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DIE ILLUSTRIERTE FÜR ERLESENES Ausgabe 41 | März 2011 | Gratis

Maulbeerblatt 41

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Die Märzausgabe des Kulturmagazins für den Berliner Südosten.

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D I E I L L U S T R I E R T E F Ü R E R L E S E N E S Ausgabe 41 | März 2011 | Gratis

So schnell kann es gehen! Aus verlässlichen Partnern und guten Freunden wurden über Nacht Diktatoren, Tyrannen und Despoten und all das nur, weil die Araber in unseren Fernsehapparaten plötzlich alle den Verstand zu verlieren scheinen und lautstark Freiheit fordern. Wie wir, die freie Welt, damit klar kommen sollen, interessiert sie offensichtlich nicht die Bohne. Ist unser Benzin nicht schon teuer genug? Und wo sollen unsere Sicherheitsdienste künftig für den Frieden foltern lassen? In Polen? Nun gut, das wäre eine Möglich-keit. In jedem Fall gilt es jetzt am Ball zu bleiben und mit Bestimmtheit, Charme und sanftem Druck so viele ungeliebte Staatsmänner wie möglich zu uns nach Deutschland zu holen. Ihre weitläufigen Familienklans könnten unsere Binnennachfrage ankurbeln und mit einer kleinen Gebühr auf das von ihnen privatisier-te Volksvermögen könnten wir unsere Bildungs- und Gesundheitsreform finanzieren und durch geschickte Ansiedlungspolitik strukturschwachen Regionen wieder auf die Beine helfen. Mit nur drei mittelprächtigen Despoten wäre Berlin nicht länger arm und immer noch sehr sexy und wenn dann eines Tages das Saudische Königshaus am Müggelsee Quartier bezieht, ist auch unsere Rente wieder sicher. Ausrangierte Gewaltherr-scher müssten sich jedoch keineswegs in Wellness-Oasen zu Tode langweilen. Mit ihrer Kompetenz könnten sie bei uns einen beruflichen Neuanfang schaffen, als Sicherheitsberater für den nächsten G-8-Gipfel oder als Projektmanager bei der Deutschen Bahn.

Ihre Redaktion

Fußnote: Die Maulbeerblatt-Redaktion stellt sich geschlossen hinter Dr. Karl-Theodor zu Guttenberg. Unser Ritter ohne Fehl und Tadel wurde offensichtlich das Opfer einer gezielten kommunistischen Hetz-kampagne unvorstellbaren Ausmaßes. Dabei steht es für uns außer Frage, dass er jede einzelne der 475 Seitenzahlen seiner Dissertation allein und ohne fremde Hilfe verfasst hat!

S. 04

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ab S. 23

S. 26

S. 28

E D I T O R I A L

I N H A L T

AKTUELL - Carpe Diem

ZEITREISEN - Der Schauspieler Günther Simon

GALERIE - Inka Engmann

UNTERWEGS - Kuba

ALFS ALLERLEI - Die Highlanderblume

MAULBEERTIPPS - Was geht ab im Südosten?

SPIELPLATZ - Mit Mattenklotts Rätsel und Mumpelmonster

TURNBEUTEL - Die Unionkolumne von KOB

GLOSSE - Aufputzen und Durchhalten

Welt im Wandel

Impressum

Herausgeber elf62.net Mediennetzwerk GbR, www.elf62.net / Redaktion Scharnweberstraße 6, 12587 Berlin, T. 030-692 04 50 00, Fax. 030-692 04 50 09, [email protected] / Verantw. Redakteur Matthias Vorbau / Anzeigen, Marketing Regina Menzel, [email protected] / Es gilt Anzeigenpreisliste 2010 auf www.maulbeerblatt.com / Autoren Alf Ator, Anke Assig, Manfred Baltzer, Bernd Fieguth, Friederike Hagen, Ann Mattenklott, Tatjana Rabe, Sina Rieming, KOB, Mathias Koppin, Sebastian Köpcke, Charlotte von Neitsch, Bernd Oelsner, Marcel Piethe, Matthias Pietras / Fotos Sebastian Köpcke, Donald Kressner, Bernd Oelsner, Lothar Schulz / Illustration Sebastian Köpcke / Titelillustration Fourbaux / Lektorat Peggy PrienGestaltung Jörn Paschke, [email protected]., Matthias Vorbau, [email protected] / Erscheinungsweise monatlich als Printmagazin und online auf www.maulbeerblatt.comAbonnements erhältlich bei elf62.net, Scharnweberstr. 6, 12587 Berlin-Friedrichshagen, T. 030-692 04 50 00, [email protected] / Nachdruck, Aufnahme in elektronische Datenbanken sowie sonstige Vervielfältigungen nur mit ausdrücklicher Genehmigung des Herausgebers. Für unverlangt eingesandtes Text- und Fotomaterial wird keine Haftung übernommen. Die Redaktion / der Herausgeber ist für den Inhalt der eingesandten/ abgedruckten Artikel nicht verantwortlich. Diese geben lediglich die Meinung der Autoren wieder, die von der Meinung der Redaktion abweichen kann.

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A K T U E L L

Unsere Spitzenkandidatin Friederike Hagen – Mut-ter, Frau und Ehefrau – lässt sich nicht entmutigen und sammelt ihre ersten schmerzhaften Erfahrun-gen mit der Politik.Ist das Kind in der Schule, freut sich der Mensch. Nun könnte auch Friederike Hagen in aller Ruhe das Frühstücksfernse-hen genießen, das traute Heim auf Hochglanz trimmen oder mit den besten Freundinnen durch die Bou-tiquen ziehen. Letzteres schiene dringend geboten, denn ein flüch-tiger Blick in ihre vollen Kleider-schränke offenbart eine traurige Wahrheit – Friederike hat nichts anzuziehen. All den Plunder trug sie bereits im letzten Jahr und das eine oder andere sogar im Jahr zuvor!Na und? Und wenn schon! Entschlossen wirft sie sich in ihren alten Mantel, schlägt den Kra-gen hoch und geht hinaus in die Eiseskälte. Tap-fer wie ein Zinnsoldat macht sie sich auf den Weg zum Wähler. „Warum tust du dir das an?“, haben wir gefragt. Da hat sie nur gelacht.

„Als Ihre neue Bürgermeisterin möchte ich künftig die Welt verändern!”, erklärt sie wenig später einer freundlichen Dame an der Straßenbahnhaltestelle. „Wenn Sie mir dieses Formular ausfüllen könnten, wäre das echt toll. Wir brauchen 185 Unterschrif-ten, um bei der Wahl dabei zu sein.” „Sehr gern, aber ich glaube, da sollte ich vorher meinen Mann fragen. Ich habe schon einmal etwas unterschrie-ben. Seither unterschreibe ich lieber gar nichts mehr.” Es hält eine Bahn und die Frau steigt ein. Friederike zieht weiter. Der Herr mit dem Hund sieht vielversprechend aus. „Einen schönen guten Tag, haben Sie einen Augenblick Zeit für mich? Als Ihre neue Bürgermeisterin möchte ich ab Septem-ber die Welt verändern!” „Sie kenne ich doch! Sie

sind doch die Lena aus dem Fernsehen! Unsere Lena aus Oslo! In echt wirken Sie ganz anders, viel kleiner und auch eher blond! Würden Sie wohl mei-ner Enkeltochter Jasmin ein Autogramm geben? Ich bin sicher, die würde sich riesig freuen!” Ach was

soll's, dann bekommt wenigstens die kleine Jasmin heute eine begehrte Unterschrift. Vor der Kaufhalle bie-tet sich Friederike eine neue Chance. Umgehend findet sie sich vom Wahl-volk dicht umringt. „Ihr Politiker seid doch alle gleich!” „Nachbars Hund scheißt immer in meinen Vorgarten!” „Ja, und das Benzin wird auch immer teurer!” Als Friederike schließlich ei-nen Stapel Formulare aus der Tasche zieht, treibt es die Menge auseinander. Drei junge Kerle bleiben stehen, noch

nicht ganz ihr Alter, aber immerhin. „Wo sollen wir unterschreiben, Baby?” „Super Jungs, ihr seid spitze! Ich wünsche euch einen schönen Tag!” Das ist der Durchbruch! Der Anfang ist gemacht. In der Hand hält sie drei Zettel mit den Handynummern von Dennis, Tommy und Erdal aus Neukölln. Na toll, für eine Wahlanmeldung in Köpenick kann sie die vergessen.„Was hast du denn gedacht, Friederike? Haben wir doch gleich gesagt, ein Spaziergang wird das nicht. Wenn du in die Politik willst, musst du schmerzfrei sein. Du musst leiden können wie ein Tier und dabei lachen, als ob es um dein Leben ginge.“ Ihr Blick, der uns nun traf, lässt sich mit Worten nicht beschrei-ben. Keine zehn Minuten später stehen wir mit un-serer Spitzenkandidatin vor einem Tatoo-Studio am Bahnhof Köpenick. „Carpe Diem“ heißt der Laden. Egal, der Tag ist ohnehin im Eimer. „Du musst das nicht machen!“, haben wir gesagt. „Uns brauchst du wirklich nichts beweisen“, haben wir gesagt. „Komm, lass uns einfach nach Hause gehen!“„Hast du dir das wirklich gut überlegt?“, fragt

