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Industrie muss handeln, sonst wird sie abgehängt Mehr Flexibilität und Wettbewerb durch P2P-Technologien – Mit Smart Contracts von der Monokultur zur universellen Plattform Industrie nicht ins neue Zeitalter lei- ten. Strukturen müssen sich ändern, um künftig international wettbe- werbsfähig zu bleiben. Fehlende Flexibilität Zwei unterschiedliche Szenarien sollen verdeutlichen, dass bestehen- de Monokulturen in der Produktion nicht der Königsweg sein können: • Tesla etwa konnte seine moder- ne Produktionsinfrastruktur nicht vernünftig koordinieren, schaltete auf „Handbetrieb“ um und musste herbe Rückschläge bei der Fertigung seines Volumenmodells Model 3 ver- kraften. Die Konkurrenz spöttelte über den aufstrebenden Neuling am Fahrzeugmarkt ob der Probleme in der Massenproduktion, dank der langjährigen Erfahrung der konven- tionellen Autobauer hätten diese ver- mutlich an Teslas Stelle ohne Verzö- gerung pünktlich mit der Ausliefe- rung beginnen können. • Zur gleichen Zeit stolpern die deutschen Autoproduzenten über die Nachwirkungen der Dieselaffäre und die neuen Abgastestverfahren: Sie ordnen Kurzarbeit an und lassen die Bänder langsamer laufen. Sie befürchten Absatzrückgänge, so dass die vorgesehenen Produktionskapa- zitäten zu groß dimensioniert sind – vorerst. In beiden Fällen liegt es auf der Hand, dass die bestehenden Produk- tionsmittel nicht einfach nach Belie- ben erhöht oder verringert werden gerade im Bereich Industrie 4.0 begünstigt also den Wettbewerb, indem sie es ermöglicht, Strukturen zu ändern und bestehende Kontroll- hierarchien auszuschalten. Recht hält Schritt – beinahe Die technischen und wirtschaftli- chen Herausforderungen bei der Umstellung der Fertigung auf Indus- trie-4.0-Standards sind eng ver- knüpft mit den rechtlichen: Zuerst müssen die Rahmenbedingungen geschaffen werden, um einen ein- heitlichen Standard für die Schnitt- stellen und die Kommunikation der Systeme zu schaffen. Unter Umstän- den muss der Zugang zu diesen Stan- dards nämlich diskriminierungsfrei jedermann zur Verfügung stehen. Nicht unerheblich sind die Sicher- heitsaufwände im Rahmen der Ferti- gung, insbesondere im Rahmen von Industrie 4.0, die durch den Einsatz des Internets für eine nie dagewese- ne Öffnung der Produktion sorgt. Die neu gerissenen Lücken können durch den Einsatz einer Blockchainlösung jedoch geflickt werden, bringt diese doch systemseitig in der Regel Ver- schlüsselung und Dokumentation mit. Zudem lassen sich Identifizie- rungs- und Authentifizierungslösun- gen direkt integrieren. Damit können auf der regulatorischen Seite Vorga- ben aus den Bereichen Geldwäsche- prävention, IT-Sicherheit, Daten- schutz und Datensicherheit system- seitig integriert werden. Transaktio- können, sondern nur bedingt flexi- bel sind. Statt zentraler, monopolistischer Strukturen, die heute noch in der Produktion vorherrschen, finden langsam Peer-to-Peer-Technologien (P2P) ihren Weg auch in die indus- trielle Fertigung. Prominente Vertre- ter solcher P2P-Technologien sind blockchainbasierte Lösungen wie etwa Smart Contracts. Im Gegensatz zu herkömmlichen Produktions- und Vertriebsstrukturen schalten solche innovativen Systeme Intermediäre aus und brechen damit herkömmli- che Strukturen auf, schaffen neue Wertschöpfungsketten und erlauben eine neue Flexibilität. So kann eine Produktionsstraße künftig nicht mehr nur ein Produkt eines Herstellers fertigen: Durch den Einsatz von Smart Contracts in Kom- bination mit intelligenter Vernetzung der Industrie 4.0 entsteht eine Fabrik als Plattform, in der jeder sein Pro- dukt herstellen lassen kann, solange die Modularität der Fabrik nicht an ihre Grenzen stößt. Die Fabrik meldet freie Kapazitäten auf einem Markt- platz an, auf dem Produktionsslots versteigert werden. Der Gewinner der Versteigerung kann nun seine Daten einspielen, um zum Beispiel 3-D-Druck- Daten verwenden zu können, um bestimmte Bauteile herzustellen. Vollautomatisch, ohne dass mit dem Eigentü- mer der Fabrik verhan- delt werden muss – dies hat längst der Smart Contract auf dem Markt- platz erledigt. Die Anwendungssze- narien sind vielfältig, im Bereich der Logistik etwa können P2P-Tech- nologien herkömmliche Oligopole aufbrechen, wenn nicht mehr Eigen- tum an der Lagerhalle, sondern Herr- schaft über die Verteillogik eines P2P-Netzwerkes der eigentliche wirt- schaftliche Schlüssel für den Erfolg ist – jedenfalls dann, wenn die Ver- teillogik unter der Kontrolle vieler steht, wie es für P2P-Netzwerke typisch ist. Über einen Smart Con- tract kann ein Logistikszenario ohne Logistikdienstleister auskommen, es bedarf nur einer Mobilitätsinfra- struktur, die wiederum vielen gehö- ren kann, aber nicht muss. Der Ein- satz der Blockchain-Technologie Von Dr. David Klein Fachanwalt für Informationstechno- logierecht bei Taylor Wessing Wie Blockchain die Finanzbranche verändert Zehn Thesen – Die Blockchain-Technologie kann helfen, sich auf Aspekte zu konzentrieren, die für Kunden Nutzen und Wert stiften 6. Die Blockchain kann helfen, Kontrolle zurückzugewinnen. Wenn der Nutzer die Datenhoheit behält, könnte er dank Blockchain zukünftig (wieder) selbst darüber entscheiden, wie seine Daten genutzt werden und ob er sie gegebenenfalls für Geld zur Verfügung stellen möch- te. Dies steht im Kontrast zu den heutigen Verhältnissen, da große Technologieunternehmen Daten von Nutzern sammeln und diese teilweise an andere Unternehmen weiterver- kaufen – als Teil des Vertrags, der zwischen Nutzern und Anbietern sozialer Netzwerke geschlossen wird. 7. Der Finanzmarkt könnte mit der Blockchain-Technologie de- mokratisiert werden. Beispielsweise mit sogenannten ICOs (Initial Coin Offerings). Dahin- ter verbergen sich etwa Start-ups, die über Crowdfunding von privaten und institutionellen Anlegern Geld ein- sammeln und dafür im Gegenzug sogenannte Token erhalten, welche anschließend gehandelt werden kön- nen. Das Konzept hat durchaus das Potenzial, auch für herkömmliche Unternehmen Kapital einzusam- meln. Zwar wird noch darüber disku- tiert, wie diese Token regulatorisch behandelt werden sollen, doch es ist gut möglich, dass sich das Modell in nächster Zeit etabliert, zumal seine Vorteile auf der Hand liegen. Zum einen für den Unternehmer, der ein- facheren Zugang zu Wagniskapital erhält, weniger Zeit in Roadshows investieren sowie dank Handelbar- keit der Token eine geringere Risiko- prämie für das Kapital zahlen muss. Zum anderen für den privaten Inves- tor, der frühzeitig an einer erfolgrei- chen Idee partizipieren und von ihr profitieren kann. Im Moment ist dies noch Zukunftsmusik. Viele, womög- lich sehr viele ICOs dürften maue Renditen ausweisen oder frühzeitig insolvent werden. 8. Digitale Fiat-Währungen können einen Handel komplett abbilden. Die Gründer der Blockchain-Tech- nologie hatten von Anfang an das Ziel, einen internetfähigen Zah- lungsprozess ins Leben zu rufen. Wenn wir annehmen, dass zukünftig Zahlungen über das Internet mittels Krypto-Euros abgewickelt werden, dann kann gleichzeitig die Vertrags- abwicklung (Smart Contracts) über die Blockchain abgebildet werden – beispielsweise die Eigentumsüber- tragung von Wertpapieren und Transaktionen. Erste Ansätze dafür gibt es schon, etwa beim USC. Die Tatsache, dass hier reale Währungen auf der Blockchain abgebildet wer- den, ermöglicht es, das Währungs- und Gegenparteirisiko zu minimie- ren und Kosten zu senken. Börsen-Zeitung, 22.9.2018 Unzählige Artikel, Newsblogs und Internetforen haben sich in den ver- gangenen Jahren mit der Blockchain- Technologie befasst. Zeit für ein Zwi- schenfazit. Wieviel (R)evolution steckt in der Blockchain? Wo sind die Grenzen? Und vor allem: Was haben Kunden, Unternehmen und insbe- sondere die Finanzindustrie davon? Eine Bestandsaufnahme. 1. Die Blockchain-Technologie steht – immer noch – am Anfang. Noch immer wird rund um Block- chain viel getestet und ausprobiert – bei Banken genauso wie in der IT-Branche, bei Logistikkonzernen oder in öffentlichen Institutionen. Der Hype des vergangenen Jahres mag gerade etwas abebben. Nun müssen die Blockchain-Macher lie- fern. Viele vergleichen das disruptive Potenzial der Technologie mit dem Internet zu Beginn der 90er Jahre. Die bisher gewonnenen Erkenntnisse sind vielversprechend, wenngleich, wie damals beim Internet, die kon- kreten alltäglichen Anwendungsfälle noch ausstehen. Aber letztlich gibt es wohl keine Dienstleistung, die nicht von der Blockchain-Revolution erfasst werden könnte. Dank der dezentralen und unveränderbaren Speicherung von Informationen ent- steht die Vertrauensbasis, die bisher nur große Verwaltungen leisten konnten. Wann immer es in der Zukunft um einen Eigentumstransfer oder ganz allgemein die „Zementie- rung“ von Wahrheit geht, kann die Blockchain-Technologie ihre Vorzü- ge ausspielen. 