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Lernportfolio Didaktikkurs 1 für nebenberufliche Lehrpersonen an Berufsfachschulen 21.9.2009 bis 20.1.2010 an der Gewerblichen Berufsschule Chur „Echte Bildung ist nicht Bildung zu irgendeinem Zwecke, sondern sie hat, wie jedes Streben nach dem Vollkommenen, ihren Sinn in sich selbst. Darum ist echte Bildung, ebenso wie echte Körperkultur, Erfüllung und Antrieb zugleich, ist überall am Ziele und bleibt doch nirgends rasten, ist Unterwegssein im Unendlichen, ein Mitschwingen im Universum, ein Mitleben im Zeitlosen. Ihr Ziel ist nicht Steigerung einzelner Fähigkeiten und Leistungen, sondern sie hilft uns, unserem Leben einen Sinn zu geben, die Vergangenheit zu deuten, der Zukunft in furchtloser Bereitschaft offenzustehen.“ Hermann Hesse 10.01.2010 Marco Willi Campodelsweg 25 7000 Chur 081 353 22 18 [email protected]

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Lernportfolio Didaktikkurs 1 für nebenberufliche Lehrpersonen an Berufsfachschulen 21.9.2009 bis 20.1.2010 an der Gewerblichen Berufsschule Chur

„Echte Bildung ist nicht Bildung zu irgendeinem Zwecke, sondern sie hat, wie jedes Streben nach dem Vollkommenen, ihren Sinn in sich selbst. Darum ist echte Bildung, ebenso wie echte Körperkultur, Erfüllung und Antrieb zugleich, ist überall am Ziele und bleibt doch nirgends rasten, ist Unterwegssein im Unendlichen, ein Mitschwingen im Universum, ein Mitleben im Zeitlosen. Ihr Ziel ist nicht Steigerung einzelner Fähigkeiten und Leistungen, sondern sie hilft uns, unserem Leben einen Sinn zu geben, die Vergangenheit zu deuten, der Zukunft in furchtloser Bereitschaft offenzustehen.“ Hermann Hesse

10.01.2010

Marco Willi Campodelsweg 25

7000 Chur 081 353 22 18

[email protected]

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Inhaltsverzeichnis Lernportfolio 1 VORWORT 4

2 MEINE PERSON 5 2.1 Curriculum ............................................................................................................................................................. 5 2.2 Meine Lerngeschichte ........................................................................................................................................... 6

3 STANDORTBESTIMMUNG ZU BEGINN 7 3.1 New Challenge: Wirtschaftslehrer ........................................................................................................................ 7 3.2 Kompetenzen, über die ich bereits verfüge ......................................................................................................... 7

3.2.1 Selbstkompetenz / Sozialkompetenz................................................................................................................. 7 3.2.2 Fachkompetenz ................................................................................................................................................. 7

3.3 Kompetenzen, die ich gerne verbessern will........................................................................................................ 7 3.3.1 Methodenkompetenz ........................................................................................................................................ 7 3.3.2 Persönliche Defizite ........................................................................................................................................... 7 3.3.3 Schwerpunkte und Ziele .................................................................................................................................... 8

4 DOKUMENTATION UND REFLEXION AUS DER UNTERRICHTSPRAXIS 9 4.1 Unterrichtsbesuch meines Lehrbegleiters: Claudio Blöchlinger .......................................................................... 9

4.1.1 Hospitationsinformationen ............................................................................................................................... 9 4.1.2 Auszug aus meinem Semesterplan für INFO 3AB im Fach Wirtschaft ......... Fehler! Textmarke nicht definiert. 4.1.3 Unterrichtsplanung für den 12.11.2009 ...................................................... Fehler! Textmarke nicht definiert. 4.1.4 Auftrag der Lernenden ................................................................................ Fehler! Textmarke nicht definiert. 4.1.5 Lektion aus Sicht der Lehrperson ...................................................................................................................... 9 4.1.6 Lektion aus Sicht des Lernbegleiters (Reflexion) ............................................................................................. 11

4.1.6.1 Vereinbarte überprüfbare Beobachtungspunkte 11 4.1.6.2 Schriftliches Feedback der Besuchsperson 11 4.1.6.3 Mündliches Feedback der Besuchsperson 11

4.1.7 Schlussfolgerungen für meinen eigenen Unterricht ........................................................................................ 12 4.2 Unterrichtsbesuch bei meinem Lehrbegleiter: Claudio Blöchlinger .................................................................. 13

4.2.1 Hospitationsinformationen ............................................................................................................................. 13 4.2.2 Meine Beobachtungspunkte............................................................................................................................ 13 4.2.3 Beobachtungsprotokoll zum besuchten Unterricht ........................................................................................ 13 4.2.4 Unterrichtsmittel ......................................................................................... Fehler! Textmarke nicht definiert. 4.2.5 Reflexion und Schlussfolgerungen für meinen eigenen Unterricht ................................................................. 13

5 DOKUMENTATION UND REFLEXION AUS DEM PRÄSENZUNTERRICHT 15 5.1 Lehr- und Lerninhalte: Lerninhalte und Lernziel im Unterricht umsetzten ....................................................... 15 5.2 Ziel der 3 Kursabende: ........................................................................................................................................ 15 5.3 Dokumentation der Vorgehensweise ................................................................................................................. 15 5.4 Inhalt .................................................................................................................................................................... 16

5.4.1 30.11.2009 / Auseinandersetzung mit dem Wohin, Woher, Was ................................................................... 16 5.4.2 08.12.2009 / Auseinandersetzung mit dem Wie ............................................................................................. 16 5.4.3 16.12.2009 / Auseinandersetzung mit dem Womit ........................................................................................ 17 5.4.4 Herz / Sozialkompetenz ................................................................................................................................... 17 5.4.5 Ablauf einer Lektion......................................................................................................................................... 17

5.4.5.1 Einsteigen 17 5.4.5.2 Erarbeiten 18 5.4.5.3 Durcharbeiten 18 5.4.5.4 Üben 18 5.4.5.5 Anwenden 18 5.4.5.6 Repetieren, Festigen 18 5.4.5.7 Erfolgskontrolle 18 5.4.5.8 Hausaufgaben 18

5.4.6 Lernform „Gruppenarbeit“ .............................................................................................................................. 19 5.4.7 Methodenwahl ................................................................................................................................................ 20 5.4.8 Hilfsmittel .................................................................................................... Fehler! Textmarke nicht definiert. 5.4.9 Zusammenfassung der 3 Lektionen (Umsetzung der Lehr- und Lerninhalte im Unterricht) ........................... 21 5.4.10 Welche Aspekte sind für mich interessant, nützlich, überzeugend und welche nicht? .................................. 21

5.5 Reflexion .............................................................................................................................................................. 23 5.5.1 Meine Erkenntnisse ......................................................................................................................................... 23

5.6 Schlussfolgerungen für den eigenen Unterricht................................................................................................. 23

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5.6.1 Umsetzung des Gelernten ............................................................................................................................... 23

6 STANDORTBESTIMMUNG 2 UND GESAMTREFLEXION 24 6.1 Selbstkompetenz / Sozialkompetenz ................................................................................................................. 24 6.2 Methodenkompetenz ......................................................................................................................................... 24 6.3 Fachkompetenz ................................................................................................................................................... 24 6.4 Persönliche Defizite............................................................................................................................................. 24 6.5 Schlussfolgerungen ............................................................................................................................................. 24

7 PERSÖNLICHES GLOSSAR 26

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1 Vorwort Wenn wir lehren, sind wir mit zwei eng gekoppelten, aber ganz unterschiedlichen Aufgaben konfrontiert: Erstens, die Unterrichtslektion zu planen, indem wir Inhalte zusammenstellen und Entscheidungen darüber treffen, wie wir sie vermitteln wollen. Zweitens, mit den Studierenden umzugehen und zu arbeiten, während wir unsere Lehrveranstaltung durchführen. Direkter Kontakt mit Lernenden findet in Unterrichtsstunden, Übungen, Praktika ebenso statt, wie bei der Betreuung von Arbeitsaufträgen und Hausaufgaben und in der E-Mail-Kommunikation oder nach der Lektion. Um gut zu lehren, muss man sich auf beide Aufgaben einlassen: Auf die Planung von Lehrveranstaltungen und auf den Kontakt mit Lernenden. Wenn man beide Aufgaben vergleicht, ist die Planung des Unterrichts für mich problematischer als der direkte Umgang mit den Lernenden. Die meisten von uns haben es nicht gelernt, Lehrveranstaltungen zu konzipieren, welcher den Anforderungen genügt und einen Rahmen für aktives und nachhaltiges Lernen zu bieten. Als Neulehrer verfüge ich nicht über das notwendige Fachwissen der modernen Didaktik. So liegt für mich als 54- jähriger die aktive Schulzeit doch schon etwas zurück. Dennoch erinnere ich mich bestens an meine „guten“ Lehrer. Es waren ausschliesslich die Lehrpersonen, welche streng und fair waren und mich als Schüler forderten und förderten. Gerne will ich meinen Lernenden auch ein guter Lehrer sein. Deshalb war für mich klar, dass ich meinen Start als „älterer Junglehrer“ mit dem Besuch des Didaktikkurses I optimal begleiten will. Für das Modul 1 des EHB habe ich mich auf eigenen Wunsch angemeldet, um meine Handlungsfähigkeit in didaktischer Hinsicht zu erweitern. Ich erhoffe mir eine Verbesserung des persönlichen Unterrichts.

