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Lukas Klinik Aktuell Newsletter der Lukas Klinik | Spezialklinik für Onkologie | CH-4144 Arlesheim | www.lukasklinik.ch | Winter 2012 | Ausgabe 11 Michael Lorenz Chefarzt Lukas Klinik und Vorstandsmitglied des Vereins für Krebsforschung Die Einführung der SwissDRG, wie die Fallkostenpauschale in der medi- zinischen Fachsprache heisst, sorgt seit Beginn dieses Jahres für eine deutliche Verkürzung der stationären Behandlungszeiten. Damit das bis- herige Behandlungskonzept in seiner Qualität erhalten werden kann, haben wir für unsere Patientinnen und Patien- ten einen neuen Behandlungspfad entwickelt. Er beginnt für die meisten neu eintretenden Patienten mit der ersten Sprechstunde, in der – neben den notwendigen ärztlichen Unter- suchungen – auch die weiteren Vor- gehensschritte erörtert werden. Gleichzeitig wird in der Regel mit der Iscadortherapie begonnen, um mögli- che Therapielücken zu schliessen und keine Zeit zu verlieren. Nach dieser Sprechstunde übernimmt die Care Managerin die weitere Organisation und bespricht sich ausführlich mit dem Patienten oder der Patientin. Mehr über ihre Arbeit erfahren Sie in diesem Newsletter. Zur ganzheitlichen Behandlung, wie sie für unsere Klinik charakteristisch ist, gehören ja eine Reihe von Thera- pien. Damit diese fortgesetzt werden können, haben wir die Möglichkeit geschaffen, einzelne Therapien post- stationär, also nach dem stationären Aufenthalt, ambulant fortzusetzen. Es sind dies die künstlerischen Therapien, Physiotherapie und Biographiearbeit. Auch Infusionen und ärztliche Konsul- tationen lassen sich ambulant weiter- führen. Diese neue Möglichkeit der Therapietage, während der die Patien- tinnen und Patienten, falls notwendig, in unseren Gästezimmern oder in Liebe Leserin, lieber Leser ... und am Abend wieder nach Hause Die Lukas Klinik hat sich als Spital für stationäre Tumor- behandlung einen Namen ge- macht. Weniger bekannt sind die ambulanten Dienstleis- tungen, die einen grossen Teil der Tätigkeit ausmachen. Jeden Tag gehen 30 bis 40 Patientinnen und Patienten in der Lukas Klinik ein und aus und nutzen die vielfältigen Angebote Seite 2 Seite 4 In dieser Ausgabe. Neues Ambulatorium | Seite 2 | Care Management | Seite 4 | Aus der Praxis | Seite 6 | Seite 6 einem Hotel in Arlesheim übernachten können, wird als onkologische Rehabili- tation angeboten. Auch davon lesen Sie mehr auf den folgenden Seiten. Mit dieser Umstrukturierung und Differenzierung verfolgen wir das Ziel, die hohe Behandlungsqualität für unsere Patienten und Patientinnen zu erhalten, und können optimistisch ins nächste Jahr blicken, in dem wir den 50. Geburtstag der Lukas Klinik feiern dürfen. Mit dieser Vorfreude wünsche ich Ihnen eine schöne Advents- und Weihnachtszeit. Michael Lorenz, Chefarzt Fortsetzung auf Seite 2

Lukas Klinik Aktuell No 11

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Das Patienten Magazin der Lukas Klinik

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Lukas Klinik AktuellNewsletter der Lukas Klinik | Spezialklinik für Onkologie | CH-4144 Arlesheim | www.lukasklinik.ch | Winter 2012 | Ausgabe 11

Michael LorenzChefarzt Lukas Klinik und Vorstandsmitglied des Vereins für Krebsforschung

Die Einführung der SwissDRG, wie die Fallkostenpauschale in der medi-zinischen Fachsprache heisst, sorgt seit Beginn dieses Jahres für eine deutliche Verkürzung der stationären Behandlungs zeiten. Damit das bis-herige Behandlungskonzept in seiner Qualität erhalten werden kann, haben wir für unsere Patientinnen und Patien-ten einen neuen Behandlungspfad ent wickelt. Er beginnt für die meisten neu eintretenden Patienten mit der ersten Sprechstunde, in der – neben den notwendigen ärztlichen Unter-suchungen – auch die weiteren Vor-gehensschritte erörtert werden. Gleichzeitig wird in der Regel mit der Iscadortherapie begonnen, um mögli-che Therapielücken zu schliessen und keine Zeit zu verlieren. Nach dieser Sprechstunde übernimmt die Care Managerin die weitere Organisation und bespricht sich ausführlich mit dem Patienten oder der Patientin. Mehr über ihre Arbeit erfahren Sie in diesem Newsletter.

