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econet monitor www.econet-china.com Green Markets & Climate Challenge IN FOCUS: WELTWEITE VERSORGUNGSSICHERHEIT MIT SELTENEN ERDEN WEITERHIN IN DER SCHWEBE AUSSERDEM: Energieeffizienzsteigerung durch Wärmedämmung mit Mineralwolle Netzwerktreffen: Smart Grid as Driver for Low-Carbon Transition Chinas Kampf gegen wachsende Müllberge Ausgabe Januar 2014 Quelle: www.lwdf.cn

May 2008, Shanghai - German Industry and Commercechina.ahk.de/fileadmin/ahk_china/newsletter_magazines/Econet...bandes Association of China Rare Earth Industry (ACREI). Seither hat

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Green Markets & Climate Challenge

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May 2008, Shanghai

zwischen Vision und Wirklichkeit

IN FOCUS:

WELTWEITE VERSORGUNGSSICHERHEIT MIT SELTENEN ERDEN WEITERHIN IN DER SCHWEBE AUSSERDEM: Energieeffizienzsteigerung durch Wärmedämmung mit MineralwolleNetzwerktreffen: Smart Grid as Driver for Low-Carbon TransitionChinas Kampf gegen wachsende Müllberge

Ausgabe Januar 2014

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Inhalt

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zwischen Vision und Wirklichkeit

econet china ist die branchenspezifische Informations-, Netz-werk- und Marketingplattform der GIC (German Indus try & Commerce (Taicang) Co., Ltd.). Sie richtet sich an mittelstän-dische Unternehmen aus den Branchen Bauen, Energie und Umwelt, die daran interessiert sind, Geschäftsbeziehungen in China aufzubauen bzw. zu intensivieren.

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econet china bietet durch seine Fokussierung Synergien bei der Marktforschung, der Suche von Geschäftspartnern und beim Aufbau eines Vertriebsnetzes: Ihr Unternehmen pro-fitiert von Markt-Know-how, branchenbezogenen Informa-tionen und einem effektiven Netzwerk, das über einem Zeit-raum von acht Jahren entwickelt wurde.

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Inhalt

IN FOCUS 3

Weltweite Versorgungssicherheit mit Seltenen Erden weiterhin in der Schwebe

Building 6

Energieeffizienzsteigerung durch Wär-medämmung mit Mineralwolle

Energy 9

Netzwerktreffen: Smart Grid as Driver for Low-Carbon Transition

Environment 12

Chinas Kampf gegen wachsende Müllberge

Beijing schickt grüne Busse ins Rennen gegen den Smog

Politics 15

Erneuerbare Energien, Umweltin-dustrie und Zementsektor: Erfolge & Herausforderungen

Messen & Events 18

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In Focus

Weltweite Versorgungssicherheit mit Seltenen Erden weiterhin in der Schwebe

„Der Nahe Osten hat sein Öl, China hat seine Selte-nen Erden“, so der ehemalige chinesische Staatsfüh-rer und Wirtschaftsreformer Deng Xiaoping. Die poli-tische Führung der Volksrepublik (VR) kam frühzeitig zu der Erkenntnis, dass diese sogenannten Seltenen Erden (SE) von strategischer Bedeutung sein könnten. Heute kommt tatsächlich kaum ein Wirtschaftszweig mehr ohne die als „Gold der Zukunft“, „Gewürz- metalle“ oder „Geheimzutat der Industrie“ gehandel-ten Metalle aus.

Bereits in den vergangenen Jahren hat der Econet Monitor über die befürchteten Benachteiligungen des Westens und die Senkung der Exportquoten Seltener Erden aus China informiert. Im Jahr 2012 klagten zu-letzt die USA, Europa und Japan die VR China wegen wettbewerbsbeeinträchtigender Exportbeschränkun-gen vor der Welthandelsorganisation (WTO) an. Die chinesische Regierung antwortete darauf, wie be- reits berichtet, mit der Gründung des Industriever-bandes Association of China Rare Earth Industry (ACREI). Seither hat sich weder Tiefgreifendes an der Situation geändert, noch hat sie an Brisanz und Be-deutung verloren. Mit jedem High-Tech-Produkt, das weltweit neu auf den Markt kommt, steigt auch der Bedarf an den seltenen Rohstoffen. Egal ob in gerin-gen Mengen in Mobiltelefonen und Energiesparlam-pen eingesetzt, mit einigen Kilos in Hybridfahrzeugen oder tonnenweise in Windkraftanlagen, Seltene Erden sind unverzichtbar und kaum zu ersetzen.

In Deutschland, als Europas größter Volkswirtschaft, nimmt die Bedeutung der Seltenen Erden damit wei- ter zu. „Seltene Erden sind für die deutsche Wirtschaft mindestens so wichtig wie Erdöl und Erze“, so Prof. Dr. Dr. h.c. mult. August-Wilhelm Scheer, ehemaliger Prä-sident des Bundesverbandes Informationswirtschaft, Telekommunikation und Neue Medien (BITKOM). Aus industriellen Fertigungsprozessen der Gegenwart und Zukunft sind die Rohstoffe ebenso wenig wegzuden-ken, wie aus grünen Technologien. Seltene Erden sind eine wichtige Grundlage vieler Katalysatoren, Poli-turen, Keramiken und Legierungen.

Will Deutschland als Wirtschaftsstandort weiter er- folgreich bestehen, sind funktionierende Rohstoffmärk-

te unabdingbar. Hinzu kommt die steigende Nach-frage nach den Metallen im Zuge der Energiewende. Britische Marktanalysten von ID TechEx kommen zu dem Schluss, dass der Markt für Elektro- und Hybrid-fahrzeuge in den kommenden zehn Jahren um 400% anwachsen könnte. Diese Entwicklung geht mit einer Bedarfssteigerung von Magnetmetallen wie Dyspro-sium, Terbium und Neodym. Neodym, um bei diesem Beispiel zu bleiben, stammt zu 80% aus chinesischen Minen. Außerdem sind die genannten Magnetmetalle wichtiger Bestandteil von Elektromotoren. Ähnlich begehrt ist Gallium, das in Kondensatoren Verwen- dung findet, um ein weiteres Beispiele zu nennen.

Die Seltenen Erden spielen damit eine Schlüsselrolle für Deutschland als High-Tech-Standort und auch mit Blick auf die nationalen Ziele hinsichtlich der Elektro-mobilität und einer erneuerbaren Energieversorgung. Damit bleibt das Land weiter stark abhängig von der Rohstoffversorgung aus dem Reich der Mitte, das noch immer über 90% der Weltförderung übernimmt. Dr. Peter Buchholz, Leiter der Deutschen Rohstoff- agentur (DERA), beschreibt die Gesamtentwicklung des Marktes für Seltene Erden in den vergangenen Jahren als einzigartig turbulent. Bei keinen anderen Rohstof-fen sei das Preisverhalten dermaßen volatil. Insgesamt betrachtet sind die Preise der meisten der strategi- schen Metalle seit 2012 zwar deutlich zurückgegan-gen. Dennoch bleibt abzuwarten, ob sich dieser Trend auch in diesem Jahr fortsetzen wird.

Die kürzlich bekannt gegebenen chinesischen Ex-portquoten für das erste Halbjahr 2014 dürften den Markt nicht gerade entspannen. Eine Ausfuhrminde- rung um insgesamt 2,8% gegenüber 2013 zeigt, dass sich die chinesische Regierung durch das zurückliegen-

Quelle: www.german.china.org.cn

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de Urteil der WTO nicht zur Aufhebung der Quo-ten bewegen ließ. Vielmehr könnte die VR ihre Mo-nopolstellung u.a. dazu nutzen, ihr Image als bloßer Rohstofflieferant abzulegen und vermehrt selbst High-Tech-Produkte zu produzieren. Außerdem begünstigt die Exportbegrenzung für SE die Ansiedelung von Fir-men im Land, in dem selbst die Metalle günstig bezo-gen werden können.

Darüber hinaus befindet sich China hinsichtlich sei- ner SE-Förderung in einem Umstrukturierungspro- zess. Mit einer jährlichen Produktionskapazität von 300.000 Tonnen übersteige das Land nach Aussage von Ma Rongzhang, Generalsekretär der ACREI, die globale Nachfrage, die in den vergangenen Jahren im Durchschnitt bei 120.000 Tonnen gelegen habe.

Dieser Überkapazität soll laut Ma dadurch begegnet werden, dass im Zuge der Konsolidierung der Industrie nur große und effiziente Unternehmen Bestand haben würden. Eine Vielzahl von Firmen sei bereits auf Grund von Problemen in den Minen oder ausbleibend-er Umweltschutzmaßnahmen geschlossen worden.

