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REGENSBURG. Für junge Menschen steht die Domstadt hoch im Kurs. Weil sich besonders viele von ihnen hier niederlassen, sinkt der Altersdurch- schnitt kontinuierlich. Unterdessen ist Regensburg die „zweitjüngste“ Stadt in Bayern. Im Freistaat hat sonst nur noch Freising eine jüngere Bevölke- rungsstruktur, wie aus einer in dieser Woche veröffentlichten Studie des Bundesinstituts für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR) hervorgeht. Danach erreicht die Stadt einen Durchschnitt von 40,6 Jahren. An zweiter Stelle stehen im bayernweiten Vergleich Regensburg und Erlangen mit je 41,2. Dann folgt Eichstätt mit 41,4 Jahren. Nach Freising ziehen be- sonders viele junge Men- schen, weil sie in München keine Wohnung bekommen, sagt Antonia Milbert von dem Institut. Grundsätzlich seien Großstädte für junge Menschen sehr attraktiv. „Wenn diese Städte – so wie auch Regensburg – eine Uni oder FH ha- ben, wirtschaftlich stark sind und der Arbeitsmarkt gute Aussichten bietet, ziehen sie beson- ders viele jüngere Erwachsene an, die dann auch Familien gründen.“ Gene- rell habe sich die Alterung der Bevöl- kerung seit den Jahren 2012/2013 et- was verlangsamt, sagt Milbert vom BBSR. Einerseits spiele die Arbeitsmig- ration bzw. die Zuwanderung von jun- gen Flüchtlingen für die demografi- sche Struktur eine wichtige Rolle. An- dererseits gebe es auch ein Geburten- hoch. Gleichzeitig hätten aber die regi- onalen Unterschiede in Bezug auf den Altersdurchschnitt zugenommen. „Viele Menschen im Alter zwischen 18 und 40 Jahren wandern von struktur- schwachen in strukturstarke Gebiete ab. Deshalb altern bestimmte Regio- nen in Deutschland langsamer, andere hingegen sehr schnell.“ Schwarmstadt zieht Studenten an Anton Sedlmeier, Leiter des Amts für Stadtentwicklung, bestätigt, „dass Re- gensburg in den vergangenen Jahren deutlich jünger geworden ist“. Vor 30 Jahren habe es noch zu den Städten mit dem höchsten Altersdurchschnitt in Bayern gehört. Heute ist Regens- burg eine sogenannte Schwarm- stadt. Durch Zuzugsbewegungen verjüngt sich die Altersstruktur deutlich. „Das hängt in erster Linie mit den Ausbildungsmöglichkeiten und Arbeitsplätzen zusammen“, sagt Sedlmeier. Die Men- schen können hier ei- ne Ausbildung ma- chen und finden an- schließend auch ei- nen adäquaten Ar- beitsplatz vor. In der Anfangsphase der Universität sei dies noch anders gewe- sen. War bis 2010 noch Burgweinting der „jüngste Stadtteil“ von Regens- burg, sind es 2016 nun die Unterbezir- ke Universität, Ganghofersied- lung/Neuprüll und Kasernenvier- tel/Benzstraße. Für die Stadt bedeutet diese Verjün- gung, dass sie für Kinder und Jugendli- che eine entsprechende Infrastruktur bereithalten muss. „Wir sind hier ei- gentlich schon recht gut dabei. Aller- dings bringt uns die zusätzliche Ent- wicklung der letzten Jahre mit dem Zuzug von Flüchtlingen in ein paar Teilbereichen etwas in Verzug“, sagt Sedlmeier. Im September könne es heuer einen Engpass bei den Kinderbe- treuungseinrichtungen geben. Die Grundschule im Inneren Westen wer- de hingegen ab 2019/2020 ein zusätzli- ches Angebot für die steigende Bevöl- kerungszahl zur Verfügung stellen. Die Studenten machen einen erheb- lichen Teil der jüngeren Bevölkerung in Regensburg aus. Ihre Zahl ist in den vergangenen Jahren fast permanent gestiegen. Inzwischen liegt sie unge- fähr bei 32 000. Insgesamt leben der- zeit rund 164 000 Menschen in der Domstadt. Allein im vergangenen Jahr ist die Stadt um rund 3500 Einwohner gewachsen. Zugezogen sind neben Fachkräften für die ansässigen Global Player und vielen Studierenden zwi- schen 18 und 24 Jahren auch Flücht- linge aus Bürgerkriegsländern wie Sy- rien sowie Rumänen und Bulgaren auf der Suche nach Jobs. Die Zahl der sozi- alversicherungspflichtigen Beschäftig- ten lag 2015 bei einem Rekordhoch von 113 300. Städte reagieren auf Struktur Einige Städte stellt die Altersstruktur vor große Herausforderungen. So ver- spüre etwa auch München einen ho- hen Druck, noch mehr Kindertages- einreichtungen zu errichten, sagt Mil- bert vom BBSR. „Andere Städte, die vor allem von Abwanderung betroffen sind, haben hingegen das Problem, dass sie genau diese Einrichtungen schließen müssen und stattdessen ei- ne bessere Infrastruktur für ältere Menschen aufbauen müssen.“ Für Re- gensburg sei es aber wohl erfreulich, dass eher für jüngere Bürger Nachhol- bedarf bestehe, sagt Milbert. Bundesweit ist Freiburg der BBSR- Studie zufolge mit einem Altersschnitt von etwa 39,8 Jahren die Stadt mit den jüngsten Einwohnern Deutschlands. Die ältesten Deutschen leben den An- gaben zufolge in Dessau in Sachsen- Anhalt. Hier beträgt das Durch- schnittsalter 49,5 Jahre. Regensburg ist die „zweitjüngste“ Stadt in Bayern DEMOGRAFIE Freising steht mit einem Altersschnitt von 40,6 Jahren an der Spitze. In der Domstadt liegt er bei 41,2. Engpässe bei der Kinderbe- treuung sind abzusehen. VON MICHA MATTHES, MZ Junge Menschen genießen am Dom die Sonne. Derzeit leben in Regensburg rund 53 000 Menschen in der Altersgruppe zwischen 25 und 45 Jahren. Fotos: dpa/wo Anton Sedlmeier ist der Chef-Statistiker der Stadt Regens- burg. ALTERSAUFBAU DER REGENSBURGER BEVÖLKERUNG IM JAHR 2016 Alter in Jahren Überschuss männlich Überschuss weiblich QUELLE: BEVÖLKERUNGSSTATISTIK DER STADT REGENSBURG | MZ-INFOGRAFIK 95 90 85 80 75 70 65 60 55 50 45 40 35 30 25 20 15 10 5 0 250 0 500 750 1000 1250 1500 1750 2000 2250 250 0 500 750 1000 1250 1500 1750 2000 2250 Männer Frauen ©MITTELBAYERISCHE | Regensburg Stadt | Regensburg | 33 | Samstag, 27. Mai, 2017