2. Für die Finanzindustrie ist Blockchain eine Chance. Die Technologie hat das Poten- zial, das Bankgeschäft auf den Kopf zu stellen. Die Transformation der Banken zu Infrastruktur- und Tech- nologieanbietern könnte so massiv beschleunigt werden. Ein mögliches Spielfeld: die Handelsfinanzierung. Doch auch weitere Geschäftsberei- che wie die Abwicklung von Wert- papiertransaktionen, die Unterneh- mensfinanzierung, syndizierte Kre- dite und Anleiheemissionen könn- ten in den nächsten Jahren ins Blick- feld rücken. Blockchain-Anwendun- gen haben darüber hinaus das Potenzial, die Kernabläufe des Bankgeschäfts grundlegend zu ver- ändern, wodurch die Gesamtbank- steuerung vereinfacht wird. Eine Folge dieser Entwicklung: Die Ban- ken gewinnen damit mehr Zeit fürs Kernge- schäft, die Beratung ihrer Kunden. 3. Banken können Blockchain auf vielfäl- tige Weise nutzen. Wie genau würde die Blockchain im täglichen Geschäft funktionieren? Sie kann erstens den lau- fenden Betrieb vereinfa- chen, etwa indem sie den Abgleich von Posi- tionen und Konten auto- matisiert. Sie beschleu- nigt zweitens das Clearing und die Abwicklung, also das sogenannte Settlement. Nachträgliche Korrektu- ren werden vermieden. Die hohe Transparenz hilft einer Bank auch dabei, regulatorische Anforderungen effizienter zu erfüllen. Drittens senkt die Technologie das Risiko, dass ein Geschäftspartner seine Verpflichtun- gen nicht oder unzureichend erfüllt; die Bedingungen eines Geschäfts sind transparent und unveränderlich festgeschrieben. Damit sinkt – vier- tens – auch das Betrugsrisiko, denn das dezentrale Register speichert die gesamte Historie eines Geschäfts und die Herkunft der gehandelten Ver- mögensgegenstände. Fünftens: Die Blockchain-Technologie spart Kos- ten, weil Zwischenschritte und Umwege entfallen, wenn alle Partei- en mit einem gemeinsamen Register arbeiten. 4. Gemeinsam lässt sich mehr erreichen – gerade bei der Block- chain. Von Anja Bedford Leiterin Blockchain-Projekte Transaktionsbank (GTB), Deutsche Bank „Für mich steht fest: Die Blockchain ist nicht die Antwort auf alle Fragen des Bankgeschäfts. Dass immer neue Anwen- dungen für die Block- chain ins Spiel gebracht werden, heißt nicht, dass alle angeführten Einsatzideen für uns auch alltagstauglich und seriös sind.“ 9. Ohne Regeln und Standards geht es auch künftig nicht. Künstliche Intelligenz, zentrale Transaktionsregister und die Digita- lisierung von Wertschöpfungspro- zessen bieten eine Reihe von Vortei- len – sowohl für Unternehmen als auch für die Gesellschaft als Ganzes. Schon weil unsere technisierte Welt mehr denn je verflochten ist, sind Vorschriften, gesetzliche Rahmenbe- dingungen und produktionssichere Technik nicht optional, sondern zwingend einzuhalten. Auch das vom Weltwirtschaftsforum (WEF) gegründete Zentrum für die vierte industrielle Revolution, zu dessen Partnern wir gehören, hat das Ziel, eine stabile, berechenbare und trans- parente Regulierung zu erreichen. Gemeinsam mit Regierungen, Gesetzgebern, Aufsichtsbehörden, Branchenvertretern und Wissen- schaftlern soll ein Rahmenwerk ent- stehen, das es erlaubt, die Technolo- gien optimal zu nutzen. 10. Die Blockchain ist kein All- heilmittel im Bankgeschäft. Für mich steht fest: Die Block- chain ist nicht die Antwort auf alle Fragen des Bankgeschäfts. Dass immer neue Anwendungen für die Blockchain ins Spiel gebracht wer- den, heißt nicht, dass alle angeführ- ten Einsatzideen für uns auch all- tagstauglich und seriös sind. Block- chain ist eine überaus spannende Entwicklung, aber eben auch „nur“ einer von vielen digitalen Trends – andere sind etwa künstliche Intelli- genz, Cloud Computing oder offene Schnittstellen. Wir beobachten all diese Trends und gestalten sie mit. Zugleich sind wir davon überzeugt, dass zentrale, traditionelle Funktio- nen von Banken auch in Zukunft gebraucht werden – von der Kredit- vergabe bis zum Managen von Risi- ken für unsere Kunden. Mit anderen Worten: Die Blockchain-Technolo- gie kann den Geldhäusern helfen, sich auf Aspekte zu konzentrieren, die für die Kunden Nutzen und Wert stiften. „Wir sind davon überzeugt, dass zentrale, traditionelle Funktionen von Banken auch in Zukunft gebraucht werden – von der Kreditvergabe bis zum Managen von Risiken für unsere Kunden.“ Das Zauberwort in der „Permis- sioned Ledger“-Welt lautet „Coope- tition“. Kooperierende und gleich- zeitig im Wettbewerb stehende Ban- ken bauen gemeinsam ein Block- chain-Ökosystem, das die Effizienz der Abläufe in jeder Bank erhöht. Den hohen Investitionen zum Auf- bau des Ökosystems stehen dann im Erfolgsfall nicht nur schlanke, kos- tengünstige IT-Abläufe innerhalb einer Bank, sondern auch in der Zusammenarbeit zwischen Banken gegenüber. Der Aufbau dieser Blockchain-Ökosysteme ist genau das Ziel bei den verschiedenen Kon- sortien, an denen die Deutsche Bank beteiligt ist: n Im Projekt „Utility Settlement Coin“ (USC) bringen wir, gemeinsam mit unseren Partnern, die Vorteile von digitaler und traditioneller Währung zusammen. Es geht darum, Transak- tionen über Blockchain zunächst zwischen anderen Banken und spä- ter zwischen Unternehmen zu erleichtern. n Ein weiterer spannender, bereits produktiver Anwendungsfall der Blockchain ist die grenzüberschrei- tende Plattform „we.trade“, an der sich derzeit neun Banken beteiligen. Als eines der Gründungsmitglieder arbeiten wir eng mit anderen euro- päischen Banken zusammen, um den nationalen und internationalen Handel für kleine und mittlere Unternehmen zu vereinfachen. Das Ziel ist, inländische und grenzüber- schreitende Handelsfinanzierungen für Unternehmen zu vereinfachen, so dass Handelstransaktionen effizi- enter und sicherer abgewickelt wer- den können. n Auch die Open-Source-Initiative „Hyperledger“, die aus mehr als 170 Mitgliedern besteht, will die Block- chain-Technologie gemeinsam vo- r- antreiben. Mit der Mitgliedschaft erhalten wir Zugang zu einer florie- renden und weltweiten Gemein- schaft von Entwicklern sowie zu Open-Source-Technologien für Unternehmen. Viele unserer Kunden sind auch bei Hyperledger aktiv. n Und im R3-Konsortium testen wir mit anderen Finanzunternehmen, wo und wie wir Blockchain gemein- sam nutzen können, zum Beispiel in Bereichen wie der digitalen Identifi- kation oder im Kapitalmarktge- schäft. 5. Die Blockchain wird zu einem wichtigen Baustein der elektroni- schen Identität. Eine Identität zu haben ist ein menschliches Grundrecht. Sie bestä- tigt gegenüber anderen, wo wir leben und arbeiten, sichert uns Zugriff auf medizinische Versorgung und Bildung, gibt uns das Recht zu wählen – und erlaubt es uns somit, sichtbares Mitglied in der Gesell- schaft zu sein. Typischerweise exis- tieren von ein und derselben Person ganz unterschiedliche Datensätze, etwa beim Einwohnermeldeamt, beim Mobilfunkanbieter oder beim Arzt. In Ländern wie Estland oder Indien gibt es aktuell Bestrebungen, diese Daten beziehungsweise den Zugang zu den Daten auf einer Blockchain zu speichern. Regierun- gen und die öffentliche Verwaltung können solche Lösungen bereitstel- len, selbst aber nicht zwangsläufig alle Datensätze einsehen. Der Nut- zer behält so einen hohen Grad an Kontrolle über seine Daten und kann entscheiden, wer darauf zugreifen darf. Jeder freigegebene Datensatz kann dank Blockchain eindeutig identifiziert werden, wodurch die unerlaubte Weitergabe der Daten jederzeit nachvollzogen werden kann. Eine spannende Entwicklung, aber eben auch „nur“ einer von vielen digitalen Trends Foto: Deutsche Bank Börsen-Zeitung, 22.9.2018 Die vierte industrielle Revolution hat noch nicht richtig begonnen, da droht sie schon von der fünften über- holt zu werden. Als Zukunftsprojekt der Bundesregierung ins Leben geru- fen, folgt die vierte industrielle Revo- lution, Industrie 4.0, der digitalen Revolution und soll die deutsche Industrie mit Hilfe des Internets zukunftstauglich machen. Individu- elle Produktion, optimierte Logistik, wandelbare Fertigung und andere Nutzungsmöglichkeiten intelligen- ter Vernetzung sind nur einige Mög- lichkeiten, die unter dem Schlagwort Industrie 4.0 zur Verfügung stehen sollen, aber derzeit lediglich von einem Drittel der deutschen Unter- nehmen überhaupt ernsthaft genutzt werden. Zu allem Überfluss ist die Idee hin- ter Industrie 4.0 dabei, schon wieder durch die nächste Entwicklung über- holt zu werden. Die Addition von Online-Zugängen allein wird eine „Die vierte industrielle Revolution hat noch nicht richtig begonnen, da droht sie schon von der fünften überholt zu werden.“ nen über Smart Contracts können so direkt über einen ID-Anbieter per Schnittstelle legitimiert werden, ohne bestehende Standards zu ver- ringern – ganz im Gegenteil. Eine P2P-Lösung kann unter Umständen auch deutlich datensparsamer sein als eine herkömmliche, so dass den Grundsätzen des Privacy by Design Genüge getan wird. Durch eine sorgfältige Auswahl und Planung bei der Ausgabe von Fortsetzung Seite 5 „Individuelle Produktion, optimierte Logistik, wandelbare Fertigung und andere Nutzungs- möglichkeiten intelli- genter Vernetzung sind nur einige Möglichkeiten, die unter dem Schlagwort Industrie 4.0 zur Verfügung stehen sollen, aber derzeit lediglich von einem Drittel der deutschen Unternehmen überhaupt ernsthaft genutzt werden.“ 4 Börsen-Zeitung Nr. 183 BLOCKCHAIN Sonnabend, 22. September 2018

