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wissenschaftsmanagement 6 • november/dezember • 2014
14 schwerpunkt 20 Jahre Wissenschaftsmanagement
WissenschaftsmanagementZ e i t s c h r i f t f ü r i n n o v a t i o n
Jahre
149
10
13
122015
24 23
82
77
45
44
37
29
28
26
46
57
82
86
142
BWL
Forschung
Unternehmen
Gesellschaft
Information
Innovation
International
IT
Management
Studium
Personal
Prüfung, Bewertung, Erfassung
Budgetierung,Finanzierung
Kooperationen
Hochschule/Universität
Technologie
Wissen
Wissenschaft
Bildung/Weiterbildung
Strategie, Steuerung
Markus Lemmens
Feindliche Übernahme der BWL fand nicht stattAnalyse der Textgruppen: Schwerpunkte, Managementbeiträge, Weiterbildungsbegriffe
Kommunikation
Themenfelder 1995-2014 Die ausgaben 1995 bis 2014 wurden analysiert. Ziel war es, die Anzahl der Texte, die sich The-
men zuordnen lassen, zu zählen. Es wurden in der Zeitschrift die folgenden Quellen ausgewertet:
Schwerpunktexte, Managementbeiträge und die bearbeiteten Weiterbildungsbegriffe. Daran lässt
sich die Themenstruktur ablesen. Bei der Erfassung war nicht ausschlaggebend, in welcher der
Ausgaben der Beitrag erschien. Der Mehrwert, der in einer zeitlichen Zuordnung innerhalb der
Jahre und einem damit möglichen Beleg von Themenzyklen liegen würde, war mit der Datenlage
nicht leistbar. Der Grund liegt unter anderem in der längerfristigen Abstimmung und Bearbeitung
der Texte. Zudem sind zahlreiche Beiträge auch als Abschlusspublikationen von Projekten ver-
öffentlicht worden, die für sich bereits eine längere Laufzeit hatten und somit zeitliche Themen-
wechsel nicht exakt abbilden würden. Der Redaktion (Ralf Bohlsen) geht es vielmehr darum, die
Breite der Inhalte aufzuzeigen, die auch dem differenzierten Berufsfeld des Wissenschaftsmana-
gers entsprechen. Eine detailliertere Grafik ist hierzu unter www.wissenschafts management.de
veröffentlicht.
wissenschaftsmanagement 6 • november/dezember • 2014
Einleitung 15
eine sorge war unberechtigt: Die Dominanz der Betriebswirtschaft hat es bisher nicht gegeben. Die vielfach formulierte Warnung, mit dem Wissenschaftsmanagement nehme ein BWL-Denken in der organisation von Lehre und forschung überhand, hat offenbar gewirkt. Die publizistische Begleitung des Wissenschaftsmanagement im deutschspra-chigen raum zeigt, dass die felder hochschule/Universität, forschung und Personal – ge-folgt von Management und Wissenschaft – in der spitzengruppe von 82 bis 149 Beiträgen liegen. Die exakt als BWL-artikel identifizierbaren Beiträge kamen nur auf die Gruppen-größe 10. Gleichwohl ist festzuhalten, dass sich spezialfragen der strategischen steu-erung (37), der Budgetierung und finanzierung (29) sowie der Prüfung, Bewertung und erfassung (23) zumindest dem erfahrungswissen der BWL zuordnen lassen. Diese texte zeigen aber in der feinanalyse, dass sie die betriebswirtschaftlichen oberthemen im Kon-text von Lehre, forschung und Wissenschaft behandeln und damit auf die Besonderheiten der Wissenschaft achten. Darin liegt ein Beitrag zum „Management für die Wissenschaft“ und nicht „der Wissenschaft“.
Wer liegt nun vorn? Den Titel holten bisher die 149 Beiträge zum Thema hochschule/Univer-sität. Sie untergliedern sich in die Unterpunkte: Hochschulpolitik, Controlling, SAP-Systeme in
Hochschulen, Corporate Relations als ein Modell für deutsche Hochschulen, die strategische
Hochschulentwicklung und -finanzierung, Fusionen, das Fakultätsmanagement, die Diskussion
um den Standortfaktor Hochschule, Green Campus und Themen rund um die Markenbildung,
das Marketing und die Kommunikation bilden die Bandbreite. Imageanalysen und die Suche
nach neuen Finanzierungsformen bilden die Brücke zur zweiten Gruppen: der Forschung.
Mit 142 Artikeln schaffte die forschung Silber. Hier stehen Fragen der Finanzierung und die
Forschungsförderung oben an, das Clustermanagement, die Instrumente Controlling und Rating,
die Governance von Forschung und die Suche nach verbesserten Kooperationsformen sowie die
Konzentration auf Analysen der außeruniversitären Forschung folgen. Dem Management von
Forschung wird naturgemäß ein großes Gewicht gegeben und Fallbeispiele aus der Fraunhofer
-Gesellschaft, der Helmholtz-Gemeinschaft und den Schnittfeldern zwischen Grundlagen- und
Anwendungsforschung, die sich im Rating- und Patenwesen niederschlagen, zeigen die prakti-
sche Ausrichtung der Beiträge.
Noch einen Platz auf dem Treppchen kann das Thema Personal ergattern. Bronze geht an die 86
Artikel, die sich von Fragen der Personalentwicklung und dem -management bis zu Leadership
bewegen. Unter diesem Themenschirm spielen Aspekte der Anreizsysteme, des Mentoring, des
Recruiting, grundlegende Fragen des Arbeitsrechtes inklusive dem Besoldungsrecht, dem Ne-
bentätigkeitsrecht und der Tarifregelungen (TV-L) eine Rolle. Das Diversitymanagement schafft
es in die Gruppe, ebenso die „Sorge“ um den Weg des wissenschaftlichen Nachwuchses.
Stark vertreten: Wissenschaft und ManagementDen Medaillenrängen folgen stets die undankbaren vierten und fünften Plätze. Aber wie im Sport
entscheiden auch im Wissenschaftsmanagement Hundertstel oder ganze vier Texte: Wissen-schaft und Management kommen jeweils auf 82 Beiträge. Unter der Wissenschaft sammeln
sich die beiden Top-Themen Wissenschaftsmanagement und -kommunikation, gefolgt von den
Aspekten Freiheit, Interessenvertretung, Marketing, Wissenschaftsrecht und -rat. Stiftungen
waren häufig vertreten ebenso wie der wissenschaftliche Wettbewerb und die Wissenschafts-
wettbewerbe. Das Management verteilt sich auf das Qualitätsmanagement, mit 19 Texten ein-
deutig der beste Spieler im Team, gefolgt von Themen wie: Benchmarking, Change-, Facility-,
Identity- und Konfliktmanagement. Prozessmanagement und Relationship-Management.
Ein Tatbestand erfreut die Herausgeber und die Redak-tion: 77 Beiträge zur Inno-vation wurden veröffentlicht. Das ist deshalb von Bedeu-tung, weil die Unterzeile „Zeitschrift für Innovation“ erst über die Jahre inhaltlich eingelöst werden konnte. Das Wissenschaftssystem erblickte darin zunächst eine allzu große Firmen-nähe. Mit 27 Zählern zeigt das Unterthema Innovations-management, dass sich aber die Wissenschaft Rat und Beispiel auch zu dieser anwendungsnahen Frage-stellung holt.
”