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Ideenkammer Oktober 2014 DAS MAGAZIN ZUM THEMA INNOVATION Tirol hat Köpfchen Inspiration zur Umsetzung von Innovationen Die diesjährigen Gewinner Tiroler Innovationspreis 2014: VERLÄSSLICHER PARTNER FÜR DEINE BESTEN IDEEN

Magazin Ideenkammer 2014

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Das Magazin zum Thema Innovation

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IdeenkammerOktober 2014

DAS MAGAZIN ZUM THEMA INNOVATION

Tirol hat KöpfchenInspiration zur Umsetzung von Innovationen

Die diesjährigen GewinnerTiroler Innovationspreis 2014:

IdeenkammerVERLÄSSLICHER

PARTNER FÜR

DEINE BESTEN

IDEEN

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Tirol ist ein starker Standort. Dafür sorgen du und mehr als 40.000 Unternehmen mit viel Mut, großem Fleiß und täglich neuen Ideen. Wir sind stolz auf dich. Wir kämpfen für dich. Und wenn es sein muss, gehen wir für dich auf die Straße. DEINE UNTERNEHMERKAMMER

WKO.at/tirol

DEINE KAMMER

KÄMPFT.

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M it der zunehmenden Globalisierung rückt die Welt von Jahr zu Jahr näher zusammen. Damit steigt nicht nur das Potenzial für Handel und Wissenstransfers, sondern auch der Konkurrenz-

druck. Selbst Unternehmen, die in völlig unterschiedlichen Märkten gewachsen sind, treffen nun in direktem Wettbe-werb aufeinander. Um in dieser neuen Welt Erfolg zu haben, gilt es, sich hervorzutun. Langfristig ist das nur den Bewer-bern möglich, denen es gelingt, sich durch Innovationen abzuheben und ihre eigenen Nischen zu schaffen. Gerade deswegen ist es für kleinere Wirtschaftsräume unerlässlich, regionale Innovationsträger in ihrer Kreativität und bei der Entwicklung von Neuerungen zu unterstützen.

Zum einen geht es darum, die hart erarbeitete Basis zu erhalten. Die Marke Tirol hat sich über Jahrzehnte einen Namen aufgebaut und steht auch international als Garant für Leistung. Nun gilt es, diesen Anschluss nicht zu verlieren und am Ball zu bleiben. Zum anderen birgt die Globalisie-rung sehr wohl auch Chancen in sich. So sehen nicht mehr nur die Nachbarländer, sondern die ganze Welt zu.

Editorial

Von Tirol aus die Welt erobern

Auf diese Weise können selbst kleine Standorte wie Tirol sich weltweit behaupten und sind nicht auf bereits etablierte Global-Player angewiesen, um den Schritt ins internatio-nale Rampenlicht zu tun. Das ist ein Vorteil, den vor allem Kleinunternehmen für sich nutzen können. Sie bringen genau die Flexibilität mit, die Großkonzernen oft fehlt und sich langfristig auch mit großen Budgets nicht aufwiegen lässt. Ihnen steht mit der richtigen Entwicklung zur richtigen Zeit die Welt offen – wenn sie ausreichend Unterstützung erhal-ten, um ihre Idee auch umzusetzen. Besonders in einem Gastgeberland Tirol darf Innovation aber nicht nur auf Technologie beschränkt bleiben. Neuerun-gen haben viele Gesichter und sind in allen Bereichen nicht nur möglich, sondern auch zu finden. Dabei gilt es, sich auf die Stärken der Region zu berufen und auf deren stabilem Fundament zu bauen. Egal ob in den Bereichen Technik, Geschäftsmodell-Gestaltung oder am Dienstleistungssektor: Tirol hat viel zu bieten und noch viel mehr Potenzial. Der Beweis dafür wird nicht zuletzt mit dem Innovations-preis angetreten. Mit ihm prämieren die Wirtschaftskammer und das Land Tirol den Mut und die Kreativität einer kleinen Auswahl all jener Unternehmen, die dazu beitragen, die Wertschöpfung in Tirol und die internationale Sichtbarkeit von Tirol zu steigern. Doch dieses Magazin ist nicht nur als Applaus und Ansporn zu verstehen, sondern auch als Inspira-tion. Es richtet sich zugleich an Unternehmer, kreative Köpfe und alle, die schon einmal eine hervorragende Idee hatten, aber nicht die Möglichkeiten, sie umzusetzen. Mit Leitfäden, Tipps und Kontaktdaten bietet die Wirtschaftskammer Tirol Ihnen auf den folgenden Seiten eine Hilfe dabei, Ihre Idee zu verwirklichen und Ihr volles Potenzial zu entfalten. +

Egal ob in den Bereichen Technik, Geschäftsmodell-Gestaltung oder am Dienstleistungssektor: Tirol hat viel zu bieten und noch viel mehr Potenzial.

Dr. Jürgen BodenseerPräsident der Wirtschaftskammer Tirol ©

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ImpressumHerausgeber: Wirtschaftskammer Tirol, Abteilung Innovation & Technologie · Medieninhaber und Verleger: TARGET GROUP Publishing GmbH, Brunecker Straße 3, 6020 Innsbruck, Tel. +43 (0)512 / 58 60 20, Fax +43 (0)512 / 58 60 20-2820, [email protected], www.target-group.at · Redaktion: Daniel Feichtner, Ernst Spreng Grafik: Thomas Bucher · Herstellung: Raggl Druck, Innsbruck

Inhalt

06 Tiroler Innovationspreis Tirols höchste Auszeichnung für erfolgreiche Ideen

08 Innovation aus einem Guss Gewinner in der Kategorie Technik

11 Schutz & Strategie Mit angemessener Absicherung zum Erfolg

12 Die Sonnenstundenzähler Gewinner in der Kategorie Dienstleistungsinnovation

15 Der Markt als Innovationsquelle Wie Nachfrage und Technologie Neuerungen bedingen

16 Wachsame Matratze Gewinner in der Kategorie Konzept

19 Vom Konzept zur Innovation Mit dem richtigen Plan und mit Timing zum Erfolg

20 Unterstützung aus dem Internet Vier Webseiten, die innovative Unternehmer kennen sollten

22 Ökosystem Innovation Johann Füller und Gernot Bock im Gespräch

24 Die richtigen Partner Tiroler Institutionen bieten Unterstützung

25 Beratung auf dem Weg zur Innovation Tipps aus der Abteilung Innovation und Technologie der WK Tirol

26 Praktische Hilfe für die Patententwicklung Interview mit Michael Mairhofer

28 Richtig beraten Die Tiroler Beratungsförderung unterstützt Innovationsschaff ende

32 Kreativität ist Investition, nicht Ausgabe Interview mit Thomas Jank

34 Beratungsangebote für alle Fälle Die Servicestellen der Wirtschaftskammer Tirol

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Tiroler InnovationspreisMut und Einfallsreichtum machen sich bezahlt: Mit dem Innovationspreis verleihen die Wirtschaftskammer und das Land Tirol die höchste Auszeichnung für erfolgreiche Innovationen. Ausgewählt aus zahlreichen Beiträgen wurden auch diesmal wieder die besten Einreichungen in den drei Kategorien Technische Innovation, Dienstleistungs innovation und Bestes Konzept.

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Nominierte 2014

Kategorie Konzepte – BUCINATOR e.U., Kontaktfreie ambulante

Patientenüberwachung – Heliotherm Wärmepumpentechnik Ges.m.b.H.,

Entwicklung eines integrativen Gesamtenergiesystems – polychromeLAB GmbH, Polychromelab GreenRevolution

Thermostat Jacke

Kategorie Dienstleistungsinnovation – Golden Fly Sports GmbH, Golden Fly Series – Holzbauteam Tirol HTT15, htt15 – Holzhaus Konfigurator – Laserdata GmbH und STEPS e.U., VERTISOL –

weltweit erster großflächiger Fassadensolarkataster

Kategorie Technische Innovation (Produkte und Verfahren)

– LIEBHERR-HAUSGERÄTE LIENZ GMBH, Neuartige Supermarkttruhe

– Mattro Mobility Revolutions GmbH, Der Ziesel – Oroboros Instruments GmbH und OROBOROS Dr. Erich

Gnaiger e.U., Licht in die Kraftwerke der Zellen – O2k-Fluorometer

Zahlen zum Tiroler Innovationspreis 2014

Einreichphase: Anfang Mai bis Mitte JuliJury-Ergebnisse: Mitte August Verleihung: Mitte Oktober Jury*: 5 Mitglieder von Land Tirol, WK Tirol,

Standortagentur Tirol, Uni Innsbruck (Bereich Wirtschaft und Bereich Technologie)

Projekte: 39 Einreichungen aus Bereichen wie Energie- und Umwelttechnik, Pro-duktdesign, Informationstechnologie, Mobilität und Gesundheitswesen

Kategorien: 3Anzahl pro Kategorie: 18 Konzepte 9 Dienstleistungsinnovationen 12 Technische Innovationen

(Produkte und Verfahren)

* Eine weitere Aufgabe der Jury ist es, die Tiroler Entsendungen zum Staats-preis Innovation bzw. zu den Sonderpreisen Econovius und VERENA aus-zuwählen. Zum Bundeswettbewerb kann man nur einreichen, wenn man beim Landeswettbewerb ausgewählt wurde. Ein erfolgreiches Beispiel ist MED-EL; das Unternehmen wurde 2013 mit dem Tiroler Innovationspreis und 2014 mit dem Staatspreis Innovation ausgezeichnet.

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Evelyn Geiger-Anker,Direktorin der Wirtschaftskammer Tirol

Frau Geiger-Anker, was bedeutet für Sie Innovation?Evelyn Geiger-Anker: Der deutsche Autor Eugen Roth hat es wie folgt auf den Punkt gebracht, was Innovation heißt: Umdenken nämlich, genauer gesagt neu denken. Ausgetre-tene Pfade kann jeder beschreiten, aber neue Wege gehen ist immer schwierig. Wir wollen Tiroler Unternehmern Mut machen, diesen Weg zu gehen und innovativ zu werden.

Warum ist der Tiroler Innovations preis so wichtig für die Wirtschaftskammer Tirol?Tirols wirtschaftlicher Erfolg stützt sich vor allem auf den Erfindergeist unserer Unter-nehmerinnen und Unternehmer. Nur wenn diese Innovationsbegeisterung auch weiterhin hochgehalten und unterstützt wird, ist unser Wohlstand auch weiterhin gesichert. Wir als Wirtschaftskammer sehen es als unsere Auf-gabe, diese Innovatoren zu unterstützen und vor den „Vorhang“ zu holen.