Der Umweltschutz ist auch einer der angegebenen Gründe, warum die chinesische Regierung den SE-Export drosselt. Tatsächlich konnte sich der Förder- und Verarbeitungsprozess der begehrten Metalle in keinem anderen Land in solch einem Umfang entwi-ckeln, wie in China. Grund dafür waren die geringen Personal- und Produktionskosten, sowie das Fehlen von Umweltauflagen. Die 17 Metalle, die zu den Selte-nen Erden gezählt werden, kommen in ihrer reinen Form in der Natur nicht vor. Sie werden mit Erzen wie Bastnäsit und Monazit abgebaut, welche die Metalle in unterschiedlicher Zusammensetzung enthalten. Das Herauslösen der SE erfordert nicht nur aggres-sive und teils giftige Laugen- und Säurebehandlungen. Darüber hinaus liegen die Seltenerdmetalle im Erz in der Regel auch neben radioaktiven Elementen, wie Uran und Thorium, vor. Dieser Rohstoffmix und seine Weiterverarbeitung, die mehrere Monate und über 1.000 chemische Behandlungen erfordern kann, ber-gen damit Risiken für Mensch und Umwelt.

Beim SE-Abbau fällt ein toxischer Schlamm an, der in künstlichen, von Dämmen umgebenen Teichen gelagert wird. Nicht nur im Falle eines Dammbruchs, sondern bereits bei der unzulänglichen Umsetzung von Schutzmaßnahmen, muss mit Stab- und Luftemis-sionen, sowie mit Einträgen von Schwermetallen, Sul-fiden, Arsen und Fluoriden ins Grundwasser gerechnet werden. Mittlerweile hat die chinesische Regierung diese Risiken vermehrt ins Auge gefasst und plant den

Umweltbelastungen beim SE-Abbau durch den Ein-satz verschiedener Umwelttechnologien zu begegnen. Daneben soll weiter gegen die vielen kleinen, illegalen Minen vorgegangen werden, aus denen, nach Angabe der Bundesanstalt für Geowissenschaften und Roh- stoffe (BGR), derzeit noch immer rund die Hälfte der auf dem Weltmarkt angebotenen Seltenen Erden stammen.

Die Komplexität und die Risiken der Extraktion Selte-ner Erden trugen maßgeblich dazu bei, dass heute praktisch weltweit an keinem Standort, lediglich in der Volksrepublik, komplette Förderungs- und Verar-beitungsketten zu finden sind. Mit der eingeschränk-ten SE-Ausfuhr aus China und der weiteren Zunahme der weltweiten Nachfrage, stehen Staaten wie die USA und Deutschland in Zugzwang Möglichkeiten ausfin-dig zu machen, um Rohstoffengpässen zu entgehen. Die sieben Seltenen Erden Dysprosium, Europium, Lanthan, Neodym, Praseodym, Terbium und Yttrium könnten schon bald nicht mehr in ausreichendem Maße zur Verfügung stehen. Die BGR in Hannover spricht konkret davon, dass sich in Europa bis 2030 der Bedarf einiger Stoffe nicht mehr decken ließe.

Auch die Suche nach Ersatzstoffen ist bislang wenig von Erfolg gekrönt. Die amerikanische Yale Universität kam in einer Studie Anfang Dezember zu dem Schluss, dass durch Ersatzstoffe meist nicht die gleichen Ei-genschaften und eine vergleichbare Leistung er-bracht werden können, wie mit dem Originalrohstoff. Darüber hinaus seien die substituierten Stoffe kom-merziell und wirtschaftlich nicht im gleichen Maßstab vertretbar, wie ihre Vorgänger.

Neue Hoffnung wird daher auf die Erschließung weiterer Vorkommen und die Wiedereröffnung ehe-maliger, noch nicht gänzlich ausgebeuteter Minen gesetzt. Wichtige weitere Lagerstätten sind neben China in den Vereinigten Staaten, Australien, Kanada,

Quelle: www.german.china.org.cn

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den Staaten der ehemaligen Sowjetunion, Grönland, Südafrika, Malawi und Vietnam zu finden. Russland verkündete beispielsweise bereits im April vergan-genen Jahres eine Milliarde US Dollar in die Förderung aus der Tomtorsky Lagerstätte in Sibirien zu inves-tieren. Am dortigen Standort schlummern rund 154 Mio. Tonnen Erz, das SE enthalten soll. Daneben hob Grönland im Oktober 2013 das seit langem aufrecht erhaltene Verbot der SE-Förderung auf, in der Hoff-nung dadurch die Industrie und den Arbeitsmarkt an-zukurbeln.

Trotz dieser Bemühungen wird es schwer werden China als Hauptexporteur von seinem Thron zu stoßen. Tatsächlich ist nämlich zwischen leichten und schweren Seltenen Erden zu unterscheiden. In den ausländischen Minen werden bislang hauptsächlich leichte SE, wie Yttrium, Dysprosium und Europium ge-fördert. Im Vergleich zu den schweren SE sind diese in den Lagerstätten meist in großen Mengen vorhanden und damit günstiger zu extrahieren, als die in gerin-gen Konzentrationen vorliegenden schweren Seltene-Erdelemente, zu denen Lanthan, Neodym und Pra-seodym gehören.

Neben der Hinwendung zu nicht-chinesischen Vorkom-men wird der Blick im Kampf um die Gewürzmetalle auch immer stärker auf innovative Recyclingverfahren

gelenkt. Technologiekonzerne wie Siemens, Leucht-mittelhersteller wie Osram, Chemieunternehmen wie BASF und Automobilhersteller wie Daimler arbeit-en bereits daran, Verfahren zu entwickeln, um SE in großem Maßstab wiederzugewinnen. Ebenso laufen staatlich geförderte Forschungsvorhaben im Bereich weitreichender neuer Recyclingmethoden. Die Ent-wicklung der SE bewegt sich demzufolge in kleinen Schritten hin zu einer Kreislaufwirtschaft. Forscher der Universität von Leuven in Belgien gehen davon aus, dass rund 20% des weltweiten industriellen SE-Bedarfs durch Sekundärrohstoffe gedeckt werden könnte. Bislang wird dieses Potenzial jedoch kaum ausgeschöpft. Die derzeitige Zurückgewinnungsquote in Deutschland wird auf ein Prozent geschätzt. Doch selbst bei einer optimistisch veranschlagten Recy-clingrate von 10% in einigen Jahren, bleibe damit ein Defizit von 90%, das weiterhin anderweitig gedeckt werden muss.

Der Bergbauexperte Dudley Kingsnorth von der In-dustrial Minerals Company of Australia spricht davon, dass im Rahmen der internationalen Entwicklungen der Anteil Chinas an der globalen Produktion bis 2016 auf 63% fallen könnte. Nichtsdestotrotz ist er davon überzeugt, dass das Land weiterhin die vielen Einzel-schritte von der Förderung des Rohstoffs bis hin zur Produktherstellung dominieren wird.

Good to knowDeutschland ist Weltmeister in der Produktion von High-Tech-Produkten. Mit einem Weltmarktanteil von 12,1% lag Deutschland 2013 selbst vor China und den USA. Strategische Rohstoffe, darunter die Seltenen Erden, sind wichtige Grundlagen dieses Erfolgs. Die Deutsche Bundesregierung hat sich daher zum Ziel gesetzt, die sichere Versorgung mit diesen Ressourcen zu gewährleisten, um den High-Tech-Markt auch in Zukunft weiter anführen zu können.

Im September 2013 initiierte das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) das For- schungsförderungsprogramm „r4 - Innovative Technologien für Ressourceneffizienz: Forschung zur Bereitstellung wirtschaftsstrategischer Rohstoffe“. Die Maßnahme ist eingebettet in das Entwicklungs-programm „Wirtschaftsstrategische Rohstoffe für den High-Tech-Standort Deutschland“ im Rahmen der Plattform Forschung für Nachhaltige Entwicklung (FONA).

Bis 2018 werden im Programm Forschungseinrichtungen und gewerbliche Unternehmen darin unter-stützt, umweltverträgliche und effiziente technische Konzepte zur ökonomischen Förderung, Nutzung und Wiedernutzbarmachung von strategischen Rohstoffen, darunter Seltene Erden, zu entwickeln. Für diese Forschungsvorhaben stellt das BMBF bis zu 60 Mio. Euro zur Verfügung. Langfristige Ziele sind das Angebot dieser Ressourcen im Land zu steigern und bestehende Recyclingmöglichkeiten auszu-schöpfen. Derzeit fallen neun Prozent der in Deutschland importierten Rohstoffe in die Kategorie der strategisch bedeutenden Rohstoffe.

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Die Energiemenge, die in China auf Grund ineffizien-ter Materialien und Nutzungsweisen verloren geht, ist enorm. Sollen Einsparungen im Energieverbrauch er-reicht werden, ist es daher notwendig, die Ursachen der Verschwendung ausfindig zu machen und zu be-heben. Beim Vergleich der Sektoren mit hohem Ener-giekonsum fällt ins Auge, dass derzeit der Gebäude-sektor 30% des landesweiten Energiebedarfs für sich beansprucht. Werden neben der Energie, die durch den Bau und die Nutzung von Gebäuden entstehen auch noch die Herstellung der Baumaterialien berück-sichtigt, so steigt die Rate sogar auf fast 50%.