Carpe Diem

Von Sebastian Köpcke

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der Chef. „Du kannst auch einfach nach Hau-se gehen.” „Fang an!“, sagt Friederike und beißt die Zähne zusammen. Der Tatoo-Meister lässt

noch einmal seine Fingerknochen knacken, dann macht er sich an die Arbeit. „Ich hab ja schon ei-niges gesehen, aber das …“ Emsig sticht die Nadel blaue Farbe unter die Haut. „Wer in die Politik will, muss leiden können!“, lacht Friederike Ha-gen. Der Chef zeigt sich schließlich mit seinem Werk zufrieden. „Wird Köpenick eigentlich mit CK geschrieben?“ Friederike scheint einer Ohnmacht nahe. „Keine Angst. War nur ein Scherz. Sieht alles voll korrekt aus. Aber warum hast du dich denn nun für dieses Motiv entschieden?“ „Ich habe eine eigene Wählergemeinschaft gegrün-det. Nach der Wahl im Herbst will ich als neue Bürgermeisterin in Köpenick die Welt verändern!“

„Hast du denn schon deine 185 Unterschriften beisammen?“ Friederike ist sprachlos und holt ein Formular aus ihrer Tasche.

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Unterstützerformulare: siehe Seite 15 in dieser Ausgabe!

Z E I T R E I S E N S E R I E

14.03. Kabarett mit Lutz Stückrath: ,,Gute Seiten - Schlechte Seiten"Beginn: 19:00 Uhr, Eintritt: 25.00 € inkl. Buffet18.03. Kabarett mit Dagmar Gelbke: ,,Einer ertrage des Anderen Lust"Beginn: 19:00 Uhr; Eintritt: 25.00 € inkl. Buffet25.03. Krimi-Dinner: ,,Tod Couture‘‘19:00 Uhr (Einlass ab 18.30 Uhr), 66.00 € p. P.; inkl. 4-Gang-Menue28.03. Vortragsreihe zur Entwicklung BerlinsThema: "Verkehrsknoten Berlin", vorgetragen von Prof. em. Dr. Laurenz Demps.Kulinarisches Buffet mit typisch zeitgenössischen Gerichten ab 19:00 Uhr, 22.00 € p. P.01.04. Scampi-EssenScampi satt in verschiedenen Variationen, 19:00 Uhr, 29.00 € p. P.Sonntags: Brunch von 9:00 – 14:00 Uhr; 13.50 € p. P.Chefetagentag: Jeden Mittwoch ab 16:00 Uhr zapft und serviert die Geschäftsführung.Am 1. und 3. Mittwoch im Monat von 19:00 bis 23:00 Uhr auch mit Tanzbar(er) Musik.

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Straßennamen erinnern im Potsdamer Stadtteil Dre-witz an bedeutende Filmschaffende vergangener Zeiten, an Aster Nilsen, Fritz Lang, Ernst Lubitsch oder Konrad Wolf. In ihrer unmittelbaren Nach-barschaft befindet sich seit einigen Jahren auch die Günther-Simon-Straße. In der Köpenicker Bahnhof-straße erinnert dagegen heute nichts mehr an den Schauspieler, der hier vor über 30 Jahren lebte.Im Mai 1925 wurde Günther Simon in Pankow, da-mals ebenso wie Köpenick gerade reichshauptstäd-tisch eingemeindet und beschaulicher Stadtrand Berlins, geboren. Seinen Eltern war es gelungen, die Unwägbarkeiten von Revolution und Inflation eini-germaßen unbeschadet zu umkurven, was vor al-lem dem Ein- und Auskommen des Vaters als Ange-stellten eines Bankhauses zu verdanken war. Etwas

abseits des großstädtischen Trubels achteten die Si-mons auf die intellektuelle und ästhetische Bildung ihres Sohnes. Die Eltern ermöglichten dem Gym-nasiasten, privaten Schauspielunterricht zu neh-men. Denn Günther war überzeugt vom eigenen Talent und betrat planmäßig den Weg zum Ruhm auf Bühne und Leinwand. Etwas unplanmäßig kam ihm dabei Adolf Hitler in den Weg und hatte ande-res mit ihm und seiner Jugend vor. Denn es wurde Krieg gemacht – und das war alles andere als ein Spiel. Günther Simon wurde wie Hunderttausende Jungen seiner Generation verpflichtet zum Reichs-arbeitsdienst, meldete sich freiwillig mit 17 Jahren zum Kampf für Führer, Volk und Vaterland, zum Wehrdienst. Diesen durfte er recht schnell wieder beenden. Immerhin lebend. Als Gefangener ameri-

Der Schauspieler Günther Simon

Reife Kirschen

Günther Simon (hinten rechts) in dem SciFi Thriller„Der schweigende Stern“, DDR/Polen von 1959

Von Marcel Piethe

Z E I T R E I S E N

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kanischer Alliiertentruppen kam der Fallschirmjäger Günther Simon 1944 nach Colorado in ein Internie-rungslager. Dort hatte er Zeit, über sich, sein Leben und die eigene Sicht darauf nachzudenken. Das tat er am besten bei dem, was er eben am besten konnte und am meisten mochte: beim Schauspie-len. Simon wurde Mitglied einer Gefangenen-The-atergruppe. Er las viel und studierte Rollen, spielte unter anderem auf der provisorischen Lagerbühne den Tellheim aus Lessings „Minna von Barnhelm“.

Als Günther Simon entlassen wird, kehrt er in seine Heimat und nach Ber-lin zurück, wo er am Hebbeltheater sei-ne Schauspielausbildung fortsetzt. 1948 debütiert er als Theaterschauspieler in Köthen, bevor er in Schwerin engagiert wird, um danach für eine Spielzeit nach Dresden zu gehen. Dort ist zu dieser Zeit der vielseitige Schau-spieler, Regisseur und Autor Martin Hellberg der Ge-neralintendant des Stadttheaters. Für seinen ersten von insgesamt 16 Filmen, die Hellberg für die DEFA drehte, engagierte er Günther Simon. Dessen Lein-wanddebüt als Hauptdarsteller in „Das verurteilte Dorf“ macht Simon über Nacht zu einem gefragten Kinohelden der jungen DDR. In der Figur des Heinz Weimann verkörpert er einen von Nazismus und Mi-litarismus geläuterten Kriegsheimkehrer, der sich in seiner westdeutschen Heimatgemeinde gegen den Bau eines amerikanischen Flugplatzes engagiert. Die Presse feiert Simons ausdruckvolles Spiel eben-so wie die Rolle des positiven Helden, den aufrech-ten Sohn der deutschen Arbeiter- und Bauernklasse. Damit ist für Günther Simon die filmische Rollenbe-setzung der Zukunft als klassenbewussten Arbeiter, Funktionär, Matrose oder Soldat weitgehend festge-legt. Seine Bühnenauftritte werden rar. Dafür tritt er nun mehr und mehr ins Scheinwerferlicht der ost-deutschen Filmpaläste und wird zum Protagonisten jenes DEFA-Streifens, der den Gründungsmythos der Arbeiter- und Bauernmacht erzählt: die Geschichte des Altonaer Zuchthäuslersprosses und Wäscherei-kutschers Ernst Thälmann. In zwei Teilen verbreitet Kurt Mätzig, einer der künstlerisch bemerkens-wertesten Regisseure der DEFA, die Geschichten um „Ernst Thälmann – Sohn seiner Klasse“ und „Ernst Thälmann – Führer seiner Klasse“. Der Film

wird ein großer Erfolg – zumindest was die Besu-cherzahlen in der DDR betrifft. Für die Gestaltung der Thälmann-Rolle hatte sich Günther Simon eine intensive Vorbereitung und die persönliche Ausei-nandersetzung mit der Geschichte der deutschen Arbeiterbewegung auferlegt. Die Eindimensionali-tät dieses tendenziösen Propagandafilms des sozi-alistischen Realismus kann das handwerkliche Ver-mögen seines Regisseurs und die schauspielerische Klasse seiner Akteure jedoch nicht verdecken. Und

so ehrte man Günther Simon 1954 für seine darstellerische Leistung nicht zu Unrecht mit dem Nationalpreis.Die Kehrseite dieses Erfolges wurde dem Schauspieler bald offenbar: Denn in der Öffentlichkeit verschwamm in dieser Zeit das Bild des Schauspielers

zu einem Abbild Thälmanns. Günther Simon wurde genötigt, als prominenter Repräsentant an unzähli-gen Veranstaltungen der Staatspartei SED und ihrer Organisationen teilzunehmen, trat bei Filmforen, Filmbällen, Sportwettkämpfen und Jugendweihen als Claqeur in eigener Sache auf. Dort wurde der bis dahin parteilose Simon als „Genosse“ angesprochen. Folgte er einer Logik des Erfolgs, als er nach zahlrei-chen Gesprächen mit dem Publikum und Funktionä-ren der SED tatsächlich beitritt, später sogar Mitglied der Parteileitung des DEFA-Studios wird?

