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dert, wohl aber die Vertriebswege. Ama- zon und Co. drängen immer weiter nach vorn. Die Kunden waren nicht mehr be- reit, alte Bindungen beizubehalten – und die ging man beim Buchclub ein: Immerhin musste das Lesering-Mitglied alle drei Monate mindestens ein Buch bei Bertelsmann kaufen. Diese Bindung gibt es auch bei der Bü- chergilde Gutenberg – einmal im Quar- tal muss das Mitglied ein Buch oder ei- ne CD kaufen. Doch die Bücher sind künstlerisch hochwertig illustriert, und zwar so schön, dass sie nahezu jähr- lich von der Stiftung Buchkunst ausgezeichnet werden. Seit ih- rer Gründung legt die Bücher- gilde Wert auf Buchkultur und hat damit Literaturgeschichte geschrieben. Zu dieser Historie gehört auch die Intention der Gründer von 1924 und der Ar- beiterbewegung, dass ärmere Leute leicht und preiswert Zu- gang zu Büchern haben sollten. Ins Programm aufgenommen wurden damals moderne Autoren wie B. Tra- ven, Oskar Maria Graf, Upton Sinclair, Jack London oder Mark Twain. Nach der Machtergreifung der Nazis wurde die Büchergilde gleichgeschaltet; das Un- ternehmen wich in die Schweiz aus und gründete sich 1945 neu. Bis 1998 gehörte die Buchgemeinschaft zur Ge- werkschaftsholding BGAG, wurde später herausge- löst und an fünf vormalige Mitarbeiter, darunter Mario Früh, verkauft. Mario Früh ist heute der Geschäfts- führer der Genossenschaft Büchergil- de. Genossenschaften – die Organisati- onsform der Zukunft ? „ Ja“, sagt Mario Früh. „Ich denke, dass die Genossen- schaft eine Zukunft hat und dass sich aufgrund des schwieriger gewordenen Verhältnisses mit den Banken dieser LiteraturSeiten Über Bücher, Autoren & Veranstaltungen März 2016 uuu www.literaturseiten-muenchen.de Kolumne Kalender März Weiter auf Seite 2 uuu Knotenkunst- knoten I n diesem Winter tragen wir unseren Schal wieder locker, leicht geschürzt und lässig, fast wie einst der große Theodor Storm, denn wir wissen, eigent- lich schon seit der Story von Gordios 333 v. Ch., das feste Schnüren bringt‘s nicht, irgendwann kommt ein Alexan- der und löst ihn ja doch oder zerschlägt ihn, den Knoten. Vor sechs Jahren war das noch anders, als der Feldherr KT von und zu Guttenberg seinen weißblauen Edelschal kälberstrickartig vor der Brust knotete , und die Männer ihm brav folg- ten, die Wählerinnen ihm zu Füßen la- gen – vorbei . Etwa 100 Jahre, bevor der große H.M. Enzensberger in Berlin-Friedenau, Frege- str.19, jene berüchtigte, etwas verfalle- ne Göring-Villa preiswert kaufte, in den 60ern des letzten Jahrhunderts, ganz in der Nähe von Grass, Uwe Johnson und Max Frisch, und wir wissen nicht, mit welchem Schal, wurden Storm und Fon- tane zusammen im Café Kranzler gese- hen. Storm, der übrigens nächstes Jahr 200 würde, mit einem mächtigen, aber reichlich abgenutzten, sehr locker ver- laufenden Schal. Inzwischen gibt es einen illustrierten Band über dieses Berliner Landhaus, in dem der Lyriker Enzensberger an- geblich mit Dutschke, Rabehl und an- deren Helden der „68er Revolte“ dis- kutiert und mit Sicherheit Fidel Castro versteckt haben soll, den man niemals mit einem lockeren Schal um den Hals gesehen hat, denn nicht Schuhe oder PKW-Marke verweisen auf Macht-Cha- rakter und Sexualcharme, sondern der Schal-Knoten, und Fidel weiß das! Fon- tane notiert, dass Storm damals, kaum im Kranzler , sogleich in ein „lyrisches Verhältnis“ zur Bedienung trat, ohne die Knüpfung seines eigenen Schals im Winter 1862 zu erwähnen. Sein Geld war knapp damals, er hät- te den berühmten Kollegen Storm gern bei sich zu Hause bewirtet, der drängte aber ins lärmige Kranzler, wo Uhland, Lenau und Mörikes „fei- ne Dichtung“ auf dem Gesprächsme- nü standen, was in der Fregestr. 19 und schon gar nicht mit Rudi und Fidel an- zunehmen ist, wobei die beiden Pu- schel rechts und links des Stormschen Schals bei jedem Satz akzentuierend zuckten, wenn er Mörike rezitierte, was er andauernd tat. Am Ende verkaufte der Jetzt-Münch- ner Lyriker den alten Kasten in Berlin- Friedenau mit schöner Rendite, in wel- che das Vermögen unserer beiden Alt- lyriker mindestens zehnfach hinein- gepasst hätte, und schrieb aktuell ein Buch über das Geld, wohl wissend, dass in der guten alten Zeit um 1968 die Verstaatlichung der Banken links- programmatisch hoch im Kurs stand, und Fontane, je nach Lebensphase po- litisch schwankend wie ein Puschel am Schal des Kollegen Storm, mal zuge- stimmt hätte und mal eher nicht, wäh- rend die Banken sich immer wieder mal selbst verknoten und diese Kolum- ne ohnehin. WH Trend verstärken wird.“ Im März 2014 fiel die Entscheidung, die Büchergilde als Genossenschaft weiter zu führen. Ein Jahr später waren bereits 300 An- teile a`500 Euro zusammengekommen, wie viele Anteile es derzeit sind, wird sich auf der Genossenschaftsversamm- lung im Juni zeigen. Kunden werden zu Eigentümern – mit dieser ganz neuen Bindung will Mario Früh „die Existenz der letzten und einzigen Buchgemein- schaft“ Deutschlands sichern. Mario Früh setzt auf das gutgemachte Buch und sieht in E-Books oder Tablets keine Konkurrenz. Erfolgreich will die Büchergilde mit dem Entdecken neuer in Deutsch- land noch unbekannter Auto- ren sein. Fährtensucher ist da- bei seit Jahren der Schriftsteller Ilija Trojanow, der die Reihe „Weltlese“ betreut. Wagemutig und wegweisend ist unter an- derem auch das Genre der Gra- phic Journey, Reiseberichte in Buntstift-Skizzen, gezeichnet vom Illus- trator und Autor Sebastian Lörscher, der von der Stiftung Buchkunst ausgezeich- net wurde. Und Kult sind bei der Bü- chergilde bereits seit Jahren „Die Tollen Hefte“, illustratorischer Underground aus Künstlerhand. Alles in Fadenknoten- heftung. Wer lieber auf das „Bewährte“ setzt, wird auch fündig: Im neuen Pro- gramm finden sich u. a. Titel von Javier Marias, Henry James, Hans Fallada oder Rafik Schami. Schami schwärmt – wie seinerzeit sein Kollege Erich Kästner – von der Büchergilde: „Sie verbindet En- gagement mit höchstem Anspruch an Kunst und ist eine große Stütze der de- mokratischen Lesekultur.“ I NA K UEGLER Dienstag, 1. März 19:30 Uhr „Wer hat denn das verbrochen?“ – Das Seerosenquiz Numero 2 mit Michael Skasa als Quizmaster und dem Rate-Trio Harald Eggebrecht, Bruno Jonas und Eva Gesine Baur. Und wieder geht´s um Liebe, Liebe, nichts als Liebe … Künstlerhaus, Lenbachplatz 8 20:00 Uhr „Ludwig Ganghofer – Perlen aus dem Schmonzettenmeer“ – Gerd Anthoff nennt den Schriftsteller eine „bayerische Sphinx“ und geht dessen Leben und Werk nach. Auf der Zither begleitet von Lothar Lägel. 10/5 . Literarische Gesellschaft Gräfelfing, Bürgerhaus am Bahnhofplatz, Gräfelfing Mittwoch, 2. März 17:00 Uhr Literaturkreis LesArt. Treffen für begeister- te Textkonsument/innen. Im Mittelpunkt steht das Buch von Angelika Overath „Sie dreht sich um“.4 . Seidlvilla, Nicolaiplatz 1b 18:00 Uhr Zum 400. Todestag von Miguel de Cervan- tes Saavedra – Vortragsreihe mit Stefan Winter. Weitere Termine: 9. 3., 16. 3., 6. 4., 13. 4. Kursnr. C245500. 38 . Restkarten je Termin 7 . Anm: www.mvhs.de MVHS im Gasteig, Rosenheimer Str. 5 20:00 Uhr „Poesie der Landschaft“ – Wulf Kirsten präsentiert sein neues Buch. Moderation: Jan Volker Röhnert. Einführende Worte: Christoph Schmitz-Scholemann. 7/5 . Mitglieder frei. Lyrik Kabinett, Amalienstr. 83 Rgb. 20:00 Uhr Die Historikerin Brigitte Roßbeck stellt ihr neues Buch „Das Herz droht mir manchmal zu zerspringen – Mein Leben mit Franz Marc“ von Maria Marc vor. Die Erinnerun- gen von Maria Marc werden jetzt erstmals veröffentlicht: ein eindrückliches Doku- ment von großer persönlicher und künstle- rischer Kraft. 7 . Res.: 089 -380150-0 Buchhandlung Lehmkuhl, Leopoldstr.45 20:00 Uhr Michael Köhlmeier präsentiert sein neues Buch „Das Mädchen mit dem Fingerhut“. Moderation: Dieter Heß (BR). Ein kleines Mädchen kommt auf den Markt einer gro- ßen Stadt in Westeuropa. Es hat Hunger, versteht die Sprache nicht und trifft zwei Jungs, die genauso alleine sind. 10/7. Literaturhaus, Salvatorplatz 1 Fotos: Büchergilde Gutenberg; Basch / Opdracht Anefo (CC) Mit schönen Büchern gegen den Trend Die Büchergilde Gutenberg hat schon knapp tausend Genossen – Bertelsmann Lesering nur noch Historie Der erste Bücherbus der Büchergilde (oben) und ihr Gratulant Erich Kästner (links) – Anzeige 300 000 Mitglieder hatte sie im Jahr 1964, der 40. Geburtstag wurde in der Frankfurter Paulskirche gefeiert. Festredner war Erich Kästner, er gratu- lierte mit einem Gedicht: „Dass sich der Mensch durch Bücher bilde, schuf Gutenberg die Büchergilde“. Das sind Glanzlichter aus der Geschichte einer Institution, die 1924 von Buchdruckern in Leipzig gegründet wurde: die Bücher- gilde Gutenberg. Mittlerweile hat die Buchgemeinschaft nur noch 60 000 Mitglieder – aber sie lebt. Während der Medienriese Bertelsmann vor wenigen Monaten sein letztes Buchclub-Geschäft geschlossen hat und damit der Lesering der Historie angehört, nimmt die Bü- chergilde an Fahrt auf: Sie ist eine Ge- nossenschaft geworden, mit derzeit 950 GenossInnen. Schrankwand, Fernseher, Sitzgarnitur und Aquarium – das prägte ein deut- sches Wohnzimmer in den 60er und 70er Jahren. Und in der Schrankwand standen sie meterweise: die Bücherrü- cken vom Bertelsmann Lesering. Seine besten Jahre hatte der Buchclub nach der Wende mit sieben Millionen Mit- gliedern und 320 Filialen. Der Umsatz erreichte 700 Millionen Euro. Bertels- mann verdiente mit seinem Buchclub so gut, dass ande- re Geschäfte ausgebaut werden konnten – heute ist das Unternehmen aus Gütersloh Europas größter Medien- konzern. Das Ende des Buch-Clubs gab Bertelsmann vor knapp zwei Jahren be- kannt: Es gebe keine wirtschaftliche Perspektive. Dabei hat sich der Umsatz im Buchhandel laut Börsenverein in den vergangenen zehn Jahren kaum verän- P.S. Wer sich in München vom Angebot der Büchergilde überzeugen will, kann dies bei Literatur Moths (Rumfordstr. 48, Nähe Isartorplatz) tun. Infos auch unter www.buechergilde.de Leidenschaftlich, aufregend, sexy... TICKETS: 089 – 55 234 444 05.03.16 - 10.04.16

