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mag // Mensch Architektur Gesellschaft Das Magazin des Fachbereichs Architektur der Alanus Hochschule für Kunst und Gesellschaft Alfter/Bonn

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Inhalts-angabe / Table of Content

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04 mag erblickt das Licht der Welt05 Portrait der Lehrenden

06 Projekte in Bonn07 Kandinsky No.: 01 08 Markthalle Bonn Sommer 0909 Arbeiten des 4. Semesters

16 Stadtmuseum Bonn Sommer 200917 Diplomarbeit von Alice Petchescu

18 Wohnbauprojekte Winter 08/0919 Vogelsang IP: Jugendherberge20 Arbeiten aus dem Hauptstudium

26 Studenten wohnen in Alfter Sommer 0927 Ansichten aus dem Vordiplom

32 Kandinsky No.: 02

36 Handelsbauten Sommer 0937 Markthalle in Aachen38 Arbeiten des Hauptsudiums

46 Ganz ausgezeichnet!Kulturhaus in Beirut : BDA PreisDiplomarbeit der Wunderkinder

50 Die bunte Studentenschar52 Impressum

Nummer 00Ein Magazin für Heute:

studentisch, bildend, frisch.

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04

mag erblickt das Licht der Welt

Als Kandinsky und Franz Marc bei Kaffee und Kuchen und bester Laune im Garten über den Start ihres Almanachs Der blaue Reiter entschieden, ahnten sie nicht, dass es bei der ersten Nummer bleiben würde. Sie hatten alle Themen und Autoren, die ihnen 1912 erreichbar waren, gesammelt und in ihrer Startnummer verdichtet. Es erschienen weitere Aufla-gen, aber ein Folgeheft blieb aus. (Macht nix, der Extrakt des Almanachs beglückt uns bis heute, und darum streuen wir auch Zitate ein aus Kandinskys Essay Über die Formfrage.)

Mit mag wird es anders gehen: Wir fangen jetzt einfach an und sehen gespannt auf die folgende Entwicklung und auf die Entfaltung des Repertoires, das sich Alanus-Architektur in 28 Jahren erarbeitet hat, das sich weiter öffnet und wächst. mag hat sich aber doch paar Ziele gesetzt:Zeigen was wir tunGespräch mit allen Freunden der Baukunst, mit unseren Ko-operationspartnern, den Ehemaligen, mit jedem Teilnehmer an Architektur und StadtraumPlattform zum Austausch über StudiumForum für ForschungsfragenBrücke zu anderen Disziplinen und Lebensbereichen

In den Folgeheften wird sich das Kollegium näher vorstellen und es wird auch mehr erzählt werden über unser Woher und Wohin. Hier schon mal ein paar Eckdaten: zum Fachbe-reich gehören zur Zeit 54 Studierende, fünf hauptamtliche Professoren, drei Honorarprofessoren und zwei wissenschaft-lichen Assistenten. Wir betreiben zusammen den vierjährigen Bachelorstudiengang Mensch und Stadtraum sowie den altbewährten Diplomstudiengang, der nun bald endet. Im Herbst 2010 wird der berufsbegleitende Masterstudiengang für nachhaltige Projektentwicklung und sozialökologische Architektur eröffnet werden. Ein bedeutendes Ereignis ist zur Zeit die Umsiedlung vom Schloss Alfter auf den Campus Zwo, wo die Architektur zurückkehrt in den Kontext der anderen Alanus-Disziplinen; der neue Standort wird im September

2009 feierlich eröffnet werden.Dieses Heft zeigt wie die folgenden, dass alle Jahrgangs-klassen sich einem gemeinsamen Semesterthema widmen: Architektur und Gesundheit, Architektur und Bildung, Handelsbauten, Wohnbau etc. Für den Herbst haben wir uns Verkehrsbauten vorgenommen. Über diese Arbeiten werden wir dann zum Jahreswechsel berichten.

Bis bald also: Gäste sind immer willkommen zu Kaffee und Kuchen...

Nikolaus v. Kaisenberg, Simon v. Heereman, Willem-Jan Beeren

Vorwort zur Nullten Ausgabe von Nikolaus v. Kaisenberg

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05

Die Lehrenden

Willem-Jan Beeren,Wiss. Mitarbeiter

Nikolaus v. Kaisenberg, Professor

Benedikt Stahl, Professor

Swen Geiss, Professor

Marek Nowak, Professor

Ulrike Platz, Wiss. Mitarbeiterin

Die Formfindung des „mag“ im Licht der Forschenden...

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Kann ein Gebäude den Traum vom Fliegen erfüllen?

Der Turm als Bauwerk scheint über die Anziehungskraft zu triumphieren, indem er das Schwe-re in die Leichte hebt und den Blick auf die Welt freigibt. Nur nicht auf sich selbst. Nicht nur im Turmzimmer herrscht eine eigene Wirklichkeit (Rapunzel, Dornröschen, Flugüberwachung), auch in den Fundamenten der Türme spielten sich absonderliche Geschichten ab (der Tower als Verließ). Mit signifikanten Turmbauten verbinden sich signifikante Schicksale: Turmbau zu Babel, Schiefer Turm von Pisa, Eiffelturm Paris; das World Trade Center in Manhattan, obwohl doppelt ausgeführt, fiel doch an einem einzigen Morgen zusammen.