Ma i-Du lt - Mieterbund Regensburg...Te ilb er ei ch en etw as in Ve rz ug , sa gt Sed lm ei er .ImSep te mb er kö nne es heu er ei ne nE ng pa ss be iden Ki nd erb e-tr eu un gs

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Page 1: Ma i-Du lt - Mieterbund Regensburg...Te ilb er ei ch en etw as in Ve rz ug , sa gt Sed lm ei er .ImSep te mb er kö nne es heu er ei ne nE ng pa ss be iden Ki nd erb e-tr eu un gs

REGENSBURG. Für junge Menschensteht die Domstadt hoch imKurs.Weilsich besonders viele von ihnen hierniederlassen, sinkt der Altersdurch-schnitt kontinuierlich. Unterdessen istRegensburg die „zweitjüngste“ Stadt inBayern. Im Freistaat hat sonst nurnoch Freising eine jüngere Bevölke-rungsstruktur, wie aus einer in dieserWoche veröffentlichten Studie desBundesinstituts für Bau-, Stadt- undRaumforschung (BBSR) hervorgeht.Danach erreicht die Stadt einenDurchschnitt von 40,6 Jahren. Anzweiter Stelle stehen im bayernweitenVergleich Regensburg und Erlangenmit je 41,2. Dann folgt Eichstätt mit41,4 Jahren.