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2 Meine Person 2.1 Curriculum Vorname / Name

Personalien Marco Willi

Geburtsdatum 19. April 1955 Heimatort Chur

Zivilstand Verheiratet mit Susanne Willi-Gruber

Kinder Mauro (25), Yasmine (23), Janick (20)

Ausbildung 1975 Wirtschaftsmatura Kantonsschule Chur 1975 - 1977 Praktikum bei der Bank Leu, Zürich 1977 - 1982 Betriebswirtschaftsstudium an der Universität Zürich

Abschluss lic.oec.publ.

Berufserfahrung 1982 – 1987 Garagist und Verkaufsverantwortlicher Autohaus Willi AG Seit 1987 Geschäftsführer Autohaus Willi AG 1992 - 2006 Vorstandsmitglied im Autogewerbe Verband Schweiz Sektion GR 1996 - 2006 Präsident des AGVS - Sektion Graubünden Seit 2006 Präsident Ausbildungszentrum AGVS Graubünden 1998-2009 Mitglied im Vorstand des Automobil Clubs Schweiz (ACS) - Sektion GR

Seit 2009 Lehrperson für betriebswirtschaftliche Fächer an der Gewerblichen Berufsschule Chur

Bis 1996

Politische Erfahrungen Delegierter des Gemeindeverbands für Abfallentsorgung (GEVAG)

Seit 1993 Vorstandsmitglied der ibW Höhere Fachschule Südostschweiz 1999-2009 Mitglied im Schulrat der Gewerblichen Berufsschule Chur 2000-2008 Gemeinderat Chur / Fraktionschef FDP 2005-2009 Präsident des Schulrats der Gewerblichen Berufsschule Chur

Militärische Erfahrungen

Oberstleutnant a.D., zuletzt Chef Verkehr und Transporte Geb Div 12

Hobbys Bergwandern und Schneeschuhlaufen Jazz und Musik allgemein Kochen (Mitglied im Männerkochclub Hofkuchi, Chur) Diverse Weiterbildungen In meiner Berufszeit besuchte ich viele Weiterbildungsseminare für Verkauf, Führung, Coaching, Q-Management und Betriebssicherheit.

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2.2 Meine Lerngeschichte Aus der Sekundarschulzeit erinnere ich mich gerne an meinen damaligen Lehrer Tgetgel. Dieser hat mein Lernverhalten sowie meine Arbeitstechnik massgebend geprägt. Er legte grossen Wert auf Genauigkeit und sauberes Arbeiten. Nur einmal hat er mir mein Mathematikheft zerrissen, weil ich die Zahlen nicht genau in die „Häuschen“ des Heftes und präzis untereinander geschrieben hatte… Er war auch diejenige Lehrperson, welche mir eine logische und analytische Arbeitsweise beigebracht hat. Als Jugendlicher empfand ich seinen Unterricht sehr streng. Rückblickend jedoch muss ich zugestehen, dass er konsequent und trotzdem fair war und aus einem kleinen Lümmel doch noch etwas herausgeholt hat. So bin ich ihm heute noch dankbar für seine Leistungen als guter Lehrer. Mein Anspruch an Genauigkeit und der persönliche Ehrgeiz, die von mir geforderten oder erwarteten Arbeiten richtig zu tun, wurde mit der Zeit jedoch auch zu einer Schwäche: meinem Perfektionismus. Bereits bei meinen Vorbereitungen zum geplanten Unterricht hat mich Reto Peng, Schulleitungsmitglied der Gewerblichen Berufsschule Chur, ermuntert zum

Mut zur Lücke.

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3 Standortbestimmung zu Beginn

3.1 New Challenge: Wirtschaftslehrer Im Frühjahr 2009 habe ich mich entschieden, neben meinem Beruf des Geschäftsführers eines Churer Autohauses eine neue zusätzliche Herausforderung zu suchen. Das Angebot des Direktors der Gewerblichen Berufsschule Chur, den Unterricht der betriebswirtschaftlichen Fächer für den neuen Beruf „Mediamatiker“ ab Herbst 2009 zu übernehmen, hat mich sofort begeistert. Obwohl mir damals der Lehrplan noch vollkommen unbekannt war, traute ich mir das Unterrichten sofort zu und nutzte die kurze Zeit, um mich auf die neue anspruchsvolle Aufgabe vorzubereiten.

3.2 Kompetenzen, über die ich bereits verfüge 3.2.1 Selbstkompetenz / Sozialkompetenz Durch meine grosse Erfahrung, beruflich wie auch persönlich, meine ich über eine hohe Selbst- und Sozialkompetenz zu verfügen. Seit 1983 bilde ich zusammen mit meinem Team in unserem Autohaus Lehrlinge in verschiedenen Berufen aus:

Kaufmann / Kauffrau Profil B und E

Detailhandelsangestellter / Autoteilelogistiker

Automobilmechatroniker / Automobilfachmann

Dabei darf ich mit Stolz sagen, dass alle Lernenden bei uns einen erfolgreichen Lehrabschluss erarbeitet haben. Mit den Jahren sind es ca. 100 Lernende gewesen, welche ich in ihrer Lehrzeit begleitet und geführt habe. Die permanente Reflexion in der Lehrlingsarbeit und der gute Draht als Chef zu den Lernenden befriedigen mich immer wieder. Auch als Vater von drei jungen Erwachsenen kenne ich die Nöte und Sorgen der Jugendlichen im Lehrlingsalter. In der Erziehungsarbeit waren meiner Frau und mir das eigene Erfahren und Bestehen der Selbstverantwortung unser Kinder wichtig. Dabei haben wir ihnen klare Grenzen gesetzt, aber auch viele Freiheiten und Vertrauen gewährt. Mit dem Resultat unserer jungen Erwachsenen, welche heute alle erfolgreich studieren oder ihre Ausbildung abgeschlossen haben, dürfen wir als Eltern sehr zufrieden und stolz sein. Der Umgang mit jungen Erwachsenen macht mir Freude und ist für mich eine tägliche Herausforderung. 3.2.2 Fachkompetenz Mit meinem betriebswirtschaftlichen Studium an der Universität Zürich habe ich mir vor ca. 30 Jahren das notwendige theoretische Rüstzeug auch für den betriebswirtschaftlichen Unterricht für Informatiker und Mediamatiker erworben. Diese theoretischen Kenntnisse durfte ich als Geschäftsführer eines KMU-Betriebes in meiner langjährigen Berufszeit mit vielen auch für die Lernenden spannenden Erfahrungen aus der Praxis ergänzen. Auch meine ich, dass ich über eine gute Auffassungsgabe verfüge und schnell denken kann sowie belastbar bin. Dank guter Ausbildung und viel Berufserfahrung traue ich mir einen guten fachlichen Unterricht zu.

3.3 Kompetenzen, die ich gerne verbessern will 3.3.1 Methodenkompetenz Bereits vor dem Didaktikkurs I habe ich mich in der Literatur mit verschiedenen Lehrmethoden sowie Lernmethoden auseinander gesetzt. Ich habe mir das Ziel gesetzt, in meinem Unterricht verschiedene Lehrmethoden einzusetzen. Im DIK I will ich mich über die geeigneten Möglichkeiten informieren. 3.3.2 Persönliche Defizite Es ist für mich eine grosse Herausforderung als einziger betriebswirtschaftlicher Lehrer an der Gewerblichen Berufsschule wirtschaftliche Fächer zu unterrichten und Jugendliche zu tauglichen Berufsleuten zu führen. Einerseits schätze ich das Vertrauen der Schulleitung in meine Fähigkeiten sowie die grosse Freiheit. Andererseits kann ich mich bei meinen persönlichen Vorbereitungen nicht auf die Erfahrungen und Unterrichtsmaterialien andere Lehrpersonen abstützen.