Sind wir nahe an den Wolken auch näher bei Gott? Die himmelstürmende Gestik von Minaret-ten und gotischen Münstertürmen lässt den Konstruktionswillen einer Himmelsleiter vermuten. Der höchste Kirchturm der Welt, in Ulm mit 161m, wurde allerdings erst nach der Aufklärung vollendet. Seitdem geben Leuchttürme in aller Welt Orientierung, mit denen aber auch manche technikgläubige Kapitäne Schiffbruch erlitten.

Turmbau erfordert unausweichlich auch Ingenieurskunst, ähnlich wie Brücken- oder Hallenbau. Hier schauen wir inzwischen auf verschiedene Konzepte zurück, die uns ermöglichen, Typolo-gien anzulegen für Tragwerk, Fassaden, Erschließung, Versorgung und Energie, Baulogistik und Sicherheit. Auch für die Integration in den Stadtorganismus kennen wir inzwischen ein Raster von Kriterien, das den Willen zum Turm sachlich in neuem Licht erscheinen lässt.

Aber auch im Image einer Stadt spielen Türme immer wieder eine neue Rolle. Sei es das mit-telalterliche Bologna, das San Gimignano oder Manhattan als urbanes Merkmal des internatio-nalen Finanzstandortes Frankfurt/Main.

Auch Bonn profiliert nach und nach seine Rolle als Global Player mit Post Tower und UNO-Campus. Macht ein Glasturm schon einen Sommer? Ist er als Solitär als Campanile zu verstehen für den UNO-Campus oder, zusammen mit dem kurzen Eugen, verheißungsvolles Versprechen für einen fruchtbaren Boden, aus dem bald die Pilze schießen? Wie könnte die städtebauliche Abrundung im Nutzungs- und Bebauungskonzept aussehen?

06

Projekte in Bonn

Turmbau

Zum Sehen geboren, zum Schauen bestellt,zum Turme geschworen, gefällt mir die Welt...Goethe, Der Türmer

Fachbereich Architektur und StadtplanungStudienaufgabe im zweiten Halbjahr 2004/05

Türme für BonnZweiteiliges StudienprojektStädtebauliches Hochbaufeld im Kontext von Langer Eugen und Post TowerHochbauentwurf Einzelturm

Turmbau zu BonnModellfoto: Jonas Greubel

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07

„Zur bestimmten Zeit werden die Notwendigkeiten reif. Das heißt der schaffende Geist (welchen man als den abstrakten Geist bezeichnen kann) findet einen Zugang zur Seele, später zu den Seelen und verursacht eine Sehnsucht, einen innerlichen Drang. Wenn die zum Reifen einer präzisen Form notwendigen Bedingungen er-füllt sind, so bekommt die Sehnsucht, der innere Drang, die Kraft, im menschlichen Geist einen neuen Wert zu schaffen, welcher bewusst oder unbewusst im Menschen zu leben an-fängt. Bewusst oder unbewusst, sucht der Mensch von diesem Augenblick an dem in geistiger Form in ihm lebenden neuen Wert eine materielle Form zu finden. Das ist das Suchen des geistigen Wertes nach Materialisation. Die Materie ist hier eine Vorratskam-mer, aus welcher der Geist das ihm in diesem Falle Nötige wählt, wie es der Koch tut.[...]Die ganze Evolution, das heißt das innere Entwickeln und die äußere Kultur, ist also ein Verschieben der Schranken. Die Schranken werden ständig aus neuen Werten

geschaffen, die die alten Schranken umgestoßen haben. So sieht man, dass im Grunde nicht der neue Wert das wichtigste ist, sondern der Geist, welcher sich in diesem Werte offenbart hat. Und weiter die für die Offenbarungen notwendige Freiheit. So sieht man, dass das Absolute nicht in der Form (Materialismus) zu suchen ist. Die Form ist immer zeitlich, das heißt relativ, da sie nichts mehr ist, als das heute notwendige Mittel, in welchem die heutige Offenbarung sich kundgibt, klingt. Der Klang ist also die Seele der Form, die nur durch den Klang le-bendig werden kann und von innen nach außen wirkt. Die Form ist der äußere Ausdruck des inneren Inhaltes. „

Kandinsky, Wasily;

Essays über Kunst und Künstler

(Herausgegeben und kommentiert

von Max Bill)

Teufen 1955,

S. 15-45

Kandinsky No.: 01

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08

Von der Sparkasse zur Markthalle

Nikolaus v. Kaisenbergüber den Semesterentwurf des zweiten JahresBA Architektur und Gesellschaft.

_N. v. Kaisenberg Leitung FB ArchitekturAlanus Hochschule

Markt ist gleichbedeutend mit Handel, auch wenn es nicht mehr immer um Kühe, Kürbis, Kümmel oder Kleider geht: Aktienmarkt, Bildungsmarkt, Gesundheitsmarkt etc. Immer öfter ist fraglich, ob die angebotene Ware überhaupt handelbar ist (Gesundheit, Schulden, Grund-stücksrechte auf verschiedenen Planeten etc.); darum gibt es öfter Händel. Handeln, Ver-handeln und Streiten liegen nicht weit auseinander. Darum ist der Marktplatz auch Szenerie des öffentlichen Lebens und der gesellschaftlichen Dramaturgie. Auch der Gerichtsplatz war üblicherweise am Markt angesiedelt mitsamt dem Pranger. Das alles findet sich heute auch auf dem elektronischen Marktplatz, also bei eBay. Da wird auch viel Schrott und Plunder ge-handelt. Macht nix, sagen viele, Hauptsache, ich kann meiner Kaufsucht nachgeben. Andere sehen den neuen Luxus in der Übersichtlichkeit ihrer Lebensgestaltung, in Verlangsamung und Reduktion der wesentlichen Vorgänge. Diese Menschen kaufen gerne wenig, aber gut. Dar-um wählen sie gerne selber aus, nicht am Bildschirm, sondern unterm Schirm des Marktstan-des sachkundiger Produzenten und Händler, also auf dem Wochenmarkt. In München heißt er Viktualienmarkt, in Paris waren es Les Halles, in Lissabon, Barcelona, Budapest und vielen anderen Kulturmetropolen gibt es sie heute noch – die Markthallen ausgewählter Ware. Alle Früchte der Welt sind dort zu finden, auch Meeresfrüchte und bis in alle Bestandteile zerlegtes Getier. Es geht hier also um relativ ehrliche Ware, deren Qualität man sehen, riechen, genie-ßen kann.

