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Bild: Charles Benoit Ostschweiz Ausblick des neuen Präsidenten. Seite 14 Fragen an Robert Ruckstuhl. Seite 15 Stefanie Hablützel stellt sich vor. Seite 16 Magazin des Publikumsrats und der Mitgliedgesellschaften der SRG Deutschschweiz Ausgabe 1/2011 SRG-Generaldirektor Roger de Weck baut auf die Trägerschaft SRG SSR Roger de Weck: «Dank der Trägerschaft sind wir staatsfern.» Seite 4 SRF «10vor10»-Produzent Andri Franziskus im Porträt. Seite 7 SRG.D Mitglieder an den 46. Solothurner Filmtagen. Seite 8 Publikumsrat Beobachtungen: SF 1: «SwissAward» DRS 3: «Uf u dervo». Seite 10 Ombudsstelle Umstrittene SRG- Meinungsumfragen. Seite 12 Carte blanche Nadine Masshardt: «Warum Politiker nicht Journalisten werden.» Seite 13

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Ostschweiz

Ausblick des neuen Präsidenten. Seite 14

Fragen an Robert Ruckstuhl. Seite 15

Stefanie Hablützel stellt sich vor. Seite 16

Magazin des Publikumsrats und der Mitgliedgesellschaften der SRG DeutschschweizAusgabe 1/2011

SRG-Generaldirektor Roger de Weck baut auf die Trägerschaft

SRG SSRRoger de Weck: «Dank der Trägerschaft sind wir staatsfern.» Seite 4

SRF «10vor10»-Produzent Andri Franziskus im Porträt. Seite 7

SRG.D Mitglieder an den 46. Solothurner Filmtagen. Seite 8

PublikumsratBeobachtungen:SF 1: «SwissAward» DRS 3: «Uf u dervo». Seite 10

OmbudsstelleUmstrittene SRG-Meinungsumfragen. Seite 12

Carte blancheNadine Masshardt: «Warum Politiker nicht Journalisten werden.» Seite 13

14 Ausgabe 1/2011

Nutzen steigern und Know-how mehren

Strategische Akzente für 2011

Die Mitgliedschaft in der SRG Ostschweiz soll sich für alle «lohnen». Der Mitglied-schaft einen wichtigen Mehrwert zu verlei-hen, ist ein zentrales Anliegen des Leiten-den Ausschusses in seinen strategischen Überlegungen. Wie bis anhin sollen alle Mitglieder die Möglichkeit haben, Einblick in die «Innereien» von Radio und Fernse-hen zu bekommen, Studios zu besuchen, Sendungen zu verfolgen sowie Medien-schaffende persönlich kennenzulernen.

Darüber hinaus möchte der Leitende Aus-schuss mit eigenen Kapazitäten und in Zusammenarbeit mit Volks- und Fachhoch-schulen, mit regionalen Weiterbildungs-institutionen, aber auch mit anderen Medi-en und politischen Parteien den Mitgliedern attraktive Veranstaltungen anbieten. Diese

befassen sich generell mit medienpoliti-schen Fragen, mit dem kritischen Umgang mit und der Entwicklung von Medien. Ferner ist vorgesehen, an Schulen ausbil-dungs- und berufsbezogene Informatio-nen, etwa zum Journalismusberuf, zu offe-rieren. Verschiedene Veranstaltungen sollen ausschliesslich für die Mitglieder offen sein, so zum Beispiel ein Abend aus Anlass von «50 Jahren regionalen Radio-sendungen» oder besondere Radio- und Fernsehproduktionen.

Mitreden können

«Mitreden» ist die Werbebotschaft, mit der Radio und Fernsehen für die Mitwirkung in Mitgliedgesellschaften animieren. Nach An-sicht des Leitenden Ausschusses muss das

effektive Mitreden auf einfache Art ermög-licht und insbesondere mit einer schnellen und plausiblen Antwort des Unternehmens gekoppelt sein. Deshalb sollen entspre-chende Mitrede-Möglichkeiten geschaffen, die Inhalte gebündelt und ein Feedback gewährleistet werden. Die Mitrede-Inhalte sollen aber auch für die zentralen Instru-mente der Trägerschaft, nämlich für die Prüfungsaufträge zu Programmkonzepten, zur Qualitätssicherung und im Rahmen des Service public genutzt werden können.