Wie kann die Wirtschaftskammer dabei konkret helfen?Engagierte Unternehmer und Pioniere sollen sich auf das Wesentliche konzentrieren können: innovative Produkte und Neuerungen mit wirt-schaftlicher Zukunft. Wir versuchen, Ihnen bei Markteinführung, Förderungen und Beratungen eine hilfreiche Hand zu reichen. +

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D ie meisten Geräte werden im Laufe der Zeit weiterentwickelt. Dank der schrittweisen Verbesserung passen sie sich von Generation zu Genera-

tion der Technologien an und bleiben so am neuesten Stand. Ein Team von Liebherr hat nun den Sprung nach vorne gewagt und sich dazu entschlossen, nicht nur mit der aktuellen Tech-nik Schritt zu halten, sondern gewissermaßen das Rad neu zu erfinden. Ziel des Projekts war es, die Einzelhandels-Kühltruhe von morgen zu entwickeln. Das Gerät sollte sowohl mit neuesten Fertigungsmetho-den hergestellt werden als auch im Betrieb über die aktuellsten Features verfügen. Dazu hat sich Liebherr einen kompetenten Partner gesucht, erzählt Thomas Gruidl. Er leitet das Team, das den Gehäuseaufbau des Gerätes und die dafür verwendete Verfahrenstechnik entwickelt hat: „Wir haben das Konzept gemeinsam mit dem Kunden erstellt. So entstand die perfekte

Anstatt ein vorhandenes Produkt zu verbessern, hat sich Liebherr in Kooperation mit einem renommierten deutschen Lebensmitteldiscounter daran gemacht, die Einzelhandels-Kühltruhe komplett neu zu erfinden.

Innovation aus einem Guss

Synergie aus unserem Technologie-Know-how und der weitreichenden Praxiserfahrung der Supermarktkette.“ Am Anfang stand dabei ein „Brief an das Christkind“, wie Gruidl die erste Liste der Anforderungen an den Prototypen nennt. Darin brachten sowohl die Techniker und Industriedesigner als auch das Management des Leitkunden alle ihre Wünsche unter, die das neue Gerät erfüllen sollte.

Sprühen statt BauenBei der Herstellung des Korpus der Kühl-truhe haben Gruidl und sein Team auf eine ungewöhnliche Methode gesetzt. Anstatt das Gehäuse aus einzelnen Stahlblechteilen zusammenzusetzen, entschieden sich die Ent-wickler dazu, es zu sprühen. Dazu wurde erst ein Werkzeug im gewünschten Design gebaut, das als „Backform“ für das Produkt dient. In diesen Hohlkörper sprühen die Entwickler dann mehrere Polyurethan-Schichten. Die äu-

Thomas Gruidl, 5. v. l., mit einem Teil des Entwicklerteams von Liebherr und ihren Mitarbeitern

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Die Gehäuse der Kühltruhen werden in speziell angefertigten Formen gesprüht und können so innerhalb von 45 Minuten gefertigt werden.

Gewinner in der Kategorie:

Technische Innovation

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ßere, aus einem hochwertigen, sehr chemi-kalien- und lichtbeständigen Material, kann beliebig eingefärbt werden, ist nur 100 bis 200 Mikrometer dick und zeichnet sich durch hohe Flexibilität aus. Die zweite besteht aus mechanisch stabilem, sehr biegesteifem Material. Diese wird je nach Bedarf mit zwei bis fünf Millimetern mindestens zehn Mal so dick aufgetragen. So schützt die dünnere die dickere Schicht vor Umwelteinflüssen und die Kombination aus zäher Außenhaut und harter Innenschale macht das Gehäuse mindestens ebenso stabil wie der bislang übliche Blechmantel. „Das grundsätzliche Prinzip dieser Polyurethan-Sprühtechnik wird seit einer Weile angewandt“, erklärt Gruidl. „Aller-dings sind wir die ersten, die sie für die Herstellung kompletter Außenhüllen in dieser Größe nutzen.“ Die Vorteile liegen auf der Hand. Durch das Sprühen können komplexe geometrische Formen umgesetzt werden. Ähnliche Formgebungen aus gebogenen Blechteilen würden die Kosten extrem in die Höhe treiben. Dank der Sprühtechnik können diese nun vergleichsweise günstig hergestellt werden und das Verfahren eignet sich hervor-ragend für eine zukünftige Automatisierung. „Dazu kommt die Ersparnis bei Transport und Lagerung“, meint Gruidl. „Blechteile müssen zwischen gelagert, geschweißt, abgedichtet und lackiert werden. Wir stellen das gesamte Teil in einem Produktionsschritt her – und das in nur 45 Minuten, ganz ohne Puffer in der Produktion, Lagerzeiten und an nur einer Arbeitsstation.“

Innenleben denkt mitNatürlich wartet auch im Inneren der neuen Truhen Hightech auf die Supermärkte und ihre Kunden. Anstatt der elektrischen Heizelemen-ten nutzen die Geräte die eigene System-

Das Polyurethan-Sprühverfahren eröffnet vielseitige Möglichkeiten für die Automatisierung.

wärme zum Abtauen, wodurch Herstellungs- und Energiekosten gespart werden. Für die Innenausleuchtung wurden energiesparende LEDs verbaut, die besonders wenig Wärme ab-strahlen. Dank dieser und anderer Maßnahmen benötigen die Kühltruhen im Betrieb 30 Prozent weniger Strom als aktuelle Modelle. Um die ge-nauen Leistungsdaten zu ermitteln, sind zudem Sensoren verbaut, die den Betriebszustand, die Temperatur, die Stromaufnahme und andere Daten sammeln und direkt an den Kunden weitergeben. So kann der Verbrauch zukünftig noch optimiert werden.

Ein Schritt in die ZukunftFür Liebherr war die Hightech-Kühltruhe nur der Anfang, erklärt Vertriebsleiter Lucas Nerud: „Anhand dieses Projekts konnten wir zeigen, wozu unsere Fertigungstechnik in der Lage ist. Ihr zukünftiger Einsatz beschränkt sich aber weder auf dieses spezifische Produkt, noch auf das Segment der Einzelhandelskühlsysteme.“ Der Konzern denkt bereits daran, weitere Produkte mit gesprühten Bauteilen auf den Markt zu brin-gen. Angedacht sind sowohl Kühleinrichtungen in Serie als auch individuelle, auf einen Auftrag-geber zugeschnittene Produkte, wie zum Beispiel Kühllösungen in Getränkeflaschenform. „Durch das Sprühen der Gehäuse können wir im wahrsten Sinne des Wortes aus alther-gebrachten Formen ausbrechen“, meint Nerud. „Und wir haben bereits Konzepte für völlig andere Bereiche der Komponentenfertigung, in denen die Technik neue Möglichkeiten eröffnen wird. Die Weiterentwicklung des Polyurethan-Sprühens wird die Herstellung verschiedenster Produkte beeinflussen und nicht zuletzt den Standort Lienz zusätzlich stärken.“ +

Die Jury sagt:

Dr. Marcus HoferLeiter Betriebsansiedlung & Standortentwicklung, Standortagentur Tirol

Liebherr punktet mit seiner Innovation bei einem zentralen Zukunftsthema: der betrieblichen Energieeffi zienz. Mit intensiver Forschung & Entwicklung konnte das Unternehmen echten Marktvorsprung erarbeiten. Damit sichert es hochwertige Arbeitsplätze am Standort Osttirol und die Wettbewerbsfähigkeit seiner Kunden, die beim zunehmend kostenbestimmenden Faktor Energie deutlich einsparen.

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Die Wirtschaftskammer und das Land Tirol verliehen den Innovati-onspreis 2012 an die polychromeLAB GmbH für die Entwicklung eines Oberstoff s, der durch angewandte Textilphysik je nach Be-darf wärmt und kühlt.

2012

Gewinner der Vorjahre

Technische Innovation

Das Spin-off der Uni-versität Innsbruck, die superTEXcomposites GmbH, wurde 2011 für die Kreation des frei formbaren splineTEX Verbundwerkstoff s aus faserverstärktem Kunst-stoff prämiert.

2011

Mit der Entwicklung des Bonebridge Knochen-leitungs-Hörimplantat-systems konnte die MED-EL Hearing Technology GmbH die Jury des Innovations-preises im Jahr 2013 überzeugen.

2013

Der Innovationspreis für eine technische Entwick-lung ging 2009 an die MP Sports Handels- und Produktionsgesellschaft mbH für den Einsatz von Adhäsionstechnologie beim Skitourenfell „Gecko“.

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Wir informieren und beraten Sie gerne persönlich oder telefo-nisch zu Schutzrechten, senden Ihnen auf Wunsch gerne eine unserer Informationsmails zu und organisieren monatliche Schutzrechtsprechtage mit Patentanwälten.

Diese fi nden in Innsbruck statt, man kann die Beratung aber auch von zuhause oder von unseren Bezirksstellen als Videokonferenz in Anspruch nehmen.

Wir informieren und

InfosP atente stellen ein Ausschlussrecht dar. In den Län-dern, wo das Schutzrecht gilt, dürfen andere die Erfindung nur mit Zustimmung des Patentinhabers verwenden. Die Patentschriften werden offenge-

legt und müssen nachvollziehbar formuliert sein, sodass ein Fachmann die Erfindung danach realisieren könnte. Will man genau das nicht, bieten andere Mittel wie Geheimhaltung den passenden Schutz. Welche Mittel aber genau gewählt werden, hängt von der bewusst oder unbewusst gewählten Strategie ab, und genau da haben laut Gernot Bock die meisten Unternehmen schon Schwierigkeiten. Selten ist die Schutzrechtstrategie irgendwie definiert. Der Wunsch ist immer maximaler Schutz bei minimalen Kosten – ein praktisch unlösbarer Wider-spruch. Hier setzt die Beratung an. Ausgehend von der produktspezifischen Verwertungs-absicht und den verfügbaren Ressourcen kann man die Vorgaben für den Umgang mit Schutzrechten ableiten. Eine der häufigsten Strategien, meist von Großunternehmen angewendet, ist die Sicherung der Handlungsfreiheit. Dem gegenüber steht der aktive Ausschluss der Mitbewerber – insbesondere bei KMUs erwünscht. Im Idealfall ist dies durch starke Schutzrechte oder geeignete Verträge erreichbar. Starkes Auftreten kostet aber auch Geld und Jungunterneh-men sind da eher auf Kostenminimierung bedacht, wofür sie Abstriche beim Schutzumfang machen müssen. Letztlich läuft also vieles auf das bekannte Dreieck Zeit – Kosten – Qualität hinaus. In der Beratung wird dementsprechend auf diese Aspekte eingegangen.