Zur ganzheitlichen Behandlung, wie sie für unsere Klinik charakteristisch ist, gehören ja eine Reihe von Thera-pien. Damit diese fortgesetzt werden können, haben wir die Möglichkeit geschaffen, einzelne Therapien post-stationär, also nach dem stationären Aufenthalt, ambulant fortzusetzen. Es sind dies die künstlerischen Therapien, Physiotherapie und Biographiearbeit. Auch Infusionen und ärztliche Konsul-tationen lassen sich ambulant weiter-führen. Diese neue Möglichkeit der Therapietage, während der die Patien -t innen und Patienten, falls notwendig, in unseren Gästezimmern oder in

Liebe Leserin, lieber Leser

... und am Abend wieder nach Hause Die Lukas Klinik hat sich als Spital für stationäre Tumor-behandlung einen Namen ge-macht. Weniger bekannt sind die ambulanten Dienstleis - t ungen, die einen grossen Teil der Tätigkeit ausmachen.

Jeden Tag gehen 30 bis 40 Patientinnen und Patienten in der Lukas Klinik ein und aus und nutzen die vielfältigen Angebote

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In dieser Ausgabe.Neues Ambulatorium | Seite 2 |

Care Management | Seite 4 |

Aus der Praxis | Seite 6 |

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einem Hotel in Arlesheim übernachten können, wird als onkologische Rehabili-tation angeboten. Auch davon lesen Sie mehr auf den folgenden Seiten.

Mit dieser Umstrukturierung und Differenzierung verfolgen wir das Ziel, die hohe Behandlungsqualität für unsere Patienten und Patientinnen zu erhalten, und können optimistisch ins nächste Jahr blicken, in dem wir den 50. Geburtstag der Lukas Klinik feiern dürfen. Mit dieser Vorfreude wünsche ich Ihnen eine schöne Advents- und Weihnachtszeit. Michael Lorenz, Chefarzt

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sondern betrachten den erkrankten Menschen im Kontext seiner Biografie». Ein wichtiges Ziel der künstlerischen Therapien besteht darin, die Eigen-tätigkeit anzuregen und zu ermöglichen.

Konsequente NachsorgeBedeutung haben die ärztlichen Kon-sultationen auch bei der Nachsorge, also nach Abschluss einer stationären Behandlung. In der ersten Zeit findet alle drei Monate eine Nachkontrolle statt, später dann ein- oder zweimal pro Jahr. Die Lukas Klinik nimmt diese

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des Ambulatoriums, das die Klinik betreibt. Es besteht aus drei Bereichen: den ärztlichen Sprechstunden, der Tagesklinik und den neu geschaffenen Therapietagen. Sprechstunden wie in jeder ArztpraxisDie ambulanten Dienstleistungen der Lukas Klinik zeichnen sich alle durch eine hohe Flexibilität aus und können genau auf die Bedürfnisse der Patienten zugeschnitten werden. Die Sprechstunden funktionieren wie in jeder Arztpraxis mit telefonischer Anmeldung und Vergütung aus der Grundversicherung. Neun Ärztinnen und Ärzte stehen zur Verfügung, um krebskranke Menschen und oft auch Angehörige zu beraten. Einer von ihnen ist Pedro Heinz Mösch, der das Besondere dieser Konsultationen so zusammenfasst: «Die langjährige Erfahrung mit der Misteltherapie und unser Bemühen, die schul- wie die anthroposophisch-medizinischen Erkenntnisse fortwährend zu aktuali-sieren, geben uns die Möglichkeit, unsere Patientinnen und Patienten fachlich gut zu beraten und mit Iscador zu behandeln.»

Es gibt verschiedene Gründe, sich für eine ärztliche Sprechstunde in der Lukas Klinik anzumelden. Für viele ist es ein erster Kontakt mit der Klinik, bei dem Fragen nach zusätz-lichen Behandlungsmöglichkeiten und Heilungs aussichten im Vordergrund

stehen. Manche wollen eine Zweit-meinung erfahren, bevor sie sich für die eine oder andere Massnahme entscheiden, die ihnen anderswo vor-geschlagen wurde. Die Ärztin Silke Helwig nennt ein weiteres Motiv: «Oft kommen Menschen in die Sprech-stunde mit der Frage: Was kann ich selbst dazu beitragen?» Auf diese Frage hat die Lukas Klinik viele Antworten bereit, denn – so Helwig – «die ressourcenorientierten Thera-pieansätze, mit denen wir arbeiten, fokussieren nicht nur auf die Krankheit,

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«Ich versuche, meine Hoffnung weiterzugeben»

Die Ärztin Dr. med. Monika Gutland berichtet aus ihren Erfahrungen in der Lukas Klinik Sprechstunde und sagt, was ihr bei der Begegnung mit Patientinnen und Patienten wichtig ist.

