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Krisenberichterstattung am Limit. Seite 4 Bild: zVg. Erwin Schmid Ostschweiz Die Medienwelt unter kritischer Beobachtung. Seite 14 Diana Jörg: Rückkehr ins Bündnerland. Seite 15 Digitalisierung in Deutschland. Seite 16 Magazin des Publikumsrats und der Mitgliedgesellschaften der SRG Deutschschweiz Ausgabe 4/2011 SRF DRS 1-Moderatorin Regi Sager im Porträt. Seite 7 SRG SSR SRG-Programme sind infrage gestellt – die Trägerschaft bezieht Position. Seite 8 Publikumsrat Beobachtungen: SF 1 «Die grössten Schweizer Talente». SF zwei «Champions League». Seite 10 Ombudsstelle Durchblick bei Interessenkonflikten. Seite 12 Carte blanche Fabio Rondinelli: «Arena» gegen Wertezerfall? Seite 13

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Krisenberichterstattungam Limit. Seite 4

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Ostschweiz

Die Medienwelt unter kritischer Beobachtung. Seite 14

Diana Jörg: Rückkehr ins Bündnerland. Seite 15

Digitalisierung in Deutschland. Seite 16

Magazin des Publikumsrats und der Mitgliedgesellschaften der SRG DeutschschweizAusgabe 4/2011

SRF DRS 1-Moderatorin Regi Sager im Porträt. Seite 7

SRG SSRSRG-Programme sind infrage gestellt – die Trägerschaft bezieht Position. Seite 8

PublikumsratBeobachtungen:SF 1 «Die grössten Schweizer Talente».SF zwei «Champions League».Seite 10

OmbudsstelleDurchblick bei Interessenkonflikten.Seite 12

Carte blancheFabio Rondinelli: «Arena» gegen Wertezerfall?Seite 13

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14 Ausgabe 4/2011

Die Medienwelt unter Beobachtung

Radio- und Fernsehpreis der Ostschweiz 2011

Rainer Stadler wurde 1958 in Gossau (SG) geboren. Dort verlebte er auch seine Ju-gend, in St. Gallen besuchte er die Kan-tonsschule. Danach studierte er in Zürich und Paris Philosophie sowie französische Literatur und Linguistik. Seine Lizenziats-arbeit schrieb er über Theodor W. Adorno.

Nach dem Studium war er zunächst Mitar-beiter in einem Pressebüro. Seit 1989 ist er Redaktor bei der NZZ, zuständig für Medi-enpolitik, Medienberichterstattung und medienethische Fragen sowie für die wöchentlich erscheinende Medienseite.

«In Medias Ras» – die Medienwelt kritisch hinterfragt

Die NZZ ist mittlerweile die einzige Tages-zeitung, die sich eine kontinuierliche Me-dienbeobachtung und Medienkritik leistet. Rainer Stadler widmet sich ausschliesslich Medienfragen; die Medien sind ihm nicht ein Gegenstand unter vielen. Immer diens-tags erscheint in der NZZ die Medienseite mit Analysen, Berichten und Kommenta-ren. In seiner Kolumne «In Medias Ras» bringt er aufkommende Themen und Ent-

wicklungen auf den Punkt. «Ras» berichtet seit Jahren mit Kontinuität, Tiefe und Brei-te über die nationale und internationale Medienwelt. Dabei ist er kritischer Beob-achter, lässt aber auch Meinungsvielfalt zu. Rainer Stadlers kritischer Journalismus – auch der SRG gegenüber – zeichnet sich durch einen hohen Grad an Differenziert-heit aus.

Dies ist in einer Zeit, in der wir zur Medi-engesellschaft geworden sind, von nicht genug zu schätzendem Wert. Überdies ist es selten, dass die Medienzunft nicht nur Dritten, sondern auch sich selbst scho-nungslos den Spiegel vorhält, Rolle und Einfluss der Medien kritisch reflektiert und sogar journalistische Fehlleistungen benennt. Rainer Stadler leistet diese Arbeit, hartnäckig und unbestechlich.