Schutz & StrategieNeue und gewerblich anwendbare Erfindungen auf allen Gebieten der Technik können mit Patenten und Gebrauchsmustern geschützt werden. Was dabei unter den Begriff „Erfindung“ fällt, ist im Gesetz nicht näher beschrieben. Aufgezählt wird, was nicht dazu zählt, wie zum Beispiel wissenschaftliche Theorien oder mathematische Methoden.

AUTOR: DI GERNOT BOCK

Auch die grundsätzliche Verwertungsabsicht für das neue Produkt hat großen Einfluss auf die Strategie und die daraus folgenden Maßnahmen. Will man etwa die Erfindung nicht selbst verwerten, sondern komplett verkaufen oder lizenzieren, ist die direkte Anmeldung einer so genannten PCT-Anmeldung ein passendes Mittel, gepaart mit einer umfangreichen Recherche aus professionellen Händen. Damit zögert man die kostenintensiven Patentierungsschritte möglichst lange hinaus und ist gleichzeitig über die Chancen der Erteilung bestmöglich im Bilde.

Nicht über das Ziel hinausDie gewählte Strategie muss dann auch stimmig zur überge-ordneten Strategie sein, sonst weiß die linke Hand nicht, was die rechte tut. Beispielsweise geht es komplett am Ziel vor-bei, wenn man für schnelllebige Produkte, die ohnehin nur ein paar Jahre am Markt sein oder sich bald wieder ändern werden, kostenintensiven Schutz aufbaut. Hier empfehlen sich eher Geheimhaltung, billige Abschreckungsmaßnahmen oder rascher Schutz durch Gebrauchsmuster und – falls anwendbar – den relativ günstigen Designschutz. Wenn man sicher ist, dass man ohnehin besser und schneller als die Konkurrenz ist, kann man auch defensive Veröffentlichungen in Betracht ziehen. Schlussendlich ist es wichtig, herauszuarbeiten, wo der Hauptmarkt und die Konkurrenzen sitzen, denn Schutzrechte gelten nur in den Ländern, in denen sie auch angemeldet werden. Und ob man dem Mitbewerb gegenüber offensiv oder defensiv agieren möchte. +

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Die SonnenstundenzählerMit Vertisol ist in Tirol ein Werkzeug entstanden, das dabei helfen kann, das volle Potenzial der Solarenergie zu nutzen.

E rneuerbaren Energiequellen, und damit auch der Solarenergie, gehört die Zukunft. Dessen sind sich Markus Posch, Geschäftsführer von Steps e.U.,

und Frederic Petrini-Monteferri von Laserdata GmbH, einem universitären Spin-off-Unterneh-men, sicher. Um das volle Wirkungspotenzial der Sonne auszuschöpfen, reicht es jedoch nicht, einfach Solarpaneele zu montieren. „Das wäre weder sinnvoll noch wirtschaftlich“, meint Posch. „Vielmehr muss erst erhoben werden, wo ausreichend Sonnenstrahlung eintrifft, um genügend Energie zu gewinnen.“ Zu diesem Zweck werden sogenannte So-larkataster entwickelt, die zeigen, auf welchen Flächen die Einstrahlung groß genug ist.

Anhand eines 3D-Stadtmodells kann die Sonneneinstrahlung über einen beliebigen Zeitraum berechnet werden.

„Bislang wurde aber nur das Potenzial von Dächern und Freiflächen erhoben“, erklärt Posch. „Die Fassaden, die zum Teil auch sehr lange beschienen werden, wurden ignoriert.“ Um Werte dieser Flächen berechen- und damit nutzbar zu machen, haben sich die beiden Tiroler Unter nehmer zusammengetan und das Vertisol-Verfahren entwickelt.

Digitale Städte in 3D„Als Ausgangspunkt liegt für Großstädte bereits ein digitales Stadtmodell vor“, beschreibt Petrini-Monteferri den Vorgang. „Dort ist jedes Gebäude bereits erfasst.“ Wenn solche Daten, wie in Tirol, nicht zur Verfügung stehen, greifen die Entwickler auf Laserscans zurück. Da diese

von einem Flugzeug aus aufgenommen werden, erfassen sie aber nur die Dächer und keine Fassaden. „Hier helfen wir uns mit einem Trick“, meint Petrini-Monteferri. „Wir erzeugen eine ‚virtuelle’ Fassade, indem wir die Eckpunkte des Dachs bis zum Boden verlängern.“ So entsteht eine relativ genaue Annäherung an die tat-sächliche Fläche. Diese Fassaden werden dann in Punkte zer-legt, die jeweils einen Quadratmeter Oberflä-che repräsentieren. So entsteht eine „Wolke“ aus Bezugspunkten. In einem sogenannten Raytracing-Verfahren wird für jede Berech-nungseinheit eine direkte Verbindung zur Position der Sonne gezogen. Befindet sich ein Objekt wie ein Gebäude, Baum oder Gebirge

Gewinner in der Kategorie:

Dienstleistungsinnovation

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Die Jury sagt:

Univ.-Prof. Dr. Sabine Schindler Vizerektorin für Forschung der Universität Innsbruck

Mich hat das Projekt Vertisol als überaus innovative Dienstleistung überzeugt, weil es der weltweit erste Fassadensolarkataster ist und beispielhaft für die perfekte Zusam-menarbeit von Wissenschaft und Wirtschaft ist.

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im Weg des virtuellen Lichtstrahls, liegt der Punkt im Schatten. Wenn nicht, wird er als beschienen bewertet. Zusätzlich nutzt Vertisol Algorithmen, die diffuse Strahlung berechnen, die auch gegeben ist, wenn keine direkte Sicht zur Sonne besteht. Die Ergebnisse werden dann in farbige Texturen umgewandelt, die auf den ersten Blick das Solarpotenzial jeder Oberfläche zeigen.

Datenlawine„Die große Herausforderung liegt in der Daten-menge“, erklärt Posch. Vertisol kam bereits bei einer Berechnung für Wien auf 415 Quadrat-kilometern Stadtfläche zum Einsatz. Anhand eines Stadtmodells wurden sämtliche Gebäude Wiens in der Kalkulation erfasst. Die „Wolke“ für diesen Bereich bestand aus 328 Millionen Fassaden- und 52 Millionen Dach-Punkten. Berechnet wurde die Sonneneinstrahlung für den Zeitraum eines Jahres – für jede halbe Stunde. Theoretisch ergäbe das 17.520 Berech-nungen für jeden einzelnen Berechnungspunkt. „Praktisch haben wir den Vorgang natürlich

optimiert“, meint Posch. „So weiß die Software zum Beispiel, wann die Sonne an dem ent-sprechenden Ort auf- und untergeht. Dadurch sparen wir uns viele Kalkulationszyklen in den strahlungsunwirksamen Nachtstunden.“ Dennoch nahm alleine das Projekt in Wien eine Rechenzeit von drei Monaten in Anspruch, und das, obwohl mehrere Server parallel daran arbeiteten. Das Ergebnis kann sich aber sehen lassen: „Wir wissen jetzt für rund 330 Quadrat-kilometer Fassadenfläche an insgesamt 160.000 Gebäuden in Wien, wie viel Sonnenstrahlung eintrifft und wo sich die Installation von Fassadenmodulen lohnen würde“, fasst Petrini-Monteferri zusammen. „Mit unserem Projekt konnten wir außerdem das Stadtmodell um eine energietechnische Auswertung ergänzen. Mit dieser zusätzlichen ‚Informationsschicht’ erweitern wir den bisherigen touristischen und architektonischen Anwendungsbereich des Mo-dells und können ihm einen Mehrwert geben, der für unsere Kunden interessant ist.“

Sonnige AussichtenDas bisherige Verfahren ist von großem Wert bei der Planung und Erschließung alternativer Energiequellen und beim Entwickeln von Kon-zepten für solares Heizen und Kühlen. „Ebenso interessant ist unsere Technologie aber auch für den Immobilienmarkt“, meint Petrini-Monte-ferri. „Eine neutrale Auswertung, die zeigt, wie viele Stunden die Sonne zum Beispiel durch ein großes Fenster scheint, hilft bei der Einschät-zung des Wertes.“ Dass Vertisol funktioniert, haben die beiden Unternehmer in Wien bewiesen. Alles aus dem Prinzip herausgeholt haben sie aber noch lan-ge nicht. „Wir arbeiten bereits an Vertisol 2“, berichtet Posch nicht ohne Stolz. Mit dem neuen System soll das Prinzip vom Großen ins Kleine übertragen werden. Das Nachfolge-verfahren wird es Privatanwendern ermögli-chen, selbst das Solarpotenzial von einzelnen Gebäuden zu ermitteln. „Gerade wenn es um Sanierungen und Verbesserung der Energie-effizienz geht, ist es wichtig, auf klare Fakten und nicht nur auf Meinungen zurückzugreifen. Wenn Vertisol 2 als Web-Anwendung umge-setzt ist, wird es Privatpersonen Unabhängig-keit von Experteneinschätzungen verschaffen und ihnen ein neutrales, verlässliches Instru-ment zur Verfügung stellen.“ +

Aus einer „Punktwolke“ errechnet Vertisol das Bestrah-lungspotenzial jeder Fassade und stellt es grafisch dar.

„Mit unserem Projekt konnten wir außerdem das Stadtmodell um eine energietechnische Auswertung ergänzen.“Frederic Petrini-Monteferri

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Gewinner der Vorjahre

Dienstleistungsinnovation

Für ein innovatives Ener-gie- und Umweltprojekt wurde der Holzwerkstoff -hersteller Fritz Egger GmbH & Co. OG 2009 mit dem Innovationspreis ausgezeichnet.

2009

Das Achilles Projekt zur Identifi kation von Schwachstellen im Wasser- und Abwasser-bereich brachte 2011 der Ingenieurbüro Passer & Partner Zivil-techniker GmbH den ersten Preis ein.

2011

Der Innovationspreis für die beste Dienstleis-tungsinnovation ging 2012 an Dr. Michael Sieb für das TiRoLab, das Tiroler Roboter Labor, das die Neugierde auf Technik weckt.

2012

Die Airborne Hydro Map-ping GmbH gewann 2013 mit ihrer Entwicklung der Airborne Hydromap-ping Technologie, die erstmalig die Vermes-sung von Gewässern aus der Luft ermöglicht.

2013

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Der Markt als InnovationsquelleEine der Kernaussagen im Innovationsmanagement lautet, dass auf den Innovationsprozess sowohl die technische Weiterentwicklung (der Technology Push) als auch die Nachfrage am Markt (der Market Pull) einwirken.

AUTOR: ING. ELKE BACHLER, BSC.

