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i 78 E. Miiller n. A. Adelsberger : MM~analytische Bestimmung usw. Ma~analytische Bestimmung der ireien S~iure in EisensalzlSsungen. Von Erich Miiller und h. Adelsbcrger. [Eingegangen am 27. Februar 1935.] Es ist bekannt, dM~ man den Gehalt an Si~ure in w~i3riger L5sung in der Weise bestimmen kann, dal~ man Jodid und Jodat im (3berschuB hinzusetzt und das ausgeschiedene Jod mit Thiosulfat titriert. Erstere reagieren nm" in dem Umfang, wie S~ure vorhanden ist, nach: JO 3' -~ 5 J' ~ 6 H" ~ 3 H~O -~ 3 J~ ...... (i), so dab ein Xquivalen~ Jod ein J~quiwlent S~ure anzeigt. Diese Methode kann unter Berficksichtigung des welter unten Gesagten (GI. 3) zur Bestimmung der freien Sgure in EisensMzlSsungen angewendet werden, wenn das Eisen ausschliel~lich in der zweiwertigen Form vorliegv. Ist dagegen, wie gew6hnlich, Ferrieisen zugegen, oder handelt es sich um eine S£urebestimmung in ]?errisMzlSsungen, so muB Fe III zuni~chs~ restlos zu Fe II reduziert werden, da es andernfalls nach: 2 Fe"" d- 2 J' = 2 Fe'" @3 J2 ......... (2) reagieren und ebenfMls Jod ausscheiden wtirde. Der gegebene Weg ist mithin der, dab man zun~chst nach Zusatz yon iiberschiissigem J' die Reaktion (2) sich vollziehen li~Bv und das dabei ausgeschiedene Jod mit Thiosulfat titriert, wobei man das Fe III finder und nun naeh Zusatz von Jodat gem£g (i) die S£ure bestimmt. Indessen ist dabei verschiedenes zu beachten. Die Reaktion (2) vollzieht sich besonders in den letzten Stadien langsam. Wartet man das Ende derselben nicht ab, so wird bei der folgenden Sgurebestimmung nach Zugabe des Jodates zu viel Si~ure (und natfirlich zu wenig Fe III gefunden, sei es dab das nicht reduzierte ~e III nachtrgglieh nach (2) reagiert, oder nach Wegnahme der S~ure hydrolysier~. Man mug also bei der voraufgehenden Entfernung, bezw. Bestimm- ung des Fe III nach (2) so verfahren, dal~ man das nach Zusatz yon J' ausgeschiedene Jod Msbald mit Thiosulfat wegnimmt, nunmehr warteg, bis sich erneut welches ausscheidet, dieses abermals wegnimmt, und das so lange fortsetzt, bis -- bei Zusatz yon St~rke -- nach etwa t0 Minuten keine Nachbli~uung mehr stattfindet. Die Wartezeit kann abgekfirzt werden durch Titrieren bei 50 °. Ffir die dann folgende, bei Zimmertemperatur auszufiihrende Be- stimmung der Si~ure ist folgendes zu beachten. NeutrMe Ferrosalz- 16sungen reagieren mit J' und J03' nach: 2 Fe'" -~- 3 J' -~ JO~' -{- 3 H~O : 2 Fe(OH)~ -~- 2 J~ .... (3), eine Reaktion, die mit steigender Temperatur beschleunigt wird. Wenn man nach Zusatz yon JO a' das ausgeschiedene Jod mit Thiosulfat weg-

Maßanalytische Bestimmung der freien Säure in Eisensalzlösungen

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i 78 E. Miiller n. A. Adelsberger : MM~analytische Bestimmung usw.

Ma~analytische Bestimmung der ireien S~iure in EisensalzlSsungen.

Von

Erich Miiller und h. Adelsbcrger. [Eingegangen am 27. Februar 1935.]

Es ist bekannt, dM~ man den Gehalt an Si~ure in w~i3riger L5sung in der Weise best immen kann, dal~ man Jodid und Joda t im (3berschuB hinzusetzt und das ausgeschiedene Jod mit Thiosulfat titriert. Erstere reagieren nm" in dem Umfang, wie S~ure vorhanden ist, nach:

JO 3' -~ 5 J ' ~ 6 H" ~ 3 H~O -~ 3 J~ . . . . . . (i), so dab ein Xquivalen~ Jod ein J~quiwlent S~ure anzeigt. Diese Methode kann unter Berficksichtigung des welter unten Gesagten (GI. 3) zur Bestimmung der freien Sgure in EisensMzlSsungen angewendet werden, wenn das Eisen ausschliel~lich in der zweiwertigen Form vorliegv. I s t dagegen, wie gew6hnlich, Ferrieisen zugegen, oder handelt es sich um eine S£urebestimmung in ]?errisMzlSsungen, so muB Fe I I I zuni~chs~ restlos zu Fe I I reduziert werden, da es andernfalls nach:

2 Fe"" d- 2 J ' = 2 Fe'" @3 J2 . . . . . . . . . (2) reagieren und ebenfMls Jod ausscheiden wtirde. Der gegebene Weg ist mithin der, dab man zun~chst nach Zusatz yon iiberschiissigem J' die Reaktion (2) sich vollziehen li~Bv und das dabei ausgeschiedene Jod mit Thiosulfat titriert, wobei man das Fe I I I finder und nun naeh Zusatz von Joda t gem£g (i) die S£ure bestimmt.