LOCKCHAIN B Wie Blockchain die Finanzbranche …...Digitale Fiat-Währungen können einen Handel komplett abbilden. Die Gründer der Blockchain-Tech-nologie hatten von Anfang an das

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Page 1: LOCKCHAIN B Wie Blockchain die Finanzbranche …...Digitale Fiat-Währungen können einen Handel komplett abbilden. Die Gründer der Blockchain-Tech-nologie hatten von Anfang an das

Industrie muss handeln, sonst wird sie abgehängtMehr Flexibilität und Wettbewerb durch P2P-Technologien – Mit Smart Contracts von der Monokultur zur universellen Plattform

Industrie nicht ins neue Zeitalter lei-ten. Strukturen müssen sich ändern, um künftig international wettbe-werbsfähig zu bleiben.

Fehlende Flexibilität

Zwei unterschiedliche Szenarien sollen verdeutlichen, dass bestehen-de Monokulturen in der Produktion nicht der Königsweg sein können:

• Tesla etwa konnte seine moder-ne Produktionsinfrastruktur nicht vernünftig koordinieren, schaltete auf „Handbetrieb“ um und musste herbe Rückschläge bei der Fertigung seines Volumenmodells Model 3 ver-kraften. Die Konkurrenz spöttelte über den aufstrebenden Neuling am Fahrzeugmarkt ob der Probleme in der Massenproduktion, dank der langjährigen Erfahrung der konven-tionellen Autobauer hätten diese ver-mutlich an Teslas Stelle ohne Verzö-gerung pünktlich mit der Ausliefe-rung beginnen können.