A bhängig von Branche und Innovationsstrategie sieht das Kräfteverhältnis dabei unterschiedlich aus – manche Unternehmen sind technologiege-trieben, andere konzentrieren sich vordringlich

auf Kundenanforderungen aus dem Markt. Beobachtet man die aktuellen Entwicklungen, kann man sich jedoch des Eindrucks nicht erwehren, dass der Markt an Bedeutung gewinnt. In der Produktentwicklung nutzt man „Target Costing“ (zu Deutsch Zielkostenrechnung), um sowohl das Produkt als auch den Preis marktorientiert zu gestalten. Ansätze wie „Design Thinking“ nutzen den Stand der Technik, beziehen jedoch von Beginn an den Kundennutzen in die Produktgestaltung mit ein. Schlagworte wie „Usability“ und „User Centered Design“ beschreiben den gängigen Trend zur nutzerorientierten Gestaltung; der Mensch rückt wieder verstärkt in den Mittelpunkt.

Service steigt im WertAuch die Kunst der Dienstleistung erlebt eine Art Renais-sance. Konnte man seine Kundinnen und Kunden früher vorwiegend mit Technologievorsprüngen begeistern, erzielt mittlerweile oft das ergänzende, hochqualitative Service den

TippDie Broschüre „Dienstleistungsin-novation – Ein Leit-faden für produzie-rende Unternehmen“, herausgegeben von der Wirtschaftskam-mer Oberösterreich im Jahr 2013

entscheidenden Wettbewerbsvorteil. Intelligente und an-sprechende Dienstleistungen bilden zudem die Basis für eine stabile Kundenbindung und Kundentreue – dennoch darf spürbar gutes Service auch etwas kosten. Bewegt man sich im Business-to-Consumer-Bereich, ist der zufriedene Kunde im Zeitalter der Kommunikati-on über soziale Netzwerke ein nicht zu unterschätzen-der Faktor. Menschen machen ihrem Unmut deutlich und für alle Welt lesbar Luft, sie sprechen aber auch über besonders angenehme Erfahrungen. Die Markt-wahrnehmung eines Unternehmens und der gebotenen Qualität wird transparent – unabhängig davon, wie sich das Unternehmen in klassischen Medien selbst darstellt. Was ist daher wichtig? Gut hinhören. Hinterfragen. Und übersetzen lernen. Wer sich die Mühe macht, auf den Markt einzuge-hen, lernt Anforderungen herauszuhören, die noch eher verschwommen im Raum stehen – und genau da liegen Potenziale für Produkt- und Dienstleistungsinnovationen. Wenn man latent vorhandene Bedürfnisse erfüllen kann, bevor es jemand anders tut, stehen die Chancen gut, damit Geld verdienen zu können. +

Technology Push

Unternehmen

F&E Waren-wirtschaft (Einkauf,

Lager)

Produktion Marketing (Vertrieb, Kommuni-

kation)

Innovationsprozess

Market Pull

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E s ist dunkel im Pflegeheim und alle Bewohner schla-fen friedlich. Nur die Nachtschwester ist unterwegs. Auf ihrer Runde geht sie die Gänge ihres Stockwerks ab und sieht nach dem Rechten. Doch anstatt die

Zimmer zu betreten und die Nachtruhe ihrer Schützlinge zu stören, genügt ein Blick auf einen Tablet-PC. Der Bildschirm verrät ihr vor jedem Zimmer, ob der Bewohner im Bett liegt, zeigt seinen Puls und seine Atemfrequenz. Was wie Science-Fiction klingt, wird bald Realität sein, wenn es nach Johannes Hilbe geht. Der gebürti-ge Dornbirner hat zwei Jahrzehnte lang Erfahrung als Diplomkrankenpfleger gesammelt und ein Studium der Pflegewissenschaft abgeschlossen. Nun hat er sich daran gemacht, sein Wissen einzusetzen, um eine kleine Revolution in der Alten- und Krankenpflege einzuläuten. Und seine Idee ist inzwischen weit über ihren Ursprung hinausgewachsen.

Risikofaktor Bett„In der Pflege sind Stürze aus dem Bett ein großes Prob-lem“, erzählt Hilbe aus der Praxis. „Vor allem ältere Patien-ten und Heimbewohner leiden zum Teil an eingeschränkter Mobilität, haben einen schwachen Kreislauf oder sind auf Grund von Medikamenten oder Demenz verwirrt. Beson-ders für sie birgt das Aufstehen ohne Assistenz ein großes Risiko.“ Ein Sturz aus dem Bett kann schwere Verletzungen verursachen und deutlich längere Rehabilitationszeiten oder gar Bettlägerigkeit nach sich ziehen. Dem Problem Herr zu werden, gestaltet sich als schwierig. Es herrscht nicht nur ein Personalmangel in Pflegeheimen, ein Sturz geschieht auch schlichtweg zu schnell. „Es ist praktisch unmöglich, rechtzeitig zu reagieren und das Schlimmste zu verhindern“, berichtet Hilbe. „Selbst wenn man zur Stelle sein könnte, kann man einem Patienten nicht helfen, wenn er vergisst, die Glocke zu bedienen.“

Wachsame MatratzeMit einem neuen System setzt ein Ein-Personen-Unternehmen dazu an, viele Probleme in der Pflege zu lösen – und nicht nur dort.

Gewinner in der Kategorie:

Konzept

Johannes Hilbe hat seine langjährigen Erfahrungen in der Pflege genutzt, um sein Konzept zu entwickeln.

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Die Jury sagt:

Dr. Florian BeckeCAST, Center for Academic Spin-off s Tyrol Gründungs-zentrum GmbH

Das prämierte Konzept von bucinator care assistant erfasst und analysiert vom Körper generierte biometrische Signale direkt aus der Pfl egematratze und hat das Potenzial, die zur Zeit noch aufwendigen Verfahren im Intensiv- oder Regenerationsmonitoring von PatientInnen zu ersetzen.

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Euro-Betrag kosten. So bleibt es sowohl für In-stitutionen als auch für Anwender im Privatbe-reich ein attraktives Produkt.“ Zum anderen soll das System „offen“ bleiben. Dadurch ist zum einen die permanente Erweiterung möglich. Mit verschiedenen Softwarelösungen kann der gleiche Sensor so vielseitig eingesetzt werden. Zudem gewährleistet eine offene Architektur, dass die wachsame Matratze jeweils mit schon vorhandenen Schnittstellen kommunizieren kann, ohne dass neue geschaffen werden müs-sen. Das spart Kosten und macht den Einsatz einfacher und individueller. „Egal ob der Sensor über Kabel oder WLAN direkt mit einem PC kommuniziert, ob Daten via Bluetooth ausge-lesen werden, der Alarm über eine Mobile-App ausgelöst wird oder das Kissen im Krankenhaus direkt an die Glocke gekoppelt ist: Technisch ist das alles kein Problem“, fasst Hilbe die Vielsei-tigkeit seiner Entwicklung zusammen. +

„Das Sensor-Kissen wird einen dreistelligen Euro-Betrag kosten. So bleibt es sowohl für Institutionen als auch für Anwender im Privat-bereich ein attraktives Produkt.“Johannes Hilbe

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Deswegen hat Hilbe mit seiner Firma Bucinator ein System entwickelt, dass so früh wie möglich Alarm schlägt: ein Bett, das das Schlafverhal-ten überwacht. Das passend Vigilatia Cubile (lateinisch für „wachsames/schlaues Bett“) genannte Produkt besteht aus einer 50 mal 10 Zentimeter großen, dünnen, luftgefüllten Einlage, die zwischen Matratze und Lattenrost gelegt wird. „Sie funktioniert ähnlich wie eine selbstaufblasende Isomatte“, beschreibt der Entwickler. An einem Ende ist das Luftkissen mit einem hochempfindlichen Drucksensor versehen. Dieser registriert, wenn jemand auf dem Kissen liegt. Wenn die Person versucht aufzustehen, sinkt der Druck und die Elektronik schlägt Alarm.

Vielfältige MöglichkeitenIn seiner ersten Variante war das Vigilatia Cubile mit einem einfachen An/Aus-Schalter als Sensor ausgestattet. Inzwischen hat der Erfinder seine denkende Matratze aber deutlich erweitert. Die aktuelle Elektronik ist in der Lage, kleinste Bewegungen inklusive der Atemfrequenz zu erkennen und aufzuzeichnen. Und auf kurz oder lang wird es auch möglich sein, den Puls des Schlafenden zu messen, sagt Hilbe. Das eröffnet eine Vielzahl neuer Einsatzmöglichkeiten. „Im Schlaf manifestieren sich viele Symptome“, meint Hilbe. „Zum Beispiel steigt bei beginnen-den Infektionen die Atemfrequenz ebenso wie Schmerzen oder psychische Problematiken zu einem unruhigeren Schlafverhalten führen.“ So könnte die wachsame Matratze dabei helfen, Erkrankungen frühzeitig zu erkennen, und eine objektive Beurteilung ermöglichen, ob Medikamente richtig eingestellt sind. Weitere Einsatzmöglichkeiten finden sich in der Vorsorge des Wundliegens – des sogenann-ten Dekubitus. Anhand der Daten lässt sich individuell feststellen, wann es nötig wird einen Patienten umzulagern, anstatt sich strikt an einen Zeitschlüssel zu halten. Ebenso denkbar wäre Hilbe zufolge eine Variante für Krippen, um plötzlichem Kindstod vorzubeugen. Und auch bei Epileptikern, Menschen mit Herz-Kreislauf-Erkrankungen oder Betroffenen von Schlafapnoe wäre der Sensor hilfreich. Zudem haben sich schon Sportler für das System zur Überwachung ihres Trainings interessiert.

Dem Konzept treuEgal wie weit die Zusatzfunktionen des Vigilatia Cubile wachsen, gibt es zwei wichtige Punkte, die Hilbe nicht aus den Augen verlieren will: Zum einen muss das System leistbar bleiben. „Das Sensor-Kissen wird einen dreistelligen

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Gewinner der Vorjahre

Konzept

Das Unternehmen Sunplugged – Solare Energiesysteme GmbH reichte 2009 das Konzept einer Photovoltaiklösung für Transportfahrzeuge für die Kategorie ein und konnte den ersten Preis mit nach Hause nehmen.

2009

Die Phystech Coating Technology GmbH gewann 2011 mit einem Konzept zur Entwick-lung und Umsetzung von funktionellen Schichten für eine Brennstoff zelle für den mobilen Einsatz.

2011

Ein von der ViraThera-peutics GmbH entwi-ckeltes Konzept für ein onkolytisches Virus, der zur Zerstörung von Krebs-zellen eingesetzt werden könnte, wurde 2012 mit dem Innovationspreis ausgezeichnet.

2012

Ihre mit duftendem Almheu und anderen Naturmaterialien beschichteten Paneele brachten der Organoid Technologies GmbH aus dem Tiroler Oberland den ersten Preis für das beste Konzept ein.

