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Daniel Thierstein Antiquariat | EOS Buchantiquariat Benz Medizin Naturwissenschaften

Medizin Naturwissenschaften - VEBUKU...Daniel Thierstein Antiquariat Gerechtigkeitsgasse 60 CH-3011 Bern Tel. +41 31 312 37 11 Fax +41 31 312 37 11 [email protected]

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Daniel Thierstein Antiquariat | EOS Buchantiquariat Benz

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EOS Buchantiquariat BenzGertrud und Marcus BenzKirchgasse 17CH-8001 ZürichTel. +41 44 261 57 50Fax +41 44 260 59 [email protected]

Verkaufsbedingungen

Alle angebotenen Bücher sind, soweit nicht anders vermerkt, vollständig und in gutem Zustand. Alle Angebote sind freibleibend. Lieferzwang besteht nicht. Preise in Schweizer Franken inklusiv 2,5 % Mehrwertsteuer. Rechnungen sind zahlbar netto nach Erhalt der Ware. Eigentumsvorbehalt bis zur vollständigen Bezahlung. Lieferungen an unbekannte Besteller erfolgen nur gegen Vorauszahlung. Die Bestellungen werden in der Reihenfolge des Eingangs erledigt. Alle Sendungen gehen zulasten und Gefahr des Bestellers. Auf Verlangen können die Sendungen zum Selbstkostenpreis versichert werden. Erfüllungsort und Gerichtsstand ist Biel.

Standorte und Besichtigung der Bücher

Für die Besichtigung der Werke bitten wir um vorgängige Kontaktaufnahme.

Die Bücher befinden sich an zwei Standorten:Daniel Thierstein Antiquariat in Bern und EOS Buchantiquariat Benz in Zürich.

Kontoangaben:

DeutschlandInhaber M. Benz und D. ThiersteinCH-8001 ZürichPostbank StuttgartKto.-Nr. 5738 9703BLZ 600 100 70IBAN: DE97 6001 0070 0057 3897 03BIC: PBNKDEFF600

SchweizInhaber Antiquariate EOS + ThiersteinCH-8706 MeilenPostfinance CH-8759 Netstal

CH-KontoDie Schweizerische PostPostfinance CH-3030 BernKto.-Nr. 87-392213-6IBAN: CH59 0900 0000 8739 2213 6BIC: POFICHBEXX

EURO-KontoKto.-Nr. 91-422077-1IBAN: CH76 0900 0000 9142 2077 1BIC: POFICHBEXX

Inhalt

Medizin 1 – 360Naturgeschichte 361 – 433Varia 434 – 444

Daniel Thierstein AntiquariatGerechtigkeitsgasse 60CH-3011 BernTel. +41 31 312 37 11Fax +41 31 312 37 [email protected]

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Medizin

1 Abel, Heinrich Caspar: Reformirter und ganz vollkommener Leib-Medicus der Studenten in vier Bücher verfast: I. Vom unordentlichen Leben derselben, II. Von Kranckheiten, so daraus entstehen, III. Von der Diaet, denensel-ben vorzubauen, IV. Von Geneß- und kräftigen Heilungs-Mitteln wider dieselben. Nebst Zugabe einiger nützlichen und nöthigen Recepten. Leip-zig, J. Schuster 1720. 8°. 3 (von 8) n.n. Bl., 712 S., 31 n.n. S. Register. Halbpergamentband der Zeit mit hellrotem goldgeprägtem Rückenschild. (35103D) CHF 120.–Blake 1. – Ca. 5., wesentlich erweiterte Ausgabe der erstmals 1699 erschienenen Diätetik für Studenten, die gleichzeitig eine Anwendungslehre für die Praxis ist: Über Trunkenheit, Geilheit, Gelehrsamkeit und ihre Folgen. – Leider fehlen der Titel, das Vorwort und die ersten 3 Blätter des Inhaltverzeichnisses. – Kanten bestossen. Papier durchgehend gebräunt.

2 Adelmann, Georg: Über die Krankheiten der Künstler und Handwerker nach den Tabellen des Institutes für kranke Gesellen der Künstler und Handwerker in Würzburg von den Jahren 1786 bis 1802. Nebst einigen allgemeinen Bemer-kungen. Würzburg, bey den Gebrüdern Stahel 1803. 8°. 214 S., 24 n.n. S. Brauner Pappband der Zeit mit braunen Kleisterpapierbezügen und schwarzgeprägtem bordeauxrotem Rücken-schild. (35075D) CHF 400.–Hirsch 1, 57. – Erste Ausgabe. – Höchst interessante Schrift zur Prävention von Berufskrankheiten mit detaillierten statistischen Angaben zu den einzelnen Berufsgruppen sowie einer dem Text angefügten «Achten Jahresrechnung über Einnahme und Aus-gabe des … bürgerlichen Krankengesellen-Instituts in Würzburg» für das Jahr 1793. Georg Adelmann (1777–1865) verstand sich als Schüler von Peter Frank, dem wichtigsten Vertreter der medizinischen Prävention in Deutschland. – Titelblatt stärker, sonst nur leicht stockfleckig. Vorsatz mit Besitzerstempel des «Cantons Physicus Dr. Kottmann, Solothurn». – Selten und interessant.

3 Albertus Magnus: Darauss man alle Geheim-nuss unnd Gebrechen des Weiblichen geschlechts erlernen mag. Dessgleichen von ihrer Geburt und Kindern, wie denselbigen zuhelffen unnd zu Artzneyen. Sampt mancher-ley Krafft der Fürnembsten Kreuter. Tugendt der Edlen Gestein. Art und Natur der Thier. Mit angehencktem bewerten Regiment für die Pes-tilentz. Jetzt under von neuwem durch einen der Artzney erfahrnen mit sonderm fleiss gemeh-ret und gebessert. Sampt Einer nützlichen und bewehrten Lasstafel, für alle gebresten dess

gantzen Leibs mit genugsamen underricht wie sich zur zeit dess Aderlassens und Schrepf-fens zuverhalten. Frankfurt, Christian Ege-nolffs Erben, 1596. Klein-8°. 180 (recte 181) S., 7 n.n. S. Register. Mit 79 Textholzschnit-ten. Halbleinwandband des 19. Jahrhunderts. (30100D) CHF 5000.–VD 16 A 1458. – Becker, Amman 34. – Dritte Aus-gabe mit den Holzschnitten von Jost Amman. Im Titel abweichend gegenüber der Ausgabe 1581 bei Feyer-abend und der Ausgabe von 1608 bei Tampachs. Hier ohne den Titelholzschnitt, jedoch wie in den anderen Ausgaben mit den 22 Pflanzendarstellungen. Mit 21 (davon 2 grösseren) Tierdarstellungen, kleinen Holzschnittvignetten über die Edelsteine sowie mit Holzschnitten im «Regiment der Pestilenz». Albertus Magnus (eigentlich Albertus Bollstädt) (1193–1280) verfasste das erste Aufklärungsbuch des Mittelal-ters. Sämtliche deutschsprachigen Ausgaben seiner Bücher sind Bearbeitungen aus den Handschriften. Während man von Albertus Magnus Texten im 15. Jahrhundert über 50 verschiedene Ausgaben nach-weisen kann, verändert sich im 16. Jahrhundert der Charakter der Texte zum Volksbuch. Das in 6 Bücher, und einem Tractat zum Aderlassen, aufgeteilte Werk

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Albertus Magnus

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behandelt im 1. Buch die Schwangerschaft und die Geburt sowie deren Komplikationen. Mit einer Reihe von Holzschnitten, die die verschiedenen Lagen des Foetus zeigen. Das 2. Buch über die Heilkräuter, das 3. Buch über die Edelsteine und ihren Einfluss, das 4. Buch von den Tieren, das 5. Buch mit einer Auswahl von Rezepten. Das 6. Buch beschreibt das Verhalten gegenüber der Pest mit einer Anleitung zu Speisen, zur Hygiene und Prävention. Im Anhang findet sich «eine nützliche Lasstafel», eine Anleitung über den Aderlass. – Titelblatt leicht angestaubt und fingerfleckig. Sonst sehr sauberes Exemplar. Ein Pflanzenholzschnitt bis in die Darstellung am unteren Rand beschnitten. Wenige Unterstreichungen von alter Hand.

4 Eustachi. – Albinus, Bernhard Siegfried: Explicatio tabularum anatomicarum Bartholo-maei Eustachii. Autor recognovit castiguit, auxit, denuo edidit. Leiden, Johann und Hermann Verbeek, 1761. Folio. (2) l., 295, 1 p. With 89 copperplates. Half calf (bumped and rubbed). (28957A) CHF 2800.–

Blake 139. – Wellcome II, 26. – Second edition, revised, edited and commented by Albinus of the «Tabulae antatomica» by Eustachius. -With ex libris on endpaper and title page stamped.

5 Eustachi. – Albinus, Bernhard Siegfried: Explicatio tabularum anatomicarum Bartholo-maei Eustachii. Autor recognovit castiguit, auxit, denuo edidit. Leiden, Johann und Hermann Ver-beek, 1761. Folio. 2 n.n. Bl., 295, 1 S. Mit 89 Kupfertafeln. Halblederband der Zeit mit goldge-prägtem Rückenschild. (30077D) CHF 2800.–Blake 139. – Wellcome II, 26. – Zweite von Albinus bearbeitete und kommentierte Ausgabe der «Tabu-lae anatomica» von Eustachius. Hier zum zweiten Mal mit den Umrissradierungen gegenüber den Kupferstichen. Die Nummerierung und Alphabetisie-rung der anatomischen Abbildungen war 1734 von Albinus in Zusammenarbeit mit seinem Graphiker J. Wandelaar erstmals angewendet worden. – Ein-band stark bestossen und berieben. Lederbezug am Rücken und am Deckel stellenweise abgeplatzt. In der oberen rechten Ecke mit durchgehendem Was-serrand. Leichte Feuchtigkeitsspuren im Innenfalz. Eine Tafel stark angerändert und mit mehreren Ein-rissen ausserhalb der Darstellung. Titel gestempelt «Karl Ferdinand Suadicani» (siehe Hirsch V, 576). – Résumé: Second edition arranged and commented by Albinus. This edition with line etching opposite the copper-plate engravings in cooperation with the artist J. Wandelaar. With 89 copper-plates. Contem-porary half calf ( leather cover detachments, rubbed and bumped). 1 plate with tears. Title stamped «Karl Ferdinand Suadicani» (Hirsch V, 576).

6 Amat, Juan Carlos: Fructus medicinae ex variis Galeni locis decrepti. Editio secunda auc-tior, innumerisque locis correctior. Lyon, André & Jacque Prost 1627. 12°. 12 n.n. Bl., 284 S., 8 n.n. Bl. Flexibler Pergamentband der Zeit mit zwei Schliessbändern. (35142D) CHF 350.–Vgl. Krivatsy 259 (für die seitenidentische erste Aus-gabe von 1623). – Juan Carlos Amat (1572–1642) war katalonischer Arzt und Musiker. 1586 erschien erstmals seine mehrfach aufgelegte und in verschie-dene Sprachen übersetzte Gitarrenlehre. Die vor-liegende Aphorismensammlung nach Galen wurde ebenfalls öfters nachgedruckt. – Ein Schliessband ausgerissen. Titelblatt mit Säurefrass an den Rän-dern. Ein Registerblatt mit Papierdurchbruch.

7 Ammon, Friedrich August von: Klinische Darstellungen der Krankheiten des menschli-chen Auges nach eigenen Beobachtungen und Untersuchungen zum Selbststudium und zum Unterrichte herausgegeben. Berlin, Reimer, 1838. Folio. VIII, (2), 69 p. With 377 figures on 23 engr. plates in contemp. hand-coloring, with all tissue-guards preserved. Contemp. half calf, spine richly gilt. «Klinische Darstel-lungen der Krankheiten und Bildungsfehler des menschlichen Auges … «, part I (of 4). (120C) CHF 1800.–First edition of the first part of this celebrated work by the Dresden born physician F. A. von Ammon

Nr. 5

Eustachi

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(1799–1861) who had studied medicine in Vienna and Paris. In 1828 he was appointed personal phy-sician to the king of Saxonia, eextensively in search of exotic plants, and Ammon had to accompany him. Thus, there remained little time only for his own researches and a planned manual of ophtalmology was never finished. The present complete first part of this systematic summary and pictorial exposition of eye diseases covers the clinical statements of diseases. Three additional parts with another 32 plates of this magnificent atlas were published up to 1847. Garrison/Morton describes it as «probably the best summary of the knowledge of diseases of the eye prior to the introduction of the ophthalmoscope». F. A. von Ammon («hat die systematische Forschung auf dem Gebiet der Entwicklungsgeschichte und der Missbildungen des Auges eingeleitet (W. Münchow). A French translation by V. F. Szokalski was published in 1847. – Some minor foxing, a very well preserved copy. – Garrison/M. 5852; Hirsch I, 119f.; Münchow 412f.

8 Andry (de Boisregard), Nicolas: Gründli-cher unterricht von Erzeugung der Würmer im menschlichen Leibe, Anjetzo aus dem fran-zösischen übersetzt, nebst denen deswegen fürgefallenen Streitigkeiten. Leipzig, Thomas Fritsche, 1716. 8°. 12 n.n. Bl., 326 S.,1 Bl. Register. Mit 5 gestochenen Tafeln (davon eine gefaltet). Interims-Pappband der Zeit. (40410D) CHF 600.–

Blake 15. – Waller 417. – Garrison-M. 2448.2 (für franz. Ausgabe von 1700). – Erste deutsche Aus-gabe. Andry (1648–1742) verliess nach dem Studium der Theologie den geistlichen Stand, studierte in Reims Medizin und wurde 1697 in Paris Profes-sor. «Er stellt in diesem sonst gelehrten Werke die absurde Theorie auf, dass jeder Körperteil seine ihm eigentümlichen Würmer habe und daraus die entsprechenden Krankheiten hervorgehen» (Hirsch). – Papier durchgehend stark gebräunt.

9 Arduino, Sante: Opus de venenis. A multis hactenus desideratum, et nunc tandem casti-gatissime editum (von Theodor Zwinger); in quo naturalis primum historia venenatorum omnium, sive natura sive arte constent, fidelissime pro-ponitur (quam partem theriacam Graeci vocant): & quibus signis venena … cognosci ac diiudicari debeant, ostenditur ; deide vero alexipharma-cia, hoc est, ratio tum praecavendi venena, tum curandi, elegans, copiosa, secura, planeque methodica … traditur … Adiunximus eiusdem generis commentarium doctissimum Ferdinandi Ponzetti. Basel, Henri Petri und H. Perna, 1562. Folio. 8 n.n. Bl., 573 (recte 571) S., 7 n.n. Bl. (Index). Etwas späterer Halbpergamentband mit 2 verschiedenfarbenen, goldgeprägten Rückenschildern. (40368D) CHF 2000.–

VD16 A-3235. – Durling 254. – Adams A 1546. – Index Aur. 106.971. – Einzige Ausgabe im 16. Jahr-hundert. Erschien erstmals 1492 in Venedig. Die Schrift des aus Pesaro stammenden Arduino wurde um 1430 geschrieben und ist neben Arnaldus von Villanova das einzige umfassende Werk der Toxiko-logie seiner Zeit. Herausgegeben wurde der Band von Theodor Zwinger, der im Anhang von Ferdinand Bonzetti das Tractat «De venenis libri tres» anfügen liess. – Mit Exlibris des Fürsten von Liechtenstein auf dem Innendeckel. – Durchgehend stockfleckig. Titel mit Wasserfleck.

10 Argenterio, Giovanni: De morbis libri XIIII. Librorum catalogum & quid accesserit ex secunda hac editione proxima docepit pagina. Florenz, Laurenzo Torentini, 1556. Folio. 19 S., 358 S., 26 n.n. S. Mit Holzschnitt-Titel und ganzseitiger Holzschnittdruckermarke auf dem letzten Blatt. Halbleinwandband des 19. Jahrhunderts mit goldgeprägtem Rückentitel. (40377D) CHF 1700.–Durling 264. – HOH 277. – Zweite Auflage. Erstmals 1550 unter dem Titel «Varia opere de re medica» gedruckt. Argenterio (1513–1572) aus dem Piemont stammend, lernte in Lyon und Antwerpen bevor er nach Italien zurückkehrte. Er war einer der gröss-ten Gegner Galens. Die vorliegende Schrift ist eine philosophisch-rhetorische Abhandlung. Er galt als einer der wichtigsten Theoretiker seiner Zeit. Nach Berichten seiner Zeitgenossen war er ein schlechter Praktiker. – Titel und letztes Blatt leicht gebräunt und fleckig. Vereinzelte schwache Stockflecken. Seite 155–186 mit Wurmspuren im Innenfalz. – Breitran-dig.

11 Arnold, Friedrich: Icones nervorum capitis. Editio altera atque emendatior. Heildelberg, J.C.B. Mohri, 1860. Gr.-folio. 34 S. Mit 18 litho-graphierten (davon 9 als Umrisse und 8 teilko-lorierte) Tafeln von F.R. Volck und Max Wieser gezeichnet und von G. Küstner gedruckt. Orig.-Halbleinenband mit gedrucktem Titel auf dem Deckel. (40200D) CHF 800.–HOH 1648. – Hirsch I, 200. – Zweite erweiterte und in den Illustrationen veränderte Ausgabe. Friedrich Arnold (1803–1890) studierte in Heidelberg und wurde 1835 Professor in Zürich und später in Frei-burg und Tübingen bevor er 1852 wieder in Hei-delberg arbeitete. Etliche anatomische Bezeich-nungen tragen seinen Namen. Das vorliegende Werk erschien erstmals 1834 und wurde für die Neuaus-gabe neu lithographiert. Die Tafeln mit den Schädel-nerven von hervorragender Qualität. – Stellenweise stockfleckig, die Tafeln nur wenig betroffen. Einband-deckel fleckig. Rücken erneuert.

12 Arquato, Giovanni Francesco: Medicus reformatus, ob varias in medicina katachresis (griechisch) seu abusus, quem è tenebris veluti in gurgustio habit antem eripuit, ac in lucem

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apertam eduxit … 2 Teile in einem Band. Vene-dig, Pietro Ciera. 1608–1621. Kl.-4°. 8 n.n. Bl., 116 S., 16 n.n Bl. Index, 146 S., 3 n.n. Bl., Per-gamentband der Zeit, Rücken mit Papierbezug. (40362D) CHF 1200.–Hirsch I, 206. – Vgl. Krivatsy 432 nur Teil 1 mit Erscheinungsjahr 1618. – Sehr seltene Ausgabe. Von uns ausser bei Hirsch in keiner Bibliographie nachweisbar. – Arquato, in Treviso geboren, soll in Pordenone und später in Venedig als Arzt gewirkt haben. Im vorliegenden Werk «kämpfte er lebhaft gegen den Missbrauch des Aderlasses». Der 2. Teil mit leicht abweichendem Titel: «Medicu reformati» wurde von Francesco Ravagnini herausgegeben. – Stellenweise fingerfleckig. Durchgehender schwa-cher Wasserrand im Rand. Einige Blätter mit Wurm-spuren im äusseren Rand. Einband fleckig. – Selten.

13 Astruc, GuillaumeAstruc, Jean: De morbis venereis libri sex. In quibus disseritur tum de origine, propagatione & contagione horumce affectuum in genere: tum de singulorum natura, aetiologia & therapeia, cum brevi ana-lysi & epicrisi operum plerorumque quae de eodem argumento scripta sunt. Paris, Guilaume Cavelier, 1736. 4°. 2 n.n. Bl., XXIV, 600 S. Lederband der Zeit mit goldgeprägtem Rücken-schild und ornamentaler Rückenvergoldung. (40467D) CHF 1200.–Garrison-M. 5195. – Wellcome II, 64. – Blake 22. – Erste Ausgabe. «Considering the period in which it was written, this is an admirable and comprehensive book on the subject» (Garrison-M.). Das wichtigste Buch über Herkunft, Geschichte und Behandlung der Geschlechtskrankheiten im 18. Jahrhundert. Mit einer Übersicht der gedruckten Literatur von 1495 bis zum Erscheinen des Werkes. Astruc war ein Vertreter der amerikanischen Herkunft der Syphilis. «Das beste und heute noch für jeden medizinischen Geschichts-forscher geradezu unentbehrliches Werk» (Hirsch I, 215). Astruc (1684–1766) war Professor in Toulouse, Montpellier und ab 1731 in Paris Leibarzt von Louis XV. – Vereinzelt etwas gebräunt und stockfleckig. Einbandkanten angeplatzt. Ecken stark bestossen. – In der ersten Ausgabe selten.

