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SRF macht Bundesbern greifbar Seite 4 Bild: ImagoPress / Patrick Lüthy Region Basel Das Studiofest von Swiss Satellite Radio. Seite 14 Magazin des Publikumsrats und der Mitgliedgesellschaften der SRG Deutschschweiz Ausgabe 7/2011 SRG.D Mitgliederanlass bei den Swiss Indoors 2011: Möchten auch Sie dabei sein? Seite 7 SRG SSR Wahlen: Raymond Loretan wird knapp neuer SRG-Präsident. Seite 8 Publikumsrat «Schawinski»: Ein doppelter «Aeschbacher» in der halben Zeit. Seite 10 Ombudsstelle Politik statt Predigt? Beanstandung gegen «Wort zum Sonntag». Seite 12 Carte blanche Jürg Seiberth: Zerstreute Wahrnehmung. Seite 13

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SRF macht Bundesbern greifbar Seite 4

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Region Basel

Das Studiofest von Swiss Satellite Radio. Seite 14

Magazin des Publikumsrats und der Mitgliedgesellschaften der SRG DeutschschweizAusgabe 7/2011

SRG.DMitgliederanlass bei den Swiss Indoors 2011: Möchten auch Sie dabei sein? Seite 7

SRG SSR Wahlen: Raymond Loretan wird knapp neuer SRG-Präsident. Seite 8

Publikumsrat«Schawinski»: Ein doppelter «Aeschbacher» in der halben Zeit. Seite 10

OmbudsstellePolitik statt Predigt? Beanstandung gegen «Wort zum Sonntag». Seite 12

Carte blancheJürg Seiberth:Zerstreute Wahrnehmung. Seite 13

14 Ausgabe 7/2011

Im September lud das Team von Swiss Satellite Radio zu einem Tag der offenen Tür ins Studio Basel ein. Rund 500 Besucher schauten den Radiomachern über die Schultern.

«Sie erinnern sich an die Kästchen ...?»

Studiofest Basel

Zwei grosse Lautsprecher stehen in ihrem Büro. Ist sie allein bei der Arbeit, dreht sie auf und hört Radio Swiss Classic. Nur wenn das Telefon klingelt, drückt sie kurz auf die Stummtaste. Jetzt steht Radiohörerin Ursula Stucki in den Räumen, in denen ihr Radio-programm und auch die beiden anderen Satelliten-Radios, Radio Swiss Jazz und Ra-dio Swiss Pop, gestaltet werden. Mit dabei sind Freundin Irene Heinimann und deren Sohn Christoph. Er ist nicht der einzige Teenager am Studiofest, der trotz Badewetter den Weg aufs Bruderholz gefunden hat und alles andächtig in Augenschein nimmt. Fra-gen stellt er keine: «Wenn ich die Software sehe, kenne ich die Antworten bereits.»

Musik programmieren ist ein Freudenfest

Die drei Gäste folgen im Studio Basel den Wegweisern in Richtung Swiss Satellite Ra-dio. Sie stossen auf Liani Silveira Keller, die den Interessierten erklärt, was sie mit den CDs macht. «Sie werden hier nicht etwa kopiert, sondern digitalisiert. Dies ist für die Qualität wichtig», betont die Musik-dokumentalistin. Hinter ihr steht, ohne Namensschild, Pietro Ribi. Als Leiter von Swiss Satellite Radio wurde er im letzten Jahr eigentlich pensioniert. Jetzt aber setzt er sich die Brille auf die Nase, beugt sich über die Tastatur und ergreift die Compu-

termaus, während Keller auf ihrem Büro-stuhl zur Seite rollt. Später wird sich der leidenschaftliche Radiomann mit den Worten «Jetzt hab ich dir ja die Arbeit gestohlen!» entschuldigend an sie wen-den. Er ist noch immer begeistert und schwärmt davon, welch ein Freudenfest das Musikprogrammieren sei: In der intern programmierten Datenbank PlayinfoPlus seien Millionen von Stücken gespeichert. Man könne nach allen möglichen Kriteri-en suchen, erklärt er und gibt – wohlge-merkt bei Temperaturen von über 30 Grad Celsius – das Schlagwort «Weihnachten» ein. Innert Sekunden sind 15 795 Datensät-ze gefunden. «Gewaltig», entfährt es Besu-cherin Stucki.

Schweigen ist Gold

Einige Büros nebenan fachsimpelt Severo Marchionne mit Besuchern über DAB. In England hätten sie Digital Audio Broad-casting schon lange und hier werde es auch kommen, ist eine Frau überzeugt.

