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Tex t : Arci Friede , Bi lder : zvg
Marlène Beluga ist 25 Jahre alt. Während viele in ihrem Alter noch ihren Weg suchen
im unüberschaubar wirkenden Dschungel der Möglichkeiten – immer mit der
Angst im Nacken, die falsche Richtung einzuschlagen –, hat Marlène bereits ein Unter-
nehmen gegründet und aufgebaut und eine Stiftung ins Leben gerufen.
Jungunternehmerin für eine bessere Welt
Zwei Wochen später ruft die Frau an und
bietet CHF 18 000.–, sie will den Schmuck in
Serie produzieren und weltweit vermark-
ten. Innerhalb der folgenden Jahre wird die
junge Gymnasiastin acht weitere Entwürfe
für das Modeunternehmen kreieren und in
Folge mit der administrativen Unterstüt-
zung ihres Vaters ein Schmuck-Design-Stu-
dio gründen. Mit 21 hat Marlène zwei Ange-
stellte und entwirft Schmuck und Acces-
soires für grosse Modemarken in Europa,
den USA und Japan. Der Reingewinn ihres
Unternehmens beläuft sich jährlich auf fast
CHF 500 000.–. Von einem französischen TV-
Journalisten, der ihre Geschichte recher-
chierte, auf ihr Erfolgsgeheimnis angespro-
mit 21 Jahren eine halbe million pro JahrMarlène wächst in Neuenburg auf. Ihr Vater
arbeitet bei der Stadtverwaltung, ihre Mut-
ter kocht in der Kantine eines Gymnasiums.
Marlène ist 16 als sie beginnt, ihren eigenen
Schmuck zu kreieren. Ihre Entwürfe sind
schlicht und bestehen aus natürlichen
Materialien wie Holz, Muscheln und Stei-
nen. Am Wochenende verkaufen Marlène
und eine Freundin die Schmuckstücke auf
Flohmärkten in der Romandie. Eines Tages,
am Marché de Plainpalais in Genf, entdeckt
die Einkäuferin einer internationalen Mode-
kette die Arbeiten von Marlène. Sie kauft
zwei Halsketten und einen Armreif und
nimmt die Kontaktdaten von Marlène auf.
chen, antwortet sie: «Ich glaube daran, dass
die Dinge mich aussuchen, nicht ich sie.
Deshalb grüble ich nicht, sondern mache
einfach und nehme die Möglichkeiten an, die
sich mir daraus bieten. So bin ich nebenbei
reich geworden».
nach dem schnellen erfolg die sinnsucheFreunde und Altersgenossen von Marlène
studieren, unternehmen lange Reisen, pro-
bieren das Leben aus. Sie selbst lebt Anfang
20 das Leben einer Karrierefrau. Sie ist
ständig unterwegs, um ihre Entwürfe zu
präsentieren. Montags in Madrid, am Diens-
tag ein Termin in London, am Mittwoch eine
Messe in New York, und so weiter. Sie ist
www.euro26.ch 3
vermögend, hat aber keine Zeit, um über-
haupt etwas mit ihrem Geld anzufangen. In
ruhigen Momenten, zum Beispiel während
eines Nachtflugs, quält sie die Frage nach
dem Sinn ihrer Arbeit. An ihrem 23. Ge-
burtstag beschliesst sie, mit dem Schmuck-
geschäft Schluss zu machen. Sie nimmt
sich eine Auszeit, reist von Ägypten nach
Südafrika ans Kap. Sie ist langsam unter-
wegs, nimmt sich Zeit. In Dar es Salaam,
Tansanias Wirtschaftsmetropole am Indi-
schen Ozean, bleibt sie gar ein ganzes Jahr.
Marlène bekommt mit, dass die Altkleider-
Lieferungen aus Europa die tansanische
Textilindustrie kaputt gemacht haben. Tau-
sende qualifizierte Textilarbeiterinnen sind
in den letzten 20 Jahren in Armut gestürzt.
Mit Business gegen die Armut vorgehenZurück in der Schweiz gründet Marlène eine
Stiftung, die den Zweck hat, Tansanias ehe-
malige Textilindustrie wieder aufzubauen.
Sie eröffnet ein kleines Marketing-Büro in
Genf und nimmt in Dar es Salaam eine seit
2003 stillgelegte Textilfabrik mit 40 Mitar-
beitern in Betrieb. Die Entwürfe – alles von
Hemden über Vorhänge bis hin zu Bettwä-
sche – lässt sie von jungen afrikanischen
Modedesignern machen. Sie wärmt alte
Kontakte zur Modebranche auf und verkauft
die Kollektionen an Vermarkter im Mittel-
und Hochpreissegment, die sich mit ihrem
Angebot an Kunden mit einem ausgespro-
chenen Fair-Trade-Bewusstein wenden.
Das Geschäft läuft gut. In den USA setzt bei-
spielsweise eine landesweit präsente Bio-
Feinkost-Restaurantkette ausschliesslich
auf Tischtücher, Servietten und Arbeitsklei-
dung aus Marlènes Produktion. Ein grosser
Inneneinrichter in Japan hat die qualitativ
hochwertigen Stoffe aus Tansania im Sorti-
ment und eine katarische Hotelbetreiberin
mit Luxushotels auf der ganzen Welt be-
stellt alle Textilwaren bei der Stiftung. Mar-
lène kommt für die medizinische Grundver-
sorgung ihrer Angestellten auf, gewährt
Kleinkredite, wenn bei den Familien not-
wendige Anschaffungen anstehen. Für die
Kinder der Angestellten baut Marlène eine
Grundschule in unmittelbarer Nähe der
Produktionshallen. Es ist Marlènes Bedin-
gung, dass die Kinder der Angestellten zur
Schule gehen – schliesslich soll, wer will,
studieren gehen können. Längerfristig will
Marlène die Stiftung in die Hände der Ein-
heimischen geben – dafür braucht es gut
ausgebildete, weltgewandte Leute.
wir suchen dich!Die Geschichte von Marlène, so beeindruckend
und schön sie sein mag, haben wir erfunden.
Wahr ist leider nur, dass die tansanische
Tex tilindustrie an den Kleiderspenden aus
Europa zugrunde geht. Die Geschichte, wie
wir sie konstruiert haben, soll aber deutlich
machen, dass grosse Ideen manchmal An-
schub brauchen – von Dritten; von aussen.
Und auch, dass man die Welt mit nachhalti-
gen Business-Ideen besser machen kann.
Hast du eine Idee, die wirtschaftlich umsetz-
bar und sinnvoll ist? Wir interessieren uns
dafür – sei es eine hilfreiche App, ein nützli-
ches Produkt oder gar ein nachhaltiges Ge-
schäftsmodell. Schick uns deine Idee, Skizzen,
dein Konzept als PDF an [email protected]. Du
hast Zeit bis zum 30. November 2012.
Findet sich unter den Einsendungen eine Idee,
an die wir glauben und die unseren Kriterien
standhält, helfen wir ihr auf die Beine: Du
wirst Projektleiter deiner eigenen Sache, kriegst
einen vollausgestatteten Arbeitsplatz in
unserem Loft-Büro in Bern und professionelle
Unterstützung bei der Suche nach Geldgebern.
TiTelsTory
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InhaltsverzeIchnIs
8 Tipps für einen sicheren
Auslandsaufenthalt
10 Swiss Mobilar Games
11 Interview mit zwei Reiseerfahrenen
12 Das Budget jederzeit unter
Kontrolle
14 Machertypen – Vier, die handeln
statt hoffen
16 Die neusten euro26 Rabatte
18 Nach dem Duschen ist vor
dem Spiel
20 Das Rhomberg Face 2012
21 Möble dein WG-Zimmer auf
23 Bist du mundgesund?
25 Mit Style in den Herbst
26 «Das Velo hat seinen Ruf als
Fortbewegungsmittel der Armen
verloren»
«Wer mit der Hoffnung fährt, hat die Armut
zum Kutscher», sagt ein spanisches
Sprichwort. Ein Jung-Regisseur, eine Kultur-
veranstalterin und zwei Magazinmacher-
innen verlassen sich nicht auf die Gunst des
Schicksals. Sie machen vorwärts, setzen
ihre Visionen in die Tat um, auch wenn das
nicht immer einfach ist. Ab S. 14
29 Aussergewöhnliche Erlebnisse
30 Digitales Lesevergnügen
31 Apple-Back-to-School-Aktion
32 Im Verkehrshaus bist du der Star
33 Günstiger ins Kino
34 11 Hoffnung spendende Ideen
für die Zukunft
36 Karte, die auch ein Ticket ist
37 Clubs, Partys, Gratistickets
42 Der Durstkiller
43 Klettern mit FROXX
44 Hotels zum halben Preis
46 Die Hoffnungen einer
jungen Mutter
edItorIalEine alte, plumpe Weisheit sagt: Die Mi-
schung macht’s. Wir finden, das stimmt.
Statt also zwei Publikationen zu drucken
– eine mit Empfehlungen, Gewinnspie-
len und Event-Vorschauen, und eine mit
vertieften Beiträgen zu einem bestimm-
ten Thema –, bilden wir neu den ganzen
euro26-Horizont über die Seiten eines
einzigen Magazins ab. Praktisch heisst
das: Wir haben die Artikel zum Jahres-
thema «Zukunft», und innerhalb dessen
zum Thema «Hoffnung», wild einge-
streut und sie jeweils mit einem grünen
Seitenrahmen gekennzeichnet.