LiteraturSeiten · litisch schwankend wie ein Puschel am Schal des Kollegen Storm, mal zuge- ... im Buchhandel laut Börsenverein in den vergangenen zehn Jahren kaum verän-

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dert, wohl aber die Vertriebswege. Ama-zon und Co. drängen immer weiter nach vorn. Die Kunden waren nicht mehr be-reit, alte Bindungen beizubehalten – und die ging man beim Buchclub ein: Immerhin musste das Lesering-Mitglied alle drei Monate mindestens ein Buch bei Bertelsmann kaufen.

Diese Bindung gibt es auch bei der Bü-chergilde Gutenberg – einmal im Quar-tal muss das Mitglied ein Buch oder ei-ne CD kaufen. Doch die Bücher sind künstlerisch hochwertig illustriert, und zwar so schön, dass sie nahezu jähr-lich von der Stiftung Buchkunst ausgezeichnet werden. Seit ih-rer Gründung legt die Bücher-gilde Wert auf Buchkultur und hat damit Literaturgeschichte geschrieben. Zu dieser Historie gehört auch die Intention der Gründer von 1924 und der Ar-beiterbewegung, dass ärmere Leute leicht und preiswert Zu-gang zu Büchern haben sollten. Ins Programm aufgenommen wurden damals moderne Autoren wie B. Tra-ven, Oskar Maria Graf, Upton Sinclair, Jack London oder Mark Twain. Nach der Machtergreifung der Nazis wurde die Büchergilde gleichgeschaltet; das Un-

ternehmen wich in die Schweiz aus und gründete sich 1945

neu. Bis 1998 gehörte die Buchgemeinschaft zur Ge-werkschaftsholding BGAG, wurde später herausge-löst und an fünf vormalige

Mitarbeiter, darunter Mario Früh, verkauft.

Mario Früh ist heute der Geschäfts-führer der Genossenschaft Büchergil-de. Genossenschaften – die Organisati-onsform der Zukunft ? „ Ja“, sagt Mario Früh. „Ich denke, dass die Genossen-schaft eine Zukunft hat und dass sich aufgrund des schwieriger gewordenen Verhältnisses mit den Banken dieser

LiteraturSeitenÜber Bücher, Autoren & Veranstaltungen

März 2016

uuu www.literaturseiten-muenchen.de

Kolumne Kalender März

Weiter auf Seite 2 uuu

Knotenkunst-knotenIn diesem Winter tragen wir unseren

Schal wieder locker, leicht geschürzt und lässig, fast wie einst der große Theodor Storm, denn wir wissen, eigent-lich schon seit der Story von Gordios 333 v. Ch., das feste Schnüren bringt‘s nicht, irgendwann kommt ein Alexan-der und löst ihn ja doch oder zerschlägt ihn, den Knoten. Vor sechs Jahren war das noch anders, als der Feldherr KT von und zu Guttenberg seinen weißblauen Edelschal kälberstrickartig vor der Brust knotete , und die Männer ihm brav folg-ten, die Wählerinnen ihm zu Füßen la-gen – vorbei .

Etwa 100 Jahre, bevor der große H.M. Enzensberger in Berlin-Friedenau, Frege-str.19, jene berüchtigte, etwas verfalle-ne Göring-Villa preiswert kaufte, in den 60ern des letzten Jahrhunderts, ganz in der Nähe von Grass, Uwe Johnson und Max Frisch, und wir wissen nicht, mit welchem Schal, wurden Storm und Fon-tane zusammen im Café Kranzler gese-hen. Storm, der übrigens nächstes Jahr 200 würde, mit einem mächtigen, aber reichlich abgenutzten, sehr locker ver-laufenden Schal.

Inzwischen gibt es einen illustrierten Band über dieses Berliner Landhaus, in dem der Lyriker Enzensberger an-geblich mit Dutschke, Rabehl und an-deren Helden der „68er Revolte“ dis-kutiert und mit Sicherheit Fidel Castro versteckt haben soll, den man niemals mit einem lockeren Schal um den Hals gesehen hat, denn nicht Schuhe oder PKW-Marke verweisen auf Macht-Cha-rakter und Sexualcharme, sondern der Schal-Knoten, und Fidel weiß das! Fon-tane notiert, dass Storm damals, kaum im Kranzler , sogleich in ein „lyrisches Verhältnis“ zur Bedienung trat, ohne die Knüpfung seines eigenen Schals im Winter 1862 zu erwähnen.

Sein Geld war knapp damals, er hät-te den berühmten Kollegen Storm gern bei sich zu Hause bewirtet, der drängte aber ins lärmige Kranzler, wo Uhland, Lenau und Mörikes „fei-ne Dichtung“ auf dem Gesprächsme-nü standen, was in der Fregestr. 19 und schon gar nicht mit Rudi und Fidel an-zunehmen ist, wobei die beiden Pu-schel rechts und links des Stormschen Schals bei jedem Satz akzentuierend zuckten, wenn er Mörike rezitierte, was er andauernd tat.

Am Ende verkaufte der Jetzt-Münch-ner Lyriker den alten Kasten in Berlin- Friedenau mit schöner Rendite, in wel-che das Vermögen unserer beiden Alt-lyriker mindestens zehnfach hinein-gepasst hätte, und schrieb aktuell ein Buch über das Geld, wohl wissend, dass in der guten alten Zeit um 1968 die Verstaatlichung der Banken links-programmatisch hoch im Kurs stand, und Fontane, je nach Lebensphase po-litisch schwankend wie ein Puschel am Schal des Kollegen Storm, mal zuge-stimmt hätte und mal eher nicht, wäh-rend die Banken sich immer wieder mal selbst verknoten und diese Kolum-ne ohnehin. WH

Trend verstärken wird.“ Im März 2014 fiel die Entscheidung, die Büchergilde als Genossenschaft weiter zu führen. Ein Jahr später waren bereits 300 An-teile a`500 Euro zusammengekommen, wie viele Anteile es derzeit sind, wird sich auf der Genossenschaftsversamm-lung im Juni zeigen. Kunden werden zu Eigentümern – mit dieser ganz neuen Bindung will Mario Früh „die Existenz der letzten und einzigen Buchgemein-schaft“ Deutschlands sichern.