• Zur gleichen Zeit stolpern die deutschen Autoproduzenten über die Nachwirkungen der Dieselaffäre und die neuen Abgastestverfahren: Sie ordnen Kurzarbeit an und lassen die Bänder langsamer laufen. Sie befürchten Absatzrückgänge, so dass die vorgesehenen Produktionskapa-zitäten zu groß dimensioniert sind – vorerst.

In beiden Fällen liegt es auf der Hand, dass die bestehenden Produk-tionsmittel nicht einfach nach Belie-ben erhöht oder verringert werden

gerade im Bereich Industrie 4.0 begünstigt also den Wettbewerb, indem sie es ermöglicht, Strukturen zu ändern und bestehende Kontroll-hierarchien auszuschalten.

Recht hält Schritt – beinahe

Die technischen und wirtschaftli-chen Herausforderungen bei der Umstellung der Fertigung auf Indus­-trie-4.0-Standards sind eng ver-knüpft mit den rechtlichen: Zuerst müssen die Rahmenbedingungen geschaffen werden, um einen ein-heitlichen Standard für die Schnitt-stellen und die Kommunikation der Systeme zu schaffen. Unter Umstän-den muss der Zugang zu diesen Stan-dards nämlich diskriminierungsfrei jedermann zur Verfügung stehen.

Nicht unerheblich sind die Sicher-heitsaufwände im Rahmen der Ferti-gung, insbesondere im Rahmen von Industrie 4.0, die durch den Einsatz des Internets für eine nie dagewese-ne Öffnung der Produktion sorgt. Die neu gerissenen Lücken können durch den Einsatz einer Blockchainlösung jedoch geflickt werden, bringt diese doch systemseitig in der Regel Ver-schlüsselung und Dokumentation mit. Zudem lassen sich Identifizie-rungs- und Authentifizierungslösun-gen direkt integrieren. Damit können auf der regulatorischen Seite Vorga-ben aus den Bereichen Geldwäsche-prävention, IT-Sicherheit, Daten-schutz und Datensicherheit system-seitig integriert werden. Transaktio-

können, sondern nur bedingt flexi-bel sind.

Statt zentraler, monopolistischer Strukturen, die heute noch in der Produktion vorherrschen, finden langsam Peer-to-Peer-Technologien (P2P) ihren Weg auch in die indus­-trielle Fertigung. Prominente Vertre-

ter solcher P2P-Technologien sind blockchainbasierte Lösungen wie etwa Smart Contracts. Im Gegensatz zu herkömmlichen Produktions- und Vertriebsstrukturen schalten solche innovativen Systeme Intermediäre aus und brechen damit herkömmli-che Strukturen auf, schaffen neue Wertschöpfungsketten und erlauben eine neue Flexibilität.

So kann eine Produktionsstraße künftig nicht mehr nur ein Produkt eines Herstellers fertigen: Durch den Einsatz von Smart Contracts in Kom-bination mit intelligenter Vernetzung der Industrie 4.0 entsteht eine Fabrik

als Plattform, in der jeder sein Pro-dukt herstellen lassen kann, solange die Modularität der Fabrik nicht an ihre Grenzen stößt. Die Fabrik meldet freie Kapazitäten auf einem Markt-platz an, auf dem Produktionsslots versteigert werden. Der Gewinner der Versteigerung kann nun seine

Daten einspielen, um zum Beispiel 3-D-Druck-Daten verwenden zu können, um bestimmte Bauteile herzustellen. Vollautomatisch, ohne dass mit dem Eigentü-mer der Fabrik verhan-delt werden muss – dies hat längst der Smart Contract auf dem Markt-platz erledigt.

Die Anwendungssze-narien sind vielfältig, im Bereich der Logistik etwa können P2P-Tech-

nologien herkömmliche Oligopole aufbrechen, wenn nicht mehr Eigen-tum an der Lagerhalle, sondern Herr-schaft über die Verteillogik eines P2P-Netzwerkes der eigentliche wirt-schaftliche Schlüssel für den Erfolg ist – jedenfalls dann, wenn die Ver-teillogik unter der Kontrolle vieler steht, wie es für P2P-Netzwerke typisch ist. Über einen Smart Con-tract kann ein Logistikszenario ohne Logistikdienstleister auskommen, es bedarf nur einer Mobilitätsinfra-struktur, die wiederum vielen gehö-ren kann, aber nicht muss. Der Ein-satz der Blockchain-Technologie

VonDr. David Klein

Fachanwalt für Informationstechno-logierecht bei Taylor Wessing

Wie Blockchain die Finanzbranche verändertZehn Thesen – Die Blockchain-Technologie kann helfen, sich auf Aspekte zu konzentrieren, die für Kunden Nutzen und Wert stiften

6. Die Blockchain kann helfen, Kontrolle zurückzugewinnen.

Wenn der Nutzer die Datenhoheit behält, könnte er dank Blockchain zukünftig (wieder) selbst darüber entscheiden, wie seine Daten genutzt werden und ob er sie gegebenenfalls für Geld zur Verfügung stellen möch-te. Dies steht im Kontrast zu den heutigen Verhältnissen, da große Technologieunternehmen Daten von Nutzern sammeln und diese teilweise an andere Unternehmen weiterver-kaufen – als Teil des Vertrags, der zwischen Nutzern und Anbietern sozialer Netzwerke geschlossen wird.

7. Der Finanzmarkt könnte mit der Blockchain-Technologie de­-mokratisiert werden.

Beispielsweise mit sogenannten ICOs (Initial Coin Offerings). Dahin-ter verbergen sich etwa Start-ups, die über Crowdfunding von privaten und institutionellen Anlegern Geld ein-sammeln und dafür im Gegenzug sogenannte Token erhalten, welche anschließend gehandelt werden kön-nen. Das Konzept hat durchaus das Potenzial, auch für herkömmliche Unternehmen Kapital einzusam-meln. Zwar wird noch darüber disku-tiert, wie diese Token regulatorisch behandelt werden sollen, doch es ist gut möglich, dass sich das Modell in nächster Zeit etabliert, zumal seine Vorteile auf der Hand liegen. Zum einen für den Unternehmer, der ein-facheren Zugang zu Wagniskapital erhält, weniger Zeit in Roadshows investieren sowie dank Handelbar-keit der Token eine geringere Risiko-prämie für das Kapital zahlen muss. Zum anderen für den privaten Inves-tor, der frühzeitig an einer erfolgrei-chen Idee partizipieren und von ihr profitieren kann. Im Moment ist dies noch Zukunftsmusik. Viele, womög-lich sehr viele ICOs dürften maue Renditen ausweisen oder frühzeitig insolvent werden.

8. Digitale Fiat-Währungen können einen Handel komplett abbilden.

Die Gründer der Blockchain-Tech-nologie hatten von Anfang an das Ziel, einen internetfähigen Zah-lungsprozess ins Leben zu rufen. Wenn wir annehmen, dass zukünftig Zahlungen über das Internet mittels Krypto-Euros abgewickelt werden, dann kann gleichzeitig die Vertrags-abwicklung (Smart Contracts) über die Blockchain abgebildet werden – beispielsweise die Eigentumsüber-tragung von Wertpapieren und Transaktionen. Erste Ansätze dafür gibt es schon, etwa beim USC. Die Tatsache, dass hier reale Währungen auf der Blockchain abgebildet wer-den, ermöglicht es, das Währungs- und Gegenparteirisiko zu minimie-ren und Kosten zu senken.