Kritik und Anregungen zur neuen Form
und den Inhalten nehmen wir gerne via
[email protected] entgegen.
euro26 MagazIn 3, herbst 2012
deIn PreMIuM-PartnerProfitiere von den umfassenden Dienstleis-
tungen in Sachen Sicherheit.
deIne KarteAlways included: 24 h Personen-Assistance,
die Versicherung zur Karte.
Das Velo ist nicht mehr bloss ein Fortbewe-
gungsmittel, sondern ein Lifestyle-Objekt.
Und sehr wahrscheinlich das Nahverkehrs-
mittel der Zukunft. Hoffentlich – denn es
hält seine Lenker fit, braucht wenig Platz und
stösst keine Abgase aus. Ein Gespräch mit
Marianne Fässler, stellvertretende Geschäfts-
führerin von Pro Velo Schweiz. Ab S. 26
Die Frage kommt bei jungen Erwachsenen
häufig auf – auch bei Stefanie: Soll man
in diese Welt überhaupt noch Kinder setzen?
Ausserdem herrscht die Meinung, Kinder
seien teuer und schränken die eigene Flexibi-
lität ein. Nadine kümmern schon andere
Fragen. Sie ist schwanger und freut sich auf
das neue Leben. Ab S. 46
Nach dem schnellen Wirtschaftswachstum
der letzten Jahrzehnte ist die Welt im
Katerzustand. Energie wird knapp, die
Bevölkerung wächst, der Reichtum
konzentriert sich auf eine dünne Oberschicht
und die Natur ist aus dem Gleichgewicht.
Doch es gibt Ideen, die hoffen lassen auf eine
bessere Zukunft. Ab S. 34
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8
Ab ins AuslAnd?Aber sicher!
Ein Semester in Wien studieren, ein Jahr als Au-pair in Paris Französisch lernen oder
nach der Ausbildung endlich eine Auszeit in Amerika geniessen.
So vielfältig die Wunschdestinationen, so einhellig die Motivation: Wir wollen Erfahrungen
in der Fremde machen, Abstand nehmen vom Bekannten.
Reisen gehört zu den Lieblingsbeschäfti-
gungen junger Menschen. Zwischen dem
Jobwechsel zwei Monate auf Asienreise in-
klusive zwei Wochen Freiwilligenarbeit in
einem Orang-Utan-Schutzpark; in den Se-
mesterferien einen Roadtrip durch Chile
und Argentinien machen; ein ganzes Jahr in
Kapstadt studieren und währenddessen das
Tauchbrevet machen – alles reale Szenari-
en in einer Welt, die zum «globalen Dorf»
geworden ist.
Aber Achtung – Gefahren lauern überall.
Und nicht zu vergessen ist: Die Schweiz
zählt zu den sichersten Ländern weltweit. Je
nachdem, wohin du reist, vermehren sich
die Risikofaktoren um ein Mehrfaches.
Schon ein gebrochener Fuss vom Surfen
oder verdorbenes Essen bei einem netten
Dinner mit Reisefreunden können schnell
unangenehme und ungeahnte Folgen haben.
dumm gelAufenUnerwartet fällt dir die Kamera der Sprach-
schulkollegin aus der Hand. Oder noch
schlimmer: Auf den Inline-Skates erkundest
du die Altstadt und fährst einen Rentner um.
Solche Schadenfälle deckt grundsätzlich die
MobiJeunes Privathaftpflichtversicherung.
Solange du noch in der Ausbildung bist und
zu Hause wohnst, bist du noch in der Police
der Eltern eingeschlossen. Wohnst du aber
in einer WG oder bist du erwerbstätig, so
musst du eine eigene Privathaftpflichtversi-
cherung abschliessen.
reisegepäck – lost And found Was ärgert mehr, als beschädigtes oder gar
gestohlenes Reisegepäck? Bei wertvollem
Gepäck ist eine Reisegepäckversicherung
sinnvoll. Prüfe vorher, ob in der Police der
Eltern oder deiner eigenen Hausratversi-
cherung «Diebstahl auswärts» versichert
ist. Damit ist auch der Diebstahl von per-
sönlichen Sachen weltweit versichert.
die reise kAnn später oder gAr nicht Angetreten werdenFalls du infolge Krankheit, Unfall oder eines
Todesfalls in der näheren Verwandtschaft
die Reise nicht antreten kannst oder vorzei-
tig abbrechen musst, kann’s teuer werden.
Die Reiseversicherung von MobiJeunes
übernimmt die Annullationskosten. Mit der
integrierten 24 h Personen-Assistance bist
du weltweit versichert und wirst im Notfall
gesucht, ins nächste Spital oder nach Hause
gebracht.
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mehr Informa tionen wünschst, dann hilft
dir die nächste Generalagentur weiter.
Du kannst auch ganz einfach mittels QR-
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teilung auf der ganzen Welt
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nicht bezahlt werden
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• Taggeld zur Sicherung des Einkommens
bei vorübergehender Arbeitsunfähigkeit
Was Du noch wissen solltest Die Kündigungsfristen in der Grunddeckung
sind unterschiedlich.
ohne PrämienerhöhungKündigungsfrist drei Monate auf Ende eines
Kalenderjahres. Die Kündigung sollte ein-
geschrieben erfolgen und muss am letzten
Arbeitstag des Monats September bei der
Krankenkasse eingetroffen sein (es gilt
nicht der Poststempel).
Mit PrämienerhöhungDie Krankenkasse muss die neue Prämie
zwei Monate vor Ende Jahr mitteilen. Dann
kann die Grund deckung auf Ende des Kalen-
derjahres gekündigt werden. Die Kündigung
sollte eingeschrieben erfolgen und muss
am letzten Arbeitstag des Monats Novem-
ber bei der Krankenkasse eingetroffen sein
(es gilt nicht der Poststempel).
Die Zusatzversicherungen haben in der
Regel eine Kündigungsfrist zwischen drei
und sechs Monaten. Noch ein Tipp: Kündige
die Zusatzversicherung erst, wenn du die
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oder von MobiJeunes erhalten hast.
Interview mit zwei Reiseerfahrenen
auf der Seite 11.
falls Du krank wirstZusätzlich zur Grunddeckung der Kranken-
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nötigen Schnickschnack.
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transport in die Heimat
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den Arbeitgeber versichert, vorausgesetzt
du arbeitest mehr als acht Stunden pro Wo-
che dort. Nimmst du unbezahlten Urlaub,
dann schliesse am besten eine Abredeversi-
cherung ab. Die Unfallversicherung vom
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10
SwiSS Mobiliar GaMeS SpitzenSport hautnah
Das Beste, was die Schweiz im Handball, im Unihockey und im Volleyball zu bieten hat – an einem
Wochenende, unter einem Dach. Das sind die Swiss Mobiliar Games am Wochen ende des 15. und 16. September 2012.
Unter dem Motto «Triple Ball» steigt in der Sporthalle Wankdorf in Bern der Top-Event.
Unter dem Motto «Triple Ball» finden am
Samstag, 15. und am Sonntag, 16. Septem-
ber 2012 in der Berner Wankdorfhalle Spit-
zenbegegnungen aus den Sportarten Vol-
leyball, Handball und Unihockey statt. Die
Swiss Mobiliar Games eröffnen die Saison
der drei beliebtesten Schweizer Indoor-
Ballsportarten mit einem Paukenschlag.
Sportfans haben die Chance, Top-Teams aus
den jeweils höchsten Schweizer Ligen live
zu sehen. So treten am Samstag die beiden
besten Volleyballteams der letzten Jahre
gegeneinander an: Die Lokalmatadorinnen
von Volley Köniz empfangen Voléro Zürich.
Im Unihockey trifft der Serienmeister SV
Wiler-Ersigen auf den Kantonsrivalen, die
Unihockey Tigers aus Langnau. Am Sonntag
spielt der ambitionierte BSV Bern Muri ge-
gen die Handballer des HV KRAS/Volen-
dam.
attraktiveS rahMenpro-GraMM und eine weltpreMiereDas sportliche Highlight der Swiss Mobiliar
Games wird aber ohne Frage die Unihockey-
Partie zwischen Storvreta IBK, dem schwe-
dischen Meister der vergangenen drei Jahre
mit seinem finnischen Superstar Mika Ko-
honen, und dem Spitzenteam Warberg IC
sein. Zum ersten Mal überhaupt findet ein
offizielles Meisterschaftsspiel der stärks-
ten Unihockey-Liga der Welt im Ausland
statt. Neben Live-Sport der Extraklasse
bietet die Veranstalterin Mobiliar zusam-
men mit den drei Sportverbänden Swiss
Unihockey, Swiss Handball und Swiss Volley
ein attraktives Rahmenprogramm mit zahl-
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Samstag, 15. September 2012Vormittag Programm Kinder & Jugendliche
14 .30 Uhr
Volley Köniz – Voléro Zürich
17.30 Uhr
SV Wiler-Ersigen – Uni hockey Tigers Langnau
20.30 Uhr
Storvreta IBK (Schweden) – Warberg IC
(Schweden)
Sonntag, 16. September 2012Vormittag Programm Kinder & Jugendliche
12 .00 Uhr
Burgdorf Wizards – Bern Capitals
15 .00 Uhr
Floorball Köniz – GC Unihockey
18.30 Uhr
BSV Bern Muri – HV KRAS /Volendam
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IntervIew mIt zweI reIse erfahrenen
mIke, 24, hat während eInes semesters In ParIs studIert
Welches war das grösste Abenteuer, wel-
ches du erlebt hast? Puhhh. Das Ausland-
semester als solches war ein grosses
Abenteuer.