14 Aubert, Jacques: Progymnasmata in Ioan. Fernelii Med. librum de abditis rerum naturalium et medicamentorum causis: quibus adduntur quorundam gravissimorum morborum curatio-nes. Basel, Henricpetri, 1579. 8 n.n. Bll., 295 S., 1 S. Mit Druckervignette auf dem Titel und Druckermarke auf dem letzten Blatt. Schlichter Pappband um 1700. (30199D) CHF 1200.–VD 16 A 4025. – Index Aur. 109.636. – Hirsch I, 22. – Olivier, Histoire de la Médecine et santé dans le pays de Vaud, vol. 1, S. 339. – Unter dem Namen von Jacques Aubert erwähnen die Biographen zwei aus Frankreich stammende Mediziner die beide in Lausanne praktizierten. Es darf wohl davon ausge-

gangen werden, dass es sich dabei um die gleiche, 1586 gestorbene Person handelt. – In 52 Übungen auf Jean Fernel (1485–1558) aufbauende Gesund-heitslehre mit Kapiteln über die Pest, Epilepsie, Gicht, Elephantismus u.a.m. Er erwähnt dabei auch die Heilung eines Mädchens, das in Frankreich als vom Teufel besessen, Exorzitien unterzogen wurde. Aubert will das Mädchen mit Hilfe Cynoglossum, der Hundswurzel, geheilt haben. Weiter lässt er sich gegen die Vertreter der paracelsischen Medizin aus. – Die ersten 10 und die letzten 2 Blätter mit Wurm-spuren im Text. Durchgehender Wasserrand am unteren Rand. Einband verzogen. – Selten.

15 Axenfeld, Theodor and W. Uthoff, eds.: Arbeiten aus der Universitäts-Augenklinik Frei-burg i.Br. Stuttgart, Hoffmann, 1903. 8°. With together c. 550 p. With illus. (some col.) on plates and in the text. Contemp. half cloth. (109C) CHF 800.–Sammelband with 29 offprints, first published in «Kli-nische Monatsblätter für Augenheilkunde». – Exlibris.

16 Baglivi, Giorgio: Des vortrefflichen Herrn Geor-gii Baglivi … Zwey Bücher De Praxi Medica: wie solche in klugen Observiren wiederum auf den alten Fuß unserer fleißigen Vorfah-ren möge gestellet werden …; sammt Einigen gantz neuen Dissertationibus … zum sechsten-mal gedruckt … (Beigebunden) – Ramazzini, Bernhardi: Untersuchung von denen Kranck-heiten der Künstler und Handwercker: worinnen die Kranckheiten, womit fast alle Künstler und Handwercker gemeiniglich befallen werden, genau beschrieben, wie durch die Kunst oder Handwerck solche zugezogen werden, und wie man solche hernachmals aufs beste und leich-teste curiren kan. Leipzig, bey Joh. Herbordt Klossen (II: Leipzig, bey Moritz George Weid-mann). 1718. 8°. 14 n.n. Bl., 674 S., 13 n.n. Bl. Register, 1 S. Druckfehler, 1 w. Bl.; 6 n.n. Bl., 440 S., 9 n.n. Bl. Register. Schlichter Inte-rimspappband der Zeit mit handschriftlichem Rückentitel. (35094D) CHF 2500.–I: Blake 27 (kennt nur die Ausgabe von 1705). – Heirs of Hippocrates 472 (für die lateinische Erstausgabe). – Titelauflage der ersten deutschen Ausgabe von 1705. Die Auflagenbezeichnungen scheinen sich auf die erstmals 1696 gedruckte lateinische Ausgabe zu beziehen. Vor 1705 ist keine deutschsprachige Aus-gabe nachweisbar. – Baglivi (1668–1707) wirkte als Anatom in Rom. Er wurde in seinem kurzen Leben einer der erfolgreichsten Ärzte Italiens. Seine Über-legungen zur Erlangung von Resultaten sind in ihrem logischen Ansatz auch heute noch überraschend. Den zwei Büchern über die medizinische Praxis sind 3 Disserationen beigegeben, wovon die erste sowohl musikgeschichtlich als auch ethnologisch von Inte-resse ist: Von der Anatomie, Biss und Wirckungen der Tarantel. In der dritten Dissertation beschreibt

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er die Sektion des Körpers von Marcello Malpighi. – II: Nicht bei Blake, Wellcome u.a. – Garrison-Morton 2121 (für die erste lateinische Ausgabe von 1700). – Erste deutsche Einzelausgabe. – Der Text erschien 1705 in einem Sammelband zusammen mit Baglivis «Zwey Bücher» unter dem Titel: «Unter-suchung von denen Kranckheiten der Künstler und Handwercker: worinnen die Kranckheiten, womit fast alle Künstler und Handwercker gemeiniglich befallen werden, genau beschrieben, wie durch die Kunst oder Handwerck solche zugezogen werden, und wie man solche hernachmals aufs beste und leichteste curiren kan.» – Ramazzinis Schrift beschreibt erst-mals «Berufskrankheiten» von mehr als 50 Berufen, die Möglichkeiten der Prävention und auch die Hei-lung der Krankheiten. – Zwei der originellsten italieni-schen Ärzte des späten 17. Jahrhunderts vereinigt in einem Band. – Einband fleckig. Papier durchgehend etwas gebräunt und stockfleckig. Seite 279–313 von Ramazzinis Titel mit Wurmspur im Innenfalz und leichtem Textverlust. Mit dem Exlibris «Kanton Aargau, Medizinische Kommunbibliothek» auf dem Vorsatz. – Beide Titel sind sehr selten.

17 Bailly, Louis und Settala, Lodovico: Labyrin-thi medici extricati, sive methodus vitandorum errorum qui in praxi occurrunt, monstrantibus Gulielmo Ballonio & Lud. Septalio. Opera Theo-phili Boneti (&) Henrici Aureliani. Additus est ejusdem Septalii tractaus de naevis. Genève, Samuel de Tournes, 1687. 4°. 7 n.n. Bl., 733 (recte 735) S., 22 n.n. Bl., 20 S., 2 n.n. Bl. Halb-pergamentband der Zeit mit handschriftlichem Rückentitel. (30236D) CHF 1200.–

Hirsch I, 261 und V, 373. – Von Théophile Bonet aus den Schriften von Baillou oder Bailly (1538–1616) und Settala (1552–1633) zusammengestellt. Mit einem Vorwort von Bonet und den Biographien. Bail-lou war der Erste, der den Zusammenhang zwischen bestimmten Krankheiten, Klimazonen und Jahres-zeiten beschrieb. Seine Schriften erschienen zum grössten Teil erst nach seinem Tode. – Mit gesto-chenem Exlibris «Petrus Giller» auf dem inneren Hinterdeckel. – Leicht stockfleckig. Einband leicht beschabt. Rückentitel verwischt.

18 Barbette, Paul: Opera chirurgico-anatomica. Ad circularem sanguinis motum, aliaque recen-tiorum inventa, accommodata. Accedit de peste tractatus observationibus illustratus. Leiden, Joh. Gelder, 1672. 12°. 12 n.n. Bl., 216 S., 221 S., 17 n.n. S. Index. Mit gestochenem Frontispiz, Holzschnittdruckermarke auf dem Titel und einer gestochenen Tafel von Romeyn de Hooghe. Pergament der Zeit. (40236D) CHF 900.–

Hirsch-H. I, 324. – Waller 666. – Wellcome II, 98. – Erste Ausgabe. Eines der am häufigsten aufge-legten Werke seiner Zeit. Beschreibt viele kleine Operationen und Rezepturen, darunter auch die Von Romeyn de Hooghe meisterhafte Darstellung der

Aszitespunktion mit dem Blick in den Chirurgiesaal als Fronitspiz. Seite 165ff beschreibt Barbetts Beob-achtungen über die Pest nach der grossen Epidemie von 1655. – Mit gestochenem Exlibris «Ducret». – Vorsätze etwas stockfleckig. Wenige alte Unter-streichungen.

19 Barkow, Hans Karl Leopold: Comparative Morphologie des Menschen und der men-schenähnlichen Thiere. (II:) Das Anthropoto-mische-Zootomische Museum der Königlichen Universität zu Breslau. – (III:) Erläuterungen zur Skelett- und Gehirn-Lehre. – (IV:) Die Blut-Gefässe vorzüglich die Schlagadern der Säugethiere in ihren wesentlichsten Verschie-denheiten. – (V:) Die Blut-Gefässe vorzüglich die Schlagadern des Menschen in ihren minder-bekannten Bahnen und Verzweigungen. – (VI:) Erläuterungen zur Schlag- und Blutader-Lehre des Menschen. Teil 2–6 (von 6) in 5 Bänden. Breslau, Ferdinand Hirt, 1862–1868. Gr.-folio. II: VII, 142 S., 71 Tafeln. III: VIII, 152 S., 26 Tafeln. IV: XI, 92 S., 46 Tafeln. V: XII, 86 S., 48 Tafeln. VI: XXXII, 114 S., 57 Tafeln. Total 248 lithographierte, teils kolorierte Tafeln. Orig.-Halbleinwandbände mit bedruckten Deckeln. (40184D) CHF 4000.–

Hirsch-H. I, 336. – Erste Ausgabe. Entgegen der übli-chen Annahme erschien der erste Band 1875 post-hum. Das Hauptwerk des 1798 auf der Insel Rügen

Nr. 19

Barkow

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geborenen Anatomen der 1835 Professor in Breslau wurde. Er veröffentlichte eine Vielzahl von Publikati-onen zur vergleichenden pathologischen Anatomie und Physiologie. «Seine Arbeiten sind grösstentheils mit vielen und vortefflichen Abbildungen versehen und wurden demzufolge, bei der denselben gegebe-nen kostbaren Ausstattung, in selbstloser Hingabe an die Wissenschaft, ohne Aussicht auf materiellen Gewinn, veröffentlicht» (Hirsch). – Einbände stellen-weise angestaubt. Ecken teilweise bestossen. Sonst sehr sauberes, breitrandiges Exemplar.

20 Barzizius (Barzizza), Christopherus: Christo-feri Barzizii medici peritissimi. Introductoriu(m) in medicinam legenti cuilibet perutile. Augs-burg, Sigismund Grimm, 14. Dezember 1518. Klein-4°. 63 n.n. Bl., 1 w. Bl. Mit Holzschnitt-Titelbordüre. Neuer Halbpergamentband unter Verwendung eines Inkunabeldeckblattes. (90012D) CHF 5500.–

Hirsch-H. I, 367. – VD 16 B619. – Durling 484. – Index Aur. 114.327. – Zweite Ausgabe nach 1494 in Pavia. – Barzizza stammte aus einer Gelehrtenfami-lie von Bergamo und lebte wohl um die gleiche Zeit wie sein Neffe Gasparinus Barzizius (1400–1450). Unklar scheint, ob es sich bei unserem Verfasser um die gleiche Person handelt wie um den Verfaser verschiedener im späten 15. Jahrhundert gedruckter grammatikalischer und rhetorischer Schriften. – Der vorliegende Text des Verfassers ist einer von zwei Titeln mit medizinischem Inhalt. Augsburg hatte zu Beginn des 16. Jahrhunderts keine medizinische Universität, Sigismund Grimm war jedoch seit 1511 Stadtarzt und Betrieb neben seiner 1517 eingerichte-ten Druckerei auch eine Apotheke. – Der Text ist eine Einführung in das Studium und das medizinische Denken. Die Schrift übernimmt die damals unum-stösslichen Gedanken der klassischen Autoritäten: Hippokrates, Galen, Almansor, Avicenna, Mesue u.a. und beschreibt das Herkommen, die Ursachen und die Heilung der Krankheiten. – Papier leicht gebräunt, sonst fleckenlos und breitrandiges Exem-plar. – Sehr selten.

21 Baudelocque, (Jean Louis): Anleitung zur Ent-bindungskunst. Zwote Ausgabe, nach der sehr vermehrten französischen zwoten Ausgabe des Verfassers übersetzt, mit Anmerkungen versehen und durch einen neuausgearbeite-ten Anhang, auch mit mehreren neuen Kup-fern vermehrt von Philipp Friedrich Meckel. 2 Bände. Leipzig, in der Weygandschen Buch-handlung. 1791–1794. 10 n.n. Bl., 756 S., mit 7 (3 gefalteten) gestochenen Tafeln; 10 n.n. Bl., 556 S. mit 3 gefalteten Tabellen und 10 gefal-teten gestochenen Tafeln. Halblederbände der Zeit mit 2 goldgeprägten verschiedenfarbigenn Rückenschildern und floraler Rückenvergol-dung. (35066D) CHF 900.–

Waller 773. – Blake 34. – «Seiner Zeit unstreitig der beste Lehrer der Geburtshilfe.» (Hirsch) – Garrison-Morton 6255 (für die französische Erstausgabe von 1781). – Heirs of Hippocrates 664 (für die engli-sche Ausgabe). – Zweite, überarbeitete deutsche Ausgabe, die erste, auch von Meckel bearbeitete Ausgabe war bereits 1782 erschienen. Meckel, der eine grosse medizinische Sammlung besass, war das Vorbild für Jean Pauls «Dr. Katzenbergers Bade-reise». – Einband leicht berieben. Papier durchge-hend gleichmässig leicht gebräunt. Kaum stockfle-ckig. Vorsätze mit zeitgenössischem Besitzerstempel «Cantons Physicus Dr. Kottmann, Solothurn). – Sehr gutes Exemplar.

22 Beer, Georg Joseph: Praktische Beobachtun-gen über verschiedene, vorzüglich aber über jene Augenkrankheiten, welche aus allgemei-nen Krankheiten des Körpers entspringen, oder öfters mit denselben verbunden sind. Wien, Kaiserer F.J., 1791. Gr.-8°. 392 S., 4 Bl. Mit 1 Kupfertafel im Text und 2 losen, gefalteten, handkolorierten Tafeln am Schluss Pappein-band der Zeit mit Rückenvergoldung (berieben und bestossen). (1388B) CHF 1500.–Hirsch 1, 422–423 (fälschlicherweise mit 3 kolorier-ten Tafeln). – Erste Ausgabe des seltenen Frühwerks des berühmten Wiener Augenarztes und eines der ersten Begründers der modernen Ophthalmologie. – Hintere zwei Vorsatzpapiere laienhaft eingeschnit-ten um Kolorierung der nebenstehenden Tafeln zu schützen.

23 Behrend, Friedrich Jakob: Ikonographische Darstellung der nicht-syphillitischen Hautkrank-heiten. Mit darauf bezüglichem systematischem Texte. Unter Mitwirkung (von Friedrich Lebe-recht) Trüstedt. Leipzig, F.A. Brockhaus 1839. Folio. XV S., 96 S. und 30 farbig lithographierten Tafeln. Halblederband der Zeit mit goldgepräg-tem Rückentitel und wenig Rückenvergoldung. (40378D) CHF 2700.–Hirsch-H. I 432. – Nicht bei Waller. Erste Ausgabe. Mit dem Reihentitel: Ikonographische Encyklopädie der bildlichen Darstellung … der Medicin … Erste Abteilung. Schöner, und durch die gewählte Tech-nik der Farblithographie leuchtender Atlas. Effek-tiv wurden nur die Grundfarben, meist in Sepia gedruckt. Alle anderen Farben wurden später von Hand aquarelliert. Behrend war Oberarzt der Berliner Sittenpolizei. – Alle Tafeln mit einem zusätzlichen weissen Deckblatt. Vereinzelt schwach stockfleckig. Einbandrücken fachgerecht restauriert.

24 Behrens, Konrad Barthold: Selecta diaetetica, seu de recta ac conveniente ad sanitatem vivendi ratione tractatus. Quo non solum. Quicquid circa äerem, alimenta, motiones, somnum, ali-aque ad sanitatem conservandam … Frankfurt und Leipzig, Ludolphum Schröder, 1710. Kl.-4°.

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7 n.n. Bl., 548 S., 29 n.n. Bl. Index. Lederband der Zeit mit erneuertem Rückenschild und Ein-bandrücken. (40450D) CHF 1400.–Mueller (Bibliothek des Kaffees) S. 16. – ADB II, 289. – Blake 548. – Behrens (1660–1736) war Leibarzt des Herzogs zu Braunschweig. Interessante Dar-stellung zur Ernährung über Nahrungs- und Genuss-mittel, Gewürze, Getränke und ihren Einfluss auf die Gesundheit. Über den Konsum von Tee, Kaffee, Schokolade, Tabak etc. – Durchschossenes Exemp-lar, stellenweise mit handschriftlichen Anmerkungen und Ergänzungen. Titel und die ersten fünf Blätter mit Wurmspur, dadurch minimaler Textverlust. Vorsätze erneuert. Rücken fachgerecht ersetzt. – Selten.

25 Bellini, Lorenzo: Exercitatio anatomica de structura usu renum. Cui renum monstroso-rum exempla, ex medicorum celebrium scriptis addidit Gerardus Blasius. Amsterdam, Andrea Fries, 1665. 12°. 132 S. Mit einer gestoche-nen Titelvignette, 9 ganzseitigen Textkupfern und 2 gefalteten Kupfertafeln. Pergament der Zeit mit handschriftlichem Rückentitel. (40148D) CHF 1200.–Krivatsy 1073. – Vgl. Hirsch I, 383, Waller 868 und Garrison-M. 1229: «Classical description of the gross anatomy of the kidney.» – Dritte Ausgabe, gegenüber der ersten Auflage von 1662 hier erstmals mit dem «Appendix ad tractatum renibus». Bellini beschrieb als Erster die Beschaffenheit der Nieren (Bellinische Röhrchen) und stellte eine Theorie zur Urinsekretion auf. – Einband leicht fleckig.

26 Berends, C(arl) A(ugust) W(ilhelm): Handbuch der praktischen Arzneiwissenschaft oder der speziellen Pathologie und Therapie nach Vorle-sungen … Berends. Bearbeitet und mit Ergän-zungen und Supplementen herausgegeben von Karl Sundelin. 9 in 10 Bänden. Berlin Enslin, 1827–1829. 8°. Pappbände der Zeit mit hand-schr. Rückenschildern. (35025A) CHF 400.–Hirsch I, 404. – Erste Ausgabe, erschien posthum und wurde von Albers und Sundelin herausgegeben. Jeder Band mit Register am Schluss des neunten Bandes mit Register über das Gesamtwerk. Karl August Wilhelm Berends (1759–1826) studierte in Frankfurt und war ab 1815 Professor der medizini-schen Klinik in Berlin. «Berends genoss als gründli-cher Kenner des Hippokrates und der älteren Medicin einen hervorragenden Ruf» (Hirsch). – Mit handschr. Namenszug auf den Vorsätzen. Einbände berieben.

27 Bergk, Johann Adam: Psychologische Lebens-verlängerungskunde aufgestellt von J.A. Bergk. Leipzig, bei C.F. Steinacker. 1804. 8°. XII S., 413 S., 1 S. Druckfehler, 1 Bl. Anzeigen. Pappband der Zeit mit Marmorpapierbezügen und goldge-prägtem Rückenschild. (90009D) CHF 330.–Erste Ausgabe. – «Eine Makrobiotik des Gemüthes (..) für die grössere Lesewelt über den Einfluss des

Geistes auf den Körper.» (ALZ 1807). – Johann Adam Bergk (1769–1834) war Verfasser einer statt-lichen Anzahl populärhistorischer und -philosophi-scher Schriften, u.a. «Die Kunst Bücher zu lesen». Die vorliegende Schrift, neben Überlegungen zum Einfluss psychischer Ereignisse und Verhaltenwei-sen auf die Lebensdauer, mit einer reichen Auswahl von sonderbaren Krankheitsgeschichten und son-derbaren Erlebnissen. Im vorletzten Kapitel widmet sich Bergk ausführlich dem Selbstmord. – Kanten berschabt. Vorsatz beschrieben. 3 Stellen im Vor-wort mit Kugelschreiberunterstreichungen. Vereinzelt schwach stockfleckig. – Selten.