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So will ich die Unterrichtsmaterialien meines Vorgängers im wirtschaftlichen Informatikunterricht nicht weiter verwenden, weil ich diese auf einem einseitigen und teilweise zu hohen Niveau für die betriebswirtschaftliche Ausbildung von Informatikern auf der Stufe einer Berufsschule betrachte. Auch will ich meinen Lernenden nicht nur ein betriebswirtschaftliches Fachwissen vermitteln sondern vor allem das Verständnis und die Freude für wirtschaftliche Zusammenhänge vermitteln: Wer nur seine eigenen Aufgaben und Aktivitäten sieht, isoliert sich längerfristig. Wirtschaftliche Abläufe und Zustände beeinflussen sich gegenseitig. Deshalb sollen Informatiker die wirtschaftlichen Vernetzungen erkennen und im Umgang mit betriebswirtschaftlichen Fragen neben ihrer Fachkompetenz als Informatiker auch die Bedürfnisse ihrer Kunden und Unternehmen verstehen Wie für das Überleben in jedem Unternehmen ist es auch in einem Informatikbetrieb wichtig, die verfügbaren Mittel wirtschaftlich einzusetzen. Die Lernenden sollen Klarheit über die speditive Verrichtung ihrer Aufgaben erlangen und sich auch bemühen, diese so umzusetzen. Ebenso ist der sparsame Einsatz von Material und finanziellen Mitteln zu erlernen. Weil der Wirtschaftsunterricht an der Lehrabschlussprüfung der Informatiker nicht geprüft wird und der Lehrplan sehr viele Freiheiten zulässt, kann ich die Gestaltung und Inhalte des Unterrichts vollständig selber bestimmen. Umso mehr stehe ich in der Pflicht, den Lernenden einen praxisbezogenen Unterricht zu bieten. Auch bei dem neu an der Gewerblichen Berufsschule Chur angebotenen Unterricht für Mediamatiker darf ich den Unterricht, basierend auf den Lehrplänen, völlig frei planen und gestalten. Dabei kann ich mich auf einen konkreten und genau definierten Lehrplan abstützen. Meine Unsicherheiten eines Neulehrers, der noch nicht erschöpfend den Lehrstoff abschätzen kann und deshalb auch noch keine Erfahrung in der Einteilung des Lehrstoffes in der zur Verfügung stehenden Lehrzeit hat, will ich in diesem Kurs beseitigen. 3.3.3 Schwerpunkte und Ziele Ich will die Anforderungen an einen Berufsschullehrer kennen lernen und dahingehend neue Kompetenzen entwickeln. Ich will meine didaktischen und methodischen Kenntnisse vertiefen und Sicherheit in der pragmatischen Planung der Semesterpläne erreichen. Ich erwarte vom DIK I:

Beseitigung von Unsicherheiten (oder die Bestätigung) in der Planung und Vorbereitung meines Unterrichtes.

Tipps zur Umsetzung von Allgemeinen Lehrplänen zur Semester-/Lektionenplanung

Neue Lehrmethoden sowie verschiedene Unterrichtsformen und ihre Anwendung kennen zu lernen.

Die methodische Gestaltung des Unterrichts kennen lernen.

Reflexion meines Unterrichtes durch erfahrene Lehrpersonen und das Erkennen der eigenen Verbesserungsmöglichkeiten.

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4 Dokumentation und Reflexion aus der Unterrichtspraxis

4.1 Unterrichtsbesuch meines Lehrbegleiters: Claudio Blöchlinger 4.1.1 Hospitationsinformationen Datum: Donnerstag, 12. November 2009 Klasse: INFO 5 AB, 14 Lernende (anwesend 13), 5. Semester Fach: Wirtschaft Modul: W12 Sich in Unternehmen zurechtfinden Thema: Schweizer Unternehmen / Referate Lernziel: Informatiker können die in den vergangenen Lektionen gelernten betriebswirtschaftlichen

Kenntnisse in einer zugewiesenen Gruppenarbeit umsetzen. Sie verstehen, was mit Anspruchsgruppen (Stakeholder), Bedürfnispyramide, Güterarten, dem

ökonomischen Prinzip und den Wirtschaftssektoren gemeint ist. Planung, Ablauf und Materialien befinden sich im Anhang. 4.1.2 Lektion aus Sicht der Lehrperson Ich konnte die Lektion pünktlich beginnen. Von den 14 Informatik-Lernenden der Klasse INFO 5AB fehlte eine Schülerin. Diese Absenz führte noch in der Pause mit einer Gruppe zu einem ganz kurzen Disput, da diese heute auch den Part dieser Schülerin übernehmen musste und sich Vorteile in der Bewertung versprachen. Die Diskussion konnte ich mit der Begründung zu einer Pflicht zur Stellvertretung rasch beenden. Ich begrüsste die Klasse und stellte den Besucher vor. Nachher stellte ich noch einmal der Klasse den Ablauf einer Projektarbeit in Gruppen vor. Einige Klassenmitglieder sahen in der letzten Lektion nach Erhalt des Arbeitsauftrages nur Probleme und wollten diese auf die Lehrperson abwälzen. Andere Gruppen begannen sofort mit der Analyse des Auftrages sowie der Aufgabenverteilung innerhalb der Gruppe. Ich wies auf die:

Problemsucher

Problemlöser hin, welche auch in Betrieben oft zu finden sind. Mit vorgestellten Vergleichen aus meinem Geschäftsalltag hoffe ich, dass die Lernenden nun auch verstehen, dass Projektarbeit mit zugeteilten Personen selbstverständlich ist und wie sie in solchen Situationen vorgehen müssen. Ebenfalls ist der Klasse nun auch klar, dass bei allfälligen Absenzen von Gruppenmitgliedern eine Stellvertretung, wie im Geschäftsalltag, den Part einer Vakanz übernehmen können muss. Bevor die Lernenden ihre Vorträge auf dem Desktop des mobilen PC/Beamer laden konnten, erklärte ich noch einmal den Auftrag und wiederholte die Aufgabenstellung. Da mir in der letzten Lektion die Zeit fehlte, um auch noch die Bewertungskriterien mitzuteilen, holte ich dies nach und zeigte der Klasse auf dem Hellraumprojektor meine Bewertungsgrundlagen für die zu haltenden Referate. Anschliessend halten die Lernenden mit PowerPoint-Präsentationen ihre individuellen Gruppenreferate. Für mich als Lehrperson ist diese Situation schwierig. Ich muss mich voll auf die Richtigkeit und Vollständigkeit des Inhalts konzentrieren, da ich diese Referate benoten will. Ich vergleiche während der Vorträge die Aussagen der Lernenden mit meiner „Musterlösung“ und kreuze die erwähnten richtigen Antworten an bzw. notiere ihre Falschaussagen. In dieser Situation kann ich mich nicht noch auf die anderen Klassenmitglieder konzentrieren. Die teilweise Unruhe im Klassenzimmer stört mich jedoch. Mit den Präsentationen bin ich grundsätzlich zufrieden. Alle Gruppen haben sich Mühe gegeben und in der Darstellung brauchbare Arbeiten gezeigt. Ebenfalls beteiligen sich alle Gruppenmitglieder an den Referaten. Teilweise stelle ich jedoch Unvollständigkeiten und auch Falschaussagen fest. Diese korrigiere ich direkt nach den Referaten und gebe den Gruppen sofort ein kurzes Feedback. Mein Zeitbudget kann ich gut einhalten. Da die Referate auf dem Desktop abgelegt sind, kopiere ich diese auf meinen USB-Stick, um die Referate zuhause in Ruhe noch einmal anzuschauen, auszudrucken und zu korrigieren.

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Die Ausdrucke werde ich mit meinen Kommentaren ergänzen und in der nächsten Lektion mit den einzelnen Gruppen besprechen und somit die Bewertung sachlich begründen. Etwas stolz bin ich am Ende der Lektion schon, da meine Klasse dem Lernbegleiter schon ein wenig Fachkompetenz über wirtschaftliche Begriffe darlegen konnte. Nachstehend das Resultat meiner Bewertung:

Schweizer Unternehmen

Gruppe Nüssli Mobility Ricola Ecole Ricola

Gewicht

[ 4=sehr gut; 3=gut; 2=genügend; 1=ungenügend ]

Vortrag 30%

Sprache 30% 5% 3.00 3.00 3.50 3.00 3.00

Bilder, Grafiken, Tabellen 10% 3.50 4.00 4.00 4.00 4.00

Präsentationsart/-qualität 15% 3.00 3.50 3.00 3.50 4.00

Fachlicher Wert 60%

Recherchen im Internet 5% 5% 3.00 3.00 3.00 3.00 3.00

Fragen 55%

1. Unternehmen 20% 2.50 4.00 3.50 3.50 3.50

2. Wirtschaftssektor 5% 3.00 3.00 3.00 3.00 3.00

3. Güterart? Produkt 5% 1.00 2.00 1.00 3.00 2.00

4. Produktionsfaktoren 5% 3.00 2.50 4.00 3.00 2.00

5. Bedürfnisse / Maslow 5% 2.50 2.50 3.50 3.50 1.00

6. Sortimentspolitik 5% 2.50 2.50 2.50 1.50 1.50

7. Welche Kunden? 5% 3.00 3.00 3.50 2.50 3.00

8. Ökonomisches Prinzip 5% 3.00 3.00 3.00 3.00 1.50

Beteiligung der Gruppenmitglieder 10%

Gruppenbeteiligung 10% 10% 3.00 3.00 3.00 3.00 3.00

100% 100% 2.80 3.25 3.20 3.20 3.00

Note 4.50 5.10 5.00 5.00 4.80

Schwierig waren für

mich die Bewertung

und die Kontrolle

der Klasse auf einen

Nenner zu bringen.

Trotzdem konnte ich

dieser Klasse für

diesen Arbeits-

auftrag ein gutes

Zeugnis geben.