Da gibt es vor dem alten Rathaus in Bonn schon den beliebten Markt, für den auch keine Konkurrenz entstehen soll. Aber so ein Tempel für Obst und Gemüse, für ausgewählte Kä-sesorten und Weine, fehlt vielleicht noch und es fehlen auch Möglichkeiten der Verkostung (denn am Markt darf man ja nichts anfassen). Kurzum: zur Markthalle gehören auch kleine Restaurants mit Spezialitäten aus aller Welt und auch aus dem Rheinland (Himmel un Ääd).

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09

Schwarzpläne der Entwürfe

Von Oben nach Unten:1.Paula Kurz und Annalena Hänel2.Sebastian Heck und Andrej Menze3. Maren Brixius, Filip Voß undBenjamin Maria Bauske

o.M.

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Im Wesentlichen, Markt

10.11

Student:Entwurfskonzept:Betreuung:Semester:

Paula Kurz und Annalena HänelKompakte Kubatur als Dreh- und Angelpunkt des Marktgeschehens Nikolaus von Kaisenberg, Ulrike Platz4.Semester

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Staunen, riechen, schmecken

12.13

Student:Entwurfskonzept:Betreuung:Semester:

Sebastian Heck / Andrej MenzeMarkthalle als HandelszentrumNikolaus von Kaisenberg, Ulrike Platz4.Semester

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Legendev.l.n.r.:

KonzeptGrundriss

AnsichtPerspektive

Schema-Schnitt

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Der Markt ist ...! Lange lebe der Markt!

14.15

Studenten:Entwurfskonzept:Projektleitung:Semester:

Maren Brixius / Filip Voß / Benjamin BauskeStändeweise MärchenpreiseNikolaus von Kaisenberg, Ulrike Platz4.Semester

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Legendev.l.n.r.:

KonzeptGrundriss

AnsichtPerspektive

Schema-Schnitt

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Diplom Sommer 09!16.17

Student:Entwurfskonzept:Betreuung:Semester:

Alice PetchescuDie Geschichte der Stadt Bonn in neuen GebäudenNikolaus von KaisenbergDiplomabschluss

Stadtmuseum für Bonn

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Legenderechtsdrehend:LageGrundrissSchnittAnsichtKonzept

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18

WohnbauprojektentwürfeWandel in der Eifel Entwurf im Hauptstudium Diplom Winter 2008Betreuung: Prof. Nikolaus v. KaisenbergAssistenz: Ulrike Platz

Die NS-Ordensburg Vogelsang ist ein von den Nationalsozia-listen errichteter Gebäudekomplex bei Gemünd/Eifel oberhalb der Urfttalsperre in Nordrhein- Westfalen. Der unter Denk-malschutz stehende Teil der Bauwerke umfasst eine Brutto-geschossfläche von mehr als 50.000 Quadratmeter und gilt nach den Parteitagsbau-ten in Nürnberg mit fast 100 ha bebauter Fläche als die größte bauliche Hinterlassen-schaft des Nationalsozialismus in Deutschland. Im damali-gen Gebiet des Deutschen Reiches begann der Aufbau neuer Machtstrukturen, um die für die Nationalsozialis-ten gewonnene Herrschaft zu sichern, auszubauen und zu kontrollieren. Zu diesem Zweck benötigte man einen Führungsnachwuchs für die „Politische Organisation“ (PO) der NSDAP, der den ideologi-schen Vorstellungen der neu-en Machthaber entsprach und diesen vor allem blind ergeben war jener Typ des politischen Führers heranzubilden sei, der als politischer Soldat bezeichnet werde. Im Volksmund wurden die Führungsanwärter als „Junker“ bezeichnet. Für diese Art der Ausbildung hätte die Errichtung einfacher und rein funk-tionaler Gebäude genügt, die Ordensburgen verfolgten aber neben dem Zweck der Lehre weitaus vielfältigere und subti-lere Aufgaben. Der Sinn und die Bedeutung eines derarti-gen Bauwerkes kann nur im Gesamtzusammenhang mit dem Bauschaffen des Dritten Reiches erklärt werden Vogelsang begibt sich in seiner Zweckbestimmung eindeutig in den Be-reich der Herrschafts- und Staatsarchitektur, die gemäß den Vorstellungen der Auftraggeber als Bedeutungsträger natio-nalsozialistischer Ideologie durch architektonische Größe und nahezu überbordende Symbolik beeindrucken sollte. Unstrittig gehört Vogelsang als ideologiedurchwirkte Macht- und Propa-gandaarchitektur des Dritten Reiches zu einer Architekturgat-tung, die gemeinhin gerne als „Böse Orte“ bezeichnet wird und der deshalb bisweilen der Anspruch auf Erhaltung und vor allem auf Schutz abgesprochen wird. Es ist aber gerade die den Gebäuden bis heute innewohnende, noch subtil spürbare und erkennbare Macht der Manipulation zum „Bösen“, das

den einmaligen und hohen Zeugniswert der Gesamtanlage ausmacht.