Auffällig ist, dass beheizte Wohnflächen einen Ener- giebedarfsanteil von 40% des gesamten Bausektors ausmachen, obwohl lediglich 10% der Flächen in China tatsächlich beheizt werden. Darüber hinaus stützt sich die Wärmeerzeugung in Räumen hauptsächlich auf die Verbrennung von Kohle, die wiederum mit Emis-sionen einhergeht. Sollen also Energie gespart und Emissionen vermieden werden, sind Möglichkeiten ins Auge zu fassen, durch die der Energiebedarf verringert werden kann - allen voran die Außenwanddämmung. Bereits durch die geeignete Wahl der Außenhülle, die sich vor allem über ihre Wandstruktur definiert, ist über die Hälfte an Heizenergie einzusparen.

Im „Special Plan for Building Energy Saving“ des 12. Fünf-Jahres-Plans (2011-2015), stellt das Ministry of Housing and Urban-Rural Development (MoHURD) klar heraus, wie im Gebäudesektor künftig Energie eingespart werden soll.

Energieeffizienzsteigerung durch Wärmedämmung mit Mineralwolle

Bislang wurden nur für 23% der chinesischen Bau-flächen energiesparende Maßnahmen ergriffen. Für vier bis fünf Milliarden Quadratmeter an neuen Wohnflächen, die bis 2015 in Städten entstehen sol-len, ist jedoch geplant den chinesischen Standard zur Energieeinsparung umzusetzen. In Neubauten ländli-cher Gebiete soll der Standard ebenfalls schrittweise eingeführt werden. In 95% der Neubauten nordchine-sischer Gebiete, die als kalte, extrem kalte oder aber als Regionen mit heißen Sommern und kalten Wintern klassifiziert werden, soll die neue Norm bis 2015 rea-lisiert werden. Die chinesischen Energiesparstandards sind jedoch nicht mit denen in Deutschland zu ver-gleichen, da die maximalen Energieverbrauchswerte nach chinesischem Standard etwa doppelt so hoch angesetzt sind, wie in der Bundesrepublik.

Die chinesische Regierung schätzt das sektorenüber-greifende Potenzial zur Energieeinsparung bis 2015 insgesamt auf 116 Mio. Steinkohleeinheiten, davon werden 45 Mio. Tonnen im Bausektor verortet. Im Be-reich von Neubauten wird daher konkret angestrebt, die Energieeffizienz um 30% im Vergleich zu 2010 zu steigern.

Neben den Zielen, die sich die Regierung im 12. Fünf- Jahres-Plan gesetzt hat, sollen rund 800 Mio. Quadrat-meter, der bis 2015 hinzukommenden Bauflächen, nach dem „Chinese Green Building Standard“ ge-baut werden. In Städten wird angestrebt, künftig 20% der Neubauten dem grünen Standard entspre- chend zu errichten. Weiter steht auf der Agenda, dass

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65% der neuen Außenmauern auf Basis von solchen Materialien errichtet werden sollen, durch die sich Wärmeverluste vermeiden lassen. Darüber hinaus sol-len die Wände verstärkt feuerabweisende und was-serdichte Eigenschaften aufweisen. Zur Unterstützung dieser Vorhaben soll u.a. die Forschung intensiver ge-fördert werden.

Die Ziele, die sich die chinesische Regierung gesetzt hat, machen deutlich, dass energiesparende Bauver-fahren im Gebäudesektor zunehmend in das Blickfeld chinesischer Interessen gerückt sind. Dementsprech-end lassen die Entwicklungen und Innovationen inner-halb des Gebäudesektors in den kommenden Jahren eine Tendenz hin zu energiesparenden Baumethoden und -materialien vermuten.

In diesen Bereich fallen auch External Thermal Insu- lation Composite Systems (ETICS), also Wärmedämm- verbundsysteme. In europäischen Ländern werden diese bereits seit Jahrzehnten als Möglichkeit zur Energieeinsparung durch die Vermeidung von Wärmeverlusten verbaut. In China rückte das Thema Wärmedämmung erst innerhalb der vergangenen Jahre langsam in den Fokus. Auf Grund dieser noch kurzen Entwicklungsperiode und den damit verbun-den noch wenigen Erfahrungswerten, zeigen sich die

Entscheidungsträger im Gebäudesektor bislang noch zögerlich. Offene Fragen, die eine systematische Um-setzung des Themas, sowie die Wahl geeigneter Mate-rialien und Systemkomponenten betreffen, sind daher grundlegend zu klären.

In Deutschland zählen beispielsweise Dämmstoffe aus Mineralwolle zu den meistverbauten Abdich-tungsmaterialien. Auch im Bereich von deutschen Passivhäusern, die einem strengen Standard folgen, sind diese hochwertigen Dämmmaterialien gefragt. Obgleich die Verbreitung der Wolle in den zurücklieg-enden Jahren auch in China rasant zugenommen hat, fällt in Bauprojekten die Entscheidung einerseits noch immer häufig auf kostengünstigere Dämmmaterialien wie Expandierten Polystyrol-Hartschaum, besser bekannt als EPS. Durch Vorkommnisse, wie Brand-unfälle, beispielsweise in Städten wie Beijing und Shanghai, zu denen es in der Vergangenheit in Zusam-menhang mit minderwertigen Isolationsmaterialien und unzureichend geschultem Personal kam, wurde andererseits der Mineralwolle seit 2009 wieder ver-mehrt der Rücken gestärkt.

Um die Verbreitung der Wärmedämmung zielfüh-rend voranzubringen, sind eine themenbezogene Aufklärung und ein stetiger Ideenaustausch mit Ent-

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Dieselbe Vision verfolgt auch die von der AHK Beijing geleitete ETICS Quality Alliance, die inter- national anerkannte Qualitätsstandards für ener- gieeffizientes Bauen im Bereich von Wärme- dämmverbundsystemen in China fördert. Zu diesem Zweck veranstaltet die 2007 gegrün- dete Vereinigung in Zusammenarbeit mit chinesischen Ministerien, Behörden, Universi- täten und Standardisierungsinstitutionen re-gelmäßig eine Reihe von Fachseminaren und Trainingsworkshops. Das chinesische Interesse an effizienzsteigernden Materialien und Maß-nahmen im Gebäudesektor gewinnt zunehmend an Fahrtwind. Damit steigen auch die Markt-chancen, die sich deutschen und internationalen Unternehmen im Bereich nachhaltiger Bautech-niken in China eröffnen. Unternehmen, die über die ETICS Quality Alliance an dieser Entwicklung teilhaben möchten, sind als neue Mitglieder stets willkommen.

Ansprechpartner der ETICS Quality Alliance: Herr Liu TongTel.: +86-10 6539 6656E-Mail: [email protected]

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scheidungsträgern und Vertretern des Bausektors un-erlässlich. Die ETICS Quality Alliance veranstaltete da-her am 13. Dezember 2013 in Beijing ein Seminar zum Thema „ETICS-Mineral Wool System”. Die Vereinigung aus Unternehmen, die auf dem Gebiet von ETICS tätig sind, wird von der Deutschen Auslandshandelskam-mer (AHK) Beijing betreut und gesteuert. Ziel der halbtägigen Veranstaltung war es, Trends im Bereich von Wärmedämmverbundsystemen, mit speziellem Fokus auf Mineralwolle vorzustellen, Erfahrungen auszutauschen und über Vor- und Nachteile des Mi-neralwollsystems zu informieren.

Als staatliche Vertreter des MoHURD traten Zhang Xiaoling, Leiterin der Abteilung für internationale Zusammenarbeit des Center of Energy Efficiency in Buildings, auf, wie auch Yang Xiwei, der stellver-tretende Chefingenieur des Centers. Zu den rund 80 Gästen zählten Vertreter regionaler und lokaler Baubehörden, Forschungseinrichtungen, Baufirmen sowie von Stadtplanungs- und Architekturbüros.

Im Rahmen der Konferenz vermittelte Zhang Xiao-ling die Hintergründe der ETICS-Industrie und stellte bisherige Entwicklungen vor. In einzelnen Vorträgen, gingen Vertreter der Unternehmen, die der ETICS Quality Alliance angehören, weiter auf konkrete As-pekte der Branche ein. Wang Conghui, Director of Technology bei Rockwool und Yu Yi, Product Engineer bei Shanghai ABM, referierten über die konkreten Ei- genschaften und den Herstellungsprozess von Mineral- wolle. Die Unternehmen, denen die Referenten ange-hören, sind langjährige Spezialisten auf dem Gebiet der Herstellung des Dämmstoffs und verfügen damit über einen profunden Erfahrungsschatz.

Im Zuge der Veranstaltung wurden, abgesehen von Dämmmaterialien, auch dazugehörige Systemkompo-nenten thematisiert. Jiang Tao, Technical Engineer bei Ejot, einer Unternehmensgruppe im Bereich Verbind-ungstechnik, ging in einem Vortrag näher auf Veranker-ungen von Wärmedämmverbundsystemen ein. Dr. Li Yongxin, Senior Manager bei Wacker, einem Speziali-sten für umweltverträgliche Kleb- und Dichtstoffe, ver-anschaulichte darüber hinaus, welche Bedeutung die Wahl des richtigen Klebstoffes für die Vermeidung von Rissen im Außenwandbereich hat und wie die Wasser-dichte des Werkstoffs gewährleistet werden kann.