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4.1.3 Lektion aus Sicht des Lernbegleiters 4.1.3.1 Vereinbarte überprüfbare Beobachtungspunkte Im Vorgespräch wünschte ich mir von meinem Mentor folgende Beobachtungspunkte:

Verhältnis Konsumationszeit / Produktionszeit der Berufslernenden

Rückmeldung der Lehrperson bei Schülerbeiträgen

Waren Arbeitsaufträge verständlich

Allgemeine Beobachtungen 4.1.3.2 Schriftliches Feedback der Besuchsperson Mein Lernbegleiter und Mentor Claudio Blöchlinger notierte folgende Feststellungen:

Rückblick, Arbeitsweise, Auftrag für Referat: + Bezug zum eigenen Betrieb (Praxisbezug) sehr gut und einleuchtend + Gezielte Kritik und Lob

Folie: Beurteilungskriterien Referat: - eher zu klein - Kriterien vorgängig abgeben

Schüler weist auf kranke Referentin hin: + souveräner Umgang (nicht das Problem abnehmen)

Während Referaten weiter hinten sitzen: - besserer Überblick auf Klasse

+ Auftragspapier sehr gut, alle Infos klar ersichtlich, ausser erwähnte Beurteilungskriterien

Rückmeldungen (vereinbarter Beobachtungspunkte) + gute Praxisbeispiele (wertvoll) / Lernende passen sofort wieder auf - noch etwas stark auf sich selber konzentriert - Klasse zuerst jeweils „sammeln“ - Lernende vermehrt direkt fragen / erhöht die Konzentration + sehr differenzierte Rückmeldungen zu den einzelnen Inhaltspunkten + gut: geht auf das Gesagte immer ein + ebenfalls gut: klare Antwort auf die Frage: „Bin ich als Lehrperson mit der erhaltenen Antwort zufrieden bzw. einverstanden?“

- Vermehrt Kontroll- bzw. Verständnisfragen stellen; z.B. bei Mobility CO2-Bilanz ausgeglichen?

Wie kann ich Konzentration erhöhen? - Beobachtungsauftrag an die Zuhörenden schriftlich verteilen / Notizen machen.

Sonstiges:

- Lernende rufen Antworten zum Teil einfach.

- Umgang der Lernenden untereinander: Nicht über die Antworten/Fragen der Anderen lachen.

- Keine Zwischenkommentare zulassen - Ein Referent mit Kaugummi

- Reden während des Referates von Lernenden

- Lernende zum Teil noch mit Vorbereitungen für das eigene Referat beschäftigt / Verbieten und weglegen lassen

- Teile der Klasse aktiv (3), andere neutral (6), passiv (4) 4.1.3.3 Mündliches Feedback der Besuchsperson Mein Lernbegleiter erläuterte mir seine Beobachtungen am Nachmittag nach dem Unterricht in einem aufschlussreichen Gespräch:

Dabei freute ich mich über das Lob der guten Vorbereitung und der stufengerechten Erteilung des Arbeitsauftrages.

Seine pragmatischen Tipps zur „Klassenführung“ wie z.B. die Standortwahl der Lehrperson bei Referaten im Klassenzimmer kann ich sofort umsetzen und dabei die Klasse besser im Blickfeld haben. Zumindest soll die Klasse den „Lehrerblick“ im Rücken fühlen.

Ebenso die Idee, wie die zuhörenden Lernenden bei Referaten mit „Unterarbeitsaufträgen“ sinnvoll beschäftigt werden können und somit den Referaten folgen müssen.

Beruhigend war auch die Aussage, dass mit der Lehrerfahrung auch die „Konzentration auf sich selber“ sich verringert. Mit der eigenen Sicherheit und der Fachkompetenz wird es immer leichter,

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die Führungsaufgaben in einer Klasse zu übernehmen und gleichzeitig z.B. den Schülerreferaten zu folgen. Dabei gilt es auch verschiedene „Techniken“ aus Erfahrungen umzusetzen.

4.1.4 Schlussfolgerungen für meinen eigenen Unterricht Die Reflexion hat mir in vielen Punkten die Augen geöffnet. Der Besuch einer erfahrenen Lehrperson und das ehrliche Feedback helfen mir, meinen Unterricht besser zu gestalten. In meinen Lektionen werde ich in Zukunft:

Noch vermehrt und bewusster Praxisbeispiele aus meiner Unternehmererfahrung in den Unterricht einbauen.

Die Berufslernenden vermehrt aktiv beschäftigen und bei Referaten „Unteraufträge“ an die Zuhörenden erteilen. Diese wenn möglich auch schriftlich als Arbeitsauftrag abgeben.

Während Referaten zuhinterst in der Klasse sitzen und damit die Klasse im Blickfeld haben! Mit der namentlichen Direktanrede nach der Fragestellung passive Lernende „zwingen“ am

Unterricht teilzunehmen und mitzudenken.

Mit gezielten Kontroll- und Verständnisfragen passive Lernende aktivieren.

Klasse sammeln, bevor Auftrag erstellt wird: Wann? Was? Wie? Muss für alle klar sein.

Bevor ein Referat beginnt, für Ruhe und Aufmerksamkeit in der Klasse sorgen.

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4.2 Unterrichtsbesuch bei meinem Lehrbegleiter: Claudio Blöchlinger 4.2.1 Hospitationsinformationen Datum: Donnerstag, 25. November 2009 / Doppellektion 14.10-14.55 / 15.05-15.50 Uhr Klasse: MUME 1A, 10 Lernende, 1. Semester Fach: ABU / Gesellschaft Thema: Geld Lernziel: ? / Wurde eventuell in der vorangehenden Lektion mitgeteilt. 4.2.2 Meine Beobachtungspunkte

Verhältnis Konsumationszeit / Produktionszeit der Berufslernenden

Zeitliche Verteilung der Aktivitäten der Berufslernenden

Einsatz von Hilfsmitteln, Medien

Allgemeine Beobachtung 4.2.3 Beobachtungsprotokoll zum besuchten Unterricht befindet sich im Anhang 4.2.4 Reflexion und Schlussfolgerungen für meinen eigenen Unterricht Ich erkenne die grosse Erfahrung und Fachkompetenz der Lehrperson. Claudio Blöchlinger hat einen freundlichen, aber bestimmten Umgang mit seiner Klasse. Er geht auf Fragen der Berufslernenden ein und fördert das Mitdenken und die Aufmerksamkeit der Schüler. Diese arbeiten aufmerksam und mit Interesse mit. Kein Lernender ist störend oder extrem desinteressiert. Einzelne Schüler sind aktiver und melden sich öfter. Die Lehrperson aktiviert mit Direktansprache auch die passiveren Schüler. Meine Lehren daraus:

Das Verhältnis der Konsumationszeit / Produktivzeit erscheint mir optimal. Ich werde in meinem Unterricht in Zukunft neben dem Vermitteln der Theorie durch Frontalunterricht den Lernenden vermehrt Zeit zur Verfügung stellen, um das „Gehörte“ direkt in Übungen anzuwenden.

Die zeitliche Verteilung der Aktivitäten der Berufslernenden kann dadurch erhöht werden, dass diese den Lehrstoff selber „erarbeiten“ und sich mit dem neuen Stoff selber befassen müssen. Dieser kann sogar in Unterthemen unterteilt werden und mit anschliessenden Schülerreferaten erfolgen. Die Ergebnisse der Lernenden müssen jedoch vorher von der Lehrperson korrigiert werden um auszuschliessen, dass die Klasse keine Falschinformationen erhält. Mit einem abschliessenden Lehrerreferat kann das Thema noch zusammen gefasst werden. Diese Vorgehensweise macht den Unterricht abwechslungsreicher. - Der Nachteil liegt einzig im benötigten höheren Zeitbedarf. - Als Vorteil erkenne ich den höheren Schülernutzen, da diese sich den Lehrstoff selber erarbeiten.

Der vielfältige Einsatz der Medien und Hilfsmittel zeigt mir auf, dass damit die Aufmerksamkeit der Lernenden erhöht werden kann.

Ebenfalls lernte ich anlässlich dieses Besuches die Möglichkeiten des „allgemeinen“ Computerraumes kennen. Ich werde diesen ebenfalls bei Gelegenheit für meinen eigenen Unterricht reservieren und mit meinen Klassen benutzen.

Die direkte Besprechung der „Musterlösung“ nach der Prüfung hat den Vorteil, dass die Klasse die Fragen noch präsent hat und selber bei den richtigen Antworten erkennen kann, ob die Prüfungsfragen selber richtig beantwortet wurden. Die korrigierte Prüfung kann dann in der Folgelektion abgegeben werden. Dann interessiert die Klasse sowieso nur noch die erzielte Note! Mit diesem Vorgehen gewinnt man auch Zeit.

Ich werde in Zukunft:

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Die „Portionen“ in meinem Unterricht kleiner halten und die Lektionen variantenreicher gestalten.

Mit verschiedenen Arbeitsformen dem Thema angepasst variieren.

Noch mehr Beispiele aus der Praxis einbauen und mit praxisbezogenen Übungen ergänzen.

Verschiedene Hilfsmittel und Medien anwenden.

Ab sofort „kürzere“ Prüfungen planen und diese in der gleichen Lektion mit der Klasse anschliessend besprechen.