Börsen-Zeitung, 22.9.2018Unzählige Artikel, Newsblogs und Internetforen haben sich in den ver-gangenen Jahren mit der Blockchain-Technologie befasst. Zeit für ein Zwi-schenfazit. Wieviel (R)evolution steckt in der Blockchain? Wo sind die Grenzen? Und vor allem: Was haben

Kunden, Unternehmen und insbe-sondere die Finanzindustrie davon? Eine Bestandsaufnahme.

1. Die Blockchain-Technologie steht – immer noch – am Anfang.

Noch immer wird rund um Block-chain viel getestet und ausprobiert – bei Banken genauso wie in der IT-Branche, bei Logistikkonzernen oder in öffentlichen Institutionen. Der Hype des vergangenen Jahres mag gerade etwas abebben. Nun müssen die Blockchain-Macher lie-fern. Viele vergleichen das disruptive Potenzial der Technologie mit dem Internet zu Beginn der 90er Jahre. Die bisher gewonnenen Erkenntnisse sind vielversprechend, wenngleich, wie damals beim Internet, die kon-kreten alltäglichen Anwendungsfälle noch ausstehen. Aber letztlich gibt es wohl keine Dienstleistung, die nicht von der Blockchain-Revolution erfasst werden könnte. Dank der dezentralen und unveränderbaren Speicherung von Informationen ent-steht die Vertrauensbasis, die bisher nur große Verwaltungen leisten konnten. Wann immer es in der Zukunft um einen Eigentumstransfer oder ganz allgemein die „Zementie-rung“ von Wahrheit geht, kann die Blockchain-Technologie ihre Vorzü-ge ausspielen.

2. Für die Finanzindustrie ist Blockchain eine Chance.

Die Technologie hat das Poten-zial, das Bankgeschäft auf den Kopf zu stellen. Die Transformation der Banken zu Infrastruktur- und Tech-nologieanbietern könnte so massiv beschleunigt werden. Ein mögliches Spielfeld: die Handelsfinanzierung. Doch auch weitere Geschäftsberei-che wie die Abwicklung von Wert-papiertransaktionen, die Unterneh-mensfinanzierung, syndizierte Kre-dite und Anleiheemissionen könn-

ten in den nächsten Jahren ins Blick-feld rücken. Blockchain-Anwendun-gen haben darüber hinaus das Potenzial, die Kernabläufe des Bankgeschäfts grundlegend zu ver-ändern, wodurch die Gesamtbank-steuerung vereinfacht wird. Eine Folge dieser Entwicklung: Die Ban-

ken gewinnen damit mehr Zeit fürs Kernge-schäft, die Beratung ihrer Kunden.

3. Banken können Blockchain auf vielfäl-tige Weise nutzen.

Wie genau würde die Blockchain im täglichen Geschäft funktionieren? Sie kann erstens den lau-fenden Betrieb vereinfa-chen, etwa indem sie den Abgleich von Posi-tionen und Konten auto-matisiert. Sie beschleu-

nigt zweitens das Clearing und die Abwicklung, also das sogenannte Settlement. Nachträgliche Korrektu-ren werden vermieden. Die hohe Transparenz hilft einer Bank auch dabei, regulatorische Anforderungen effizienter zu erfüllen. Drittens senkt die Technologie das Risiko, dass ein Geschäftspartner seine Verpflichtun-gen nicht oder unzureichend erfüllt; die Bedingungen eines Geschäfts sind transparent und unveränderlich festgeschrieben. Damit sinkt – vier-

tens – auch das Betrugsrisiko, denn das dezentrale Register speichert die gesamte Historie eines Geschäfts und die Herkunft der gehandelten Ver-mögensgegenstände. Fünftens: Die Blockchain-Technologie spart Kos-ten, weil Zwischenschritte und Umwege entfallen, wenn alle Partei-en mit einem gemeinsamen Register arbeiten.

4. Gemeinsam lässt sich mehr erreichen – gerade bei der Block-chain.

VonAnja Bedford

Leiterin Blockchain-Projekte Transaktionsbank (GTB), Deutsche Bank

„Für mich steht fest: Die Blockchain ist nicht die Antwort auf alle Fragen des Bankgeschäfts. Dass immer neue Anwen­-dungen für die Block­-chain ins Spiel gebracht werden, heißt nicht, dass alle angeführten Einsatzideen für uns auch alltagstauglich und seriös sind.“

9. Ohne Regeln und Standards geht es auch künftig nicht.

Künstliche Intelligenz, zentrale Transaktionsregister und die Digita-lisierung von Wertschöpfungspro-zessen bieten eine Reihe von Vortei-len – sowohl für Unternehmen als auch für die Gesellschaft als Ganzes. Schon weil unsere technisierte Welt mehr denn je verflochten ist, sind Vorschriften, gesetzliche Rahmenbe-dingungen und produktionssichere Technik nicht optional, sondern zwingend einzuhalten. Auch das vom Weltwirtschaftsforum (WEF)

gegründete Zentrum für die vierte industrielle Revolution, zu dessen Partnern wir gehören, hat das Ziel, eine stabile, berechenbare und trans-parente Regulierung zu erreichen. Gemeinsam mit Regierungen, Gesetzgebern, Aufsichtsbehörden, Branchenvertretern und Wissen-schaftlern soll ein Rahmenwerk ent-stehen, das es erlaubt, die Technolo-gien optimal zu nutzen.

10. Die Blockchain ist kein All-heilmittel im Bankgeschäft.

Für mich steht fest: Die Block-chain ist nicht die Antwort auf alle Fragen des Bankgeschäfts. Dass immer neue Anwendungen für die Blockchain ins Spiel gebracht wer-den, heißt nicht, dass alle angeführ-ten Einsatzideen für uns auch all-tagstauglich und seriös sind. Block-chain ist eine überaus spannende Entwicklung, aber eben auch „nur“ einer von vielen digitalen Trends – andere sind etwa künstliche Intelli-genz, Cloud Computing oder offene Schnittstellen. Wir beobachten all diese Trends und gestalten sie mit. Zugleich sind wir davon überzeugt, dass zentrale, traditionelle Funktio-nen von Banken auch in Zukunft gebraucht werden – von der Kredit-vergabe bis zum Managen von Risi-ken für unsere Kunden. Mit anderen Worten: Die Blockchain-Technolo-gie kann den Geldhäusern helfen, sich auf Aspekte zu konzentrieren, die für die Kunden Nutzen und Wert stiften.