Im Anschluss an die Vorträge nutzten die Veranstal-tungsteilnehmer in der Podiumsdiskussion die Gele-genheit, sich mit den Experten des MoHURD und der ETICS Quality Alliance über die Eigenschaften von Mineralwolle, Tendenzen der ETICS-Industrie, gesetz-

liche Rahmenbedingungen in China, aber auch über die für die Zukunft zu erwartenden Fördermöglich-keiten auszutauschen.

Im Seminar wurde an vielen Stellen deutlich, dass Mineralwolle zum einen zwar zu den hochpreisige- ren Dämmstoffen gehört, zum anderen jedoch durch spezifische Eigenschaften im Bereich der Wärmedäm-mung, Feuerfestigkeit und des Lärmschutzes deutli-che qualitative Vorteile mit sich bringt. Zhang Xiaoling und Yang Xiwei stellten während der Veranstaltung nachdrücklich heraus, dass in China die Qualität der ETICS-Produkte, der Projektumsetzung sowie der Per-sonalschulung dringend zunehmen muss. Dazu sollten im gesamten Industriezweig das Bewusstsein und das Interesse für ganzheitlich sinnvolle Ansätze und Mate-rialien geweckt werden.

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Netzwerktreffen: Smart Grid as Driver for Low-Carbon Transition

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Egal wohin man blickt, ob nach China oder Deutsch-land, das Energiesystem beider Länder befindet sich im Umbruch. Die Absicht verstärkt regenerative Ener- giequellen zu integrieren treibt diese Entwicklung eben- so an, wie der wachsende Strombedarf, das Streben nach Versorgungssicherheit und Zielvorgaben zur CO2-Reduktion. Die bisher dominante, zentral gesteuerte Stromversorgung wird dabei mehr und mehr abgelöst von einer dezentralen Bereitstellung. Der Stromver-braucher bleibt dabei oftmals nicht länger nur Kon-sument, sondern wird verstärkt zum „Prosumer“. Er produziert und konsumiert also gleichzeitig, beispiels-weise mit eigenen Photovoltaik-Modulen auf dem Dach.

Um trotz dieser Veränderungen auch zukünftig eine sichere und möglichst effiziente Energieversorgung gewährleisten zu können, wird ein intelligentes Strom-netz benötigt, in dem ein Gleichgewicht zwischen Stromproduzenten, -konsumenten und auch Ener- giespeichern hergestellt werden kann. In einem sol-chen, sogenannten Smart Grid, stehen alle Markt-teilnehmer des Energiesystems über ein Kommunika-tionsnetzwerk miteinander in Verbindung. Dadurch kann auf Bedarf und Nachfrage direkt reagiert und so eine effiziente und ökonomische Stromversorgung gewährleistet werden. Der zunehmende Einsatz er-neuerbarer Energiequellen und die möglichst verlust-freie Stromversorgung fördern dabei gleichzeitig die Verringerung von CO2-Emissionen.

Bis von der erfolgreichen Etablierung eines Smart Grids in Deutschland oder China gesprochen werden kann, ist es jedoch noch ein langer Weg. Um weitere Schritte auf diesem Weg zu gehen, lud die Deutsche Auslandshandelskammer (AHK) Beijing am 18. Dezem-ber 2013 zu einem Netzwerktreffen ein. Der Fokus lag dabei im Speziellen auf Smart Grids und ihrer Bedeu-tung als wichtiges System um in China die angestreb-ten Energieziele erfüllen und den CO2-Ausstoß verrin-gern zu können.

Im Rahmen dieser Veranstaltung brachte zunächst Sandra Retzer den anwesenden Vertretern von Regierungsorganisationen, Unternehmen und weite-ren Interessenten die Herausforderungen, aber auch die Möglichkeiten näher, die ein intelligentes Netz mit sich bringt. Sandra Retzer ist Managing Director China der Younicos AG, einem Spezialisten im Bereich schlüsselfertiger Batteriekraftwerke und Inselsysteme in Deutschland. Außerdem ist Retzer Vorsitzende der Smart Grid Working Group der European Union Cham-ber and Commerce in China.

Als Möglichkeiten die ein Smart Grid bietet, stellte sie folgende Punkte heraus:

Die Steigerung der Reaktionsfähigkeit auf die Strom-nachfrage,die Vorbeugung und der Ausgleich von Engpässen durch eine automatische Netzkonfiguration,die Erhöhung der Energieeffizienz,die sinnvolle Integration von regenerativen Ener-giequellen und Ladestationen für elektrisch be-triebene Fahrzeuge,die Reduktion des Spitzenbedarfs unddie Stabilisierung des Energiesystems.

Um diese Möglichkeiten voll ausschöpfen zu können, gilt es, bestehende Herausforderungen anzugehen. Dazu gehört die Schwankungen unterworfene Ver-fügbarkeit von Energieressourcen, die technisch und wirtschaftlich ins Elektrizitätsnetz integriert werden sollen. Außerdem müssen industriell verfügbare und ökonomisch realisierbare Speichertechnologien aus-findig gemacht und ein wettbewerbsfähiges Elektri- zitätsangebot auf Basis von Solar- und Windkraft er- richtet werden.Sandra Retzer, Younicos AG

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Darüber hinaus ist Sandra Retzer davon überzeugt, dass Smart Grids nur dann erfolgreich etabliert werden können, wenn passende Marktdesigns gefun-den werden, die der Elektrizitätsmarkt von heute noch nicht biete. Innovative Marktmodelle müssen dazu beitragen, dass die Hinwendung zu regenerativen Ener- giequellen insgesamt auch zu einer Kostensenkung führt, ohne dass Investoren darauf verzichten müs-sen, attraktive Renditen zu erzielen.

Anhand des Graciosa Projektes der Younicos AG, das 2013 gestartet wurde, erklärte Sandra Retzer, wie diese Herausforderungen angegangen werden kön-nen. Bei La Graciosa handelt es sich um eine Insel der Azoren, auf der in Kooperation mit dem lokalen Energieversorger ein Smart Grid etabliert wird. Wind- und PV-Anlagen sollen für den Großteil des Jahres die Stromversorgung gewährleisten. Übersteigt die Stromerzeugung die aktuelle Nachfrage, so wird die überschüssige Energie in Batterien im Megawattbe-reich zwischengespeichert. Für den Fall, dass temporär der bereitgehaltene Strom nicht zur Bedarfsdeckung ausreicht, können zusätzlich Dieselgeneratoren hinzu geschaltet werden. Auf der Insel sollen so 70% des jährlichen Stromkonsums durch regenerative Ener-gien gedeckt werden, was dieses System nicht allein auf Grund des hohen Dieselpreises auf der Insel öko-nomisch macht.

Daneben berichtete Sandra Retzer vom Pilotpro-jekt Web2Energy, in dem es darum geht, dezentrale Speicher zu entwickeln und in das existierende Netz zu integrieren. In diesem Netz sollen Speicher aktiv mit Verbrauchern und Versorgern kommunizieren können. Energiespeicher zählen in Europa auch zu den wichtigsten Forschungsanliegen in diesem Bereich. Im Jahr 2012 wurden innerhalb der Europäischen Union 281 Smart Grid Projekte mit Investitionen in Höhe von rund 1,8 Milliarden Euro umgesetzt. Allen voran in Deutschland, Großbritannien, Frankreich und Italien. Hindernisse für Smart Grid Projekte in der EU sieht Sandra Retzer hauptsächlich politisch, bürokratisch und sozial begründet. Sie spricht von fehlenden Stan-dards und inkompatiblen Systemen. Außerdem seien die Unsicherheiten bezüglich der Verantwortungs-verhältnisse, der neuen Geschäftsmodelle und hin- sichtlich der Kosten- und Gewinnverteilung hinderlich für die Etablierung von Smart Grids. Hinzu komme die Zurückhaltung der Verbraucher in der anfänglichen Entwicklungsphase.

Mit Blick auf die Einführung von intelligenten Strom-netzen in China deutete Sandra Retzer vor allem auf den Mangel an Netzinformations- und Kommunika-

tionstechnologien sowie an Erfahrung im Bereich vie- ler Schlüsseltechnologien von Smart Grids hin. Auch im Land der Mitte habe man mit Herausforderun-gen der Netzintegration und der Unregelmäßigkeit von regenerativen Energiequellen zu kämpfen. Hinzu kommt, dass es bislang an Vorzeigeprojekten fehlt. Sie stimmt mit ihrem Folgeredner Shu Sun darin überein, dass sich der chinesische Markt auf Grund seiner tech-nologischen Bedürfnisse künftig ausländischen Firmen gegenüber offen zeigen wird.