Mario Früh setzt auf das gutgemachte Buch und sieht in E-Books oder Tablets

keine Konkurrenz. Erfolgreich will die Büchergilde mit dem Entdecken neuer in Deutsch-land noch unbekannter Auto-ren sein. Fährtensucher ist da-bei seit Jahren der Schriftsteller Ilija Trojanow, der die Reihe „Weltlese“ betreut. Wagemutig und wegweisend ist unter an-derem auch das Genre der Gra-phic Journey, Reiseberichte in

Buntstift-Skizzen, gezeichnet vom Illus-trator und Autor Sebastian Lörscher, der von der Stiftung Buchkunst ausgezeich-net wurde. Und Kult sind bei der Bü-chergilde bereits seit Jahren „Die Tollen Hefte“, illustratorischer Underground aus Künstlerhand. Alles in Fadenknoten-heftung. Wer lieber auf das „Bewährte“ setzt, wird auch fündig: Im neuen Pro-gramm finden sich u. a. Titel von Javier Marias, Henry James, Hans Fallada oder Rafik Schami. Schami schwärmt – wie seinerzeit sein Kollege Erich Kästner – von der Büchergilde: „Sie verbindet En-gagement mit höchstem Anspruch an Kunst und ist eine große Stütze der de-mokratischen Lesekultur.“

I n a K u e g l e r

Dienstag, 1. März

19:30 Uhr

„Wer hat denn das verbrochen?“ – Das Seerosenquiz Numero 2 mit Michael Skasa als Quizmaster und dem Rate-Trio Harald Eggebrecht, Bruno Jonas und Eva Gesine Baur. Und wieder geht´s um Liebe, Liebe, nichts als Liebe …

→ Künstlerhaus, Lenbachplatz 8

20:00 Uhr

„Ludwig Ganghofer – Perlen aus dem Schmonzettenmeer“ – Gerd Anthoff nennt den Schriftsteller eine „bayerische Sphinx“ und geht dessen Leben und Werk nach. Auf der Zither begleitet von Lothar Lägel. 10/5 €.

→ Literarische Gesellschaft Gräfelfing, Bürgerhaus am Bahnhofplatz, Gräfelfing

Mittwoch, 2. März

17:00 Uhr

Literaturkreis LesArt. Treffen für begeister-te Textkonsument/innen. Im Mittelpunkt steht das Buch von Angelika Overath „Sie dreht sich um“.4 €.

→ Seidlvilla, Nicolaiplatz 1b

18:00 Uhr

Zum 400. Todestag von Miguel de Cervan-tes Saavedra – Vortragsreihe mit Stefan Winter. Weitere Termine: 9. 3., 16. 3., 6. 4., 13. 4. Kursnr. C245500. 38 €. Restkarten je Termin 7 €. Anm: www.mvhs.de

→ MVHS im Gasteig, Rosenheimer Str. 5

20:00 Uhr

„Poesie der Landschaft“ – Wulf Kirsten präsentiert sein neues Buch. Moderation: Jan Volker Röhnert. Einführende Worte: Christoph Schmitz-Scholemann. 7/5 €. Mitglieder frei.

→ Lyrik Kabinett, Amalienstr. 83 Rgb.

20:00 Uhr

Die Historikerin Brigitte Roßbeck stellt ihr neues Buch „Das Herz droht mir manchmal zu zerspringen – Mein Leben mit Franz Marc“ von Maria Marc vor. Die Erinnerun-gen von Maria Marc werden jetzt erstmals veröffentlicht: ein eindrückliches Doku-ment von großer persönlicher und künstle-rischer Kraft. 7 €. Res.: 089 -380150-0

→ Buchhandlung Lehmkuhl, Leopoldstr.45

20:00 Uhr

Michael Köhlmeier präsentiert sein neues Buch „Das Mädchen mit dem Fingerhut“. Moderation: Dieter Heß (BR). Ein kleines Mädchen kommt auf den Markt einer gro-ßen Stadt in Westeuropa. Es hat Hunger, versteht die Sprache nicht und trifft zwei Jungs, die genauso alleine sind. 10/7€.

→ Literaturhaus, Salvatorplatz 1

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Mit schönen Büchern

gegen den

TrendDie Büchergilde

Gutenberg hat schon knapp tausend

Genossen – Bertelsmann Lesering

nur noch Historie

Der erste Bücherbus der Büchergilde (oben) und ihr Gratulant Erich Kästner (links)

– Anzeige

300 000 Mitglieder hatte sie im

Jahr 1964, der 40. Geburtstag wurde in der Frankfurter Paulskirche gefeiert. Festredner war Erich Kästner, er gratu- lierte mit einem Gedicht: „Dass sich der Mensch durch Bücher bilde, schuf Gutenberg die Büchergilde“. Das sind Glanzlichter aus der Geschichte einer Institution, die 1924 von Buchdruckern in Leipzig gegründet wurde: die Bücher-gilde Gutenberg. Mittlerweile hat die Buchgemeinschaft nur noch 60 000 Mitglieder – aber sie lebt. Während der Medienriese Bertelsmann vor wenigen Monaten sein letztes Buchclub-Geschäft geschlossen hat und damit der Lesering der Historie angehört, nimmt die Bü-chergilde an Fahrt auf: Sie ist eine Ge-nossenschaft geworden, mit derzeit 950 GenossInnen.

Schrankwand, Fernseher, Sitzgarnitur und Aquarium – das prägte ein deut-sches Wohnzimmer in den 60er und 70er Jahren. Und in der Schrankwand standen sie meterweise: die Bücherrü-cken vom Bertelsmann Lesering. Seine besten Jahre hatte der Buchclub nach der Wende mit sieben Millionen Mit-gliedern und 320 Filialen. Der Umsatz erreichte 700 Millionen Euro. Bertels-mann verdiente mit seinem Buchclub so gut, dass ande-re Geschäfte ausgebaut werden konnten – heute ist das Unternehmen aus Gütersloh Europas größter Medien-konzern. Das Ende des Buch-Clubs gab Bertelsmann vor knapp zwei Jahren be-kannt: Es gebe keine wirtschaftliche Perspektive. Dabei hat sich der Umsatz im Buchhandel laut Börsenverein in den vergangenen zehn Jahren kaum verän-

P.S. Wer sich in München vom Angebot der Büchergilde überzeugen will, kann dies bei Literatur Moths (Rumfordstr. 48, Nähe Isartorplatz) tun. Infos auch unter www.buechergilde.de

Leidenschaftlich,

aufregend, sexy...

TICKETS: 089 – 55 234 44405.03.16 - 10.04.16

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de LiteraturSeiten

Kalender (Fortsetzung)

LiteraturSeitenMärz 2016

Lieblingsbuchhandlung (Folge 10)

P.S.:

In unserer Serie „Meine Lieblings-buchhandlung“ haben wir bislang u.a. Lehmkuhl mit Hans Magnus Enzensberger, Colibris mit Dagmar Leupold, den Buchpalast mit Chris-toph Well und Glatteis mit Friedrich Ani vorgestellt.

Kein verlorenes WochenendeLost Weekend, der andere Buchladen, und der Graphologe Ulrich Dittmann

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.deDonnerstag, 3. März

16:00 Uhr

Heitere Gedichte und Geschichten zum Frühling von Wilhelm Busch, Karl Valentin, Heinz Erhardt, Eugen Roth u. a. liest Ger-hard Salz. Eintritt frei. Res.: 089-53 30 20

→ St.Pauls Gemeindehaus, St.Pauls Platz 8

18:30 Uhr

Schwabinger Schreibwerkstatt: Ad hoc-Texte zu einem vorgegebenen Thema schreiben, anschließend gemeinsam lesen und diskutieren. 4 € (auch am 17. März).

→ Seidlvilla, Nicolaiplatz 1b

19:00 Uhr

Vernissage zur Ausstellung „Schloss Nym-phenburg unterm Hakenkreuz“ und Buch-präsentation mit den beiden AutorInnen Doris Fuchsberger und Albrecht Vorherr. Die Ausstellung und das Buch dokumen-tieren ein wichtiges Stück Münchner Historie und insbesondere des Stadtteils Nymphenburg.

→ Ebenböckhaus, Ebenböckstraße 11

19:30 Uhr

Patrick Ranz stellt sein Buch „Auf dem Salz-weg – Begegnungen auf Gandhis Spuren“ vor. 5 € (incl. Getränk).Res.: 089-265030

→ Buchhandlung Geobuch, Rosental 6

Freitag, 4. März

19:30 Uhr

Offener Abend wie an jedem ersten Freitag im Monat. Jede/r kann Prosa oder Lyrik bis zu 10 Minuten vorlesen ohne An-meldung! Eintritt frei! Das Publikum wählt den Abendsieger. Aus den Abendsiegern wird im Finale der Haidhauser Werkstatt-preis ermittelt.

→ Münchner Literaturbüro, Milchstraße 4

19:30 Uhr

Slam-Poetry .WE#1 – Schwarze Poesie auf Reisen. Im Rahmen der Internationalen Wochen gegen Rassismus 2016 bringen vier WortakrobatIinnen den Raum zum Beben mit Satzbeats, Wortverflechtungen und bittersüßer Kritik an Strukturen. Es sind Sarah Mouwani, Lahya Aukongo, Babi-che Papaya und WoMANtis RanDOM. 5 €

→ Siedlvilla, Nicolaiplatz 1v

20:00 Uhr

„2 Quötchen Frau“ – ein Abend zur euro-päischen Frauenpower mit Lyrik und Prosa aus England, Finnland, Italien und Polen. Es liest und erzählt Julia Cortis. Es singt Tuija Komi. Am Akkordeon Vlad Cojocaru. 15 € (inkl. 1 Getränk). Res.: 089-12 73 71 35

→ La Cantina, Elisabethstr. 53

20:00 Uhr

„Viele Kulturen – eine Sprache“. Lesung mit den Adelbert-von-Chamisso-Preisträgern 2016 Esther Kinsky und Uljana Wolf. Moderation: Pia-Elisabeth Leuschner (Lyrik Kabinett). Vorgestellt werden Esther Kinskys Roman „Am Fluss“ und Uljana Wolfs Lyrik-band „meine schönste lengevitch“. 10/7 €.