„Wir sind davon überzeugt, dass zentrale, traditionelle Funktionen von Banken auch in Zukunft gebraucht werden – von der Kreditvergabe bis zum Managen von Risiken für unsere Kunden.“

Das Zauberwort in der „Permis­-sioned Ledger“-Welt lautet „Coope-tition“. Kooperierende und gleich-zeitig im Wettbewerb stehende Ban-ken bauen gemeinsam ein Block-chain-Ökosystem, das die Effizienz der Abläufe in jeder Bank erhöht. Den hohen Investitionen zum Auf-bau des Ökosystems stehen dann im Erfolgsfall nicht nur schlanke, kos-tengünstige IT-Abläufe innerhalb einer Bank, sondern auch in der Zusammenarbeit zwischen Banken gegenüber. Der Aufbau dieser Blockchain-Ökosysteme ist genau das Ziel bei den verschiedenen Kon-sortien, an denen die Deutsche Bank beteiligt ist: n Im Projekt „Utility Settlement Coin“

(USC) bringen wir, gemeinsam mit unseren Partnern, die Vorteile von digitaler und traditioneller Währung zusammen. Es geht darum, Transak-tionen über Blockchain zunächst zwischen anderen Banken und spä-ter zwischen Unternehmen zu erleichtern.

n Ein weiterer spannender, bereits produktiver Anwendungsfall der Blockchain ist die grenzüberschrei-tende Plattform „we.trade“, an der sich derzeit neun Banken beteiligen. Als eines der Gründungsmitglieder arbeiten wir eng mit anderen euro-päischen Banken zusammen, um den nationalen und internationalen Handel für kleine und mittlere Unternehmen zu vereinfachen. Das Ziel ist, inländische und grenzüber-schreitende Handelsfinanzierungen für Unternehmen zu vereinfachen, so dass Handelstransaktionen effizi-enter und sicherer abgewickelt wer-den können.

n Auch die Open-Source-Initiative „Hyperledger“, die aus mehr als 170 Mitgliedern besteht, will die Block-chain-Technologie gemeinsam vo­r­-

antreiben. Mit der Mitgliedschaft erhalten wir Zugang zu einer florie-renden und weltweiten Gemein-schaft von Entwicklern sowie zu Open-Source-Technologien für Unternehmen. Viele unserer Kunden sind auch bei Hyperledger aktiv.

n Und im R3-Konsortium testen wir mit anderen Finanzunternehmen, wo und wie wir Blockchain gemein-sam nutzen können, zum Beispiel in Bereichen wie der digitalen Identifi-kation oder im Kapitalmarktge-schäft.5. Die Blockchain wird zu einem

wichtigen Baustein der elektroni-schen Identität.

Eine Identität zu haben ist ein menschliches Grundrecht. Sie bestä-tigt gegenüber anderen, wo wir leben und arbeiten, sichert uns Zugriff auf medizinische Versorgung und Bildung, gibt uns das Recht zu wählen – und erlaubt es uns somit, sichtbares Mitglied in der Gesell-schaft zu sein. Typischerweise exis-tieren von ein und derselben Person ganz unterschiedliche Datensätze, etwa beim Einwohnermeldeamt, beim Mobilfunkanbieter oder beim Arzt. In Ländern wie Estland oder Indien gibt es aktuell Bestrebungen, diese Daten beziehungsweise den Zugang zu den Daten auf einer Blockchain zu speichern. Regierun-gen und die öffentliche Verwaltung können solche Lösungen bereitstel-len, selbst aber nicht zwangsläufig alle Datensätze einsehen. Der Nut-zer behält so einen hohen Grad an Kontrolle über seine Daten und kann entscheiden, wer darauf zugreifen darf. Jeder freigegebene Datensatz kann dank Blockchain eindeutig identifiziert werden, wodurch die unerlaubte Weitergabe der Daten jederzeit nachvollzogen werden kann.

Eine spannende Entwicklung, aber eben auch „nur“ einer von vielen digitalen Trends Foto: Deutsche Bank

Börsen-Zeitung, 22.9.2018Die vierte industrielle Revolution hat noch nicht richtig begonnen, da droht sie schon von der fünften über-holt zu werden. Als Zukunftsprojekt der Bundesregierung ins Leben geru-fen, folgt die vierte industrielle Revo-lution, Industrie 4.0, der digitalen Revolution und soll die deutsche Industrie mit Hilfe des Internets zukunftstauglich machen. Individu-elle Produktion, optimierte Logistik, wandelbare Fertigung und andere

Nutzungsmöglichkeiten intelligen-ter Vernetzung sind nur einige Mög-lichkeiten, die unter dem Schlagwort Industrie 4.0 zur Verfügung stehen sollen, aber derzeit lediglich von einem Drittel der deutschen Unter-nehmen überhaupt ernsthaft genutzt werden.

Zu allem Überfluss ist die Idee hin-ter Industrie 4.0 dabei, schon wieder durch die nächste Entwicklung über-holt zu werden. Die Addition von Online-Zugängen allein wird eine

„Die vierte industrielle Revolution hat noch nicht richtig begonnen, da droht sie schon von der fünften überholt zu werden.“

nen über Smart Contracts können so direkt über einen ID-Anbieter per Schnittstelle legitimiert werden, ohne bestehende Standards zu ver-ringern – ganz im Gegenteil. Eine

P2P-Lösung kann unter Umständen auch deutlich datensparsamer sein als eine herkömmliche, so dass den Grundsätzen des Privacy by Design Genüge getan wird.

Durch eine sorgfältige Auswahl und Planung bei der Ausgabe von

Fortsetzung Seite 5

„Individuelle Produktion, optimierte Logistik, wandelbare Fertigung und andere Nutzungs­-möglichkeiten intelli­-genter Vernetzung sind nur einige Möglichkeiten, die unter dem Schlagwort Industrie 4.0 zur Verfügung stehen sollen, aber derzeit lediglich von einem Drittel der deutschen Unternehmen überhaupt ernsthaft genutzt werden.“

4 Börsen-Zeitung Nr. 183 BLOCKCHAIN Sonnabend, 22. September 2018

Page 2: LOCKCHAIN B Wie Blockchain die Finanzbranche …...Digitale Fiat-Währungen können einen Handel komplett abbilden. Die Gründer der Blockchain-Tech-nologie hatten von Anfang an das

KI und Blockchain – sind sie cybersicher?Antifragilität als Kombination aus Flexibilität und Resilienz bei gleichzeitigem Einsatz von maschinellem Lernen zur Abwehr von Cyberrisiken begreifen

werden zudem immer öfter von Angreifern eingesetzt. Hier ist damit ein Rennen zwischen „Hase und Igel“ zu konstatieren.

Nicht per se sicher

Auch wenn die Bitcoin-Blockchain sich bislang erstaunlich cyberresi-lient gezeigt hat, so ist es doch ein Mythos, dass Blockchain per se sicher sei. Denn die Sicherheitsquellen von Blockchain lauern praktisch in allen Schichten dieser Technologie. Die Hauptrisiken sind erstens 51-%-An-griffe auf Blockchains mit oben erklärten Proof-of-Work-basierten Konsensus-Protokollen, bei denen ein Angreifer mit ausreichend Res-sourcen selbst einen Konsens herbei-führen und damit Inhalte der Block-chain gezielt modifizieren kann.

Zweitens andere strukturelle Mehrheitsattacken wie etwa Selfish Mining, bei dem eine Gruppe von Angreifern ihre Datenvalidierung zunächst zurückhält und ohne Wis-sen der anderen Miner bereits beginnt, den nächsten Block zu berechnen, um sich so einen zeitli-chen Vorteil zu verschaffen und einen höheren Gewinn zu erzielen beziehungsweise Transaktionen zu manipulieren. Drittens Angriffe auf Peer-2-Peer-Netze wie etwa die gezielte Manipulation einzelner Kno-ten und Herbeiführen eines Fehlver-haltens der Mehrheit der validieren-den Peers. Viertens das Einschleusen bösartiger Smart Contracts in die Blockchain. Die zukünftig höhere Bedeutung von Quantencomputern macht beim gegenwärtigen Stand der Technologie Blockchain eben-falls anfällig für Attacken.