Vogelsang ist - wie von Hitler gefordert - „Wort aus Stein“ und somit gebaute Propaganda, Ideologie und Indoktrinati-

on. Vogelsang ist Herrschafts- und somit Machtarchitektur, die den Untertan auf seinen Platz verweist. Vogelsang ist Kulisse und Bühne für den großen Auftritt der Partei und der Gesinnungstreuen. Vogel-sang ist nicht nur ein Unikat, weil es völlig anders konzipiert ist als die beiden weiteren erhaltenen Ordensburgen in Sonthofen und Croussinsee, es ist darüber hinaus auch das einzige noch erhaltene Land-schaftsdenkmal des Dritten Reiches. Ergänzt durch die Kriterien des ungewöhnlich guten Erhaltungs- und Ori-ginalzustandes verlangt diese

geballte Anschaulichkeit den Erhalt und einen verantwortungs-vollen Umbau. Hier lässt sich unter der Voraussetzung sensib-ler Erklärung die Möglichkeit „leibhaftiger“ Beeinflussung des Menschen durch die gebaute Umgebung spürbar vermitteln. Burg Sonthofen und Croussinsee werden zur Zeit als militäri-sche Ausbildungsstätte genutzt.

Brechen bestehender Strukturen

Der Ort Vogelsang erhält eine neue Identität. Seine bisherige Nutzung steht sinnbildlich für die Unterordnung des Individu-ums unter einer Ideologie und einer damit einhergehenden Gleichschaltung des Menschen. Eine starke Symbolhaftigkeit wohnt diesem Ort bei, er ist von weitem her sichtbar und sein Erscheinungsbild wird aufgrund einer erdrückenden Monumen-talität und seiner historischen Behaftung auch als bedrohlich empfunden. Es bedarf einer Neuinterpretation, um Vogelsang neu zu beleben. Dies soll durch ein Bruch mit den vorfindbaren Strukturen in seiner Bedeutung und der Architektur erreicht werden. Eine angemessene Angliederung des Ortes an das öf-fentliche Leben wird umgesetzt und soll Interessierte zur Dar-stellung zusätzlicher Möglichkeiten der Nutzung anregen.

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19

Schwarzpläne und Daten zu VogelsangLage: Gemünd/Eifel/NRW Architekt: Karl-Friedrich Liebermann / Clemens Klotz Bauherr: „Deutsche Arbeitsfront“ (DAF) / Robert Ley

Bauzeit: 1934-1936 / 1945-1946 BGF: 50.000m2 Gesamtfläche: 100ha Nutzung: - 1936-39 Parteischulungen der NSDAP

- 1939-1944 Schulgebäude für„Adolf-Hitler-Schulen“ - 1950-2005 „Camp Vogelsang“ / NATO Übungsgelände undStandort belgischer Streitkräfte

Verwandte Anlagen: - „Ordensburg“ Sonthofen/Allgäu - „Ordensburg“ Croussinsee/Pommern

Entwurfsverfasser

1. Lena Schmidt,2. Alice Petchescu,3. Tobias Baark,4. Simon Heereman,5. Hardy Tönnesen,6. Dirk Reucher,7. Raphael Hemmer u.Volker Hellings,8. Ole Küpers

1 2

3 4

5 6

7

8

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Fingerübung

20.21

Student:Entwurfskonzept:Betreuung:Semester:

Alice PetchescuEigenständiger ZusatzNikolaus von Kaisenberg, Ulrike Platz5. Jahr

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Legende rechtsdrehend:GrundrisseSchemata LagepläneErläuterungstextLageplan an der RedouteSchemenschnittAnsicht

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Das neue Ensemble

22.23

Student:Entwurfskonzept:Betreuung:Semester:

Lena SchmidtGleichgewicht schaffenNikolaus von Kaisenberg, Ulrike Platz5. Jahr

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Legendevon links imUhrzeigersinn:Grundriss JugendherbergePerspektiveLageplan an der RedouteAnsicht

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Au Contraire!

24.25

Student:Entwurfskonzept:Betreuung:Semester:

Raphael Hemmer / Volker HellingFünf Finger für ein HallelujaNikolaus von Kaisenberg, Ulrike Platz5. Jahr

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Legendev.l.n.r.:KonzeptGrundrissSkizzeSchnittLageplan

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Vordiplom 2009!Studenten wohnen in AlfterEntwurf im Vordiplom an der Alanus HochschuleBetreuung: Swen GeissMitarbeit: Ulrike Platz

Seit der staatlichen Anerkennung im Jahre 2002 erfährt die Alanus Hochschuleeinen bisher ungewohnten Wachstumsschub. Neue Studiengänge werden aufgebaut, Fach-bereiche erweitert und nun auch ein zweiter Campus errichtet. Mit dem Wachstum der Hochschule und steigenden Studentenzahlen wächst auch der Bedarf an studentischem Wohnraum in der Gemeinde. Dieser Trend wird durch die vergleichsweise großeNachfrage und hohen Mieten für [studentisches] Wohnen in die benachbarten Großstädten Bonn und Köln verstärkt. Da verschiedene Interessenvertreter[Studenten, Investoren, Hochschule und Ge-meinde Alfter] die Aufgabe bereits erkannt haben, wird das Thema im Hochbauentwurfs des 3 Studienjahr behandelt.Wenn die oben beschriebene Situation auf dem Alfterer Wohnungsmarkt einen [lokalen] Mangel beschreibt, so ist dies nur die halbe Wahrheit. Im Großraum NRW gibt es nicht zu wenig Wohnraum sondern zuviel. Nur ent-spricht dieser in Lage und Zuschnitt vielfach nicht der aktuellen Nachfrage.