SRG ReGion BaSel

Mit dem Musik-Tram aufs Bruderholz.

Die Mitarbeitenden von SSATR standen ihren Hörerinnen und Hörern gerne Red und Antwort. Im Bild Alexandra Böhm (links) und Gast.

15Ausgabe 7/2011

Eine andere Besucherin interessiert sich vor allem für die Einrichtung von Marchionnes Büro. Der Musikredaktor von Radio Swiss Pop ist in elegantem Schwarz gekleidet und trägt eine schmale orangefarbene Krawatte. Die bequemen Badelatschen hat er weit unters Pult geschoben. Den ganzen Tag darf Marchionne von Berufs wegen Musik hören. «Ich mache das Programm aber nicht für mich, sondern für Sie», be-tont er und fordert die Radiohörer auf, bei der Musikjury mitzumachen und die ge-spielten Stücke online zu beurteilen. Ein junger Mann – die Sonnenbrille im Haar, das Rahmglace in der Hand – sagt voller

Inbrunst: «Radio Swiss Pop ist der beste Sender der Schweiz. Da kommt kein blö-des Geschwätz.» Marchionne nickt. Auch keine Werbung, keine Nachrichten – und keine Lady Gaga. Adult Contemporary, beschreibt er das Radioformat, mit melo-disch geprägten Popmusikstandards.

Lang ist’s her

Weiter geht es ins kleinere Büro von André Scheurer. Der Musikredaktor von Radio Swiss Classic erzählt gerade von den An-fängen der Satelliten-Radios und den Zei-ten des Telefonrundspruchs. «Sie erinnern sich vielleicht noch an die Kästchen ...», be-ginnt er und wird vom mehrheitlich älteren Publikum mit einem zustimmenden Ge-murmel unterbrochen. «Uns gibt es schon seit den Dreissigerjahren ...», versucht er es noch einmal, und eine gut gelaunte Besu-cherin fragt ihn, ob er denn schon so lange dabei sei. Immerhin, es sind 25 Jahre. Er habe dem Programm das Regelwerk ver-passt, erklärt er, so dürfe etwa auf ein Kla-vierstück kein weiteres Klavierstück folgen. Aber wo denn alle CDs seien, fragt eine Besucherin. Die Soundfiles seien alle im Computer, erklärt Scheurer. «Was? Keine CDs mehr? Das kann ich mir nicht vorstel-len», entgegnet die Frau. Hinter ihr thront auf dem Regal ein prächtiges Trichtergram-mofon, das noch an frühere Zeiten erinnert.

«Wir sind nicht DRS 2!»

«Ich zeige Ihnen, wie man Musik testet», sagt Scheurer. Vor Jahren habe ein Mei-nungsforschungsinstitut eine repräsenta-tive Gruppe von 120 Personen eingeladen, die sich Musikstücke anhörte und per Knopfdruck beurteilte. Während Scheurer nun Ausschnitte abspielt, zeigt ein sich ständig änderndes Kurvendiagramm auf dem Bildschirm, wie die Titel bei den ver-schiedenen Altersgruppen ankommen. Als eine Opernsängerin etwa zu einer Arie ansetzt, fällt die Beliebtheitskurve in allen Altersgruppen schlagartig ab, was zu lau-tem Gelächter führt. Als eine Besucherin schliesslich die «Mattinata»-Gitarrenkon-zerte beanstanden will, verweist der Pro-grammierer schmunzelnd auf die oberen Stockwerke. «Da müssen Sie oben rekla-mieren. Wir sind nicht DRS 2.»

Virus weg, Satelliten-Radios hier

Christoph Heinimann verlässt das kleine Büro, in der sich die Hitze staut. Die Leute hier verstünden definitiv ihr Handwerk, meint der Teenager beeindruckt. «Ich dachte, sie beziehen die Software und Hardware irgendwo her und kümmern sich selber nur noch um die Musik. Dass jeder quasi noch ein Informatiker ist, hätte ich nicht gedacht.» Anderes Büro, andere

Die Mitarbeitenden von SSATR standen ihren Hörerinnen und Hörern gerne Red und Antwort. Im Bild Alexandra Böhm (links) und Gast.

Auch junge Besucher wollten mal hinter die Türen des Basler Studios blicken.

Moderatorin Olga Rubitschon zeigt und erklärt den interessierten Gästen ihr Revier, das DRS 2-Sendestudio.