Sun erläuterte im zweiten Teil der Veranstaltung die Entwicklungen und Marktchancen, die sich deutschen Unternehmen der Branche im Zuge der Entwicklung von Smart Grids in China bieten. Shu Sun ist Lead Analyst von Energy Smart Technologies (China) bei Bloomberg New Energy Finance. Sun stellte im Zuge der Veranstaltung heraus, dass weltweit die meisten Investitionen, die im Bereich von intelligenten Netzen getätigt werden, in intelligente Zähler, sogenannte Smart Meter, fließen. Diese Zähler haben den Vor-teil, dass sie den Stromverbrauch automatisch able-sen und über den Zähler ermittelt werden kann, an welchem Ort, zu welchem Zeitpunkt und in welcher Menge Strom fließt.

China plant bis zum Jahr 2020 auf dem Bereich der Smart Grids deutliche Fortschritte zu erzielen indem vor allem Wind- und Solarpotenziale verstärkt inte-griert und die Netzqualität verbessert werden sollen. Dabei teilt Sun die Entwicklung hin zu einem wider-standsfähigen Netzwerk in drei Entwicklungsphasen ein. Nach dem anfänglichen Testen verschiedener Technologien und ersten Markteinführungen in der er-sten Phase, werden in Phase II landesweit schrittweise Smart Meter eingeführt bis eine hundertprozentige Abdeckung erreicht ist. Diese Entwicklung geht einher mit weiteren technologischen Fortschritten. In der da-

Shu Sun, Bloomberg New Energy Finance

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rauffolgenden Phase werden veraltete Zähler durch neue und innovativere Modelle ersetzt. Sun nimmt an, dass sich China aktuell in der zweiten Phase be-findet und bis 2020 obligatorisch eine Abdeckung mit Smart Metern von 80-100% erreichen werde. Ähnli-che Annahmen trifft er für Deutschland und weite Teile Europas. Im Vergleich zu Europa und den USA verfügen chinesische Haushalte jedoch weniger häu-fig über LAN-Verbindungen, sodass Informationen, die über intelligente Zähler gesammelt werden, nicht weiter genutzt werden können. Darüber hinaus sind die chinesischen Zähler zwar deutlich günstiger als in den USA und Europa, verfügen jedoch oftmals auch über eine kürzere Lebensdauer.

Der chinesische Markt auf dem Gebiet der Smart Grid Komponenten entwickelt sich rasant, davon ist Shu Sun überzeugt. Ausländischen Firmen schreibt er da-her große wirtschaftliche Möglichkeiten zu. Gleichzei-

tig weist er jedoch auf den hohen Konkurrenzkampf und teils nicht wettbewerbskonforme Voraus- setzungen in China hin. Diese würden es auslän- dischen Unternehmen nicht nur im Bereich der intel-ligenten Zähler teils schwer machen, auf dem chine-sischen Markt Fuß zu fassen.

Im Anschluss an die beiden Vorträge nutzten die Zuhörer die Gelegenheit, sich mit den Experten im Detail auszutauschen und Näheres über die vorge-stellten Projekte und Statistiken zu erfahren. In der Veranstaltung wurde die Bedeutung von Smart Grids als wichtiger Bestandteil der Neuorientierung von Ener- giesystemen deutlich herausgestellt. Nach Aussage des World Energy Outlook Report der International Energy Agency (IEA) von 2013 entstehen derzeit rund zwei Drittel der Treibhausgase im Energiesektor. Umso wichtiger ist also die Etablierung von intelligenten und effizienten Netzwerken.

Veranstaltungshinweis: Clean Energy Expo China 2014

Vom 26.-28. März 2014 findet im China International Exhibition Center die Energie- und Umweltmesse Clean Energy Expo China (CEEC), eine der größten Leitmessen der Branche, statt. Die CEEC ist die einzige Messe in China, welche die gesamte Bandbreite von Technologien, Produkten und Dienstleistungen aller Teilbereiche der Erneuerbaren Energien unter einem Dach präsentiert. Die Messe umfasst die So-lar Thermal & CSP China, CIPV Expo China, GridTec China, Distributed Energy China, Wind Power China und Bio-Energy China. 2014 findet die Messe erstmals parallel zur Intersolar China und CIPV statt. Durch den Zusammenschluss der Intersolar China mit der CIPV Expo wird dies die mit Abstand größte Solar-Fachmesse Nordchinas. Messebegleitend findet eine Konferenz statt, auf der aktuelle Themen von hoch-karätigen Referenten präsentiert werden. Die CEEC wird gemeinsam vom China Electricity Council, der Koelnmesse sowie dem China Council for the Promotion of International Trade (CCPIT) organisiert.

Europäische kleine und mittelständische Unternehmen können sich im Rahmen eines Europäischen Pa-vilions kostengünstig an der Messe zu beteiligen. Unternehmen, die sich über die German Industry & Commerce Greater China Beijing registrieren, profitieren von folgenden Vorteilen:

Lounge innerhalb des EU-PavilionAussteller-Dienstleistungen am EU Pavilion wie z.B. kompletter Aufbau und Einrichtung, Dekoration und Unterstützung vor Ort durch KoelnmesseTeilnehmende deutsche Unternehmen erscheinen mit Logo und Link zu ihrer Firmenwebseite auf der Homepage der CEEC und im CEEC-NewsletterEin freier Eintritt zur Konferenz pro UnternehmenMitgliedsunternehmen der deutschen Auslandshandelskammer erhalten einen Rabatt von 10% auf die öffentliche Teilnahmegebühr

Sehr gerne stehen wir Ihnen für weitere Fragen und zur Registrierung auch persönlich zur Verfügung!

Ansprechpartnerin:Frau Katrin SaurTel: +86-10 6539 6636 E-Mail: [email protected]

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Seite 12 Ausgabe Januar 2014

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Environment

Gleichermaßen bedrängt von wachsenden Müllber-gen, werden landesweit Möglichkeiten ausgelotet, um dem Problem Herr zu werden. So erhöhte die Stadt Beijing zum 1. Januar diesen Jahres die Entsorgungs-gebühren für Hausmüll-ähnliche, gewerbliche Abfälle auf 300 Yuan pro Tonne. Bei Gebühren von 25 Yuan pro Tonne, die seit 1999 erhobenen wurden, sahen die Unternehmen bislang keinen Anreiz Müll gezielt zu ver-meiden oder zu trennen. Gerade bei Firmen, die große Mengen an Abfällen produzieren, soll die neue Rege-lung Wirkung zeigen. Nach statistischen Angaben der Beijing Municipal Commission of City Administration and Environment, seien von den rund 6,5 Mio. Ton-nen Müll, die 2013 in der Hauptstadt angefallen sind, immerhin ein Drittel gewerblichen Ursprungs. Bei Ver-stößen gegen die Vorschrift sollen Strafzahlungen von bis zu 100.000 Yuan verhängt werden.

Auch in der Provinz Guizhou, im Südwesten Chinas, wird das Problem der Reststoffe mit Beginn des neuen Jahres verstärkt angegangen. Im Januar wurde dazu ein neuer Standard zur Vermeidung von Umweltver-schmutzungen auf Standorten eingeführt, die der La-gerung und Beseitigung von industriellen Festabfällen dienen. Mit einer Produktion von rund 8.000 Tonnen

Feststoffabfällen aus der Industrie, lag die Provinz 2012 landesweit auf dem 15. Platz. Der neue Standard zielt jedoch in erster Linie nicht darauf ab, Müllmen-gen zu vermeiden, sondern vielmehr darauf, Umwelt-verschmutzungen, die im Bereich von Schlackehalden und Absetzbecken entstehen, vorzubeugen und zu be-wältigen. Im Rahmen dieser Mitigationsbestrebungen sollen 179 Schlackedeponien auf neuestem technolo-gischem Stand entstehen.

Neben Versuchen langfristige Lösungen zur Verme-idung und Beseitigung von gewerblich verursachten Abfallstoffen sowie von den in diesem Zusammenhang auftretenden Umweltproblemen zu finden, gibt es gleichermaßen Initiativen, die sich den Herausforder-ungen im Bereich von Haushaltsmüll stellen.

So auch in Guangzhou. In der über 11 Mio. Einwohner fassenden Stadt nahe Hong Kong fallen täglich rund 10.000 Tonnen Müll an, wovon 7.000 Tonnen in den vier Müllhalden der Stadt deponiert und der Rest an die Müllverbrennungsanlage geliefert werden. Zwan-zig Jahre lang wurde jeder Haushalt in der südchine-sischen Stadt dafür mit Müllentsorgungsgebühren in Höhe von 15 Yuan pro Monat belangt, unabhängig vom individuellen Abfallaufkommen.

Chinas Kampf gegen wachsende Müllberge

Müllverarbeitung in China Quelle: www.audelu.com

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Seite 13Ausgabe Januar 2014

Quelle: www.china.org.cn

Seit April vergangenen Jahres wird nun offiziell die Mülltrennung betrieben. Bei Verstößen gegen die Vorschrift werden Strafzahlungen ab 50 Yuan erho-ben. Durch dieses Vorgehen soll erreicht werden, dass mindestens die Hälfte des Mülls vor seiner Entsorgung eine Separierung erfährt und in unterschiedliche, dafür bereitgestellte Behältnisse sortiert wird. Bislang konnte das Konzept nur in rund 30% der 1.400 Sied-lungsgemeinschaften erfolgreich umgesetzt werden. Die zusätzlichen Müllcontainer werden zuweilen ledi-glich als zusätzliche Behältnisse, aber nicht gezielt zur Trennung genutzt. So wurde die bis Ende 2013 ang-estrebte Umsetzungsrate von 80% deutlich verfehlt. Dennoch bleibt die Stadt unbeirrt und hält an ihren Zielen fest.