2013

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Tipp Um das unternehmerische Risiko abzufe-dern, setzen die meisten Innovationsför-derprogramme im Vor- bzw. Frühstadium der Entwicklung an. Ein Sondieren der Förderlandschaft zu Projektbeginn macht sich bezahlt – bei erfolgreicher Beantra-gung im wahrsten Sinn des Wortes.

D er Tiroler Innovationspreis setzt genau an dieser Stelle an. Der nachvollzieh-bar dargestellte Unternehmenserfolg ist eines der ausschlaggebenden

Bewertungskriterien. Eine Ausnahme bildet die Kategorie „Konzept“, wo das Potenzial zur Wert-schöpfung glaubhaft aufgezeigt werden muss.

Eine Reise zum ErfolgMit dem Weg von der Idee und dem Konzept über Umsetzung und Markterfolg befassen sich Innovationsprozessmodelle. Sie beschreiben den gesamten Ablauf und auch verschiedene Faktoren, welche diesen Ablauf beeinflussen. Welches Modell am besten für das eigene Unternehmen tauglich ist, hängt vom Unter-nehmensthema, der Firmengröße und auch von der Unternehmenskultur ab. Norbert Thom, ein deutsch-schweizerischer Wirtschaftswissenschaftler, hat ein Prozess-modell entwickelt, welches drei Hauptbereiche umfasst – Ideengenerierung, Ideenakzeptierung und Ideenrealisierung. Dieses Modell ist beson-ders für Unternehmen, welche aktiv Innovati-onen gestalten, interessant – dem Bereich der vorausschauenden Ideenfindung wird besondere Bedeutung beigemessen. Die gezielte Auswahl und Umsetzungsplanung bildet einen eigenen Bereich; das Umsetzen und die Kontrolle, wie das realisierte Produkt bzw. die Dienstleistung am Markt ankommt, bilden den dritten Teil. Obwohl dieses Modell der Suche nach erfolgver-sprechenden Ideen einen eigenen Kernbereich einräumt, ist auch hier die Akzeptanz am Markt Thema – was die zuvor beschriebene Definition von Innovation untermauert.

StolpersteineWas innovationsorientierte Unternehmen nur zu genau wissen: Im frühen Stadium der Ent-

wicklung hat man zwar Gestaltungsraum; das Risiko, dass sich eine Idee als nicht realisierbar erweist, ist dennoch hoch. Man kennt noch nicht alle Einflussfaktoren – und davon gibt es viele, sowohl auf technischer als auch auf marktorientierter Seite. Je weiter fortgeschritten die Entwicklung, umso mehr Zeit und Geld hat man bereits investiert. Ein Abbruch zu einem späten Zeitpunkt kommt daher teurer. Und je besser durchdacht die Idee, umso höher die Erfolgs-chancen des Endprodukts. Einen Vergleich dazu bietet das Zubereiten von Speisen – verwendet man gute Zutaten, schmeckt es am Ende einfach besser. Hat man sich für die Analyse und Ausgestal-tung der Idee die nötige Zeit genommen, dafür die passenden Förderprogramme genutzt und kann nun in die Produktion gehen, darf man eines nicht unterschätzen: Für den Markt ist es nicht selbstverständlich, dass ein neues Produkt oder eine neue Dienstleistung das Leben tatsächlich erleichtert oder angenehmer macht. Daher ist es wichtig, verständlich und zielgrup-pengerecht zu präsentieren, was das Bahnbre-chende ist – und das Budget für eine derartige Kommunikationsstrategie einzuplanen.

Keine ErfolgsgarantieAuch zum Thema Vermarktung bietet Norbert Thom einen interessanten Ansatz – die Definiti-on des Innovationsgrades. Dieser wird von vier entscheidenden Faktoren beeinflusst: Neuheits-gehalt, Komplexität, Risiko bzw. Unsicherheit und Konfliktpotenzial. Diese Definition zeigt die Charakteristika von Innovation – sie ist neu, selten trivial, man geht in der Umsetzung ein berechenbares Risiko ein, ist aber auch unberechenbaren, unsicheren Faktoren ausgesetzt. Nicht zuletzt

am Markt zeigt sich dann auch das Konfliktpo-tenzial – eine radikale Innovation kann kom-plette Wirtschaftszweige ablösen, wie man es insbesondere in der Informationstechnologie beobachten kann. Eine HD-Diskette, das Standardgebrauchsteil der 1980er und 1990er Jahre, verwendet heute niemand mehr. Das geht sogar so weit, dass jüngere Generationen den Ursprung des Symbols zum Speichern nicht mehr kennen. Für kleine, agile Unternehmen kann diese Situation etwas vom biblischen „David gegen Goliath-Kampf mit sich bringen. Gutes Timing bei der Markteinführung ist entscheidend – denn die Praxis bezwingt schlussendlich oft die Theorie. Was am Papier so bahnbrechend er-scheint, kann praktisch am Markt vorerst völlig versagen. Die Zeitspanne, die es braucht, bis der Markt ein Produkt annimmt und es tatsächlich zur Innovation wird, gilt es zu überbrücken – oder von Beginn an einzuplanen.

Innovieren – alles, außer gewöhnlichDas Innovieren kann man als die Königsdisziplin des unternehmerischen Schaffens betrachten – von der guten Idee hin zur tatsächlichen Innova-tion ist es ein weiter, herausfordender Weg. +

Das Wort „innovativ“ ist seit vielen Jahren Teil des allgemeinen Vokabulars, um etwas als „neu“ und „modern“ zu beschreiben. Verwendet man das Wort im fachlichen Kontext, so umfasst es einen weiteren, wichtigen Aspekt – den wirtschaftlichen Erfolg.

AUTOR: ING. ELKE BACHLER, BSC.

Vom Konzept zur Innovation – mit guter Planung und richtigem Timing

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www.transidee.ac.at

www.awsg.at

www.ioeb.at

www.ff g.at/basisprogramm

Österreichische Forschungs-förderungsgesellschaft mbH.

D ie FFG ist die nationale Förderstelle für wirtschaftsnahe Forschung in Österreich. Sie unterstützt österreichische Unternehmen, Forschungsinstitutionen und Forschende mit

einem umfassenden Angebot an Förderungen und Services und vertritt österreichische Interessen auf europäischer und inter-nationaler Ebene. Im Basisprogramm der FFG werden Projekte aus Forschung, Ent-wicklung und Innovation von Unternehmen aller Größen und Bran-chen gefördert. Einreichungen können laufend erfolgen, es gibt keine Einschränkungen beim Thema oder der Projektgröße. Damit bildet die Förderung im Basisprogramm einen starken Kern für die finanzielle Unterstützung der innovativen österreichischen Wirtschaft. +

transidee – wissenSCHAFFTwirtschaft

T ransidee ist die Wissens- und Technologietransfereinrichtung der Universität Innsbruck, des MCI (Management Center Innsbruck) und der Standortagentur Tirol. Als Servicezentrum

für Wissenschaft und Wirtschaft unterstützt transidee die Zusam-menarbeit im Bereich der angewandten Forschung und sorgt für die erfolgreiche Umsetzung gemeinsamer Projekte. Ihre Expertise in den Bereichen Projektentwicklung, Projektma-nagement und Technologietransfer sowie ausgezeichnete Kenntnisse der nationalen und internationalen Förderlandschaft und die enge Anbindung an die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der Uni-versitätslandschaft garantieren erfolgreiche Projekte und Forschungs-partnerschaften. +

Austria Wirtschaftsservice Gesellschaft mbH

D ie Austria Wirtschaftsservice Gesellschaft mbH (aws) ist die Förderbank des Bundes. Durch die Vergabe von zinsengüns-tigen Krediten, Zuschüssen und Garantien werden Unter-

nehmen bei der Umsetzung ihrer innovativen Projekte unterstützt, insbesondere dann, wenn die erforderlichen Mittel durch sonstige Finanzierungen nicht ausreichend aufgebracht werden können. Ergänzend werden spezifische Informations-, Beratungs-, Service- und Dienstleistungen für angehende, bestehende und expandie-rende Unternehmen angeboten. Dies gilt insbesondere – aber nicht ausschließlich – im Bereich Kreativwirtschaft und Patentservice. +

Innovationsfördernde Öffentliche Beschaffung

D ie Definition innovationsfördernder öffentlicher Beschaffung basiert auf der Definition von „Innovation“ der OECD (im „Oslo Manual“): „Eine Innovation ist die Einführung eines neuen

oder signifikant verbesserten Produktes, einer Dienstleistung, eines Prozesses, einer neuen Marketingmethode oder einer neuen Organisa-tionsmethode in der Unternehmenspraxis, der Arbeitsorganisation oder externen Beziehungen.“ Genau hier kommt das Thema der Innovationsnachfrage ins Spiel, welche auch im Bereich der öffentlichen Hand besteht. Durch die Beschaf-fung neuartiger Produkte sowie durch innovative Beschaffungsprozesse sollen Innovationen stimuliert, mehr Bürgerorientierung der öffentlichen Hand geschaffen, eine effizientere und effektivere Verwaltung gestaltet, längerfristig Kosten und Umweltbelastungen reduziert, die öffentliche Hand als intelligenter Kunde am Referenzmarkt etabliert und eine insge-samt bessere Verwaltungsleistung erreicht werden. +

Unterstützung aus dem Internet

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DEINEKAMME

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HILFT!ZUM THEMA INNOVATION

UND TECHNOLOGIE.

WKO.at/tirol

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Ökosystem InnovationInnovation zwischen Forschung und Praxis – wo steht Tirol? Im Gespräch betrachten Universitätsprofessor Johann Füller und Gernot Bock, Wirtschaftskammer Tirol, den Innovationsstandort Tirol.

H err Bock, wo entsteht in der täglichen wirtschaftlichen Praxis Innovation?Bock: Immer zuerst im Kopf des unternehmerisch den-kenden Menschen, egal ob Forscher, Unternehmer oder

Privatperson. Detailstudien zeigen aber, dass die wenigsten Inno-vationen direkt aus der Forschung entstehen. Universitäre Grundla-genforschung ist definitiv wichtig, aber welches Unternehmen die Ergebnisse erfolgreich verwerten kann, ist eher ein Lotteriespiel. Das Schwierige an Innovation ist, dass man sie nicht berechnen kann. Was ist innovativ? Was nicht? Muss Innovation immer der ganz große Schritt sein? Dafür gibt es keine Maßeinheit. Vieles entsteht bei Privaten oder Unternehmen und oft in kleinen Schritten.