Insofern stellt die Aufgabe [Wachstum im Kontext von Schrumpfung] ein Paradigma der Gegenwart dar: Wie kann in einer an sich schrumpfenden Gesellschaft nachhaltiges Wachstum entwickelt und gesichert werden? Vor diesem Hintergrund soll die Nachhaltig-keit des [Wohn-]Projektes die Kernfrageund Leitthema des Entwurfes bilden.

NachhaltigkeitDer Begriff wurde ursprünglich in der Forst-wirtschaft geprägt und beschreibt eine Wald-bewirtschaftung, die nur soviel Holz in einer Zeitperiode erntet wie in der gleichen nach-wächst. In sofern wird eine Gleichgewichtssi-tuation beschrieben. Das Prinzip Nachhaltige Entwicklung wurde bereits 1987 zumpolitischen Leitbild der Vereinigten Nationen erklärt. Es beschreibt solche Entwicklungen, die heutige Bedürfnisse erfüllt und zukünf-tigen Generationen ermöglicht gleiches zu tun. Dem Ziel von Wachstum und Wohlstand wird dabei erstmals der Schutz der natürli-chen Umweltressourcen zum Wohl zukünfti-ger Generationen gegenüber gestellt. Ziel ist also soziale, ökonomische und ökologische Nachhaltigkeit.

Swen Geiss / Frühjahr 2009

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27

Studentenwohnen: LagepläneHier ist eine Auswahl an Lageplänen zu sehen, die verschiedenen Ansätze der Studenten zum Ausdruck bringen.

Entwurfsverfasser in blau und Magenta1. Marian Krause2. Florian Bruning3. Sebastian Keller undTobias Schmitt4. Katrin Lüneburg5. Julian Fischer undMiguel Mastrantonio 6. Annett Hillebrandt 7. Denise Mihail8. Gudrun Schröder9. Julian Meißner

1 2

3

5

4

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28.29

Wohnen im Dorf | Dieses Projekt begründet sich in mehreren Leitideen, die den Rahmen des Entwurfes ge-stalten. Die städtebauliche Einordnung besteht in erster Linie in der Übernahme der Dorfstruktur, die in Alfter vorzufinden ist. Ein weitere r, den Entwurf gestaltenden Eckpunkt erbaut sich aus ei-nem regionalen Masterplan, der am Rande dieses Grund-stücks das sogenannte ´Grü-ne C´ vorsieht, welches einen Übergang von Bebauung zu landwirtschaftlicher Nutzflä-che beschreibt. Der Entwurf zielt auf die Vernetzung des bereits bebauten Raumes und der Landschaft und bil-det einen ´Rand´aus, der bei-de Qualitäten vereinigt. Das ´Wasserland´ wie das Land auf dem sich das Grundstück befindet heißt und ein tro-ckengelegter Altrheinarm ist, dient dem Entwickeln des sich durch die Landschaft mäanderndem Wegesys-tems. Der sich durch diese Landschaft schlängelnde Fluss häuft Kiesel in dichter und wenig dichter Konzen-tration an, welche im über-tragenen Sinne die Häuser darstellen.

Konstruktion | Ausgehend von der Verwendung von Polycarbonat als Fassade - sowohl Innen als auch Außen - werden die Häuser in einer Skelettstruktur gegliedert. Entlang des äußeren Radius stehen Pfosten, die unten an der Bodenplatte befestigt werden und oben von einem Brettschichtholz gehalten werden. Das Brettschichtholz verläuft in Streifen über die Breite des Hauses und liegt somit in der Mitte auf den Lehmziegelwänden auf. Die Fassade besteht aus doppelten gesetzten transluzenten Polycarbonatpanelen, die horizontal gelagert sind. Die zehnkammrigen Polycarbonatpanele haben einen u-Wert von 0,8 - zweifachgesetzt erreichen sie einen rechneri-schen Durchgangswert von 0,4. Nach außen hin sind sie farbig, nach innen Neutral. Dies ergibt eine transluzente Gebäudehülle, die neusten Wärmedämmwerten entspricht.

In der Konzentration fin-den sich die Menschen ein, die Gesellschaft suchen. In der Auflösung finden sich die Menschen mit einem größerem Bedürfnis nach Individualität bestätigt; dem Leben in einer kleineren Ge-meinschaft.Den Gegenpol der Wohn-dichte/Auflösung bildet das Natürliche. Auf dem Gelände am gegenüberliegenden Ende der höchsten Wohn-dichte findet sich die höchste Dichte an Natur, die sich in Richtung der dichteren Be-bauung mehr und mehr auf-löst und so dem dort gegen-wärtigen Gemeinschaftswille Raum macht.

Wohn-/Naturdichte

Lageplan

Studenten:Entwurfskonzept:Betreuung:Semester:

Sebastian Keller & Tobias SchmittStudentendorfSwen Geiss6. Semester

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Konstruktion | Ausgehend von der Verwendung von Polycarbonat als Fassade - sowohl Innen als auch Außen - werden die Häuser in einer Skelettstruktur gegliedert. Entlang des äußeren Radius stehen Pfosten, die unten an der Bodenplatte befestigt werden und oben von einem Brettschichtholz gehalten werden. Das Brettschichtholz verläuft in Streifen über die Breite des Hauses und liegt somit in der Mitte auf den Lehmziegelwänden auf. Die Fassade besteht aus doppelten gesetzten transluzenten Polycarbonatpanelen, die horizontal gelagert sind. Die zehnkammrigen Polycarbonatpanele haben einen u-Wert von 0,8 - zweifachgesetzt erreichen sie einen rechneri-schen Durchgangswert von 0,4. Nach außen hin sind sie farbig, nach innen Neutral. Dies ergibt eine transluzente Gebäudehülle, die neusten Wärmedämmwerten entspricht.