Preisverleihung des Radio- und Fernsehpreises 2011

Die Preisverleihung findet am Donnerstag, 1. September 2011, um 18.30 Uhr in St. Gal-len statt. Weitere Informationen zur Preis-verleihung und die Einladung zu diesem

Die SRG Ostschweiz verleiht den Radio- und Fernsehpreis 2011 der Ostschweiz dem NZZ-Medienredaktor Rainer Stadler. Der Preis wird von den Ostschweizer Kantonsregierungen gestiftet und ist mit 10 000 Franken dotiert.

Rainer Stadler erhält den Radio- und Fernsehpreis 2011 der SRG Ostschweiz.

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SRG OStSchweiz

Anlass erhalten Sie in der LINK-Ausgabe 5/2011 von Anfang Juli 2011.

Arthur Oehler

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Die Preisverleihung findet am Donnerstag, 1. September 2011, um 18.30 im Hofkeller in St. Gallen statt.

Die Medien – inklusive die SRG – werden vom Preisträger Rainer Stadler kritisch und differenziert beobachtet.

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Ausgabe 4/2011

«Manch eine oder einer hat mich schon etwas schief angeschaut, als ich vor bald einem Jahr von DRS 1 in Zürich zum Regi-onaljournal Graubünden nach Chur ge-wechselt habe. Meine Kolleginnen und Kollegen sahen in diesem Entscheid wohl den endgültigen Karriereknick, für mich war er rein organisatorisch und energe-tisch ein logischer Schritt. Und ein lang gehegter Traum, der sich erfüllte.

Zurück zu den Steinböcken und Bündner Themen

Vom Moment an, als meine Familie und ich nach über zehn Jahren nach Chur zu-rückkehrten, war mir klar: ‹Ich will mich wieder mehr mit den Themen vor meiner Haustüre beschäftigen.› Die Politik Grau-bündens, die wirtschaftlichen Veränderun-gen, Tendenzen und kulturelle Neuigkei-ten: Das ist es, was mich interessiert. Nicht bloss mittendrin leben und konsumieren,

sondern einen Teil dazu beitragen, die Menschen zu informieren und Meinungen zu bilden.

Mit meiner Arbeit beim Regionaljournal bin ich ausserdem in vielfacher Hinsicht privilegiert. Zum einen denke ich jeden Morgen daran, wie viele Menschen aus wirtschaftlichen Gründen die Züge ab Chur füllen. Eineinhalb Jahre lang gehörte ich auch zu ihnen. Jetzt arbeite ich in der Stadt, in der ich auch lebe. Ich brauche nicht mehr der Zeit hinterherzurennen und mich abgekämpft neben fremde Kör-per zu quetschen. Natürlich fahre ich im-mer noch Zug, meistens aber, um für eine Reportage an einen Ort zu gelangen. Wie unlängst, als ich für einen Beitrag zwei Stunden lang durch die Rheinschlucht wandern konnte. Ein weiteres Privileg! Die Arbeit mit dem Schönen verbinden zu können. Und als mein Blick auf die Felsformationen und den Rhein fiel, die Sonne mich in der Nase kitzelte, spürte ich: Ich bin wieder ganz zu Hause!»

Diana Jörg

Diana Jörg schätzt es, sich mit den Themen «vor ihrer Haustüre» zu beschäftigen.

Wieder ganz zu Hause!

Aus dem Regionalstudio Ostschweiz

Die Bündnerin Diana Jörg kehrte im Sommer 2010 in die Heimat zurück. Mit ihrer langjährigen Erfahrung ist sie eine Bereicherung für das Regionalstudio.