Ich arbeite gerne im Ambulatorium, weil mir die Zeit von einer Stunde beim Erst-kontakt hilft, ansatzweise ein Bild zu bekommen von dem Menschen, der mit seinen ganz persönlichen Ängsten und Sorgen und vielleicht Schmerzen vor mir sitzt. Auch Angehörige sind willkommen, denn sie können helfen, den Kranken in seinem Schicksal zu begleiten, und ihm Schutz und Fürsorge geben. Krebs ist immer noch «der König der Krankheiten». Dazu beigetragen haben die Erfahrungen, die viele Ältere von uns in den 60er und 70er Jahren gemacht haben: der sehr zögerliche Umgang mit Schmerzmitteln und die viel schlimmeren Neben-wirkungen einer Chemotherapie im Vergleich zu heute. Heute ist Krebs kein zwangsläufiges Todesurteil mehr. Natürlich stimmt das leider nicht für jeden – und nicht für jedes Krankheitsstadium. Die Erfahrungen, die ich in 27 Jahren im Umgang mit der lscador®-Therapie gemacht habe, lassen mir aber

immer die Hoffnung, dass sich ein völlig unverhoffter Krankheitsverlauf einstellen könnte. Natürlich in Kombination mit sämtlichen schulmedizinisch üblichen Ver fahren. Mit dieser Einstellung kann ich jeden Tag wieder aufs Neue meinen Patienten begegnen, ohne im Kopf zu haben, dass er oder sie aufgrund des Primärtumors und/oder der Ausdehnung der Metastasen binnen berechen barer Zeit seinem Krankheitsschicksal erliegen würde oder müsste. Meine Hoffnung versuche ich weiterzugeben, ohne falsche Hoffnungen zu wecken. Natürlich ist jeder Krankheitsverlauf auch durch die Lebenseinstellung mitbe-stimmt: «Immer war mein Mann krank, jetzt bin ich auch endlich mal dran.» – «Ich kann nicht mehr, die Firma hat mich so ausgeblutet, jetzt sehen sie endlich, dass ich nicht mehr kann.» Oder: «Ich habe eigentlich nie Freude gehabt an meinem Leben, aber den Krebs wollte ich auch nicht.» Diese Faktoren sind auch ganz wichtig, weil unser Unbewusstes an unserer Lebensgestaltung mitarbeitet. Hier kann die bei uns angebotene Biographiearbeit wichtige Hilfe leisten und zum Korrigieren der bisher gewählten Lebensposition beitragen. So kann es gelingen, ganz persönliche Ressourcen zu erarbeiten, die wiederum Kraft geben, dem Krebs zu begegnen. Ein für mich ganz wichtiges Motto ist: «Ich will leben!» Und nicht: «Ich will nicht sterben.» Monika Gutland

Ambulatorium Haupteingang der Lukas Klinik und Ambulatorium mit den Arztpraxen: Hier gehen täglich 30 bis 40 Patientinnen und Patienten ein und aus.

Ein für mich ganz wichtiges Motto ist: «Ich will leben!» Und nicht: «Ich will nicht sterben.»

... und am Abend wieder nach Hause

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Nachbetreuung ernst, wie Chefarzt Michael Lorenz versichert: «Wir be-treiben eine konsequente Nachsorge, und bei Patienten, die wir nicht in der Sprechstunde sehen, erkundigen wir uns einmal pro Jahr nach ihrem Be finden. Das machen wir, seit es die Klinik gibt.»