Industrie muss handelnToken beziehungsweise dem Einsatz von Token sind bankaufsichtsrechtli-che und steuerliche Auflagen eben-falls zu bewältigen, auch wenn der Rechtsrahmen im Bereich der Token-ausgabe alles andere als transparent ist. Wesentlich ist insbesondere bei einer offenen Plattform, dass unzweifelhaft feststeht, wer an wen

Zahlungen tätigt beziehungsweise welche Rolle Token spielen sollen. Von einer Bezahlung mit Krypto-Cur-rencies sollte man allerdings derzeit gerade bei der industriellen Ferti-gung mit hohen Transaktionsvolumi-na Abstand nehmen, unterliegen die meisten dieser „Währungen“ doch erheblichen Kursschwankungen.

Und auch zivilrechtlich spricht nichts dagegen, Industrie 4.0 um eine P2P-Komponente zu erweitern und damit zukunftsfähig zu machen. Wie bei den bankaufsichtsrechtlichen Themen der Zahlung muss im Bereich der Vertragsgestaltung von Beginn an sorgfältig geplant werden, wer mit wem eigentlich vertragliche Bezie-

Fortsetzung von Seite 4 hungen eingehen wird, was von Sze-nario zu Szenario ganz unterschied-lich sein kann. Die Planung ist des-halb so wichtig, da zum einen später die vertragsrelevanten Transaktio-nen über die Blockchain abgewickelt werden und zum anderen eingebun-dene Smart Contracts alle relevanten Szenarien enthalten müssen. Insge-samt lassen sich die meisten rechtli-chen Herausforderungen durch das P2P-Upgrade für Industrie-4.0-Sze-narien durch eine sorgfältige Planung gut lösen. Auf der Habenseite steht dafür eine Verbesserung der Compli-ance, insbesondere der IT-Sicherheit.

Mit Juristen planen

Fazit – Noch kommt die digitali-sierte industrielle Revolution in Deutschland nicht recht voran. Das liegt nicht nur an den erheblichen Aufwänden und Investitionen, die mit einer Umstellung auf neue Pro-duktionsabläufe verbunden und gerade in wirtschaftlich erfolgrei-chen Zeiten eher unpopulär sind. Dennoch muss die deutsche Industrie handeln, möchte sie nicht abgehängt werden. Dabei kann es sinnvoll sein, einen großen Schritt zu gehen, statt vieler kleiner, und abseits der her-kömmlichen Systeme auf P2P-Tech-nologien zurückzugreifen. Da die großen rechtlichen Herausforderun-gen bereits im Planungsstadium auf-treten, ist eine sorgfältige Planung unter Einbeziehung der Juristen not-wendig. Dafür hält sich die rechtliche „Wartung“ im Betrieb in Grenzen.

„Noch kommt die digitalisierte industrielle Revolution in Deutschland nicht recht voran.“

Börsen-Zeitung, 22.9.2018Die 4. industrielle Revolution in Form eines zunehmenden Aus-tauschs von Daten zwischen Unter-nehmen, Maschinen und Endkunden einerseits sowie einer zunehmenden Bedeutung von digitalen Dienstleis-tungen für Unternehmen anderer-seits birgt enorme Chancen, aber auch Herausforderungen. Denn die-se Datenströme müssen analysiert werden und zudem sicher sein. Methoden der künstlichen Intelli-genz (KI) und Blockchain sind Instru-mente für beide Aufgaben.

Bei KI geht es in der Praxis bislang in erster Linie darum, Muster in gigantischen Datenmengen zu erken-nen, daraus logische Schlüsse zu zie-hen und Erkenntnisse zu gewinnen, die dann wiederum beim Entschei-den nützlich sein können. Hierbei werden auf Basis von Daten selbstler-nende Modelle gebaut, die zukünfti-ges Verhalten von interessierenden Variablen prognostizieren sollen. Die Erstellung kostengünstiger Progno-sen und das Erkennen von Daten-mustern, die dem menschlichen Auge verschlossen sind, sind das grundlegende Ziel beim Einsatz von diesen Methoden des maschinellen Lernens. In Zukunft dürften KI-ba-sierte Geschäftsmodelle, die auf der

Erstellung bedingter Wahrschein-lichkeiten für das Eintreten von Ereignissen und kundenfokussierten Empfehlungssystemen basieren, von immer größerer Bedeutung werden.

Bei Blockchain handelt es sich um dezentral verteilte, durch kryptogra-fische Verfahren manipulationssi-cher konstruierte Datenbanksyste-me, über die ein Wertetransfer via Tokens und Smart Contracts (compu-tergesteuerte Programme) stattfin-den kann, ohne dabei auf Intermediä-re rekurrieren zu müssen. Wie läuft eine Transaktion zum Beispiel mit Hilfe der Bitcoin-Blockchain stilisiert ab? Möchte Teilnehmer X dem Teil-nehmer Y eine kryptografisch ver-

schlüsselte Überweisung tätigen, so wird die Meldung über diese Trans-aktion an alle sogenannten Miner – ausgewählte Knoten – des Netzwerks verschickt, die für die Funktionsfä-higkeit des Netzwerks sorgen.

Die Miner werden nun mit ihrer Rechnerleistung darum konkurrie-ren, als Erste diese Transaktion zu validieren, indem sie kryptografische Rätsel lösen, weil sie hierfür mit Bit-coin entlohnt werden. Dies gelingt inzwischen nur noch mit immensem Energieaufwand und großer Rech-nerleistung. Je mehr Rechenleistung der Miner hat, desto größer ist die Wahrscheinlichkeit, Bitcoin zu ver-dienen. Wurde die Transaktion schlussendlich validiert, schickt die-ser Miner nun die Meldung an die anderen Miner, die nun in einem etwas einfacheren Prozess bestäti-gen, dass die Bitcoins der Transak-tion nicht von den Teilnehmern X und Y zweimal verwendet werden. Hiermit wird das sogenannte Dou-ble-Spend-Problem gelöst.

Nach dieser Bestätigung bekommt der Miner, der die Transaktion vali-diert hat, als Belohnung Bitcoins (zuzüglich einer Transaktionsge-bühr) und fügt die Transaktion zu einem bestehenden Block an Trans-aktionen hinzu. Ist die vorher bestimmte Blockgröße erreicht, wird der Block an die vorhandene Block-chain, das heißt die vom Netzwerk geschaffene Kette an Blocks von vali-dierten Transaktionen, angehängt. Da jeder dieser Blocks mit den vori-gen kryptografisch vernetzt ist, kann keiner dieser Blocks ex post verän-dert werden, ohne dass die anderen Teilnehmer dies mitbekommen wür-den. Denn alle Blocks und Transak-tionen sind für alle Teilnehmer des Netzwerks einsehbar.

So weit, so kompliziert. Die Block-chain-Technologie löst im Prinzip auf geniale Weise das fundamentale Problem des mangelnden Vertrauens zwischen Kontrahenten in einer digi-tal hochvernetzten Welt. Denn jeder Datentransfer, der validiert zur Blockchain hinzugefügt wird, ist nicht mehr manipulierbar und damit sicher – so das Versprechen dieser Technologie. Probleme mangelnden Vertrauens bei Überweisungen, bei Transaktionen und bei Datentrans-fers sind damit prinzipiell lösbar.