Gab es auch mal einen gefährlichen Mo-
ment? Ich habe im Norden der Stadt gelebt;
abseits des touristischen Paris. Da ist es zu
Beginn schon etwas gewöhnungsbedürftig,
wenn du um 4 Uhr morgens in einer Kebab-
Kneipe oder in einem Bus der einzige «Weis-
se» bist, umgeben von diesen typischen
Banlieue-Typen, die alle etwas grimmig
dreinblicken. Doch ich wurde in der ganzen
Zeit nie angepöbelt oder gar ausgeraubt.
Fahrradfahren ist in Paris auch nicht ohne.
Mein Weg zur Uni führte über die Bastille,
wo es einen dreispurigen Kreisverkehr hat
– ohne Bodenmarkierungen notabene. Und
die Franzosen sind ja auch nicht gerade be-
kannt für ihre Autofahrkünste. Du fährst da
also einfach rein und hoffst das Beste.
Wenn du zurückschaust: Was hat dir am
besten gefallen an Paris? Es war an und für
sich extrem bereichernd, in einer Grossstadt
zu leben, mit allen Vor- und Nachteilen. Ge-
rade das Kultur- und Ausgeh angebot ist na-
türlich riesig. Ich war sicherlich einmal pro
Woche irgendeine Band oder einen DJ schau-
en, die ich sehr gut mag. Dass immer Men-
schen auf der Strasse sind, egal wo du bist,
die kulturelle Durchmischung, das vielseiti-
ge kulinarische Angebot – das ist in der
Schweiz halt schon nicht so.
Welche Erfahrungen nimmst du mit? Fami-
lie und Freunde sind unersetzbar. Das heisst
nicht, dass ich nicht auch gerne länger dort
geblieben wäre, nur habe ich zeitweise eini-
ge Dinge stark vermisst. Ich habe viel ge-
lernt an der Uni, nicht zuletzt ein besseres
Französisch. Auf der anderen Seite habe ich
mir sicherlich viele soziale Skills aneignen
können; die Integration in komplett neue
Freundeskreise, die völlig anders funktio-
nieren als meine eigenen; das «ins kalte
Wasser geworfen werden»; solche Dinge
sind rückblickend sicherlich sehr wertvoll.
arIam, 25, verbrachte fünf monate In JamaIka
Hast du unbezahlten Urlaub genommen
oder dein Studium unterbrochen? Weder
noch. Ich habe meine Stelle gekündigt vor
der Reise.
Bist du alleine oder mit Freunden ver-
reist? Ich bin alleine los, habe aber schnell
Leute kennengelernt. Einmal ist mich eine
Freundin aus der Schweiz für eine Woche
besuchen gekommen.
Welches war das grösste Abenteuer, wel-
ches du während deiner Reise erlebt
hast? Ein Nachmittagsausflug artete spon-
tan zu einem zweitägigen Roadtrip aus. Als
ich mit einem Freund unterwegs zu einem
Naturpool war, entschlossen wir uns kurz-
fristig dazu, weiterzureisen an einen wun-
derschön gelegenen Fluss. Dort trafen wir
einen Freund, der uns zum Abendessen ein-
lud. Dort habe ich meine bis anhin beste En-
te gegessen. Nach dem Abendessen haben
wir zusammen ein Glas jamaikanischen
Rum getrunken und sind dann weiter an ei-
ne Poolparty. Da wir nicht mehr nach Hause
gekommen wären, mussten wir gleich dort
übernachten. Am nächsten Tag, auf der
Heimreise, kamen wir an einem Konzert
vorbei, welches wir uns dann noch bis zum
Schluss angehört haben.
Gab es einen gefährlichen Moment in Ja-
maika? Als ich einmal in Negril Downtown
unterwegs war, verfolgte mich ein kleiner
Junge zu einem Bancomat und fragte dabei
nach Kleingeld. Als mich der Junge jedoch
ausfragte, ob ich alleine unterwegs sei, mich
immer weiter verfolgte und immer mehr be-
drängte, lief ich los und sprang schliesslich
in ein Taxi. Die Gegend Negril Downtown ist
als äusserst gefährlich bekannt. Deshalb
hatte ich es damals für einen kurzen Moment
wirklich mit der Angst zu tun.
Wenn du zurückschaust: Was hat dir am
besten gefallen? Zwei Dinge. Erstens die Na-
tur. Überall wachsen Früchte und Gemüse.
Ich habe mitten in der Stadt gewohnt und war
trotzdem umgeben von Mangobäumen, Zit-
ronen usw. Zweitens die Offenheit der Leute.
Man ist nie wirklich alleine in Jamaika. Die
Leute sind dort sehr offen, sie reden gerne,
man lernt schnell neue Leute kennen.
Was hat dich geprägt? Dass die Leute in
Jamaika, obwohl sie eher wenig haben,
glücklich sind, während wir hier in der
Schweiz praktisch alles haben und trotz-
dem nie wirklich zufrieden sind.
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tenleser halten. Du brauchst weder zu un-
terschreiben noch einen Code einzugeben.
Mehr dazu unter www.ubs.com/paypass
14
Machertypen – Vier, die handeln statt hoffen
Tex t : MarTina Messerl i , Bi lder : Pascal GroB, ZVG
«Das Ruder in die Hand nehmen», «Selbst etwas auf die Beine stellen» – es
gibt viele Redensarten, die dazu auffordern, sich seiner passiv-abwartenden Haltung
zu entledigen und selbst dafür zu sorgen, dass sich endlich einmal etwas tut.
Doch eben: Mit Reden und gutem Zureden ist noch nichts gemacht – es müssen Taten
folgen, wenn man wirklich etwas verändern will. Wir haben junge Menschen
getroffen, die nicht einfach warten und hoffen, dass das Universum sich wohlwollend
ihrer Träume annehme, sondern den Status Quo mutig und leidenschaftlich
herausfordern; ihre Zukunft eben in die eigene Hand nehmen. Unsere Protagonisten
erzählen, was sie antreibt, was sie erreicht haben und woran es
manchmal fehlt. Gute Ideen sind dies bestimmt nicht – so viel ist sicher!
«Die spannendsten Projekte sind die,
die noch nicht spruchreif sind.»
www.euro26.ch 15
Florence ritter & nadja abanin MagazinMacherinnenUnser Ansporn zu handeln anstatt zu hoffen:
Statt immer über mögliche Projekte zu spre-
chen, ist es sinnvoll und sehr befriedigend,
loszulegen und zu Machern zu werden. Hoffen
können wir dann immer noch …
Woran fehlt’s (ausser Geld) am meisten:
Manchmal an Zeit, man könnte endlos viel
Zeit und Aufwand reinstecken.
Was kommt als nächstes:
Unser Ziel ist es, A/SH als Onlineplattform in-
ternational zu etablieren sowie die Produktions-
kosten für das Magazin zu decken und etwas
Geld für spezielle Papiere oder Drucke und wei-
tere Printerzeugnisse zur Seite zu haben.
Die beiden Macherinnen von A/SH, Kommu-
nikations- und Gesellschaftswissenschaf-
terin Florence Ritter und Kommunikations-
designerin Nadja Abanin, gründeten die
crossmediale Plattform A/SH in erster Linie
aus Leidenschaft für Mode, Kunst und Gra-
fikdesign. Hauptanliegen von A/SH ist es,
jungen, kreativen Köpfen eine Plattform zu
bieten, um ihre Arbeiten aus den Bereichen
Mode und Kunst einer breiten Öffentlichkeit
zu präsentieren. In diesem Rahmen werden
Foto- und Modestrecken von aufstrebenden
wie auch etablierten Künstlern gezeigt. Ihre
Unabhängigkeit erlaubt den beiden Köpfen
hinter A/SH eine unkonventionelle Auswahl
zu treffen sowie ihren eigenen Stil einzu-
bringen. Im Wissen, dass der Markt nicht
unbedingt auf ein weiteres Printmagazin
wartet, setzt das Duo in erster Linie auf eine
Online-Strategie. Ergänzt wird die Online-
Plattform drei- bis viermal jährlich dennoch
von einem liebevoll gestalteten Magazin,
das in Format und Erscheinungsbild
variiert, immer aber zeitgenössische Künst-
ler und Fotografen mit eigens für A/SH pro-
duzierten Strecken zeigt. Ganz nach der De-
vise «start small, grow big» lassen Florence
Ritter und Nadja Abanin die Zukunft nach
dem Release der ersten Ausgabe nun erst-
mals auf sich zukommen …
http://ash-artfashion.com
doMinik locherregisseurMein Ansporn zu handeln anstatt zu hoffen:
Ein Teil ist Glück, ein Teil Inspiration und ein
Teil halt auch knallharte Arbeit.
Woran fehlt’s (ausser Geld) am meisten?
Manchmal Zeit, manchmal Unverschämtheit.
Was kommt als nächstes?
Mein erster Film: Tempo Girl - Die Geschichte
einer Generation.