Der Schauspieler Simon war aufgrund seiner Thälmann-Darstellung eingepackt in die filmische Schublade „klassenbewusste Arbeitergestalt“, durf-te das kommunistische Sportass Werner Seelenbin-der mimen oder den Fred Krause im seinerzeit in ostdeutschen Wohnstuben beliebten TV-Mehrteiler „Krupp und Krause“, für den er mit einem zweiten Nationalpreis dekoriert wurde. Da kam es dem wesentlich vielseitiger begabten Schauspieler wohl sehr zupass, dass er noch etwas künstlerische Abwechslung versprechende Angebo-te erhielt und er einmal heiter-verspielt, wenn es hieß „Meine Frau macht Musik“, oder ernsthaft-nachdenklich daherkommen durfte, so beispiels-weise, als „Der schweigende Stern“ für einen küh-nen Raumfahrer zu entdecken war. Bis heute, wo derzeit beinahe Monat für Monat alte DEFA-Filme auf DVDs dem Handel zugeführt wer-

Was meinstdu, wie wir

leuchtenwerden?

Z E I T R E I S E N

den, ist Günther Simon vielen Fernseh- und Ki-nozuschauern unvergessen in seinen Rollen, die er für das jüngste Publikum gab. Der vierfache Vater Simon wusste offensichtlich genau, womit er die Aufmerksamkeit und die Sinne von Jungen und Mädchen erreichte, wenn er in Kinderfilmen vor der Kamera stand und als Kapitän Franz Mül-ler im „Traumschiff“ oder als zum Haareraufen verzweifelter Vater von Alfons Zitterbacke sein Publikum begeisterte. Wer sich heute auf die Suche nach den cineasti-schen Spuren des Günther Simon begibt, wird si-cherlich die „Sonnensucher“ finden. Unter Regie von Konrad Wolf und an der Seite von Erwin Ge-schonneck spielte Günther Simon in diesem 1958 gedrehten Streifen die Rolle eines Obersteigers von sowjet-russischen Gnaden im Uranbergbau der Wismut AG im Erzgebirge. Es ist die Zeit des atomaren Wettrüstens nach dem Abwurf der ame-rikanischen Atombombe über Hiroshima. Unter Tage arbeiten Aufbauwillige und Abenteurer, Ge-strandete und Lebenskünstler, Zukunftsfrohe und Vergangenheitsbefangene. Der Film ist in Vielem ungeschönt und realistisch. „Was meinst du, wie wir leuchten werden?“, heißt es da … Dieser Realis-mus hatte ein Aufführungsverbot zur Konsequenz. Erst 1971, anlässlich des 25. Jahrestags der Wismut, wurde er öffentlich aufgeführt, ein Jahr später im Fernsehen der DDR ausgestrahlt.Da hatte Günther Simon bereits seinen letzten Film, „Reife Kirschen“, gedreht und als Helmut Kamp, Bauarbeiter und als solcher Brigadier, den Auftrag übernommen, die Leitung am Funda-mentbau eines – wie bezeichnend – Atomkraft-werkes an der Ostsee zu übernehmen. Es locken Kamp die gewaltigen Dimensionen des neuen Projekts, der Glaube an den Fortschritt und die bessere Welt; doch der Tod greift in sein Leben und nimmt ihm, was er wirklich braucht, nimmt ihm, was er wirklich liebt.Reif ist Simons Spiel hier und anrührend, wie er der Frage nach dem Wert und der Lebensgewich-tung von Arbeit und Privatheit nachspürt.Doch unbeantwortet bleiben ihm und seinem Pu-blikum viele Fragen, als Günther Simon mit nur 47 Jahren kurze Zeit nach Beendigung der Dreh-arbeiten stirbt.

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S E R I E T E I L l l

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G A L E R I E

Von Tatjana Rabe

Ein Traum von Ziegen,

Bergen und Vögeln

In eine traumhafte Atmosphäre versetzen uns die Radierungen der Künstlerin Inka Engmann. Auf kleinstem Raum stellt sie in immer neuen Kombinationen ihre Lieblingsmotive zusam-men: Ziegen, Berge und Vögel. Und wer sich ge-fragt hat, was diese Motive gemeinsam haben, findet die Antwort darauf in den spielerischen und irgendwie entrückt wirkenden Bildern. Sie erzählen Geschichten und Märchen aus dem Land der Träume. Kleine Landschaften, fern und still. Sie laden ein, mitzukommen auf die Reise und die Wirklichkeit draußen zu lassen.

Wo genau die Orte liegen, zu denen uns die Künstlerin entführt, wissen wir nicht. Wir ha-ben sie aber schon einmal gesehen und erin-nern uns irgendwie verschwommen daran, so als ob wir im Halbschlaf dämmern würden.Kein Mensch stört dort unsere Gedanken. Die Berge verwandeln sich und die kleinen Häuschen kuscheln sich an sie. Dazwischen wie im Traum - die Ziegen. Und die Vögel. Und die Berge.

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G A L E R I E

Inka Engmann (Studium der Germanistik, Geschichte und Kunstgeschichte) beschäftigt sich mit Grafik und Drucktechniken. Bisher sind dabei phantasievoll-naive Malereien zu denverschiedensten Themen enstanden: schiefe Türme, komische Vögel, Ziegen, Kalenderblätter und sogar Illustrationen zu selbst geschriebenen Geschichten.Ab 04.03. 2011 in der Galerie Mooya, Scharnweberstraße 81, 12587 Berlin, www.mooya.de

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U N T E R W E G S

30 und 190 km breiten Insel eine facettenreiche Zeitreise. Oder wie es Fidel Castro bereits 1959 ausdrückte: „Eine Revolution ist kein Rosenbett. Eine Revolution ist ein Kampf zwischen der Zu-kunft und der Vergangenheit“.

Mit einer glimmenden Havanna-Zigarre sitzen wir an Bord der Belize 43, einem 13 Meter langen Katama-ran. Die Wellen schwappen gleich-mäßig an den Rumpf des Bootes, der schneeweiße, kilometerlange Strand

aus fein zermahlenen Korallen, die türkisfarbene Lagune, der azurblaue Himmel und die wenigen Schäfchenwolken erinnern an Postkarten und großformatige Wandkalender. Wir ankern vor der Insel Cayo Largo am Playa Paraiso. Vor zwei Tagen

„Ein Licht, das von innen her leuchtet, kann niemand auslöschen.“ Diese kubanische Le-bensweisheit charakterisiert das Leben auf der größten Karibikinsel treffend. Gut gelaunte, freundliche Menschen, Livemusik in Gassen und Bars, frische Cocktails und bunte Cadillacs – das sind die Sonnenseiten der „Königin der Antillen“. Hinter den Kulissen der beeindruckenden Paläste brö-ckelt jedoch vielerorts der Putz, einstige Prunkbauten gleichen heu-te Ruinen, die Währung der ein-heimischen Bevölkerung verliert immer weiter an Wert. Auch das ist Kuba. Gut 50 Jahre nach der Revolution durch die Brüder Fidel und Raúl Castro, Ernesto „Che“ Guevara und ihre Rebellen erlebt man auf der 1200 km langen und zwischen

„Tranquillo“ in türkis Kolonialgeschichte und Karibik, Korallen und Katamarane

Kuba 2011 -ein paradoxes

Paradies

Von Bernd Oelsner

Kuba

Bölschestr. 81, 12587 BerlinTel. 030-645 14 72, Fax: 030-641 88 [email protected]/berlin5

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Reisen Sie in das tropische Land Kuba mit seiner besonderen Kultur und sinnlichen Gitarrenmusik.Kuba reizt nicht nur durch sein karibisches Flair, sein türkisblaues Meer und seine wundervollen wei-ßen Strände, sondern vor allem durch die Lebensart der Kubaner. Besuchen Sie die Kuba’s Hauptstadt Havanna, deren Altstadt zum Welt-kulturerbe der UNESCO gehört.