Herr Füller, wie definiert der Wissenschaftler den Begriff Innovation?Füller: Der Unterschied zwischen Kreativität und Innovation ist für mich, dass Innovation auch wirt-schaftliche Umsetzung bzw. unternehmerischen Erfolg beinhaltet. Innovation ist ein Ökosystem mit vielen Handelnden, die allerdings voneinander wissen müssen, um symbiotisch zu agieren. Start-ups und Neugründungen spielen eine wichtige Rolle. Die beste Innovation entsteht, wenn sich Forschung und prakti-sche Umsetzung miteinander verbinden.

Johann Füller (l.) und Gernot Bock trafen sich zum Gespräch in der Innolounge der Wirtschaftskammer Tirol.

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Sie beide beschäftigen sich täglich wissenschaft-lich und praktisch mit Innovation. Wie beurteilen Sie Tirol derzeit als Innovationsstandort?Füller: Was mir als Nichttiroler auffällt, ist, dass die Tiroler kreativ und unternehmerisch unterwegs sind. Ich vergleiche das gerne mit München. Da vertraut man viel mehr auf große Unternehmen und deren Arbeitsplatz-möglichkeiten. In Tirol verlässt man sich eher auf sich selbst und stellt sein eigenes Business auf die Beine. Im Tourismus bietet Tirol höchste Qualität. Leuchtturm-Unternehmen gibt es auch. Sehr viel Innovation entsteht in kleineren Unternehmen, die man gar nicht so kennt. Potenzial für Tirol sehe ich noch in der Nutzung uni-versitärer Forschungsergebnisse – der Vernetzung von Forschung und Unternehmertum.

Bock: Es gibt in Tirol ganz viele Menschen – Private und Unternehmen – die neue Ideen realisieren wollen. Der unternehmerische Antrieb ist jedenfalls da. Auch die Bereitschaft der öffentlichen Hand, Innovation zu unterstützen, ist sehr hoch. Diese Struktur und Kultur der Unterstützung ist sehr positiv. Betrachtet man die vielen

Zur Person

Johann Füller Universitätsprofessor an der Universität Innsbruck

Die Stiftungsprofessur für „Innovation und Entrepreneurship“ wurde vor rund zwei Jahren etabliert. Seit 1. Oktober wird diese Stiftungsprofessur von der Wirtschaftskam-mer Tirol getragen.

Zur Person

Gernot Bock Abteilungsleiter für „Innovation und Technologie“ der Wirtschaftskammer Tirol

In seinen Aufgaben-bereich fallen u. a. die Beratung in den Bereichen Innovati-on, Kooperation und Technologietransfer sowie die Abwicklung des Tiroler Innovati-onspreises.

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erfolgreichen Unternehmen, muss Tirol insgesamt ein guter Innovationsstandort sein. Die Universitäten sind stark. Hier gilt es, den unternehmerischen Output zu messen und langfristig zu erhöhen.

Sie sprechen das Thema Vernetzung zwischen Forschung und Wirtschaft an. Auch die Vernet-zung zwischen Unternehmen ist ein zentrales Thema der Innovation. Hat Tirol in diesem Bereich Aufholbedarf?Bock: Hier hat Tirol eindeutig Potenzial zur Verbes-serung. Von seiner Wesensart ist der Tiroler zuerst reserviert, was für ihn selbst vollkommen in Ordnung ist. Dass man sich bei Problemformulierung und Lösungsfin-dung aber gegenüber anderen öffnet, das funktioniert in manch anderen Ländern wesentlich unkomplizierter. Ich sehe diese Kultur des gemeinsamen Strebens nach Inno-vation derzeit nur im kleineren Rahmen – zum Beispiel bei den Unternehmen selbst.

Füller: Das Gute in Tirol ist, dass es funktionierende und etablierte Netzwerke gibt. Der Nachteil daran ist, dass in meiner Empfindung es wenig Antrieb gibt, diese Netzwerke zu erneuern oder zu erweitern. Es gibt dieses in sich übergreifende Ökosystem der Netzwerke nur in Ansätzen. Tirol muss dabei nicht auf andere Regionen schauen, aber die Offenheit des Austausches in einer sich vernetzenden Gesamt-Matrix können wir von anderen durchaus noch lernen.

Wie könnte man das ändern?Füller: Wenn man sich branchenübergreifend zusam-mensetzt, dann findet man Lösungen, die neu sind, die radikaler sind. Cross-Industry-Denken würde Tirol gut tun, denn das fehlt uns noch. Denn die Innovationskultur hat sich durch die Technik dramatisch verändert – zum Beispiel durch 3D-Druck oder Virtual Reality. Man muss schneller und agiler sein. Monatelang allein im stillen Kämmerlein über ein Problem nachzudenken, diese Zeiten sind vorbei. Diesen nächsten Schritt zur schnellen, gemeinsamen und effektiven praktischen Umsetzung von theoretischen Ideen muss Tirol machen.

Bock: Besonders innovative Lösungen findet man meist nicht innerhalb der gleichen Branche oder gar innerhalb eines Unternehmens. Darum ist der Weg, sich zu öffnen, der einzig richtige. Cluster sind sehr wichtig, aber sie bieten zu wenig interdisziplinären Wissenstransfer. Wir werden mit Professor Füller einen Vorschlag darüber herausarbeiten, was der Wirtschaftsstandort Tirol bieten muss, um in Zukunft optimale Bedingungen zu bieten.

Danke für das Gespräch. +

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tirol.gv.at/arbeit-wirtschaft/wirtschafts-foerderung/innovationsfoerderung/

WKO.at/tirol

www.cast-tyrol.at www.standort-tirol.at

Die richtigen Partner

Wirtschaftskammer Tirol

W ir agieren für unsere Unternehmen als starker Interessenvertreter, kompetenter Servicepartner in rechtlichen, betriebswirtschaftlichen und technisch-

innovativen Themen und – insbesondere durch unser WIFI Tirol – als praxisorientiertes Bildungszentrum für die Aus- und Weiterbildung von UnternehmerInnen und deren Mitarbeite-rInnen. Unser besonderer Anspruch ist es, „Jedem das Seine“ statt „Alles für Jeden“ zu bieten. +

Land Tirol

D as Ziel der Tiroler Innovationsförderung liegt vor allem darin, eine höhere Innovations- und Technologieentwick-lungstätigkeit der kleinstrukturierten Tiroler Wirtschaft

zu erreichen. Schwerpunkte dabei sind die Unterstützung von Initiativprojekten, Forschung und Entwicklung, Kooperationen und der Nutzung betrieblichen Innovationsmanagements. +

CAST – center for academic spin-offs tyrol

D as CAST ist Teil des österreichischen Inkubatoren-Netz-werks AplusB – „academia plus business“. Ein interdiszip-linäres Team betreut innovative Persönlichkeiten aus den

Bereichen Forschung, Technologie oder Kreativwirtschaft bei der Umsetzung spannender Geschäftsideen am Standort Tirol. +

Standortagentur Tirol

D ie Standortagentur Tirol fungiert als Dienstleister der hei-mischen Wirtschaft und Wissenschaft rund um die Themen Forschung, Technologie, Innovation und Kooperation.

Sie betreut u. a. die Tiroler Cluster der Stärkefelder Erneuerbare Energien, Informationstechnologien, Life Sciences, Mechatronik und Wellness. +

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Beratung auf dem Weg von der Idee zur Innovation

E s liegt in der Natur der Dinge, dass man dabei neue Wege beschreiten muss. Dadurch sind kleinere und größere Fragestellungen zu lösen.

Die Abteilung Innovation und Technologie der Wirtschaftskammer Tirol unterstützt ihre Mitglieder und Gründungswillige durch eine kostenlose Erstberatung. Auch die Vermittlung an passende Fachbereiche innerhalb der Wirt-schaftskammer sowie an externe Institutionen ist ein Teil dieser Beratung. In der Praxis treten zuerst einmal Fragen bezüglich Schutz der Idee, der Erfindung bzw. der Kreation auf. Schutz erhält man – je nach-dem, worum es sich handelt – beispielsweise durch Patente, Marken, Designschutz, das Urheberrecht oder auch durch Geheimhaltung und geeignete Verträge.

Tagtäglich werden in Tirol Ideen geboren – von agilen Unternehmen wie auch von findigen Einzelpersonen. Durch die Umsetzung dieser Ideen in neue Produkte und Dienstleistungen entstehen Wertschöpfung und Innovation.

KontaktWirtschaftskammer Tirol Wilhelm-Greil-Straße 7, 6020 Innsbruck

Abteilung Innovation & Technologie, im ersten Stock des Gebäudeteils „Zentrum“Tel. 05 90 90 5-1372, [email protected]

Aufstieg zum Erfolg: Die Abteilung Innovation und Technologie der Wirtschaftskammer Tirol unterstützt ihre Mitglieder und Gründungswillige.

Eine weitere wichtige Frage ist die Finanzierung, da die Umsetzung einer Idee nicht nur Know-how, sondern auch ein entsprechendes Budget erfordert. In diesem Zusammenhang sind Förder-programme wichtig, von denen es insbesondere zum Thema Innovation verschiedene Angebote in Tirol und Österreich gibt. Das Ziel ist es, die passenden Programme zu finden und erfolgreich zu beantragen.

Gemeinsam ans ZielNeben grundlegenden Informationen zu Schutzrechten, strategischen Möglichkeiten und Innovationsförderprogrammen zählen auch das richtige Auswählen von geeigneten Realisierungspartnern, kompetenten For-schungsinstituten und potentiellen Kunden bis hin zur CE-Kennzeichnung für das markt-

reife Produkt zu den Beratungsthemen der Abteilung. Im ersten Halbjahr 2014 wurden zu all diesen Themen vom Team rund um Gernot Bock über 200 Beratungsgespräche geführt. Welche Vorgangsweise realistisch und zielführend ist, kann dabei nicht pauschal bestimmt werden. Wichtig ist das Aufzeigen verschiedener Wege, um unternehmerisch tätigen Personen eine bewusste Auswahl zu ermöglichen. Wenn Sie dabei Unterstützung suchen, kontaktieren Sie uns. +

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Praktische Hilfe für die PatententwicklungDas Tiroler Patententwicklungsprogramm wird gemeinsam von Land Tirol und Wirtschaftskammer Tirol getragen. Die Förderung unterstützt Innovationen je nach Projektphase mit 30 bis 75 Prozent der Kosten.

D ie Förderung von Ideen und deren Patentierung hat in Tirol eine lange Historie und war bis 2013 als Tiroler Patententwicklungspool

bekannt. Die gemeinsame Initiative von Land und Wirtschaftskammer trägt seit rund zwei Jahren den Namen Tiroler Patententwicklungs-programm. Abgewickelt wird die Förderung von der Abteilung „Wirtschaft und Arbeit“ des Landes Tirol. Ansprechpartner für die Erfinder der Zukunft ist beim Land Michael Mairhofer.