28 Bianchi, Giovanni Battista: Historia hepatica. In hac tertia editione, numeris tandem omni-bus absoluta. Seu theoria ac praxis omnium morborum hepatis, & bilis, cum ejusdem visce-ris anatome pluribus in partibus nova … (Bei-gebunden): Ders.: Orationes sex anatomicae. Genève, De Tournes, 1721–1723. 2 Bände. Genève, Gabriel de Tournes, 1725. Kl.-4°. 14 n.n. Bl. 784 S.; 1 n.n. Bl., S. 785–1230. 4 n.n.Bl., 30 S., 1 Bl, 19 S., 26 S., 1 Bl., 48 S. Kalblederbände der Zeit mit goldgeprägtem Rückentitel und reicher Rückenvergoldung. (40328D) CHF 1600.–

Hirsch-H. I, 519. – Blake 46. – Wellcome II, 161. – Dritte, wesentlich erweiterte Ausgabe. Die erste Auflage von 1711 umfasste nur 156 Seiten ohne

Nr. 24

Behrens

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Abbildungen. Enthält neben eigenen Texten auch Beiträge von Jacopo Vercellone, Giovanni Tommaso Giudetti, Giovanni Maria Lancisi u.a. – «Cet ouvrage est à la fois le premier et le plus important de ceux que Bianchi a publié» (Dezemeris). – Die beige-druckten «Orationes sex anatomicae» mit jeweils eigenen Titelblättern und zum Teil eigener Pagina-tion. – Giovanni Battista Bianchi (1681–1761) blieb seiner Geburtsstadt Turin treu, obwohl er einen Ruf an die Universität von Bologna erhielt. Er schuf unter dem Herzog von Savoyen das anatomische Theater von Turin. Als Autor sollte er nicht mit dem gleichna-migen, meist unter dem Pseudonym Janus Plancus schreibenden Arzt aus Rimini verwechselt werden. – Vorsätze mit Leimschatten. Vereinzelte Stockfle-cken. Einband leicht fleckig. Dekorativ gebundenes Exemplar.

29 (Bilfinger, Johann Wendel): Pharmacopoes Wirtenbergica in duas partes divisa, quarum prior, materiam medicam, historico – physico – medice descriptam, posterior, composita et praeparata, modum praparandi et ecgeu-resesm exhibet. Jussu serenissimi domini ducis adornata, et pharmacopoeis Wirtenber-gicis in normam praesscripta accedit, taxxa seu pretium medicamentorum. – (II:) Syllabus

medicamentorum compositorum in Dispensa-torio Wurtenbergico … – (III:) Taxa seu pretium tam simplicum quam compositorum … Suttgart, Christoph Erhard, 1741. Kl.-folio. 8 n.n. Bl., 350 S., 11 n.n. Bl. (Index generalis); 38 S.; 2 n.n. Bl., 59 S., 5 n.n. S. Mit Titelkupfer. Lederband der Zeit mit geprägtem Rücken und Rückschild. (35023A) CHF 1500.–

VD18 14523671–001. – Blake 350. – Erste Ausgabe. – Der Titelkupfer mit Blick auf Stuttgart. – Vorsatz mit Besitzerstempel. Titelkupfer knapp beschnitten. Im Schnitt gebräunt. Einband berieben und bestossen. Rücken an Kopf und Fuss mit Beschädigungen.

30 Billroth, Theodor: Die allgemeine chirurgische Pathologie und Therapie in fünfzig Vorlesun-gen. Ein Handbuch für Studierende und Ärzte. Berlin, Georg Reimer, 1863. Gr.-8°. XX, 712 S. Mit 77 Holzstichillustrationen. Halblederband der Zeit mit vergoldetem Rückentitel und wenig Rückenvergoldung. (30014D) CHF 1500.–

Garrison, 5608. – Norman 235. – HOH 1952. – Bill-roths Vorlesungen gehalten an der Universität Zürich von 1860–1867. Er gilt als Begründer der modernen Chirurgie. Als einer der ersten führte er Operationen unter aseptischen Bedingungen durch. «He must be considered the most important single influence on the development of modern surgical knowledge» (HOH). – Papier wie immer durchgehend leicht gebräunt. Handschriftlicher Besitzvermerk auf dem fliegenden Vorsatz. Vorsätze leicht stockfleckig. – Wohl erhalten.

31 Blankaart, Stephan: De nieuw hervormde anatomie, ofte, Ontlending des menschen Lig-haams. Gebouwd op de waaragtiste en nau-keurigste ondervinding deser eeuw. Zynde met een groot getal kunstig platen op nieuws ver-ciert. Als ook Verhandelinge van het Balsement der Lighamen. Amsterdam, By Jan Ten Hoorn 1696. 8°. 7 n.n. Bl., 761 S., 20 n. n. S. Mit einem schönen gestochenen Frontispiz (ana-tomische Sektion), einem Porträt Blankaart’s, gestochen von Gunst nach Van der Plaats und 83 Kupferstichtafeln. Pergamentband der Zeit. (90042D) CHF 800.–

Krivatsy, 1311. – Wellcome II, 177 (für die lateinische Ausgabe Leyden 1687). – Holländische Originals-ausgabe. – Erschien erstmals 1678 in einer Hollän-dischen Ausgabe, der bis 1725 noch 5 andere, meist erweiterte Ausgaben folgten. Hier die wahrscheinlich 4. Ausgabe. – Blankaart (1650–1702) schrieb seine Anatomie hauptsächlich aus praktischer Erfahrung in Amsterdam. Bekannt wurde er durch sein griechisch-lateinisches Wörterbuch der Medizin. Wie in der latei-nischen Ausgabe mit dem von HOH erwähnten Kapi-tel über die Einbalsamierung. – Pergamentbezug am Rücken an mehreren Stellen angerissen. Gelenk des Vorderdeckels zu 2/3 eingerissen.

Nr. 29

Bilfinger

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32 Boër, Lukas Johann: Sieben Bücher über natürliche Geburtshülfe. Wien, Ghelen’schen Erben, 1834. 8°. VIII, 469 S., 1 S. Leinenband der Zeit mit rotem, goldgeprägtem Rücken-schild. (30106D) CHF 800.–

Lesky 83. – Boer, Johann Lukas (ursprünglich J. L. Boogers), (1751–1835) begründete die Geburtshilfe in Österreich als selbstständiges Fach. Er lehnte die übertriebene Anwendung der Kunsthilfe bei der Geburt ab und verwies auf die Naturkräfte des Kör-pers. Unter seiner Leitung in der Wiener Geburtshilfli-chen Klinik lag die Mortalitätsrate beim Kindbettfieber unter einem Prozent. – «In 1723 forceps had come into general use. Delighted with the beneficial inven-tion, French and German obstetricians … applied them on every occasion, even when there was no need for them. One might have thought that ‹Nature had abandoned its delivery job and left it to the obstetrician›s instrument’ (Boër). Against this busy use of instruments Boër employed his patient pro-cedure of waiting and relying on the natural forces of the organism. In limiting instrumental and manual intervention to the cases in which such assistance was indicated and in ‹restoring the delivery power of Nature to its rights,› he became the founder of the new obstetrical natural method … His guiding principle … was that the child should be received from the mother, not torn from her» (Lesky, Vienna Medical School, pp. 52–53). – Titel leicht stockfle-ckig. Leinenbezug am Rücken mit kleiner Fehlstelle. Rückenkanten beschabt. Die ersten Blätter leicht stockfleckig.

33 Boerhaave, Hermann: Anfangs-Gründe der Chimie nach Massgebung des Englischen Auszugs aus der lateinischen Urkunden treu-lich verkürzt von Einem Doktor. Hannover, bey Johann Christoph Richter 1755. 8°. 2 n.n. Bl., 588 S. Mit einer gefalteten gestochenen Tafel. Marmorierter Kalbslederband der Zeit mit rotem goldgeprägtem Rückenschild und reicher flora-ler Rückenvergoldung. (35140D) CHF 600.–

VD18 10549714. – Bearbeitete anonyme deutsche Übersetzung der englischen Ausgabe von 1732 bei Wilford in London, editiert von Edward Strother. Die Elementa Chemiae erschien erstmals 1724 in Paris, die erste deutsche Übersetzung aus dem Lateini-schen 1733 in Halberstadt. – Ecken leicht bestossen. Die Kupfertafel mit Einriss (ca. 3 cm). Der Titel und die Tafel stärker, sonst nur wenig stockfleckig. Vor-satz mit Besitzerstempel des «Cantons-Physicus Dr. Kottmann, Solothurn». – Dekorativ gebundenes Exemplar.

34 Boerhaave, Hermann: Institutiones medicae in usus annuae exercitationis domesticos diges-tae. Nürnberg, Adam Johann Felseckers Erben 1747. 8°. 8 n.n. Bl., 548 S., 18 n.n. Bl. Index. Mit einer gestochenen Titelvignette. Lederband der Zeit mit schwarzgeprägtem Rückenschild

und schwarzgeprägter Rückenverzierung. (35097D) CHF 150.–Vergleiche Blake 53f. – Nürnberger Titelauflage der 6. Ausgabe, in der Pagination identisch mit der Ausgabe Leiden 1746. – Aussengelenk und oberes Kapital angerissen. Innengelenk angeplatzt. Ecken bestossen.

35 Boerhaave, Herman: Phisiologie. (Herausge-geben von Albrecht von Haller). Uebersetzt und mit Zusätzen vermehrt von Johann Peter Eber-hard. Halle, in der Rengerischen Buchhandlung. 1754. 8°. 8 n.n. Bl., 1128 S., 16 n.n. Bl. Inhalt, Register und Druckfehler. Lederband der Zeit mit schwarzem goldgeprägtem Rückenschild. (90016D) CHF 1500.–Blake 54. – Steinke/Profos 383. – Erste deutsche Ausgabe dieser Zusammenstellung. – Enthält neben Boerhaaves «Insitutiones medicae» und Eberhards Zusätzen auch einige Auszüge und Zusammenfas-sungen von den Vorlesungsabschriften und von Hal-lers Anmerkungen aus Boerhaaves «Praelectiones». – Exlibris «Herbert McLean Evans Library of Medical Classics». Rücken schwach berieben. Papier durch-gehend gleichmässig leicht gebräunt. 2 Blatt lose. – Gutes Exemplar. – Selten.

36 Boerner, Nicolai / Zehner, Johann Friedrich: (I.) Boerner, Nicolai: Medicus sui ipsius Oder Sein selbst Arzt, In welchem nach vernünftigen hygieischen Grund-Sätzen Anweisung gebeben wird, Wie ein ieder Seine Gesundheit erhalten, Und mit Gott eines langen Lebens theilhaftig werden könne. – (II. ) Zehner, Johann Fried-rich: Medicinische Moral, Oder höchstdienliche Anleitung, Wie sich ein Medicus so wohl anfäng-lich bey seinem Studiren, und auf Reisen, wie auch nachgehends bey dem Practiciren, Besu-chen, Conferiren, Dispensiren und Referiren etc. Als auch in seinen übrigen Berrichtungen fleissig, geschickt, rechtschaffen, vernünfftig, ehrbar, und behutsam aufführen solle; In mögli-cher Kürtze, mit freymüthiger, doch unparthey-ischer Feder entworffen. 2 Werke in 1 Band. Franckfurt und Leipzig, verlegts Michael Bloch-berger; Leipzig, verlegst Johann Christian Mar-tini. 1744; 1741. 17,5 × 11 cm. 8 Bl., 680 S., 4 Bl.; 8 Bl., 256 S., 8 Bl. Neuer Kalbslederband mit braungeprägtem Deckeltitel «Medicus sui ipsius». (90044D) CHF 450.–I. Hirsch-H. I, 602. – Erste Ausgabe. – Nicolai Boer-ner (1693–1770) war praktischer Arzt in Schmieritz bei Neustadt a.d. Orla. – Makrobiotik, geschrieben über 50 Jahre vor Hufelands berühmter Abhandlung. Danach sind für die Gesundheit wichtig: frische Luft, vernünftiges Essen, abwechselnd Bewegung und Ruhe, ausreichender Schlaf, Mässigkeit beim Trin-ken von Alkohol, Kaffee und Tee. Ausserdem psy-chologische Betrachtungen wie Gemütsbewegungen

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und die verschiedenen Temparamente des Men-schen, über die vorbeugende Behandlung von Kin-dern, Alten und Kranken, zur Gesundheit der Berg-leute u.a. – II. Erste und einzige Ausgabe. – Über das Studium, die Ethik und Moral und das Benehmen des Mediziners. – Kanten etwas berieben. Buchdeckel leicht verworfen. Vorsätze mit schwachen Leimschat-ten. Schnitt etwas fleckig. Wenige Bleistiftanstrei-chungen im ersten Werk. – Innen gut erhalten.

37 Bonet, Théophile: Mercurius compitalitius sive index medico-practicus. Per decisiones, cautio-nes, animadversiones, castigationes & obser-vationes in singulis affectibus praeter naturam et praesidiis medicis, diaeteticis, chirurgicis & pharmaceuticis ex probatissimis practicis, pricis & neotericis depromptas veram et tutam medendi viam ostendens. Accessit appendix de medici munere. Genève, Leonard Chouët, 1682. Folio. 12 n.n. Bl., 987 S., 15 n.n. S. Index. Mit einer gestochenen Titelvignette. Perga-mentband der Zeit. (30166D) CHF 1600.–

Waller 1276 (mit 1683). – Hirsch-H. I, 619. – Dict. hist. méd. I, 444. «C’est un dictionnaire de médecine

pratique dont chaque article est composé d’extraits d’un grand nombre d’auteurs choisis avec discer-nement.» – Erste Ausgabe. Drei Jahre nach seinem Hauptwerk zur Pathologie, der «Sepulchretum» erschienene Sammlung. Im Gegensatz zu dieser wird hier die Diagnostik in der praktischen Medizin behandelt. – Durchgehend gebräunt und stockfle-ckig. Pergamentbezug am Rücken mit Fehlstellen. Kleine Wurmspur im Hinterdeckel und auf den letzten 3 Blatt. – Selten.

38 Boyer, Alexis: Leçons sur les maladies des os. Rédigées en un traité complet de ces maladies par Anthèlme Richerand. 2 Bände. Paris, Boyer, Richerand, Migneret 1803. 8°. VIII, 415 S. mit 3 gefalteten gestochenen Tafeln; 2 Bl., 262 S. Halblederbände der Zeit mit goldgeprägten grünen und roten Rückenschildern und etwas Rückenvergoldung. (35073D) CHF 400.–Wellcome 2, 218. – Hirsch 1, 550 und 5, 14. – Erste Ausgabe. – Von Boyer in Zusammenarbeit mit dem damaligen jungen Starchirugen, dem 1779 gebo-renen Richerand verfasste Chirurgie der Knochen-brüche. Das Werk wurde in mehrere europäische Sprachen übersetzt. Die Tafeln zeigen orthopädische Geräte. 2 Tafeln wurden offenbar beim Einbinden in der Zeit in der Mitte zerschnitten. Sauberes Exemplar in dekorativen Einbänden. Mit dem Besitzerstempel des «Cantons Physicus Dr. Kottmann, Solothurn».

39 Boyer, Alexis: Traité des maladies chirurgi-cales et des operations qui leur conviennent. 11 Bände + Registerband in 11 Bänden. Paris, chez l’auteur et Migneret, 1818–1828. 8°. Mit 7 gestochenen, teils gefalteten Tafeln. Papp-bände der Zeit mit goldgeprägtem Rückentitel und Rückenvergoldung. (30009D) CHF 800.–Waller 1386 und 1387. – Hirsch-H. I, 665. – Well-come II, 218. – Boyer (1757–1833) war Professor an der Charité und Hofchirurg Napoleons. Seine Arbeit galt als das vollständigste Werk in der Chirurgie seit Paré. Band 1–5 in zweiter, der Rest in erster Auflage. – Durchgehend, vereinzelt fleckig. Einbandkanten bestossen. Rücken mit Kratzspuren.

40 Brasavola, Antonio Musa: In octo libros apho-rismorum Hippocratis & Galeni commentaria & annotationes. Basel, Froben, 1541. Kl.-folio. 4 n.n. Bl., 1145 S., 1 weisses Bl., 74 n.n. Bl. Mit gestochener Druckermarke auf dem Titel und dem letzten Blatt und 2 kleinen Holzschnitten im Text. Halbpergamentband der Zeit mit goldge-prägtem Rückenschild. (40198D) CHF 2800.–IA 123, 782. – Adams B 2698. – Durling 690. – Erste und einzige Ausgabe. Umfangreicher Kommentar hauptsächlich zu Hippokrates und Galen. Beinhaltet auch Leocenos lateinische Übersetzung der Apho-rismen von Hippokrates sowie Galens Übersetzung. Brasavola (1500–1555) war Arzt mehrerer Päpste und dreier französischer Könige. Er stammte aus

Nr. 37

Bonet

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Ferrara. Durch seine Kenntnisse der griechischen Texte führte er etliche in Vergessenheit geratene Pflanzen wieder in die Heilpraxis ein. – Papier leicht gebräunt. Vereinzelt leicht stockfleckig. Einbandbe-zug am Rücken über einem Bund angeplatzt. Oberes Kapital alt restauriert. – Sehr selten.

41 Braune, Wilhelm und Zweifel, Paul: Gefrier-durchschnitte in systematischer Anordnung durch den Körper einer Hochwschwangeren geführt. Zwölf Tafeln in natürlicher Grösse. Tafelband und Textheft. Leipzig, Veit & Comp. 1890. 33 × 50 cm. 2 Bl., 55 S., 1 S., XII S. Anzeigen. Mit 12 doppelblattgrossen lithographierten Tafeln (63,5 × 48,5 cm). Ori-ginalhalbleinwandmappe und Textheft in Originalbroschur. (90000D) CHF 420.–Pagel 1911. – Erste Ausgabe. – Von Braune stammt der anatomische und von Zweifel der gynäkologische Teil des Werkes. – Papierlaschen der Mappe ange-rissen und locker, sonst sauber und wohlerhalten. – Textheft unbeschnitten.

42 Brown, Johann (i.e. Brown, John): Grund-sätze der Arzeneylehre (sic). Aus dem Latei-nischen übersetzt von M.A. Weikard. Zweyte verbesserte Auflage. Frankfurt am Main, in der Andreäischen Buchhandlung 1798. 8°. XIV, 306 S. Mit einer gestochenen Titelvignette. Schö-ner Halblederband der Zeit mit goldgeprägtem

rotem Rückenschild und wenig Rückenvergol-dung. (35069D) CHF 280.–Blake 66. – Mit einer neuen Vorrede zur zweiten Auflage. Der lateinische Urtext wurde bereits 1780 in Edinburgh gedruckt. Erschien in der Übersetzung von Weikard erstmals 1795. 1796 erschien in Wien und Kopenhagen eine andere Übersetzung durch C.H. Pfaff. Der Erfolg des Brownismus konnte nicht konkurrenzlos bleiben. – Papier durchgehend stär-ker gebräunt. Mit gedrucktem Exlibris der «Kanton Aargau, Medizinische Kommunbibliothek» auf dem Innendeckel.

43 Brown, John: System der Heilkunde. Nach der letzteren, vom Verfasser sehr vermehrten und mit Anmerkungen bereicherten Englischen Ausgabe übersetzt, und mit einer kritischen Abhandlung über die Brownischen Grundsätze begleitet von C.H. Pfaff, Doctor der Arzneywis-senschaft. Nebst einer tabellarischen Ueber-sicht des Brownischen Systems von Samuel Lynch. [Buy it!] Wien, Schmidbauer. (1796). 8°. XCII, 410 S. Mit einer mehrfach gefalteten Tabelle. Schöner Halblederband der Zeit mit goldgeprägtem rotem Rückenschild und wenig Rückenvergoldung. (35068D) CHF 500.–Blake 66. – Hirsch 1, 587f. – Erste deutsche Ausgabe, hier in der Titelvariante «Wien». Es existieren iden-tische Drucke mit «Kopenhagen, Prost und Storch». – Die lateinische Urfassung hatte der erfolglose Schotte John Brown (1735–1788) bereits 1780 veröf-fentlicht. Erst die englische Ausgabe, erschienen im Todesjahr, wurde wahrgenommen, nicht in England, sondern vor allem in Deutschland, wo seine Lehre der Reize und der Erregbarkeit von den Romantikern (Schelling, Novalis, Caroline Schlegel u.a.) begeistert aufgenommen wurden. Anhänger und Gegner des Brownismus gingen in den deutschen Universitäten mit Fäusten aufeinander los. Brown selbst war 1788, wahrscheinlich durch übermässigen Konsum von Alkohol und Opium, verstorben. Der Brownismus gilt, neben dem Mesmerismus, als eine der wichtigs-ten medizinischen Auseinandersetzung zwischen der Aufklärung und Romantik. – Durchgehend, zeitbe-dingt etwas gebräunt. Vorsatz mit zeitgenössischem Stempel des «Cantons Physicus, Dr. Kottmann, Solothurn». – Sehr schönes, ungelesenes Exemplar.

