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MACHTSPIELE WIE WIR SIE ENTLARVEN UND ÜBERWINDEN PIERRE FRANCKH 419874910480901 Das Coaching-Magazin für bewusste Lebensführung | 01|17 4,80 leben.bewusst.gestalten FINANZEN GESUNDHEIT BEZIEHUNGEN ARBEITSWELT

MACHTSPIELE - MAFOWI€¦ · des alten Frosches, der als Bindeglied zwischen den Zuschauern und den Fi-schen dient, anzutreten. Soweit die Aus-gangssituation. Im Konfliktteil stellt

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Page 1: MACHTSPIELE - MAFOWI€¦ · des alten Frosches, der als Bindeglied zwischen den Zuschauern und den Fi-schen dient, anzutreten. Soweit die Aus-gangssituation. Im Konfliktteil stellt

MACHTSPIELEWIE WIR SIE ENTLARVEN UND ÜBERWINDEN

PIERRE FRANCKH

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Meine Ausbildung zum Businesscoach beim management forum wiesbaden (Teil 4)

Präpariert mit guten Vorsätzen bin ich ins neue Jahr gestartet. Stehen doch die Abschlussarbeit und -prüfung für meine Ausbildung zum Businesscoach in die-sem Jahr an.

Bevor ich mich jedoch dem Finale wid-me, möchte ich in meinem letzten Be-richt über die Ausbildung noch eine Seite des Coachings vorstellen: das „Fabel-hafte Coaching“.

Bei einer Fabel handelt es sich um eine Erzählung, in der die Protagonisten Tiere sind, die mit menschlichen Charakteren und Eigenschaften versehen sind. Ziel einer Fabelgeschichte ist, dass der Leser am Ende eine Lehre aus den Ereignissen der Geschichte ziehen kann. Jedes Tier ist sehr einfach in seinem Wesenszug dar-gestellt und behält diesen bis zum Ende der Geschichte bei. Damit wird es für den Leser vorhersehbar bzw. deutlicher, wie bestimmte Charaktere auf gewisse Ereig-nisse reagieren. Der Aufbau einer Fabel ist recht übersichtlich gegliedert:

• Ausgangssituation (hier werden die Tiere mit ihren Eigenschaften im ur-sprünglichen Kontext vorgestellt)

• Konfliktsituation (es kommt zur Aus-einandersetzung – die unterschied-lichen Interessen, Erwartungen und Eigenschaften der Tiere treffen aufei-nander)

• Lösungsteil (die Lösung des Konflikts und somit Lehre für den Leser findet sich im Schlussteil)

Beim Coaching mittels Fabeln geht es im Wesentlichen darum, dass der Coa-chee über die Geschichte in die Reflexion kommt. Die Tiergeschichten regen dazu an, Parallelen im eigenen Leben zu finden und sich intensiv damit auseinanderzusetzen. In der Begegnung mit den Tierfiguren trifft man dahinterliegend auf sich selbst.

„Fabel-haftes Coaching“ bietet … die große Chance, an Ihrer Selbstkompetenz und Sozialkompetenz zu arbeiten. Durch Ihre Schul- und Ausbildungssysteme ha-ben Sie gute Fach- und Methodenkom-petenzen erworben. Was aber meistens nicht vermittelt und gelernt wird, sind Selbst- und Sozialkompetenz, jene Fähig-keiten, die Sie im Umgang mit sich selbst und im Umgang mit anderen Menschen brauchen. Diese Fähigkeiten zu erwerben bedeutet Arbeit an sich selbst.“1

Der Ablauf bei der Vorgehensweise mit-tels Fabel lässt sich wie folgt darstellen:

Geschichte → Reflexion → Arbeit mit dem Coachee (aus Sicht des Coachee: Arbeit an sich selbst)

1 Vgl. Helen Frei, Fabel-haftes Coaching, Tierge-schichten für Manager, Gerling Akademie Verlag, München 2003, Seite 16, Vorwort von Bernd M. Filz

„Jeder Mensch birgt in sich eine einma-lige Kombination von Begabungen, Nei-gungen und Fähigkeiten sowie Wünschen und Sehnsüchten. Für jede Lebensphase gibt es eine entsprechende Aufgabe und ein Umfeld, das für ihn richtig ist – ei-nen Platz, an dem er sein einzigartiges Potenzial umsetzen und seine Wünsche und Träume leben kann. Haben Sie sich schon einmal mit der Frage auseinander-gesetzt, ob Sie Ihren Platz wirklich schon gefunden haben?“2

Im Seminar hat unser Ausbildungsleiter, Wolfgang Schmidt, die Fabelgeschichte: „Vom Goldfisch, der kein Frosch werden wollte“ aus dem Buch von Helen Frei für uns vorbereitet.