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5 Dokumentation und Reflexion aus dem Präsenzunterricht Zu Beginn des Didaktikkurses I plante ich meine intensivere Auseinandersetzung zum Thema „Von der Bildungsverordnung zur Semesterplanung“. Der Kursabend vom 24. November 2009 hat mir jedoch klar aufgezeigt, dass meine Vorgehensweise und die detaillierte Planung über mindestens ein Semester korrekt waren und ich diesbezüglich keinen weiteren Handlungsbedarf habe. Ich kenne die Planungsvorgaben sowie weitere Einflussgrössen auf die lang- und mittelfristige Planung und habe diese bei meiner Semester- bzw. Jahresplanung richtig umgesetzt. Ebenfalls habe ich die Lernziele situationsgerecht und messbar in meinen Semester- und Lektionenplanungen definiert. Diese Erkenntnis beruhigt mich und bestätigt mir auch meine bisherige konsequente, analytische und umfassende Vorbereitung unter Berücksichtigung aller Vorgaben, welche ich dank Inputs seitens verschiedener Lehrpersonen richtig erledigte. Ich interessiere mich deshalb für die beste Gestaltung der einzelnen Lektionen hinsichtlich der Methodenwahl, Sozialform und Medien (wie und womit?). Ich will mit einer ausführlichen Planung meine nächsten Lektionen resp. Tage und Wochen neu gestalten. Deshalb verzichte ich nun auf die Beschreibung des ursprünglich gewählten Kurselementes und setze mich mit dem Thema die „Umsetzung der Lehr- und Lerninhalte im Unterricht“ intensiver auseinander. An drei Kursabenden vom 30.11., 8.12. und 16.12.2009 erhielt ich wertvolle Impulse, welche mein zukünftiges Unterrichten sofort beeinflussen.

5.1 Lehr- und Lerninhalte: Lerninhalte und Lernziel im Unterricht umsetzten

5.2 Ziel der 3 Kursabende: Lerninhalte und Lernziel im Unterricht umsetzen: - Ich habe mindestens 1 Lernziel, bestenfalls 3 Lernziele in eine fertige konkrete

Unterrichtsvorbereitung weiterentwickelt. - Ich kann dabei auf die grundlegenden Fragen (wohin, woher, was, wie, womit) beantworten und

habe mich darüber mit Kursteilnehmenden ausgetauscht.

5.3 Dokumentation der Vorgehensweise Die 3 Kursabende wurden durch Hansruedi Liechti in Lehrervorträgen unter Beizug von verschiedenen Hilfsmitteln durchgeführt. Dabei standen die notwendigen Fähigkeiten einer Lehrperson im Blickpunkt, damit die Lernenden einen nachhaltigen und interessanten Unterricht erhalten. Die Zusammenhänge des „Transportes des Lerninhaltes (was) von der Lehrperson zu den Lernenden (wie) wurde diskutiert. Dabei wurde klar, dass das Lernen und Verknüpfen des Lernstoffes individuell geschieht. Die Hilfsmittel (womit) unterstützen diesen Transport. Mit Einzelaufträgen und verschiedenen Gruppenarbeiten (z.B. Puzzleunterricht), wurden wir praxisnah in die einzelnen Methoden eingeführt. Diese Arten von Gruppenarbeiten beschreibe ich unter 5.4.6. Da ich in meinem Portfolio insbesondere auf den Inhalt eingehen und aus den 3 Abenden für mich eine Einheit vereinigen will, verzichte ich im Weiteren auf die detaillierte Protokollierung der Vorgehensweise des Unterrichts. Im Speziellen interessierte und konzentrierte ich mich für die Thematik der Lernformen sowie der Sozialformen und Methodenvielfalt sowie der abwechslungsreichen Unterrichtsgestaltung.

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5.4 Inhalt Die Thematik der 3 Kursabende waren die grundlegenden „W’s“ des Lehrerhandwerks. WOHIN / WOHER / WAS / WIE / WOMIT und

5.4.1 30.11.2009 / Auseinandersetzung mit dem Wohin, Woher, Was Wohin: - Wohin bzw. zu welchem Lernziel soll die Lektion führen?

- Warum ist das Lernziel für die Lernenden wichtig? Wie vermeiden wir negative Schüleraussagen wie: „Maischtens hät ma nid gwüsst, um was as eigantli in dära Stund ganga isch“ „Wenn är amol a Uftrag ghe hät, händ dia maischta nid gwüsst was macha“ Lehrperson: - teilt Lernziel immer klar mit (wenn möglich messbar). - erläutert nach Möglichkeit Nutzen des Lernziels für Lernende (Motivation grösser). - erteilt klare und eindeutige Aufträge. - kann Verständnis durch Wiederholen lassen oder Kontrollfragen überprüfen. Dabei sind der Einstieg und das Lernziel wichtig, weil damit die Lernenden offen für die Aufnahme des Inhaltes werden.

Woher: - Welche Voraussetzung bringen Lernende bezüglich dem Lernziel mit? (Adressatenanalyse) „Maischtens hät er übr üsari Köpf awäg gredat“ Lehrperson: - orientiert sich an den Voraussetzungen der Lernenden. - Die Adressatenanalyse stellt sicher, dass Lernende individuell weder über- noch unterfordert werden.

Was: - Was ist der ganze Lerninhalt? - Welches sind die notwendigen Lernschritte, die im Ablauf einer Lektion berücksichtigt werden müssen? „Dä isch jo selbar nit drus kho“ Lehrperson: - ist gut vorbereitet und hat hohe Fachkompetenz.

5.4.2 08.12.2009 / Auseinandersetzung mit dem Wie Wie: - Wie sieht der Ablauf der Lektion aus?

- Welche Methoden und welche Sozialform wende ich an? „ma hät in dr Stund nid amol Zit im eigna Rhythmus öpis z’denka oder z’macha“ „Stinklangwilig, immar dr glich Ablauf“ „er verzellt vorna meh als a halb Stund im glicha Ton und miar schlofan fasch i“ „Abschriba, markiara was är markiart – immar nu nomacha, nüt selbar denka“ „20 Folia übar da Beamer, er isch as los worda und i han nüt davo…“ „ wenn öpar öpis frogt, denn hät er eifach nomol sglicha gseit“

Lehrperson: - sorgt innerhalb einer Lektion auch für genügend Individualzeit. - wechselt die Unterrichtsform geschickt ab. - spricht spannend, klar und kurz. - achtet auf eine hohe Schüleraktivität. - setzt die Medien abnahmegerecht ein. - kann zuhören und individuell den Inhalt zugänglich machen.

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Die Unterrichtsform bezieht sich darauf, wie die Aufteilung zwischen Frontalunterricht/Referat, Diskussion und Übungen etc. erfolgt, sowie, wie die Ziele und der Lernerfolg gemessen werden. Es geht darum, das passende Muster zu finden, um die Lernenden anzusprechen oder zu aktivieren. Die Unterrichtsformen können variieren und je nach Thema, Adressaten oder Ziel unterschiedlich gestaltet sein. 5.4.3 16.12.2009 / Auseinandersetzung mit dem Womit Womit: - Welche Hilfsmittel benötige ich für die Lektion bzw. muss ich bereitstellen und beherrschen?

„Wenn bim Prokischribar s’Biarli usganga isch, händ miar a Stund frei gha“ „Folia sind z’kli und sini Schrift kha ma auch fasch nit läsa“ „Er holt üs fürra zum öpis luaga, abar gseh tüand nu grad dia wo bi ihm stönd, dr rescht blödalat umma“ Lehrperson: - beherrscht die Hilfsmittel. - setzt auch verschiedene Hilfsmittel ein. - beherrscht den Umgang mit den verwendeten Hilfsmitteln. - setzt für Objektbetrachtungen geeignete Hilfsmittel ein oder bildet sinnvolle Gruppen.

5.4.4 Herz / Sozialkompetenz Neben diesen „W’s“ des Lehrerhandwerks muss eine Lehrperson auch viel HERZ besitzen.

„Do häsch nia z’Gfühl gha as sei a Mensch vorna, ehar a Klotz Phyisk und Formla“ „Dä will nu dr Stoff loswerda, öbs miar kappiart händ isch im glich“ Lehrperson: - nimmt neben dem fachlichen auch Gefühlsmomente im Unterricht auf. - führt vernünftige Lernkontrollen für die Lernenden durch und reagiert entsprechend.

5.4.5 Ablauf einer Lektion Der Aufbau einer Lektion soll schriftlich verfasst werden und dient als Richtschnur oder Gedächtnisstütze während des Unterrichts. Ein detaillierter Ablauf mit allen Angaben über Übungen, Diskussionen und allfälligen Lehrgesprächen sorgt für das Einhalten der Zeitlimite. Es ermöglicht auch die Planung, welche Arbeit die Lehrperson bzw. die Lernenden beitragen. Ein ideales Verhältnis wäre 1:3. Der Ablauf einer klassischen Unterrichtslektion geschieht phasenweise. Um eine Lektion nachhaltig zu gestalten, werden in der Regel folgende Teilschritte durchlaufen: EINSTEIGEN / ERARBEITEN / DURCHARBEITEN / ÜBEN / ANWENDEN / REPETIEREN / ERFOLGSKONTROLLE

ERGEBNIS-SICHERUNG (Dies ist jedoch die „ideale“ Lektion, welche wohl im Alltag keine Lehrperson so umsetzen kann…) Die gewählte Sozialform in einer Lektion muss abwechslungsreich sein. Die Lehrperson muss bereits in der Planung der Lektion entscheiden, wann welche Sozialform im Unterricht angewendet wird:

- Plenum - Einzelarbeit - Partnerarbeit - Gruppenarbeit

5.4.5.1 Einsteigen Nach der Begrüssung und dem Organisatorischen sowie eventuell der Repetition der letzten Lektion (z.B. Besprechung der Hausaufgaben) soll die Lehrperson die Klasse sammeln und das Lernziel präsentieren. Die Lernenden sollen wissen, was in sie in dieser Lektion lernen und welches die wichtigsten Inhalte sind. Ein guter Einstieg erhöht die Aufmerksamkeit (Konzentration) und die Neugier der Lernenden auf den Unterricht. Man will den Wissensdurst wecken und die Lernenden auf das Lernziel lenken. Jeder Einstieg ist individuell und orientiert sich situativ an der Kreativität der Lehrperson sowie den Voraussetzungen der Lernenden.