44 Brun, Rudolf: Sammelband mit 16 Schriften, meist zur Neurologie. 1934–1965. Gross-8°. Blauer Halbleinwandband mit goldgeprägtem Rückenschild. (90025D) CHF 150.–Enthält: 1.Die Therapie der Neurosen. Sonderab-druck aus «Lehrbuch der Psychiatrie» von Hans Hoff. Basel, Schwabe, 1956. S. 763–755. – 2. Katamnes-tische Untersuchungen über die Wiedergewinnung der Arbeitsfähigkeit von Schädel-Hirn-Traumatikern. Sonderdruck aus «Schweizer Archiv für Neurologie und Psychiatrie», Bd. 78, Heft 1/2, 1956. S. 354–358. – 3. Mein Weg zu Freud. Sonderdruck aus «Schweiz.

Nr. 40

Brasavola

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Zeitschrift für Psychologie», Bd. XV, Heft 2, 1956. S. 125–130. – 4. Reiner, Rudolf: Beitrag zur gutachtli-chen Beurteilung der Syringomyelie nach Unfällen. Diss. Uni. Zürich unter Leitung von R. Brun. Zürich, 1952. 46 S. – 5. Schmuklerski, Eva: Das Schädel-Hirn-Trauma im Kindesalter. Anhang zu: Brun, R.: Katamnestische Untersuchungen über Verlauf und Spätfolgen von Schädel- und Gehirntraumen. Aus «Zeitschrift für Unfallmedizin und Berufskrankhei-ten», Bd. 49, 1957. 38 S. – 6. Psychosomatisch, psychogen oder hirnorganisch? Sonderdruck aus «Schweizer Archiv für Neurologie und Psychiatrie», Bd. 81, Heft 1/2, 1958. S. 364–371. – 7. La réintégra-tion des traumatisés cranio-cérébraux dans le travail. Sonderdruck aus «Médecine et Hygiène», Vol. 16. Genève, 1958. 23 S. – 8. Debilität und Schädel-Hirn-Trauma. Sonderdruck aus «Schweizer Archiv für Neurologie, Neurochirurgie und Psychiatrie», Bd. 84, Heft 1/2, 1959. S. 38–46. – 9. Katamnestische Untersuchungen über Verlauf und Spätfolgen von Schädel- und Gehirntraumen. Aus «Zeitschrift für Unfallmedizin und Berufskrankheiten», 4, 1960. S. 251–292. – 10. Die Freudsche Psychoanalyse als Verhaltenforschung beim Menschen. Sonderdruck aus «Psyche», Jg. 15, Heft 5, 1961. S. 306–321. – 11. Diskussionsbeitrag zu einem Artikel von Adler, H.: Verfolgung und Angst in ihren leib-seelischen Auswirkungen. Aus «Ars Medici», Heft 3, 1961. S. 208–209. – 12. Psychoanalytische Behandlung und Heilung eines Schreibkrampfes verbunden mit Stei-figkeit und Paraesthesien in den Armen. Aus «Acta Psychotherapeutica», 12, 1964. S. 382–390. – 13. Über angeborene Sehnenareflexie, ihre theoreti-schen und praktische Bedeutung. Sonderdruck aus «Schweizer Archiv für Neurologie und Psychiatrie», Bd. XXXIV, Heft 1, 1934. S. 12–28. – 14. Über die Vereinbarkeit der Psychoanalyse mit dem dialekti-schen Materialismus. Sonderdruck au «Periodikum für wissenschaftlichen Sozialismus», Heft 14, 1959. S.19–36. – 15. Statistisches und Tiefenpsychologi-sches über die Neurosen nach Schädel- und Gehirn-traumen. Aus «Schweiz. Med. Wochenschrift», Nr. 5 und 6, 1959. 24 S. – 16. Neurosen. Sonderabdruck aus «Lehrbuch der Psychiatrie» von Hans Hoff, Bd. X/XI. Basel, Schwabe, 1956. S. 573–677.

45 Brun, Rudolf: Sammelband mit 24 Schriften zur Neurologie. 1912–1952. Gross-8°. Blauer Halbleinwandband mit goldgeprägtem Rücken-schild. (90023D) CHF 220.–

Enthält: 1. Ein Fall von doppelseitigen symmetri-schen Erweichungszysten im verlängert Mark nebst einem Herde im Kleinhirn. Klinisch-anatomischer Beitrag zur Kenntnis der umschriebenen Bulbärer-weichungen und des Faserverlaufes im Hirnstamm. «Aus dem Hirnanatomischen Institute der Universität Zürich.» Wiesbaden, J.F. Bergmann, 1912. 2 Bl., S. 273–400. Von Brun handschriftlich auf dem einge-bundenen Originalumschlag mit dem Vermerk «Dok-tordissertation» versehen. – 2. Drei Fälle von selte-nem unterem Oblongata-Syndrom. Sonderdruck aus «Schweizer Archiv für Neurologie und Psychiatrie»,

Band LXVIII, Heft 2. Zürich, 1952. S. 248–271. – 3. Beiträge zur Klinik und Pathogenese der Lumbago. Sonderdruck aus «Schweiz. Archiv für Neurologie und Psychiatrie», Band VII, Heft 1. Zürich, 1920. S. 63–91. – 4. Brun, R. and F.W. Mott: Microscopi-cal Investigation of the Nervous System in Three Cases of Spontaneous Myxoedema. Sonderdruck aus «Proceedings of the Royal Society of Medicine», Vol. VI. London, 1913. 26 S., 1 Farbtafel. – 5. Eine einfache Methode zur gleichzeitigen Darstellung der Markscheiden und Zellen im Nervensystem. Sonder-abdruck aus «Zeitschrift für die gesamte Neurologie und Psychiatrie», Band XIII, Heft 5. Berlin, 1912. S. 515–516. – 6. Die anatomischen Grundlagen und der Aufbau der Bewegungen im zentralen Nerven-system. «Vorlesungen gehalten am III. Aerztekurs für physikalische Therapie in Zürich», 1922, S. 17–32. – 7. Zur Kenntnis der Bildungsfehler des Kleinhirns. Sonderdruck aus «Schweiz. Archiv für Neurologie und Psychiatrie». Zürich, 1917–1919. (Band I, Heft 1), S. 61–123 und Band II, Heft 1, S. 48–105 und Band III, Heft 1, S. 13–88. – 8. Das Kleinhirn: Anato-mie, Physiologie und Entwicklungsgeschichte. «Neu-rologische und psychiatrische Abhandlungen», Heft 7. Zürich, Orell Füssli, 1927. 77 S., 1 Farbtafel. – 9. Klinische und anatomische Studien über Apraxie. Habilitationsschrift der med. Fakultät der Uni. Zürich. Sonderdruck aus «Schweiz Archiv für Neurologie und Psychiatrie», Band IX und X, 1921 und 1922. Zürich, Orell Füssli, 1922. 128 S. – 10. Zur Frage der Stirnhirnataxie. Sonderabdruck aus «Zeitschrift für die gesamte Neurologie und Psychiatrie», Band 138, Heft 1. Berlin, 1932. S. 122–130. – 11. Über angeborene Sehnenareflexie, ihre theoretische und praktische Bedeutung. Sonderdruck aus «Schweiz. Archiv für Neurologie und Psychiatrie», Band XXXIV, Heft 1. Zürich, 1934. S. 12–28. – 12. Troubles de l’odorat et du goût comme signe d’une lésion focale du lobe temporal. Sonderdruck aus «Journal belge de Neurologie et de Psychiatrie», No. 4, 1937. S. 262–269. – 13. Sigmund Freuds Leistungen auf dem Gebiete der organischen Neurologie. Sonderdruck aus «Schweiz. Archiv für Neurologie und Psychiat-rie», Band XXXVII, Heft 2. Zürich, 1936. S. 200–207. – 14. Die Behandlung der peripheren Lähmungen, mit besonderer Berücksichtigung der traumatischen Lähmungen und der Elektrotherapie. Sonderdruck aus «Schweiz. Archiv für Neurologie und Psychia-trie», Band XX, Heft 1. Zürich, 1927. S. 137–164. – 15. (ders. Text) Sonderdruck aus «Schweiz. Med. Wochenschrift», 57. Jg., Nr. 38. 21 S. – 16. Trauma und peripheres Nervensystem. Sonderdruck aus «Schweiz. Med. Wochenschrift», 61. Jg., 1931. 25 S. – 17. Le traitement des paralysies périphériques. Ext-rait de la «Revue Médicale de la Suisse Romande», XLVIIIe année, No. 7. Lausanne, 1928. S. 465–486. – 18. Hirngeschwulst und Unfall. Sonderdruck aus «Schweiz. Zeitschrift für Unfallkunde», 19. Jg., Nr. 3, 1925. S. 49–68. – 19. Zur Frage der Verschlimme-rung einer Arteriosclerosis cerebri durch ein schädel-fernes Trauma. Separatabdruck aus der «Schweiz. Zeitschrift für Unfallmedizin und Berufskrankheiten»,

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Nr. IV. Bern, 1940. 12 S. – 20. Peripheres Trauma und Syringomoelie. Separatabdruck aus der «Schweiz. Zeitschrift für Unfallmedizin und Berufskrankheiten», Nr. II. Bern, 1934. 20 S. – 21. Neurologisch-Psych-iatrische Grenzfälle. Sonderabdruck aus «Schweiz. Med. Wochenschrift», 71. Jg., Nr. 51, 1941. 15 S. – 22. Verlauf und Spätfolgen der Schädel- und Gehirn-traumen. Sonderdruck aus «Schweiz. Archiv für Neu-rologie und Psychiatrie», Band XXXI, Heft 2. Zürich, 1933. S. 182–240. – 23. Hirnschäden nach Unfall. Separatdruck aus der «Zeitschrift für Unfallmedizin und Berufskrankheiten», 36. Jg. Zürich, 1943. 26 S. – 24. Gesichtspunkte bei der Untersuchung, Beurtei-lung und Behandlung Schädelverletzter, namentlich im Hinblick auf die Begutachtung der Spätfolgen. Sonderdruck aus dem «Schweiz. Medizinischen Jahrbuch», Basel 1944. S. XXXV-XLVI.

46 Brun, Rudolf: Sammelband mit 29 Aufsätzen, gedruckten Diskussionsbeiträgen und 2 unter der Leitung von Rudolf Brun eingereichten Dis-sertationen. 1941–1958. Gross-8°. Halblein-wandband mit goldgeprägtem Rückenschild. (90024D) CHF 200.–Enthält: 1. Vom Wesen der Neurose. Unzutreffende populäre Ansichten. Aus «Schweiz. Erziehungsrund-schau». Zürich, 1941. 4 S. – 2. Kritische Bemerkun-gen zur Diagnose der traumatischen Encephalose. Sonderdruck aus «Schweizer Archiv für Neurologie und Psychiatrie», Band L, Heft 2. Zürich, 1943. S. 397–407. – 3. Hirnschädigungen nach Unfall. Referat an der Jahresversammlung der Schweiz. Gesell-schaft für Unfallmedizin. 1948. 26 S. – 4. Zur Patho-physiologie der traumatischen Hysterie. Separatab-druck aus «Zeitschrift für Unfallmedizin», 39. Jg., Nr. 2, 1946. 10 S. – 5. Kampf dem Antisemitismus an unsern Hochschulen. Aus «Zürcher Student», Nr. 24, 1946. – 6. Rundfrage über ein Referat auf der 66. Wanderversammlung der südwestdeutschen Psychiater und Neurologen in Badenweiler. Son-derdruck aus «Psyche», 4. Jg., Heft 8. Heidelberg, 1950. S. 448–478. Mit einem Beitrag von R. Brun. – 7. Information statt Hetze. Aus «An Alle Alle Alle», 1950. 2 S. Artikel über das Votum von R. Brun an der Landeskonferenz der Bewegung für den Frieden. – 8. Freuds Bedeutung für die Medizin und Biolo-gie. Korrekturabzug. Aus «Du», Nr. X, 1951. 9 S. Mit handschriftlichen Ergänzungen und Korrekturen. – 9. Drei Fälle von seltenem unterem Oblongata-Syndrom. Sonderdruck aus «Schweizer Archiv für Neurologie und Psychiatrie», Band LXVIII, Heft 2, 1952. S. 248–271. – 10. Ergebnisse katamnestischer Untersuchungen über Verlauf und Spätfolgen von Schädel- und Gehirntraumen. Sonderabdruck aus «Bulletin der Schweiz. Akademie der Medizinischen Wissenschaften», Vol. 8, Fasc. 5/6. S. 442–449. – 11. Zur Frage des Bakterienkrieges in Korea. Aus «Wege», Zürich, Oktober 1952. S. 390–396. – 12. The Biological Aspect of Freudian Psycho-Analy-sis. Sonderdruck aus «The International Journal of Psycho-Analysis», Vol. XXXIV, Suppl., 1953. 13 S. – 13. Grundsätzliches zur Frage der psychoso-

matischen Beziehungen und Wechselbeziehungen. Sonderdruck Aus «Acta Psychotherapeutica», Vol. I, Fasc. 2. S. 135–147. – 14. Über Freuds Hypothese vom Todestrieb. Eine kritische Untersuchung. Son-derdruck aus «Psyche», VII. Jg., 2. Heft, 1953. S. 81–111. – 15. Biologie, Psychologie und Psychoana-lyse. Sonderdruck aus «Wiener Zeitschrift für Ner-venheilkunde», Band IX, Heft 4, 1954. S. 333–358. – 16. Die biologischen Grundlagen der Übertragung. Sonderdruck aus «Acta Psychotherapeutica», Vol. III, Fasc. 1, 1955. S. III/19–32. – 17. Zur Frage der Posttraumatischen Epilepsien, Vorbelastung und Katamnesen. Sonderdruck aus «Schweizer Archiv für Neurologie und Psychiatrie», Band 76, Heft 1/2, 1955. S. 360–361. – 18. Constantin von Monakows Neurosenlehre. Sonderdruck aus «Schweizer Archiv für Neurologie und Psychiatrie», Band 74, Heft 1/2, 1955. S. 60–74. – 19. Katamnestische Untersuchun-gen über die Wiedergewinnung der Arbeitsfähigkeit von Schädel-Hirn-Traumatikern. Sonderdruck aus «Schweiz. Archiv für Neurologie und Psychiatrie», Band 78, Heft 1/2, 1956. S. 354–358. – 20. Freud als Naturforscher. Separatdruck aus «Der Psychologe», Band VIII, Sonderheft 5/6, 1956. 7 S. – 21. Mein Weg zu Freud. Sonderdruck aus «Schweiz. Zeitschrift für Psychologie», Band XV, Heft 2, 1956. S. 125–130. – 22. Die Therapie der Neurosen. Sonderdruck aus «Lehrbuch der Psychiatrie» von Hans Hoff. Band X/XI der Bücherreihe «Psychohygiene-Wissenschaft und Praxis». Basel, 1956, S. 763–775. – 23. Freud und seine Bedeutung für die Medizin der Gegenwart. Sonderdruck aus «Schweiz. Med. Jahrbuch», 1956. S. XLV-LII. – 24. Debilität und Schädel-Hirn-Trauma. Sonderdruck aus «Schweizer Archiv für Neurologie, Neurochirurgie und Psychiatrie», Band 84, Heft 1/2, 1959. S. 38–46. – 25. Diskussionsbeitrag im Proto-koll der 70. Generalversammlung. Sonderdruck aus «Schweizer Archiv für Neurologie und Psychiatrie», Band LXXI, Heft 1/2, 1953. 2 S. – 26. (Bespre-chung) Bing, Robert: Kompendium der topischen Gehirn- und Rückenmarksdiagnostik. Sonderdruck aus «Schweizer Archiv für Neurologie und Psychi-atrie», Band LVIII, Heft 2. 1947. S. 405–406. – 27. (Referat zu) Schultz, J.H.: Bionome Psychotherapie. Sonderdruck aus «Psyche», VII. Jg., Heft 4, 1954. S. 37–40. – 28. Reiner, Rudolf: Beitrag zur gutacht-lichen Beurteilung der Syringomyelie nach Unfällen. Diss. Uni. Zürich. Juris Verlag, 1952. 46 S. – 29. Fischer, Fred: Kopftrauma und Neurose. Diss. Uni. Zürich, 1958. 100 S.

47 Brun, Rudolf: Sammelband mit 64 Schriften und Artikeln. 1925–1961. Gross-8°. Halblein-wandband mit goldgeprägtem Rückenschild. (90026D) CHF 200.–

Enthält: 1. Ueber Psychotherapie bei Kassenpati-enten. Aus «Schweiz. Aerztezeitung», IX. Jg., Heft 1. S. 3–6. – 2. Die Neurosenfrage in der ärztlichen Praxis. Sonderabdruck aus «Schweiz. Medizinische Wochenschrift», 58. Jg., Nr. 9. 13 S. – 3. Referate gehalten bei der Schweiz. Aerztegesellschaft für Psy-choanalyse in Zürich vom 21. April und 12. Mai 1928.

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Sonderdruck aus «Schweizer Archiv für Neurologie und Psychiatrie», Bd. XXIV, Heft 1. – 4. Referat gehalten bei der Schweiz. Aerztegesellschaft für Psy-choanalyse in Zürich. Sonderdruck aus «Schweizer Archiv für Neurologie und Psychiatrie», Bd. XXVI, Heft 2. S. 293–295. – 5. Die Unfallneurose. Separat-abdruck aus der «Schweiz. Zeitschrift für Unfallmedi-zin», Nr. 10/12, 1930. 26 S. – 6. Peripheres Trauma und Syringomygelie. Aus «Schweiz. Zeitschrift für Unfallmedizin», Nr. II, 1934. S. 145–164. – 7. Über angeborene Sehnenareflexie, ihre theoretische und praktische Bedeutung. Sonderdruck aus «Schweizer Archiv für Neurologie und Psychiatrie», Bd. XXXIV, Heft 1, 1934. S. 12–28. – 8. Sigmund Freuds Leis-tungen auf dem Gebiete der organischen Neurologie. Sonderdruck aus «Schweizer Archiv für Neurolo-gie und Psychiatrie», Bd. XXXVII, Heft 2, 1936. S. 200–207. – 9. Zur Frage einer Verschlimmerung einer Arteriosclerosis cerebri durch ein schädelfernes Trauma. Separatabdruck aus der «Schweiz. Zeit-schrift für Unfallmedizin», Nr. IV, 1941. 12 S. – 10. Die Neurosen nach Schädeltraumen. Sonderabdruck aus «Schweizer Archiv für Neurologie und Psychiat-rie», Bd. XLI, Heft 2, 1938. S. 269–358. – 11. Diskus-sionsvotum an der XLIV Versammlung der Schweiz. Neurol. Gesellschaft in Luzern am 13./14. November 1938. Sonderdruck aus «Schweizer Archiv für Neu-rologie und Psychiatrie», Bd. XLI, Heft 2, 1938. S. 500–502. – 12. Kritische Bemerkungen zur Diagnose der traumatischen Encephalose. Sonderdruck aus «Schweizer Archiv für Neurologie und Psychiatrie», Band L, Heft 2, 1943. S.397–407. – 13. Die «Anti-

neurotiker» und die «Encéphlopathie traumatique». Sonderdruck aus «Schweizer Archiv für Neurologie und Psychiatrie», Bd. LII, Heft 2, 1943. S. 161–179. – 14. Zur Frage der Beurteilung und Behandlung der Neurotiker im Aktivdienst. Sonderabdruck aus der «Schweiz. Med. Wochenschrift», 71. Jg., Nr. 23, 1941. 21 S. – 15. Die Pathogenese der neurasthenischen Syndrome. Sonderabdruck aus der «Schweiz. Med. Wochenschrift», 72. Jg., Nr. 40. 22 S. – 16. Biologie der Angst. Sonderdruck aus «Schweiz. Zeitschrift für Psychologie», Band IV, Heft 2, 1945. S. 81–96. – 17. Die Angst als Problem der Medizin. Sonderdruck in «Universitas», Jg. 3, Heft 7, 1948. S. 811–818. – 18. Zwischenhirn und Psyche. Sonderdruck aus «Ärztliche Monatshefte für berufliche Fortbildung», Jg. I, Mai 1945. 21 S. – 19. Zur Pathophysiologie der traumatischen Hysterie. Separatdruck aus der «Zeitschrift für Unfallmedizin», 39. Jg., Nr. 2, 1946. 10 S. – 20. Die Innervationsvorgänge bei den Neu-rosen. Separatdruck aus «Ärztliche Monatshefte», Jg. III, Heft 5, 1947. S. 509–561. – 21. Hysterie und Zwischenhirn. Sonderdruck aus «Schweizer Archiv für Neurologie und Psychiatrie», Band LXI, Zürich 1948. S. 135–148. – 22. Über biologische Psycholo-gie ihre wissenschaftstheoretischen Grundlagen, ihre Berechtigung und Leistungsfähigkeit. Sonderdruck aus «Schweizer Zeitschrift für Psychologie», Band VIII, Heft 1, 1949. 20 S. – 23. (dito) Sonderdruck aus «Dialectica», Nr. 12, 1949. S. 274–290. – 24. «Über biologische Psychologie». Erwiderung auf die obigen Bemerkungen von H. Kunz. Sonderdruck aus «Schweiz. Zeitschrift für Psychologie», Band VIII,

Nr. 48

Brunfels

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Heft 4, 1949. S. 337–344. – 25. Psychoanalyse und Biologie. Sonderdruck aus «Der Psychologie», Bd. I, Heft 7/8, 1949. S. 266–274. – 26. Freuds Bedeutung für die Medizin und die Biologie. Sonderdruck aus «Du», Oktober 1951. 7 S. – 27. Der biologische Cha-rakter der Psychoanalyse Freuds. Sonderdruck aus «Psyche», V. Jg., Heft 10, 1952. S. 581–580. – 28. Besprechungen von ca. 40 verschiedenen Werken aus verschiedenen Zeitschriften (M. Minkowski, G. Fuse, W. Stauffenberg, C. von Monakow, M. Tramer, R. Bing, L. Schwartz, H. Walthard, A. Maeder, J. Winthuis, E. Bleuler, W. Stekel, H. Meng u.a. – 29. 5 Dissertationen unter der Leitung von R. Brun von Karl Fiertz, Theodor P. Wolfensberger, Bernard Yanowitz, Rebeka Kawenoki, Harold Winter. – Einige Arbeiten nachträglich laienhaft eingefügt. Zum Teil mit Unter-streichungen, handschriftlichen Korrekturen und Ergänzungen von Brun.