Der Weg zum Regisseur führte Dominik Lo-
cher über so manche berufliche Zwischen-
station: So verdiente er seine Brötchen un-
ter anderem als Hotelmanager, People-Re-
daktor, Barkeeper, Pornokinokassier oder
Animator im Kinderzirkus. Zum Film kam er
schliesslich über das Schreiben von Hei-
matromanen, sein Engagement am Theater
und das Studium an der ZHdK. Der Wunsch,
ein Drehbuch zu schreiben und bei einem
Spielfilm Regie zu führen, schlummerte
schon lange in ihm. Diesen Sommer fanden
im Wallis die Dreharbeiten zu «Tempo Girl
– die Geschichte einer Generation» statt.
Sein erster Spielfilm, ein Roadmovie mit
Bergkulisse, befasst sich inhaltlich eben-
falls mit verschiedenen Lebensentwürfen
und Zukunftsvisionen. Der Film wird 2013 in
die Kinos kommen. Zuvor erhofft sich Domi-
nik Locher aber erst noch die Teilnahme an
international renommierten Filmfestivals.
Weltpremiere in der Mittelfilm-Kategorie
des Sundance Festivals zu feiern steht auf
der Liste der grössten Träume derzeit zu-
oberst. Der nächste Schritt in diese Rich-
tung steht schon fest: Ab Herbst studiert
Dominik am American Film Institute in Los
Angeles.
Fotog ra f iere d iese Seite v ia kooaba
Shor tcut , um di r den Teaser zu «Tempo
Gir l» anzusehen .
Vania kukleta eVentManagerinMein Ansporn zu handeln anstatt zu hoffen:
Ganz einfach: Hoffen befriedigt kein Bedürf-
nis, Hoffen ändert nichts an der Erfüllung von
Träumen und Visionen. Machen schon.
Woran fehlt’s (ausser Geld) am meisten:
An verfügbaren und bezahlbaren Räumen, die
unseren Anforderungen entsprechen und uns
reibungslose Arbeitsbedingungen gewährleis-
ten – aber v. a. an Zeit. Zum Recherchieren,
Reisen, Networken und noch mehr Machen …
Was kommt als nächstes:
Die besten Projekte sind immer die, die noch
nicht spruchreif sind – ich darf im Moment
also nichts Konkretes verraten.
Vania Kukleta eine Berufsbezeichnung zu
verpassen ist schwierig. Als Ein-Frau-Kom-
munikationsagentur arbeitet Vania für ver-
schiedene Schweizer Medien und Kommuni-
kationsprojekte. Am Schreibtisch zu sitzen
und bloss Worte zu schwingen war ihr aber
nie genug. So steht der kreative Kopf aus Zü-
rich hinter verschiedensten kulturellen Ins-
titutionen in der Stadt. Darunter der Mon-
tagsmarkt, der urbane Orte temporär in
bunte Marktplätze für junge Designer und
Künstler verwandelt, der Flohmi in Frau Ge-
rolds Garten oder das Café Z am Park, das
mit kulinarischen Köstlichkeiten und innova-
tiven «Lösungen» die Stadtzürcher aus der
Stube holt. Auch ist sie die Schöpferin von
«Heiliger Bimbam», einem Event, welches
zur Weihnachtszeit einen Club für wenige
Wochen zum wohl schönsten und entde-
ckungsreichsten Adventskalender werden
lässt.
Aktuellstes Beispiel für Vanias Credo, dass
mit wenig Geld und viel Aufwand etwas Tol-
les auf die Beine gestellt werden kann, ist
der Strassenmarkt «Go West», der diesen
Sommer erstmals zum Nachtshopping ins
Dreieck Escher-Wyss-Platz, Gerold- und
Viaduktstrasse lud. Manchmal staunt Vania
selbst darüber, was sie gleichzeitig alles
schafft und dass ihr dabei immer noch neue
Sachen einfallen. Überhaupt findet sie die
spannendsten Projekte die, die noch nicht
spruchreif sind. Man darf also gespannt
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Einmal vor der Kamera eines Starfotografen
stehen – wer würde dazu nein sagen? Eine
Möglichkeit, sich diesen Traum zu erfüllen, ist
das Rhomberg Face Casting. Der Modelwett-
bewerb von Rhomberg Schmuck findet einmal
im Jahr statt. Erfahrungen als Model brau-
chen die Teilnehmer keine, besonders wichtig
für den Schmuck anbieter sind das Gesicht und
die Hände der Kandidaten. Die Gewinner er-
wartet ein Foto shooting beim Fotografen Tho-
mas Buchwalder.
Die Gewinnerin Für Nadja Brügger hat sich der Traum er-
füllt. Die 17-jährige aus Spiez ist die Gewin-
nerin des Rhomberg Face Contest 2012.
Nadja macht eine KV-Lehre und hat bald
das erste Lehrjahr ab solviert. Kleinere Fo-
toshootings hat sie zwar schon mitgemacht,
von Thomas Buchwalder und seinem Team
war das Nachwuchs model aber schwer be-
eindruckt. Ihr Fazit nach dem Fotoshooting
mit dem bekannten Fotografen:
«Er war mega cool und locker».
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Aufnahmen mit ihrem männlichen Model-
partner hatte Nadja zuerst etwas Bedenken.
Trotzdem habe sie ihr Bestes gegeben, und
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kommt. Am Schluss gibt es Tipps, wie man
vorbeugen kann und was zu tun ist, wenn
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Bist du Mundgesund?Schöne Zähne sind immer in Mode. Doch weisst du auch,
wie du dich optimal gegen Verfärbungen, Mundgeruch und Zahnschäden
schützen kannst?
Wer schöne Zähne hat, der kommt besser
an – so ist das nun mal. Doch nicht alle ha-
ben die gleichen Voraussetzungen, die
Zahnstellung und die Kiefergrösse bekom-
men wir grösstenteils genetisch vererbt.
Zudem ist nicht alles, was scheinbar gesund
ist, auch gut für unsere Zähne. Und: Mund-
hygiene will gelernt sein.
KaMpagne für deine ZähneDas Kollektiv Poco Loco (Bilder oben), wel-
ches bereits mit Parodien auf Budweiser-
und Planto-Slim-Werbespots aufgefallen
war, hat für die Kampagne Mundgesundheit
2012 vier Viral-Spots zu den Themen Karies,
Erosion, Verfärbungen und Mundgeruch ab-
gedreht. In den Clips erklärt der «Zahn»,
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«Das Velo hat seinen Ruf als foRtbewegungsmittel
DeR aRmen VeRloRen»Tex t : Phil iPP Schori , Bi lder : Sam Buchli
Sag mir, welches Velo du fährst, und ich sage dir, wer du bist: Das Velo sei nicht mehr bloss ein
Fortbewegungsmittel, sondern «Lifestyle», sagt Marianne Fässler, die stellvertretende Geschäftsführerin von Pro Velo Schweiz.
Doch führt dieser Boom auch dazu, dass Herr und Frau Schweizer in Zukunft öfter aufs Rad steigen?
Das Velo hält seine Lenker fit, stösst keine
Abgase aus und ist in Städten oftmals das
schnellste Fortbewegungsmittel, um von A
nach B zu gelangen: Das nicht motorisierte
Zweirad hat das Zeug zum Nahverkehrs-
mittel Nummer eins. Allein in der Stadt
Bern stehen 100 000 Velos in Hauseingän-
gen und Unterständen. Dieselbe Stadt gibt
jährlich CHF 1,25 Millionen für den Velo-
und Fussverkehr aus. Diese Förderung, die
ähnlich auch in anderen Städten zu beob-
achten ist, offenbart sich nicht zuletzt an
den immer zahlreicher werdenden gelben
Velostreifen auf dem grauen Schweizer
Teer. Eine, die sich mit den Entwicklungen
rund um das Velo gut auskennt, ist Marian-
ne Fässler, stellvertretende Geschäftsfüh-
rerin von Pro Velo Schweiz. Wie der Name
schon sagt, setzt sich Pro Velo schweizweit
für die Interessen der Velofahrer ein.
www.euro26.ch 27
Welches Velo fahren Sie?
Marianne Fässler: Ich habe vier Velos: ein Tou-
renrad von MTB Cycletech, ein Rennvelo von
Trek, ein Stadtrad von Cresta und schliesslich ein
altes Mountainbike – noch ohne Federgabel.
Ein E-Bike findet sich nicht darunter.
Nein, obwohl viele meiner Freunde in meinem
Alter aufs E-Bike umgesattelt sind.
2010 und 2011 wurden pro Tag fast 1000 fab-
rikneue Velos verkauft. Über das ganze Jahr
hinweg ergibt das je gut 350 000 verkaufte
Neuräder – 2010 waren 39 247 davon Elekt-
rovelos, 2011 waren es schon 49 615. Die
Nachfrage nach Fahrrädern ist offensicht-
lich gross. Zudem wird das Thema Velo in
den Medien seit einigen Jahren vermehrt
thematisiert. Stimmt die subjektive Wahr-
nehmung und wird tatsächlich mehr Fahr-
rad gefahren? Oder reden wir bloss mehr
darüber?
Die Statistiken zeichnen ein düsteres Bild. Ge-
rade die Jungen steigen immer seltener aufs
Rad. Für uns ist das alarmierend, denn was
Hänschen nicht lernt, lernt Hans nimmer-
mehr. Insgesamt findet eine Verlagerung vom
Velo hin zu Bahn, Bus und Tram statt. Wäh-
rend im Jahr 2000 in der Schweiz noch 6,1
Prozent aller Wege mit dem Velo zurückgelegt
wurden, waren es 2010 nur noch 4,8 Prozent.