In jüngster Zeit hat das Angebot der Nachsorge zusätzlich an Bedeutung gewonnen. Denn mit der Einführung der Fallkostenpauschalen bei der Spitalabrechnung (siehe dazu Lukas Klinik Aktuell Nr. 10) musste die Auf-enthaltsdauer der stationären Behand-lung verkürzt werden. Verschiedene Therapien, die auf eine längere Dauer angelegt sind, können im Rahmen der Nachsorge weitergeführt werden. Dafür steht zunächst die Tagesklinik zur Verfügung, die mit ihren 15 Betten verschiedene medizinische Behand-lungen ermöglicht, die im Laufe eines Tages durchgeführt werden können. Therapietage: Ein neues AngebotAls zusätzliches, neues Angebot hat die Lukas Klinik eine onkologische Rehabilitation eingerichtet, die auf der Basis von ambulanten Therapietagen

funktioniert. Patientinnen und Patien-ten planen die Therapietage nach ihren Wünschen und können für Über-nachtung und Verpflegung das Hotel-lerie-Angebot der Klinik nutzen. Auch eine ärztliche Konsultation und eine Behandlung in der Tagesklinik können damit kombiniert werden. Die folgen-den Therapien stehen zur Auswahl: Heileurythmie, Physiotherapie (Bäder, Massagen, Wickel, Wärme packungen), Biographiearbeit sowie Malen und Plastizieren (in der Gruppe). Vernetzung wird ausgebautDas ganze Spektrum des Ambulatori-ums – Sprechstunden, Tagesklinik und Therapietage – richtet sich zunächst an die Patientinnen und Patienten der Lukas Klinik, die diese vielfältigen Möglichkeiten vor oder nach einer stationären Behandlung nutzen können. Genauso willkommen sind an Krebs erkrankte Personen, die anderswo in Behandlung sind oder sich selber ein-weisen möchten. Einige Spitäler der Region sind an einer Zusammenarbeit mit der Lukas Klinik interessiert oder haben diese bereits umgesetzt. Sie empfehlen die Lukas Klinik denjenigen

TagesklinikIn hellen Räumen stehen 15 Betten für ambulante Behandlungen bereit.

Das Team der Ärzte und Ärztinnen des AmbulatoriumsMichael Lorenz, Pedro Heinz Mösch, Alexander Hintze, Monika Gutland, Hans-Richard Heiligtag, Saphira Kaesbach, Damian Quero, Carmen Voroneanu. Nicht auf dem Bild: Bettina Luisa Böhringer-Hintze, Gernot Fritze, Silke Helwig, Jürgen-Johannes Kuehn, Maria Francesca Lingua, Sabine Rust-Büttelmann.

Patienten, die auf der Suche sind nach einer komplementärmedizinischen Behandlung. «Zurzeit ist eine Koope-ration mit umliegenden Spitälern im Aufbau», sagt Chefarzt Lorenz, «man kommt auf uns zu und wir gehen nach aussen.» Er freut sich über diese wach-sende Vernetzung: «Wir müssen uns einbinden in die offiziellen klinischen Institutionen. Das Miteinander ist das, was wir wollen. Das ist integrative Medizin.» Christoph A. Müller

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«Meine innere Haltung ist die Grundlage»Ganzheitliche Pflege und Betreuung haben in der Lukas Klinik einen hohen Stellenwert. Damit diese Qualitäten erhalten bleiben, auch wenn die Aufenthalte durch die Fallpauschale DRG seit Jahresbeginn zeitlich begrenzt sind, kümmert sich neu das Care Management um Patientinnen und Patienten. Nadja Lichtsteiner, diplomierte Pflegefachfrau, Absolventin der Masterausbildung in Onkologie und Teamleiterin, erzählt im folgenden Bericht von ihrer Arbeit, die sie im September 2012 begonnen hat.

Das Hauptziel des neuen Care Managements in der Lukas Klinik fügt sich in die Philosophie des Hauses ein. Die Ganzheitlichkeit des Men-schen steht im Vordergrund, und sie wird vom ersten Kontakt an mit den Patienten gelebt.

Was bedeutet das genau?Zuerst sollte vielleicht die Frage ge-klärt werden, was man sich formal unter Care Management in der Lukas Klinik vorstellen muss. Care Manage-ment beinhaltet das Organisieren, Planen und Überwachen eines Aufent-haltes des Patienten. Meine Kollegin Mirjam Link und ich versuchen, den Aufenthalt in der Klinik möglichst reibungslos zu gestalten, sodass der Patient, trotz kürzerer Verweildauer

aufgrund der Fallpauschale DRG, profitieren und gestärkt nach Hause zurückkehren kann. Zudem über-wachen wir die Kosten und setzen die aktuellen Diagnosen nach DRG-Richtlinien für die Krankenkasse in einen Code um; so legen wir in enger Zusammenarbeit mit den Ärzten und der Patienten-Administration die Dauer des Aufenthaltes fest.