48 Brunfels, Otto: Iationices medicamentorum simplicium liber tertius, continens ea quae infernis corporis partibus accidunt, ulcerum item omnis generis, & vulnerum remedia. – (liber quartus), continens febrium, morborum mulieb-rium, & omnium venerorum remedia. 2 Bände (von 4). (Strassburg, Georg Ulricher), 1533. 8°. 203 nummerierte Bl., 1 weisses Bl., 132 nummerierte Bl. Blindgeprägter Schweinsleder-band über Holzdeckeln mit reicher Rollstem-pelverzierung und (ausgerissenen) Schliessen. (30305D) CHF 2500.–

Adams B 2927. – BM I, 266. – Nicht im VD16. – Der 3. und 4. Band dieser Quellenschrift in der Brun-fels die Medikamente hauptsächlich aus dem Plinius nach ihrer Anwendung beschreibt. Der 1. und der 2. Teil erschienen im gleichen Jahr. Von 1530–1536 veröffentlichte Brunfels seine berühmte «Historia plantarum». 1534 wurde er als Stadtarzt nach Bern gewählt, verstarb jedoch nach 6 Monaten. – Titelblatt mit Radierspur, dadurch mit hinterlegtem kleinen Loch. Teil 3 stellenweise leicht wasserrandig. Teil 4 sauber, ohne den hinteren, fliegenden Vorsatz. – Sehr selten.

49 Bruns, P. v. (Hrsg.): Neue deutsche Chirurgie. Bd 1–65 (Bde 5, 29 u. 55 fehlen). Stuttgart, Ferdinand Enke, 1912–1943. 8°. Zahlr. Illustr.. Orig.-Ln. (5925A) CHF 6000.–

Einzelne Bände leicht stockfleckig.

50 Campolongo, Emilio: De arthritide liber unus, de variolis alter. Nunc primum in lucem editi. 2 in 1 Band. Venedig, Paolo Meietti, 1586. 4°. 4 n.n. Bl., 74 S.; 4 n.n. Bl., 63 S. Mit Titelholz-schnittdruckermarke. Flexibler Pergamentband der Zeit. (35044A) CHF 1200.–

Index Aureliensis 130.906. – Hirsch I, 654. – Erste Ausgabe. – Emilio Campolongo (1550–1604) war der Sohn von Lodovico Campalongo, wurde ab 1578

Professor der Medizin in Padua, war am Ospitale di San Francesco tätig «und wurde ein von den Grossen Italiens sehr gesuchter Arzt» (Hirsch).

Angebunden: Gavasetti, Michele: Alter de natura cauterij & eius accidentibus. Alter de praeludijs ana-tomicis seu totius artis medicae fundamentis. Ven-dedig, Paolo Meietti, 1586. 12 n.n. Bl., 77 Bl. Mit Titelholzschnittdruckermarke und zahlr. Holzschnit-tinitialen. – Hirsch II, 510. – Mit Besitzerstempel «Dr. Kottmann» auf dem ersten Titelblatt. Mit altem handschr. Besitzereintrag « sum ex libris Oswaldi Meyer Medici …». – Mit vereinzelten Unterstreichun-gen. Der vordere fliegende Vorsatz am obern Rand mit Papierverlust. Beide Vorsätze fleckig. Der Per-gamentband fleckig. Mit alter Handschrift auf dem hintern Einbanddeckel.

51 Canstatt, Carl: Die specielle Pathologie und Therapie vom klinischen Standpunkte aus bear-beitet. Zweite vermehrte Auflage. 4 Bände 1 Supplementband in total 8 Bänden. Erlangen Ferdinand Enke, 1843–1854. Gr.-8°. 370 S.; 1098 S.; 448, 463 S.; 1145, 54 S.; 675 S. Halb-lederbände der Zeit mit Rückenvergoldung. (35000A) CHF 500.–

Hirsch I, 656. – Zweite Ausgabe, erstmals 1841 als «Handbuch der medicinischen Klinik» erschienen. So komplett selten, inklusive Supplementband, dieser herausgegeben von H. Henoch. Carl Canstatt (1807–1850), deutscher Mediziner aus Regensburg. Nach Aufenthalten in Paris und Brüssel kehrte er 1838 wieder in seine Heimatstadt zurück, wo er ab 1844 bis zu seinem Tode Professor der inneren Klinik war. – Durchgehend stockfleckig. Einbände berieben und bestossen.

52 Carus, Carl Gustav: Lehrbuch der Gynäkologie, oder systematische Darstellung der Lehren von Erkenntniss und Behandlung eigenthümlicher gesunder und krankhafter Zustände, sowohl der nicht schwangern, schwangern und gebären-den Frauen, als der Wöchnerinnen und neuge-bornen Kinder. Zur Grundlage akademischer Vorlesungen und zum Gebrauche für praktische Aerzte, Wundärzte und Geburtshelfer. Zweite, durchgängig verbesserte, mit vielen Zusätzen und einer chronologischen Tabelle vermehrte Auflage. 2 Bände. Wien, Mich. Lechner, 1832. 8°. 424 S., 568 S., 3 gefaltete Tabellen und 3 gestochene Tafeln. Pappbände der Zeit mit Marmorpapierbezügen. (35157D) CHF 380.–

Überarbeitete und erweiterte Ausgabe nach 1820 bei Fleischer in Leipzig. – Carl Gustav Carus (1789–1869), Arzt, Anatom, Naturphilosoph und Maler, war einer der vielseitigsten Universalgelehrten Deutsch-lands. Verfasst in seiner Zeit als Direktor der Entbin-dungsanstalt in Dresden. – Einbände bestossen und berieben. Band 1: mit schwachem Wasserrand, das blaue Rückenschild abgeplatzt.

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53 Cesalpino, Andrea: Praxis universae artis medicae. Generalium aeque, ac particularium humani corporis praeter naturam affectuum dig-notionem iuditium & curam omnium uberrime complectens.Summo labore, et studio concin-nata, & unum recenter in volumen coniecta. Treviso, Roberto Meietti, 1606. Kl.-8°. 8 n.n. Bl. 715 S. 2 weisse Blatt. Pergamentband der Zeit mit handschriftlichem Rückentitel. (40326D) CHF 9000.–

Hirsch I, 689. – HOH 195. – Krivatsy 2344. – Erste Ausgabe unter diesem Titel. Ein Teil des Textes erschien in Rom 1602 unter dem Titel «Artis medica» sowie in Frankfurt 1605 unter dem Titel «Katop-tron». Das Werk beschreibt und vertieft die Ideen von Andreas Cesalpino (1519–1603) über den Ver-lauf des Blutes von den Venen in die Arterien und erweitert seine erstmals 1571 beschriebenen und in den «Peripateticarum quaestionum» gedruck-ten Beobachtungen zum Blutkreislauf. Er war der Erste, der den Begriff «Circulatio sanguinis» in die Wissenschaft einführte. Es muss davon ausge-gangen werden, dass William Harvey die Schriften von Cesalpino kannte und wesentliche Teile daraus übernahm. Der Band enthält viele andere Hinweise zur medizinischen Praxis und behandelt ausführlich Drogen. Cesalpino gilt als der wichtigste Botaniker

der italienischen Renaissance, daneben arbeitete er als Mediziner und langjähriger Direktor des bota-nischen Gartens in Pisa. 1582 wurde er Leibarzt von Papst Clemens VIII. – Einzelne Lagen leicht gebräunt, sonst sehr gut erhaltenes Exemplar in gutem Einband.

54 (Froriep, Robert) (Hrsg.): Chirurgische Kup-fertafeln. Eine kleine Sammlung der nöthigs-ten Abbildungen von äusserlich sichtbaren Krankheitsformen, anatomischen Präparaten und Instrumenten und Bandagen, welche auf die Chirurgie Bezug haben, zum Gebrauch für praktische Chirurgen. Erster Heft. Weimar, Im Verlage des Gr. Herzogl. Sächs. priv. Landes-Industrie-Comptoirs, 1820. 4°. (2), 277 (recte 278) S. (pagin. von alter Hand), (5) S. hand-schriftl. S. (Inhaltsverzeichnis), (3) Bl. Mit 176 gest. (dv. 3 kol. u. einige gef.) Tafeln sowie 19 farb. lithogr. Tafeln (I – CLXXVI). Halblederbd. d. Zt. mit farb., goldgept. Rückentitel (Gelenke am Kopf über 2 cm angeplatzt u. spröde, Ecken bestossen, einzelne beriebene Stellen altres-tauriert). (4611B) CHF 3500.–Walter 3283. Hirsch II, 453. Erste Ausgabe. Froriep, Robert: Königl. Preussischer Medicinalrath u. Mit-glied des Medicinal-Collegii der Provinz Branden-burg, Professor an der Friedrich-Wilhelms-Universi-tät, Prorector an der Charité-Heilanstalt, Lehrer der Anatomie an der Academie gemeinnütziger Künste, praktischer Arzt u. Wundarzt in Berlin, Mitglied und Korrespondent der Königlichen Academie gemein-nütziger Wissenschaften zu Erfurt, der Académie Royale de Médicine zu Paris, der Hufelandischen medicinisch-chirurgischen Gesellschaft, des Vereins für Augenheilkunde in Preussen, der Gesellschaft für Natur- und Heilkunde und der Gesellschaft für Erd-kunde zu Berlin. Das Werk erschien von 1820–1847 in 96 Heften mit insgesamt 487 Tafeln. Ab Abth. 7 herausgegeben von Robert Froriep. «Diese chirur-gischen Kupfertafeln sind zunächst (als) Ausstattung von S. Cooper’s neuestem Handbuche der Chirurgie, in alphabetischer Ordnung, bestimmt; doch werden dieselben nicht allein den Besitzern von Cooper’s Werke, worauf in der Erläuterung der Tafeln zunächst verwiesen ist, sondern allen den Aerzten und Chir-urgen angenehm sein können, die keine mit kostba-ren Kupferwerken ausgestattete Büchersammlung haben (…).» Die Tafeln zeigen u.a.: Luxatio, Hernia, Fractura, Hydrocele, Ligatura, Morbi cutanei, Varus et Valgus, Staphyloma, Entropium et Trichiasis, Trepa-natio, Strictura urethrae, Cataracta, Phimosis, Grind, Aneurysma, Inversio uteri, Elephantiasis, Fistula ani, Naevus, Exarticulatio, Anus praeternaturalis, Pro-lapsus uteri, Plica polomica, Trichoma, Spina bifida, Pterygium, Lithotomia, Amputatio, Scirrhus et cancer, Lichen, Oesophagotomica, Distorsio spinae. In vor-liegendem Exemplar nur das Titelblatt der ersten Lieferung miteingebunden. Die farb. lithographierten Tafeln u. kol. Stiche werden jeweils als 2 oder sogar 3 paginiert, daraus ergeben sich 46 auf 21 Tafeln.

Nr. 53

Cesalpino

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Jede der 176 Tafeln mit Begleit-Text auf einer oder meistens 2 Seiten. Die Paginierung von alter Hand (Bleistift) ist teils ungenau, wurde aber belassen, da sich das ebenfalls handschriftliche Inhaltsverzeich-nis, bzw. Register, auf diese bezieht. – Titelseite etwas fleckig. Durchgehend leicht gebräunt u. verein-zelt leicht finger- oder schwach stockfleckig. 2 Tafeln im Falz mit je 5 cm Einriss.

55 Cohausen, Heinrich Joseph, (Band 2: Cohau-sen, Salentin Ernst Eugen): Europae arcana medica id est: Collectanea physico-medica-practica ex Ephemeridum Germaniae naturae curiosorum vastis voluminibus studiose in com-pendium redactata: id est in quibus continetur omne id laconicè contractum, quod praxin medi-cam concernens in Ephemeridum G.N.C. Libris sprasim legitur, H.E. omnia arcana, experimenta et remedia polychresta ab experimentissimis Europae medicis multo usu approbata et consi-gnata. 2 Bände. Frankfurt und Leipzig, Knoch & Esslinger 1757–1760. 8°. 10 n.n. Bl., 598 (recte 596) S., 18 n.n. S. Index; 32 n.n. S., 398 S., 18 n.n. S. Index. Schöne Halblederbände der Zeit mit je 2 goldgeprägten verschiedenfarbi-gen Rückenschildern und reicher ornamentaler Rückenvergoldung. (35064D) CHF 600.–Blake 92. (Nur Band 1). – Wellcome 2, 366. – Hirsch 6, 636 (für Salentin Ernst Eugen). – Erste Ausgabe. – Pharmazeutische Rezeptsammlung für und gegen alles. Die biographischen Quellen sind widersprüch-lich. Nach Hirsch war Salentin Cohausen (1703–1779) der Neffe von Johann Heinrich Cohausen, was jedoch mit der Aussage Hirschs, dass Johann Heinrich der Verfasser des vorliegenden Werkes sei, nicht übereinstimmt. Ferguson hat das Problem auch erkannt «There were several Cohausen, and Haller, warns his reader against confounding them. He himself however, is a little bit vague and seems to mix them» (Ferguson 1, 169). Das Vorwort des ersten Bandes ist datiert mit 1757. Johann Heinrich starb bereits 1750. Heinrich Joseph nennt sich auf dem Titel «Phil. & Medicinae Doctoris, Vredenae Westphalorum Pysici». – Fliegende Vorsätze mit zeit-genössischem Stempel. Papier gleichmässig etwas gebräunt. Band 2 mit kleiner Wurmspur im Innende-ckel und den ersten 20 Blatt. – Dekorativ gebunden.

56 Cohnheim, Julius: Gesammelte Abhandlun-gen. Herausgegeben von E. Wagner. Mit einem Lebensbilde Cohnheim’s von W. Kühne. Berlin, Verlag von August Hirschwald 1885. 8°. LI, 707 S. Mit einem lithographierten Porträtfron-tispiz und 7 lithographierten Tafeln. Halbleder-band der Zeit mit goldgeprägtem Rückentitel.. (90036D) CHF 350.–Erste Ausgabe, aus den Nachlass von seinen Schü-lern zusammengestellt. – Cohnheim (1839–1884) war deutsch-jüdischer Pathologe, Schüler von Vir-chow und lehrte als Professor in Kiel, ab 1872 in

Breslau und ab 1876 in Leipzig. Er arbeitete als erster mit gefrorenen Präparaten und gilt als Vor-denker der Entzündungstheorien. – Aus der Biblio-thek des Berner Internisten Hermann Sahli, Schü-ler von Cohnheim in Leipzig, mit eingenhändigem Namenszug auf dem Vorsatz und dem Blindstempel des Pathologischen Institutes der Universität Bern. – Einband berieben. Rücken mit kleinen Anrissen am Kapital. – Selten.

57 Combalusier, François: Pneumato-Patholo-gie, ou Traité des maladies venteuses. Traduit du Latin par M.J. (i.e. Augustin François Jault). 2 Bände. Paris, Chez Debure l’Ainé 1754. 12°. LXXVII, 19 n.n. S. Inhalt, 295 S.; 5 n.n. Bl., 349 S., 3 n.n. S. Approbation und Privilege. Geflammte Kalbslederbände der Zeit mit roten, goldgeprägten Rückenschildern und floraler Rückenvergoldung. (35154D) CHF 480.–Blake 96. – Hirsch 2, 61. – Erste französische Aus-gabe . – Seinerzeit geschätztes Werk über Verdau-ungsgase und Flatulenz. Erschien 1747 in Lateinisch. – Combalusier (1713–1762) studierte in Montpellier, danach war er Professor in Valence, 1750 wurde er Mitglied der Fakultät in Paris. – Vorsätze mit altem Besitzerstempel. Vorsätze und Titel leicht stockfle-ckig, sonst sehr schönes Exemplar.

58 Commentarii de rebus in Scientia Naturali et Medicina gestis. Band I-X in 10 (von 37) Bänden. Leipzig, Johann Friedrich Gleditsch 1752–1762. 8°. Jeder Haupttitel mit einer wie-derholten gestochenen Titelvignette. Kalbs-lederbände der Zeit mit roten goldgeprägten Rückenschildern und reicher Rückenvergol-dung. (35155D) CHF 650.–Kirchner 3534. – Kopfreihe der bis 1796 erschiene-nen Zeitschrift mit Berichten über die Neuigkeiten in Naturwissenschaft und Medizin. «Alle einschlägigen bedeutenden Bücher, Dissertationen und Abhand-lungen werden in diesem Organ kritisch gewürdigt, aber auch medizinisch und naturwissenschaftlich wertvolle Forschungsergebnisse und sonstige Neuig-keiten von Universitäten und Instituten sowie Perso-nalveränderungen aus der gelehrten Welt mitgeteilt.» (Kirchner, Zeitschriftenwesen I, 93). – Einbände schwach berieben. Farbe der Titelschilder ab Band 8 leicht abweichend. Vorsätze mit altem Besitzerstem-pel. Papier durchgehend stärker stockfleckig.

59 Concoregio, Giovanni de: Pratica nova medi-cine. Lucidariu(m) & flos florum medicine nun-cupata. Summula eiusdem de curis febrium s(e)c(un)d(u)m hodiernu(m) modum & usum co(m)pillata: novissime recognite infinitisq(ue) errori-bus castigate. Venedig, Octiviani Scoti, 19. Feb-ruar 1515. Folio. 101 nummerierte Blätter (ohne das letzte weisse Blatt). Maroquinband des 19. Jahrhunderts mit goldgeprägtem Rückentitel. (30254D) CHF 2500.–

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BM Italian Books 193. – Graesse II, 247. – Hirsch VI, 645. – Index Aureliensis IX, 362. – Dritte Auf-lage. Concoregio (ca. 1380–1438) war Professor in Montpellier, Bologna und Pavia. Er verfasste zwei Werke «Lucidarium et flos florum medicinae» und «Summula de curis febrium …», die 1485 zum ersten Mal erschienen. Der erste Teil ist ein Kommentar zum neunten Buch des «Liber medicinalis Almansoris» des arabischen Arztes Rhazes, das zweite Werk über Fieber basiert ebenfalls wesentlich auf arabi-schen Autoren. – Stellenweise leicht gebräunt und stockfleckig. Die letzten 8 Blätter mit grösserem Fle-cken. Einbandrücken am oberen Kapital mit kleinem Abriss. – Schöner zweispaltiger Druck in gotischen Typen.