Haus Typ I Ansicht

Haus Typ I Grundriss

Innenraum-ansicht

Bibliothek EG

B i b l i o t h e k OG

94,15

94,15

1,51 5

2,01

ng

ssc

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itt

Haustechnikraum

NGF:

9,31 m 2

Lager Café

NGF: 8,72 m 2

Wc Damen

NGF: 8,48 m 2

Wc Herren

NGF: 12,31 m 2

4,26

98 52,01

5,96 5

3,35

1,01 52,01

2,31

1,01 52,01

5,41 5

1,0152,01

1,46

24 5

24

1,35 5

1,40

10

1,18

10

1,05

36

2,385

10

2,0924655

4,99 5

4,00 52,01

4,995

91

2,005,01

91

24

24

24

24

1,24

1,24

Legendev.l.n.r.:KonzeptGrundrissSkizzeSchnittLageplan

B i b l i o t h e k Ansicht

Wohncampus Alfter

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30.31

Studenten:Entwurfskonzept:Projektleitung:Semester:

Julian Fischer u. Miguel MastrantonioAuf dem Maß des Menschen aufgebautSwen Geiss6. Semester

Menschliches Maß

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Legendev.l.n.r.:KonzeptGrundrissSkizzeSchnittLageplan

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32.33

Kandinsky No.:02„Deshalb sollte man sich aus der Form keine Gottheit ma-chen. Und man sollte nicht länger um die Form kämpfen, als sie zum Ausdrucksmittel des inneren Klanges dienen kann. Deshalb sollte man nicht in einer [einzigen] Form das Heil suchen. [...]Da die Form nur ein Ausdruck des Inhaltes ist und der Inhalt bei verschiedenen Künstlern verschieden ist, so ist es klar, dass es zu derselben Zeit viel verschiedene Formen geben kann, die gleich gut sind. Die Notwendigkeit schafft die Form. In großen Tiefen lebende Fische haben keine Augen. Der Elefant hat einen Rüssel. Das Chamäleon ver-ändert seine Farbe usw. usw.So spiegelt sich in der Form der Geist des einzelnen Künst-lers. Die Form trägt den Stempel der Persönlichkeit. [...]Und ebenso relativ ist also die Form selbst. So ist die Form auch zu schätzen und aufzufassen. Man muss sich so zu einem Werk stellen, dass auf die Seele die Form wirkt. Und durch die Form der Inhalt (Geist, inne-rer Klang). Sonst erhebt man das Relative zum Absoluten. Im praktischen Leben wird man kaum einen Menschen fin-den, welcher, wenn er [von München] nach Berlin fahren will, den Zug in Regensburg verlässt. Im geistigen Leben ist das Aussteigen in Regensburg eine ziemlich gewöhnliche Sache. Manchmal will sogar der Lokomotivführer nicht weiter fahren, und die sämtlichen Reisenden steigen in Re-gensburg aus. [...]Wie viele, die Gott suchten, blieben schließlich bei einer geschnitzten Figur stehen!

Wie viele, die Kunst suchten, blieben an einer Form hän-

gen, die ein Künstler für seine Zwecke gebraucht hat, sei es Giotto, Raphael, Dürer oder van Gogh! Und also als letzter Schluss muss festgestellt werden:

Nicht das ist das wichtigste, ob die Form persönlich, national, stilvoll ist, ob sie der Hauptbewegung der Zeitgenossen entspricht oder nicht, ob sie mit vie-len oder wenigen anderen Formen verwandt ist oder nicht, ob sie ganz einzeln dasteht oder nicht, sondern das wichtigste in der Formfrage ist das, ob die Form aus der inneren Notwendigkeit gewachsen ist oder nicht.

In der bildenden Kunst (ganz besonders in der Malerei) begegnen wir heute einem auffallenden Reichtum der Formen, die teils als Formen der einzeln stehenden gro-ßen Persönlichkeiten erscheinen, teils ganze Gruppen von Künstlern in einem großen und vollkommen präzis dahin-wallenden Strom mitreißen. Und die große Verschiedenheit dieser Formen lässt doch leicht das gemeinsame Streben erkennen. Und gerade in der Massenbewegung lässt sich heute der alles umfassende Formgeist erkennen.

Und so genügt es, wenn man sagt: alles ist erlaubt.

Das heute Erlaubte kann doch nicht überschritten werden. Das heute Verbotene bleibt unerschütterlich stehen. „

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gen, die ein Künstler für seine Zwecke gebraucht hat, sei es Giotto, Raphael, Dürer oder van Gogh! Und also als letzter Schluss muss festgestellt werden:

Nicht das ist das wichtigste, ob die Form persönlich, national, stilvoll ist, ob sie der Hauptbewegung der Zeitgenossen entspricht oder nicht, ob sie mit vie-len oder wenigen anderen Formen verwandt ist oder nicht, ob sie ganz einzeln dasteht oder nicht, sondern das wichtigste in der Formfrage ist das, ob die Form aus der inneren Notwendigkeit gewachsen ist oder nicht.