Herr Mairhofer, was wird beim Tiroler Patent entwicklungsprogramm gefördert?Mairhofer: Wir fördern Gutachten zur Bewer-tung des Patentpotenzials, die Anmeldung von Patenten sowie die Herstellung von Prototy-pen und darüber hinaus auch Beratungen zur wirtschaftlichen Umsetzbarkeit der Projekte. Das Besondere an der Tiroler Förderung ist, dass sich auch Privatpersonen melden können. Es muss also nicht ein Unternehmen sein, das förderungs-würdig ist. Je nach Projektphase werden zwischen 30 und 75 Prozent der Kosten gefördert.

Wann sollte sich ein Erfinder bei Ihnen melden?Am besten sofort, wenn er eine konkrete Idee hat. Das ist wichtig, denn Förderungen müssen vor Projektbeginn beantragt werden. Dabei ist es egal, ob er sich für die Beratung an die Wirtschaftskammer oder direkt an das Land Tirol wendet. Wir arbeiten hier sehr eng zusammen. Die Antragsstellung selbst er folgt beim Land Tirol.

Wie schauen die ersten Schritte aus?Ein Patentanwalt oder ein sonstiger professi-oneller Recherchedienstleister sollte abklären,

ob die Idee wirklich neu und patentwürdig ist. Daneben ist die Wirtschaftlichkeit des Projektes eine zentrale Fragestellung. Hat die Erfindung Potenzial am Markt? Hat der Erfinder den finan-ziellen Hintergrund, das Projekt zu realisieren? Ist technische Innovation und wirtschaftliche Situation geklärt, gilt es einen guten Förder-antrag zu erstellen.

Mit einer Idee kann man auch scheitern. Wie geht die Förderstelle damit um?Dieses Programm wurde eingeführt, um das Risiko für eine Erfindung und Patentanmeldung etwas abzudecken. Man darf also auch schei-tern. Das kommt auch teilweise vor, vor allem, wenn es dann um die Prototypenherstellung geht. Gefördert wird trotzdem. Die Förderung ist Anreiz, sich zu trauen.

Sind die Tiroler und Tirolerinnen erfindungsreich?Ich würde sagen: Ja. Aber nicht jede Patentan-meldung geht über unseren Tisch. In Sachen Forschung ist Tirol im bundesweiten Vergleich an dritter Stelle. Das ist ein recht guter Gradmesser dafür, dass in Tirol viele Ideen entstehen. Tirols Unternehmen sind sehr gut untereinander ver-netzt, das ist ein zusätzlicher Pluspunkt.

Welche Ideen landen denn auf Ihrem Tisch?Das ist wirklich bunt gemischt, denn das För-derungsprogramm ist allen Themen gegenüber offen. Viele Ideen kommen traditionell aus dem Bereich Maschinenbau und Mechatronik. Aktu-ell beschäftigen wir uns aber zum Beispiel auch mit einem Projekt zur innovativen Dachdeckung oder mit einer Idee für einen Sportartikel.

„ Dieses Programm wurde eingeführt, um das Risiko für eine Erfindung und Patentanmeldung etwas abzudecken. Man darf auch scheitern.“Michael Mairhofer, Land Tirol

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Der Weg zum PatentDas Tiroler Patententwicklungsprogramm ist eine gemeinsame Initiative von Land Tirol und Wirtschaftskammer Tirol. Die Abwicklung erfolgt über die Abteilung „Wirtschaft und Arbeit“ und des Landes Ti-rol. Gefördert werden Privatpersonen und Unternehmen. Die Förderung wird als nicht rückzahlbarer Einmalzuschuss gewährt. Wichtig ist, den Förderantrag unbedingt vor Projektbeginn zu stellen. Erstinformati-onen bietet sowohl die Wirtschaftskammer als auch das Land Tirol.

Einen sehr guten Überblick über das Tiroler Patententwicklungsprogramm erhält man unter https://www.tirol.gv.at/arbeit-wirtschaft/wirtschaftsfoerderung/innovationsfoerderung/patent/.

Wie viele Projekte betreuen Sie derzeit?Im Jahr 2013 waren es 27 Projekte, die ein Patent anstreben. 15 Ideen davon kommen von Privat-personen. Es ist also ein eher kleines Programm, das aber für den Wirtschaftsstandort Tirol sehr wichtig ist. Vor allem Privatpersonen hätten sonst keine Möglichkeit einer Förderung. Derzeit sind Förderungen im Ausmaß von rund 200.000 Euro genehmigt. Im Schnitt dauert ein Projekt zwei Jahre, maximal vorgesehen sind drei Jahre.

Welche Fehler werden von Menschen mit einer neuen Idee am häufigsten begangen?Viele unterschätzen den Zeitaufwand von der Idee bis hin zum Patent und dem Prototypenbau. Auch die Kosten werden sehr gerne unter-schätzt. Aus meiner Erfahrung heraus zeigt sich, dass häufig jene Ideen am erfolgreichsten sind,

die direkt mit der täglichen Arbeit des Erfinders zu tun haben.

Welche Patente werden am häufigsten angemeldet?Eine Patentanmeldung nur für Österreich macht meist wenig Sinn, denn kaum jemand will mit seiner Erfindung nur in Österreich erfolgreich sein. Eine weltweite Patentierung ist mit hohen Kosten verbunden. Als Mittelweg kann eine EU-weite Patentierung angestrebt werden.

Ist eine Patentanmeldung immer sinnvoll?Auch bei dieser Frage bieten wir Unterstützung an. Ein Patent macht Sinn, aber nicht immer. Oft ist es ratsamer, mit der neuen Idee schnell auf den Markt zu gehen und sich so seine Vorteile zu holen. Hier beraten die Fördergeber gerne. +

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Michael Mairhofer, der Leiter des Fachbereichs Breitband ausbau und Technologieförderung, unterstützt innovative Projekte in Tirol.

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Andreas MoserBeratungsschwerpunkte: Förderberatung, Innovationsprojektmanagement, Verwertung und Verbreitung von Projektergebnissen

Das aktuelle EU Förderprogramm Horizon 2020 bietet interessante Möglichkeiten für innovative Unternehmen. Ich unterstütze von Ideenfi ndung, Förderprogrammauswahl, Antragstellung und Projektmanagement bis hin zur Verwertung der Ergebnisse.

Ilian Mintscheff Beratungsschwerpunkte: Förderungsberatung, Patentberatung, Prototypenbau, Projektentwicklung

Wir begleiten und entwickeln Ideen und Patente aus dem Fachbereich Maschinenbau. Dort unterstützen wir sowohl Gewerbe als auch Privatpersonen dabei, Innovationen und Patente in ein fertiges Produkt umzusetzen.

Dominik Kraft-KinzBeratungsschwerpunkt: Produktentwicklung und Konstruktion

Das Unternehmen EBERWEIN bietet Gesamtlösungen im Bereich Produktentwicklung an und wickelt für seine Kunden Wirtschaftsförderungen optional projektbegleitend ab.

Günther Blunder Im Januar 2014 gegründet, betreut die Beratungsgesellschaft ITE2C GmbH Kunden in den Beratungsschwerpunkten Innovation, Technologie, Entwicklung und Export.

ITE2C ist Innovationsbegleiter im Bereich der Technologie, der Entwicklung von der Idee bis zum Prototyp inklusive Patentschutz und Fördermöglichkeiten, Export und E-Commerce.

Reinhold Maurer Beratungsschwerpunkt: CE-Kennzeichnung

Wir stehen beratend beim Erwerb von CE-Kennzeichnungen im Bezug auf die Tiroler Beratungsförderung, die Einhaltung von Richtlinien und Normen, die Prüfung durch benannte Stellen, die technische Dokumentation sowie die EG-Konformitätserklärung zur Seite.

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Richtig beraten

Kontaktrtd services OG

Gewerbepark 10, 6094 AxamsTel. 0664/83 33 [email protected]

KontaktIngenieurbüro Mintscheff – Vom Patent bis zum Produkt

Hallerstraße 180, 6020 InnsbruckTel. 0512/26 597 0 Fax 0512/26 10 50mintscheff @aon.at www.ilian.info

KontaktEBERWEIN GmbH

Bleichenweg 17a, 6020 InnsbruckTel. 0512/28 17 [email protected]

KontaktITE2C GmbH

Lohbachweg D 59, 6020 InnsbruckTel. 0699/81 46 27 69

KontaktUnternehmensberatung Maurer R.

Defreggerstraße 35, 6020 InnsbruckTel. 0650/53 41 368offi [email protected]

Die Wirtschaftskammer Tirol stellt eine Auswahl an Beratern vor.

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Information:In der Abteilung Innovation und Technologie werden zusätzlich die Umweltberatungen und die Betriebsanla-genberatungen abgewickelt. Für Auskünfte zu den wei-teren Themenbereichen und für die Abwicklung stehen Ihnen das Gründerservice bzw. das Unternehmerservice zur Verfügung.

Genaueres kann direkt auf der Webseite des Landes Tirol www.tirol.gv.at abgerufen werden; als Such begriff „Beratungsförderung“ eingeben.

E iner der Schwerpunkte liegt dabei auf Bera-tungsleistungen im Bereich Innovationsge-staltung. Beraterinnen und Berater können sich für dieses Förderprogramm registrieren,

wichtige Faktoren sind dabei die Preisgestaltung zu einem fixierten Stundensatz und die Beschreibung des Kompetenzgebietes. Ziel der „Tiroler Beratungsförderung“ ist es, die Inanspruchnahme dieser Expertinnen und Experten zu er-leichtern, um die Tiroler Wirtschaft in ihrer Wettbewerbs-fähigkeit zu stärken. Der Themenbereich Innovations- und Technologieberatung bildet insofern eine Besonderheit, als dass in diesem Bereich auch private Erfinderinnen und Erfinder einen Förderantrag stellen können. Die Förderung erfolgt in Form eines nicht rückzahlba-ren Einmalzuschusses von maximal 50 % der förderbaren Kosten. Die förderbaren Kosten umfassen im Bereich Innovations- und Technologieberatung maximal 24 Arbeitsstunden zu einem Netto-Stundensatz von EUR

Die Tiroler BeratungsförderungDas Land Tirol und die Wirtschaftskammer Tirol unterstützen Unternehmen, die sich zu speziellen Aufgaben und Themenbereichen beraten lassen.

Mit der Beratungsförderung greifen das Land Tirol und die Wirtschaftskammer Innovationsschaffenden unter die Arme.