60 Cooper, Astley; Die Bildung und Krankheiten des Hoden. – Beobachtungen. Weimar, Vlg. Landes-Industrie-C., 1832. 4°. VI, 142 S., mit 24 altkolorierten Kupferstichen. Hldr. d.Zt. (neuer Rücken) und Rsch. (1017B) CHF 900.–

Hirsch-H. II 97. Erste deutsche Ausgabe (erstmals in London 1830). Cooper Sir Astley Patson C. (1768–1841) bekannter engl. Chirurg im ersten Drittel des 19. Jh. (Hirsch). A pupil of John Hunter. Cooper made great strides in surgical technique, most notably in the area of vessel ligation. Cooper was not a prolific writer, but his publications were of the highest long hours of practicse, dissecting, and experimentation (IOWA). Teilweise gebräunt und fingerfleckig.

61 Crato, Johannes (von Krafftheim): Trias Cratoniana medica. Drey aussbündige Tractat dess … I. Microtechne, Kleine Artzneykunst. II. Methodus, Wegweiser zur Cur. III. Diaete-tice Lebens: und Speiss Ordnung. Ins Teutsch gebracht durch Johann Fabricium. – (Angebun-den:) Ders.: Miscelanea Cratoniana medica: Mischling allerhand Artzeneyischer Rath und Hilffmittel … I. Aphoristica, Haupt und Schluss Sprüche. II. Epistolica, Ausszug der Epis-teln. III. Euporista Gute leichte Hauss-Mittel. IV. Pharmaceutica, Apotecker-Artzney. Item(:) Gynaeceia, von sonderbaren Blödigkeiten dess Weiblichen Geschlechts. Mit einverleibten Bericht Hieronymi Capivaccii von Fantanellen und Andrae Aurifabri vom Agestein. Erlesen / unterschieden und verteutschet Durch Johann Fabricium. (Frankfurt a.M.), Johann Carl Unckel, 1629. 8°. 106 S., 1 n.n. Bl.; 214 (von 237) S. Per-gamentband der Zeit. (40285D) CHF 700.–

VD 17 39:140447Y und 39:140483U. – Nicht bei Krivatsy. – Erste deutsche Ausgabe. Auswahl aus den seit 1595 in Lateinisch erschienenen «Consi-liorum & epistolarum medicinalium». Teil zwei mit einer gedruckten Widmung von Fabricius von Hilden. Ohne die Seiten 214–237 der «Miscelanea». – Titel-blatt fleckig. Einband fleckig.

62 Curio, Johann: Conservandae bonae valetu-dinis praecepta longe saluberrima, regi Angliae quondam à doctoribus scholae Salernitanae versibus conscripta; nunc demùm non integri-tati solum atque nitori suo restituta, sed rhytmis quoque Germanicis illustrata / Cum luculenta & succincta Arnoldi Villanovani … in singula capita exegesi … nunc denuo, mutatis & recisis nonnullis, ac innumeris ferme sublatis mendis, recognita & reburgata, ut novum opus iure videri possit. Frankfurt, Christian Egenolff Erben, 1574. 8°. 8 n.n. Bl., 280 Bl., 8 n.n. S. Index. Mit 61 Holzschnitten im Text von H.S. Beham, H. Weiditz u.a. Halbschweinslederband der Zeit mit Rollstempelverzierung über Karton. Rücken im 18. Jahrhundert mit Wildlederbezug überklebt. Mit goldgeprägtem Rückentitelschild. (40639D) CHF 4000.–

VD16 R-582. – Choulant 274. – Adams S-107. – Spä-tere von Johannes Curio herausgegebene und kom-mentierte Fassung des «Regimen Sanitatis Salerni-tanum» durch Arnold von Villanova. Die brühmteste Sammlung diätetischer Ratschläge des Mittelalters wurde von Johannes Curio für den deutschen Markt und auf die Zustände nördlich der Alpen umgeschrie-ben und mit hübschen kleinen Holzschnitten, die viel-fach Szenen aus dem Volksleben darstellen, witzig und lehrreich illustriert. Die Verse des ursprünglichen Lehrgedichtes sind hier jeweils auch in der deut-schen Übersetzung durch Curio abgedruckt. – Papier gleichmässig leicht gebräunt. Ohne den vorderen fliegenden Vorsatz. Einbandecken bestossen.

63 De re medica huic volumini insunt. (Hrsg. von Alban Thorer): Soranus: In artem medendi isagoge hactenus non visa. – Oribasius: de victus ratione, quolibet anni tempore utili, antea nunquam aeditum. – Plinius secundus: de re medica libri V accuratius recogniti … – Apu-leius: De herbarum virtutibus … – Accessit his vice coronidis, libellus utilissimus de Betonica, quem quidam Antonio Musae, nonulli L. Apu-leio adscribendum autumant, nuper excusus … Basel, Andreas Cratander, 1528. Folio. 12 n.n. Bl. 125 nummerierte Bl. 1 n.n. Bl. Druckermarke. Mit wiederholter Holzschnittdruckermarke auf dem Titelblatt und dem letzten Blatt, 2 Blatt mit Holzschnittbordüren von Jakob Faber nach Hans Holbein und vielen Holzschnittinitialen. Halblederband des 18. Jahrhunderts mit gold-geprägtem Rückenschild und kleinem goldge-prägtem Wappensupralibros auf dem Rücken. (30295D) CHF 5500.–

Adams S 1461. – VD16 D 1104. – Durling 4351. – Wellcome I, 5353. – HOH 194. – Erste Ausgabe dieser Sammlung wichtiger medizinisch klassischer Texte, die zwar weder den angegebenen Autoren nachgewiesen werden können, noch in dieser Form

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geschrieben wurden. Thorer und andere Kompilato-ren übersetzten auf Grund griechischer Fragmente, deren Autorschaft unklar war. Die Soranus und Ori-basius zugeschriebenen Texte sind hier erstmals gedruckt. Der Text von Plinius wurde 1509 bereits in abweichender Form gedruckt. Der Apuleius zuge-schriebene Text dürfte eine Schrift des Apuleis Bar-barus oder Pseudo-Apuleius aus dem 4. Jahrhundert nach Christus sein. Dieser Text wird üblicherweise begleitet mit dem Text der «Petonica» des römischen Physikers Antonia Musa. – Die ersten drei Blatt leicht fleckig, sonst fleckenloses Exemplar aus dem Besitz der russischen Zaren mit Bibliotheksschild auf dem Innendeckel und dem Zarenwappen auf dem Ein-bandrücken.

64 Della Croce, Giovanni Andrea: Cirugia univer-sale e perfetta di tutte le parti pertinenti all’ottimo chirurgo. Aggiuntovi di nuovo in quest’viltima impressione, oltre li dissegni di tutti gl’istromenti antichi, & moderni in tal arte necessarij, le figure de cauterij, & anatomia, con le dichiarationi del medesimo auttore. … Con due tavole, … Vene-tia, Appresso Nicolo Pezzana 1661. Folio. 8 n.n. Bl., 540 (recte 544) S., 1 w. Bl. Mit Holz-schnitt-Druckermarke auf dem Titel und ca. 190 Holzschnitten im Text. Neuer flexibler Perga-mentband. (90014D) CHF 4000.–Krivatsy 2909 (unvollständig). – Letzte Ausgabe unter dem Namen Della Croce. – Inhaltlich identisch

mit der Ausgabe von Venedig 1605. In 7 Teile aufge-teilt und mit den aus den Werken von Jean Tagaultt und Jacques Houillier entnommenen Texten. Die erste Ausgabe des Werkes erschien 1573 und wurde das führende chirurgische Handbuch in italienischer Sprache. Die letzten 60 Seiten reich mit chirurgi-schen Instrumenen illustriert. – Sehr breitrandiges und sauberes Exemplar.

65 Deventer, Hendrik: Operationum chirurgica-rum novum lumen exhibentium obstetricantibus … Editia seconda. 2 Teile in 1 Band. Leiden, J. und H. Verbeek, 1733. 4°. 8 n.n. Bl., 320 S., 1 n.n. Bl.; 5 n.n. Bl., 67 S., 7 n.n. S. Index. Mit 36 gestochenen (7 mehrfach gefalteten) Tafeln. Marmorierter Lederband der Zeit mit rotem, goldgeprägtem Rückenschild und flora-ler Rückenvergoldung. (30113D) CHF 2000.–

Blake 118. – Wellcome II, 460 (für englische Ausgabe von 1716). – Vgl. Garrison 6253 (für die holländische Erstausgabe). – Zweite vollständige Ausgabe. Teil 1 erschien erstmals 1701. Deventer gilt als der Vater der modernen Geburtshilfe. Als Praktiker in seiner Heimatstadt Den Haag interessierte er sich in erster Linie für die Orthopädie im Zusammenhang mit den Beckenknochen. Er beschreibt viele verschiedene Fälle schwieriger Geburten. Seine Beobachtungen der Beckendeformationen schildert er erstmals 1696 in einer holländischen Ausgabe. 1709 folgte eine Übersetzung des hier vorliegenden Teil in Latein. –

Nr. 62

Curio

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Ohne das Porträt. Mit sehr schönen Tafeln. – Titel mit kleinem, handschriftlichem Besitzvermerk W. Pfeil-sticker. – Einband beschabt. – Innen sehr sauberes Exemplar.

66 Die ältesten Schriftsteller über die Lustseu-che in Deutschland von 1495 bis 1510, nebst mehreren Anecdotis späterer Zeit, gesammelt und mit literarhistorischen Notizen und einer kurzen Darstellung der epidemischen Syphilis in Deutschland herausgegeben von C(onrad) H(einrich) Fuchs. – Angbunden: Theodorici Ulsenii Phrisii vaticinium in epidemicam sca-bien, quae passim toto orbe grassatur, nebst einigen anderen Nachträgen zur Sammlung der ältesten Schriftsteller über die Lustseu-che in Deutschland herausgegeben von C.H. Fuchs. Göttingen, Verlag der Dieterichschen Buchhandlung, 1843 und 1850. 8°. 454 S. und 33 S. Halblederband der Zeit mit vergoldetem Rückentitel und verblasstem Bibliotheksrücken-schild. (40036D) CHF 700.–

Hirsch-H. II, 640. – Garrison-M. 2420 (ohne Nach-trag) «Gives texts of German tracts on syphilis pub-lished between 1495 and 1510». Fuchs (1803–1855) ein Schüler Schönleins und später Professor zu Würzburg, war einer der wichtigsten Dermatologen seiner Zeit. – Papier am Anfang und Schluss leicht stockfleckig. Einband beschabt.

67 Dieffenbach, Johann Friedrich: Die operative Chirurgie. 2 Bände. Leipzig, F.A. Brockhaus, 1845–1848. 8°. XXVI, 856 S., 1 S. Berichti-gung; XXIV, 864 S. Dunkelrote Halbleder-bände mit goldgeprägten Rückentiteln und blind- und goldgeprägten Rückenverzierungen. (40176D) CHF 2700.–Hirsch-H. II, 262. – Garrison-M. 5598.1. – Erste Ausgabe. Einer der bahnbrechensten chirurgischen Texte des 19. Jahrunderts. Dieffenbach (1792–1847) gilt als der erste plastische Chirurg. Als Direktor der Universitätsklinik in Berlin arbeitete er in allen Teilen des chirurgischen Fachs, speziell seine Augenope-rationen machten ihn berühmt. – Vorsätze und Titel gestempelt und mit Exlibris von «C. Henschen» sowie kleinem handschriftlichem Besitzvermerk.

68 Diemerbroeck, Isbrand van: Opera omnia anatomica et medica. Partim jam antea excusa, sed plurimis locis ab ipso auctore, emendata & aucta, partim nondum edita. Nunc simul collecta, & diligenter recognita per Timannum de Diemer-broeck. 2 in einem Band. Padua, Frambotti, 1688. Kl.-4°. 4 n.n. Bl., 746 S., 5 n.n. Bl.; 494 S., 76 S., 3 n.n. Bl. Mit allegorischem, gestoche-nem Vortitel und 20 (4 gefalteten) Kupfertafeln. Lederband der Zeit. (40142D) CHF 1000.–Waller 2452. – Wellcome II, 467. – Hirsch II, 182. – Krivatsy 3201 (unvollständig). – Nachdruckaus-gabe nach der ersten in Utrecht 1685 erschiene-nen Gesamtausgabe, herausgegeben von Diemer-broecks Sohn. Erschien im gleichen Jahr wie die Ausgabe Genf bei de Tournes. Enthält seine Schrif-ten über die Pest und seine anatomischen Arbeiten, mit denen Diemenbroeck grossen Erfolg hatte. – Mit handschriftlichem Besitzvermerk «Collegij Societa-tis Jesu Heidelbergo». – Papier leicht gebräunt. Die Tafeln meist mit Quetschfalten. Einband stark beschabt. Kapitale mit Fehlstellen.

69 Du Laurens, André: De mirabili strumas samandi vi solis Galliae Regibus divinitus concessa liber unus, et de strumarum natu-rae curatione quae fit arte medica liber alter. Paris, Marc Orry, 1609. 8°. 8 n.n. Bl., 293 (recte 307) S., 9 n.n. Bl. Index. Mit gestochenem Titel. Lederband der Zeit mit goldgeprägtem Rücken-schild und reicher floraler Rückenvergoldung. (30224D) CHF 1500.–Garrison-M. 3806. – HOH 388. – Waller 2626. – Wellcome I, 1940. – Erste Ausgabe. «During the Middle Ages, tuberculosis of the lymph glands of the

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Dieffenbach

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neck was very common and was known variously as scrofula, struma, and the ‹Kings Evil›. For centuries it was believed that the ‹royal touch› could cure this disease and many English and French monarchs were in the habit of touching their afflicted subjects during major religious holidays. Du Laurens was a firm believer in the effectiveness of the ‹royal touch› and, in this work, reports that King Henry IV., often touched and healed as many as 1500 indiviudals at a time» (HOH). Du Laurens (1558–1609) wurde durch Protektion Leibarzt von Henri IV. «Si l’on juge ce médecin d’après ses oeuvres, on peut croire avec raison qu’il dut les honneurs dont il était investi, et le crédit dont il jouissait, bien moins à son mérite qu’à la faveur et à l’intrigue» (Dict. hist. méd. II, 151). Aller Kritik zum Trotz werden in diesem Buch die Erkrankungen der Schilddrüse erstmals beschrie-ben. – Unser Exemplar ohne das Kupfer das den König beim Heilen zeigt. – Alter Besitzvermerk auf dem Titel. Einband bestossen. Am oberen Kapital mit kleiner Fehlstelle.

70 Duchesne, Joseph: Pharmacopoea dogmatico-rum restituta. Pretiosis selectisque; Hermetico-rum floribus abunde illustrata. – (angebunden). – (ders.): – Jos. Quercetani… Diaeteticon poly-historicon; Opus utique varium, magnae utilitatis ac delectationis, quod multa historica, philo-sophica, & medica, tam conservande sanitati, quam variis curandis morbis necessaria conti-neat. 2 Werke in einem Band. Leipzig, Thomas Schurer und Bartholomäus Voigt für Michael Lantzenberger 1607. 8°. 6 n.n.Bl., 746 S., 11 n.n.Bl. Register, 1 S. Druckermarke, 1 w.Bl.; 4 n.n.Bl., 515 S., 1 S. Druckermarke. Pergament-band der Zeit mit blindgeprägter Deckelfiletie-rung mit Monogramm C.G.S.S., datiert 1614. (40391D) CHF 1800.–I: VD 17, 3:307707U. – Brüning 901. – Die erste Aus-gabe erschien im gleichen Jahr in Paris. Gleichzeitig wie die vorliegende Ausgabe, wurde das Buch in Frankfurt nachgedruckt. – II. VD 17, 39 : 140877Q. – Brüning 898. – Ferguson II, 237. – Duveen 493. – Erschien 1606 in Paris erstmals. – Die Pharmaco-poea von Quercetano ist eine der wichtigsten Rezept-sammlungen zur chemiatrischen Pharmazie der Zeit von Paracelsus. Das Diaeteicon ist eine Aufzählung der Anwendung aller in der Natur sich befindlichen Erscheinungen, Mitteln und Materialien: de ambiti-one – de amore venero – de gaudio – de aere – de variis panis & potus artificiis in alimentum homini – de vino – de herbis – de carnibus – de piscibus u.s.w. – Mit mehreren handschriftlichen Besitzvermerken und Stempeln auf dem Titel. Titel lose, stark fleckig und angerändert. 3 Blatt mit Eckausrissen (ohne Textver-lust). Papier durchgehend gebräunt. Buchblock im Innenfalz gebrochen. Einband leicht fleckig.

71 Eberhard, Johann Peter: Conspectus physio-logiae et diaeteticae tabulis expressus (I). (II:) Conspecuts medicinae theoreticae in tabulas

redactus: Pathologia generalis (part I) et spe-cialis (part II). 2 Titel in 1 Band. Halle, Renger, 1753–1761. 8°. 4 n.n. Bl., 120 S.; 12 n.n. Bl., 608 S. Halblederband der Zeit mit vergold. Rückenschild. (35057A) CHF 300.–VD18 12232769 (für den ersten Titel) – Hirsch II, 258. – Johann Peter Eberhard (1727–1779), Mediziner, Mathematiker und Physiker, war ab 1756 Professor an der Medizinischen Fakultät in Halle, las aber vor allem angewandte Mathematik und experimentelle Physik. – Mit Besitzerstempel «Dr. Kottmann» auf dem Vorsatz. Durchgehend unterschiedlich stark stockfleckig. Einband berieben.

72 Erläuterungen der neuen Österreichischen Militär-Pharmakopöe zum Gebrauche der Österreichischen Feldärzte. – (Beigebun-den): Feld-Medicamenten-Katalog mit bey-gesetzter neuen Taxe vom Jahre 1795. 2 Werke in 1 Band. Wien, bey Alb. Ant. Patzowsky. 1795. 8°. Titel, Privileg, 268 S., 20 S., Halb-lederband der Zeit mit rotem goldgeprägtem Rückenschild und etwas Rückenvergoldung. (90043D) CHF 480.–Blake 136. – Seltene Militärpharmacopoe in deut-scher Sprache. – Beschreibt in vier Abteilungen die Herstellung von ca. 350 Heilmitteln und einem Anhang über die chirurgischen Feldinstrumente zur Amputation und den Bandagen sowie einer Preisliste der zu bestellenden Mittel. – Rücken leicht fleckig. Vorsätze mit Leimschatten. Die letzten 30 Blatt mit Fleck im Innenfalz.

73 Eschenmayer, Carl August: Psychologie in drei Theilen als empirische, reine und ange-wandte. Zum Gebrauch seiner Zuhörer. Zweite Auflage. Stuttgart und Tübingen, in der Johann Georg Cotta’schen Buchhandlung 1822. 8°. XXXIV, 537 S., 3 n.n. S. Tabellen. Himbeerroter Halbmaroquinband der Zeit mit elfenbeinfarbe-nem goldgeprägtem Rückenschild, Gold- und Schwarzprägung und schöner Bundvergoldung, Marmorschnitt und sehr speziellen Marmorpa-piervorsätzen. (90028D) CHF 500.–Ziegenfuss 301. – Hirsch 2, 301. – Die erste Ausgabe von 1817 erschien noch ohne das Kapitel «über die Lehre vom thierischen Magnetismus die in den letzten fünf Jahren grosse Fortschritte machte». – Eschenmayer (1768–1852), Schüler der Karls-Schule, studierte in Tübingen Medizin und stand im Einfluss von Schellings Philosophie. Ab 1811 unter-richtete er in Tübingen angewandte Philosophie. Als Hofarzt erlangte er den Adelsstand und brachte sein Prestige, zusammen mit Heinrich Steffens und Gotthilf Heinrich Schubert, zur Unterstützung Schel-lings ein, nachdem die naturwissenschaftlich und nicht die naturphilosophisch ausgerichtete Medizin vorzuherrschen begann. – Die vorliegende Psy-chologie beschäftigt sich deshalb nicht nur mit den Sinneswahrnehmungen, u.a. auch das Assoziations-

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vermögen, sondern auch mit körperlichen Organen und ihrem Einfluss auf den Geist, den Magnetismus und dem Einfluss der Himmelsmechanik auf den Menschen. – Papier stellenweise leicht gebräunt. – Exemplar auf geripptem Schreibpapier in einem sehr schönen, sehr originellen Einband.

