Begründung und Stellung der Stunde in der Unterrichtseinheit

Der Bildungsplan schreibt vor, dass auch die koordinativen Fähigkeiten und die allgemeine

Laufschulung in dieser Stunde gelehrt werden.

Die geplante Stunde sollte am Anfang einer Übungsreihe zur Sprintschulung stehen, da sie

sich schwerpunktmäßig auf den Start- und Beschleunigungsabschnitt bezieht, der eine

große Bedeutung für das Ergebnis des Sprints hat.

In den folgenden Unterrichtseinheiten könnte durch ein vorangehendes Maximalkraft-

training die Kraftschnelligkeit verbessert werden. Zudem sollte die Sprintstrecke allmählich

gesteigert werden.

Das Training der Schnelligkeitsausdauer sollte in jeder Unterrichtseinheit mit einfließen, da

diese am schwersten zu erzielen ist.

3. Lernziele

Nahziele:

• Motorische Ziele:

Die SuS sollen auf akustische, optische und taktile Signale schnell reagieren und somit

die Reaktionszeit optimieren. Durch die Unterrichtsstunde soll zudem ihre Antritts-

schnelligkeit und damit auch ihre maximale Geschwindigkeit verbessert werden.

Darüberhinaus soll durch verschiedene Übungsformen die Körperwahrnehmung der SuS

geschult werden.

• Soziale Ziele:

Die SuS sollen lernen, sich auf ihre Mitschüler einzulassen und ihnen zu vertrauen.

• Kognitive Ziele:

Die SuS sollen in der Lage sein, die erlernten Elemente am Ende der Stunde mündlich

wiederzugeben, damit die nächste Unterrichtseinheit aufbauend gestaltet werden kann.

Fernziel:

Das Gelernte (Reaktionsfähigkeit und Beschleunigung) sollte am Ende der Übungsreihe in

einen 50-m-Sprint umgesetzt werden.

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Lehrübungen: Schulung der Reaktions- und Sprintfähigkeit

4. Methodische Überlegungen zur Stunde

4.1 Methodische Überlegungen und EntscheidungenAufwärmphase:

Zu Beginn der Stunde treffen sich alle SuS zusammen mit der Lehrkraft in einem Sitzkreis.

Der Lehrer überprüft zunächst die Anwesenheit der SuS, bittet die SuS mögliche

Gefahrenquellen (Schmuck, Taschen, offene Garagentore, ...) zu beseitigen und stellt ihnen

kurz das Thema der Unterrichtsstunde vor. In jeder Sportart ist es wichtig, den Körper auf

die kommende Belastung durch Erwärmung des Organismus einzustellen. Insbesondere

der Sprint verlangt von Anfang an maximale Beanspruchung der Muskulatur, die deshalb

gut aufgewärmt sein muss.

Am Anfang dieser Stunde wird das Spiel „Verkehrspolizist“ gespielt. Nach der Begrüßung

im Sitzkreis wird der Klasse erklärt, dass das Spiel eine Verkehrssituation darstellt. Dabei

wird der Lehrer zum Verkehrspolizisten, die Schüler zu Verkehrsteilnehmern. Bei diesem

Spiel ist es wichtig die Schüler auf die Kollisionsgefahr hinzuweisen, deshalb gilt auch

hier: „Rechtsfahrgebot“! Durch das Abzählen der Schüler von 1 bis 4 werden Gruppen

gebildet, die der Lehrer den 4 Hütchen im abgetrennten Feld zuteilt. Anschließend wird

erklärt, welche Gruppen bei welchem optischen Signal die Ecken tauschen müssen.

Zunächst beschränkt sich die nonverbale Bewegungsansage auf den Wechsel über die

Längs- und Querseite. Nach ca. 2 Minuten wird zudem über die Diagonale gewechselt.

Eine weitere Form des Wechsels geschieht nach weiteren 3 Minuten über die Mitte. Die

Gruppen die zuvor über die Querseite gewechselt haben, müssen nun – je nach Bewe-

gungsansage – die Seite auch einmal um den Verkehrspolizisten wechseln.

Für die Aufwärmphase sind 7 bis 8 Minuten eingeplant.

Spielphase:

1.) Für die Spielphase wurde das Spiel „Labyrinth“ ausgesucht. Bis auf zwei Teilnehmer

stehen alle Schüler genau in Linien bzw. Reihen neben- bzw. hintereinander. Die

Abstände zwischeneinander sollten passierbar sein, aber mit Handfassung überbrück-

bar. Auf das Kommando „Hepp“ dreht sich jeder Schüler in der Gruppe um 90° nach

rechts und alle bilden nach neuer Handfassung eine neue Blockformation. Schüler A

versucht Schüler B zu fangen, der jedoch mit dem „Hepp“-Kommando die Formation

des Labyrinths ändern kann, so dass für Schüler A eine störende neue Formation ent-

steht. Die Schüler dürfen sich nur in den Gassen des Labyrinths bewegen. Wo Arme

und Hände als Abgrenzung dienen, darf man nicht durch.

Für dieses Spiel sind 7 Minuten eingeplant.

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Lehrübungen: Schulung der Reaktions- und Sprintfähigkeit

2.) Zwei Schüler werden zum Aufräumen der Hütchen angewiesen, alle anderen stellen

sich im Kreis auf. Gespielt wird das Spiel „Komm mit, lauf weg“.