Zunächst wurde die Erzählung in der Gruppe vorgelesen. Schon beim Zuhö-ren merkte man, dass jeder aus der Gruppe Assoziationen zu seinem eige-nen Leben hatte. Ziel dieser Fabel ist es, seine eigene berufliche Situation zu reflektieren und für sich die Frage zu klären, ob man seine Berufung lebt, oder in welchem Bereich diese zu fin-den wäre, um sich auf den Weg zu ma-chen, ihr zu folgen. Es geht darum, sich bei seinem Tun selbst treu zu bleiben,

2 Vgl. Helen Frei, Fabel-haftes Coaching, Tierge-schichten für Manager, Gerling Akademie Verlag, München 2003, Seite 25

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VON COACH ZU COACH

um schließlich auch das jeweilig Best-mögliche zu erreichen…

In der Fabelgeschichte geht es um einen Goldfisch mit dem Namen Justus, der ein unglaubliches Talent hat, wunderschöne Sprünge zu absolvieren. Aus einem klei-nen engen Teich mit vielen Goldfischen wird er auserwählt, in den großen Teich überzuwechseln, der ihm viel Platz und Freiraum für noch schönere Sprünge lässt. Allerdings mit dem langfristigen Ziel, die Verwandlung zum Frosch zu durchlaufen, um später die Nachfolge des alten Frosches, der als Bindeglied zwischen den Zuschauern und den Fi-schen dient, anzutreten. Soweit die Aus-gangssituation.

Im Konfliktteil stellt sich dann heraus, dass der Goldfisch nicht beabsichtigt, die Verwandlung zum Frosch zu durch-laufen – gegen die Erwartung des alten Frosches.

„Mit der Zeit wurde der alte Frosch un-ruhig. Die Verwandlung des Fisches ging nicht voran. … ‚Was bedeutet es für dich, ein Frosch zu werden?‘, fragte er. Zöger-lich antwortete der Fisch: ‚Ich denke, es hat noch Zeit.‘ ‚Du hast meine Frage nicht beantwortet‘, sagte der Alte her-ausfordernd. Justus blieb stumm. ‚Nun?‘ drängte ihn der Frosch.“3

Justus erkennt, dass er nach der Ver-wandlung keine Möglichkeit mehr haben wird, als Frosch sein Können und seine Leidenschaft für kunstvolle Sprünge wei-ter auszuleben. Das macht ihn bedrückt und kraftlos. Umgekehrt erkennt der Frosch, dass er einen Fehler gemacht hatte, als er Justus auserkoren hatte, seine Nachfolge anzutreten. Der alte Frosch ist in einer Zwickmühle, da er Justus schon als seinen Nachfolger vor-gestellt hat, und er ist im Konflikt mit Justus, da dieser sich seinen Erwartun-gen nicht fügen möchte.

Die Lösung bringt ein weiterer Frosch, der dem alten Frosch zu der Erkennt-nis verhilft, dass es passieren kann, eine falsche Entscheidung zu treffen,

3 Vgl. Helen Frei, Fabel-haftes Coaching, Tierge-schichten für Manager, Gerling Akademie Verlag, München 2003, Seite 22

es aber von Größe zeugt, wenn man seine Fehlentscheidung eingesteht und korrigiert.

„Der Freund des alten Frosches dachte sehr lange nach. Dann kam seine Ant-wort: ‚In der Geschichte dieses Teiches ist es immer wieder vorgekommen, dass alte, weise Frösche Fehler gemacht haben‘, sagte er und ließ seine Worte auf seinen alten Freund wirken, bevor er fortfuhr, ‚wenn ich mir das genau überlege, gar nicht so selten. Es ist aber kaum vorgekommen, dass einer einen Fehler zugegeben und damit eine Korrektur möglich gemacht hat. Und nun kommt es darauf an, wie du dich entscheidest.‘“4

Am Ende bekommt Justus die Möglich-keit, in einen anderen Teich zu wechseln und seine Talente weiter auszuleben und mit seiner Korrektur ermöglicht es der alte Frosch, dem richtigen Fisch die Chance zur Verwandlung zu ermöglichen und somit einen guten Nachfolger für sich zu finden.

4 Vgl. Helen Frei, Fabel-haftes Coaching, Tierge-schichten für Manager, Gerling Akademie Verlag, München 2003, Seite 24

Die Lehre für den Coachee ist somit, he-rauszufinden, ob er für sich am richtigen Platz mit seinem Können und seinen Ta-lenten ist / oder ob er durch Situationen im Außen einen Platz ausfüllt, der ihm sein „Strahlen“ nimmt, und er umge-kehrt einen Platz belegt, den ein anderer mit mehr Freude ausfüllen könnte.