→ Literaturhaus, Salvatorplatz 1

Samstag, 5.März

9:30 Uhr

Krimi-Frühstück – „drei mörderische Schwestern“ lesen aus ihren München- Krimis, und zwar Stefanie Gregg („Tod beim Martinszug“), Nicole Neubauer („Moorfeuer“) und Manuela Obermeier („Verletzung“). 15 € ( incl. Frühstücksbuf-fet), Res.: 089-75 969 89-0

→ Stadtbibliothek Fürstenried, Forstenrieder Allee 61

20:00 Uhr

35. Haidhauser Literaturbox1: Ingeborg Struckmeyer liest aus den Mordsge-schichtenbänden: „Todesschreie“ und „Todesängste“. Renate Ahrens stellt ihren frisch erschienenen Roman „Das gerettete Kind“ (Droemer-Verlag) vor. Das Werk von Ahrens wurde mehrfach ausgezeichnet. Lesereisen führten sie durch Deutschland, Irland, die Schweiz und Nordamerika. Sie lebte 1996-97 in Kapstadt und 2002-03 in Rom, seitdem wieder in Dublin und Hamburg. Ahrens ist Mitglied des PEN-Zentrums deutschsprachiger Autoren im Ausland. Die Haidhauser Literaturbox1 ist eine Bühne für Autoren, Kleinverlage und Literaturzeitschriften, die Prosa, Lyrik, Experimentelles, Theatralisches vortragen wollen. Bewerbungen mit Textproben – max. 20 Normseiten – an Petra Lang, [email protected]. 5 €.

→ Haidhauser Literaturbox1 im KiM Kino im „Einstein Kultur“, Einsteinstr. 42

Sonntag, 6. März

19:30 Uhr

Lesebühne Schwabinger Schaumschläger mit Claas Triebel, Marvin Ruppert, Peter Fi-scher und Dagmar Schönleber sowie Michi Sailer, Christoph Theussl und Moses Wolff.

→ Vereinsheim, Occamstr. 8

Montag, 7. März

20:00 Uhr

Mircea Cărtărescu liest aus ihrem neuen Erzählungsband „Die schönen Fremden“. Moderation: Sigrid Löffler. Es geht um ein vermeintliches Anthrax-Kuvert, um ein Telefon-Interview mit Marilyn Monroe und um die Erlebnisse von zwölf Schriftstel-lern aus Rumänien, die das literarisch interessierte Frankreich erobern wollen. Veranstaltung in rumänischer und deut-scher Sprache. 10/7 €.

→ Literaturhaus, Salvatorplatz 1

Dienstag, 8. März

18:00 Uhr

„Die Wiederkehr der Tiere in der Literatur“ – Lektürekurs mit Susanne Röckel. Wei-tere Termine: 15.3., 5.4., 12.4.2016. Kursnr. C246000. 26 €. Restkarten je Termin 7 €. Anm: www.mvhs.de

→ MVHS im Gasteig Rosenheimer Str. 5

19:00 Uhr

„Wilhelm Herzog: Menschen, denen ich begegnete“ – Kommentierte Lesung von Dirk Heißerer in der Reihe „Nachbarschaf-ten. Thomas Manns jüdische Schriftsteller-kollegen in München“. 8/5 €. Res.: 089-202400-491 oder [email protected]

→ Jüdisches Gemeindezentrum, St.-Jakobs-Platz 18

19:00 Uhr

Tatjana Kuschtewskaja stellt in ihrem Buch „Am Anfang war die Frau“ starke russische Frauen vor. Mitwirkende: die Schauspiele-rin Karin Wirz und die Sopranistin Tatjana Furtas sowie Artur Medvedev (Violine) und Antonio Mansolillo (Piano).Eintritt frei.

→ Ostlesesaal der Bayerischen Staatsbi-bliothek, Ludwigstr.16,

19:30 Uhr

„Die Sufragetten“ – Antonia Meiners (Hrg.) präsentiert spannende Porträts der wich-

Zwar stand nicht Billy Wilders Alko-holikerdrama bei der Namensge-

bung Pate, sondern John Lennons nicht ganz so düsteres Album „Lost Weekend“. Gemeint aber haben beide dasselbe, ein dem Suff, der Ziellosigkeit, der vertanen Zeit geopfertes Wochenende. Ein biss-chen darauf sollen die Besucher wohl gestoßen werden, die am Montag, wo-möglich verkatert, sich an der Bar im Lost Weekend mit veganem Kaffee ver-sorgen. Und durch die Bücher daran er-innert werden, dass sie es ebenso gut lesend und schreibend hätten verbrin-gen können. Denn Lost Weekend in der Schellingstr. 3 in unmittelbarer Uninähe hat auch am Wochenende geöffnet.

Das und einiges mehr ist hier anders. Große Fenster, die den Blick ins Inne-re freigebig feilbieten. Im Vordergrund Tische und Stühle aus hellem Holz, viel gemischtes Publikum, mit Kaffee-bechern, Kuchentellern oder Laptops hantierend, eine ansehnliche Bar. Im Hintergrund Regale und Tische mit Bü-chern, locker in Szene gesetzt. Boden und Wände aus Sichtbeton, ein paar Bil-der, ein pink- und gelbfarbener Leucht-schriftzug prophecy. Minimalistisch, aber nicht überbetont. Lost Weekend bietet sich an als Buchhandlung mit ve-ganem Coffeeshop, dazu Ausstellungen, Lesungen, Vorträge, Musik, ein Konzept, das sich regen Zuspruchs erfreut. Ge-schäftsführer Michi Kern hatte offenbar den richtigen Riecher, als er der Univer-sität vorschlug, die seit der Insolvenz der Buchhandlung Heinrich Frank leerste-henden Räume mit diesem „Gemischt-waren-Angebot“ neu zu eröffnen. „Eine Neuauflage des vorherigen Ladens er-schien mir ziemlich sinnlos. Die Kom-bination Bücher und Bar, der Gedanke, dass sich Leute hinsetzen, einen Kaffee trinken, zum Büchertisch schlendern, in die Regale gucken, ein Buch kaufen, der-artiges schwebte mir vor. Dass sich der Laden als Treffpunkt und Arbeitsplatz

entwickeln würde hatte ich so nicht vo-rausgesehen. Aber dadurch entsteht ei-ne ganz tolle Atmosphäre, die Bücher strahlen etwas aus, das den Gesprächs-pegel senkt, die Sinne öffnen sich auf ei-ne andere Weise als in einer normalen Bar, das verlockt die Leute, hier zu ver-weilen.“

Mit seinem bunten Lebenslauf, Gast-ronom, Nachtclub-Besitzer, Yogalehrer, dazu Philosophie-Studium, jetzt Buch-händler, verkörpert Kern diese Verknüp-fung von körperlichem und geistigem Genuss. Dass ihn der etablierte Buch-handel nicht ernst nehme beeindrucke ihn nicht. Wer die Auswahl von Titeln beobachtet, mit der der Büchertisch al-le vier Wochen neu bestückt ist, fühlt, dass Lost Weekend für ihn nicht einfach nur ein neuer Laden ist. „Bücher sind mir wichtig. Ich wähle aus meiner sub-jektiven Perspektive und im Austausch mit meinen Mitarbeiterinnen.“ Kern be-schäftigt die beiden Buchhändlerinnen Irene Held und Caren Kamp sowie zwei Aushilfen.

Zugegeben, das Sortiment ist klein. Lost Weekend hat sich auf das Gesamtpro-gramm von Reclam spezialisiert, über 3.000 Bände der populären Reihe – was gerade nicht vorrätig ist, wird sofort be-stellt –, dazu gibt es ein Angebot für Phi-losophie, Politik, Kulturwissenschaft, moderne Literatur, eine Auswahl an Graphic Novels und an internationalen Zeitschriften. Eine Besonderheit stellt das „curated shelf“-Regal dar. Wechseln-de Kuratoren, Personen mit unterschied-lichsten Hintergründen, ganz nach dem Vorbild von Michi Kern, sollen hier ihre Buchempfehlungen abgeben. Das gibt dem Laden eine eigene Prägung. Einer von ihnen, Dozent für Literatur-wissenschaften Dr. Ulrich Dittmann, setzt noch einen drauf. „Kern befreit mit Hilfe zuverlässiger Fachleute von den inflationär überbordeten Paletten bei

Großanbietern. Den Büchern bleibt der individuelle Charme gewahrt.“

Dittmann kommt gerne ins Lost Week-end, gerade wegen des neuen Konzepts, dem, wie er sagt, Michi Kern gekonnt sein soziales Genie widme. Hier trifft er Leute, stöbert herum, holt ein bestelltes Buch ab, wobei meist ein weiteres da-zu kommt. „Für einen Literaturwissen-schaftler ist Schriftliches Lebenselixier, auch wenn zunehmend Ungenießbares das Hirn zu blockieren droht. Vorausset-zung ist Papier, e-Books kommen nicht ins Haus.“ Den Mitbegründer der Oskar Maria Graf-Gesellschaft und bis Anfang 2015 ihr 1. Vorsitzender als Kurator zu be-stellen lag auf der Hand. Einen Monat lang war Lost Weekend ganz auf OMG eingestellt, einem immer noch nicht ge-nügend geschätzten Autor, wie Bewun-derer und Erforscher seiner Werke Ditt-mann meint, wobei „ ‚Graf-Forscher’ klingt bei diesem Autor zu hochtrabend, behauptete er doch, stets tief stapelnd, ,von Literatur verstehe ich nichts’. Um ihm gerecht zu werden, muss man in die Geschichte einsteigen, die er erlitten und hinreißend gültig erzählt hat.“

Dittmanns Blick in die Zukunft der Bü-cherwelt sieht nicht so düster aus, wie viele prophezeien. „Wenn sich Angebot und Nachfrage so entwickeln wie im Lost Weekend – ich erlebe dort eine kon-zentrierte Hingabe an Lesen und Schrei-ben wie an ruhigen Tagen im Lesesaal der Stabi – bin ich optimistisch.“

K at r I n a B e H r e n d l e s c H

tigsten Frauenpersönlichkeiten. 15 € (inkl. 1 Getränk). Res.: 089-12 73 71 35

→ La Cantina, Elisabethstr. 53

20:00 Uhr

Lesung mit Benedict Wells. Der Autor liest aus seinem Roman „Vom Ende der Einsamkeit“. Moderation: Florian Kessler. Jules und seine Geschwister Marty und Liz haben als Kinder ihre Eltern durch einen Unfall verloren. Doch obwohl sie auf dasselbe Internat kommen, werden sie sich fremd und verlieren einander aus den Augen. 10/7 €.

