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Mead: objektiver Sinn • Grundlage (Mead): – Phylogenese (Entstehung des menschlichen „Geistes“ in der Evolution) – Ontogenese (Persönlichkeitsentwicklung: Entstehung des „Selbstbewusstseins“)

Mead: objektiver Sinn

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Mead: objektiver Sinn. Grundlage (Mead): Phylogenese (Entstehung des menschlichen „Geistes“ in der Evolution) Ontogenese (Persönlichkeitsentwicklung: Entstehung des „Selbstbewusstseins“). Naturgeschichtliche Prämissen und Phylogenese. - PowerPoint PPT Presentation

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Page 1: Mead: objektiver Sinn

Mead: objektiver Sinn

• Grundlage (Mead):

– Phylogenese (Entstehung des menschlichen „Geistes“ in der Evolution)

– Ontogenese (Persönlichkeitsentwicklung: Entstehung des „Selbstbewusstseins“)

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Naturgeschichtliche Prämissen und Phylogenese

• Soziale Kooperation (social acts) als Voraussetzung der Arterhaltung (Fortpflanzung, Ernährung)

• kommunikationstheoretischer Ansatz: Handlungen eingebettet in Kooperations- und Interaktionsprozesse

- Abgrenzung zu „Behaviorismus“ (Mead: „Sozialbehaviorismus“ oder behavioristische Psychologie)

- Gegenbild zum monadischen Individuum (Schütze)

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Gestenkommunikation und symbolisch vermittelte Kommunikation

• Kommunikation auf subhumaner Ebene– Gestenkommunikation (z.B. Kampf): Geste Individuum

A, Reaktion bei artgleichen Individuum B, Reaktion als Stimulus für Individuum A (conversation of gestures)

- Lautgebärde: löst in Sender und Empfänger tendenziell die gleiche Reaktion aus

- Humane Kommunikation mittels „signifikanten Symbolen“ (Sprache)- „Die vokale Geste wird zu einem signifikanten Symbol, wenn

sie auf das sie ausführende Individuum die gleiche Wirkung ausübt wie auf das Individuum, an das sie gerichtet ist“

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Überblick: Sinn als dreiseitige Relation

Resultat des sozialen Aktes

Akteur A: Geste Reaktion Akteur B

„Sinn ist daher die Entwicklung einer objektiven Relation zwischen bestimmten Phasen des sozialen Aktes; er ist nicht ein psychisches Anhängsel zu diesem Akt und keine Idee im traditionellen Sinne.“

„Die Komplettierung des sozialen Aktes lässt eine Struktur C emergieren, die weder auf die Geste von Individuum A, noch auf die Reaktion von Individuum B reduzierbar ist“ = Objektive Sinnstruktur

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Verhältnis objektiver und subjektiver (intentionaler) Sinn

• In signifikanter Symbolorganisation werden objektive Sinnstrukturen erzeugt,– „die konstitutionslogisch den mentalen Repräsentanzen

der Interaktionsteilnehmer vorgelagert sind“– Sinn liegt zeitlich und logisch in einer objektiven Struktur

vor, bevor er auf der Folie signifikanter Symbole identifiziert und subjektiv intentional repräsentiert werden kann.

– Sinn als objektive Realitätsebene, der erst in den Mensch „hereingeholt“ werden muss.

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Zeittheorie und Rekonstruktionslogik

• Gegenwart ist Ablauf/Routine (als solche nicht wahrnehmbar) (passage)– Welt, „die ständig aufhört zu sein, sobald sie in die Welt des folgenden

Augenblicks übergeht“• Konstitution von Vergangenheit/ Gegenwart/Zukunft durch

Handlungskrise (emergent event)• = Rekonstruktive Erfahrung:

– Erst die durch die Gegenwart definierte Vergangenheit gestattet eine Rekonstruktion (Handeln vs. Denken)

– Integration der neuen Erfahrung in alte Denk- und Handlungsformen: „Das Neue des Alten“

– Rekonstruktive Erfahrungen sind hypothetische und zukunftsoffene Erfahrungen, die ständig (durch Krisen) „überschrieben“ werden.

– Subjektivität in Handlungskrisen (I), Rekonstruktion der Erfahrung (Me)

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Objektivität und Subjektivität

• I: Spontaneitätsinstanz: In Krisensituationen wird das Individuum zum Subjekt – Identifikation des Handlungsproblems– kreative Schaffung von Neuem– Praktischer Handlungsvollzug

• ME: In der Rekonstruktion der Erfahrung, der Einpassung, ist das Individuum ein Objekt– Rekonstruktion der Erfahrung vor dem Hintergrund der

Identität und Biographie– „Selbst“ als Auseinandersetzung zwischen ME und I

(Selbstgespräch)

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Vergleich I: Objektiver und subjektiver Sinn

Phänomenologie (Schütz)• Akteur mit subjektiven

Handlungsdispositionen (Motive/Entwurfshandeln)

• Sinn als subjektive Kategorie• Problem in Theorie:

Intersubjektivität (Generalthesen)

• Aufgabe der Sozialwissenschaften: Konstruktion von Sinn (Motive, Relevanzsystem [Homunculus])

Pragmatismus (Mead)• Kommunikation/Interaktion

zwischen Akteuren• Sinn als objektive Kategorie

(symbolisch vermittelt)• Problem in Theorie:

Subjektivität (Krisenlösung)• Aufgabe der

Sozialwissenschaften: Rekonstruktion des objektiven Sinns