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16 Ausgabe 7/2011

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In der kommenden LINK-Ausgabe verlosen wir Tickets fürs

featurepreisfest’11 am 18. November 2011in Basel

Bereits zum fünften Mal verleiht die Stif-tung Radio Basel den deutschsprachigen Featurepreis. Am «featurepreisfest» werden die diesjährigen Sieger-Produktionen und ihre Autorinnen und Autoren gefeiert und den geladenen Gästen vorgestellt.

SRG ReGion BaSel

impReSSumAusgabe 7/2011 (Oktober 2011),erscheint neun Mal jährlichHerausgeberschaft: Publikumsrat und Mitgliedgesell-schaften der SRG Deutschschweiz Redaktion (S. 1–13): Kurt Nüssli (kn), Pernille Budtz (pb), Jasmin Rippstein (jr), Christa Arnet (cha)Mitarbeitende dieser Ausgabe (S. 1–13):Fee Riebeling, Achille CasanovaKontakt: SRG Deutschschweiz, Fernsehstrasse 1– 4, 8052 Zürich, Tel.: 044 305 67 03, E-Mail: [email protected], Internet: www.srgd.chRedaktion SRG Region Basel (S. 14–16): Daniela Palla (dp), Geschäftsstelle, Novarastrasse 2, Postfach, 4002 Basel, Tel.: 061 365 32 53, Fax: 061 365 32 50, E-Mail: [email protected]änderung an: SRG Region Basel, Postfach, 4002 BaselGestaltung und Produktion: Medianovis AG, Kilchberg/ZHKorrektorat: Ingrid Essig, WinterthurDruckvorstufe: Küenzi&Partner, Langnau/ZürichDruck: rdv Rheintaler Druckerei und Verlag AG, Berneck Auflage: 15 186 Expl. (WEMF-beglaubigt)

Szene. Musikredaktorin Sai Nobel hält den Kopf auf dem abgestützten Arm und lauscht entrückt der warmen Jazzstimme von Madeleine Peroux. «Leider kein oft ge-spielter Song», meint sie und seufzt. Die Besucher seien erstaunt, mit wie wenig Leuten sie Radio machten, sagt Nobel. «Hören Sie uns auch?», fragt sie kurz dar-auf eine Besucherin. «Ja, DRS 2», meint die Frau und nickt. Sie seien nicht DRS 2, muss auch Nobel erklären. «Virus?», fragt im Korridor ein Besucher. «Die sind bereits seit zwei Jahren in Zürich. Darum sind wir hierher gekommen», wird ihm erklärt.

Das ganze Haus

Nicht nur die Satelliten-Radios, auch die Mitarbeitenden von DRS 2, die SRF-Regio-nalredaktion, tpc und tvision lassen sich über die Schultern blicken. In einem küh-len Kellerbüro sitzt Andy Christen von tvisi-on. Normalerweise im Auftrag von SRF tätig, schneidet er heute die aktuellen Bilder des Studiofests zusammen. So flimmern über mehrere Bildschirme Ausschnitte aus den Regionaljournal-Büros und aus dem Extra-Tram, das mit Musikern zwischen Bruder-holz und Stadtzentrum unterwegs ist. Mucksmäuschenstill, in einigem Abstand hinter ihm, sitzen eine Frau und ihr Sohn wie in Kinosesseln und schauen und hören dem Fernsehmann bei der Arbeit zu.

Direkt an die Studiogäste richtet sich Niggi Ullrich, Präsident der SRG Region Basel. Er betont, wie wichtig ein zufriedenes Publi-kum für die SRG und ihre Programme sei. Denn aufmerksame Hörer und Zuschaue-rinnen seien die besten Botschafter für den medialen Service public. So spornt er die Anwesenden denn auch an, sich in diesem Sinne für das Programmangebot von Swiss Satellite Radio stark zu machen.

Neben umfassenden Studioführungen und einem Hörspiel-Workshop geniessen die Gäste an diesem Sommernachmittag auch erfrischende Zolli-Cornets und ab-wechslungsreiche Live-Musik.

Für schallendes Gelächter sorgt gegen Ende des Studiofests ein Kind, das spon-tan zur Glücksfee für die abschliessende Verlosung auserkoren wird. Wie es heisse, fragt Moderator Stephan Mester das Mäd-chen. «Sarah», antwortet es. Ob es auch Ra-dio höre? «Ja.» Und welches? «Basilisk.»

Von Regula Wenger

Mehr Fotos vom Studiofest finden Sie in der Fotogalerie auf www.srgregionbasel.chWeitere Infos zu den Satelliten-Radios: www.radioswissclassic.chwww.radioswissjazz.ch www.radioswisspop.ch

William White überzeugte mit einer leidenschaftlichen Jam-Session vor dem Studio.

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