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Varianten des Einstiegs: Der Big Mac des Lernens:

- Zielbekanntgabe mit Begründung / Nutzen für Lernende aufzeigen - Geschichte, die zu denken gibt - Problemstellung - Anwendung / Praxisbezug aufzeigen - Was passiert, wenn man als Profi es nicht kann? - Berufsstolz ansprechen - Anschauungsobjekt zeigen - Versuch durchführen - Gag, ein Spass mit Verbindung zum Lernziel Quelle:AEB Broschüre Nr. 9

Lernkonzeption erkennen

und entwickeln 5.4.5.2 Erarbeiten Der ganze Lerninhalt muss schülergerecht ein erstes Mal zu den Lernenden transportiert werden. Die Lernschritte sind in geeigneten Portionen zu vermitteln. Die Lehrperson schafft somit das Fundament, indem sie den Stoff so erklärt, dass ihn all Lernenden verstehen. 5.4.5.3 Durcharbeiten Jetzt werden die Lernschritte noch einmal durchlaufen, verdichtet und auf das Zentrale fokussiert. Wenn möglich werden diese unter einem anderen Blickwinkel betrachtet oder mit bekanntem vernetzt. 5.4.5.4 Üben Das Gelernte muss nun geübt werden und immer wieder geübt werden. Den Lernenden muss die Möglichkeit gegeben werden, den Stoff zu vertiefen und eine erste Übung zu lösen. Dies kann auch in Gruppenarbeit erarbeitet werden. Dabei werden die Kommunikation und der Ideenaustausch gefördert. Die gelösten Aufgaben werden gemeinsam besprochen, eventuell ergänzt und vertieft. 5.4.5.5 Anwenden Wer es nun verstanden hat, kann es praxisgerecht anwenden. Mit kleinen Fallstudien, Schülerreferaten oder schriftlichen Semesterarbeiten können die Lerninhalte in Gruppen oder Einzelarbeit gemeinsam geübt und vernetzt werden. Dabei wird aufgezeigt, ob der Lernstoff verstanden wurde. 5.4.5.6 Repetieren, Festigen Zeitlich getrennt von den anderen Schritten wird durch die Repetition das Wesentliche noch einmal aktiviert. 5.4.5.7 Erfolgskontrolle Diese überprüft, ob und wie gut das Lernziel erreicht wurde. Für eine Lehrperson ist es wichtig, den Lernstand der Lernenden zu kennen, und die Lernenden wollen wissen, ob sie auf dem richtigen Wissensstand sind. Wenn das Lernziel erreicht wird, ist es für beide Seiten ein Erfolgserlebnis, das motivierend wirkt. Die Lernkontrolle kann durch die Lehrperson am Ende der Lektion mit gezielten Kontrollfragen durchgeführt werden:

Wissensfragen: Bezeichnen Sie…, Zählen Sie auf…., Nennen Sie…. Verständnisfragen: Wieso denken Sie…? Was verstehen Sie unter…? Wie kann man das Problem auch noch sehen? Anwendungsfragen: Was bedeutet dies in der Praxis? Wie würden Sie nun vorgehen? Analysefragen: Was für Strukturen können Sie erkennen? Zeigen Sie eine Alternative auf? Synthesefragen: Untersuchen Sie, was herauskommt, wenn Sie wie folgt vorgehen und erklären Sie, warum Sie dieses Resultat erreichen? Beurteilungsfragen: Wie beurteilen Sie die folgende Situation?

5.4.5.8 Hausaufgaben Mit Hausaufgaben kann der Lernstoff geübt, gefestigt und vertieft werden und auch überprüft werden. Sie dienen auch der Selbstkontrolle der Lernenden. Dabei können die Lernenden zu individuellen Bedingungen (Zeitbedarf, Zeitpunkt, Umgebung, Partner etc.) arbeiten. Hausaufgaben sind ein notwendiger Teil des Lernprozesses. Bei alle Aufgaben steht immer der Weg im Vordergrund. Hausaufgaben sollen auch zum selbständigen Denken und Arbeiten anregen. Sie können auch dazu dienen eine kommende Lektion vorzubereiten, indem sich der Lernende in den Lernstoff einlesen kann.

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Es liegt an der Lehrperson sinnvolle Hausaufgaben zu erteilen, welche von den Lernenden nicht als „blöder Auftrag“ aufgefasst werden. (Sonst würde er nicht ausgeführt, zum Beispiel mit der Begründung, warum die Ausführung des Auftrages nichts bringt.). Die Lernenden sollen nie das Gefühl erhalten, Hausaufgaben nur für die Lehrperson machen zu müssen. Die Lehrperson muss den durchschnittlichen Zeitaufwand der Hausaufgaben abschätzen und darf seine Lernenden nicht überfordern. Wenn möglich, sollten die Hausaufgaben bereits in der Schule begonnen werden. 5.4.6 Lernform „Gruppenarbeit“ Mehrere Menschen verfügen im Normalfall über ein grösseres Potential als Einzelpersonen. So können in Gruppenarbeiten die Lernenden vom Wissen und der Kreativität der Gruppenmitglieder profitieren und sich gegenseitig bereichern, was zu Synergieleistungen führt. Die Zusammensetzung der Gruppe kann auch entscheidend sein. Durchmischte Gruppen bezüglich Alter, Geschlecht, Kenntnisse, Erfahrungen und Interessen fördern die Kreativität und Leistung. Ebenfalls ist die Gruppengrösse massgebend. Eine zu grosse Gruppe kann Aussenseiter-Positionen oder Gruppen in der Gruppe bilden. Eine zu kleine Gruppe bietet zu wenig differenzierte Auseinandersetzungen. Wichtig für Gruppenarbeiten:

Klarer Auftrag, klares Ziel, klares Zeitfenster, geeignete Gruppeneinteilung

Eine weitere Überlegung ist somit auch:

Soll das Team immer gleich sein oder soll es durch die Lehrperson jeweils neu formiert werden? Die nachstehende Tabelle zeigt die Vor- und Nachteile der möglichen Varianten der Gruppeneinteilung auf:

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5.4.7 Methodenwahl Unter Methode versteht man eine folgerichtige Vorgehensweise, damit der Stoff auf verständliche Weise adressatengerecht bei den Lernenden ankommt und verstanden wird. (Synonym für Stil, System oder Technik.) Je nach Situation und Thema soll die Gestaltung des Unterrichts variieren. Das Ziel ist eine motivierende und abwechslungsreiche Lektion, welche zu einem Lernerlebnis wird. Die Unterrichtsmethode legt fest, auf welche Art und Weise der Stoff vermittelt werden soll. Wie werden die Lernenden in den Unterricht miteinbezogen, damit sie sich aktiv und mit Interesse sich beteiligen? Welche Methode wann die richtige ist lässt sich nicht generell festlegen. Dies ergibt sich aus den Fähigkeiten der beteiligten Personen und dem Lernziel.

Lernen ist jedoch ein aktiver Prozess. Methoden, die eine hohe Aktivität der Lernenden bewirken, dürfen nicht fehlen. Bei der Wahl der Methoden bzw. nach dem Unterricht soll sich die Lehrperson überlegen, ob die Methodenwahl richtig ist und den Unterricht allenfalls anpassen. Es gibt keine Eindeutigkeit. Je nach Situation wählt die Lehrperson:

- eine enge Führung, lehrerzentriertes Vorgehen. - eine weite Führung, schülerentriertes, individuelles Vorgehen. - oder beide Führungsmöglichkeiten.

Dabei darf man nicht enttäuscht sein, wenn es nicht immer allen passt. Nachstehendes Flussdiagramm zeigt die Wichtigkeit der Reflexion über die Methodenwahl:

Nein ja

Kein eindeutiges Rezept

Versuchen und Reflektieren

Methode funktioniert

nicht bei allen

Gruppen / Klassen

Methode durchführen

funktioniert

Reflexion:

Methode funktioniert?