Know-how nutzen und mehren

Wer im Vorstand der SRG Ostschweiz oder in einem anderen Gremium mitwirkt, zeich-net sich durch ein besonderes Interesse an medienpolitischen Fragen aus. Solche Men-schen sind zudem von der Bedeutung von unabhängigen und glaubwürdigen journa-listischen Leistungen für die Demokratie unseres Staates überzeugt. Diese besondere Haltung, das Know-how und die Erfahrung in Medienanliegen gilt es zu nutzen; Vor-standsmitglieder sollen angehalten werden, sich öffentlich und in ihrem Wirkungskreis zu Medienanliegen zu äussern und so zu einem pointierten Auftritt der SRG Ost-schweiz in der Ostschweizer Medienland-schaft beizutragen. Gleichzeitig sollen die Vorstandsmitglieder ihr Know-how mehren können durch den regelmässigen Kontakt mit Exponenten aus dem Unternehmen SRG SSR, aber auch mit Fachkräften: Wel-ches sind die technischen Entwicklungen im Medienbereich? Welche neuen Kommu-nikationsmittel und Formen zeichnen sich ab? Was kommt im digitalen Bereich alles auf uns zu?

Erich Niederer, Präsident SRG Ostschweiz

Der zentralen Aufgabe einer Mitgliedgesellschaft will die SRG Ostschweiz nachkommen, indem sie «Mitreden» ernst nimmt, die Mitgliedschaft für alle lohnenswert macht und das Know-how des Vorstands nutzt – und gleichzeitig mehrt. Erich Niederer über die strategischen Schwerpunkte für 2011.

Stabsübergabe bei der SRG Ostschweiz: Der neue Präsident Erich Niederer (links) übernimmt von Gerhard Frey, interimistischer Präsident 2010, die Geschäfte ab 2011.

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SRG OStSchweiz

15Ausgabe 1/2011

LINK: Robert Ruckstuhl, können Sie Ihren Werdegang kurz umreissen?Robert Ruckstuhl: Studiert habe ich Germanistik, Publizistik und Psychologie an der Universität Zürich. Als Chefredaktor und Programmleiter von Radio Zürisee wechselte ich im Jahr 2000 als Leiter des Regionalstudios St. Gallen zu Schweizer Ra-dio DRS. Nach drei Jahren wurde ich publi-zistischer Leiter bei DRS 3. Wiederum drei Jahre später folgten die Programmleitung DRS 3 und DRS Virus und der Einsitz in die Geschäftsleitung von SR DRS. Seit 1. Januar 2011 bin ich als Programmleiter Radio ver-antwortlich für die Programme DRS 1, DRS 3, DRS Musikwelle und DRS Virus. DRS 2 ge-hört neu zur Abteilung Kultur. Die Überle-gung dabei war, dass DRS 2 eigentlich ein

Spartenkanal ist, der praktisch sämtliche In-halte aus der Abteilung Kultur bezieht.

Wo im Organigramm sind Sie zu f nden?Der Bereich Radio, den ich leite, ist in der Abteilung Programme angesiedelt, wo auch die Bereiche Multimedia, TV, Gestal-tung sowie Dokumentation und Archive beheimatet sind.

Was sind Ihre Hauptaufgaben?Meine Hauptaufgabe ist die strategische Ausrichtung der vier Radioprogramme, da-mit die Ziele, die von der Geschäftsleitung vorgegeben werden, auch erreicht werden können. Insbesondere geht es darum, die Programmstrategie zu schärfen und die Programme klar gegeneinander abzugren-zen, um die angestrebten Zielgruppen zu erreichen. Dabei nimmt die neu geschaffe-ne Fachredaktion Musik (Rock/Pop) eine zentrale Rolle ein. Diese Fachredaktion ist für die Musikprogrammierung von DRS 1, DRS 3 und DRS Virus verantwortlich.