Ein Schüler wird ausgesucht, der das Spiel beginnt, die restlichen Schüler bleiben im

Kreis stehen. Schüler A beginnt locker um den Kreis zu laufen. Innerhalb der ersten

Runde tippt er einem beliebigen Schüler B auf die Schulter.

Beim Kommando „Komm mit!“ rennt Schüler B Schüler A hinterher und versucht vor

diesem wieder auf seinen Platz zu gelangen. Beim Kommando „Lauf weg!“ läuft

Schüler B in die entgegengesetzte Richtung und versucht ebenfalls wieder als Erster an

seinen Platz zu kommen. Der Verlierer wird in der nächsten Runde Schüler A sein und

beginnt das Spiel wieder von vorne.

Um das Spiel zu erschweren, werden nach einigen Runden die Augen der Schüler im

Kreis geschlossen, so dass man sich vollständig auf das taktile und akustische Signal

konzentrieren muss.

Für diese Übungsform sind 7 Minuten vorgesehen.

3.) Die Schüler stehen sich paarweise in Gassenform an der Mittellinie des Handballfeldes

gegenüber, der Abstand zwischen ihnen sollte ca. 1 Meter betragen.

Gespielt wird das Spiel „Schnick-Schnack-Schnuck“, d.h. beide Schüler müssen auf das

Kommando „Schnick-Schnack-Schnuck“ eine von 3 Bewegungsformen mit der Hand

ausgeführt haben:

1. „Schere“ ➪ Zeige- und Mittelfinger in V-Position strecken

2. „Stein“ ➪ Faust ballen

3. „Papier“ ➪ flache Hand bilden

Dabei können sich folgende Kombinationsmöglichkeiten ergeben:

Bei der Kombination „Schere-Stein“ gewinnt der Schüler, der den Stein zeigt

(Stein macht die Schere stumpf). Bei „Schere-Papier“ gewinnt die Schere, da sie das

Papier zerschneiden kann. Bei der 3. Kombination „Stein-Papier“ ist der Schüler mit

Papier der Sieger, denn es kann den Stein einwickeln.

Der Schüler, der verliert, rennt in die entgegengesetzte Richtung, während der

Partner versucht ihn zu fangen. Hütchen auf jeder Seite markieren das Ziel für den

Gefangenen. Um ein Zusammenstoßen mit anderen Paaren zu verhindern, dürfen alle

nur geradeaus laufen!

Für dieses Spiel sind 7 Minuten eingeplant.

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Lehrübungen: Schulung der Reaktions- und Sprintfähigkeit

Schlussphase:

Zum Ausklang der Stunde gibt es eine Schlussphase. Die Hütchen des vorherigen Spiels

werden wieder von 2 Schülern zur Seite gestellt.

Als Abschlussspiel wurde das Spiel „Hans dreht sich um“ ausgesucht. Ein Schüler wird

auserwählt, der den Hans spielt. Dieser stellt sich mit dem Gesicht zur Wand. Parallel

dazu stellen sich alle anderen Schüler mit ca. 20 Meter Abstand in einer Linie auf. Auf das

Kommando „Hans dreht sich um“ dürfen die Schüler sich auf „Hans“ zubewegen.

Allerdings nur, solange der spricht. Redet „Hans“ nicht mehr, müssen die Schüler stehen

bleiben und ihre Bewegung einfrieren, d.h. sie erstarren in ihrer momentanen Pose.

„Hans“ dreht sich um und versucht die Schüler zu erwischen, die sich bewegt haben. Hat

sich jemand bewegt, muss dieser wieder zurück zum Ausgangspunkt. Hat es ein Schüler

nach vorne an die Wand geschafft, übernimmt er die Position des „Hans“.

Um es „Hans“ etwas zu erleichtern, wird die Gruppe auf Grund ihrer Schülerzahl geteilt.

Für die Entspannung sind 5 Minuten vorgesehen.

4.2 Zu erwartende Hauptfehler und KorrekturmaßnahmenDa in dieser Unterrichtsstunde hauptsächlich die koordinativen Fähigkeiten geschult wer-

den, sind Hauptfehler kaum zu erwarten.

In der Übungsphase könnte die Anzahl der Schüler nicht aufgehen. Ist dies der Fall, wird

es eine 3er-Gruppe geben.

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Lehrübungen: Schulung der Reaktions- und Sprintfähigkeit

5. Geplanter Unterrichtsverlauf

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Page 12: LEHRÜBUNGEN - Home - Ausbildung zum …...Inhaltsverzeichnis Seite 1. Analyse der Lernbedingungen und Lerngruppe1.1 Analyse der Lerngruppe 3 1.2 Institutionelle Rahmenbedingungen

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Lehrübungen: Schulung der Reaktions- und Sprintfähigkeit

6. Literatur/Quellen

• Martin, Dietrich; Carl, Klaus & Lehnertz, Klaus (1991). „Handbuch Trainingslehre“.

Schorndorf. Hofman Verlag.

• De Marées, Prof. Dr. Horst (1979). „Medizin von heute, Sportphysiologie“.

Köln-Mülheim. Troponwerk.

• http://www.deutschhaus.de

• http://www.paed-quest.de

• http://www.sportunterricht.de

• http://www.uni-greifswald.de

• http://www.wikipedia.de