→ Literaturhaus, Salvatorplatz 1

Mittwoch, 9. März

17:00 Uhr

Literarischer Spaziergang durch das Lehel mit Dirk Heißerer. 10 €, Res.: 089-13 41 42

→ Neue St. Anna Kirche (bei der U-Bahn)

19:00 Uhr

Buchpräsentation „Bayerns Töchter“ von Marita A. Panzer und Elisabeth Plößl. Emanzipatorisch, wegweisend, anders – das sind einige der Auswahlkriterien für die 81 Frauen, die in diesem Band porträtiert werden. Berühmt-berüchtigte Namen wie Lola Montez stehen neben unbekannten wie Johanna Händlmaier, die Erfinderin der legendären Senfrezeptur. Eintritt frei.

→ Juristische Bibliothek im Neuen Rathaus, Marienplatz 8

19:00 Uhr

„Eingefangene Schatten. Mein jüdisches Familienbuch“ heißt das jüngste Werk der Erzählerin und Dichterin Dagmar Nick. Sie erforschte 400 Jahre rückblickend die Geschichte ihrer Familie mütterlicher-seits, die sich – aus Spanien vertrieben – zunächst in Hamburg niederließ. Dagmar Nick, Tochter des Komponisten Edmund

Nick und Kusine des Historikers Fritz Stern wurde für ihr vielfältiges Schaffen mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet. Res.: 089 -202400-491

→ Jüdisches Gemeindezentrum, St.-Jakobs-Platz 18

19:00 Uhr

„Who the Fuck is Kafka” – Eine israelische Schriftstellerin, ein arabisch-palästinen-sischer Journalist. Sie begreifen, dass sie dieselbe Irrenanstalt bewohnen, nur in verschiedenen geschlossenen Abteilun-gen. Lesung und Gespräch mit Lizzie Do-ron. Moderation: Mirjam Pressler. Kursnr. C245100. 7 €. Anm.: www.mvhs.de

→ MVHS im Gasteig Rosenheimer Str. 5

19:00 Uhr

In der Reihe „Mein Weg zu unseren Deut-schen“ stellt die tschechische Schriftstel-lerin Radka Denemarková Überlegungen zu ihrer Beziehung zu den böhmischen

Lyrische Kostprobe

Mir genügt es nicht wenn ich reich bin

ich will auch noch Liebe

Mir genügt es nicht wenn ich schön bin

ich will auch noch klug sein

Mir genügt es nicht wenn ich alles habe

ich will auch noch sparen

Jörg Neugebauer

„Lost Weekend“-Buchhandlung mit seinem Besitzer Michi Kern (rechts) und

dem Graphologen Ulrich Dittmann

Kurzgeschichte

Der Mann an der Kasse, wie stets in dunklem Anzug und etwas zu vornehm für den zerbröselnden Speck und das jämmerliche Besteck und das billige Neonlicht, kommt hinter der Theke her-vor. Es gibt eine kleine Diskussion, er macht eine höfliche Handbewegung in Richtung der Tür. Für einen Mo-ment vergesse ich das Waldorf Astoria und die Limousinen und den kleinen Schneepflug. Der Mann stellt sich zu sei-nen Tüten in den Windfang. Jetzt wäre die Gelegenheit, ihn auf ein Frühstück einzuladen und etwas wirklich Authen-tisches über diese Stadt zu erfahren. Für zwölf Dollar fuffzich.

Gäste kommen und Gäste gehen, eisi-ge Winde fegen ins Raffles und tragen den Geruch des Mannes herein. Vor dem Waldorf Astoria halten die Limousinen. Ein Page mit riesigem Schirm öffnet den Schlag. Der Schneepflug wartet, bis er weitermachen kann. New York, und die Wolkenkratzer verschwinden oben im Schneegestöber. Ich drücke meine Wa-de gegen die Heizung. Den Mann lade ich nicht ein.

„Ich wollte ihn einladen“, sage ich, „ich wollte mit jemandem reden, der die Stadt von der anderen Seite kennt.“„Das wäre nicht gutgegangen.“Die Frau trägt eine bombastische Pelz-mütze, die sie auch in Starbuck‘s Coffee House nicht abgelegt hat.„Du wohnst im Radisson East? Du isst dein Frühstück immer im Raffles? Stammgast hin oder her, es hätte ei-nen Eklat gegeben. Sie hätten dich nicht mehr bedient. Du müßtest dein Früh-stück jetzt anderswo essen.“

Man weiß bei den Amis nie, ob sie Du oder Sie sagen. Ich denke mal, daß die-

se hier bereits Du sagt. Sie zwinkert mit den Augen, während sie mich über ihre Stadt belehrt. Ich könnte zum Frühstück auch hierher kommen, zu Starbuck‘s, zwei Blöcke nord von Radisson und Raff-les, wo die Tische immer knapp sind und man immer jemanden kennenlernt.

„Und?“, fragt sie nach einer Weile, „hat er was bekommen?“„Eine Papiertüte hat er bekommen. Kei-ne Ahnung, was da drin war. Und unge-nießbaren Kaffee, wie auch ich ihn je-den Tag trinken muß. Dann haben sie ihn fortgeschickt.“

Die Fenster reichen bis zum Boden. Ich drücke meine Wade gegen die Heizung.„Sandwiches waren da drin.“

Die Frau muß es wissen. Sie lebt in die-ser Stadt. Sie arbeitet in dem Citicorp-Wolkenkratzer gleich nebenan. Sie gönnt sich diesen Kaffee, bevor sie mit dem E-Train nach Queens hinüberfährt. Wir schauen hinaus auf die Lexington Avenue in dieses Schneetreiben und auf diese New Yorker, die es immer eilig zu haben scheinen.

P au l H o l z r e I t e r

Raffles

Es ist tiefster Winter. Eisige Winde aus Labrador haben die Stadt mit Schnee

zugeschüttet. Das Raffles in der Lexing-ton Avenue, American Breakfast für zwölf Dollar fuffzich, please wait to be seated. Ich bin Stammgast. Ich darf ei-nen Wunsch äußern:„Nicht zu nah am Eingang, bitte.“„This one okay, Sir?“

Ja, vielen Dank. Jeder Platz ist in Ord-nung, sofern er nicht am Eingang liegt. Ich wohne im Radisson East Hotel, das sich 25 Stockwerke über diesem Lokal erhebt. Gestern Abend war der Bürger-meister im Fernsehen. New York hat den Notstand ausgerufen.

„Das Übliche, Sir?“„Ja, das Übliche, vielen Dank.“Amerikanisches Frühstück, Bacon, die Eier gescrambelt, Orangensaft, Kaffee. Der Speck wird unter dem Messer zer-bröseln, die Eier werden pampig sein, der Orangensaft warm und der Kaffee ungenießbar. Ich bin Stammgast. Ich weiß, was mich erwartet. Aber der Platz ist gut. Ich sehe hinaus in dieses Schnee-treiben, auf diese Gebirge von Schnee, unter denen sich geparkte Autos ver-bergen, und auf die vermummten Ge-stalten, die den Gehsteig entlanghas-ten. Lexington Avenue ist ein Canyon. Die Wolkenkratzer sind alt und dun-kel, nach oben hin verschwinden sie im Schneegestöber. Schräg gegenüber liegt das Waldorf Astoria. Ich beobach-te das Kommen und Gehen der Taxis und der Limousinen, deren Überlänge dem Fremden grotesk erscheinen muß. Ein kleiner Schneepflug sorgt dafür, daß die Herrschaften nicht zu tief im Schnee versinken.

Das Frühstück kommt. Der Speck ist be-reits zerbröselt, die Eier sehen pampig aus, Orangensaft und Kaffee werden so sein, wie sie immer sind. Immer wenn neue Gäste kommen, fegt ein eisiger Wind ins Lokal. „Please wait to be sea-ted“. So lange die Herrschaften vor dem Schild stehen und sich nicht entschei-den können, stehen beide Türen des Windfangs offen. Ich halte meine lin-ke Wade gegen die Heizung. Das Fens-ter reicht bis zum Boden. Draußen setzt sich gerade ein Bettler auf das schma-le Fensterbrett, über und über beladen mit Plastiktüten. Er trägt Moonboots, ei-nen Mantel, den Schal hat er sich um den Kopf gewickelt. Handschuhe hat er keine.