74 (Ettner von Eiteritz, Johann Christoph): Des Getreuen Eckardts verwegener Chirurgus, In welchem Wie ein rechtschaffener Chirurgus beschaffen seyn solle / was er für Tugenden an sich nehme / und welcherley Laster er zu fliehen; Hernach bewährteste Artzney-Mittel in allerhand Kranckheiten und Zufällen Mensch-lichen Leibes zugebrauchen; Dann sonderli-che Philosophische / Politische / Chymische / Chirurgische / am meisten aber Medicinische Observationes und Anmerckungen / wie auch eine gründliche Erörterung vieler zweiffelhaffter Vorträge; Endlich welcher Gestalt man sich auf Räisen / und so wohl in frembden als einheimi-schen Zusammenkunfften verhalten solle. Mit Beyfügung Sinn- und Lehr-reicher / erschröck-licher und lustiger Begebenheiten vorgestellet werden. Augsburg und Leipzig, Bey Lorenz Krö-niger und Gottlieb Göbels, 1698. 8°. 1 n.n. B., 2074 (recte 1174) S. Mit gestochenem Frontispiz. Pergamentband der Zeit mit handschriftlichem Rückentitel. (40227D) CHF 2000.–

Wellcome II, 535. – Waller 2834. – Hirsch II, 311. – VD17 39:142868Z. – Krivatsy 3734. – Dünnhaupt IX/2, 1433. – Einzige Ausgabe. «Ein kultuthistorisch sehr interessanter ärztlicher Schriftsteller» (Hirsch). Über den Autor ist wenig bekannt ausser dass er aus Glogau stammte und sich königlich-polnischer Leibmedicus nannte. Er veröffentlichte eine Reihe von medizinischen und naturwissenschaftlichen Darstellungen in Romanform meist unter dem Titel «des getreuen Eckardts». In der Form des Reise-romans wird das gesamte chirurgische Wissen in Europa seiner Zeit dargestellt. Der Wortschatz der Romane Ettners wurde von den Gebrüdern Grimm in ihr Wörterbuch aufgenommen. Die Texte müssen in ihrer Zeit sehr populär und weit verbreitet gewesen sein, obwohl sie nur in wenigen Auflagen gedruckt erschienen sind. Heute sind sie nahezu unauffindbar geworden. Sowohl in literarischer wie medizinischer Hinsicht hochinteressant. – Das hübsche Frontis-piz mit kleiner Wurmspur am unteren Rand ebenso die letzten 20 Blatt. Titel mit altem handschriftlichen Besitzvermerk. Titel und Frontispiz fingerfleckig, sonst sauberes Exemplar.

75 Eustachi, Bartolomeo: Anatomische Kupfer-Tafeln … – Verfertigt unter der Aufsicht von A. Bonn. Nur Tafelband. Amsterdam, J.B. Elwe, 1800. Folio. (1) Bl. Mit 47 Abb. auf 41 Kupfertafeln. Neuer Lederband der Zeit. (27646A) CHF 1500.–

Vgl. Garrison-M. 391. – Spätere Ausgabe der erst-mals 1714 publizierten aber schon 1552 von Eusta-chius gezeichneten anatomischen Tafeln. Eustachius (1510/20–1574) kann zusammen mit Vesal als die Begründer der modernen Anatomie genannt werden. «A romantic history attaches to this fine collection of plates, drawn by Eustachius himself and completed in 1552. They remained unprinted and forgotten in the Vatican Library until discovered in the early 18th century, …» (Garrison-M.). – Ohne den Textband. Wenig fingerfleckig.

76 Eustachi, Bartholomeo: Tabulae anatomica … Praefatione, ac notis illustravit Joh. Maria Lancisius. Editio Roma altera. Rom, Lorenz & Thomas Pagliarini, 1728. Folio. XXVIII, 79 S., 5 n.n. Bl. Mit gestochenem Porträt, gestoche-ner Titelvignette und 47 Kupfertafeln. Perga-mentband der Zeit mit goldgeprägtem, rotem Rückenschild. (30076D) CHF 6000.–

Blake 139. – Choulant 60. – Wellcome II, 536. – Dritte Ausgabe, zweiter Druck von den Originalplat-ten, hier erstmals mit dem Porträt des Kardinals Albano. «A romantic history attaches to this fine collection of plates, drawn by Euchtachius himself and completed in 1552. They remained unprinted and forgotten in the Vatican Library until discovered in the early 18th century, and where then presented by Pope Clement XI. to his physician, the famous

Nr. 76

Eustachi

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Lancisi. The latter published them in 1714 together with his own notes. These plates are more accurate than the work of Vesalius; Singer was of the opinion that had they appeared in 1552 Eustachius would have ranked with Vesalius as one of the founders of modern anatomy. He discovered the Eustachian tube, the thoracic duct, the adrenale and the abdu-cens nerve, and gave the first acccurate description of the uterus. He also described the cochlea, the muscels of the thorat and the origin of the optic nerves» (Garrison-M. 391 zur Ausg. 1714). – Eus-tachius ist in seinen anatomischen Darstellung die Alternative zu Vesal. Hatte Vesal beabsichtigt die Autopsie durch möglichst naturgetreue Illustrationen zu ersetzen, so war es die Absicht von Eustachius aus der Vielzahl seiner vorgenommenen Autopsien ein modellhaftes Abbild zu liefern. Bereits Albrecht von Haller hat diesen Unterschied zwischen Vesal und Eustachius erkannt. – Breitrandiges Exemp-lar. Stellenweise schwach stockfleckig. Im Innenfalz durch Papierstreifen verstärkt. Innendeckel fleckig. Titel und Porträt leicht gebräunt. Einband etwas fle-ckig. Ecken und Kapitale mit Pergament verstärkt. Rückenschild teils abgeplatzt.

77 Fabricius Hildanus (Fabry von Hilden), Wil-helm: Opera quae extant omnia, partim ante hac excusa, partim nunc recens in lucem edita. Omnia ab authore recognita, multisque in locis, tum epistolis clarissimorum virorum, tom obser-vationibus & exemplis novis aucta … – (Ange-bunden): – Severino, Marco Aurelio: De eficaci medicina libri III. Qua herculea quasi manu, ferri ignisque viribus armata, cuncta, sive externa sive interna, tetriora et contumaciora mala col-liduntur; proteruntur, extinquuntur; adiuvantibus aeque pragmatis experimento, methodi fulci-mento, auctoritatis, complemento. Opus ante hac in arte desideratum nunc rursum in lucem datum. 2 Werke in 1 Band. Frankfurt, Johann Peyer, 1646. Folio. 11 n.n. Bl., 1043 S., 20 n.n. S. Mit gestochenem Frontispiz und ca. 220 Textholzschnitten. – II: 8 n.n., 272 S., 6 n.n. Bl. Pergamentband der Zeit mit handschriftlichem Rückentitel. (30412D) CHF 3600.–

Sammelband mit 2 Werken des Frankfurter Verle-gers Peyer I: Waller 2908. – Wellcome III, 4. – Erste gesammelte Ausgabe der Werke nach dem Tode her-ausgegeben. – Es fehlen die 2 Ansichten des Bades Pfäfers auf einer Tafel. Durch Photokopien ergänzt. – II: Waller 8888. – Zweite Auflage bei Peyer, erschien erstmals beim gleichen Verlag 1646 und wurde oft, wie im vorliegenden Fall, zusammen mit den Werken Fabry von Hilden angeboten. Severino (1580–1656) war Professor der Anatomie in Neapel. – Es fehlt das gestochene Frontispiz. – Einband fleckig.

78 Fabricius von Hilden, Wilhelm: Opera quae extant omnia, Partim antehac excusa, partim nunc recens In lucem edita / omnia ab authore

recognita, multisque in locis, tum epistolis cla-rissimorum virorum, tum observationibus & exemplis novis, aucta. In ultima hacce editione instrumenta quam plurima, in praecedentibus editionibus inepte depicta, & sculpta … Additus quoque ob materieae similitudinem Marc Aurel Severin. Frankfurt, Balthasar Christoph Wust, 1682. Folio. 18 n.n. Bl., 1044 S., 10 n.n. Bl. Index; 8 n.n. Bl., 272 S. 6 n.n. Bl. Index. Mit 2 gestochenen Titeln und ca. 220 Holzschnitten im Text. Restaurierter Lederband der Zeit mit goldgeprägtem Rückentitel und Rückenvergol-dung. (40512D) CHF 3500.–

VD17 3:624490Z. – Krivatsy 3834. – Hirsch II, 462. – Nachdruckausgabe mit identischer Pagination aber in den Illustrationen von der Ausgabe von 1646 abweichend nach der Ausgabe von 1646. Fabricius Schriften wurden noch lange Zeit nach dessen Tode 1634 in verschiedenen Fassungen und Sprachen aufgelegt. Das Ansehen, das Hilden in Deutschland und der Schweiz genoss, war vergleichbar mit dem-jenigen von Ambroise Paré in Frankreich. Er arbei-tete seit 1614 bis zu seinem Tode als Stadtarzt von Bern. – Papier durchgehend etwas gebräunt. Stellen-weise schwacher Wasserrand. Vorsätze angestaubt. Einbandrücken fachgerecht mit Hilfe des alten Mate-rials restauriert.

79 Fabrizio, Girolamo (Fabricius ab Aquapen-dente, Hieronymus): Wund-Artznei / In II. Theile abgetheilet. Der I. Theil erkläret in fünff unterschiedlichen Büchern / alle Geschwulsten / Wunden / Geschwähr und Fisteln / Brüche und Verrenckungen. Der II. Theil eröffnet alle übliche und bequeme Handgriffe / der gant-zen Wund-Artznei / welche von dem Haupt / biss auf die Füsse / anzubringen nothwen-dig. Mit sonderbahren Anmerckungen / neuen Chirurgischen Handgriffen / und kurtzgefasten Erfindungen / sambt einem Anhang / vom Miss-brauch des Schrepffens / auch einem dreyfa-chen Register/ der Capitel / Instrumenten und Merckwürdigen Sachen. Allen Leib- Schnitt- Bruch- und Wund-Aerzten zu grossen Nutzen in die Teutsche Sprach übersetzet durch Johan-nes Scultetus (d.i. Scholz). Nürnberg, Johann Daniel Tauber, 1673. Kl.-4°. 14 n.n. Bl., 432 S., 8 n.n. Bl. Register; 12 n.n. Bl. 426, 17 S., 21 n.n. S. Mit gestochenem Porträt, Frontispiz und 9 gefalteten Kupfertafeln. Pergamentband der Zeit. (40231D) CHF 3500.–

VD17 23:238931G – Krivatsy 3821. – Vgl. Hirsch-H. II, 461 (für die erste deutsche Ausgabe von 1672). – Zweiter Druck der ersten deutschen Ausgabe mit identischer Pagination. Fabricius, nach seiner Geburtsstadt Aquapendente genannt, kam als Sohn armer Eltern nach Padua und wurde Schüler von Falloppio, dessen Lehrämter als Anatom und Chir-

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urg er später übernahm. Er war u.a. Lehrer von Harvey. Seine Chirurgie erschien erstmals 1617 und war eines der erfolgreichsten Lehrbücher des 17. Jahrhunderts. Die 14 Tafeln meistens mit Abbildun-gen chirurgischer Instrumente. Zwei Tafeln mit der Darstellung des «Oplomochion», eines aus eisernen Schienen bestehenden Mannes. – Das Porträt mit Papierverlust am unteren Rand ohne Bildverlust. Durchgehend vereinzelt stärker stockfleckig. Ein-band fleckig.

80 Fäsi, Johann Konrad: Genaue und voll-ständige Staats- und Erd-Beschreibung der ganzen Helvetischen Eidgenossschaft, dersel-ben gemeinen Herrschaften und zugewandten Orten. 4 Bände. Zürich, bey Orell, Gessner und Compagnie. 1765–1768. 8°. XVI, 975 S., 1 S. Druckfehler, mit einem Holzschnitt im Text; VIII, 778 S., 1 Bl. Druckfehler, 1 w. Bl.; VIII, 783 S., 1 S. Druckfehler; VI, 680 S., 112 S., 32 S. Zusätze und Verbesserungen, 1 Bl. Anzeige. Halbperga-mentbände der Zeit. (35062D) CHF 1350.–Haller 1, 743. – Barth 17220. – Wäber 34. – Erste Ausgabe. – «Eine grossartige Leistung» (Feller/Bon-jour: Geschichtsschreibung der Schweiz). – Das in seiner Zeit wichtigste Quellenwerk zur Schweiz, das grosse Verbreitung fand. Hier in einem Exemplar mit dem ersten Band in der unkorrigierten Fassung. Offenbar, bedingt durch den Zeitdruck, schlichen sich im ersten Band viele Fehler ein, daher wurde 1768 eine korrigierten 2. Auflage herausgegeben. Um die Käufer der ersten Auflage nicht zu verärgern, lieferte der Verlag die «Zusätze und Verbesserungen» als besonders gedruckte Blätter nach. Für den ersten Band nicht mehr als 111 Seiten. – Einbände leicht berieben. Durchgehend stockfleckig, stellenweise stärker.

81 Feld-Medicamenten-Katalog mit beyge-setzter neuen Taxe vom Jahre 1795. – (Angebunden) – Erläuterungen der neuen Österreichischen Militär-Pharmakopöe zum Gebrauche der Österreichischen Feldärzte. – (Angebunden): Pharmacopoea Austriaco – Castrensis. 3 Titel in 1 Band. Wien, A. Anton Patzowsky. 1795. 8°. 20 S., Titel; 4 n.n. S. Vor-bericht, S. 5–265, 1 Bl. Privileg; Titel, Privileg, 1 n.n. Bl., S. 3–102. Marmorierter Lederband der Zeit mit 2 verschiedenfarbigen Rücken-schildern und floraler Rückenvergoldung. (35145D) CHF 700.–Blake 136. – Seltene Militärpharmacopoe in deut-scher Sprache. Behandelt in vier Abteilungen die Herstellung von ca. 350 Heilmitteln, mit einem Anhang über die chirurgischen Feldinstrumente zur Amputation und den Bandagen sowie einer Preisliste der zu bestellenden Mittel. – Angebunden die erste von Johann Peter Frank veranlasste Ausgabe der «Pharmacopoea Austriaco – Cartensis». – Kanten leicht berieben. Das grüne Titelrückenschild zur

Hälfte abgerissen. Stellenweise etwas fleckig. Der erste Bogen der «Erläuterungen» verbunden, jedoch vollständig. Fliegender Vorsatz mit Besitzerstempel des «Cantons-Physicus Dr. Kottmann Solothurn». – Selten.

82 Feuchtersleben, Ernst von: Die Gewissheit und Würde der Heilkunst. Für das nicht-ärztli-che Publikum dargestellt. Wien, bei Carl Gerold 1839. 12°. X., 1 Bl. Zwischentitel, 170 S., 1 Bl. Anzeige. Neuer Pappband mit neuen Marmor-papierbezügen. (90048D) CHF 500.–

Hirsch-H. 2, 511. – Wilpert-G. 6. – Erste Ausgabe. – Erschien im Jahr nach der Veröffentlichung seines grössten Bucherfolges, der «Diätetik der Seele», dem ersten grossen populären Buch der Lebenshilfe. In der vorliegenden Schrift, die wahrscheinlich gleich-zeitig wie die Diätetik entstand, beschreibt der auch literarisch beschlagene Autor die Wechselbeziehung zwischen Arzt und Patient. Viele Überlegungen des Textes wurden in den letzten 50 Jahren wieder, neu formuliert, aufgekocht. Im Gegensatz zur Diätekt, die bis Ende des 19. Jahrhunderts über 50 Auflagen erlebte, erschien vom vorliegenden Text nur 1848 eine zweite Auflage. – Ernst von Feuchtersleben (1806–1849) studierte Medizin und betrieb in der Wienervorstadt eine Privatpraxis. Daneben stand er mit vielen Autoren und Musikern wie Schubert, Stifter, Hebbel u.a. in freundschaftlichem Kontakt. – Papier wie immer durchgehend stark gebräunt, Titel und letzte Seiten auch stockfleckig.

83 Ficino, Marsilio: Il consiglio contro la pesti-lentia con altre cose aggiunte appropriate alla medesima malattia. Florenz, Heredi di Philippo di Giunta, September, 1522. Klein-8°. 61 Bl., 2 n.n. Bl. (ohne das letzte weisse Blatt). Perga-mentband der Zeit mit goldgeprägtem, rotem Rückenschild. (30163D) CHF 2200.–

Wellcome. I, 2264. – BM Italian Books 241. – Neu-ausgabe des erstmals in Italienisch 1481 veröffent-lichten Pesttraktates. Eines der ältesten gedruckten Bücher das ausschliesslich einem medizinischen Inhalt gewidmet ist. Enthält auf Blatt 50–61 «Consig-lio di maestro Thommaso del Garbo contro la pesti-lentia». Ficino (1433–1499) Philosoph und Mediziner war der Vordenker der Neuplatoniker und Leiter der von Cosimo von Medici gegründeten und finanzierten Akademie in Florenz. Er übersetzte die Texte Platons vollständig und gilt als der Urheber des Begriffes der Platonischen Liebe. In dieser Pestschrift untersucht Ficino die Herkunft, die Diagnose und die Verbreitung der Pest. – Erstes Blatt leicht gebräunt.

84 Finke, Leonhard Ludwig: Versuch einer allge-meinen medicinisch-praktischen Geographie, worin der historische Theil der einheimischen Völker- und Staaten-Arzneykunde vorgetragen wird. 3 Bände. Leipzig, Weidmann, 1792–1795. 8°. XL, 792 S.; XVIII, 814 S.; XXXII, 784 S.

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Halblederbände der Zeit mit Rückenverg. und Rückensch. (35060A) CHF 600.–Blake 147. – Erste Ausgabe. – Leonhard Ludwig Finke (1747–1828) studierte in Halle, war als Arzt, Geburtshelfer und Hebammenlehrer in Lengerich, Cassel und Tecklenburg tätig und wurde 1802 Pro-fessor der Medizin an der Universität Lingen. – Mit Besitzerstempel «Dr. Kottmann» auf den Vorsätzen. Zum Teil wenig stockfleckig. Die Vorsätze vereinzelt leimschattig. Einbände berieben.

85 Floyer, Johann: Abhandlung von der Engbrüs-tigkeit. Nebst einem Anhange der die Beob-achtungen des Ridley über die Engbrüstigkeit enthält. Verdeutscht und mit einigen praktischen Anmerkungen versehen von Johann Christian Friedriech Scherf. Leipzig, Dyk, 1782. 8°. 4 n.n. Bl., S. I-XXXIX, S. 40–334, 1 n.n. Bl. (Druckfeh-ler und Verbesserungen). Pappband der Zeit. (35038A) CHF 400.–Vgl. Garrison & Morton 3166 (für die englische Origi-nalausgabe von 1698 unter dem Titel «A Treatise of the Asthma», erschienen in London). – Erste deut-sche Ausgabe. «Floyer himself suffered from asthma for over 30 years. He recognized the influence of heredity in asthma. … an importent early account of

the emphysenia.»(G&M). – Mit Bestitzerstempel auf dem Vorsatz «Dr. Kottmann». Durchgehend leicht stockfleckig.

86 Foes, Anuce: Oeconomia Hippocratis, alpha-beti serie distincta. In qua dictionum apud Hip-pocratem omnium, praesertim obscurtorum, usus explicatur & velut ex amplissimo penu depromitur: ita ut lexikon Hippocrateum merito dicipossit. Frankfurt, Andreas Wechel, 1588. 4°. 4 n.n. Bl., 694 S., (ohne das letzte Blatt mit der Druckermarke). Mit 1 (von 2) Drucker-marken und einem gestochenen Porträt von Pierre Woeiriot auf der Titelrückseite. Flexib-ler Pergamentband der Zeit mit handschriftli-chem Rückentitel und Lederschliessbändern. (30246D) CHF 1500.–VD 16 F, 1749. – Wellcome I, 2334. – Garrison-M. 6793. – HOH 348. – Waller 3101. – Erste Ausgabe. Konkordanz zum Werk Hippokrates, die für über 250 Jahre das wichtigste etymologische Hilfswerk blieb. Das gestochene Porträt wurde einzig in dieser Auf-lage verwendet. Foes (1528–1591) war praktischer Arzt in Metz. «Gehört zu den wichtigsten Urhebern der Umgestaltung der Heilkunde». – Durchgehend, stellenweise stärker wasserrandig. Vorsätze und Titel moderfleckig. Mit mehreren handschriftlichen Besitz-vermerken und kleinem Besitzerstempel «J. Oettin-ger» (vgl. Hirsch IV, 412). Einband fleckig.