Es geht also darum, mit Hilfe der Fabel den Coachee dazu zu bringen, sich in seiner jetzigen beruflichen Situation zu reflektieren und gegebenenfalls eine Kurskorrektur zu ermöglichen.

Helen Frei nennt dies:• „Die eigene Berufung finden und ihr

folgen• Den Ist-Zustand reflektieren• Tätigkeiten, in denen Sie aufgehen –

das Fließen

Wann haben Sie es zuletzt erlebt, dass Sie in einer Tätigkeit aufgingen und wie Justus beim Schwimmen und Springen eins waren mit dem, was Sie taten, so dass alles andere eine Zeitlang bedeu-tungslos erschien?“5

5 Vgl. Helen Frei, Fabel-haftes Coaching, Tierge-schichten für Manager, Gerling Akademie Verlag, München 2003, Seite 31

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Auch wir als Ausbildungsgruppe sind dieser Frage, jeder für sich, nachgegan-gen. Hierfür hat Wolfgang Schmidt uns gebeten alle Tätigkeiten eines Monats auf Karteikarten zu schreiben. Im An-schluss sollten wir diesen Tätigkeiten Prozentsätze vergeben, wieviel diese an Zeit einnehmen. Danach mussten wir die Karteikarten an Stellwänden den mit den entsprechenden Smileys (Lachsmiley, Neutralsmiley, Traurigsmiley) versehe-nen Bereichen zuordnen.

Nachdem jeder seinen Alltag visualisiert hatte, kam im nächsten Schritt die Klein-gruppenarbeit. Hierbei wurden wir in kleine Coachinggruppen eingeteilt und haben anhand der ermittelten Stellwän-de jeden abwechselnd in einer Coaching-sitzung mittels der Fragetechniken in die Reflexion gebracht. Der ein oder andere hat dabei Ideen entwickelt, seinen (Be-rufs-)Alltag neu auszurichten – einige haben aber auch durch diese Übung fest-gestellt, dass sie im Grunde mit ihrem derzeitigen Leben zufriedener sind als ihnen bewusst war.

Das Wunderbare an dieser Arbeit ist, dass es durch das Visualisieren an den

Stellwänden, dem eigenen Tun (dem Erarbeiten der Karteikarten) und dem Finden neuer Lösungsansätze mittels der Fragetechnik möglich ist, beide „Verarbeitungssysteme“6 des Menschen miteinander zu verbinden:

→ Explizites System und Impliziertes System.

Über eine Fabelgeschichte neue Lösungs-wege beim Coachee freizulegen und Im-pulse für einen Richtungswechsel zu geben ist im Vergleich zu den bisher ken-nengelernten analytisch-wissenschaftli-chen Methoden, die ihren Ursprung in der Psychotherapie haben, ein kreativer, wenn auch deutlich zeitaufwendigerer Ansatz. Es erfordert vom Coach jedoch im Vorfeld so viel Einschätzungsvermö-gen und Empathie, dass er erkennt, ob dieser Ansatz beim Coachee fruchtet und auf offene Ohren stößt.

Der Ansatz, sich über eine Fabelgeschich-te das eigene Handeln und die eigene Verstrickung vor Augen zu führen, ist

6 Vgl. Schulungsunterlagen der Ausbildungsgruppe 34, management forum wiesbaden, Coachingaus-bildung Teil 2, 1. Modul, Seite 22

nicht Jedermanns Sache. Trotz allem hat Wolfgang Schmidt uns auch hier wieder gezeigt, wie vielseitig und vielschichtig Coaching ist.

Als Lerngruppe bereiten wir uns nun auf unseren Abschluss vor. Ich kann für mich sagen, dass mir die Ausbildung sehr gut gefallen hat. Neben Spaß und einem tollen Miteinander wurde Seriosi-tät, Anspruch, Austausch, das Kennen-lernen sowie das Üben vieler Methoden und Coachingtools praktiziert. Es bleibt abzuwarten, wie sich beruflich Verände-rungen einstellen – auf jeden Fall habe ich für mich persönlich viel gelernt, das ich nicht mehr missen möchte. Die Sinn-fragen bei allem, was ich mache, lassen sich nun leichter für mich hinterfragen und die Richtung ausloten.

KONTAKTLucie [email protected]

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VOM TRAUM ZUM ZIELWENN DOCH ALLES ANDERS WÄR ...

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