Optimale PlanungEin Arbeitstag als Care Managerin ist abwechslungsreich und hat viele Facetten. Wir empfangen Patienten bei uns im Büro, die zuvor bei ihrem Arzt in der Sprechstunde waren, wo entschieden wurde, dass ein sta-tionärer Aufenthalt indiziert ist. Wir besprechen mit den Patienten und

Patientinnen, welche Beschwerden für sie – aus pflegerischer Sicht – im Vordergrund stehen, erklären die ver schiedenen Therapien und deren-Bedeutung. Wir erläutern den Tages-ablauf in der Klinik, klären Fragen und besprechen auch schon, wie lange der Aufenthalt ungefähr dauern wird. Auch die Patienten-Administration wird schon eingebunden, um das Eintritts datum festzulegen und die Kosten gutsprache der Krankenkasse einzu holen. Ziel dieses ersten Gesprä-ches ist es, so viele Informationen zu vermitteln und einzuholen wie nötig, damit am Eintrittstag alles optimal geplant ist und die Behandlung effizi-ent beginnen kann.

Umfassendes BildWährend des Aufenthaltes besuchen wir alle Patienten, um zu erfragen, wie es ihnen geht und ob sie mit dem Aufenthalt zufrieden sind. Fragen, Anliegen und auch Kritik oder Lob werden so im direkten Gespräch auf - genommen. Wenn nötig oder ge-wünscht, leiten wir sofort Massnah-men zur Lösungsfindung ein. Sind die Patientinnen und Patienten ausgetre-ten, nehmen wir nochmals telefonisch Kontakt mit ihnen auf, um zu erfahren wie es ihnen geht und wie sie den Aufenthalt erlebt haben.

Auch für das Zentrum für Integrative Palliative Care, das im September in der Lukas Klinik mit 10 Betten eröffnet wurde, arbeiten wir beim Care Manage-ment: Wir führen die umfassende Ab-klärung der Patienten und Patientinnen durch. Wir telefonieren mit Ärzten und Spitä l ern, mit Pflege und Angehörigen,

Nadja Lichtsteiner Dipl. Pflegefachfrau, cand. MAS Onkologie, Leiterin des Care Managements

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um ein umfassendes Bild zu erhalten. Anhand der Aufnahmekriterien der Klinik und dem Gespräch mit Arzt sowie Pflege wird dann gemeinsam entschieden, ob ein Patient/eine Pati-entin aufgenommen werden kann. Auch hier organisieren wir praktisch alles – vom Material, beispielsweise Verbands-material oder Hilfsmittel, bis hin zu spezieller Ernährung, sodass beim Ein-tritt alles Nötige vorbereitet ist.

Begleitung bis nach HauseDas Care Management ist Anlaufstelle sowie Dreh- und Angelpunkt für prak-tisch alle Dienste – intern und extern. Wir haben täglichen Kontakt mit den

Ein Brief im NovemberHäufig teilen uns Patientinnen und Patienten ihre Zufrieden-heit über die Behandlung mit, und es erreichen uns berührende Briefe. Die folgen-den Zeilen stammen aus einem Antwortschreiben von Erika Ris, das wir hier mit ihrer Erlaubnis veröffentlichen:

«Vielen Dank für die Übermittlung der Laborresultate. Ich bin sehr froh, sehen sie so positiv aus. Sie nehmen im Brief Bezug auf meine Sorgen.Danke für Ihr offenes Ohr, für Ihr offe-nes Herz und für Ihre Anteilnahme.

Gerne denke ich zurück an den Klinik-aufenthalt diesen Sommer. Nicht nur für den Krebs, auch für meinen Parkin-son haben Sie Gutes angeordnet. Bei der rhythmischen Massage emp-fand ich jeden Handgriff liebevoll und entspannend. Ebenso einfühlsam wusste die Maltherapeutin mir vieles beim Malen zu entlocken, was mir grosse Freude vermittelte. Die Arbeit mit der Biographietherapeutin in ihrer

frischen Art war sehr hilfreich. Die Eurythmistin verstand es, mit den Übungen aufmunternd zu wirken. Auf der Station wurde ich achtsam be-handelt, nicht als ‹Fall›, sondern wahr-genommen als Mensch mit Leib, Seele und Geist. Für mich war es, wie wenn ich ein wenig im Paradies mich auf-halten würde. Alle Ärzte und Mitarbei-ter helfen einander, eine gesundende Atmosphäre zu schaffen. Die liebevolle Zuwendung trägt viel zur Genesung bei (Liebe heilt!). Möge die Lukas Klinik weiterhin trotz erschwerter Umstände (DRG) ein heilsamer Ort für kranke Menschen bleiben. In ihr habe ich ein Stück Himmel auf Erden erlebt.