In der bildenden Kunst (ganz besonders in der Malerei) begegnen wir heute einem auffallenden Reichtum der Formen, die teils als Formen der einzeln stehenden gro-ßen Persönlichkeiten erscheinen, teils ganze Gruppen von Künstlern in einem großen und vollkommen präzis dahin-wallenden Strom mitreißen. Und die große Verschiedenheit dieser Formen lässt doch leicht das gemeinsame Streben erkennen. Und gerade in der Massenbewegung lässt sich heute der alles umfassende Formgeist erkennen.

Und so genügt es, wenn man sagt: alles ist erlaubt.

Das heute Erlaubte kann doch nicht überschritten werden. Das heute Verbotene bleibt unerschütterlich stehen. „ Kandinsky, Wasily;

Essays über Kunst und Künstler

(herausgegeben und kommentiert

von Max Bill)

Teufen 1955,

S. 15-45

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HandelsbautenAachen verfügt als ehemals berühmte Badestadt durch die

besonderen tektonischen Bedingungen über etlichen Ther-malquellen. Auch in seinem Stadtgrundriss, der als langlebigs-tes Element der Stadt ihre Entstehungs- und Baugeschichte bewahrt, finden sich viele Zeugnisse der Geschichte: Ausdruck der Siedlungstätigkeit, der römischen Gründung der Stadt so-wie des Mittelalters.

Der Bäderbezirk am Büchel mit der Kaiserquelle, der Nikolaus-quelle (Brunnen auf dem Büchel) und den Quirinusquellen am Hof fand bereits in der römischen Thermalanlage seine erste Ausgestaltung.

Der Büchel ist eines der letzten großen noch zu entwickelnden Grundstücke der Innenstadt, mitten im historischen Zentrum liegend, an der Schnittstelle zum kommerziellen Zentrum.

Seit mehreren Jahren ist die Stadt Aachen engagiert, die At-traktivität der Innenstadt zu erhöhen. Vorrangige Ziele sind dabei, den Einzelhandelsstandort zu stärken, die Aufenthalts-qualität im öffentlichen Raum zu verbessern und die Innen-stadt als vielfältigen Lebensraum zu aktivieren.

Mit der Entwicklung des Standortes Büchel wird nun ein wei-terer wichtiger Baustein in der Entwicklung der Aachener In-nenstadt in den Fokus gerückt werden. Der Verkauf des Park-hausgrundstückes soll eine der Innenstadtlage entsprechende Nutzungen ermöglichen.

Ziel des Entwurfes ist es, für diesen Standort neue Nutzungen aus den Bereichen Einzelhandel, Gastronomie, Freizeit und möglicherweise Wohnen zu entwickeln, die dann durch priva-te Investoren zeitnah umgesetzt und realisiert werden.

Marek Nowak / 2009

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Entwurf im Hauptstudium Diplom Sommer 2009Betreuung: Marek NowakWiss. Mitarbeiter: Willem-Jan Beeren

Handelmal Anders,Mensch!

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35Handel steht Kopf: Some Schwarzplan + InfoLage: Aachen StadtzentrumBüchelBisherige Nutzung: Parkhaus ( seit ca. 1950) Gesamtfläche: ca. 7000 m²

Entwurfsverfasser(4 von 7)

1. Yohanna Vogt2. Ole Küpers3. Simon Heereman4. Tobias Baark

12

4 3

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Bühne? Platz? Büchel!Studenten:Entwurfskonzept:Betreuung:Semester:

Yohanna VogtKultur schafft PlatzMarek Nowak10. Semester

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Legendev.l.n.r.:LageplanGrundriss 1. OGAnsicht SüdseiteSchnitt Ost-West

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Student:Entwurfskonzept:Betreuung:Semester:

Tobias BaarkVerschränkung verschiedener Lebensbereiche im RaumMarek Nowak10. Semester

Vorne Schirm, hinten Schutz

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Stadtraum und Lebensqualität zu vereinen ist das Anliegen meines Entwurfes. Im Sinn der Aufgabenstellung habe ich versucht den Ort an dieser Stelle zu ordnen, ihm einen definier-ten Charakter zu geben.Entstanden sind drei - vertikal und horizontal miteinander verwobene - Themenkomplexe:Ernährung, Aktivität und Kulturgenuß. In der Gastronomie verbinden sich Ernährung und Kultur, die durch Musikgeschäfte und Bücherei zusätzlich vertreten ist. Auf der anderen Seite steht ein Fitnesskomplex für die Verbindung von bewusster Lebensführung und Aktivität.

Legendev.l.n.r.:LageplanGrundriss 1. OGAnsicht SüdseiteSchnitt Ost-WestGedanke

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Studenten:Entwurfskonzept:Betreuung:Semester:

Simon HeeremanLebensorganismusMarek Nowak10. Semester

Leben im Diskurs

In der Architekturtheorie und zeitgenössischen phi-losophischen Diskussionen ist vielfach die Rede von der Entwicklung hin zu einer diskursiven Denkstruktur.Die Möglichkeit Dinge ver-netzt zu denken wollte ich in Räume übersetzen.Denn zum einen wollte ich die Komplexität des Handelns, einer Handlung, des Alltags an sich in einem Gebäude erfassen und andererseits daraus eine Struktur schaffen, die in ihrer räumlichen Qualität Neuland betritt und durch das passende Spiel von Dichte und Weite eine Atmosphäre der Geborgen-heit schafft, in der Freiheit des Handelns möglich wird.

So erscheint der Baukörper in seiner Abwicklung auf jedem Geschoss äußerst differenziert.