Ab 2014 sollen nun in Guangzhou die Müllentsor-gungsgebühren neu berechnet werden. Um die Höhe der Abgabe und die Umsetzbarkeit des neuen Ansatzes auszuloten, wird seit Anfang Dezember 2013 testweise in sechs Bezirken unterschieden zwischen Küchenab-fällen bzw. Restmüll und wiederverwertbaren Abfällen bzw. gefährlichen Abfällen. Die Küchenabfälle und der Restmüll werden kostenpflichtig, die übrigen Abfälle kostenfrei eingesammelt und entsorgt.

Hinsichtlich dieser Regelung wird kontrovers diskuti-ert, dass die Entsorgungsgebühren nicht länger direkt an den Staat gezahlt werden, sondern stattdessen Müllsäcke zu erwerben sind, deren Kosten sich je nach Größe auf 0,1 bis 0,5 Yuan belaufen. Wer dementspre-chend geringere Mengen der gebührenpflichtigen Reststoffe produziert bzw. sinnvoll trennt, wird auch weniger stark zur Kasse gebeten. Nach Angabe des Vorsitzenden des Guangzhou City Management Com-mittee, Wei Weihan, sei es nicht das Ziel des neuen Konzeptes, die Entsorgungsabgaben in die Höhe zu treiben, wie teils kritisch angemerkt wurde. Vielmehr soll für jeden einzelnen Haushalt ein finanzieller An-reiz zur Mülltrennung geschaffen werden. Vor einer flächendeckenden Erhebung der neu berechneten Ge-bühren, muss das Konzept noch in einer öffentlichen

Anhörung bestehen und von der lokalen Preiskontroll-behörde abgesegnet werden.

In einer aktuellen Umfrage der Nicht-Regierungsorga-nisation Eco Canton, befürworten 45% der 1.000 Be-fragten die neue Regelung, während ein Viertel dage-gen stimmt und die übrigen Teilnehmer der Umfrage zumindest Bedenken äußern. Gegner und Bedenken-träger sehen Schwierigkeiten darin, die Mülltrennung zu überwachen und Verstößen gezielt nachzugehen. Auch wird bemängelt, dass die Umstellung der eigenen Gewohnheiten nicht innerhalb kurzer Zeit stattfinden könne.

In vielen Fällen äußerte sich in China, wie auch in an-deren Ländern, die „Not in my Backyard“-Einstellung. Auf Proteste der lokalen Bevölkerung hin, mussten so nicht nur in Guangzhou bereits Pläne für Müllverbren-nungsanlagen und Reststofftransferstationen zeit-weise auf Eis gelegt oder gänzlich verworfen werden. Woran es in China noch mangele, so Bai Wen, Ge-schäftsführer der Guangzhou Environment Protection Investment Group, sei an der Zusammenarbeit zwi-schen Staat und Privatsektor, wie sie in vielen westli-chen Industriestaaten bereits besteht. Dort konnte sich basierend auf der Abfallentsorgung und der damit Hand in Hand gehenden ökologischen Wiedernutz-barmachung, eine industrielle Wertschöpfungskette etablieren. Professor Dr. Zhou Yongzhang, Direktor des Umweltforschungszentrums der Sun-Yat-sen Univer-sität der Provinz Guangdong, ist jedoch davon über-zeugt, dass es der Bevölkerung und der Regierung in China gleichermaßen bislang an Ansporn fehle, sich ak-tiv für die Trennung und Vermeidung von Reststoffen einzusetzen. Ob die neuen Konzepte also künftig von mehr Erfolgen gekrönt sein werden als ihre Vorgänger-projekte, bleibt abzuwarten.

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Container zur Mülltrennung in einer Wohnsiedlung in Beijing

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Beijing schickt grüne Busse ins Rennen gegen den Smog

Für ihre schlechte Luftqualität sind Chinas Städte bekannt. Langjährige Bestrebungen der chinesischen Regierung, im Kampf gegen die Luftverschmutzung die Oberhand zu gewinnen, haben bisher kaum zu positiven Veränderungen geführt. Mit der steigenden Anzahl gemeldeter Fahrzeuge und dem zunehmenden Energieverbrauch in Städten, wächst die Herausforde-rung weiter. Das Ziel Beijings die PM2.5 Konzentration in der Hauptstadt bis 2017 um 25% gegenüber 2012 zu reduzieren, scheint immer schwerer zu realisieren. Nur drastische Maßnahmen können zu einer baldigen Trendwende führen.

Als eine solche Maßnahme plant Beijing nun 80% seiner Busflotte innerhalb der kommenden vier Jahre durch alternativ oder mit sauberen Kraftstoffen ange-triebene Busse zu ersetzen. Mit einer Investitions-summe von schätzungsweise 1,64 Milliarden US Dollar sollen 13.825 neue Busse angeschafft werden, darunt-er über 7.000 erdgasbetriebene und rund 4.000 Busse mit elektrischem Antrieb. Diese würden künftig 66% der insgesamt 21.000 Busse der Stadt ausmachen. Als übrige Neuanschaffungen sind dieselbetriebene Fahr-zeuge mit niedrigem Emissionsaufkommen geplant.

Der verkehrsbedingten Luftverschmutzung und dem hohen Verkehrsaufkommen an sich, soll jedoch nicht nur mit dem Ersatz alter Bussen begegnet werden, sondern auch mit dem Ausbau des Busnetzes. Eine be-sondere Bedeutung im künftigen öffentlichen Verkehrs- system, kommt dabei den elektrisch betriebenen soge-nannten Trolleybussen zu, die ihren Fahrstrom über Leitungen beziehen, die über der Fahrbahn verlaufen oder aber über Lithium-Ionen-Batterien an Bord ver-

fügen. Derzeit bedienen in Beijing bereits 590 dieser geräuscharmen und vor Ort emissionslosen Busse 15 Routen mit einer Länge von insgesamt über 200km und die Flotte soll weiter ausgebaut werden.

Durch den Ersatz eines Großteils ihrer Busflotte er-hofft sich die Hauptstadt eine Einsparung von 150.000 Tonnen Treibstoff pro Jahr. Darüber hinaus geht das staatliche Busunternehmen Beijing Public Transport Holdings, Ltd. (BPT) davon aus, dass durch die geplante Umstrukturierung im öffentlichen Nahverkehr eine Abnahme von verkehrsbedingten Stickstoffdioxid-emissionen um 50% und von Feinstaub um 60% zu er-reichen sei.

Wichtige Schritte, die Chinas Regierung im Aktionsplan gegen die landesweite Luftverschmutzung im Septem-ber 2013 vorgesehen hat, werden durch die bevorste-henden Maßnahmen nun konkretisiert.

E-Bus bei der Energy-Saving and New Energy Automobile Industry Development Exhibition in Beijing im Oktober 2013 Quelle: www.china.org.cn

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Good to knowNach Shenzhen, Shanghai und Beijing reihten sich Ende Dezember 2013 auch Guangdong und Tianjin, in die chinesischen Städte und Provinzen ein, die, für die Pilotphase von 2013 bis 2015, in den Emissionshandel einsteigen. Die südchinesische Provinz Guangdong startete am 19. Dezember mit dem Verkauf von Zertifi- katen äquivalent zu 120.000 Tonnen CO2-Emissionen. Mit rund 60 Yuan pro Zertifikat, lag der Verkaufs- preis höher als in Tianjin, wo der Emissionshandel eine Woche später eröffnete. Dort konnten Käufer be-reits für durchschnittlich 28 Yuan das Recht erstehen, eine Tonne CO2 auszustoßen. Die Handelsplattform, der regierungsunmittelbaren Hafenstadt Tianjin, involviert derzeit 114 Unternehmen aus dem Bereich der Chemie-, Petrochemie, Stahl und Eisenindustrie, wie auch der Öl- und Gasförderung und des Ener-giesektors. Die gelisteten Firmen waren seit 2009 für einen CO2-Ausstoß von insgesamt 20.000 Tonnen verantwortlich. Mit Chongqing und Hubei werden im Laufe des Jahres zwei weitere große Pilotprojekte an den Start gehen. Darüber hinaus soll bereits an über hundert landesweiten, lokalen Handelsplattformen experimentiert werden. Nach Aussage des Vizeministers der National Development and Reform Commis-sion (NDRC), Xie Zhenhua, ist geplant, auf Basis der Ergebnisse dieser Testphasen, bis 2015 für ganz China ein Zertifikatesystem einzuführen.