Dennoch: Velofahren ist in unseren Breiten-
graden en vogue. Gemäss einer älteren
Ausgabe dieses Magazins ernährt sich ein
Hipster vegan, kauft seine Garderobe in Se-
cond-Hand-Läden und fährt ein minimalis-
tisches Fahrrad…
…Das ist auch mein Gefühl. Es bewegt sich
viel: Vor fünf Jahren ist der Fixie-Boom aus-
gebrochen. Diese vielen bunten minimalisti-
schen Velos steigern nicht nur die Nachfrage
nach Zweirädern, sondern tragen auch zur
Verschönerung des Stadtbilds bei. Weiter bie-
ten heute viele Velohersteller ihren Kundinnen
und Kunden die Möglichkeit, ihr ganz persön-
liches Rad zusammenzustellen. Velofahren ist
zum Lifestyle geworden.
Überdies wird das Velo gepriesen als das
Nahverkehrsmittel der Zukunft, weil es ge-
sund und umweltfreundlich ist. Ist es nicht
erstaunlich, dass der Mensch erst den Kli-
mawandel in Gang setzen und fettleibig
werden musste, um die Vorteile des Velos
zu entdecken?
Tatsächlich wurde das Velo im Nachkriegseu-
ropa durch das Auto verdrängt. Der Wirt-
schaftsboom ermöglichte selbst dem Arbeiter
und der einfachen Angestellten den Kauf eines
motorisierten Vierrads. Seit den 1980er Jahren
konnte die Öko-Bewegung diesen Trend «weg
vom Velo, hin zum Auto» bremsen. Mit der
Zeit hat das Velo auch seinen Ruf als Fortbe-
wegungsmittel der Armen verloren. Im Übri-
gen leben die Fahrradfahrer nicht nur gesün-
der und schonen die Umwelt, sondern sie
brauchen mit ihrem Gefährt auch deutlich we-
niger Platz als Autos und der öffentliche Ver-
kehr. In Zeiten, in welchen Raum ein knappes
Gut darstellt, ist dies stadtplanerisch ein riesi-
ger Vorteil.
Sehen Sie grosses Potenzial für das Velo als
das Fortbewegungsmittel der Zukunft?
Dass wir von Pro Velo vor kurzem in grössere
Büros umgezogen sind, sagt eigentlich schon
alles. Ich bin überzeugt, dass das Zweirad das
Zukunftsfahrzeug ist. In den Ballungszentren,
wo die meisten Schweizer leben, gibt es bereits
Anzeichen dafür, dass die Wege vermehrt mit
dem Velo zurückgelegt werden und das Auto
immer öfter in der Garage bleibt.
Fotog ra f iere d iese Seite mit der kooaba
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elektronische Bücher kaum Speicherplatz.
So finden auf 2 GB Speicher locker bis zu
1000 Bücher Platz. E-Books lassen sich
rund um die Uhr innert Sekunden herunter-
laden und auf Smartphones, Tablets oder
E-Readers lesen. Das spart nicht nur Zeit,
sondern auch Geld, denn E-Books kosten in
der Regel einiges weniger als ihre gedruck-
ten Pendants.
e-Books auf Books.chAuf der Website der führenden Schweizer
Buchhandelsgruppe Orell Füssli stehen
250 000 E-Books in Deutsch, Französisch,
Italienisch und Englisch zum Download be-
reit. Nach dem Einrichten eines Kunden-
kontos können die E-Books gekauft und he-
runtergeladen werden. Für das Öffnen und
Lesen wird eine Lese-App benötigt, bei-
spielsweise die books.ch Reader App.
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Books.ch reaDer appDie Orel l Füssl i App (iOS und Android) i s t
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schenkkarte wird automatisch im Wa-
renkorb angezeigt.
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iTunes-Account eingeben. Der Betrag
wird deinem Konto gutgeschrieben.
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Ich bin Projektleiter in einer Promoti-
onsagentur und deshalb viel unterwegs.
Mein Büro habe ich immer dabei. Es be-
steht aus einem iPhone, einem MacBook
Pro und einem iPad. Letzteres verwen-
de ich vorallem für Präsentationen. Um
Kunden oder Mitarbeitern etwas zu ver-
anschaulichen, eignet es sich perfekt.
In meiner Freizeit spiele ich mit Freun-
den Fussball. Da ich oft im Sitzen arbei-
te oder im Auto unterwegs bin, ist der
Sport ein guter Ausgleich für mich –
nicht nur körperlich, ich kann auch geis-
tig auftanken. In ruhigen Stunden lese
ich Bücher, Zeitungen und Magazine mit
meinem iPad oder spiele. Im Moment
bin ich total eingenommen von «Where’s
My Perry», ein Game, bei dem man ei-
nem Schnabeltier weiterhelfen muss,
indem man Wasser richtig leitet.
Zur Zeit bin ich mit meiner «Apple-
Flotte» zufrieden, freue mich aber auf
das neue iPhone. Meines funktioniert
zwar noch. Ich kann telefonieren,
Nachrichten schreiben, surfen und Mu-
siköhren – zur Zeit am liebsten die von
Lo & Leduc, Patent Ochsner und Parov
Stelar Band. Der Bildschirm hat aber
bei Stürzen ein paar unschöne Kratzer
erlitten.
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Apple Store Educat ion 10 % auf Hardware .
Ausgenommen: iPhones , iPods , iPads .
3232
Blue-BoxDie Blue-Box könnte man auch Zauberkam-
mer nennen, denn hier lassen sich auf «ma-
gische» Weise Gegenstände oder Personen
«ausschneiden» und auf jeden nur denkba-
ren Hintergrund kopieren. In der Blue-Box
lebst du deine kreative Seite so richtig aus
und begibst dich virtuell in eine andere Welt.
Radio-StudioSetz dich hinters Mikrofon und versuche
dich als Radiomoderator. Du kannst deine
eigene Show moderieren und das Ganze
dann mit deinen Lieblingssongs oder Jin-
gles abmischen, aufnehmen und mit nach
Hause nehmen.
Infos unter www.verkehrshaus.ch
Einmal in die Rolle eines TV- oder Radiomoderators schlüpfen. Das Verkehrshaus
der Schweiz in Luzern macht’s möglich. In der Media-Factory bist du der Star
und produzierst deine ganz per sönliche TV- oder Radioshow. Wirf einen Blick hinter
die Kulissen und erlebe hautnah, wie eine Sendung entsteht. Ob du lieber vor
oder hinter der Kamera stehst, entscheidest du selbst.
ein tag alS ModeRatoR
newS-deSkAm News-Desk kannst du deine Fähigkeiten
als Fernsehmoderator zur Schau stellen.
Ganz wie die Stars aus der Tagesschau liest
du vor laufenden Kameras Nachrichten di-
rekt vom Teleprompter ab.
Sende-RegieAuf einem riesigen Touchscreen-Regiepult
werden die Aufnahmen dann zu einer voll-
ständigen Sendung zusammengeschnitten.
Hier wirst du zum Regisseur und produ-
zierst deine eigene TV-Show. Anschlie-
ssend kannst du deine Sendung sogar auf-
zeichnen und mit nach Hause nehmen oder
ins Internet stellen.
gRatiSeintRitt füR MeMBeRGegen Vorweisen deiner euro26 Kar te
erhä lt s t du Grat i se int r it t ins Verkehrshaus
der Schweiz in Luzern (ausgenommen
Fi lmtheater) .
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Die vier knuffigen Leinwandhelden versuchen im dritten Teil des
Computeranimation-Hits Madagascar in ihre Heimat, den New Yorker Zoo,
zurückzukehren. Dabei sind sie auf die Hilfe der Pinguine angewiesen,
die sie losgeschickt haben, um in Monte Carlo Geld für die Rückreise zu erspielen.
Madagascar Flucht durch
europagünstiger ins Kino
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Da sie lange nichts von ihnen gehört haben,
machen sie sich auf nach Monte Carlo, um
die Pinguine zur Rede zu stellen. Doch es
kommt, wie es kommen muss, und die Plä-
ne schlagen fehl. Chaos bricht aus und
plötzlich werden die Tiere von der fiesen
Tierfängerin DuBois gejagt. Was folgt, ist
eine Verfolgungsreise quer durch Europa,
die das Publikum in gewohnter Madagas-
car-Manier zum Lachen bringt und Unter-
haltung pur bietet. Ab 27. September zu se-
hen in deinem Pathé-Kino.
der trailer zuM FilMFotog ra f iere d iese Seite mit der kooaba
Shor tcut App und schau d i r den Tra i ler au f
deinem Smar tphone an .
© DreamWorks
34
11 Hoffnung spendende Ideen für dIe Zukunft
Tex t : Arci Friede , Bi lder : ZVG
Die fossilen Energieträger gehen langsam zur Neige, die Weltbevölkerung ist im Wachstum begriffen,
die Schere zwischen Arm und Reich öffnet sich weiter und die Natur ist vielerorts in einem
bedenklichen Zustand. So fühlt sich die Welt im Jahre 2012 an. Wir haben 11 Ideen aus den verschiedensten
Bereichen zusammengetragen, die auf eine bessere Zukunft hoffen lassen.
Muscheln – Ökologische AquakulturenUnsere Meere sind überfischt. Doch nach
wie vor ist die Nachfrage für Fisch gross.