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Sport im FokusAn der Sitzung der Programmkommis-sion vom 4. Mai 2011 stand der Sport im Regionaljournal als Beobachtungs-schwerpunkt im Zentrum. Im Beisein der Sportredaktoren Fritz Bischoff und Richard Fischbacher wurde die Sportbe-richterstattung, welche sonntags um 17.50 Uhr ausgestrahlt wird, anhand eines Kriterienrasters von Redaktions-leiter Thomas Weingart analysiert.

Mit verlässlicher Anfangszeit wird das Sportgeschehen in der Ostschweiz kom-pakt, mit klarer Struktur durch einen Re-sultat- und Hintergrundblock vermittelt. Oft werden Nachrichten mit Originaltönen angereichert. Hintergrundberichte sind le-bendig und abwechslungsreich. Relevante Sportereignisse mit überregionaler Aus-strahlung sowie lokale Sportveranstaltun-gen werden gleichermassen berücksich-tigt. Besonders im Fokus stehen regionale Nachwuchstalente, die das Potenzial und die Vielfalt des Sports in der Region zei-gen. Obwohl die Relevanz der Resultat-vermittlung nicht immer nachvollziehbar ist, belegen Hörerzahlen, dass kompakte Zusammenfassungen von Sportresultaten aus der Ostschweiz geschätzt werden.

Zusätzliche Erläuterungen könnten An-haltspunkte für die Einordnung der Resul-tate liefern. Bei der Sprechhaltung ist die unterschiedliche Fachkompetenz zwi-schen Moderation und Fachredaktion vereinzelt hörbar, was durch vorgängige Absprache vermeidbar wäre. Die Sportre-daktion verfügt über eine unabhängige Haltung und Distanz, doch scheint ab und zu eine gewisse «Fanhaltung» durch. Live-Schaltungen werden als die «Würze der Sendung» angesehen. Dabei auftretende Schwierigkeiten sind auf Infrastruktur-probleme zurückzuführen. Die Empfeh-lung, Live-Schaltungen an den Anfang zu verschieben, wurde bereits umgesetzt. Die Herausforderung wird darin bestehen, aktuelle Sportberichterstattung und Hinter-grundberichte richtig abzuwägen und wesentliche Informationen attraktiv zu verpacken.

Monika Gessler

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Diana Jörg ist in Domat/Ems aufgewach-sen. Sie begann ihre journalistische Tätig-keit 1991 bei Radio Grischa als Redaktorin und Moderatorin. Von 1999 bis 2001 war sie bei Tele 24 als Videojournalistin und Mo-deratorin tätig. Danach wechselte sie zum Schweizer Fernsehen. Sie moderierte die «Tagesschau» und das «MittagsMagazin». Vor ihrer Rückkehr ins Bündnerland arbei-tete sie für DRS 1 als Moderatorin des «Treffpunkt» und als Redaktorin der Abtei-lung «Reisen, Freizeit, Kultur», heute «Leben und Leute».

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16 Ausgabe 4/2011

Wenn Sie Nutzer oder Nutzerin von Kabel, DVB-TV oder Internetfernsehen sind, be-treffen Sie folgende Zeilen nicht. Sie kön-nen die Vorzüge des digitalen Fernsehens, nämlich bessere Bild- und Tonqualität und grössere Programmvielfalt – so die Wer-bung –, voll geniessen. Anders sieht es bei Satellitenhaushalten aus. Sie werden, auch wenn Sie weit ins Ländle schauen können, ausgegrenzt.

Wohnsitz für TV-Empfang erforderlich

Die Umstellung auf digitales Fernsehen in Österreich beispielsweise beendete den nachbarschaftlichen Empfang selbst im Bodenseeraum. Nur wer über einen ORF-tauglichen Receiver und eine ORF-SAT-Karte, die an einen Wohnsitz in Österreich gebunden ist, verfügt, kann die aus urhe-berrechtlichen Gründen verschlüsselten ORF-Programme empfangen. Mit Ver- und Entschlüsselung wird die Grenzüberschrei-tung der ORF-Programme ausgehebelt. Nachbarn bleiben aussen vor.