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Seite 15Ausgabe Januar 2014

Politics

Erneuerbare Energien, Umweltindustrie und Zementsektor: Erfolge & Herausforderungen

China befindet sich auf dem Weg hin zu einer nach-haltigeren und umweltverträglicheren Wirtschafts-weise als bisher. Dieser grüne Weg ist jedoch lang und das Ziel noch nicht erreicht, so die Aussage des aktu-ellen Syntheseberichts „China’s Green Long March“, den das United Nations Environment Programme (UNEP) gemeinsam mit dem Ministry of Environ-mental Protection der VR China (MEP) kürzlich erar-beitet hat. Darin werden die Energiesektoren Solar, Wind und Biobrennstoffe, wie auch die Zement- und die Umweltindustrie unter die Lupe genommen und auf ihre bisherigen Entwicklungen sowie bleibende Hemmnisse hin untersucht.

Bei der Entwicklung von Technologien im Bereich regenerativer Energien hat China bereits wichtige Fortschritte gemacht. Ebenso kann das Land Erfolge in der Entwicklung einer grünen Industrie vorweisen. Im Zuge des 11. Fünf-Jahres-Plans (2006-2010) trugen Investitionen in die Steigerung der Energieeffizienz in der Industrie dazu bei, dass der Energieverbrauch pro BIP-Einheit um 19% gesunken ist. Außerdem wurden die jährlichen Investitionen im Bereich der Wasser-wiederaufbereitung und der Forstwirtschaft zwischen 2009 und 2011 nahezu verdoppelt und im Bereich des urbanen Umweltsektors zwischen 2008 und 2009 um 70% gesteigert. Weiter förderte eine Einspeisevergü-tung den Ausbau erneuerbarer Energien, vor allem bei Strom aus Photovoltaikanlagen und Biomasse. Trotz Subventionen und Steuervorteilen in einigen Sek-toren gehen jedoch noch immer nationale und lokale Interessen auseinander. Lokal liegt oftmals der Fokus auf dem kurzfristigen Wirtschaftswachstum, sodass Umweltvorgaben nicht eingehalten werden und die Durchführung nachhaltigkeitsfördernder Maßnah-men auf der Strecke bleibt.

Im Synthesebericht stellen das UNEP und das MEP heraus, dass innerhalb der vergangenen zwanzig Jahre, der Zuwachs der chinesischen Wirtschaft um das zehnfache, auf Kosten der Umwelt stattgefunden hat. Auch aktuell bleibt China größter Emittent von Treibhausgasen und generiert noch immer rund 90% seines Energiebedarfs aus Kohle und Öl. Ökonomen sagen für die Zukunft eine weitere Steigerung des BIPs

und damit einhergehend einen weiter ansteigenden Bedarf an Energie und ressourcenintensiven Produk-ten voraus. Gleichzeitig reagiert die Bevölkerung auf die mit diesen Entwicklungen einhergehenden stei-genden Umweltbelastungen mit jährlich zunehmen-den Protesten.

Im 12. Fünf-Jahres-Plan (2011-2015) setzt die chine-sische Regierung daher wieder einen Schwerpunkt auf grünes Investment. Bis 2020 hofft das Land 15% seines Energiebedarfs aus nicht-fossilen Quellen zu decken und seine Windkapazität bereits bis 2015 auf 140GW und die Photovoltaikkapazität auf 21GW anzuheben.

Photovoltaik

Die Förderung der Solarenergie in Europa leitete die Er-folgsgeschichte der chinesischen Photovoltaikproduk-tion ein. Zu Beginn wurden rund 90% der PV-Produkte exportiert. Investitionen in die Stromgewinnung aus Sonnenenergie in China selbst starteten langsam. Mittlerweile nimmt die Binnenmarktnachfrage jedoch stetig zu und mehr und mehr Investitionen fließen in nationale Solarprojekte. So konnte China zum führen-den Hersteller von Solarzellen aufsteigen und im Jahr 2011 nahezu 50% der weltweiten Produktion decken. Gleichzeitig wuchs die Solarkapazität im Land zur dritt-größten, nach Deutschland und Italien heran.

Trotz dieser Erfolge liegt China in der Produktion quan-titativ zwar vorne, vor allem in technischen Belangen, wie im Bereich von Dünnschichtsolarzellen, fällt das Land gegenüber anderen Ländern jedoch zurück. Darüber hinaus fließen vergleichsweise wenige Gelder in die Forschung. Somit muss China bislang den aus-ländischen Innovationen meist folgen, ohne selbst den Solarsektor technologisch anführen zu können. Als weiteres Problem zeigt sich, dass die Investitionen in die Stromnetzinfrastruktur hinter denen der Ka-pazitätserweiterung zurückliegen. Daraus ergibt sich künftig die Herausforderung, den Strom der durch PV-Projekte vor allem im Westen des Landes generiert wird, in die energiehungrigen östlichen Landesteile zu transportieren.

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Wind

Die größte Menge an Windleistung, die weltweit in-nerhalb eines Landes installiert ist, befindet sich in China. Diese 60GW konzentrieren sich vor allem im Norden und Westen des Landes, allen voran im au-tonomen Gebiet der Inneren Mongolei. Damit steht der Großteil der Windfarmen, die meist von staatli-chen Unternehmen gebaut werden, in einiger Entfer-nung zu bevölkerungsreichen Gebieten. Mit der Netz-anbindung der Windprojekte verhält es sich ähnlich, wie mit den Photovoltaikparks. Die Infrastruktur ist derzeit noch unzulänglich, um die umgewandelte En-ergie tatsächlich vollständig zu den Verbrauchern zu befördern. Diese Situation wird sich zukünftig weiter zuspitzen, so die Angaben des Syntheseberichts. Im 12. Fünf-Jahres-Plan legte die Regierung fest, bis 2015 100GW an installierter Windleistung am Netz zu ha-ben. Im Jahr 2011 betrug die installierte Kapazität be-reits 52GW, von denen jedoch nur 45GW eingespeist werden konnten.

Neben dem Netzausbau bleibt auch die technolo-gische Rückständigkeit im Bereich der Windkraftan-lagen eine Herausforderung für die Zukunft. Bislang sind chinesische Hersteller darauf angewiesen rund die Hälfte der High-End Komponenten, wie Hydrau-lik- und Kontrollsysteme, zu importieren. Damit bleibt ein erhebliches Ausbaupotenzial im Bereich eigener Innovationen und Entwicklungen, um an das interna-tionale Know-How anzuschließen.

Bioenergie

In den vergangenen fünf Jahren nahm die Produktion von Energie aus Biomasse und Biogas, nach Aussage des Syntheseberichts, deutlich zu. Biomasseprojekte, bei denen vor allem auf Basis von Stroh, Reishülsen oder Nebenprodukten der Tierhaltung Strom er-zeugt wird, sind dabei in der Nähe von großen Land-wirtschafts- und Viehzuchtbetrieben, also vor allem im Osten des Landes, anzutreffen. Mit der steigenden Nachfrage nach Fleisch nimmt derzeit das Potenzial zu, auch Biogas, das aus der Tierhaltung gewonnen werden kann, zur Stromerzeugung einzusetzen. Pro-jekte im Bereich der Stromgewinnung aus Biomasse und –gas können eine Steigerung bäuerlicher Einkom-men bedeuten. Im Jahr 2012 bewarben sich außer-dem 150 Projekte im Bereich der Biomasseproduktion und Methanfestsetzung um Fördermittel im Rahmen des Clean Development Mechanism der Vereinten Na-tionen.

Anders als bei den als Nebenprodukte anfallenden Biogasen und Feststoffen, hält sich die chinesische Regierung bei der Förderung von biogenen Flüssig-brennstoffen aus Gründen der Nahrungsmittelunsi-cherheit zurück.

Im Vergleich zu Ländern wie Brasilien und den USA, sind die chinesischen Langzeitziele im Bereich der biogenen Brennstoffe, nach Aussagen des Synthe-seberichts, eher als wenig ambitioniert einzustufen. Während beispielsweise die USA erwartet bis 2017 rund 106 Mio. Tonnen biogener Materialien zur Ener- gieumwandlung einzusetzen, stuft die chinesische Regierung 10% dieser Zielsetzung als ausreichend ein. Darüber hinaus liegt die Effizienz der Verarbeitung von Biomasserohstoffen in China hinter dem Ausland zurück. Während in Europa Materialien effektiv zu Pel-lets und Briketts mit hoher Energiedichte verarbeitet werden, findet dieser Prozess in China derzeit noch keine Anwendung. Trotz positiver Signale bleibt auch in diesem Sektor noch Spielraum nach oben.