Nach Freising ziehen be-sonders viele junge Men-schen, weil sie in Münchenkeine Wohnung bekommen,sagt Antonia Milbert vondem Institut. Grundsätzlichseien Großstädte für jungeMenschen sehr attraktiv.„Wenn diese Städte – sowie auch Regensburg –eine Uni oder FH ha-ben, wirtschaftlich

stark sind und der Arbeitsmarkt guteAussichten bietet, ziehen sie beson-ders viele jüngere Erwachsene an, diedann auch Familien gründen.“ Gene-rell habe sich die Alterung der Bevöl-kerung seit den Jahren 2012/2013 et-was verlangsamt, sagt Milbert vomBBSR. Einerseits spiele die Arbeitsmig-ration bzw. die Zuwanderung von jun-gen Flüchtlingen für die demografi-sche Struktur eine wichtige Rolle. An-dererseits gebe es auch ein Geburten-hoch. Gleichzeitig hätten aber die regi-onalen Unterschiede in Bezug auf denAltersdurchschnitt zugenommen.„Viele Menschen im Alter zwischen 18und 40 Jahren wandern von struktur-schwachen in strukturstarke Gebieteab. Deshalb altern bestimmte Regio-nen in Deutschland langsamer, anderehingegen sehr schnell.“

Schwarmstadt zieht Studenten an

Anton Sedlmeier, Leiter des Amts fürStadtentwicklung, bestätigt, „dass Re-gensburg in den vergangenen Jahrendeutlich jünger geworden ist“. Vor 30Jahren habe es noch zu den Städtenmit dem höchsten Altersdurchschnittin Bayern gehört. Heute ist Regens-burg eine sogenannte Schwarm-stadt. Durch Zuzugsbewegungenverjüngt sich die Altersstrukturdeutlich. „Das hängt in erster Liniemit den Ausbildungsmöglichkeiten

und Arbeitsplätzen zusammen“,sagt Sedlmeier. Die Men-

schen können hier ei-ne Ausbildung ma-chen und finden an-schließend auch ei-nen adäquaten Ar-beitsplatz vor. In derAnfangsphase derUniversität sei diesnoch anders gewe-

sen. War bis 2010 noch Burgweintingder „jüngste Stadtteil“ von Regens-burg, sind es 2016 nun die Unterbezir-ke Universität, Ganghofersied-lung/Neuprüll und Kasernenvier-tel/Benzstraße.

Für die Stadt bedeutet diese Verjün-gung, dass sie für Kinder und Jugendli-che eine entsprechende Infrastrukturbereithalten muss. „Wir sind hier ei-

gentlich schon recht gut dabei. Aller-dings bringt uns die zusätzliche Ent-wicklung der letzten Jahre mit demZuzug von Flüchtlingen in ein paarTeilbereichen etwas in Verzug“, sagtSedlmeier. Im September könne esheuer einen Engpass bei denKinderbe-treuungseinrichtungen geben. DieGrundschule im Inneren Westen wer-de hingegen ab 2019/2020 ein zusätzli-

ches Angebot für die steigende Bevöl-kerungszahl zur Verfügung stellen.

Die Studentenmachen einen erheb-lichen Teil der jüngeren Bevölkerungin Regensburg aus. Ihre Zahl ist in denvergangenen Jahren fast permanentgestiegen. Inzwischen liegt sie unge-fähr bei 32 000. Insgesamt leben der-zeit rund 164 000 Menschen in derDomstadt. Allein im vergangenen Jahrist die Stadt um rund 3500 Einwohnergewachsen. Zugezogen sind nebenFachkräften für die ansässigen GlobalPlayer und vielen Studierenden zwi-schen 18 und 24 Jahren auch Flücht-linge aus Bürgerkriegsländern wie Sy-rien sowie Rumänen und Bulgaren aufder Suche nach Jobs. Die Zahl der sozi-alversicherungspflichtigen Beschäftig-ten lag 2015 bei einem Rekordhochvon 113 300.