€ 1460

waren wir in der Weltkulturerbestadt Cienfue-gos an der Südküste Kubas in See gestochen. 23 Katamarane und Monohulls der Anbieter Master-Yachting, Platten Sailing, Alboran/Blue Sail und Dreamyacht Karibik können hier für die unter-schiedlichsten Törns angemietet werden, das ita-lienische Unternehmen GPS ergänzt dieses exklu-sive Charterangebot seit diesem Jahr im rund 100 Kilometer entfernten Trinidad.

„99 Prozent unserer Gäste buchen ein- oder zwei-wöchige Törns“, erklärt der 48-jährige Skipper Santiago Perez, ein Vollblutseemann, bei dem nicht nur der Vorname an die Hauptperson in Er-nest Hemingways literarischem Fischerepos „Der alte Mann und das Meer“ erinnert. Schon nach wenigen Stunden auf hoher See hat man den Ein-druck, Herr Perez hätte dem Pulitzer- und Litera-turnobelpreisträger Pate für seine weltberühmte Erzählung gestanden.

Der Passatwind weht in dieser Region beständig aus östlichen Richtungen, wobei er im Winter meist mit 10 bis 15 Knoten eher nach Nordost und im Sommer zwischen 5 und 10 Knoten nach Süd-ost tendiert. Die gefürchteten Hurricanes können erst bei Wassertemperaturen von mehr als 27°C entstehen und beschränken sich deshalb auf Sep-tember und Oktober. Einer Reisezeit, von der San-tiago ohnehin abrät. „Ich würde als Tourist nur in den Wintermonaten nach Kuba reisen. Dann liegen die Wasser- und Lufttemperaturen knapp an der 25-Grad-Marke. Danach wird es teilweise unerträglich heiß. Was aber viel schlimmer ist: Mit dem ersten Sommerregen schlüpfen in den

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U N T E R W E G S

rend die Passagiere den Sundowner genießen und sich an einige Passagen aus der oben bereits ange-sprochenen Hemingway-Saga erinnern.

Im Grunde gibt es bei der Auswahl eines Charter-törns von Cienfuegos oder Trinidad nur zwei Opti-onen. Entweder Richtung Südosten in das „Archipi-élago Jardines de la Reina“, die berühmten „Gärten der Königin“. Diese einmalige Inselwelt mit seinen Hunderten Felsen und Untiefen genießt gerade bei

Tauchern und Anglern einen herausragenden Ruf, nicht wenige Experten schwärmen beim Golfo de Santa Maria von einem der schönsten, fischreichs-ten und farbenfrohesten Korallenriffe auf unserem Globus. Hier kann man Haie füttern, ihnen bei Tauchgängen ganz nahe kommen und eine weitest-gehend unberührte Unterwasserwelt genießen.Oder Richtung Westen nach Cayo Largo, Cayo Ro-saria und die Isla de Juventud. Auch hier lohnt sich der Griff zur Taucherbrille, natürliche Lagunen und

Mangroven Millionen Moskitos, die einem auch den schönsten Traumstrand vermiesen können“. Über Stechmücken und Hurricane-Warnungen können wir in unserem kleinen Urlaubsparadies nur ungläubig mit dem Kopf schütteln. Santiago hat „seiner“ Crew, drei Pärchen aus München, Ber-lin und Bamberg, im Handumdrehen einen Mojito nach kubanischer Art gemixt – natürlich mit frischer Minze und etwas mehr Havanna-Rum, als man das aus deutschen Szenebars kennt. Dementsprechend

„tranquillo“ ist die Stimmung auf dem Vorderdeck. Entspannt liegen wir in dem geknüpften Netz, welches die beiden Kufen unsres Kats überspannt. Unter uns karibisches Blau und ein rund ein Meter langer Barracuda. Seinen kleinen Bruder hat vor gut einer Stunde ein Freund von Santiago fangfrisch mit einem Schlauchboot vorbeigebracht und gegen eine Flasche Havanna-Rum eingetauscht. Einige gekonnte Messerschnitte, ein paar Gewürze und schon brutzeln die Filets in der Bordküche, wäh-

H I E R S C H R E I B T

Setzen auch Sie Ihr Zeichen!

Unterstützen Sie meine Kandidatur zur Bürgermeisterin von Köpenick mit Ihrer Unterschrift auf dem Formular des Bezirkswahlleiters – erhältlich im Maulbeerbüro in der Scharnweber-straße 6, 12587 Berlin oder aufwww.maulbeerblatt.com.

Ausgefüllte Originale bitte per Post an die Maulbeer-Redaktionsadresse.(Siehe oben!)

Manche Dinge im Leben sind sehr schmerzhaft und machen aber gleichzeitig unheimlich glücklich. Das Kinderkriegen zum Beispiel oder die Liebe. Auch in der Politik ist Leidensfä-higkeit gefragt. Neben Verbalattacken, blöden Witzchen und flotten Sprüchen habe ich beim Sammeln der Unterstützerun-terschriften für meine Wählergemeinschaft oft von Passanten ein wohlmeinendes „Warum tust Du Dir das an?“ und „Hast Du nichts Besseres zu tun?“ gehört. Jedes Mal antwortete ich lächelnd darauf: „Mein Herz schlägt eben für Köpenick!”.

Und weil das so ist, habe ich mir in den Kopf gesetzt, den Un-gläubigen und Zweiflern zu beweisen, dass ich es ernst mei-ne. Dass ich ertragen, aushalten und einstecken kann. Dass ich bereit bin, für meinen Bezirk ein Zeichen zu setzen - sym-bolisch und eines das bleibt. Also habe ich all meinen Mut zusammengenommen, bin in einen Tätowierladen gegangen und habe dem finsteren, schweren Mann gesagt, er solle mir das Wappen von Köpenick als Tattoo stechen. Ungläubig frag-te der mich: „Wohin?“ und da mir Köpenick ‚nicht am Arsch vorbeigeht’, war die Körperstelle schnell gefunden.

Der „Chef“, wie ich ihn nennen sollte, hat es dann getan.Er hat mir Schmerzen zugefügt. Ich habe es ertragen, ausge-halten und weggesteckt. So wie ich es auch für meine Bürger tun würde. Wenn Sie mich wählen, werde ich die Zähne zu-sammenbeißen, alles hinnehmen, was nötig ist, und Zeichen setzen. Für uns und für Köpenick.Das ich es kann, habe ich bewiesen.

Zeichen setzen!

Friederike Hagen

KUBA-YACHTCHARTER IM INTERNET

In Cienfuegos Die Schiffe könnenüber Master Yachting Deutschlandgechartert werden.www.master-yachting.dewww.alboran-charter.comwww.dreamyachtcharter.comwww.amazingfleet.comIn Trindadwww.trend-sailing.de

karibische Endlos-Strände lassen hier vor allem die Herzen von Badenixen und Strandwanderern höher schlagen. „Die Mehrheit unserer Gäste zieht es Richtung Cayo Largo, das ist Karibik-Fee-ling pur“, erklärt Santiago. Auf-grund des rund zehnstündigen Schlags von Cienfuegos nach Cayo Largo empfiehlt Santiago zukünftigen Kuba-Seglern einen zweiwöchigen Törn. Denn ty-pisch Kuba: Von der Cayo Sal, der östlichsten Insel vor Cayo Largo bis Cienfuegos, im Schlagschat-ten der berühmt-berüchtigten Schweinebucht (Bahia de Cochi-nos) ist der Seeraum für Schiffe aller Art komplett gesperrt. Zwar wird seit einigen Monaten hinter den Kulissen um eine Auflösung dieses Verbots und die damit verbundene Aufwertung des Se-gellandes Kubas gekämpft. An eine zeitnahe Entscheidung der Behörden glauben aber selbst die kühnsten Optimisten nicht.

„Nur wer etwas Zeit mitbringt, kann in Kuba richtig abschalten und unsere wunderbare Natur perfekt genießen. Sicher lässt sich auch in einer Woche auf dem Wasser viel erleben. Dann erlebt man das Paradies aber nur im Schnelldurchlauf“, so Santia-go. Und mit einem Lächeln und einer ruhigen Handbewegung fügt er nach einer kurzen Pause hinzu. „Tranquillo!“

A L F S A L L E R L E I

Snob in den Kopf gesetzt, die Schönste von allen zu besitzen. Heimlich drang er in die Anwesen mit Highlanderblumen ein, um dort sein Exem-plar auszupacken. Innerhalb von Sekunden ver-welkte eine der beiden Pflanzen beim Anblick der jeweils schöneren. Danach steckte er die Siege-rin ein und reiste zum nächsten Tatort. Am Ende besaß er unangefochten die schönste Filipendu-la Highlanderia der Welt. Doch als er erkannte, dass jeder Superlativ ohne die Möglichkeit des Vergleichs bedeutungslos ist, wurde er noch wahnsinniger und schlug sich den Kopf ab. Sein Erbe - die einzig verbliebene Highlanderblume - wurde von religiösen Fanatikern an einen gehei-men Ort gebracht. Inzwischen ist sie nur noch ein Mythos, doch hin und wieder behaupten Reiche oder Irre, den Standort zu kennen oder sie gar gesehen zu haben. Auch mich erreichten kürzlich vielversprechende Hinweise. Neugierig wie ich bin, machte ich mich auf den Weg, und siehe da: In einer unscheinbaren Mietwohnung auf Mallorca erblickte ich sie. Und sie mich.Und starb.