Zementindustrie

Bei der Herstellung von Zement werden zwei Prozent der weltweit ausgestoßenen Treibhausgase verur-sacht. Aus China stammen 60% des Baustoffs. Die chinesische Zementproduktion, die fünf Prozent der landesweiten Emissionen hervorruft und zur Luft- und Wasserverschmutzung beiträgt, liegt im internationalen Vergleich hinsichtlich ihrer Effizienz deutlich zurück. Durch Maßnahmen zur Effizienzstei-gerung in der Industrie konnte in den vergangenen Jahren wiederum, trotz steigender Produktion, der

Quelle: Dieter Schütz / www.pixelio.de

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Schadstoffausstoß pro Produktionseinheit reduziert werden. Eine Anzahl kleiner Fabriken mangelnden Wirkungsgrades wurde bereits geschlossen und über 40 Vorschriften angeordnet, um die negativen Um-welteinflüsse der Zementindustrie zu reduzieren. Durch den Mangel an Steueranreizen oder aber Emis-sionsabgaben, fehlt es den Unternehmen jedoch oft-mals an der nötigen Motivation Vorschriften umzuset-zen und diesbezüglich Investitionen zu tätigen. Hinzu kommt, dass auf lokaler Ebene nationale Vorgaben nicht ausreichend umgesetzt werden, aus Angst das lokale Wirtschaftswachstum dadurch zu gefährden oder Arbeitslosigkeit hervorzurufen. Gerade kleinen Firmen fehlt es darüber hinaus an Zugang zu Krediten für Langzeitprojekte und Maßnahmen zur Effizienz-steigerung.

Es wird angenommen, dass auf Grund des anhalten-den Anwachsens der Infrastruktur, vornehmlich im Gebäude- und Verkehrssektor, die Nachfrage nach Zement wie in den vergangenen Jahren weiter zuneh-men wird. Um die bestehenden Hürden hin zu einer effizienteren und umweltverträglicheren Zementher-stellung zu beseitigen, schlagen das UNEP und das MEP vor grüne Kredite zu erleichtern und die Nach-frage nach Zement, beispielsweise durch die Stei-gerung der Lebensdauer von Gebäuden, zu senken. Außerdem müsse der Markt für Energy Management Contracts (EMC) wachsen. Es sollten also mehr Firmen in industrielle Energieeffizienztechnologien investie-ren, mit dem Ziel von den Energieeinsparungen finan-ziell zu profitieren. Die Anzahl an EMC-Firmen ist zwar in den vergangenen Jahren gestiegen, die derzeitigen strengen Rückzahlungsregelungen der Banken sind für Projekte jedoch meist nicht ausgelegt, die erst auf lange Sicht Gewinne durch Einsparungen abwerfen.

Umweltindustrie

In China ist mittlerweile eine Vielzahl an Unternehmen im Bereich der Umweltindustrie tätig. Dazu werden Industriebereiche gezählt, die zur Verbesserung der Umweltbedingungen beitragen, sei es beispielsweise durch Techniken zur Wasseraufbereitung, Emissions-kontrollausrüstungen oder Müllrecyclingverfahren. Der urbane Umweltinfrastruktursektor konnte laut Bericht ein starkes Wachstum innerhalb der vergan-genen Jahre vermelden. Der Sektor der Wasserwie-deraufbereitung hat sich zwischen 2009 und 2011 na-hezu verdoppelt, um nur ein Beispiel zu nennen. Mit diesem Entwicklungsprofil präsentiert sich die Um-weltindustrie als wachsender Arbeitsmarkt.

Dennoch mangelt es auch im Umweltsektor an An- reizen und der konsequenten Durchführung von Regu-lierungen. So werden im Synthesebericht beispiels-weise Abfallgebühren als grundsätzlich zu gering eingestuft, um Müll zu reduzieren und in Wiederver-wertungsmethoden zu investieren.

Der Synthesebericht stellt bisherige Erfolge auf dem Weg hin zu einer grüneren Wirtschaftsentwicklung und Energieversorgung klar heraus. Dabei treten die Bereiche hervor, die in den einzelnen Sektoren den-noch angegangen werden müssen. Die Divergenz na-tionaler und lokaler, sowie kurz- und langfristiger In-teressen gehören ebenso dazu, wie die inkonsequente Durchsetzung von Vorschriften, unzulängliche Investi-tionsmaßnahmen und die Vernachlässigung eigener technologischer Forschungs- und Entwicklungsarbeit im Land. Einerseits hat sich die chinesische Regie- rung zwar hohe Ziele gesetzt, andererseits mangelt es jedoch an Transparenz und Anreizen, um diese auch zu erreichen. Trotz des grünen Pfades, den China un-bestritten bereits betreten hat, bleibt damit noch ein langer Weg, den es weiter zu beschreiten gilt.

Wasserwiederaufbereitungsanlage in der Provinz Hunan Quelle: www.china.org.cn

Quelle: Hermann / www.pixelio.de

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Messen & EventsECEE 2014 - Electrochemical Conference on Energy & the Environment Shanghai, China ∙ 13.03.2014 - 16.03.2014www.ecee2014.com

Intersolar China 2014Beijing, China ∙25.03.2014 - 28.03.2014www.intersolarchina.com

CEEC 2014 - Clean Energy Expo 2014Beijing, China ∙ 26.03.2014 - 28.03.2014www.cleanenergyexpochina.com

IEEA 2014 – 3rd International Conference on Informatics, Environment, Energy and ApplicationsShanghai, China ∙ 27.03.2014 - 28.03.2014www.ieea.org

The 10th International Conference on Green and Energy-Efficient Building & New Technologies and Products ExpoBeijing, China ∙ 28.03.2014 - 30.03.2014www.chinagb.net

The 30th China Environmental Protection Industry Expo 2014Shanghai, China ∙ 31.03.2014 - 02.04.2014municipal.chinacleanexpo.com

IEQ Expo 2014 - Shanghai International Indoor Environment Quality ShowShanghai, China ∙ 31.03.2014 - 02.04.2014www.ieqexpo.com

Ecobuild China 2014 Shanghai, China ∙ 31.03.2014 - 03.04.2014www.ecobuildchina.com

EPPH 2014 - International Conference on Environmental Pollution and Public HealthShanghai, China ∙ 12.04.2014 - 14.04.2014www.engii.org/EPPH2014/home.aspx

Asia Green Building CongressShanghai, China ∙ 19.05.2014 - 20.05.2014www.broadersinc.com/agbcon2014

IE Expo 2014 - International Trade Fair for Water, Sewage, Refuse, Recycling, Air Pollution Control and Energy Conser-vation Shanghai, China ∙ 20.05.2014 - 22.05.2014www.ie-expo.com

UrbanTec China Conference at CIFTIS 2014Beijing, China ∙ 29.05.2014 - 30.05.2014www.urbantecchina.com

Enerchina - 8th China (Beijing) International Energy Conser-vation and Environmental Protection Exhibition Beijing, China ∙ 08.06.2014 - 11.06.2014www.enercn.com

The Low Carbon City Development World Forum Shenzhen, China ∙ 18.06.2014 - 20.06.2014www.walcc.org

Aquatech China 2014 Shanghai, China ∙ 25.06.2014 - 27.06.2014www.aquatechtrade.com

BAU Congress China 2014Beijing, China ∙ 08.07.2014 - 09.07.2014www.bauchina.com

IMPRESSUMAusgabe Januar 2014HerausgeberGerman Industry and Commerce Greater China | Beijing ∙ 100004 Beijing

Redaktion/Verantwortlich für den lnhalt:

Bernhard Felizeter (Abt.-Ltr. Umwelt BJ/Chefredakteur)Unter Mitwirkung von: Valerie Blankenhorn, Tong Liu, Xueying Wang

Bezug

Der econet monitor wird elektronisch sowie als Hardcopy erstellt.Die Aufnahme in den Verteiler ist kostenlos. Gern entsprechen wirIhrem Interesse zur Berücksichtigung im Email-Verteiler. Ein Bezug derausgedruckten Exemplare durch Versand erfolgt nicht. Bitte beachtenSie die entsprechenden Auslagen auf Diversen Veranstaltungen undMessen sowie in den Geschäftsräumen der GIC/AHK.

Bezugsadresse im Internetwww.china.ahk.de

Der econet monitor erscheint in 8 Ausgaben p.a. im Rahmen desProjektes der German Industry and Commerce, Greater China, Beijing.Das Projekt wird durch das New Market Mechanism Projekt desBundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicher-heit gefördert.Alle abgedruckten Informationen (Text, Graphik, Foto) sind urheber-rechtlich geschützt. Die Weitergabe und Veröffentlichung ist nur mitausdrücklicher Zustimmung des Herausgebers gestattet. Für unver-langt eingesandte Manuskripte wird keine Gewähr übernommen.Für mit Namen gekennzeichnete Beiträge übernimmt der Autor dieVerantwortung.

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May 2008, Shanghai

Mr. Daniel ArsicTraineeBuilding, Energy & Environment, econet china+86-21-5081-2266-1692 [email protected]

Ms. Ping TianTraineeBuilding, Energy & Environment, econet [email protected]

Ms. Valerie Blankenhorn TraineeEnvironmental Services [email protected]

team beijing:

team shanghai:

Mr. Tong Liu Project Manager Environmental Services [email protected]

Ms. Xueying Wang Project Manager Environmental Services [email protected]

Ms. Anna Comino Project Manager Environmental Services [email protected]

Mr. Bernhard Felizeter Head of Department Environmental [email protected]

Ms. Nadine UlrichHead of DepartmentBuilding, Energy & Environment, econet [email protected]

Ms. Xiao Leng Business Development Building Sector Building, Energy & Environment, econet [email protected]

Ms. Wei Lu Marketing ManagerBuilding, Energy & Environment, econet [email protected]