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220 T~tigkeitsberichte.
3I. Strell (Mtinehen): Abwasserverwertung. Eine vorbildliche Abwasserverwertungsanlage besitzt ~finchen. Der landwirtschaftlichen
Verwertung des Abwassers dureh Verregnung oder Verrieselung mul3 unbedingt cine mechanische Vorreinigung vorangehen, da andernfalls Parasiten wie Oxyuren und Ascariden, ferner patho- gene Bakterien fibertragen werden kSnncn.
6. Brunner (Miinehen) : Fische als Baeil|entr~ger. Fische verschiedener Gattung kSnnen dutch im Abwasser vorkommende Bakterien infi-
ziert werden. Die Bakterien gelangen vom Darm des Fisches in die B]utbahn und damit in samt]iche Organe. Die haufigste F i s e h v e r g i f t u n g beim Menschen beruht auf einer ~ber- tragung yon Enteritis-Bakterien durch den Genu~ yon ungenfigend gckochtem, mit Enteritis- Bakterien infiziertem Fisch. Auch Tuberkel-, Milzbrand- und Paratyphusbacillen kSnnen dutch Fische iibertragen werden.
S. Roegner-Aust (Miinchen): Sch~,dlin~sbekiimpfung und Fiseherei. Fischsch~digungen durch Seh~dlingsbeki~mp~ung k(3nnen besonders bei der forstlichen
GroBbckSmpfung auftreten. Es wurden Fral~gifte und Kontaktinsecticide untersucht. Ganz allgemein erwiesen sich Spritzmittel ffir die Fischerei gefahrbringelider a]s St~ubcmitte|. Die toxische Konzentration filr Fische wird bei vorschriftsmgl~iger Anwendung wcder bei arsen- haltigen Mitteln noch bei den Mittcln dcr Hexa- und DDT-Reihe erreicht. Vom fischereilichen Standpunkt aus abzulehncn sind die sehr giftigcn Mittel der E-Reihe.
_4. Schillinge~" (Mtinchen).
Limnologenkongre~ und Abwassertagung in Ziirich und Schatfhausen yore 18. bis 25. A~gust 1948.
Auf dem zehnten Kongref~ der , I n t e r n a t i o n a ] e l i V e r e i n i g u n g ffir L imno log ie" wareli ]00 Teilnehmer aus 20 L~ndern vertreten. ~Vegen der Ffi]]c der aligemeldeten (100) Vor- tr~ge wareli 4 Gruppen gebildet wordeli, und zwar 1) a]lgemcine Limnologie, 2) Hydrographic und Nutzung des Wassers, 3)Abwasser, 4)Fischereibiologie und Fischereiwirtschaft. Die 3. Gruppe tagte zusammen mit den Abwasserfachleuteli in Schaffhausen.
Den fiihrenden Vortrag hie]t hier der bekannte Abwasserfachmann W. F. MOI~L~A~I~ (Chi- kago), der ausfiihrlich fiber die grol~en Fortschritte der amerikanischen Fachleute auf dem Gebiete der B e h a l i d l u n g der i l i dus t r i e l l e l i 'AbwAsse r beriehtete. Besonders behandelte er die biologischen Verfahren mit Verdiinnung in der Fleischkonservenindustrie, die Anwen- dung der hochbelasteten TropfkSrper bei Molkereiabw/~ssern und Abw~isserli der ]~etriebe dcr Gi~rungs- und Antibiotika-Industrie (Penicillin) und die Benutzung yon Erdteichen mit Zusatz voli Nat.riumnitrat bei der Obstkonservenindustrie und der Zellstoff- und Papierindustrie, Wasserriicklauf und Eindampfung in der Maisindustrie. Die starke Zufuhr yon Abw~Lssern ffihrt zu einer starken ~ b e r d i i n g u n g der Seen, die ein starkes ~Tachstum grol3er Mengen voli Plankton, und zwar schwimmender Kleinpflanzen und Klcintiere, rail allen iiblen Neben- erscheinungen, wie Sauerstoffschwund, Einflul~ auf die Fischerei usw., zur Folge hat. Die schweizerischen Fachleute bemfihen sich, gegen die iu wenigen Jahrzehnten eingetretene Ver- schlechterung ihrer Seen anzukSmpfen.
R. WEIVtA~ beschrieb ein yon ihm benutztes Ve r f ah ren der F l u i 3 u n t e r s u c h u n g , das sich auf die Bestimmung des Ammoniaks und eventuell noch des Phosphats und auf einige biologische Feststellungen beschr~nkt.
VJie der Kongrel~ gezeigt haft, sind die Aufgaben ffir die Abwasserfachleute in dcr Schweiz die gleichen wie in den fibrigen L~ndern, wenn ihre Schwierigkeiten auch durch den Wasser- reichtum des Landes etwas gcmildert sind.
Y. Sierp (Essen) x.
Tiitigkeitsberichte. Auszug aus dem Jahresbericht des Staaflichen Lebensmitte luntersuchungs-
amtes und Chemischen Institutes~ 01denburg i. 0 . . fiir das Jahr 1948, e rs ta t te t yon Dr. R. FRANCK.
Die ~¥£hrungsreform beeinfluBte wie die gesamte Wirtschaft auch die Arbeit des staatlichen Untersuchungsamtes, und der Pflichtprobeneingang hatte in den Sommermonaten seinen Tief- stand, der erst im Oktober als fiberwunden angesehen werden konnte. Die l%obeerhebung
Zusammengeste]lt nach einem Bericht yon K. I~HOFF in Gesundheitsing. 70, 8 (1949)