In aktuellen wissenschaftlichen Publikationen sucht man sie vergebens. Doch alte Schriften sind voll mit Hinweisen auf die Filipendula High-landeria, welche von Philosophen und Biologen als die schönste Blume der Welt bezeichnet wur-de - und als Symbol für das ewige Leben. Weder wächst sie, noch vermehrt sie sich. Sie steht nur da und blüht. Seit Menschengedenken. Für immer. Die unsterbliche Schönheit. Es sei denn - und hier wird es richtig mysteriös - sie trifft auf ihresgleichen. Dann nämlich stirbt eine von beiden. Manche sagen, zu viel Vollkommenheit an einem Ort konzentriert sei eben physikalisch unmöglich. Andere meinen, die Highlanderblu-me sei so eitel, dass sie eine Schönere in ihrer Nähe nicht ertragen könne. In jedem Fall aber untermauert ihre Existenz die Schöpfungstheo-rie. Denn offensichtlich gab es zu Anfang ganz viele von ihnen, und erst im Laufe der Zeit lösch-ten sie sich gegenseitig aus. Als wäre jede Einzel-ne durch die Hand Gottes erschaffen und liebe-voll über die Erde verteilt worden. Konsequenter Weise war es denn auch der Homo Sapiens, der ihr Schicksal besiegelte. In freier Natur hatte jedes Individuum sein Revier und konnte dort Jahrtausendelang rumstehen, ohne von einem Artgenossen gestört zu werden. Doch als die Menschen begannen, sie in Blumentöpfen nach Hause zu holen, nahm das große Sterben seinen Lauf. Schon im 17. Jahrhundert soll es keine frei lebenden Exemplare mehr gegeben haben. Eine Highlanderblume im Wohnzimmer galt als abso-lutes Statussymbol. Und trotz aller Warnungen gab es immer wieder verantwortungslose Ego-zentriker, die zwei davon besitzen wollten. Es war jedesmal ein teures und kurzlebiges Unter-fangen. Irgendwann hatte sich ein wahnsinniger

Die sagenumwobene HighlanderblumeVon Alf Ator

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Do 03.03.11 Thank god it's SummertimeSoul, Funk mit The FloorshakersSommerkind BarFreiheit 12, 12555BerlinT. 030-21 08 01 32 7, ab 21 Uhr, 5€

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Ab 04.03.11 Das gelbe HerzKein Märchen, frei nach Wilhelm Hauff, TheaterstückRegie und Ausstattung: B. GrimmSchlossplatztheaterAlt-Köpenick 31, 12587 Berlin T. 030-651 65 16, 15€ / 9€ / 5 €

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Sa 05.+ 06.03.11, Der Wolf und die sieben GeißleinTheaterstückFigurentheater GrashüpferPuschkinallee 16a, 12435 BerlinT. 030-5369 5150, 16Uhr

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12.3. KNEIPENMUSIKFEST FRIEDRICHSHAGENAb 20 Uhr mit SHOCOW, VVK 12 €, AK 15 €

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24.4. & 25.4. OSTERBRUNCH IM ROLANDS-ECK Kulinarische Spezialitäten u.a. mit Milchlamm & Fischgerichten, 15.80 € p. P.

29.5. ABBA-PARTYEinlass ab 19 Uhr, Beginn 20 Uhr, 7.90 €

Wechselnde Wochenkarte, donnerstags & freitags preiswerter MittagstischAusgefallene Menüs & Buffets zu jedem Anlass, auch außer Haus! Wir beraten gern.

Fr 11.03.11, Jazz, Lyrik, Prosa Was man so alles überlebtGedichte von Mascha KalékoSeebad FriedrichshagenMüggelseed. 216, 12587 BerlinT. 030-645 57 56, 20 Uhr, 19€

Sa 26.03.11 Dr. Kinski & Salon-orchester -unplugged-AC/DC CoverbandSeebad FriedrichshagenMüggelseed. 216, 12587 BerlinT. 030-645 57 56, 20 Uhr, 16€

Ab Do 17.03.11 Selbstauskunft mit Boot – Skulpturen und Grafik von Hans-Georg Wagnergalerie grünstraßeGrünstraße 16, 12555 BerlinGeöffnet Di – Fr von 13 bis 19 Uhr Sa von 10 bis 14 Uhr

Fr 18.03.11 / Sa 19.03.1110. St. Patrick's Dayu.a. Stöcke & Steine, Cloverfreiheit fünfzehnFreiheit 15, 12555 Berlin T. 030-65 88 78 25, Einl. 19 Uhr, Beginn 20 Uhr, 12€

18.03.11 Licht und SchattenAusstellungseröffnungW. Hoffmann zeigt & liest vom Leben abradierte Radierungen & vom Leben abgehörte KurztexteEspressobar LalüWilhelminenhofstr. 53, 12459 Bln.T. 030-80 61 92 93, 19:30 Uhr

So 20.03.11 Mitch RyderDie Legende ist wieder auf TourKulturgießereiAn der Reihe 5, 15566 Schöneiche T. 030-649 29 97 (Tickethotline)www.kulturgießerei.de20 Uhr

Sa 26.03.11, POP.arty Bitte antanzen! freiheit fünfzehnFreiheit 15, 12555 Berlin T. 030-65 88 78 25, 22 Uhr, 10€

Mo 24.03.11 Das Schlitzohr von Köpenick - Theater über den Lebensweg des Hauptmann von Köpenick, Regie: Reiner GohdeRathaus Köpenick, RathaussaalAlt-Köpenick 21, 12555 Berlin15 Uhr, 4,50€

Reservierungen: Tel. 030 - 64 09 40 50

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M A U L B E E R T I P P S

Auf der „Insel“ in Treptow don-nert an einem Februarabend ein Elektro-Bass durch die Räu-me. Mit schwarz geschminkten Augen, ungerührtem Blick und einem schwarzen uniformar-tigen Anzug betritt Elias Matt die Bühne. Der Friedrichshage-ner Musiker ist einigen noch als sanftmütiger Sänger und Songschreiber in Erinnerung. Aber nichts ist mehr so wie es vorher war. „Da war immer auch eine andere Seite in mir. Ich habe ein großes Interesse an elektronischer Musik, vor allem aus der Post-Punk-Ära in den späten 70er und frühen 80er Jahren. Zu meinen Vor-bildern zählen unter anderen auch Cabaret Voltaire, The Hu-man League und Kraftwerk. Mit meinen Freunden von der Rescue Mission wollten ich den Geist der Frühzeit elektro-

nischer Popmusik musikalisch aufgreifen.“Zu der Geschichte, dass er mit seinem Partner Denny Hellbach während einer Tour in Düssel-dorf zufällig den Kraftwerk-Le-genden Ralf Hütter und Florian Schneider begegnet sei, äußert er sich vage. „Die Herren von Kraftwerk stehen da gar nicht drauf, wenn man sie für die eige-ne Bandgeschichte missbraucht. Fakt ist, dass wir kurze Zeit spä-ter einen der ersten analogen Klanggeneratoren bekamen, mit denen Kraftwerk in ihren Anfangsjahren arbeiteten. Einen ARP Odyssey, Baujahr 1972. Da-mit fingen wir an, elektronische Musik nach alter Schule der Elek-tro-Pioniere zu machen.“Entstanden ist dann das wasch-echte Retro-Elektro-Album „Ach- tung! Alpha“, welches nun er-schienen ist, ausschließlich auf-

Vom Engelsflüstern zum AlphaschreiElias Matt & (the) Rescue Mission entstauben historische Klanggeneratoren

genommen mit analogen Syn-thesizern bis zum Baujahr 1984, Schlagzeug, Schrottteilen und Dachziegeln. Inhaltliches Thema ist die Alpha-Persönlichkeit, die manipuliert und auf gefährlich Weise fasziniert.Nicht völlig durchschaubar, viel-leicht sogar etwas provokant oder unheimlich, aber sicher auch nicht alltäglicher Pop-Standard. Der Künstler Elias Matt weiß auf jeden Fall zu überraschen. Nach einem Folk-Album und einem Elektro-Album als nächstes Schla-ger? „Wer weiß? Hauptsache nicht immer dasselbe! Jetzt gibt es erst mal analogen Post-Punk-Elektro-Pop um die Ohren.“