Lieber Herr Doktor, ich danke Ihnen herzlich für Ihre gute ärztliche Betreu-ung. Mein Dank gilt auch allen anderen Mitarbeitern der Klinik. Sie haben alle beigetragen zum positiven Verlauf meines Klinikaufenthaltes.» Erika Ris

Ärzten und der Pflege auf beiden Abteilungen der Klinik, den Ärzten des Ambulatoriums, der Patienten-Administration, der Küche, dem Haus-dienst, der Physiotherapie und den Therapieteams. Zahlreiche Telefon - gespräche mit externen Diensten, Institutionen, Angehörigen und Ärzten gehören zum Alltag. Für Patienten und auch für die Angehörigen sind wir Ansprechpartner für den gesamten Aufenthalt und darüber hinaus, wenn nach dem Austritt Fragen auftauchen.

Auch die Austrittsplanung gehört zu unserem Aufgabenfeld. Sie wird von den Pflegenden beider Abteilungen durchgeführt; wir unterstützen sie, wo

nötig, bei der Organisation und schaf-fen Kontakte zu externen Diensten.

Der direkte Kontakt mit Patientin-nen und Patienten und ihrem Umfeld ist mir persönlich sehr wichtig. Ich finde, dass ich nur dann optimal planen und organisieren kann, wenn ich den Menschen in seiner Vielschichtigkeit, mit seiner Geschichte und in seiner Ganzheit kennengelernt habe. Die innere, wertschätzende Haltung zum Patienten, die im ganzen Haus gelebt wird, ist für mich die Grundlage meiner Arbeit.

Nadja Lichtsteiner

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Mistelnzieren oft auch winterliche Bäume. Um sie zu Heil- mitteln zu verarbeiten, werden sie im Sommer und im Winter geerntet.

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Aus der PraxisIn dieser Rubrik beantworten wir Fragen, die uns häufig gestellt werden. Gerne beant-worten wir auch Ihre Fragen. Schreiben Sie uns per Brief, Fax oder E-Mail mit dem Ver-merk Lukas Klinik Aktuell.

Ist die Iscadortherapie auch eine Vorbeugung gegen Krebs?Ein- bis zweimal pro Jahr findet in der Lukas Klinik und im Forschungs-institut Hiscia ein zweitägiges Seminar für Ärztinnen und Ärzte statt. Die ca. 50 Teilnehmenden sind jedes Mal sehr interessiert und dankbar für die viel fältigen Erlebnisse an dieser Ver-anstaltung. Sie erfahren Neues über den Stand der Forschung und der Studien, erleben hautnah den aufwen-digen Iscador-Herstellungsprozess und seine Hintergründe, tauchen ein in die klinischen Erfahrungen, wobei die Höhepunkte immer die Patienten-präsentationen sind. Bei allem nehmen sie die heilsame Atmosphäre unserer Klinik und der anderen Einrichtungen wahr.

Auch bei der diesjährigen Tagung im Oktober 2012 wurden besonders die vielen Möglichkeiten zu Gesprächen und Fragenbeantwortung geschätzt. Eine Frage an der abschliessenden

Podiumsdiskussion taucht praktisch jedes Mal auf und stösst sicher auch auf grosses Interesse bei unseren Leserinnen und Lesern:

Iscador hat viele Wirkungen, sowohl physisch als auch seelisch-geistig. Im rein Physischen bekämpft es die bösartigen Zellen direkt. Es unterstützt und stärkt die eigene Abwehr gegen Krebs über die immunmodulierende Wirkung. Die Stärkung der seelischen und geistigen Kräfte ist ebenso von grosser Bedeutung für die Krebsüber-windung wie die zelluläre und immuno-logische Kräftigung. Alle Bereiche sind für die Krebsentstehung bedeutend und damit auch für die Krebsheilung. Es liegt also auf der Hand, dass es sinnvoll ist, durch rechtzeitigen Einsatz der Therapie dafür zu sorgen, dass eine Krebsentstehung von vornherein unmöglich gemacht wird. Wir machen uns ja auch in der Nachbehandlung eines erfolgreich operierten Krebses diese prophylaktische Wirkung zunutze.