Aquakulturen, also Fischzuchten in Küsten-
gewässern, sollen Abhilfe schaffen. Doch
diese sind ökologisch nicht unbedenklich,
da die Fische oft mit Antibiotika aufgezogen
werden und konzentrierte Mengen an Fäka-
lien produzieren. Eine sinnvolle Alternative
ist die Zucht von Muscheln. Austern, Ver-
nus- und Miesmuscheln ernähren sich, in-
dem sie Plankton aus dem Wasser filtern.
Da der Ertrag von sauberem Wasser ab-
hängt, engagieren sich Muschelzüchter
stark für den Erhalt von Küstenregionen.
Werkzeugpools – nutzen statt besitzenIm Schnitt wird eine Bohrmaschine wäh-
rend ihrer Lebensdauer gerade einmal zehn
Minuten genutzt. Die Atlanta Community
ToolBank (Georgia, USA) hält mit einem
Mietmodell gegen diese ineffiziente Res-
sourcennutzung. Anfänglich war das Pro-
gramm gedacht, um älteren und behinder-
ten Hausbesitzern bei Reparaturarbeiten zu
helfen. Inzwischen vermittelt dieser Pool an
mehrere 10 000 Mitglieder Werkzeuge und
ehrenamtliche Helfer. Zudem werden unge-
nutzte Ressourcen wie Farbe oder Holz
über das Netzwerk umverteilt, damit sie die
Müllhalden nicht belasten.
Alternativwährungen – regionale Wertschöpfung Im Ghetto von Forteleza, Brasilien, zahlen
die Bürger seit 1998 mit dem Palma – einer
Parallelwährung zum brasilianischen Real.
Der Palma ist nur im Slum gültig, kann also
nicht abfliessen in die Wirtschaftszentren
des Landes. Entsprechend bleibt die Wert-
dragon – MinenräumungsgerätAuf der ganzen Welt liegen schätzungswei-
se 45 Millionen Landminen im Boden. Mo-
natlich verstümmeln oder töten diese
«Kriegsreste» bis zu 1500 Menschen. Her-
kömmliche Minenräumungsgeräte entfer-
nen Minen, indem sie sie aufbrechen oder
sprengen, was gefährlich für die Menschen
in der Umgebung sein kann. Der Dragon
lässt die Minen ausbrennen, statt sie zu
sprengen. Er lässt sich mit einem tragbaren
Bausatz und Materialien aus der Umgebung
herstellen und ist so einfach zu bedienen,
dass keine teuren Experten für den Einsatz
vonnöten sind.
Hot dry rock – tiefengeothermieFossil gewonnene und überhaupt Energie
wird knapp. Ein neues Verfahren setzt auf
Erdwärme: Im Erdinneren herrschen Tempe-
raturen bis zu 6000 Grad Celsius. Schon in
einem Kilometer Tiefe kann es 100 Grad heiss
sein. Beim Hot-Dry-Rock-Verfahren wird
Wasser in das tiefliegende, heisse Gestein
gepresst und anschliessend an die Oberflä-
che gepumpt, wo es in Kraftwerken zur
Strom- und Wärmeerzeugung genutzt wird.
Lotus-effekt – Vorbild naturSie wächst im Sumpf, ist aber stets makel-
los sauber: die Lotuspflanze. Legt man ein
Lotusblatt unter das Mikroskop, zeigt sich,
dass die Oberfläche zerklüftet ist, Schmutz-
partikel finden keinen Halt auf den kleinen
Erhebungen. Deutsche Wissenschaftler ha-
ben Dachziegel, Anstriche und Lacke entwi-
ckelt, die den Lotus-Effekt kopieren. Sie er-
möglichen es, Gebäude zu bauen, die sich
selbst reinigen und resistent sind gegen
Schimmel- und Algenanfälle.
schöpfung vor Ort, es entstehen Arbeitsplät-
ze, die Lebensbedingungen verbessern sich.
Nach dem Vorbild von Fortaleza wollen sich
hunderte von Gemeinden – vor allem auf der
Südhalbkugel und seit den jüngsten Krisen
auch in Europa und den USA – mit einer Re-
gio- bzw. Alternativwährung aus der Abhän-
gigkeit von den grossen Finanzplätzen, wo
Geld dahin umgeleitet wird, wo es kurzfristig
am meisten Profit bringt, befreien.
Mikrokredite – kleine darlehen, grosse WirkungBei Kleinstkrediten für Arbeiter in Entwick-
lungsländern ist die Rückzahlquote weit hö-
her als die Rückzahlquote bei Megadarle-
hen an deren Heimatländer. Das heisst: Es
ist lohnenswerter, einem senegalesischen
Kleinbauern Geld zu leihen, als der senega-
lesischen Regierung. In Bangladesch tut
dies die «Grameen Bank» seit langem
erfolgreich. Die Kreditnehmer, ausschliess-
lich Frauen, werden geschult und unter-
stützt, damit ihre Geschäftsidee auch
Erfolg haben kann.
school for peace – Israelisch-palästinen-sische friedensschuleDer Israel-Palästina-Konflikt ist ein weltpo-
litisches Dauerthema. Grosse Mächte gera-
ten als Stellvertreter der einen oder ande-
ren Seite aneinander, der Nahe und Mittlere
Osten kommen ob des Konflikts nicht zur
Ruhe. Im Dorf Neve Shalom / Wahat al Salam
gibt es die «School For Peace», wo Araber
und Juden zusammentreffen, ehrliche Ge-
spräche führen und nicht selten Freunde
werden. 35000 Menschen aus den verschie-
densten Gesellschaftsschichten haben bis-
lang am Programm teilgenommen.
www.euro26.ch 35
Thema
open-Source-Schulbücher – wissen für alleBildung ist der Schlüssel zum Erfolg. Welt-
weit gehen 115 Millionen Kinder nicht zur
Schule, 875 Millionen Erwachsene sind An-
alphabeten. Gemeinsam ist diesen Men-
schen, dass sie arm sind und kaum Chancen
auf eine bessere Zukunft haben. Bücher
sind teuer. Rund die Hälfte des Preises ma-
chen Verlags- und Autorenrechte aus. Mit
der Creative-Commons-Lizenz – einer Al-
ternative zum absoluten Copyright – können
Autoren ihre Werke zu Bildungszwecken
freigeben.
mykoremediation – mit Pilzen verseuchtes Land sanierenDer Wissenschaftler Paul Stamets sagt,
Pilze können unsere verseuchte Welt ent-
giften. Stamets hat bewiesen, dass einige
Pilze eine Giftmüllhalde in einen grünen
Hügel umwandeln können. Die Pilze neh-
men die Toxine über ihre Sporen auf, der
Boden wird wieder fruchtbar und ein neues,
lebendiges Ökosystem entsteht. In den Pil-
zen bleiben danach keine Rückstände.
weisse Dächer = Kühle häuserDunkle beziehungsweise schwarze Flächen
heizen sich schneller und mehr auf, wenn
sie der Sonneneinstrahlung ausgesetzt
sind. Die meisten Dächer in unseren Städ-
ten sind traditionell dunkel – einen vernünf-
tigen Grund für ein dunkles Dach gibt es
nicht. In den darunterliegenden Gebäuden
wird es entsprechend heiss, es muss kühle
Luft zugeführt werden. Ein helles Dach
kann den Energieverbrauch der Klimaanla-
ge (Klimaanlagen sind wahre Energiefres-
ser und belasten die Stromnetze stark) aber
um bis zu 40 % senken.
Die «School For
Peace» ist die
einzige Schule in
Israel, wo jüdische
und palästinensiche
Kinder gemeinsam
lernen.
Eine Bohrmaschine
sollte man mieten
statt kaufen. Man
braucht sie höchs-
tens ein paar
Minuten im Jahr.
Das Operngebäude von Sydney, Wahrzeichen
der Stadt, imitiert in seiner Form ein
Schiff mit vollen Segeln. Das weisse Dach hilft
aber auch Energie zu sparen.
36
Die Karte, Die auch ein ticKet ist
Man sieht es ihr auf den ersten Blick nicht an, aber in der euro26 smartcard
steckt jede Menge High-Tech. Dazu gehört unter anderem ein
«Access-Chip», der die Karte in ein elektronisches Ticket und einen Velo-
oder Autoschlüssel verwandelt. Damit geniesst du noch mehr Freiheit,
jederzeit und an jedem Ort.
Buchen, Bezahlen, eintreten – alles mit einer KarteDer integrierte Access-Chip macht die smart-
card zum elektronischen Ticket. Der Ablauf
ist einfach: Unter www.libertyaccess.ch
buchst du den gewünschten Event. Auf dem
Portal stehen dir vergünstigte Tickets für
Sportevents, Konzerte, Theateraufführungen
oder diverse Skigebiete zur Verfügung. Au-
sserdem kannst du Mobility-Mietautos und
Fahrräder von velopass online buchen und die
Karte als Schlüssel benutzen. Die Tickets
werden nach dem Kauf automatisch deiner
euro26 smartcard verrechnet und direkt auf
die Karte geladen.
schlange stehen war gesternStundenlanges Anstehen an der Abendkas-
se oder am Skilift ist kein Thema mehr.