Winternotstand in New York. Bei Win-ternotstand darf die Polizei die Obdach-losen auch gegen deren Willen in ein Heim verfrachten. Erfrorene machen keine guten Schlagzeilen. Der Mann rafft seine Tüten zusammen, stemmt sich gegen die Tür und stellt seine Ha-be in den Windfang. Alles geht schnel-ler, als dass irgendjemand ihn daran hätte hindern können. Dann steht er an der Theke.

Berto, gelesen von Ilse Ritter, Christoph Klimke und Gabriele Graf. 12/8 €. Res.: 089-416 173 795 oder tickets@ einsteinkultur.de

→ Einstein, halle 2, Einsteinstr. 42

Sonntag, 13. März

14:00 Uhr

Literarischer Spaziergang mit Dirk Hei-ßerer: Der ‚Zauberberg‘ in Feldafing, Dauer-ausstellung in Thomas Manns ‚Villino‘. 10 €. Res.: 089-13 41 42

→ Feldafing, Siemensstraße

18:00 Uhr

Startschuss zum 14. Krimifestival: Don Winslow präsentiert seinen neuen Thriller „Germany“. Deutsche Stimme: Dietmar Wunder. Moderation: Günter Keil. 12/10 €. Res.: 089-29 19 34 27.

→ Literaturhaus. Saal, Salvatorplatz 1

19:30 Uhr

Lesebühne Schwabinger Schaumschlä-ger mit Matthias Kiefersauer, Calippo Schmutz, Kapelle Weyerer und Johanna Moll sowie Michi Sailer, Christoph Theussl und Moses Wolff.

→ Vereinsheim, Occamstr. 8

20:00 Uhr ( Einlass: 19:00 Uhr)

Poetry Slam. Wie immer treten fünf lokale Poeten aus München und Umgebung gegen fünf ruhmreiche Cracks der nati-onalen und internationalen Slam-Szene an. Für die passende Stimmung sorgt DJ MISANTHROP. 7 €.

→ Substanz, Rupprechtstr. 28

20:00 Uhr

micha purucker : serious interludes IV – deserto habitado – lyrics, dance, sound + vision (siehe 12. März).

→ Einstein, Halle 2, Einsteinstr. 42

20:00 Uhr

„Im Reich der Pubertiere“ – Jan Weiler liest aus der lang ersehnten Fortsetzung von „Das Pubertier“. 18/14 €.

→ Volkstheater, Briennerstr. 50

Montag, 14. März

19:00 Uhr

Eshkol Nevo, Jahrgang 1971, gehört zu den wichtigsten Schriftstellern Israels. In seinem soeben erschienenen Roman „Die einsamen Liebenden“ porträtiert er humorvoll und kenntnisreich, was jüdische Traditionen betrifft, den Mikrokosmos in einer „Stadt der Gerechten“, bevölkert von Einwanderern und Einzelgängern, Reisen-den und Meschuggenen. Es liest Stefan Merki. Moderation: Ilanit Spinner (Bayeri-sches Fernsehen). Res.: 089-202400-491

→ Jüdisches Gemeindezentrum, St.-Jakobs-Platz 18

20:00 Uhr

„Leberkäs-Junkie“ – Rita Falk und Christian Tramitz lesen aus dem siebten Franz-Eber-hofer-Krimi. Moderation: Florian Wagner. 18 €.

→ Circus Krone Bau, Marsstr. 43

20:00 Uhr (Einlass 19.30 Uhr)

Poetry in Motion – die angesagte Slam-Session zwischen Bier, Barbie und Bonbons mit Stefan Dörsing (Wetzlar), Sven Kemmler (München) und Samuel Kramer (Offenbach). Moderation: Ko Bylanzky. An den Turntables: Poetry DJ Rayl Patzak. 7/5 €. Mitglieder frei.

→ Lyrik Kabinett, Amalienstr. 83 Rgb.

20:00 Uhr

In der Reihe „Jahrhundertbriefe“ lesen Peter Brombacher und Thomas Hauser aus dem Briefwechsel zwischen Theodor W. Adorno und Thomas Mann.

→ Kammerspiele, Maximilianstr. 28

Dienstag, 15. März

17:00 Uhr

Literarischer Spaziergang mit Dirk Heiße-rer: Lion Feuchtwanger. Auf den Spuren des Romans „Erfolg“, 10 €. Res.: 089-13 41 42

→ Georgenstr. 24

Weiter auf Seite 4 uuu

Deutschen und die damit verbundene literarische Inspiration an.

→ Sudetendeutsches Haus, Hochstr. 8

20:00 Uhr

Münchner Reden zur Poesie XVI: Ilma Rakusa präsentiert Listen, Litaneien, Loops – zwischen poetischer Anrufung und Inventur. Moderation: Frieder von Ammon. 7/5 €. Mitglieder frei.

→ Lyrik Kabinett, Amalienstr. 83 Rgb.

20:00 Uhr

Alessandro Baricco stellt sein neues Buch „Mr. Gwyn“ vor. Moderation: Federico Italiano, Lesung der dt. Passagen: Thorsten Krohn. Der Roman des italienischen Bestseller-Autors erzählt die Geschichte des berühmten englischen Schriftstellers Jasper Gwyn. Veranstaltung in ital. und dt. Sprache. 10/7 €.

→ Literaturhaus Salvatorplatz 1

20:00 Uhr

Der aus dem Irak stammende Autor Abbas Khider stellt sein neues Buch „Ohrfeige“ vor. Ein Flüchtling fesselt seine Sachbe-arbeiterin in der Ausländerbehörde und schlägt zu. Er soll nach endlosem Warten in Asylunterkünften abgeschoben werden. Eigentlich will er nur, dass ihm endlich jemand zuhört. 7 €. Res.: 089-380150-0

→ Buchhandlung Lehmkuhl, Leopoldstr.45

Donnerstag, 10. März

18:00 Uhr

Ingrid Krau und Burkhard Schulze Darup lesen aus ihren Büchern „Kohle, Öl und Krieg – Eine Biographie“ und „Grenzen der Gier – Die Energiewende – hart an der Wirklichkeit.“ Eintritt frei. Res.: 089-544 184 27 oder [email protected]

→ münchner zukunftsalon, oekom e.V. Waltherstr. 29 Rgb. 2. Stock

19:30 Uhr (Einlass und Bar: 19:00 Uhr)

„Preis der Leipziger Buchmesse 2016“– Ein Abend mit den AutorInnen der Short-list. Moderation: Gerwig Epkes und Cars-ten Otte (beide SWR). Zu erleben sind die Nominierten in Lesungen und Interviews, und zwar Marion Poschmann („Geliehene Landschaften. Lehrgedichte und Elegien“), Roland Schimmelpfennig („An einem klaren, eiskalten Januarmorgen zu Beginn des 21.Jahrhunderts“), Nis-Momme Stock-mann („Der Fuchs“) und Guntram Vesper („Frohburg“). Da Heinz Strunk selbst nicht anwesend sein kann, wird Shenja Lacher Passagen aus seinem Roman „Der goldene Handschuh“ lesen.10/7 €.

→ Literaturhaus, Salvatorplatz 1

20:00 Uhr

100 Jahre DADA-Geburtstagsveranstal-tung: Andreas Trojan und Horst Lauinger stellen den „DADA Almanach“ (Manesse) vor: „Vom Aberwitz ästhetischer Contra-diction“ mit O-Tönen, Bildern und zum Abschied ein Gläschen DADA-Absinth aus dem Cabaret Voltaire. 8 €.

→ Autorenbuchhandlung, Wilhelmstr. 41

Freitag, 11. März

19:30 Uhr

Autoren stellen sich mit ihren Texten der Diskussion mit einem sachkundigen Publikum.

→ Münchner Literaturbüro, Milchstr. 4

19:30 Uhr

„Die Kunst des Interviews“ – André Müller, der Meister des literarischen Verhörs, im Gespräch mit Thomas Bernhard, Ernst Jün-ger, Claus Peymann und Alice Schwarzer. Szenische Lesung mit Ursula Berlinghof, Wolfgang Hartmann und Martin Pfisterer. 15 € (inkl. 1 Getränk). Res.: 089-12 73 71 35

→ La Cantina, Elisabethstr. 53

19:30 Uhr

„Afrodeutshes (Über-)Leben in Deutsch-land“ – Lesung und Gespräch mit Marie Nejar, Theodor Michael und Gert Schramm, Afrodeutsche und Überleben-de des Naziregimes. Moderation: Nadja Ofuatey-Alazard. 9 €.

→ Kammerspiele, Kammer 3, Hildegardstr. 1

Samstag, 12. März

19:00 Uhr

Musikalisch-literarische Hommage zum 110. Geburtstag der legendären Chanson-sängerin Klawdija Schulschenko (1906-1984), deren Liebeslieder während der gan-zen sowjetischen Epoche den Menschen Mut und Hoffnung gaben. Mitwirkende: Svetlana Prandetskaya (Gesang), Jekate-rina Medvedeva (Piano), Artur Medvedev (Violine),Nina Bernreuther (Rezitation) u. a. 12 €, Res.: 089-351 69 87

→ Seidlvilla, Nicolaiplatz 1b

20:00 Uhr

micha purucker : serious interludes IV – deserto habitado – lyrics, dance, sound + vision. Inszenierte Lesung mit Gedichten und Texten von Christoph Klimke und Al

Ausstellung

Bücherschau juniorNoch bis zum 6. März stellen 80 Ver-

lage ihre Neuheiten im Bereich der Kinder- und Jugendliteratur im Münch-ner Stadtmuseum vor. Die Münchner Bücherschau junior hat 2007 in der Rat-hausgalerie das Licht der Welt erblickt. Seit 2011 findet sie jedes Jahr im Früh-ling im Stadtmuseum statt: Die Verlage zeigen auch Spiele und Hörbücher; dazu gibt es zahlreiche Lesungen und Aktio-nen rund ums Buch.