Haben Sie Ihr neues Team mit zusam­menstellen können?Die Auswahl meines Teams war meine ers-te Aufgabe, und ich konnte das Team nach meinen Vorstellungen zusammenstellen.

Welche Projekte stehen 2011 an?Wir werden weiterhin interessante und anspruchsvolle Programme gestalten, da-neben eine Ist-Analyse vornehmen und nötige Massnahmen einleiten. Die Reorga-nisation von DRS 1 ist in Gang. Einzelne Redaktionen wechseln in die Inhaltsabtei-lung. Die Fachredaktion Musik, zu der neu auch die Fernsehsendungen «musicLAB», «Musicnight» sowie die TV-Konzertauf-

Vom Radiomann zur Führungskraft

interview mit ex-Regionalstudioleiter

An der Vorstandssitzung der SRG Ostschweiz im Dezember war Robert Ruckstuhl zu Gast. Er erläuterte die neue Organisationsstruktur von SRF und seine neuen Aufgaben. LINK stellte ihm hierzu einige Fragen.

zeichnungen gehören, müssen völlig neu aufgebaut werden.

Welche Erfahrungen haben Sie bisher gemacht?Ich habe sehr gute, motivierte Teams ange-troffen, die professionelles Radio machen. Ich habe einen ausgezeichneten Eindruck und es macht Spass, mit so vielen guten Leuten zusammenzuarbeiten.

Vom Radiomann zur Führungskraft: Wie sind da die Befndlichkeiten?Es ist für mich eine grosse Herausforde-rung, und ich habe eine gute Portion Re-spekt davor. Im Moment habe ich kaum Zeit, das Radiomachen zu vermissen, bin aber noch nah am Geschehen.

Neue Organisationsstruktur, neue Aufga­ben – wie bewältigen Sie das?Ich profitiere davon, dass ich die Program-me von DRS 3 und DRS Virus sehr gut ken-ne und für mich «nur» zwei neue Program-me und Teams neu sind. Ich versuche, strukturiert vorzugehen und nichts übers Knie zu brechen. Es braucht eine gute Ba-lance zwischen Veränderungen, die schnell umgesetzt werden können und müssen, und solchen, die wohlüberlegt und gut durchdacht angegangen werden. Wichtig ist mir, dass die Mitarbeiterinnen und Mitar-beiter bei diesen Veränderungen die Chan-ce erhalten, mitzukommen, und dass sie nicht überfahren werden.

Wo fnden Sie den Ausgleich?Ich verbringe meine freie Zeit mit meiner Familie. Ausserdem treibe ich sehr gerne Sport und lese zeitgenössische Literatur.

Ursel KälinGastreferent Robert Ruckstuhl.

16 Ausgabe 1/2011

«Wie beschreiben Sie Ihren Dialekt?», fragte der Sprechausbildner von Schweizer Radio DRS. Ich stutzte und überlegte kurz: War es möglich, dass die 15 Jahre in Zürich Spuren in meiner Sprache hinterlassen hatten?

Kunst und Theorie

In Zürich hatte ich die Hochschule für Gestaltung und Kunst besucht, Abteilung Zeichnungslehrer. Der Beruf befand sich in der zweiten Hälfte der 1990er-Jahre im Umbruch. Wir malten, zeichneten und mo-dellierten nicht nur, was wir sahen, son-dern wir näherten uns der Realität auch mit wissenschaftlichen Texten an, bei-spielsweise zum Thema Jugendkultur. Anschliessend unterrichtete ich mehrere Jahre an einer Mittelschule im Zürcher Oberland und betreute unter anderem das Layoutteam der Schülerzeitung. Einer mei-ner schönsten Erfolge war, als das Team mit seiner Arbeit die vorderen Ränge beim jährlichen Layoutwettbewerb des

deutschen Nachrichtenmagazins «Der Spiegel» erreichte.