Leistungsstarke und sichere Infor-mationstechnologien sind grundle-gend für den wirtschaftlichen Fort-schritt und die Zukunft des Stand-orts Deutschland. Die IT-Sicherheit ist aber immer größeren Herausfor-derungen ausgesetzt. So verzeich-net das neueste IT-Sicherheitslage-bild der deutschen und französi-schen Ämter für Sicherheit in der Informationstechnik, BSI/ANSSI, vom Juli 2018 eine Zunahme des­-truktiver Sabotageattacken und

„Bei KI geht es in der Praxis bislang in erster Linie darum, Muster in gigantischen Datenmengen zu erkennen, daraus logische Schlüsse zu ziehen und Erkenntnisse zu gewinnen, die dann wiederum beim Entscheiden nützlich sein können.“

Um widerstandsfähig gegenüber Cyberrisiken zu sein, spielt der Ein-satz modernster Technologien damit lediglich eine hinreichende Rolle. Fast notwendiger ist im Rahmen einer Strategie der Antifragilität im Sinne des Risikoforschers Nassim Taleb das Nachdenken über eine Strukturie-rung des Datenportfolios eines Unter-nehmens und die Sicherung seiner „Kronjuwelen“. Die entscheidende

Frage ist, wie das Datenmanagement so strukturiert werden kann, dass das Unternehmen auch bei einer Cyber­-attacke weiterhin funktionsfähig bleibt, wenn nicht sogar „antifragil“ von einem derartigen Schock profi-tiert. Ziel sollte sein, Antifragilität als Kombination aus Flexibilität und Resilienz des Unternehmens bei gleichzeitigem Einsatz von maschi-nellem Lernen zur Abwehr von Cyber-risiken zu begreifen.

„Bei Blockchain handelt es sich um dezentral verteilte, durch krypto­-grafische Verfahren manipulationssicher konstruierte Datenbank­-systeme, über die ein Wertetransfer via Tokens und Smart Contracts stattfinden kann, ohne dabei auf Intermediäre rekurrieren zu müssen.“

Cyberspionage. In einer Befragung von Unternehmen in Baden-Würt-temberg nahmen 2017 rund 44 % aller Unternehmen erhöhte Cyberri-siken wahr. Gleichzeitig stellen die Anforderungen der IT-Sicherheit für rund 23 % der befragten Unterneh-men in Nordrhein-West­falen ein

Hemmnis für den Einsatz von Cloud-Services, ohne die KI-Anwen-dungen in der Praxis nicht zu stemmen­ sind, dar. Fast 40 % sehen in Sicherheitsanforderungen ein Hemmnis für den Einsatz von ver-netzten Prozessen, über 50 % diese als Hürde für den Einsatz von KI.

In der digitalen Welt ist leider nichts zu 100 % sicher. Das gilt auch für Blockchain und KI. Zwar hilft der Einsatz von KI bei der Verteidigung gegen Cyberrisiken, indem sie auto-matisiert bedingte Wahrscheinlich-keiten für den Eintritt von Cyberatta-cken berechnet. Denn KI kann hier drei Dinge besser als andere Syste-me: Algorithmen sind in der Lage, aus Inhalten, die unter Cybersicher-heitsaspekten riskant sind und mit denen das KI-Modell trainiert wird,

zu lernen und damit cyberriskante Sachverhalte zu detektieren (zum Beispiel Spam). KI-Systeme sind zweitens in der Lage, neue Angriffe basierend auf zuvor beobachteten zu identifizieren. Und drittens ist KI in der Lage, alle Detektionssignale optimal zu kombinieren, um die

bestmögliche Entschei-dung zu treffen. Insbe-sondere kann KI die nichtlinearen Beziehun-gen zwischen den ver-schiedenen Dateninputs erfassen.

Aber auch KI ist nicht vor Cyberangriffen ge­-feit. Zu diesen gehören feindliche Dateninputs, die mit dem Ziel entwi-ckelt wurden, vom Mo­-dell zuverlässig falsch klassifiziert zu werden, um damit der Erkennung

zu entgehen. Des Weiteren werden bei sogenannten Datenvergiftungsat-tacken dem Algorithmus feindliche Trainingsdaten zugeführt. Der am häufigsten beobachtete Angriffstyp ist hier das Model Skewing, bei dem der Angreifer versucht, Trainings-daten so zu verschmutzen, dass die Grenze zwischen dem, was der Algo-rithmus als „gute“ Daten kategori-siert, und dem, was der Algorithmus als schlecht klassifiziert, zu seinen Gunsten wechselt.

Die zweite Art von Angriff ist der Missbrauch von Rückkopplungsme-chanismen im Modell, um so das Sys-tem dahingehend zu manipulieren, dass gute Inhalte als missbräuchlich klassifiziert werden. Techniken des Modelldiebstahls stellen einen drit-ten Angriffstyp dar. Methoden der KI

VonDr. Guido Zimmermann

Senior Economist bei LBBW Research

22. Oktober 2018 – Mercure Hotel & Residenz Frankfurt Messe

WM Seminare Postfach 11 09 32 60044 Frankfurt am Main Tel.: +49 69 27 32 162 www.wmseminare.de

WM Seminare

Programm 9.30 Uhr bis 17.30 Uhr

Was ist Digitalisierung?Definitionen und Begrifflichkeiten

Beispiele für Digitalisierung + Beispiele für die Notwendigkeit

von Datenschutz

Darstellung der europäischen Regulierung in Bezug auf

DigitalisierungBaFin (z.B. Gutachten der BaFin zu Big Data & künstlicheIntelligenz)EU-Konsultationen (z.B. FinTech Action Plan; Entwurf einerVerordnungzu Crowdfunding)Andere AufsichtsbehördenRegulatory Sandbox

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Digitalisierung

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Möglichkeit der Einhaltung regulatorischer VorgabenRobo AdviceBlockchain / Bitcoin / Virtuelle BörsengängeCrowdlending

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Fragestellungen Digitalisierungz.B. Big Data AnalyseDatenschutzrechtliche EinwilligungCyber Crime

Überblick über die EU-Datenschutzgrundverordnung (EU-DSGVO)Was ist neu?Was sind die Schwerpunkte?

Umsetzung der EU-DSGVO im Unternehmen.Wie kann man die EU-DSGVO umsetzen? Wer ist zu involvieren?Was sind die Auswirkungen auf die Datenschutzfunktion?

Datenschutz – ComplianceVerfahrensverzeichnis /

Datenschutzfolgeabschätzung

Gesetzliche Grundlagen nach der DSGVOVerfahrensverzeichnis / DatenschutzfolgeabschätzungUnterschiede / Gemeinsamkeiten zum„alten BDSG“Anforderungen an das Unternehmen: Datenschutzmanagement,Folgeabschätzung, VerfahrensübersichtenMögliche VorgehensweisenAufbau eines Datenschutz-/Compliance-Management-Systems

Lessons learnedPraktische Beispiele aus der Umsetzung.Welche Fehler lassen sich vermeiden?

Sem.-Nr. S18-998O

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Digitalisierung und Datenschutz fürdie Compliance-Arbeit Referenten

Christian Brockhausen, Q_Perior AGChristopher Rau, Allianz Global Corpoarte & Specialty SEDr. Kerstin Rohwetter, HSBC Trinkaus & Burkhardt AG

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