Trotz dieser Tatsache muss einge-räumt werden, dass eine generelle vorbeugende Behandlung nicht mög-lich ist. Sie kann dort, wo sie doch versucht wird, zu Enttäuschungen führen. Einerseits verlangt die Auswahl des Mistelpräparates Sachkenntnis und Erfahrung, andererseits ist es dann die Aufgabe des behandelnden Arztes, eine individuelle, auf den ein-zelnen Patienten bezogene Einstellung vorzunehmen. Das bedeutet, dass ein schematischer Einsatz zur Vorbeu-gung unzureichend sein muss und nicht empfohlen werden kann. Sehr wohl

kann aber der Arzt im Einzelfall einen Patienten mit Iscador behandeln, weil er Schwierigkeiten und Schwächungen wahrnimmt, die mit einer solchen Therapie behoben werden können. Dadurch ist schon oft Hilfe möglich geworden und vielleicht wurde auch eine schlimmere Krankheit verhindert, was sich im Einzelfall aber kaum beweisen lässt.

Es sei allerdings darauf hingewiesen, dass bei der Behandlung sogenannter Präkanzerosen (Vorstufen einer Krebs-krankheit) immer wieder die Iscador-therapie mit gutem Erfolg durchgeführt wird. Dr. med. H.-Richard Heiligtag

50 Jahre Lukas Klinik2013 wird die Lukas Klinik 50 Jahre alt. Das wird gefeiert: mit Veranstaltungen über das ganze Jahr, für Patientinnen und Angehörige, für Freunde, Interes-sierte, für die Bewohner und Bewohner-innen von Arlesheim und der Umgebung – und für unsere Partner. Wir werden Menschen einladen, zu uns zu kommen und uns kennenzulernen, und wir werden zu ihnen gehen. Reservieren Sie sich den 13. April für den nächsten Lukas Klinik Tag mit einem spannenden Thema oder gehen Sie an die Podiumsdiskus-sion, die wir in Basel planen. Für Ärzte und Gesundheitsfachleute ist eine Krebs tagung vorgesehen. Die offizielle 50-Jahre-Feier wird voraussichtlich im Herbst stattfinden. Um Termine und Orte zu erfahren, konsultieren Sie regelmässig unsere Website: www.lukasklinik.ch Information Aktuelles.

«Kann das Krebsmedikament Iscador auch als vorbeugende Massnahme zum Schutz gegen die Krebskrankheit eingesetzt werden?»

Dr. med. H.-Richard Heiligtag leitet die Station Akut-Onkologie der Lukas Klinik.

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Nützliche Links

Wickel-Expertin bei Soleo

www.anthrosana.ch Die anthroposophische Patienten-organisation anthrosana gibt auf ihrer Website einen Überblick über Gesund-heitsthemen und bietet Bücher und eigene Broschüren an.

Seit bald zwei Jahren ist Soleo, die Pflegeweiterbildung der Kliniken Arles-heim (getragen von Lukas Klinik und Ita Wegman Klinik) im Pfeffingerhof in Arlesheim domiziliert und bietet erfolgreich sein Fortbildungsprogramm an. Schwergewicht sind Grund- und Expertenkurse in anthroposophischer Pflege, ergänzt von zahlreichen Kur-sen für Berufsleute, Interessierte und

www.sterben.ch Fragen und Antworten aus anthropo-sophischer Sicht zu Tod und Sterben, Sterbebegleitung, Suizid, Palliative Care. Mit vielen praktischen Hinweisen, Adressen und Angeboten. Neu auch auf Französisch: www.mourir.ch.

Angehörige. Für 2013 finden Sie jetzt die neuen Kursdaten unter www.soleo-weiterbildung.ch, oder Sie lassen sich das Kursheft vom Sekretariat zustellen: Tel. +41 (0)79 943 44 54.

Da 2012 die Nachfrage nach Wickel-Kursen so gross war, dass Soleo zusätzliche Kursdaten anbieten muss-te, wurde dieses Angebot erweitert.

www.misteltherapie.de Eine informative Website mit fun - d ierten Beiträgen über Forschungs-resultate.

Im März 2013 startet die neue Weiterbildung zur/zum Wickel-Expertin/-Experten Soleo: In sechs Modulen werden Theorie und Praxis rund um das Fachgebiet Wickel und Kompressen erarbeitet und vertieft. Ein Kurs, der gleicher-massen für Berufsleute und interessierte Laien konzipiert ist. www.soleo-weiterbildung.ch

www.apis-saes.ch Der Verein Anthroposophische Pflege in der Schweiz informiert über seine Aktivitäten.

www.soleo-weiterbildung.ch Hier finden Sie Kurse und Ausbildungs-gänge in anthroposophischer Pflege für Fachpersonen und Laien. Dazu weitere Informationen rund um die Pflege.

www.herzkissenbern.homepage.bluewin.ch Kleine, besondere Kissen in Herzform werden verschenkt an brustkrebs - operierte Frauen.