Elias Matt & (the) Rescue Mission

CD „Achtung! Alpha“

(Wannsee Records/neo)

www.eliasmatt.de

von Charlotte v. Neitsch

B E R L I N A L E 2 0 1 1

Einmal im Jahr trotzen Stars und Sternchen in Berlin den stärksten Blitzlichtgewittern. So gelingt es der Hauptstadt wenigstens für zehn Tage, sich dem eigenen Wunsch-bild einer Weltstadt auf Sichtweite zu nä-hern. Niemand redet dann darüber, dass die S-Bahn nur noch mit Tempo 60 über die Schienen schleicht, denn Mitmenschen wie Madonna, Jeff Bridges, die Cohen-Brüder, Isabella Rossellini und Harry Belafonte nehmen vermutlich ohnehin lieber den Limousinen-service in Anspruch.Das Kino UNION in Friedrichshagen hatte wäh-rend der Filmfestspiele ebenfalls einen roten Teppich ausgerollt. Quer über den Bürgersteig, führte er geradewegs zur Straßenbahnhaltestel-le. (Welch glaubwürdiges Bild echter Urbanität!) Der Regisseur Leander Haußmann präsentierte den österreichischen Beitrag „Die Vaterlosen“ und erzählte vorab noch von seinen ersten Be-suchen im Kino Union. Damals seien „Die Söhne der großen Bärin“ sein Favorit gewesen.

Kaum war der rote Teppich wieder eingerollt, veranstaltete der Pfeiffer e.V. im UNION be-reits zum 15. Mal sein eigenes Filmfest – die Videonale. Alf Ator und Mathias Kleinschmidt führten durch das bunte Programm der langen Nacht. Kinobetreiber Matthias Stütz schmie-det indes große Zukunftspläne: Noch in die-sem Jahr soll der Grundstein für zwei weitere Säle gelegt werden.

Bärenstark

Von Roy Baer

Auf dem roten Teppich zur Berlinale 2011

Das Kiezkino UNION

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M A U L B E E R T I P P S

„Mr. Nobody“ mit Jared Leto: Wer hat nicht schon darüber nachgedacht, wie sein Leben verlaufen wäre, hätte man diese oder jene Entscheidung anders getrof-fen. Vielleicht wäre man mit der/dem hübschen Nach-barstochter/sohn viel glücklicher geworden? Oder wie würden meine Kinder wohl aussehen, wenn ich mit der/dem freundlichen Asiatin/Asiaten aus dem Fitness-center zusammen wär? Der Film „Mr. Nobody“ spielt mit diesen (und anderen) Möglichkeiten eines langen Lebens, erzählt aus der Sicht eines alten Mannes, der sich zurückerinnert, aber nicht genau weiß, welches Leben er wirklich gelebt hat. Großartig und wunder-schön. Wertung: 5 glückliche, traurige, junge, alte, fast gestorbene und dann doch unsterbliche Maul-beeren von 5.„The American“ mit George Clooney: Mr.Clooney als desillusionierter Auftragskiller wartet in den Abruzzen auf seinen letzten Job, denkt über den Sinn seines Le-bens nach und verliebt sich in eine Protituierte. Ganz ruhig mit schöner Stimmung erzählt. Für Fans des lei-sen Kinos. Genau mein Geschmack. Danke. Wertung: 4,5 feinmechanisch begabte und doch grob austeilen-de Maulbeeren von 5.„The Town“ von und mit Ben Affleck: Erinnert sich noch jemand an den genialen „Heat“ mit Al Pacino und Robert DeNiro? Davon ließ sich Mr. Affleck für seine 2. Regiearbeit insprieren und es funktioniert wieder. Gut erzählt, knackige Action. Top - auch ein Tipp für die Blu Ray User. Wertung: 4,5 gut geplante, großar-tig gescheiterte und dann doch, oder auch nicht..... Maulbeeren von 5.Und zum Abschluss "Jonah Hex" mit Megan Fox, Josh Brolin und John Malkovich: Eine Western-Comic-Ad-aption die es in sich hat. Lodernde Flammen, explodie-rende Objekte aller Art, ein gaaaaanz böser Bösewicht (Mr. Malkovich), ein unsterblicher (und mächtig ange-pisster) Held und eine knackig gefüllte Korsage (M. Fox) schießen, stechen, hacken und brennen sich durch den Film, das es nur so staubt. Schöner Trash. Gerne auch in Blu Ray. Wertung: 4,5 furchtbar entstellte und doch Korsagen schmelzende Maulbeeren von 5.

Frisch vom MaulbeerbaumDie Filmbeeren für März

Noch mehr gegen den kleinen oder großen Filmhunger gibt's

in der örtlichen Videothek. Bon Appetit wünscht M. K.

Wer s nicht glaubt, muss es probieren!

Der Weinladen, Manfred Baltzer, Müggelseedamm 189

in 12587 Berlin Friedrichshagen, www.der-weinladen-baltzer.de

Der Saint-Nectaire Fermier ist ein halbfester Schnittkäse aus Kuhrohmilch. Seine Rinde mit einer Flora aus weißen, roten und gelben Schim-meln umschließt einen geschmeidigen cremfarbi-gen Teig in dem sich der ganze Reichtum der Wie-sen seines Terroirs widerspiegelt. Eine feine Note aus Haselnuss rundet den Geschmack ab. Dieser Käse ist ein bedeutender Teil des kulturellen Erbes der Auvergne. Die Auvergne ist eine Landschaft und historische Provinz in Mittelfrankreich. Sie umfasst die höchsten Teile des Zentralmassivs.

Auvergner Käse gibt es nachweislich schon seit über 2000 Jahren. Durch das Engagement von Henry II de Senneterre wurde der Käse im 17. Jahr-hundert am Hofe des Sonnenkönigs eingeführt. Senneterre war ein Mann aus illustrem adligen Haus mit vielen schmückenden Titeln: Baron von La Ferté, Marschall von Frankreich, General-leutnant der königlichen Armee und Gouverneur verschiedener Regionen. Und er ist auch der Na-mensvetter des Käses.

Getränkeempfehlung: „Regolo“ Rosso Veronese IGT, ist einer der Rotweine, die zu diesem Käse harmonieren. Der Duft ist geprägt von Aromen eingelegter und getrockneter Früchte: Feigen, Pflaumen und schwarze Kirschen. Am Gaumen sind die Tannine deutlich ausgeprägt, jedoch so reif, dass sie einen fast samtigen Charakter haben. Ein Wein mit Tiefe und Komplexität.

Ein Hoch auf de SenneterreSaint-Nectaire – Frankreich/ Auvergne

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S P I E L P L A T Z

Frühlingslieder singen

Wer kennt die schönsten Frühlingslieder ? Jetzt ist dafür die beste Zeit. Singen geht ganz leicht und fördert sogar die Intelligenz und die Gesundheit. Tatsächlich werden beim Singen Hormone ausge-schüttet, die Glücksgefühle auslösen können, und durch das tiefe Einatmen wird die Kohlendioxid-Konzentration im Blut erhöht, was sogar Rauschzustände auslösen kann.

Nun will der Lenz uns grüßen,

Von Mittag weht es lau,

Aus allen Wiesen sprießen

Die Blumen rot und blau.

Draus wob die braune Heide

Sich ein Gewand gar fein

Und lädt im Festtagskleide

Zum Maientanze ein.

Mein wunderbares Gartenbuch - über 100 Ideen für mehr Gartengenusserschienen bei Gerstenberg (www.gerstenberg-verlag.de)Eine bunte Mischung aus klassischen Gartentipps, Pflanzen- und Tierkunde, Bauanleitungen, Rezepten,Liedertexten und Spielvorschlägen. Liebevoll gesammelt und aufbereitet von der wunderbaren Illustratorin Constanze Guhr (www.constanzeguhr.de). Das Maulbeerblatt verlost drei kunterbunte Exemplareab dem 10. März 2011 auf www.maulbeerblatt.com.