Städte reagieren auf Struktur

Einige Städte stellt die Altersstrukturvor große Herausforderungen. So ver-spüre etwa auch München einen ho-hen Druck, noch mehr Kindertages-einreichtungen zu errichten, sagt Mil-bert vom BBSR. „Andere Städte, die vorallem von Abwanderung betroffensind, haben hingegen das Problem,dass sie genau diese Einrichtungenschließen müssen und stattdessen ei-ne bessere Infrastruktur für ältereMenschen aufbauen müssen.“ Für Re-gensburg sei es aber wohl erfreulich,dass eher für jüngere Bürger Nachhol-bedarf bestehe, sagtMilbert.

Bundesweit ist Freiburg der BBSR-Studie zufolgemit einemAltersschnittvon etwa 39,8 Jahren die Stadt mit denjüngsten Einwohnern Deutschlands.Die ältesten Deutschen leben den An-gaben zufolge in Dessau in Sachsen-Anhalt. Hier beträgt das Durch-schnittsalter 49,5 Jahre.

Regensburg ist die „zweitjüngste“ Stadt inBayernDEMOGRAFIE Freising stehtmiteinemAltersschnitt von 40,6Jahren an der Spitze. In derDomstadt liegt er bei 41,2.Engpässe bei der Kinderbe-treuung sind abzusehen.● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ●

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VONMICHAMATTHES,MZ

Junge Menschen genießen am Dom die Sonne. Derzeit leben in Regensburg rund 53 000 Menschen in der Altersgruppe zwischen 25 und 45 Jahren. Fotos: dpa/wo

Anton Sedlmeier istder Chef-Statistikerder Stadt Regens-burg.

ALTERSAUFBAU DER REGENSBURGER BEVÖLKERUNG IM JAHR 2016

Alter in Jahren

Überschuss männlich Überschuss weiblich

QUELLE: BEVÖLKERUNGSSTATISTIK DER STADT REGENSBURG | MZ-INFOGRAFIK

95

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Männer Frauen

Ab 11:00 Uhr gibt’s a b’sonders Tages-Schmankerl – Tagsüber spielen immer die Wirtshausmusikanten ohne LautsprecherReservierung & Gutscheinbestellung: Tel. 0941-7994550, im Festzeltbüro ab 13 Uhr Tel. 0941-20075677 oder www.gloeckl.net Tagsüber spielen immer die Wirtshausmusikanten ohne Lautsprecher

Maibaumkraxeln:„Jeder, der’s schafft, gewinnt a Freimaß“Tischreservierung | Gutscheinbestellung | InfoTelefon: 09 41-89 79 56 26 | Fax: 09 41-28 00 46 [email protected] | www.hahnZelt.de

Sa. 27.05 14:00 Uhr De Verkeadn18:00 Uhr Musikuss

So. 28.05. 11:00 Uhr Jugendblasorchester St. Konrad14-18 Uhr BeimKinderbaumkraxeln bekommt jedes Kind,

das kraxelt, eine kleine Überraschung aus der Schatztruhe.Luftballon-Clown JaJa bastelt kostenlos Ballon-Tiere undin der SSV Jahn-Box könnt Ihr auf eine Torwandschießen.

15:00 Uhr Bacherl Musikanten17:00 Uhr Stieflziacha

Sa. 27.05. 14:30 Uhr Original Oberpfalz Duo

18:30 Uhr Gipfelstürmer

So.28.05. 12:00 Uhr Lexengangerl Trio

17:00 Uhr Die Wickies18:00 Uhr „Lederhosn, Dirndl & Bier“ bis 21:00 Uhr.

Verlosung mit Gewinnchance auf einTrachtenoutfit von Wirkes Dirndl & Tracht

Info: gloeckl.net

12. –28.Mai 2017 RegensbuRgeR Mai-Dultwww.r-dult.de

Jetzt notieren:Herbstdult26.08 – 10.09.2017

Im Hahnzelt kochen wir täglich frisch mit Erzeugnissen aus der Region.Unsere Bratwürstl stellen wir direkt in unserer kleinen Schau-Metzgerei her.

Nochmal volles Programmfür unsere

KLEiNEN GÄSTE!

SEITE 33SAMSTAG, 27. / SONNTAG, 28. MAI 2017RE03_SREGENSBURGMITTELBAYERISCHEZEITUNG©MITTELBAYERISCHE | Regensburg Stadt | Regensburg | 33 | Samstag, 27. Mai, 2017