Dank dem eingebauten RFID-Chip kannst du
deine Karte nämlich einfach ans Lesegerät
halten und erhältst sofort Eintritt. Das Ti-
cket, welches du vorher auf die Karte gela-
den hast, wird via Funk erkannt und du spa-
zierst ohne Mühe ins Stadion oder auf die
Skipiste. Das spart nicht nur Zeit und Ner-
ven, sondern schont auch deine Finanzen:
Als smartcard-Besitzer profitierst du von
zusätzlichen 25 % Rabatt auf Mietvelos von
velopass und bis zu 30 % auf Skitickets.
Kostet wenig, Bringt vielDie euro26 smartcard von Cornèrcard gibt’s
in zwei Variationen: Als Kreditkarte oder als
Prepaidkarte. Beide kosten dich als euro26
Member nur CHF 25.– pro Jahr (Nicht-Mem-
ber zahlen CHF 50.–). Alle Leistungen und
die über 2000 Rabatte der normalen euro26
Karte bleiben natürlich bestehen.
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ich war noch niemals in new York Ab 1. November 2012, Theater 11, Zürich
Das Musical «Ich war noch niemals in New York» mit den Songs von
Udo Jürgens erzählt von Sehnsüchten, Träumen und der Suche nach
einem erfüllten Leben. Im Mittelpunkt steht die erfolgreiche Fern-
sehmoderatorin Lisa Wartberg. Ausgelastet durch ihre Karri-
erepläne vernachlässigt sie ihre Mutter Maria. Die lebenslustige
alte Dame fühlt sich abgeschoben und beschliesst kurzerhand, ihre
grosse Liebe Otto Staudach in New York unter der Freiheitsstatue
zu heiraten …
Zu gewinnen : 3 x 2 Ticket s fü r d ie Vorpremiere am 25 .10.2012 ,
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kristofer astrom19. September 2012, ISC, Bern
Kristofer Åström wurde bekannt als Frontmann der schwedischen
Post-Hardcore-Band Fireside. 1998 startete er seine Solokarriere
als Singer-Songwriter. Åström klingt im Grunde nach melancholi-
schem Country und Folk, hat im Verlauf seiner 13 Alben aber immer
öfter auch sonnige Töne von sich gelassen. Sein neues Album
«From Eagle To Sparrow» präsentiert sich bodenständiger und viel-
fältiger als seine Vorgänger, erzählt von Einsamkeit, Hoffnungslo-
sigkeit, aber auch von neuen Anfängen und Liebe. Live ist der Gitar-
renvirtuose ein unvergessliches Erlebnis.
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tohu-Bohu-festival 7. bis 8. September 2012, Siders
Das achte Tohu-Bohu-Festival bietet zwei Tage lang besten Hip-
Hop, Rock und Electro. Ersteres Genre vertritt die Marseiller Posse
IAM, welche seit fast zwei Jahrzehnten erfolgreich im Biz mitmischt
und für seine Live-Shows berüchtigt ist; für Rockiges sind The
Shoes besorgt und Elektronisches kommt zum Beispiel von Nemoy.
Ein kleines, feines Festival mit grossen Highlights!
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38
TOE22. September 2012, Bad Bonn, Düdingen
Schon mal von Math-Rock gehört? Nein? Toe aus Japan ist ein Trio,
das sich diesem Genre verschrieben hat. Math-Rock ist eigentlich
nichts anderes als experimenteller Rock – vorzugsweise rhyth-
misch komplex und gitarrenlastig. Nichts für einfache Gemüter.
Wer sich der Sache aber hingibt, dem könnte sich eine neue Welt
auftun. Im Falle von Toe noch viel eher, die Band hat in Insider-
Kreisen nämlich Kultstatus.
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WE HAVE BAND19. September 2012, FRI-SON, Fribourg
Als 2010 der Erstling des Londoner Trios erschien, hatte die Band
mit ihren zahlreichen Liveauftritten schon heftig von sich reden ge-
macht – der federnde Synthie-Pop von Deborah & Thomas DP und
Darren Bancroft hatte schnell eine treue Anhängerschaft gefunden.
Mit dem zweiten Album «Ternion» wird nun der eingeschlagene Weg
konsequent weitergegangen bzw. -getanzt.
Zu gewinnen : 2 x 2 Ticket s , Tei lnahme:
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SONIC29. September 2012, St. Jakobshalle, Basel
Im Frühling verzauberte die Sonic mit einer bahnbrechenden La-
sershow. Für die Herbstausgabe heisst das Motto «Karneval» –
mehr verraten die Veranstalter noch nicht. Musikalisch beglücken
den Event alte Bekannte der Hardcore- und Trance-Szene, darunter
Showtek, Noise controllers, Mario Piu, Tatana, Dave202 und Mind-X.
Zu gewinnen : 5 x 2 Ticket s , Tei lnahme:
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7.9 .12 In fos : www.sonic .ch , Vor verkauf :
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CArlO lIO22. September 2012, Club Borderline 2.0, Basel
Was haben Sven Väths Cocoon Recordings, Dubfires SCI-TEC-Label
und Carl Cox Intec-Imprint gemeinsam? Genau: Carlo Lio hat auf all
diesen weltweit renommierten Dance-Labels seine Platten veröf-
fentlicht. Der Kanadier gehört zur Spitzenklasse der internationa-
len DJ-Szene und wird von Kritikern und Publikum für seine erfri-
schende Spielart, die sich im Triangel aus Techno, Minimal und
House bewegt, gefeiert.
Zu gewinnen : 2 x 2 Ticket s , Tei lnahme:
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eventsevents
hip hop Festival6. Oktober 2012, Komplex 457, Zürich
Die Openair-Saison nähert sich ihrem Ende, nicht aber die Festival-
Saison. Anfang Oktober findet heuer zum ersten Mal das «Hood-
stock» statt – ein Indoor-Festival, welches sich ausschliesslich der
Hip-Hop-Materie widmet. Dargeboten wird lokales Schaffen von
den Sweethome Soldiers und Anya Lou, Deutsch-Hip-Hop von Dei-
neltan, Greckoe und B-Tight, und amerikanisches Beat- und Reime-
Gut von Shabazz The Disciple, Keith Murray und Lloyd Banks.
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Kv-Fäscht6. Oktober 2012, KU Business School, Zürich
Mit der letzten Ausgabe feierte das KV-Fäscht sein 20-jähriges Be-
stehen. Kaum eine Party kann sich einer so langen Tradition und
grossen Beliebtheit rühmen. Gross gemacht haben das KV-Fäscht
prominente Acts, die in den vergangenen zwei Jahrzehnten zum
Beispiel DJ Bobo, Scooter oder DJ Antoine hiessen. In der kommen-
den Ausgabe gibt sich u. a. Parodie-Superstar Müslüm die Ehre. Es
darf also gelacht und getanzt werden.
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thunderdome10. November 2012, Sportcenter, Huttwil
Es gibt Anlässe, die in der Technoszene jeder kennt. Einer davon
war schon in den 90er Jahren auf jeder Heckscheibe zu sehen. Die
legendäre Thunderdome aus Holland. Nun kommt dieser Giga-
Event in die Schweiz und wird alle Hardcorefans in Ekstase verset-
zen, denn die Leute mögen es hart, härter und noch härter. Selten
hat die Technogemeinde so sehnsüchtig auf eine Party gewartet wie
auf die Thunderdome.
Zu gewinnen : 5 x 2 Ticket s , Tei lnahme:
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Birdy nam nam25. Oktober 2012, Bierhübeli, Bern
Kein hungriges Federvieh, sondern heisser Scheiss aus Frankreich:
Birdy Nam Nam haben den schrägen Bandnamen einem Zitat von
Peter Sellers aus dem Filmklassiker «The Party» entlehnt. Die vier
Turntable-Akrobaten, die ihren Aufstieg mitunter der Schützenhilfe
von Justice verdanken, hobeln die Electro-Platten, dass es in die
Hüften geht und für immer im Gedächtnis bleibt.
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40
Club borderline 2.0Im Club «Borderline» geben sich die besten
elektronischen Musik-Acts der Welt Wo-
chenende für Wochenende die Mischpult-
regler in die Hand. Kaum ein Künstler von
Weltformat, der hier noch nicht zu Gast ge-
wesen ist: Richie Hawtin, Sven Väth, Jeff
Mills, Laurent Garnier, Dave Clarke u. v. a. m.