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S P I E L P L A T Z

Wenn Frau in unserer Gesellschaft etwas werden will, dann reicht es bei weitem nicht aus, allum-fassend qualifiziert, ideenreich, sprachbegabt, teamfähig, weltgewandt und verhandlungsstark zu sein. Von dieser schmerzvollen Erkenntnis ist das Töchterchen weit entfernt. Unter anderem deshalb schaltet es sich in die aktuelle Bundestagsdebatte zur Frau als Quotensubjekt gar nicht erst ein. Sie findet das ganze scheinheilige Gezerre auch so wür-delos und zerreißt den Politikteil der Zeitung ein-fach wortlos.Dabei merkt sie gar nicht, wie viel das alles mit ihr zu tun hat. Erschütternd, aber wahr: Ihre Diskrimi-nierung als Frau fing schon am Tag ihrer Geburt an. Da vermerkte die diensthabende Hebamme in den Akten als Geschlecht des Neugeborenen „männ-lich“. Das wäre nun an sich keine Schande gewesen. Männer können sich ja auch auf die eine oder ande-re Weise nützlich machen. Aber die Faktenlage sah nun mal anders aus.Kaum entlassen, ging die schleichende Herabwür-digung weiter. Allenthalben finden Leute das Kind „niedlich“. Niedlich! Also das ist doch der Todesstoß für die Karriere einer Frau! Niedliche Schülerinnen widmen ihrem hello kitty-Radiergummi mehr Auf-merksamkeit als dem Unterricht. Niedliche Studen-tinnen immatrikulieren sich in Grundschulpädago-gik oder Kunstgeschichte – und heiraten dann vor Studienende einen BWLer oder Ingenieur. Niedliche Frauen kriegen einen filmreifen Augenaufschlag hin, werden aber garantiert nie Vorstandschefin.Da die Kleine mittlerweile erste Anzeichen eines ver-alteten Frauenbildes aufweist (interessiert sich für Cremedosen, grabscht nach allem, was glitzert und strahlt Papa mehr an als Mama), ist Eile geboten. Um nicht sehenden Auges die Zukunft der Tochter zu ruinieren, haben wir statt auf- konsequent ab-geputzt. Alle rosa, pinken und groß geblümten Ba-bysachen sind aussortiert, der Kinderwagen in ein blaues Modell umgetauscht, der Plüschhase muss-te einer Holzeisenbahn weichen. Morgen melde ich sie an einer technischem Hochschule an. Also, wenn das nicht zur Kanzlerinnenschaft reicht, dann weiß ich auch nicht weiter...

Niedlich, nein danke!

M A M A M I A

Von Anke Assig

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beraubt, befinde ich mich wie ein Zeitreisender in Reisen der Zeit plötzlich und unverhofft an einem nicht erwarteten Ort.Mein Blick erfasst einen in grauer Vorzeit der Erde ent-wachsenen fünfarmigen Later-nenleuchter späten Baujahrs. Das Dach der Eingangshalle

ist mit Reet gedeckt wie eine Rügener Fischerkate, ein guss-eiserner Stolperzaun befriedet Pflanzen und gebietet dieser Art dem potenziellen Rasenlat-scher verhalten Einhalt.Der U-Bahnhof Dahlem legt in seiner Erscheinung Zeug-nis ab über 5000 Jahre deut-scher Handwerks- und In-dustriekunst. Malerisch die Gleisanlagen, oft wiegten mich derartige Bilder des ARD-

Grüner als grün

K I E Z S P A Z I E R G A N G

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Warum in die Ferne schwei-fen, liegt das Gute doch so nahe... Hübsch haben wir es hier, so das Fazit und ergo verweilt die Schönheit frem-der Orte oft im Verborgenen, denn unsereins frönt im All-gemeinen der Gewohnheit, vor der eigenen Haustür zu spazieren und tendiert recht einheitlich zu der Aussage, Köpenick wäre der schönste, grünste Bezirk Berlins.Weltoffen breche ich mit diesen Allüren und begebe mich auf die lange Reise nach Dahlem.

Nach einer verwirrenden Fahrt mit dem ÖPNV trete ich durch das Tor der grünen Oase im Ber-liner Südwesten am U- Bahnhof Dahlem Dorf. Ich lasse die Bli-cke schweifen und bin auf s Neue verwirrt. Eben noch in einem mit schlechtem Graffiti beschmierten U-Bahnwagen den Schlagzeilen der Zeitung meines gesichtslosen Gegen-übers verhaftet und von ge-scratchten Fensterscheiben und Tunnelfahrt der freien Sicht

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Von Holger Claaßen

Der U- BahnhofDahlem legt in seiner

Erscheinung Zeugnis ab über 5000 Jahre

deutscher Handwerks- und Industriekunst

Das Karlshorst des Westens: Berlin Dahlem

Nachtprogramms in den Wohl-verdienten. Auf den zweiten Blick bricht eine die Gleisan-lagen überspannende Brücke aus Spannbeton den zünftigen Stil, mit den beton-gespritzten Stuckaturen gelte sie als Zeug-nis des mechanisierten Hand-werks und Sinnbild für stem-pelnde Stein-auf-Steinhelden.

Protzig besetzte ich eine schat-tige Parkbank, fördere aus den Tiefen der mitgereisten, orangenen Kühltasche mit dem blauen Patentverschluss eine leckere Flasche schäumenden Sternies und aus meinem Ruck-sack Marx´ Kapital zu Tage und gebe dem erstaunten Dahlemer Überdurchschnittsbürger einen kleinen Einblick in das aufregen-de Leben eines postsozialisti-schen Müßiggängers.

Ja, natürlich führt die Größe des mitgeführten orangenen Flaschenbehältnisses zu eben-so großem Durst und lässt dem beiläufig passierenden, gebil-deten Dahlemer Bankier den

Schluss zu, das ich gewillt bin, die zarte Schwarte von 900 Sei-ten an Ort und Stelle auszule-sen. Unser Blickwechsel belegt, Verständnis gering – Unver-ständnis reichlich.

Diesen den Berliner Reichtum verkörpernden zahlengebilde-ten Schnösel seinen Schluß ad absurdum führend, verlasse ich meine okkupierte Immobilie, um das im Umkehrschluss als Karls-horst des Westens zu betitelnde Archipel im Meer der Berliner Großstadt weiter zu betrachten. Es gibt hier so viel zu sehen... Eine Vielzahl von Museen, der angrenzende Botanische Garten, das Museumsdorf Domäne Dah-lem und jede Menge Grün bieten allemal einen Grund, Dahlem ei-nen sonnigen Frühlingsnachmit-tag zu schenken.

Für schlappe 2,30 € ist man in einer Stunde mit Berlins größ-tem Abenteuer- und Reise-veranstalter BVG an Ort und Stelle, wenn s schlecht läuft, dann bleibt einem noch das ent-spannte Verharren auf einem der vielen Berliner S- Bahnhöfe.Und: Nachlösen nicht vergessen.

L E B E N S A R T

Der Winter ist dabei sich zu verabschieden und neue Lebensenergie und Lust warten in der Natur auf ihr Erwachen. So wie wir mit der Natur in ständiger Verbindung und Beziehung ste-hen und im Zyklus der Veränderungen ein Teil davon sind, so sind wir ein Teil aller Beziehungen in und außerhalb von uns. Wir spüren, wenn uns etwas zu eng geworden ist und wir Neues und Anderes erfahren wollen. Wenn die Beziehung zu uns und zu anderen eingefroren ist, dann ist es Zeit, diese wieder aufzutauen, zu erfrischen und zu erneuern. In uns selber drängt sich dann der Wunsch nach Entfaltung, Weite und Ausdehnung.

Sehnen Sie sich mit dem neuen Jahr auch nach einem wirklichen frei-en, freudvollen und glücklichem Leben mit sich selbst und tiefen Be-ziehungen? Der Weg dahin führt über ein liebevolles achtsames bewusstes Sein in Ihrem Leben. Bewusstes LIEBEN und LEBEN ermöglicht Ihnen, alte Beziehungsmuster zu erkennen, zu erlösen und die Liebe wieder zu erfahren. Es verhilft Ihnen innere tiefe Klarheit zu finden, sich mit Ihren Gefühlen und kreativen Ressourcen zu verbinden und lässt Sie erfahren: Sie haben alles in sich! Es eröffnet Ihnen Wege, sich selbst zu lieben, dem anderen mit aufrichtigem Herzen zuzuhören, zu emp-fangen und wieder tief und erfüllt zu lieben.

Ihre Heidrun Stark

Freiheit, Liebe, Offenheit

Heidrun Stark, ZA Dr. Henny Varga: Zahnmedizin im Wandel der Zeit – Ganzheitli-

che Betrachtungsweise nach dem Motto: „An jedem Zahn hängt ein Mensch“, am Do.,

24.03.11, Tel.: 030/ 640 941 63, Voranmeldung erforderlich, www.heilpraktikerin-stark.de

Regina Tamkus: Aphrodites 3. Aufgabe: Bring mir den Tropfen von der Quelle.

Wie Sie sich von der Quelle der Liebe erfrischen lassen!