Indessen ist dabei verschiedenes zu beachten. Die Reaktion (2) vollzieht sich besonders in den letzten Stadien langsam. War te t man das Ende derselben nicht ab, so wird bei der folgenden Sgurebestimmung nach Zugabe des Jodates zu viel Si~ure (und natfirlich zu wenig Fe I I I gefunden, sei es dab das nicht reduzierte ~e I I I nachtrgglieh nach (2) reagiert, oder nach Wegnahme der S~ure hydrolysier~.

Man mug also bei der voraufgehenden Entfernung, bezw. Bestimm- ung des Fe I I I nach (2) so verfahren, dal~ man das nach Zusatz yon J ' ausgeschiedene Jod Msbald mit Thiosulfat wegnimmt, nunmehr warteg, bis sich erneut welches ausscheidet, dieses abermals wegnimmt, und das so lange fortsetzt, bis - - bei Zusatz yon St~rke - - nach etwa t0 Minuten keine Nachbli~uung mehr stattfindet. Die Wartezeit kann abgekfirzt werden durch Titrieren bei 50 °.

Ffir die dann folgende, bei Zimmertemperatur auszufiihrende Be- st immung der Si~ure ist folgendes zu beachten. NeutrMe Ferrosalz- 16sungen reagieren mit J ' und J03 ' nach:

2 Fe'" -~- 3 J ' -~ JO~' -{- 3 H~O : 2 Fe(OH)~ -~- 2 J~ . . . . (3), eine Reaktion, die mit steigender Temperatur beschleunigt wird. Wenn man nach Zusatz yon JO a' das ausgeschiedene Jod mit Thiosulfat weg-

N. A. Tananaeff u. W. A. Sehulepowa: T/ipfelmethode usw. i79

genommen hat, so beobaehtet man auch bei Zimmertemloeratur infolge- dessen naeh l/ingerer Zeit eine erneute Jodausseheidung, wenn man einen gr6geren l~bersehul3 yon Joda t verwendet hat, und wenn die Konzentrat ion an Fe'" groB ist. Obgleich die Reaktion (1) momentan, die "con (3) langsam veri£uft, rut man doch gut, die Titration der S~ure in der Weise vorzu- nehmen, dab man bei einem l~bersehug yon J' die ~rerdfinnte Jodat- 16sung in kleinen Portionen zusetzt, naeh jedem Zusatz das ausgeschiedene Jod mit Thiosulfat wegnehmend, his ein erneuter Zusatz der Jodat- 16sung keine Jodausscheidung mehr veranlagt. Bei genauen Analysen ist ftir Aussehlug der Luft zu sorgen.

Man wird bei einer so ausgeffihrten Analyse auf keine Komplikationen sto6en, v+enn die zu untersuehende FeIl I -hal t ige L6sung yon vornherein einen gr6geren Gehalt an freier S/~ure besitzt, wohl aber, wenn dieses nieht zntrifft. Denn dann kann das F e I I I zum Teil in hydrolysierter Form vorliegen und dieser Teil nieht mehr mit dem Jodid nach (2) reagieren.

Die 3/[ethode zeigt eben nut an, wieviel J~quivalente S/iure m e h r vorhanden sind, als J~quivalente F e I I I in w a h r e r L 6 s u n g . Will man wissen, wieviel ]4quivalente S~iure mehr vorhanden sind als ~quivalente F e I ! I in j e d e r Form, als wahr gel6st u n d als basisehes Salz (vielleicht kolloid gel6st), so mu6 man so verfahren, dab man der zu untersuchenden L6sung v o r dem KJ-Zusa tz eine gemessene Menge S/inre zugibt, die man dann yon der naeh (1) gefundenen wieder in Abzug bringt.

Man hat hier geradezu eine Methode, um zu ermitteln, wieviel yon dem in einer klaren oder getriibten LSsung vorhandenen l~eIII wahr gel6st und wieviel als basisehes Salz vorhanden ist, indem man einmal direkt das F e I I I nach (2) bestimmt, ein andermal nach vorherigem Zusatz yon Si~ure.

D r e s d e n , 25. Februar 1935, Institut f i ir Elektrochemie und physi- kalische Chemie der Technischen Hochschule.

Tiipfelmethode zur Bestimmung der Kationen in Gegenwart yon Phosphat-Ion.

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N. A. Tananaeff und W. A. Sehulepowal). Laboratorium fiir analytisehe Chemie des ~iewer Insli~uts fiir Industrie.

[Eingegangen am 18. Januar 1935.]

Bei der qualitativen Analyse der Kationen aller Gruppen in Gegen- wart yon Phosphat-Ion muB dieses bei Beginn der Analyse entfernt werden. Es fragt sieh nun, ob die st6rende Wirkung des Phosphat-Ions ebenso

1) Aus dem Russischen iibersetzt yon W. I )ehio .

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