Verschiedene öffentliche Nutzungen, wie städtische Einrichtungen (Stadtbiblio-thek, Verwaltungsreferat) und Geschäfte für öko-logische/fairgehandelte Produkte überschneiden sich mit Büroflächen und Wohnflächen.

Legendev.l.n.r.:LageplanGedankePerspektivschemaGrundriss EGSchnittschema Komplexität

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Legendev.l.n.r.:LageplanGedankePerspektivschemaGrundriss EGSchnittschema Komplexität

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Student:Entwurfskonzept:Betreuung:Semester:

Ole KüpersHöfe sind das Herz der StadtMarek Nowak10. Semester

Wunderbar wandelbarLegendev.l.n.r.:LageGrundrissAbwicklungEvolutionSchnittRenderingAlles o. M.

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Legendev.l.n.r.:LageGrundrissAbwicklungEvolutionSchnittRenderingAlles o. M.

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Kandinsky No.: 03

„Die Linie ist, wie wir oben gesehen haben, ein Ding, welches ebenso einen praktisch-zweckmäßigen Sinn hat, wie ein Stuhl, ein Brunnen, ein Messer, ein Buch usw.. Und dieses Ding wird in dem letzten Beispiel als ein reines malerisches Mittel gebraucht ohne die ändern Seiten, die es sonst besitzen kann - also in seinem reinen inneren Klang.

Wenn also im Bild eine Linie von dem Ziel, ein Ding zu bezeichnen, befreit wird und selbst als ein Ding fungiert, wird ihr innerer Klang durch keine Nebenrollen abge-schwächt und bekommt ihre volle innere Kraft.

So kommen wir zur Folge, dass die reine Abstraktion sich auch der Dinge bedient, die ihr materielles Dasein führen, geradeso, wie die reine Realistik. Die größte Ver-neinung des Gegenständlichen und ihre größte Behauptung bekommen wieder das Zeichen des Gleichnisses. Und dieses Zeichen wird wieder durch das gleiche Ziel in beiden Fällen berechtigt: durch das Verkörpern desselben inneren Klanges.

Hier sehen wir, dass es also im Prinzip gar keine Bedeu-tung hat, ob eine reale oder abstrakte Form vom Künstler gebraucht wird, da beide Formen innerlich gleich sind. Die Wahl muss dem Künstler überlassen werden, welcher selbst am besten wissen muss, durch welches Mittel er am klarsten den Inhalt seiner Kunst materialisieren kann. Abstrakt gesagt: Es gibt keine Frage der Form im Prinzip.“

Kandinsky, Wasily;Essays über Kunst und Künstler

(Herausgegeben und kommentiert von Max Bill) Teufen, 1955

S. 15-45

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„Die Stadt Hamburg möchte nach dem Vorbild anderer euro-päischer Groß-städte, allen voran Ams-terdam, Teile ihrer großen Wasserflächen als attrakti-ve Wohn- und Arbeitsräume inmitten der Stadt erschließen.Der erste Schritt in diese Richtung er-folgte im Sep-tember 2006 mit der Aus-lobung eines Realisierungs-

Hausboote auf dem Eilbekkanal, HamburgStudent:Entwurfskonzept:BetreuungSemester:

Jonas Greubel und Daniel SchilpWettbewerb 2007, Realisierung 2007-2009Swen Geiss, Benedikt Stahl10.Semester

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„Die Stadt Hamburg möchte nach dem Vorbild anderer euro-päischer Groß-städte, allen voran Ams-terdam, Teile ihrer großen Wasserflächen als attrakti-ve Wohn- und Arbeitsräume inmitten der Stadt erschließen.Der erste Schritt in diese Richtung er-folgte im Sep-tember 2006 mit der Aus-lobung eines Realisierungs-

wettbewerbs für zehn Haus-bootliegeplätze auf dem Eilbekkanal.

Die Form ent-springt dem Wunsch nach maritimem Flair einerseits und dem An-spruch an eine offene, durch-gängige Raum-struktur ande-rerseits. Die Durchdrin-gung typischer Merkmale der beiden Kompo-nenten Haus und Boot - die Anleihen aus dem Schiffsbau

in Form und Material und die großflächi-gen Fensterflä-chen aus dem Hausbau - ma-chen es zu ei-nem Hausboot.Die Energie gewinnt eine Wasser-Wasser-Wärmepumpe, die über einen Primärkreis-lauf mit Wär-metauscher die Wärme des Kanalwassers abgreift und potenziert.“Jonas Greubel u.Daniel Schilp

Legendev.l.n.r.:Lage im KanalInnenraum 1Innenraum 2RückansichtDeckBauphasenKonzept

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Teile der bunten Studentenkumpanei

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Dieses war der erste Streich, doch der nächste folgt..!Wir hoffen auf kreativsten Austausch und regeBeteiligung der Studenten, Dozenten und Interessierten, um aus diesem Magazin etwas einmaliges zu machen!Die Redaktion

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ImpressumHerausgeber:

Alanus Hochschule fürKunst und Gesellschaft gGmbHFB ArchitekturVillestr. 9

53347 Alfterhttp://www.alanus.edu Redaktion:

Prof. N. v. KaisenbergDipl.Ing. W.-J. BeerenS. Heereman v. ZuydtwyckKonzeption/Layout:S. Heereman v. ZuydtwyckAutoren:

Studenten und Dozentendes FachbereichsGesamtherstellung:

Köllen Druck + VerlagErnst-Robert-Curtius-Str. 1453117 Bonn-Buschdorfhttp://www.koellen.de