Am Do., 03.03.11, Tel.: 030/ 64 09 45 26, www.erosundpsyche.net

Sigrid Röhr: Mit „metabolic balance“ gesund und schlank in den Frühling!

Am Mi., 30.03.11., Tel.: 0172-975 86 07, Bitte um Voranmeldung

Lutz Michael Weiß: Zum aktuellen Kinofilm „ Am Anfang war das Licht“,

Bi Gu – problemlos Nahrung reduzieren und trotzdem voller Energie sein

Am 22.03.11, Tel.: 030/ 61285 971, www.medQiGong.de

Ort: Müggelseedamm 212, 12587 Berlin, Eintritt 6 €, Uhrzeit jeweils 18.30 Uhr bis 20:00 Uhr

Heidrun Stark, Danielle Gernandt:

Seminar „Freiheit, Liebe, Offenheit – Das andere Liebes- und Lebensseminar“

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Offene Abende im Gelben Haus

Dahlem ist ein Berliner Ortsteil im Be-

zirk Steglitz-Zehlendorf, im Südwes-

ten der Stadt zwischen den Ortsteilen

Zehlendorf, Steglitz und Lichterfelde-

West und dem Grunewald gelegen.

Viele Villen und kleine Parkanlagen

prägen das Bild des Ortsteils. Zahl-

reiche Wissenschaftseinrichtungen

sind in Dahlem angesiedelt, darunter

auch die Freie Universität Berlin. Zu-

dem befindet sich hier ein Museum

mit einer der weltweit bedeutends-

ten ethnologischen Sammlungen.

Quelle: Wikipedia

G L O S S E

Regel Nummer 1: Durchhalten!

Text: Matthias Pietras, Illustration: Sebastian Köpcke

Es wird einem immer wieder erzählt während man aufwächst, dass nur die inneren Werte zählen. Gleichzeitig soll man doch bitte nicht lügen.

Dieser lustige kleine Gegensatz ist eigent-lich schon ein schönes Beispiel dafür, warum niemand sich in einen geistig gesunden Men-schen entwickeln kann, sondern sich nach aller Wahrscheinlichkeit eine gesellschaftlich anerkannte Neurose zulegt, unter der dann eh alle anderen mitleiden und somit fast unbe-merkt bleibt.Wer an den ersten Vorsatz wirklich glaubt,

hat wahrscheinlich nie eine glückliche Liebesbeziehung gehabt und Fami-lienfeste sind ihm oder ihr so be-kannt wie der sudanesische

Laubmaulfrosch.

Oder er lebt glücklich und zufrieden als Aus-steiger auf der Wiese gleich an der Warschauer Brücke und weiß die Suppenküche der Wohl-fahrt wirklich zu schätzen.

Wer es wirklich schon einmal gewagt hat, ohne ein geschniegeltes Äußeres auf einer Familienzu-sammenkunft (Omas achtzigster, Hochzeit, Beer-digung) aufzutauchen, wird wissen, wie abschät-zig oder bemitleidend man dann betrachtet wird.Hat er kein Geld? Nimmt er wieder Drogen?Das sind mit die wahrscheinlichsten Fragen, die den ach so geliebten Verwandten durch den Kopf gehen werden.Dabei ist man nur gerade von seinem Schichtdienst herangerast, um sich zu zeigen und hatte dabei kei-ne Zeit, sich die Sonntagsklamotten anzuziehen.Die eigenen Eltern ziehen einen dann wahrschein-lich in einen Nebenraum, um einen dann ungeach-tet des Alters noch mit guter alter Muttispucke die Frisur gerade zu ziehen und das Gesicht zu säubern.Der Gedanke an einen Platz auf der Wiese an der Warschauer Brücke hat dann durchaus etwas Trost spendendes.

Doch zum Glück gibt es Alkohol, mit dem dann nach und nach alle Äußerlichkeiten weggespült werden und das, was ja eigentlich zählt, zum Vorschein kommt. Oma vergisst schon nach dem zweiten Glas, wieviel sie getrunken hat, beziehungsweise

gibt sich nicht die geringste Mühe mitzuzählen, wenn ihr Sohn, der Onkel Theodor, ihr verzwei-felt beichtet, dass sein fünfhundert Euro teurer Anzug das einzige ist, was er noch von Wert hat, da seine Hamsterfarm pleite gegangen ist. Wenn alles gut läuft, hat Cousine Rebecca noch ihr Co-ming Out, worauf eh schon alle über die Jahre di-verse Geldbeträge gewettet haben.Zum Abschluss gibt es vielleicht noch einen Vortrag von der Tante Debora, die jetzt end-lich zum Glauben gefunden hat und einem ein-dringlich erzählt, dass sie doch alle Sünder sind.Die eigenen Eltern sind zu diesem Zeitpunkt nicht mehr da, denn nach dem fünften Glas Wein sind sie wie immer zu solchen Anlässen grinsend in irgendeine Besenkammer verschwunden.Spätestens hier stellt man die Entwicklung zur Kleinfamilie nicht mehr in Frage.Die bereits vorhandenen seelischen Narben wieder aufgefrischt, sieht man dem Treffen mit ein paar Freunden am nächsten Tag mit Entzücken entgegen. Denn wenn man ehrlich ist, sind diese Freunde nichts anderes als ein Ausgleich für das, was man bei seinen Bluts-verwandten ertragen muss.

Die Familie ist eine Gemeinschaft, in die man von Geburt an gezwungen wird, Freunde sucht man sich gezielt aus, um sie mit seinem Wis-sen oder Äußerem zu beeindrucken. Wenn man bedenkt, dass alle diese Hintergedanken haben, ist man in guter, entspannter Gemeinschaft.

Nachtrag: Ein eigener Kleidungsstil wurde entwi-ckelt, der sich gewollt von dem der Eltern abhebt, sich diesem aber unerbittlich über die Jahre an-gleicht. Klaus möchte sich mit phosphoreszieren-den Kerzen selbstständig machen.

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Als ich vor vier Wochen auf dem Müggelsee meine neuen Schlittschuhe einweihte und dabei fürchterlich auf die Schnauze fiel, war überhaupt nicht zu ahnen, dass mir heute im Vorgarten die warme Frühlingsson-ne Bauch und Seele wärmt. Als anerkannte „Schach-mieze“ sitze ich ziemlich unpassend zwischen Gän-seblümchen und Adonisröschen und bin glücklich. Warum? - Frag nicht. - Weiß nicht! - Peinlich, peinlich! - Mir scheint allerdings, die Idylle ist schon wieder im Arsch. Puh kommt durch die Tür, unter einem Arm den Kater, unterm anderen das Schachbrett, sieht mich an, stutzt, lässt vor Schreck Kater und Schach-brett fallen und bekommt einen irren Lachanfall. Naja, - ihr müsst wissen, ich war zum ersten mal in meinem Leben beim Friseur. Der alte Blödmann mein-te, er müsse eine Dame aus mir machen. Ma nickte eifrig und sagte, „der Pferdeschwanz muss ab“. Lei-der verhinderte der „frühlingshafte Nebel“ in meinem Hirn jeden Protest! Weil, - ich bin keine Dame und will auch nie eine werden! Puh, der alte Gurkenkopf kann sich die Gemeinheit nicht verkneifen, ich würde mich wegen des neuen Physiklehrers so aufmotzen. Blödes Gesülze! Um von meiner leicht purpurfarbenen Birne abzulenken, biete ich ihm wutschnaubend eine Partie an. Mit schiefem Grinsen baut er auf. Nach einem fie-sen Gemetzel kommt es zu dieser Stellung:

Ich bin am Zug. Der Mistkerl hat 2 Bauern mehr, mur-melt was von ominösen Schmetterlingen die ich an-geblich hätte, und dass er deswegen Remis anbietet. Muss ich hoffentlich nicht annehmen, oder?Was meint ihr? Liebe GrüßeClarissa

Berliner Boulette jeht als scharfet Bällchen

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Hackbällchen in Tomatensoße

Von Sina Rieming

Weiß am Zuge

Aufgemotzt!

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Ofen vorheizen.Alle Zutaten für die Hackmischung zu einem glatten Teig verkneten, kurz ruhen lassen.Zu kleinen Bällchen (ca. 2 cm) formen und in eine Auflaufform geben.Restliche Zutaten über die Bällchen verteilen, alles mit einer Alu-Folie abdecken.Im Ofen bei ca. 200 Grad für 20 - 30 Minuten garen. Zwischendurch vorsichtig umrühren!

Et voilà! Viel Spaß wünscht Sina!

Zubereitung

PS: Schmeckt mit Reis, Fladenbrot oder auch noch kalt nach der Party!

Wählergemeinschaft Friederike Hagen