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Kontakt und AuskunftLukas KlinikZentrum für integrative Tumortherapie und Supportive Care

Brachmattstrasse 19, CH-4144 Arlesheim

Telefon +41 (0)61 706 71 71 (Zentrale)Telefon +41 (0)61 706 71 72 (Anmeldung Sprechstunde)Info-Line +41 (0)61 702 09 09 (Mo, Mi, Fr)Fax +41 (0)61 706 71 73E-Mail [email protected] www.lukasklinik.ch

SpendenkontoPostkonto 40-1176-7

ImpressumHerausgeber: Lukas KlinikRedaktion: Christoph von Dach, Dr. med. H.-Richard Heiligtag in Zusammen-arbeit mit dem medienbüro müller & bruggerGestaltung: Milligan DesignFotos: Jürg Buess (wenn nicht anders vermerkt)Druck: Druckerei Bloch AG, ArlesheimAuflage: 135 000 Ex.

Wir zeigen Ihnen die Lukas KlinikInformation und Besichtigung Möchten Sie die Lukas Klinik persönlich kennenlernen und herausfinden, ob Sie sich bei uns wohlfühlen würden? Für Betroffene und Angehörige führen wir ein-mal pro Monat an einem Samstag einen Info-Morgen durch. Gerne laden wir Sie ein, sich bei uns umzusehen, jeweils 10.30 bis 12.30 Uhr:

26. Januar 2013 23. Februar 2013 16. März 2013 20. April 2013 25. Mai 2013 22. Juni 2013 27. Juli 2013 17. August 2013

Bitte melden Sie sich telefonisch oder per E-Mail an.

Info-Nachmittage für SelbsthilfegruppenFür die Mitglieder von Selbsthilfegruppen und ihre Angehörigen führen wir regelmässig Info-Nachmittage durch, an denen jeweils eine bestimmte Krebsart im Mittelpunkt steht. Wir informieren Sie gerne über die Termine und schicken Ihnen eine Einladung.

So erreichen Sie unsTramlinie 10 ab Bahnhof SBB in Basel bis Arlesheim Dorf. Dann 10 Minuten zu Fuss (Wegweiser Lukas Klinik vorn rechts an der Tramhaltestelle).

Möchten Sie unseren Newsletter regelmässig erhalten?Schicken Sie uns Ihre Adresse per E-Mail oder Postkarte mit dem Vermerk «LukasKlinikAktuell». Falls Sie das vorliegende Heft persönlich zugestellt erhielten, brauchen Sie nichts zu unternehmen. Die nächste Ausgabe erscheint im Frühsommer 2013. Teilen Sie uns mit, wenn Sie keine Zustellung mehr wünschen.

Viele rufen in der Anfangsphase der Erkrankung an, wenn noch vieles unklar und ungewiss ist. Wer eine Zweitmeinung möchte, wird an die Sprechstunde vermittelt. Viele Fragen drehen sich auch um die Anwendung des Mistelpräparats Iscador®.

Eine freundliche und erfahrene Mitarbeiterin beantwortet die Fragen und bemüht sich weiterzuhelfen. Falls es notwendig ist, kann auch ein kurzes telefonisches Gespräch mit einem Arzt oder einer Ärztin vermittelt werden. Allerdings: Die Info-Line ersetzt keine ärztliche Konsultation. Für eine ärztli-che Beratung empfehlen wir, sich zu einer Sprechstunde anzumelden (Tel. +41 (0)61 706 71 72). Wir bieten in unserer Klinik ambulante Konsulta-tionen und Behandlungen an, die – wie in jeder anderen Arztpraxis – in der Schweiz aus der Grundversicherung bezahlt werden.

Die Info-Line der Lukas Klinik ist eine viel genutzte Möglich -keit, um auf unkomplizierte Art erste Auskünfte einzuholen. Sie steht Betroffenen, Angehörigen, aber auch Arztpraxen und Beratungsstellen dreimal pro Woche zur Verfügung. Am Montag und am Freitag beantworten wir Ihre Fragen auch auf Englisch und Französisch.

+41 (0)61 702 09 09Info-Line: Wir beantworten Ihre Fragen

Info-LineIhr direkter Draht zur Lukas Klinik.Natascha Denoth-Frei, Karin Lukas und Cäcilia Weiligmann (v.l.n.r) helfen Ihnen bei Fragen gerne weiter.Die Info-Line wird zu folgenden Zeiten bedient:Montag 17–20, Mittwoch 8–14, Freitag 14–17 Uhr. Am Montag und Freitag auch auf Englisch und Französisch.