Vom Bild zum Ton

In dieser Zeit produzierte ich auch erste Sendungen im Ressort Kultur beim freien Radio Lora in Zürich. Das Medium faszi-nierte mich mit seiner Direktheit, Schnel-ligkeit und Flüchtigkeit. Schliesslich war klar: «Als Zeichnungslehrerin lasse ich mich nicht pensionieren!» Ich kündigte meine Stelle und begann, an der Universität Basel Soziologie und Ge-schichte zu studieren. Dort fokussierte ich auf Theorien, die sich mit Fragen der Macht, des Wissens und der Rhetorik aus-einandersetzten. Statt Pinsel und Model-lierholz trat nun die Arbeit am Text und am Gedanken in den Vordergrund. Meinen Lebensunterhalt bestritt ich als Redakto-rin bei Radio Grischa.

Radio in Afrika

Journalistisch prägte mich ein zweimona-tiger Aufenthalt im westafrikanischen Mali. Als Stagiaire arbeitete ich bei einem Hauptstadtradio mit und erlebte, wie wichtig Medien für eine friedliche Gesell-schaft sein können. Seit letztem Sommer berichte ich im Regi-onaljournal Graubünden über meinen Heimatkanton, wobei mich politische The-men und strittige Fragen besonders faszi-nieren. Wie in all den vergangenen Jahren dreht sich mein Interesse darum, wie wir unsere Welt wahrnehmen, fassen und mit-gestalten können.

Stefanie Hablützel

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Stefanie Hablützel – defnitiv lieber Radio­redaktorin als Zeichnungslehrerin.

Seit Sommer 2010 arbeitet Stefanie Hablützel beim Regionaljournal Graubünden. Die Churerin schaut die Welt gerne mit verschiedenen Brillen an.

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«Persönlich» aus St. GallenStefanie hablützel vom Regionaljournal Graubünden

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Wichtig für mich: wahrnehmen und mitgestalten unserer Welt

Ausgabe 1/2011 (Februar 2011),erscheint neun Mal jährlichHerausgeberschaft: Publikumsrat und Mitgliedgesell-schaften der SRG DeutschschweizRedaktion (S. 1–13): Kurt Nüssli (kn), Pernille Budtz (pb), Denise Looser Barbera (dlb), Christa Arnet (cha)Mitarbeitende dieser Ausgabe (S. 1–13):Markus Knöpfli, Florian Blumer, Jasmin Rippstein, Achille CasanovaKontakt: SRG Deutschschweiz, Fernsehstrasse 1–4, 8052 Zürich, Tel.: 044 305 67 03, E-Mail: [email protected], Internet: www.srgd.chRedaktion SRG Ostschweiz(S. 14–16): Patricia Fisch (pfi), Geschäftsstelle,Rorschacher Strasse 150, 9006 St. Gallen, Tel.: 071 243 22 14, Fax: 071 243 22 20, E-Mail: [email protected] und Produktion: Medianovis AG, Kilchberg/ZHKorrektorat: Ingrid Essig, WinterthurDruckvorstufe: Küenzi & Partner mediacheck, AdliswilDruck: rdv Rheintaler Druckerei und Verlag AG, Berneck Auflage: 15186 Expl. (WEMF-beglaubigt)

SRG OStSchweiz

Die Radio­Talksendung «Persönlich» ist am Sonntag, 20. Februar 2011, zu Gast in der Lokremise St. Gallen. Sie sind herzlich ein­geladen, ab 10.00 Uhr im Theatersaal 1 an der Grünbergstrasse 7 live dabei zu sein. Die aktuellen Gäste sind unter www.drs1.ch oder per Radiofon 0848 80 80 80 abfragbar.

«Bilder bilden»

Im Rahmen ihrer medienpolitischen Veran­staltungsreihe lädt die SRG Ostschweiz am Donnerstag, 3. März 2011, um 18.00 Uhr ins Hotel Walhalla nach St. Gallen zu Referat und Diskussion zum Thema «Bilder bilden». Referent ist Martin Eggenschwyler, Ausgabeleiter und Produzent von «10vor10» bei SRF. Der Anlass ist öffentlich und der Eintritt frei.

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Sc2011012504 (swissclimate.ch)