Auf zwei verschiedenen Floors und mit ei-
ner Kapazität von 500 Personen feiert ein
bunt gemischtes Publikum aus dem gesam-
ten Grenzgebiet Schweiz-Deutschland-
Frankreich zu den angesagtesten Sounds.
www.clubborderl ine .ch
iSCDer ISC Club ist eine von Berns heissesten
Adressen, wenn es um Live-Musik aus dem
alternativen Bereich geht. Manch eine Band
aus dem In- oder Ausland, welche heute Sta-
dien füllt, stand in ihren Anfängen auf der
Bühne des ISC. An den Wochenenden stei-
gen im ehemaligen Studenten-Club jeweils
legendäre Party-Reihen mit den Schwer-
punkten Indie, Alternative, 80s, Electro, Ol-
dies oder Hip-Hop.
www.i sc-club.ch
neue FixSterne am euro26 Partyhimmel
Als euro26 Member hast du vier neue Gründe zum Feiern: Vier Clubs, jeder für sich eine Institution in seiner Region,
bieten dir ab sofort mehr.
www.euro26.ch 41
events
club escherwyssDas Escherwyss mit seinen legendären
Formaten «Pure 90s», «Magnetic» und
«Velvet» ist bereits ein alter Hase im Zür-
cher Nachtleben. Im Mai 2008 eröffnete das
Escher wyss als Bar, Lounge und Mittags-
Restaurant. Am ersten September-Week-
end 2008 wurde das Escherwyss, das sich
an der Hardstrasse 305 beim Escher-Wyss-
Platz vis-a-vis des 4. Akt befindet, als Club
lanciert.
www.escherwyss .com
Gare de lionVom gediegenen Blueskonzert über die wil-
de Elektroparty bis zum improvisierten Po-
wer-Point-Karaoke: Es gibt vielfältige Grün-
de, den Abend oder gar die ganze Nacht im
Gare de Lion zu verbringen. Der Gare de Li-
on ist der Wiler Kulturbahnhof und damit der
Nach folger der altehrwürdigen Remise, die
viele Jahre als Clubkultur-Bastion in der
Ostschweiz funktionierte und deren Kern-
werte – persönliche Atmosphäre, günstiger
Eintritt und faire Barpreise – der neue Kul-
turbetrieb übernommen hat.
www.garedelion .ch
clubs
42
Der Durst-killer
Wenn der Körper nach Erfrischung
schreit, solltest du zum richtigen
Getränk greifen. Apfelschorle (ein Mix aus
Apfelsaft und Mineralwasser) ist
vitaminreich, kalorienarm und bringt dich
schnell wieder auf Trab. Der
perfekte Durstlöscher für jede Situation.
iDeal für sportlerWer Sport treibt, schwitzt. Dabei gehen
nicht nur Flüssigkeit, sondern auch wichtige
Nährstoffe verloren. Spezielle Sportdrinks
sind zwar gut, kosten aber viel und sind
meistens nur für Profiathleten von Vorteil.
Apfelsaft in Form von Apfelschorle dagegen
ist günstig, gesund, kalorienarm und wirkt
besonders isotonisch. Der im Apfelsaft ent-
haltene Fruchtzucker gelangt schnell ins
Blut und bringt deinem Körper im Handum-
drehen die ver lorene Energie zurück.
Die Mischung Macht’sApfelschorle ist eine Mischung aus Apfel-
saft und Mineralwasser. Als ideal gilt ein
Mischverhältnis von 1:1. Für Sportler ist es
empfehlenswert, ein nicht allzu kohlensäu-
rehaltiges Wasser zu wählen. Kohlensäure
erfrischt zwar, kann aber die Magenwand
ausdehnen. Und das fühlt sich beim Sport
dann unangenehm an. Für den extra Fri-
schekick kannst du Apfelschorle mit einer
Scheibe Zitrone garnieren.
natürlicher nährstofflieferantIm Apfelsaft bzw. in der Apfelschorle ste-
cken viele wichtige Nährstoffe. Zum einen
sind das Mineralstoffe wie Kalzium, Magne-
sium, Natrium oder Eisen. Zum anderen
aber auch Vitamine wie Beta-Karotin, B-Vi-
tamine und eine Dosis Vitamin C. Dank die-
sem Nährstoff-Mix ist Apfelschorle nicht
nur ein optimaler Durstlöscher, sondern
kann sich auch positiv auf deine Gesundheit
auswirken und sogar Herz- und Kreis-
lauferkrankungen entgegenwirken.
Mehr zum Thema Apfelsaft findest du unter
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Der Durst-killer
Wenn der Körper nach Erfrischung
schreit, solltest du zum richtigen
Getränk greifen. Apfelschorle (ein Mix aus
Apfelsaft und Mineralwasser) ist
vitaminreich, kalorienarm und bringt dich
schnell wieder auf Trab. Der
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tergebieten überhaupt. Inmitten eines Nati-
onalparks liegt unser Ziel – Paklenica, der
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für alle Leistungsstufen, egal ob Amateur
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Katzensprung vom Meer entfernt und schö-
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46
Meine Freundin Nadine wartet auf der Ter-
rasse auf den selbst gemachten Pfeffer-
minztee. Am besten schmeckt dieser im
Sommer – jetzt. Ich liebe diese Jahreszeit:
Die Abende ziehen sich in die Länge, endlich
kann man die Beine bräunen, keine Halstü-
cher oder Handschuhe gehen verloren und
die Erdbeeren schmecken besonders süss.
Das Leben scheint einfach ein wenig unkom-
plizierter zu sein. Besonders späte Nach-
mittage wie dieser erfreuen mein Gemüt.
Auch mein Geburtstag ist im Sommer. Doch
mittlerweile hält sich die Freude auf diesen
Tag in Grenzen, man wird ja nur älter. Ich
frage mich, ob ich mit den Jahren auch wei-
ser geworden bin? Sollte man mit dem Äl-
terwerden nicht immer besser wissen, was
man vom Leben will? Ich bin mit meinen 25
Jahren weiterhin kreuz und quer unterwegs.
Zwar habe ich eine solide Ausbildung in der
Tasche, etliche Stempel im Pass, Berufser-
fahrung in verschiedenen Bereichen, einen
liebevollen Freundeskreis, eine tolle Fami-
lie und sogar einen Freund, doch was ich
wirklich erreichen will oder was ich vom Le-
ben erwarte, das ist mir noch nicht so klar.
Anders meine Freundin – sie weiss, was sie –
zumindest als Nächstes – erwartet. Ein Kind.
Nadine ist im 8. Monat schwanger. Schon bald
wird ihr Leben auf den Kopf gestellt und die
Hauptrolle wird ein kleiner Satansbraten
spielen. Auch er wird früher oder später sei-
nen Platz in dieser ungerechten und verrück-
ten Welt suchen müssen. Doch bis dahin geht
es noch ein Stück. Ich schnappe mir zwei Glä-
ser und den Krug aus dem Kühlschrank.
Nadine findet den Eistee erfrischend. Ich
schenke ihr ein bisschen nach und höre ihr
zu, wie sie von ihrer wohlbehüteten Kindheit
erzählt. Sie wünscht sich für ihr eigenes
Kind mehr Freiheiten, als sie hatte. Freihei-
ten, die im Idealfall dazu führen könnten,
unterschiedliche Denkweisen kennenzuler-
nen. Das Kind könnte dadurch eine gesunde
Toleranz sowie ein gutes Selbstvertrauen
entwickeln. Daran mangle es vielen Men-
schen hier, meint Nadine. Wäre auch schön,
wenn es irgendeinmal das Verlangen hätte,
in einem anderen Land zu leben, in fremde
Kulturen einzutauchen – auch wenn es nur
für eine kurze Zeit ist. Ob es ihr in der
Schweiz denn nicht gefalle, frage ich sie. Sie
schweigt für einen kurzen Moment und fügt
dann an, dass die Schweiz ein tolles Land
für eine Familie sei. Kinder können soweit
ungestört auf der Strasse spielen, jeder er-
halte die Chance auf Bildung. Und je nach
Ort treffe man tatsächlich auf unterschied-
liche Kulturen, die sich gegenseitig heraus-
fordern und stimulieren. Nadine schätzt die
heiss diskutierte Multikulti-Schweiz.
Ich überlege mir, ob man überhaupt Erwar-
tungen an das Kind haben sollte. Oder sollte
man eher Erwartungen an sich selbst in der
Mutterrolle haben? Auch ich schenke mir
Tee nach und will wissen, ob sie sich über-
haupt bereit fühlt für ein Kind. In der heuti-
gen Zeit scheint vieles dagegenzusprechen,
Kinder zu kriegen. Es schwächt die finanzi-
elle Situation und schränkt die individuelle
Flexibilität ein. Doch ich merke, dass diese
Argumente für diese junge Mutter total irre-
levant sind. Viel grösser ist die Neugier und
die Freude, diese verantwortungsvolle Auf-
gabe in Angriff zu nehmen und daraus be-
dingungslose Liebe zu erfahren.
Ich will wissen, ob es Nadine traurig ma-
chen würde, wenn ihre Erwartungen nicht
eintreten. Sofort antwortet sie, dass sie ein-
fach nur hofft, ihr Kind möge Glück und Er-
füllung finden. Egal ob in der Schweiz, auf
einer Pfefferminzplantage in Indien oder
sonst wo. Nadine plaudert ein bisschen wei-
ter, mit einem Ohr höre ich zu, schaue der
Abendsonne entgegen und merke, wie viel
Spass es mir macht, zwischendurch ein
bisschen genauer über die Zukunft nachzu-
denken. Welche Spuren will ich hinterlas-
sen? Beruflich? Privat? Alleine? Im Team?
Als Familie. Platz, um gute, gesunde Wur-
zeln zu schlagen, gibt es ja immer noch. Äl-
ter wird man so oder so.
Die Hoffnungen einer jungen Mutter
Tex t : STefanie Bracher , i l lu s t rat ion : jonaS BechSTein
Nadine ist Ende 20 und erwartet ein Kind. Es könnte jetzt, wo dieser
Artikel erscheint, schon auf der Welt sein. Ihre Freundin
Stefanie hat die Hoffnungen der werdenden Mutter im Gespräch aufgenommen
und mit ihren eigenen Zukunftsgedanken verwoben.
4
euro26 MaGaZIN 3, Herbst 2012, www.euro26.cH
Herausgeber SJAG, Belpstrasse 49, CH-3000 Bern 14, Tel. 031 387 12 00, Fax 031 387 12 01, [email protected], www.euro26.ch Abonnement
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