Überlegen: WARUM Methode wählen

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5.4.8 Zusammenfassung der 3 Lektionen (Umsetzung der Lehr- und Lerninhalte im Unterricht) Die nachstehende Übersichtstafel zeigt die Unterschiede zwischen Didaktik und Methodik:

Quelle: Grundlagen des Unterrichtens, Marita Knecht, Seite 68, Verlag SKV, 1. Auflage 2008

5.4.9 Welche Aspekte sind für mich interessant, nützlich, überzeugend und welche nicht? Während dem Didaktikkurs lernte ich viele neue Lernformen und -methoden kennen. Diese kann ich in meinen Unterricht weitgehend einbauen. Die pragmatischen Beispiele und die erlebten Gruppenarbeiten sowie Präsentationsformen sind für mich direkt umsetzbar und wertvoll. Folgende Probleme stehen für mich oft im Widerspruch zu den Lernformen und -methoden:

- Der Lehrplan ist dermassen voll und die zur Verfügung stehende Lektionenzahl beschränkt. Darum hat die Lehrperson persönlich zu entscheiden, wo und wie sie die Schwerpunkte legen will. Gewisse Themenblöcke, welche nicht praxisrelevant erscheinen, dürfen durchaus im „Schnellzugstempo“ abgehandelt werden. Somit bleibt für „wichtige“ Themen mehr Raum. (= Mut zur Lücke)

- Die Infrastrukturen in den Schulräumen sind sehr unterschiedlich. Glücklich dürfen jene Lehrpersonen sein, wo im Schulzimmer Computer, Beamer und neue Technologien zur Verfügung stehen. Denn „Beamerwagen“, welche mit einem grossen Turm die Sicht auf die Leinwand verhindern, funktionieren oft technisch nicht und bedeuten zudem einen erhöhten Mehraufwand für die Lehrperson bei der Einrichtung.

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- Der Frontalunterricht hat nach meiner Sicht immer noch seine Berechtigung. Vor allem wenn neue Theorien oder Informationen vermittelt werden müssen. Wenn diese mit Beispielen aus der Praxis ergänzt werden und spannend vorgetragen werden, ist die Aufmerksamkeit der Lernenden gross. Zeitlich muss dieser jedoch auf maximal 15 Minuten beschränkt werden. (Meine PowerPoint-Präsentationen werde ich weiterhin nach der Lektion den Lernenden per Mail zustellen.)

- Es darf auch nicht sein, dass der Unterricht sich nur der Spass- und Konsumgesellschaft anpasst. Lernen heisst auch Anstrengung. Die Lehrperson muss keine Show bieten und eine Lektion ist kein Spiel oder Unterhaltung, sondern Arbeit. Die Lernenden müssen ebenfalls ihren Einsatz leisten. Gefragt sind Eigenleistungen und Initiative. (Eigenverantwortung lernen)

- Leider verfüge ich für die Erstellung der Semesterpläne über keinen Schullehrplan. Ich betrachte somit meine selber erstellten Planungsunterlagen als rollende Planung. Aufgrund des Lernfortschritts der Klasse sind Verschiebungen und Anpassungen möglich. So habe ich während dem Semester aufgrund des Kursbesuches und des Lernfortschrittes in der Klasse verschiedene Lektionen neu gestaltet.

- Mein Tagesplan enthält die konkrete Formulierung der Lernziele und des Unterrichtsverlaufs inkl. Methodenwahl, Sozialform und Medien. Eine ausführliche Planung dient als Hilfe zu einer kontrollierbaren Auswertung und als Vorbereitung für die nächsten Lektionen resp. Tage und Wochen. Es ist jedoch auch aus zeitlichen Gründen nicht immer möglich, eine detaillierte, schriftliche Unterrichtsplanung zu erstellen. Wenn ich eine PowerPoint-Präsentation für den Unterricht vorbereite, kann ich jedoch die wichtigsten Elemente der Unterrichtsplanung und die 4 „W’s“ dort gut integrieren. Entscheidend ist, dass ich mir den Ablauf der Lektion genau vornehme und plane. Wichtig ist auch, dass ich nach der Lektion meine Erfahrungen auswerte und sofort meine PowerPoint-Präsentation anpasse und korrigiere. Nur so kann ich in den nächsten Jahren auch auf meine Vorbereitungen bzw. Erfahrungen zurückgreifen.

- Trotz der Anwendung von verschiedenen Sozialformen und Methoden gibt es in jeder Klasse „Schnelllerner“ und „Langsamlerner“. Auch wenn ich meinen Unterricht auf den Durchschnitt ausrichten soll, betrachte ich es als Herausforderung die Starken mehr fordern zu können und den Schwachen zu helfen, damit diese den Anschluss nicht verpassen und ihre Motivation behalten. Die Differenzierung von Methoden, Medien und Beratung einer Lernperson bei gleichen Zielen und Inhalten für alle Lernenden in einer Klasse ist für mich noch eine offene Frage.

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5.5 Reflexion 5.5.1 Meine Erkenntnisse Die 3 Kursabende über die Umsetzung der Lerninhalte und Lernziele im Unterricht waren für mich die zentralen Lektionen. Ich konnte sofort das Gelernte in meinem Unterricht umsetzen. Sie stimmen im Weiteren mit den Erfahrungen aus den Lektionen bei meinem Lehrbegleiter überein. Dank dieser Erfahrung kann ich nun meine Lektionen besser strukturieren. Bei der kritischen Würdigung der Lektionenplanung wird mir wiederum klar, dass eine gute Vorbereitung unerlässlich für einen erfolgreichen Unterricht ist.

- Die Lernenden müssen das Lernziel der Lektion kennen. Und auch ihren Nutzen daraus ableiten. - Lernen kann man nur, wenn klar ist, was gelernt werden soll. Ziele müssen überprüfbar sein, ein

positives Lernklima ist entscheidend für den Lernerfolg. Lieber weniger Ziele setzen und Erfolgserlebnisse für die Lernenden ermöglichen!

- Der optimale Einsatz der Lernmethoden ist sehr wichtig. Ebenfalls ist wichtig, dass die Methoden der Sozialform an die Lernenden angepasst werden.

- Die zur Verfügung stehenden Hilfsmittel müssen professionell eingesetzt werden.

5.6 Schlussfolgerungen für den eigenen Unterricht In meinem Unterricht kann ich das Gelernte sofort umsetzen und einbauen:

- Lernziele müssen einen Nutzen versprechen. - Ein positives Lernklima und humorvolle Lernstile sind wichtiger, als viel Theorie an einer Lektion zu

vermitteln. - Mit einem optimalen Einsatz an Methoden kann ich den Unterricht vielseitiger gestalten. - Neue Methoden will ich ab sofort anwenden. - Verschiedene Sozialformen werde ich noch vermehrt einsetzen. - Übungen und das Fordern von „Aktivität“ der Lernenden dienen dem Lernerfolg und motivieren. -

5.6.1 Umsetzung des Gelernten Dank dem DIK Kurs I sind meine Lektionen bedeutend anders aufgebaut, als zu Beginn meiner Lehrtätigkeit. Ich bin dankbar, und wahrscheinlich meine Schüler auch, dass ich heute die Lektionen vielseitiger halte und die Lernenden bedeutend mehr mit Übungen aktiviere. So habe ich zu Beginn noch eine ganze Lektion doziert… Heute ist der Teil des Frontalunterrichtes auf maximum 15 Minuten beschränkt. Die Lernenden empfinden diese Unterrichtsform sicher spannender. Trotzdem kann ich meinen Semesterplan inhaltlich einhalten. Auch wenn ich gewisse Themen nicht so intensiv bearbeiten kann. Auch wenn ich weiterhin den Beamer und PowerPoint für meinen Unterricht mit Berufslernenden Mediamatiker und Informatiker einsetzen werde, möchte ich darauf achten, dass verschiedene Sozialformen zur Anwendung kommen. Auch kann ich neben dem Beamer weitere Hilfsmittel in den Unterricht zusätzlich einbauen und verwenden und die Lernenden aktiver beschäftigen. Und ein weiteres Mal darf ich in meinem Unterricht den „MUT ZUR L Ü__ C K E “ haben!

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6 Standortbestimmung 2 und Gesamtreflexion Als ich die schriftlichen Unterlagen zum Didaktikkurs I erhalten habe, war ich doch sehr überrascht über die hohen intellektuellen Zielsetzungen. Der regionale Lehrplan des Eidgenössischen Hochschulinstituts für Berufsbildung EHB erschien mir sehr theoretisch und abstrakt. Zum Glück haben sich meine Befürchtungen nicht bewahrheitet. Die Kursabende waren sehr spannend und durch kompetente Kursleiter geführt. Der Unterricht war informativ und sehr praxisbezogen. Insbesondere die Hospitation meines Lehrbegleiters sowie die Unterrichtsbesuche bei anderen Kursteilnehmern ergänzten die Theorie bestens und halfen mir, meinen persönlichen Unterricht zu verbessern.

6.1 Selbstkompetenz / Sozialkompetenz Die 5 unterschiedlichen Kursleiter und die heterogene Struktur der Kursteilnehmer haben mich persönlich weitergebracht. Es war für mich spannend, die verschiedenen Persönlichkeiten im Unterricht kennen zu lernen. Die Vielseitigkeit der Kursteilnehmer aus unterschiedlichen Arbeitswelten sowie das gute Klassenklima und der Wille zur aktiven Beteiligung motivierten mich jederzeit. So waren informelle Gespräche ebenso wichtig wie der kompetente Unterricht der Kursleiter.