Ganz im Zeichen der Leseförderung sind mehr als 5.000 Bücher und Medien zu sehen, die in Lesehütten und auf riesi-gen Schmökerkissen täglich von 9 bis 19 Uhr entdeckt werden können. Ein-tritt frei.

Infos unter www.muenchner- buecherschau-junior.de Ausstellung

Führungen durch die Bayerische StaatsbibliothekAls Universalbibliothek mit einem

Bestand von Weltgeltung ist die Bayerische Staatsbibliothek eine der größten und bedeutendsten in Europa. In touristischen Führungen ermöglicht die Staatsbibliothek interessierten BürgerInnen einen Blick hinter die Ku-lissen. In einem informativen Gang durch die Magazine können die Besu-cherInnen die Dimensionen der Biblio-thek hautnah erleben und viel Interes-santes über ihre einzigartigen Bestände erfahren. Die nächsten Termine sind: 18. März, 22. April, 20. Mai und 24. Juni (Beginn: jeweils 16 Uhr).

Treffpunkt ist am Fuß der großen Trep-pe im Eingangsbereich der Bayerischen Staatsbibliothek. Vor Beginn der Veran-staltung sollten Taschen und Mäntel in Schließfächern untergebracht werden. Eine Anmeldung ist für Einzelpersonen nicht nötig.

Führungen für Gruppen sind nur auf schriftliche Anfrage möglich unter [email protected]

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de LiteraturSeiten

Kalender (Fortsetzung)

LiteraturSeitenMärz 2016

Rezension

19:00 Uhr

Schüler/innen lesen aus dem Sammel-band „Unsere Wunden kann die Zeit nicht heilen – Was der NSU-Terror für die Opfer und ihre Angehörigen bedeutet“. Nach der Lesung findet ein Dialog mit dem Nebenklageanwalt Yavuz Narin, der die Münchner Opfer-Familien vertritt, und dem ARD-Prozessbeobachter Tim Ass-mann statt. Eintritt frei. Res.: 089-3243264 oder [email protected]

→ Mohr-Villa, Situlistraße 75

19:30 Uhr

„Tod und Amüsement“ – Eröffnung der Thomas-Mann-Austellung „Der Zauber-berg“. Begrüßung: Reinhard G. Wittmann. Einführung: Karin Becker & Karolina Kühn. Lesung: Florian Stetter. „Spätestens nach einem halben Jahr hat der junge Mensch, der heraufkommt [...], keinen anderen Gedanken mehr im Kopf als Flirt und Tem-peratur.“ So wird das Sanatoriumstreiben zwischen Fieberkurve und Vergnügungs-sucht im „Der Zauberberg“ beschrieben (einen ausführlichen Bericht über die Ausstellung bringen die „LiteraturSeiten München“ in der April-Ausgabe).

→ Literarturhaus, Salvatorplatz 1

20:00 Uhr

„Oskar Maria Graf – ein literarisches Dop-pelgesicht“ – Ulrich Dittmann spricht über die oft widersprüchlichen zwei Seiten des Dichters. Florian Münzer liest aus autobio-graphischen Texten. 10/5 €.

→ Literarische Gesellschaft Gräfelfing, Bürgerhaus am Bahnhofplatz, Gräfelfing

20:00 Uhr (Einlass 19:00 Uhr)

„Das stille Gift“ – Buchpremiere mit Nicola Förg und Michaela May. 12 €. Res.: [email protected]

→ Alte Rotation, Pressehaus Bayerstraße, Bayerstr. 57

20:00 Uhr

Miranda Richmond Mouillot stellt ihr Buch „Anna und Armand“ vor. Es liest Ilja Richter, Moderation: Sigrid Brinkmann (Deutsch-landRadio). 1948, nachdem sie gemeinsam den Zweiten Weltkrieg überlebt haben, kaufen Anna und Armand – die Großeltern der Autorin – ein altes Steinhaus in Süd-frankreich. Fünf Jahre später packt Anna

ihre Sachen und verlässt Armand. 7 €. Res.: 089-380150-0

→ Buchhandlung Lehmkuhl, Leopoldstr.45

Mittwoch, 16. März

19.30 Uhr

„Keine Angst vorm Tod“ – Ein Abend mit Gedichten und zeitgenössischer Musik von Literatinnen und Musikerinnen der GEDOK München. 12/8 €.

→ Pasinger Fabrik, Galerie I-III, August-Exter-Str. 1

20:00 Uhr

Zwiesprachen VII: Jan Wager über Ted Hughes, einen der eigenwilligsten und einflussreichsten Dichter der englischen Sprache des letzten Jahrhunderts. 7/5 €. Mitglieder frei.

→ Lyrik Kabinett, Amalienstr. 83 Rgb.

20:00 Uhr

„Und draußen stirbt ein Vogel“ – Toska-nische Thrillernacht mit Sabine Thiesler. Special Guest: Rechtsmediziner Prof. Dr. Oliver Peschel. 10 €. Res.: krimifestival@ t-online.de

→ Institut für Rechtsmedizin, Walther-Straub-Hörsaal, Nußbaumstr./Ecke Schillerstr.

20:00 Uhr

„Höflichkeit“ – Buchpremiere mit Rainer Erlinger. Moderation: Amelie Fried. Der Mediziner, SZ-Kolumnist und Jurist Erlinger, betrachtet „Höflichkeit“ aus allen Blickwinkeln und analysiert sie mit Witz und Scharfsinn.

→ Literaturhaus, Salvatorplatz 1

20:30 Uhr

Christian Ude liest aus „Meine Schwabin-ger Erinnerungen“. Einführung: Gudrun Bouchard. Res.: 089-39 51 32. Reservierung erforderlich, da nur eine begrenzte Platz-zahl zur Verfügung steht.

→ Autoren Galerie 1, Pündterplatz 6/IV

Donnerstag, 17. März

20:00 Uhr

„Die Nummer auf deinem Unterarm ist blau wie deine Augen«“ – Lesung mit Eva

ein in die Suche des Ich-Erzählers nach den Wurzeln, er macht den Libanon er-lebbar mit allen Sinnen, und er liefert ganz nebenbei einen Einblick in die po-litischen Dimensionen der Konflikte im Nahen Osten. Die Geschichte ist ergrei-fend, die Sprache schlicht und schön.

Jarawan lebt in München, hat sich als Slam-Poet einen Namen gemacht und leitet Kurse für kreatives Schreiben, zu-letzt an deutschen Schulen in Dubai und Abu Dhabi. Für den Roman „Am En-de bleiben die Zedern“ hat er 2015 das Li-teraturstipendium der Stadt München erhalten.

u r s u l a s au t m a n n

Pierre JarawanAm Ende bleiben die Zedern Roman, 448 SeitenBerlin Verlag, 201622 Euro.

Umlauf. Moderation: Rachel Salamander. 10/8 €. Res.: 089-280 01 35

→ Literaturhaus München, Bibliothek, Salvatorplatz 1

20:00 Uhr

William Boyd stellt seinen neuen Roman „Die Fotografin“ vor. Moderation: Tobias Döring (LMU). Lesung der deutschen Textpassagen: Sandra Schwittau. Als Amory Clay im Alter von sieben Jahren ihre erste Kamera in Händen hält, sind die Weichen für ihr Leben gestellt. Amory wird Fotografin und geht Anfang der 30er Jahre nach Berlin. Clays Geschichte zeichnet das Porträt einer ganzen Epoche.

→ Literaturhaus, Saal, Salvatorplatz 1

20:00 Uhr

Abgründe eines Komikers – Michael Lerchenberg porträtiert Karl Valentin. Lerchenberg liest, rezitiert, erzählt, spielt und schlägt die große Trommel. Akteur am Cello ist Jost-H. Hecker. 15 €. Res.: 089 -75 969 89-0

→ Bürgersaal Fürstenried, Züricher Str. 35

20:00 Uhr,

„Die Strömung“ – Schwedische Krimi-nacht mit Cilla und Rolf Börjlind. Special Guest: Rechtsmediziner Prof. Dr. Randolph Penning. Deutsche Stimme: Roeland Wies-nekker. Moderation: Antje Deistler. 10 €. Res.: [email protected]

→ Institut für Rechtsmedizin, Walther-Straub-Hörsaal, Nußbaumstr./Ecke Schillerstr.

20:30 Uhr (Einlass 20:15 Uhr)

„Die Gesichter der Toten“ – Mafia-Nacht mit Petra Reski. 8 €. Res.: 089-30 75 75 75

→ Hugendubel Fünf Höfe, Theatinerstr. 11

Freitag, 18. März

18:00 Uhr

Jenny Valentine präsentiert „Durchs Feuer“ (engl./ deutsch). Moderation und deutsche Lesung: N.N. 5 € .Empfohlen für Jugend-liche ab 14 Jahren

→ Buchhandlung Lehmkuhl, Garten-haus,Leopoldstr. 45

19:00 Uhr

Alexander Horn (Profiler). Special Guest: Rechtsmediziner Prof. Dr. Oliver Peschel. 12 €. Nur mit Res.: www.münchnerblaulicht.de

→ Institut für Rechtsmedizin, Walther-Straub-Hörsaal, Nußbaumstr./Ecke Schillerstr.

19:30 Uhr

Evi Lemberger und Erika Jell: Lesung aus Evis Fotoband „Between then and now“.