80,00. Daraus ergibt sich eine maximale Fördersumme von EUR 960,00 pro Förderantrag. Hat man verschiedene Projekte im Portfolio, kann mehrmals pro Jahr angesucht werden – pro Vor haben und Projekt ist die Beantragung nur einmal pro Jahr möglich. +

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Hannes Treichl Beratungsschwerpunkte: Ideen- & Strategieentwicklung, Positionierung, Diff erenzierung

Ich „be-Rat-Schlage“ Unternehmen nicht auf klassische Art. Vielmehr arbeite ich mit Inhabern, Führungskräften und Mitarbeitern im Rahmen von Kreativ-Workshops gemeinsam am Aufspüren und Lösen von Problemen und dem Erschließen neuer Potenziale.

Karl Seewald

Beratungsschwerpunkt: maßgeschneiderte Dienstleistungen für Elektronik, Mechatronik, Elektrotechnik – TÜV Austria zertifi ziert

Ich unterstütze meine Klienten aus den Branchen Elektronik, Mechatronik und Anlagenbau bei CE-Kennzeichnung, Technischem Risikomanagement, Funktionaler Sicherheit, Technischer Dokumentation und Reliability Engineering.

Franz Winner Beratungsschwerpunkte: Förderberatung zu den regionalen, nationalen und europäischen Forschungsförderprogrammen · Innovationsmarketing – Verwertung von Produktinnovationen · Beratung Strategisches Innovationsmanagement

Für KMU existiert eine große Bandbreite von attraktiven Forschungsförder-programmen. Der Einsatz von spezialisierten Beratern sichert einen effi zienten und letztlich auch kostengünstigen Zugang zu diesen Förderungen.

Katharina Fellnhofer Beratungsschwerpunkte: Innovations- und Projektmanagement, Hilfestellung bei der Beantragung von Drittmitteln, F&E-Projekte

Ich bin international, interdisziplinär und intersektoral tätig. Mein Aufgabengebiet umfasst die Strukturierung innovativer Projekte, die Anbahnung von Finanzierungen und den Innovationstransfer im Zuge von Wirtschafts-Wissenschafts-Kooperationen.

Mathias Zlotek Beratungsschwerpunkte: Beratung und Unterstützung von Firmen im spannenden Bereich bei der Beschreitung neuer Wege, Zusammenarbeit mit Kleinbetrieben bis hin zum mittelständischen Unternehmen, Umsetzung und Implementierung traditio-neller Verfahren und zukunftsorientierter Technologien, Miteinbezug der rationell-automatisierten Fertigung

Innovation bedeutet für mich, mit meinen Kunden Ideen zu entwickeln, um gemein-sam Probleme zu lösen und somit neue Wege in der Fertigung zu beschreiten.

Kontaktanders|denken by hannes treichl

Mitterberg 184, 6133 WeerbergTel. 0720 511 [email protected]

KontaktNablaZero e.U.

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Daten, Zahlen, Fakten zur Kreativwirtschaft

– 2010 zählten knapp über 10 % der heimischen Unternehmen zur Kreativwirtschaft.

– Der Anteil der EPUs ist in der Kreativ-wirtschaft signifikant höher als in der Gesamtwirtschaft.

– Verschiedene wirtschaftliche Kennzahlen wie z. B. die durchschnittliche Umsatz-rentabilität liegen durchwegs höher als in der Gesamtwirtschaft.

– Der Unternehmerinnen-Anteil ist hoch.

– Die Bereitschaft zu Wandel und Neu entwicklung ist hoch (=Basis für Innovationstätigkeit).

– Die Kreativwirtschaft ist nicht nur auf den urbanen Raum beschränkt. Work-Life-Balance ist ein wichtiger Faktor in der Standortwahl. Mehr als die Hälfte der Kreativwirtschaftenden sind ortsun-abhängig, was ihre Arbeit angeht. Ein offenes, tolerantes Umfeld ist für ihre Arbeit wichtig.

Für Thomas Jank, den Fachgruppenobmann für Werbung und Kommunikation der Wirtschaftskammer Tirol, gehört Kreativität zum Beruf. Aber auch in anderen Branchen sieht er großes Poten-zial für Unternehmer, sich mit innovativen Ideen zu entfalten.

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33332O14 | IDEENKAMMER

Kreativ ist, wer in seinem Unternehmen kreative Prozesse installiert und diese würdigt. Das ist das Credo von Thomas Jank, Fachgruppenobmann „Werbung und Kommunikation“ der Wirtschaftskammer Tirol.

Zur Person

Thomas Jank ist konzessionier-ter Werbeberater, ausgebildeter Texter (Texterschule Argonau-ten), Konzeptionist, Marken- und Strategieberater (Red Spider) Vortragender, Mitglied im Creativ Club Austria (CCA) sowie Fachgruppenob-mann der Fachgruppe „Werbung und Kommunikation“ der Wirtschaftskammer Tirol.

Kreativität ist Investition, nicht Ausgabe

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H err Jank, was verstehen Sie unter dem Begriff Kreativwirt-schaft?Jank: Es ist für mich ein Begriff, der

nicht nur auf Werber und die Kommunikations-branche zutrifft. Kreativ sind jene Unterneh-men, die kreative Prozesse zulassen und in ihrem Unternehmen dauerhaft installieren. Deshalb haben wir derzeit ein Projekt laufen, das unter dem Titel „Kreativität in Tirol“ analysieren soll, wo man in Tirol den Hebel ansetzen muss, um Kreativität in all ihren Ausprägungen zu fördern.

Wie sieht dieses Projekt aus?Diese Analyse wurde bereits für Gesamt-Öster-reich durchgeführt, jetzt interessiert uns Tirol im Speziellen. Konkret haben wir bereits Menschen aus unterschiedlichsten Bereichen zu diesem Thema befragt. Daraus ergab sich eine breitge-fächerte Gruppe von kreativen Menschen, die nun in Workshops ihre Sichtweisen einbringen. Ich bin sehr gespannt, was am Ende des Weges in diesem Prozess herauskommt. Die Diskussion über den Kreativ-Standort Tirol mit unterschied-lichen Sichtweisen tut uns jetzt schon gut.

Was fehlt Ihrer Meinung nach der Krea-tivwirtschaft in Tirol?Das große Thema der Kreativität ist die Vernet-zung. Darunter verstehe ich eine Vernetzung innerhalb Tirols, aber auch das internationale Zusammenspiel. Da sind andere Bundesländer besser aufgestellt. Was mir persönlich auch fehlt, ist eine Verortung der Kreativität in Tirol. Ich nehme hier das Beispiel Linz. Mit der Ars

Electronica ist ein kreativer Ort geschaffen worden, der wie ein Magnet wirkt. Ein anderes Beispiel für die Verortung einer Idee ist das Forum Alpbach. So einen Ort, einen Platz, eine Idee würde ich mir auch für die Tiroler Kreati-ven wünschen.

Sie sagen, kreativ ist, wer Kreatives zulässt. Wie ist das zu verstehen?Kreativität braucht es quer durch alle Branchen, nicht nur in der Werbung. Wir wissen, dass kreative Prozesse am Anfang immer störend wirken. Man zerlegt Bekanntes in Einzelteile und denkt in anderen Mustern. Das ist in wirtschaftlichen Zeiten, wo viele dem Erfolg hinterherjagen, eine schwierige Aufgabe. Aber diese Prozesse sind notwendig. Kreativität darf man nicht als Ausgabe betrachten, sondern als Investition. Sie bringt im ersten Stadium keine Wertschöpfung, auf Dauer aber Erfolg. Wer sich also auf Neues einlässt, der bietet der Kreativi-tät jene Wertschätzung, die sie verdient.

Wird der Begriff Kreativität nicht auch inflationär gebraucht?Ja, das stimmt. Ich bin der Meinung, dass nicht alles kreativ ist, was sich den Stempel aufdrückt. Vielleicht ist das auch ein Grund dafür, dass mir die Wertschätzung für echte Kreativität oft fehlt. Bei Marken wie Apple sieht man primär den Erfolg, was aber dahinter an kreativen Prozessen steckt, sieht man nicht. Tolle Ergebnisse sind nie Zufall, sondern immer das Ergebnis toller Prozesse.

Danke für das Gespräch. +

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Kontakt

Beratungsangebote für alle Fälle

Abteilung Innovation und TechnologieWirtschaftskammer TirolWilhelm-Greil-Straße 7, 6020 InnsbruckTel. 05 90 90 5-13 72wko.at/tirol/innovation

Abteilung Außenwirtschaft Unter der Devise „Austria ist überall“ se-hen wir es als unsere Aufgabe, Unterneh-merinnen und Unternehmer beim Einstieg in das Thema Import-Export zu unterstüt-zen, dynamische Firmen in neue Märkte zu führen und die bereits erfolgreichen Unternehmen beim Wachstum wirksam zu unterstützen.

Tel. 05 90 90 [email protected]/tirol/aw

Abteilung Innovation und TechnologieWir bieten Tipps zur Ideenrealisierung, Informationen zu gewerblichen Schutz-rechten und zu Programmen im Innova-tions- und Technologietransferbereich. Weitere Beratungsschwerpunkte liegen in den Bereichen Betriebsanlagen, Energie- und Umwelt sowie Kreativwirtschaft.

Tel. 05 90 90 [email protected] WKO.at/tirol/innovation

FörderserviceWir sind Ihre Anlaufstelle, wenn Sie Infor-mationen zu Förderungen benötigen, und beraten bei der Auswahl des passenden Programmes. Der Bogen spannt sich dabei von Aus- und Weiterbildung über die MA-Einstellung bis hin zu Investitionen.

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GründerserviceDas Gründerservice der Wirtschaftskammer Tirol unterstützt und berät in allen Belangen rund um die Unternehmensgründung – vom richtigen Gewerbe und der passenden Rechts-form über die Sozialversicherung und Steuern bis hin zu speziellen Programmen und Ange-boten für Gründerinnen und Gründer.

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Junge Wirtschaft Starke Interessenvertretung, kompetentes Service, attraktives Netzwerk: Wir haben unseren Mitgliedern viel zu bieten. Als Inte-ressenvertretung der österreichischen Jung-unternehmerinnen und Jungunternehmer im Rahmen der Wirtschaftskammer setzen wir uns dafür ein, dass junge Selbstständige und Führungskräfte die besten Rahmenbe-dingungen für ihre Tätigkeit haben.

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UnternehmerserviceWir sind die Anlaufstelle für bestehende Unternehmen bei betriebswirtschaftlichen Fragestellungen. Unterstützung zur strate-gischen Neuausrichtung, Positionierung, Kalkulation, Controlling sowie zu syste-mischem Marketing werden angeboten. Zusätzlich beraten wir bei betrieblichen aber auch persönlichen Notfällen wie Un-ternehmenssicherung, Unternehmenssanie-rung sowie bei Unfall oder Erkrankung der Unternehmerin/Unternehmer und bieten in dieser Situation Lösungsansätze.

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