6.2 Methodenkompetenz Insbesondere die 3 oben beschriebenen Lektionen haben mir sehr viel gebracht. Ich habe gelernt, wie eine Lektion nachhaltend aufgebaut wird und die Wichtigkeit der Abwechslung der angewandten Methoden erkannt. Die verschieden Lernformen sowie Methoden konnte ich in Übungen direkt umsetzen und viele Ideen für meinen eigenen Unterricht sammeln. Ich kann diese Erfahrungen direkt in meinem Unterricht umsetzen. Der Nebeneffekt ist dabei, dass ich als Lehrperson nicht mehr 100% des Unterrichts bestreite, sondern die Klasse vermehrt selber arbeiten muss. Dies bedingt jedoch noch eine bessere Vorbereitung und Planung der Lektion und Erstellung von Übungen sowie Arbeitsaufträgen. (Das Vermitteln des Lehrstoffes im alleinigen Frontalunterricht wäre einfacher…) Weil der Lehrplan dicht gedrängt ist, muss ich als Lehrperson meine „Auswahl“ treffen. Das ich das so tun soll, war für mich erleichternd.

6.3 Fachkompetenz Ich habe gelernt, wie ich eine Lektion gestalten und den Ablauf planen soll. Ebenfalls habe ich erkannt, wie wichtig es ist, die Methoden abzuwechseln. Eine Genugtuung war die Erkenntnis, dass meine Semesterplanung in Abhängigkeit der verschiedenen Bildungs- und Lehrpläne richtig erledigt wurden.

6.4 Persönliche Defizite Nach wie vor ist es für mich eine grosse Herausforderung, als Berufsschullehrperson mit fertigen Lerninhalten und PowerPoint-Präsentationen zu arbeiten. Ich will noch Erfahrungen sammeln, wie ich die zur Verfügung stehenden Zeit bzw. die Anzahl der Lektionen mit den Lehrplänen in Einklang bringen kann. Mein Vorbereitungsaufwand steht heute noch in keinem Verhältnis zur Unterrichtszeit. Ich brauche noch zu viel Zeit! Mit der Erfahrung und Routine erwarte ich eine Entspannung… Ebenfalls hoffe ich, mit der gesammelten Erfahrung mich noch vermehrt auf meine Lernenden konzentrieren zu können und weniger auf „meinen“ Unterricht fixiert zu sein.

6.5 Schlussfolgerungen Der Didaktikkurs I war für mich eine interessante Erfahrung. Während dem Kurs habe ich neue Lerninhalte entdeckt. Insbesondere die Gestaltung einer Lektion unter Anwendung von verschiedenen Sozialformen und Methoden war für mich neu und eine grosse Bereicherung. Ich konnte das im Präsenzunterricht erarbeitete Wissen vertiefen und in meine eigene Ausbildungspraxis transferieren sowie erprobte Unterrichts- und Ausbildungselemente festhalten und reflektieren. Ich werde mich gerne weiterhin mit Pädagogik und Didaktik auseinandersetzen. Die Arbeit mit jungen Lernenden fasziniert mich immer noch und ich bin mir als Lehrperson auch der grossen Verantwortung ihnen gegenüber bewusst.

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Ich bin gerne Lehrer Weil ich weiss, dass in diesem Bereich noch viel zu lernen und zu entdecken ist, will ich meine eigenen Kompetenzen weiterentwickeln und habe mich bereits an den anschliessenden Kurs DIK II angemeldet. Ich danke den Kursleitern für die kompetente Leitung des Kurses, meinen Kolleginnen und Kollegen für die kreative und aktive Kursteilnahme, welche mir viele gute Ideen geliefert haben. Ein spezieller Dank gebührt meinem Mentor und Lehrbegleiter Claudio Blöchlinger. Seine offene Art und aufbauende Kritik war für mich sehr aufschlussreich und direkt umsetzbar. Dieser Kurs hat mich in jeder Beziehung weitergebracht und persönlich bereichert!

Ob ich eine bessere Lehrperson geworden bin entscheiden meine Lernende…!

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7 Persönliches Glossar

Fachbegriff Bedeutung Anwendung

Analysefragen Sind anspruchsvolle Fragen. Vom Lernenden wird erwartet, dass er ein komplexes Thema versteht und analytisch, das heisst strukturiert, beantworten kann.

„Ein komplexes Problem in überschaubare Einheiten zerlegen.“

Anwendungsfragen Beziehen sich auf die Praxis. Kann die Theorie mit der Praxis verknüpft werden?

„Was bedeutet dies konkret in der Praxis?“

Assoziation Verknüpfen von Dingen oder Vorstellungen, die zusammengehören oder in einer bestimmten Beziehung zu einander stehen.

Beurteilungsfragen Diese beurteilen eine Situation. „Wie sind Sie zu diesem Schluss gekommen?“

Deduktiv Ist eine Lernform, die das Ganze einer Lerneinheit aufzeigt und vom Ganzen zu einzelnen Teilen ausgeht. Das Gegenteil ist induktiv.

Didaktik Lehre vom Lehren und Lernen (Unterrichtslehre). Ermittelt die Gesamtziele des Unterrichts und behandelt allgemein gültige Grundlehren des Unterrichtens. = Lehrkunst

„Was ist guter Unterricht?“ Planung des Unterrichts: Wer, was, wann mit wem, wo, wie und wozu lernen soll“

Gruppenprozesse Wenn Menschen sich zusammenfinden, läuft bei allen Beteiligten ein Prozess ab. Die gegenseitige Akzeptanz, die Fähigkeit einander zuzuhören und aufeinander einzugehen, andere Meinungen zuzulassen aber auch zur eigenen Meinung stehen können sind wichtige Komponenten des Zusammenlebens. Wenn eine Gruppe fähig ist, tragbare Lösungen zu finden ist dies ein gelungener Gruppenprozess.

Können Konflikte angesprochen und bereinigt werden, ohne dass es Verlierer gibt?

Induktiv Lehrform, in der man vom Basiswissen ausgeht und stufenweise den Lernprozess weiteführt, bis das gewünschte Ziel erreicht ist. (Gegensatz deduktiv).

Interaktion Austausch von Informationen und Meinungen. Das Gespräch zwischen Menschen verbal und nonverbal.

Killerphrasen Blockieren jedes weitere Gespräch. Sie sind verletzend und führen zu Konflikten.

Kognitiv Das geistige Erkennen einer Sache oder eines Zusammenhanges.

Methodik Beschreibt das Vorgehen, wie das Wissen vermittelt werden soll und ist eine festgelegte Arbeitsweise, die zum Voraus bestimmt, wie die Lernziele erreicht werden können. Sie wählt unterschiedliche Methoden so aus, dass der Lehrstoff auf verständliche Weise und adressatengerecht bei den Lernenden ankommt und verstanden wird.

Im Unterricht wende ich verschiedene Methoden und Sozialformen an.

Lehrziele Ziel der Lehrperson: Wie, was und auf welche Art eine Lektion gestaltet wird und was sie erreichen will.

Wie will ich den Stoff, auf welche Art, mit welchen Mitteln und in welcher Zeit unterrichten?

Lernziel Wird den Lernenden zu Beginn mitgeteilt, so dass sie zum Voraus wissen, was sie am Ende der Lektion besser

Nutzen für Lernende herausstreichen!

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Lernportfolio DIK I Marco Willi Seite 27 von 27

können. (realisierbar und qualifizierbar) Kognitive, Praktische, somatische und emotionale Lernziele

Lernjournal Tagebuch zur Selbstreflexion zu Arbeitstechniken, zu Lernverhalten und zu Motivation.

Lernkontrolle Überprüfung des Lernstandes der Lernenden. Diese wollen auch wissen, ob sie auf dem richtigen Wissensstand sind. Wenn das Soll erreicht ist, haben beide Seiten ein Erfolgserlebnis.

- Wissensfragen - Verständnisfragen - Anwendungsfragen - Analysefragen - Synthesefragen - Beurteilungsfragen

Reflektierende Fragen

Reflektieren = Spiegeln. Die Aussage wird wortmässig oder echoartig wiedeholt. Durch die Repetition merkt man oft erst, was der andere gesagt hat.

Rollenfixierung Gruppenmitglieder werden auf eine bestimmte Rolle fixiert und die Anderen erwarten ein entsprechendes Verhalten. Da sich Teilnehmer nicht natürlich verhalten können, werden dann Konfliktlösungen verhindert.

Sachkompetenz Fähigkeit, ein Fachgebiet zu beherrschen und die Inhalte und Informationen adressatengerecht weiterzugeben.

Selbstkompetenz Fähigkeit, eigene Stärken und Schwächen zu erkennen und damit umgehen zu können, ohne diese auf andere Menschen projizieren zu müssen.

Sozialkompetenz Zwischenmenschliche Beziehungen pflegen. Sich verständlich ausdrücken, zuhören und Konflikte lösen könne, ohne dass Gewinner-Verlierer-Positionen entstehen.

Verständnisfragen Kontrollfragen, die Aufschluss geben, ob das Gelernte verstanden worden ist.

Wissensfragen Kontrolle der Fachkenntnisse bezüglich des Wissens und des Gedächtnis.