Analoges Zeitalter passé

Das analoge Satellitenzeitalter geht in den nächsten 14 Monaten in Europa nun end-gültig zu Ende. Als vorletztes Land schaltet Frankreich 2011 die analoge Satellitenver-breitung ab. Im Jahr 2012 folgt dann Deutschland. Dort sind gegenwärtig etwa noch ein Drittel aller Satellitenhaushalte – insbesondere in ländlichen Regionen – betroffen. Sie müssen den Umstieg auf digitales Fernsehen jetzt planen, denn ab 30. April 2012, ab 3 Uhr morgens bleiben sonst die Bildschirme schwarz. Wird die analoge Verbreitung über Satellit einge-stellt, benötigt der Zuschauer auch hier ein digitales Empfangsgerät, einen Receiver.

Die Umrüstung auf digitalen Empfang können die Satellitenhaushalte auch im Dreiländereck nicht hinausschieben. Wei-tere Informationen zur Umstellung auf digitales Fernsehen in Deutschland sind zu finden unter: www.klardigital.de oder www.tv-plattform.de.

Ursel Kälin

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Das analoge Satellitenzeitalter geht zu Ende: In den nächsten 14 Monaten wird europaweit auf digitalen Empfang umgestellt.

Wer im Dreiländereck Deutschland, Schweiz und Österreich TV schaut, dem steht mit der Abschaltung der analogen Satellitenverbreitung in Deutschland eine weitere technische TV-Umstellung bevor: die Digitalisierung.

Die Radio-Talksendung «Persönlich» ist am 12. Juni 2011 zu Gast im Steigenberger Grandhotel Belvédère in Davos. Sie sind herzlich eingeladen, ab 10.00 Uhr live dabei zu sein. Die aktuellen Gäste können Sie unter www.drs1.ch oder per Radiofon 0848 80 80 80 abfragen.

Weitere Termine«Persönlich» am 26. Juni 2011 im Kloster Fischingen TG«Persönlich» am 3. Juli 2011 im Hotel Belvédère in Scuol GR

Preisverleihung des Radio- und Fernsehpreises 2011 der OstschweizDonnerstag, 1. September 2011, 18.30 Uhr im Hofkeller St. Gallen

die zwei Seiten der digitalisierung

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Der Countdown läuft

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SRG OStSchweiz

impReSSUmAusgabe 4/2011 (Mai 2011),erscheint neun Mal jährlichHerausgeberschaft: Publikumsrat und Mitgliedgesell-schaften der SRG DeutschschweizRedaktion (S. 1–13): Kurt Nüssli (kn), Pernille Budtz (pb), Denise Looser Barbera (dlb), Christa Arnet (cha)Mitarbeitende dieser Ausgabe (S. 1–13):Florian Blumer, Janina Labhardt, Achille CasanovaKontakt: SRG Deutschschweiz, Fernsehstrasse 1–4, 8052 Zürich, Tel.: 044 305 67 03, E-Mail: [email protected], Internet: www.srgd.chRedaktion SRG Ostschweiz(S. 14–16): Geschäftsstelle,Rorschacher Strasse 150, 9006 St. Gallen, Tel.: 071 243 22 14, Fax: 071 243 22 20, E-Mail: [email protected]änderung an: SRG Ostschweiz, Postfach 128, 9006 St. GallenGestaltung und Produktion: Medianovis AG, Kilchberg/ZHKorrektorat: Susanne Lötscher, transkorrekt, ZollikofenDruckvorstufe: Küenzi & Partner mediacheck, AdliswilDruck: rdv Rheintaler Druckerei und Verlag AG, Berneck Auflage: 15 186 Expl. (WEMF-beglaubigt)

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Das «Persönlich»-Team (v. l. n. r.): Christian Zeugin, Karin Frei, Daniel Hitzig, Katharina Kilchenmann.