→ Münchner Literaturbüro, Milchstr.4

19:30 Uhr

„Venedigs dichtende Kurtisane – Veronica Franco – Liebesleid“, Barbara Ludwig liest aus ihrem neuen historischen Roman. Als Gast: Andreas Geiss. Musikalische Beglei-

Der Autor Pierre Jarawan

Zurück zu den Wurzeln

Die Eltern von Samir, der Ich-Erzähler der Geschichte, sind vor dem Bür-

gerkrieg im Libanon nach Deutschland geflohen. Samir wächst in Deutschland auf. Aber das ist nur das, was man sehen kann. Der Junge wird mit den Geschich-ten seines Vaters über den Libanon groß. Er liebt seinen Vater, er bewun-dert ihn. Und so wird der Libanon zu sei-ner inneren Heimat. Als Samir acht Jah-re alt ist, verschwindet der Vater spurlos. Wenig später stirbt die Mutter. Es dau-ert 20 Jahre, bis Samir erkennen muss, dass er nur dann erwachsen werden kann, wenn er sich den Libanon selbst erschließt, wenn er eine Erklärung für das geheimnisvolle Verschwinden des Vaters findet. Und er begibt sich auf ei-ne Reise, die mit immer neuen Wendun-gen überrascht.

Pierre Jarawan, geboren 1985, kam im Alter von drei Jahren nach Deutsch-land. Sein Vater ist Libanese, seine Mut-ter Deutsche. Auch seine Eltern sind vor dem Bürgerkrieg im Libanon geflohen, auch sein Vater erzählte phantasievolle Geschichten und kehrte später zurück in seine Heimat. Doch der Roman will kei-ne Biografie sein. Er zieht den Leser hin-

Impressum

Herausgeber (zugleich Anschrift der Redaktion): Münchner Literaturbüro e. V., Haidhauser Werkstatt (MLB)Milchstraße 4, 81667 München, www.muenchner-literaturbuero.de

LiteraturSeiten München Tel. 089-189 753 50 www.literaturseiten-muenchen.de

Redaktion: Ina Kuegler (V.i.S.d.P.) / [email protected]

Anzeigen: Hellmuth Lang, Wolfram Hirche 0170-582 43 35 [email protected]

Preisliste: Es gilt die Anzeigenpreisliste Nr. 5 www.literaturseiten-muenchen.de/mediadaten

MitarbeiterInnen: Katrina Behrend Lesch, Michael Berwanger, Wolfram Hirche, Simone Kayser, Ina Kuegler und Ursula Sautmann

Lyrische Kostprobe: Hans-Karl Fischer

Termine: [email protected]

Gestaltung/Realisierung: Michael Berwanger/Tausendblauwerk www.tausendblauwerk.de

Bankverbindung: Münchner Literaturbüro, Münchner Bank, IBAN: DE60 7019 0000 0100 3347 07, BIC: GENODEF1M01

Mit Förderung des Kulturreferats der Landeshauptstadt München.

LandeshauptstadtMünchenKulturreferat

Titelvignette: Michael Berwanger/Tausendblauwerk.de Redaktionsschluss für die Ausgabe April 2016: 16. März 2016

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tung: Peter Davidon. Eintritt frei. Res.: 089-71 70 33

→ Volkshochschule Hadern, Guardinistr. 90,

Samstag, 19. März

19:00 Uhr

„Eine Frage der Würde“ – Avvocato Guido Guerrieri ist zurück! Gianrico Carofiglio präsentiert seinen neuen Kriminalroman. Deutsche Stimme: Heio von Stetten. 10/8 €. Res.: 089-29 19 34 27

→ Literaturhaus, Saal, Salvatorplatz 1

20:00 Uhr

Improvisation & Performance, Singer & Songwriter – in kurzen Takes treten unter-schiedliche Künstler auf, u.a. Franziska Rup-recht mit Poetry and Music. Eintritt frei.

→ Lost Weekend, Schellingstr 3

Sonntag, 20. März

18:00 Uhr

1934: In Prag verliebt sich der 15-jährige Rabbinersohn Mosche Goldenhirsch in die Zauberkünste des legendären „Halbmond-mannes“ und dessen Assistentin. Er brennt durch und zieht mit dem Zirkus ausge-rechnet nach Deutschland. 2007 sucht der 10-jährige Max in Los Angeles einen Zauberer, um die Scheidung seiner Eltern zu verhindern. Beide Geschichten sind bei Emanuel Bergmann zu einer bewegen-den wie aberwitzigen Geschichte des 20. Jahrhunderts verwoben. Der Autor stellt seinen Roman „Der Trick“ im Gespräch mit Ellen Presser vor. Res.: 089 -202400-491

→ Jüdisches Gemeindezentrum, St.-Jakobs-Platz 18

19:30 Uhr

Lesebühne Schwabinger Schaumschläger mit Sven Kemmler, Helmut A. Binser und Andy Strauß sowie Michi Sailer, Christoph Theussl und Moses Wolff.

→ Vereinsheim, Occamstr. 8

Montag, 21. März

20:00 Uhr „Im weißen Kreis“ – Oliver Bottini liest aus seinem neuen Louise-Bonì-Krimi. 8/6 €. Res.: ab 15.3. 089-16 11 60

→ Ruffini, Orffstr. 22-24

20:30 Uhr (Einlass 20:15 Uhr)

„Jagdrevier“– Der neue Krimi von Helene Tursten. Deutsche Stimme: Lisa Wagner. Moderation: Sabine Thomas. 8 €. Res.: 089-30 75 75 75

→ Hugendubel Fünf Höfe, Theatinerstr. 11

Dienstag, 22. März

17:00 Uhr

Hinter Gittern I: Knastlesung mit Su Turhan.

19:00 Uhr

Hinter Gittern II: Knastlesung mit Mordermittler Josef Wilfling.

Je 16 €. Nur mit Res.: [email protected]

→ Polizeipräsidium, Haftanstalt, Ettstr. 2

18:30 Uhr

„Das verhängnisvolle Talent des Herrn Rong“ – Mai Jias erster Roman führt in die Welt der Zahlencodes und zu einem tragischen Helden.

→ Künstlerhaus, Lenbachplatz

19:30 Uhr „Als die Liebe endlich war“ – Lesung mit Andrea Maria Schenkel („Tannöd“). 7/5 €. Res.: 089-129 06 77 oder [email protected]

→ Seidlvilla, Nikolaiplatz 1b

20:00 Uhr

„Mit Büchern und Autoren“ – Buchpre-miere mit Reinhold Neven Du Mont. 32 Jahre lang, von 1969 bis 2001, hat Reinhold Neven Du Mont den Verlag Kiepenheuer & Witsch geleitet. Zusammen mit Uwe Timm stellt er seine Erinnerungen vor.

→ Literaturhaus, Salvatorplatz 1

Mittwoch, 23. März

19:00 Uhr

Pegasus – Verein für kreatives Schreiben e.V., Autorenstammtisch. Voraussichtlich

als Gast Diana Hillebrand mit ihrem Rat-geber „Heute schon geschrieben?“ Gäste willkommen. Info: 089-714 00 92

→ Münchner Frauenforum, Rumfordstr. 25, 80469 München.

20:00 Uhr

Elke Heidenreich präsentiert ihren Erzäh-lungsband „Alles kein Zufall“. Sie zeigt in kurzen Geschichten, traurigen und komi-schen Szenen all die Situationen, in denen jeder sich wiedererkennt.

→ Literaturhaus, Salvatorplatz 1

Freitag, 25. März

19:30 Uhr

Autoren stellen sich mit ihren Texten der Diskussion einem sachkundigen Publikum.

→ Münchner Literaturbüro, Milchstr.4

Sonntag, 27. März

19:30 Uhr

Lesebühne Schwabinger Schaumschläger mit Daniel Jaakov Kühn, Bumillo, Marc Hof-mann und Annett Kuhr sowie Michi Sailer, Christoph Theussl und Moses Wolff.

→ Vereinsheim, Occamstr. 8

Donnerstag, 31. März

18:30 Uhr

Elisabeth Loos-Oechslein leitet den Lese-kreis mit der Lektüre von Marina Keegans „Das Gegenteil von Einsamkeit“. 5 €.

→ Frauenforum, Rumfordstr. 25

Lesungen in Club-Atmosphäre, ganz unterschiedliche literarische Stimmen und Performances, jeden Abend ein Publikumspreis und am Ende das Wort einer Jury, die den besten Text des Festivals kürt und ein Stipendium in der Villa Aurora in L.A vergibt: Das sind die WORTSPIELE, die nun schon zum 16. Mal in München stattfinden. Veranstalter Johan de Blank hat wieder eine Leseliste zusammengestellt, die den Bogen zwi-schen privaten und politischen Themen spannt. Und die bestätigt, dass beides so sauber gar nicht voneinander zu trennen ist. 18 Autoren, darunter Thomas von Steinaecker, Mercedes Lauenstein, Björn Bicker, Lena Gorelik, Pierre Jarawan, Marjana Gaponenko und Rasha Khayat, präsentieren ihre neuen Bücher. Autor, Künstler und DJ Nikolai Vogel begleitet das Festival musikalisch und zeigt auf zwei Leinwänden seine Installation „Cover Shuffle“.

9. bis 11. März jeweils 20:00 Uhr. Einlass 19:30 Uhr. 12 € VVK, 14 € AK. Festivalti-cket 24 € VVK, 29 € AK.

→ Ampère im Muffatwerk, Zellstr. 4

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300 Tonspuren zu Orten des NS-Terrors in München 1933–1945 www.memoryloops.net