87 Fordyce, George: Praktische Abhandlungen über das Fieber. Aus dem Englischen über-setzt von Christian Friedrich Michaelis. 2 Teile in 1 Band. Zitau und Leipzig, bey Johann David Schöps 1797–1799. 8°. 2 Bl., 315 S., 1 S. Anzeige; 3 Bl., 196 S., 1 Bl. Anzeige. Halb-lederband der Zeit mit goldgeprägtem rotem Rückenschild und wenig Rückenvergoldung. (35077D) CHF 400.–Nicht bei Blake und im Onlinekatalog der NLM, Well-come. – VD 18 11125950. – Hirsch 2, 402. – Erste und einzige deutsche Ausgabe. – In Englisch erschienen bis 1803 5 Teile der «Dissertation on fever», wovon die ersten 3 Teile hier in der deutschen Ausgabe vorliegen, die vierte und fünfte Abhandlung wurden nie übersetzt. Der zweite Teil mit 2. Titel «Ueber das regelmässige anhaltende Fieber und dessen gründliche Curart». Seite 1–4 des ersten Teils mit Einriss am oberen Blattand (ca. 3 cm). Vorsatz mit zeitgenössischem Besitzerstempel des «Cantons Physicus Dr. Kottmann, Solothurn». – Ungelesenes Exemplar. – Selten.

88 Forti, Raimondo Giovanni: De febribus et morbis mulierum facile cognoscendis atque curandis. Padua, Frambotto, 1694. – (Angebun-den:) Ders.: Consultationum et responsionum, medicinalium centuriae quatuor. 2 in einem Band. Padua, Pietro Maria Frambotti 1678 und 1694. Kl.-folio. 12 n.n. Bl., 883 (recte 881) S., 19

Nr. 83

Ficino

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n.n. S. Mit 2 wiederholten Holzschnittdrucker-marken und gestochenem Porträt; 3 n.n. Bl., 146 S., 5 n.n Bl. Etwas späterer Halblederband mit goldgeprägtem Rückenschild und Rücken-vergoldung. (40335D) CHF 600.–

Hirsch II, 408. – Krivatsy 4211 und 4207. – Well-come III, 44 (für den 1. Titel). – Vgl. Wellcome III, 44 (für den 2. Titel für die Ausgabe Padua 1669). – Etwas verwirrende Zusammenstellung der beiden Hauptwerke. Forti, aus armer Familie stammend, wurde 1658 erster Professor der Medizin in Vene-dig. Er starb 1678 in seiner Heimatstadt Padua. Der Buchbinder muss die beiden Titelblätter verwechselt haben: Wir können (bei Wellcome) eine, in Pagina-tion und Erscheinungsjahr identische Ausgabe für das «Consultationum» nachweisen. Hingegen ist die Ausgabe von «De febris et morbis mulierum» mit dem Erscheinungsjahr 1691 nicht nachweisbar. Behandelt ausführlich auch psychische Erkrankun-gen. – Vereinzelt leicht gebräunt und mit schwachem Wasserrand. Einband am oberen Kapital leicht ange-rissen. – Selten

89 Fracastorius, Girolamo (Hieronimus): Della sifilide di Fracastoro G. Veronese a Pietro Bembo, Libri tre, nuovamente volgarizzati da Antonio Tirabosco. 3 Bde. in 1. Verona, Ramanzini, 1739. 4°. 5 Bl, 80 S (recte 82 S), 1 Bl. 1 Portrait, 1 gest. Titelvign., div. verz. Anfangsbuchst. und Schlussvign.. Pgt. d.Zt. (3797A) CHF 800.–

Dawson-Katalog 2479; wohl das berühmteste medi-zinische Poesie-Werk. Das Werk über die Syphilis wurde erstmals 1530 publiziert. Der Arzt und Poet Hieronimus Fracastorius (1483–1553) wird als der erste Epidemiologe bezeichnet.

90 Frank, Johann Peter: De curandis hominum morbis epitome praelectionibus Academi-cis dicata. 7 Bände in 5 Bänden. Band 1–5: Mannheim, C.F. Schwan und C.G. Goetz. Band 6–7: Wien, Alois Doll. 1792–1805. 8°. Ca. 2500 S. Halblederbände der Zeit mit je 2 verschiedenfarbigen goldgeprägten Rücken-schildern und wenig Rückenvergoldung. (35156D) CHF 850.–

Garrison- Morton 1965 (abweichend). – Erste Aus-gabe. – Vollständiges Exemplar im Erstdruck. – Das digitalisierte Exemplar der österreichischen Natio-nalbibliothek hat die Bände 6 und 7 in der korri-gierten und erweiterten Ausgabe von 1811–1821 wiedergegeben. – Wichtige Publikation zur Therapie, durch den langen Erscheinungszeitraum quasi ein ‹Work in Progress›, des Verfassers des «System einer vollständigen medicinischen Polizey». – Papier stellenweise stärker stockfleckig. Vorsätze mit alten Besitzerstempeln. Band 5–7 abweichend gebunden, jedoch auch mit 2 Rückenschildern. – Selten.

91 Frank, Joseph: Handbuch der Toxicologie, oder der Lehre von Giften und Gegengiften. Nach den Grundsätzen der Brownschen Arz-neylehre und der neuern Chemie. Wien, Schaumburg, 1800. 8°. 144 S. Halblederband der Zeit. (35048A) CHF 200.–Hirsch II, 429. – Erste Ausgabe. Joseph Frank (1771–1842) studierte in Mailand und Pavia Medi-zin, war ab 1804 Professor und klinischer Direktor in Wilna. – Mit Besitzerstempel «Dr. Kottmann» auf dem Vorsatz. Durchgehend leicht stockfleckig. Ein-band wenig berieben.

92 Frank, Johann Peter: Kleine Schriften prak-tischen Inhalts. Aus dem Lateinischen über-setzt von Joseph Eyerel Wien, Schmidbauer, 1797. 8°. 372 S., 4 nn. Bl. Halblederband der Zeit mit Rückenvergoldung und Rückenschild. (35049A) CHF 300.–Vgl. Hirsch II, 426ff (für den Verfasser). – Erste Aus-gabe. – Johann Peter Frank (1745–1821) studierte Medizin in Heidelberg, war Begründer der Hygiene als Wissenschaft und stand an zahlr. Orten in Europa als Berater des Gesundheitswesen im öffentlichen Dienst. 1808 wurde er Leibarzt von Alexander I. und ein Jahr später von Napoleon. – Mit Besitzerstempel «Dr. Kottmann» auf dem Vorsatz. Einband wenig berieben.

93 Frank, Johann Peter: System einer vollstän-digen medicinischen Polizey. Band 1–13 (von 15) in 8 Bänden. Frankenthal, im Verlag der Segelischen Buchdruckerey und Buchhand-lung. 1791–1794. 8°. Braune Pappbände der Zeit mit bordeauxroten goldgeprägten Rücken-schildern und schwarzgeprägten Bandzahlen. (35072D) CHF 1300.–Garrison-Morton 1599. – Blake 159. – Hirsch 2, 426. – Nachdruck der 2. Auflage von 1784 in Mannheim, mit einem zusätzlichen Vorwort. Erschien erstmals 1777–1784 in 4 Bänden. Die vorliegende Ausgabe wurde in der Reihe «Sammlung der besten medicini-schen und chirurgischen Schriften Band 40–50 und 55–56 veröffentlicht. Vorliegendes Exemplar ohne die Reihentitel. Die fehlenden von G.C.G. Voigt her-ausgegebenen Bände 14 und 15 der Reihe erschie-nen erst 1814. Sie entsprechen dem 5. Band der Originalausgabe bei Cotta, dem bis 1827 noch ein 6. Band in 3 Teilen folgte. – Unter dem Begriff der «Medicinischen Polizei» versteht der Verfasser den allgemeinen Begriff der öffentlichen Gesundheits-pflege, der Hygiene und der Prävention, Themen, die er erstmals von der gerichtlichen Medizin trennte. «Gehört an Umfang und Inhalt zu den bedeutends-ten derartigen Werken, die je erschienen; es ist die Grundlage für alle künftigen Arbeiten auf diesem Gebiete geworden.» (Hirsch). Franks Werk entspricht in ihrer Themenvielfalt einer umfassenden Sittendar-stellung seiner Zeit und gilt neben dem von Karl Philipp Moritz 1783–1793 herausgegebenen «Gnothi

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Sauton oder Magazin zur Erfahrungsseelenkunde» als eine der wichtigsten Quellen für einen erweiterten Begriff des Gesundheitswesens. – Band 1: Einlei-tung zur medicinischen Policey, den Zeugungstrieb, das Coelibat. – Band 2: Von frühen, späten und ungleichen, ungesunden Ehen, der freien Ehewahl, der öffentlichen physischen Bildung erwachsener Töchter in den Pflichten des Ehestandes. – Band 3: Von Fortpflanzung der Menschen und Ehe-Anstalten, von Erhaltung und Pflege schwangerer Mütter, ihrer Lebensfrucht und der Kind-Betterinnen. – Band 4–6: Von der aussereheligen Zeugung, dem geflissentli-chen Missgebähren und andern Misshandlungen der uneheligen Kindern. – Band 7–9: Von Speise, Trank und Gefässen. Von Mässigkeitsgesetzen ungesun-der Kleidertracht, Volksergötzlichkeiten. Von Bauart und Reinlichkeit menschlicher Wohnung. – Band 10–13: Von Sicherheits-Anstalten, in so weit sie das Gesundheitswesen angehen. – Papier durchgehend mässig gebräunt und stockfleckig. Vorsätze mit altem Besitzerstempel des «Cantons Physicus Dr. Kott-mann, Solothurn». – Die Einbände annähernd neu!

94 Frerichs, Friedrich Theodor: Klinik der Leberkrankheiten. 2 Bände + 2 Atlasbände. Braunschweig, Friedrich Vieweg, 1858–1861. Gr.-8° u. 4°. XVII(1) S. (verbunden), 409 S.; XIV, 549(1) S.; 20 S.; 22 S. Mit 26 farbig gedruckten und handkol. Stahlstichtafeln von H. Bruch. Orig.-Leinen- und Halbleinen-bände (angestaubt, berieben und bestossen). (4452C) CHF 1600.–

Norman 839. – Garrison & Morton 3620. – Hirsch II, 437. – Erste Ausgabe. Klassische Monographie der Leberkrankheiten. Friedrich Theodor Frerichs (1819–1885) war ab 1849 für zwei Jahre Direktor der

inneren Klinik in Kiel und danach in Breslau. 1859 wurde er der Nachfolger Schoenleins in Berlin, wo er bis kurz vor seinem Tod als Professor der Patho-logie tätig war. Die detailreichen Abbildungen der kranken Leber zeugen von genauen Beobachtun-gen vor allem während seiner Breslauer Zeit, wo er selber zwischen 500 und 600 Sektionen durchführte. «Frerich’s classic monograph on diseases of the liver summarized the existing knowledge and included his own important work on the subject. He discovered leucine and tyrosine in the liver in acute yellow atro-phy, a condition to which he devoted much study. Frerichs was Professor of Pathology at Berlin and enjoyed a great reputation; more than any other man he was responsible for the development of scientific teaching in Germany» (G & M). – Die Textbände mit Bibliotheksstempeln und Rückenschildern. Der Rücken von Band I mit Leinenenkleber (unfachmän-nisch) restauriert. Zum Teil stock- und fingerfleckig. Die Bindung der Tafelbände gelockert und einige Tafeln und Seiten lose. -Résumé: First edition. 2 vol. text and 2 vol. plates. Original half cloth and cloth binding (rubbed and bumped). Text volumes ex lib-rary copies, stamped and library accession number on back. Some of the plates loose. Throughout foxed and fingerstained.

95 Freud, Sigmund: Über Spinalganglien und Rückenmark des Petromyzon. (Aus dem phy-siologischen Institute der Wiener Universität). (Vorgelegt in der Sitzung am 18. Juli 1878). (Separatabdruck:) Aus dem LXXVIII. Bande der Sitzb. der k. Akad. d. Wissensch. III. Abth. Juli-Heft. (Wien, Aus der k.k. Hof- und Staatsdruckerei 1878. 8°. 87 S. und 4 gefal-tete Tonlithographien von F. Schima, nach Vor-zeichnungen von Sigmund Freud, gedruckt von J. Wagner. Neuer Pappband mit Rückentitel. (90019D) CHF 1100.–Grinstein 10383. – Meyer-Palmedo / Fichtner 1878a. – Erste Ausgabe. – Die dritte medizinische, aber die erste umfangreiche Publikation des «stud. med. Sigm. Freud», hier in einem der sehr seltenen Ein-zeldruck mit eigener Pagination und nicht als Seiten 81–167 des Juli-Heftes der Sitzungsberichte. Ent-standen unter Aufsicht des Wiener Physiologen Ernst Wilhelm von Brücke, bei dem Freud seit 1876 als Assistent tätig war.

96 Freud, Sigmund: Zur Auffassung der Aphasien. Eine kritische Studien. Leipzig und Wien, Franz Deuticke 1891. 8°. 2 n.n. Bl., 107 S. Mit 10 Holz-schnitten im Text. Neuer Pappband mit Rücken-titel, die bedruckten Originalbroschurumschläge eingebunden. (90018D) CHF 3200.–Grinstein 10352. – Meyer-Palmedo / Fichtner 1891b. – Erste Ausgabe der ersten Buchveröffentlichung von Sigmund Freud. Laut der Verlagsabrechnung mit Freud aus dem Jahre 1900 wurden von der ursprünglichen Auflage von 850 Exemplaren nur 257 Exemplare verkauft, der Rest wurde eingestampft.

Nr. 94

Frerichs

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Die meisten Exemplare wurden an die üblichen medi-zinischen Fachbibliotheken verkauft. Deshalb sind Exemplare ohne Bibliotheksstempel, wie hier, von grosser Seltenheit. Unser Exemplar trägt den dop-pelten Besitzerstempel eines Zürcher Psychoanalyti-kers. – Freud, der 1886 seine Praxis als Facharzt für Nervenleiden eröffnet hatte, widmete die Abhandlung seinem Freund, Gönner und Mentor Josef Breuer. – Titel und Innenseite des vorderen Broschurumschla-ges mit gleichlautendem privatem Besitzerstempel. Die Originalumschläge mit kleiner Fehlstelle an der unteren äusseren Ecke (ohne Textverlust) und weni-gen kleinen hinterlegten Einrissen.

97 Fricker, Jakob: Die Heilkräfte der warmen Quel-len zu Wildbad im Königreiche Württemberg. Nach den in den letzten Decennien gesammel-ten Erfahrungen dargestellt. Zweite, vermehrte Auflage. Stuttgart, Verlag von Paul Neff. 1840. 8°. XX, 360 S., 1 S. Druckfehler. Mit einer gesto-chenen Ansicht als Frontispiz. Pappband der Zeit mit Marmorpapierbezügen und handschrift-lichem Rückentitel. (35137D) CHF 250.–Zweite Ausgabe nach 1837. – Durchgehend leicht stockfleckig.

98 Fries, Lorenz Spiegel der artzney, vor zeyten zu nutz unnd trost den Leyen gemacht durch Laurentium Friesen, … yetzund durch den sel-bigen Laurentium / widerumb gebessert vnnd in seinen ersten glantz gestelet. Hiermit sollen widerriefft / und falsch declariert sein alle exem-plar dis buchs so vor disem truck ausgegangen seind. (Strassburg, Balthasar Beck), 1532. Kl.-folio. 6 n.n. Bl., 142 Bl. (A6-Z6, a4, b6). Mit einem Holzschnitt-Titel von Hans Weiditz. Schweinsle-derband der Zeit mit reicher Rollstempelverzie-rung und 2 (ausgerissenen) Metallschliessen über Holzdeckeln. (40371D) CHF 9000.–VD 16 F-2875. – Durling 1665. – Ferchl 165. – Ritter II, 896. – BMC German Books, 321. – Wellcome I, 2420 (für Ausgabe Strassburg 1519). – Variante der fünften Ausgabe ohne die Nennung des Heraus-gebers auf dem Titel (s. Benzing: Bibliographie der Schriften des Colmarer Arztes Lorenz Fries. In: Phi-lobiblion Jg. VI, Heft 2). Von Otto Brunfels herausge-geben, durchgesehen und korrigiert. Fries Spiegel ist eines der bedeutensten Werke in der medizinischen Volksliteratur. Es gibt nicht nur Hinweise zur Behand-lung der Krankheiten und der Pflege der Wunden sondern ist im ersten Teil eine Gesundheitslehre mit Hinweisen zur richtigen Ernährung und gesunder Lebensweise. Mit Kapiteln über die Verwendung der Speisen: Wein, Bier, Gewürzen, Gemüse, Fisch und Käse. Lorenz Fries stammte aus Strassburg, war Stadtarzt in Metz, hat aber auch in Deutschland gear-beitet. Über seine näheren Lebensdaten ist wenig bekannt. Er war ein Verteidiger der arabischen Medi-zin, die mit ihren Vertretern zum Teil auch auf dem schönen Titelholzschnitt von Hans Weiditz abgebildet

sind, das die Portäts von 20 berühmten Naturfor-schern wiedergibt. – Mit Exlibris und Besitzvermerk «Alfred Osborne» auf dem Vorsatz. – Vereinzelte Randannotationen und wenige Textunterstreichun-gen. Die letzten Seiten am äussersten Rand ange-rändert. Zu Beginn fingerfleckig. Einbandrücken im 19. Jahrhundert mit Pergament und goldgeprägtem Rückenschild restauriert. Ecken bestossen. Vorsätze erneuert. – Trotz der Restauration hervorragend erhaltenes Volksbuch.

99 Galenus, (Claudius): Epitome Galeni Perga-meni operum, in quatuor partes dicesta, pul-cherrima methodo universam illius viri doctrinam complectens … Accesserunt eiusedem And. Lacunae annotationes in Galeni interpretes … item de ponderibus & mensuris medicinalibus utilis commentarius … Argentorati, Zetzner 1604. Gr.-4°. (3) Bl., 1298 Spalten (teilw. als Seiten gezählt), (74) Bl. Mit 2 unterschiedlichen Holzschnitt-Druckermarken. Lederband der Zeit (beschädigt). (29271A) CHF 700.–Krivatsy 1643. – Späte Ausgabe der erstmals 1548 von Andrés de Laguna herausgegebenen und kom-mentierten Schriften Galens. Die Epitome sind die wesentlichen Beobachtungen, die uns von Galen (130–200) hinterlassen wurden, sie sind der Höhe-punkt der Humoralpathologie. Sie revolutionierten die ärztliche Heilkunst und systematisierten das voll-

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Fries

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ständige medizinische Wissen seiner Zeit. Andrés de Laguna (1499–1560) war Professor in Bologna und Leibarzt verschiedener Päpste. Er berarbeitete diesen Auszug im Landhaus von Cicero in Tusculum. – Einbandgelenke teilweise angeplatzt. Lederrücken an Kopf und Fuss mit Einrissen und Fehlstellen. Durchgehend gebräunt und stockfleckig. Titelblatt mit handschr. Einträgen, alt hinterlegtem Papierver-lust und Einsrissen. Der Schnitt angestaubt und mit Wurmgängen.

100 Galenus: Cl. Galeni Pergameni Asiani, excel-lentissimi semper, post unicum Hippocratem, medici ab omnibus habiti Opera quae ad nos extant omnia / partim iampridem, partim penitus recens, a viris doctissimis in Latinam linguam conversa & nunc multis recentissimis translati-onibus per Janum Cornarium … exornata ; ab eodemq[ue] recognita ex toto & innumeris locis restitutis absolutissima ; accesserunt etiam nunc primum capitum numeri & argumenta per Conradum Gesnerum … in omnes libros … Libri Isagogici, Band 1 und 2 (von 9). Basel, Hiernoymus Froben und Nikolaus Episcopius. 1549. Folio. 19 n.n. S. (Hauptitel, 8 S. Vorwort von Janus Cornarius, 1 w. S., 1 S. Vorwort von Konrad Gesner, 7 S. Inhalt), 280 Spalten, 12 n.n. S., 864 Spalten, 1 Bl. «Ad lectoram», Spalten 864–1319, 1 Bl. Druckermarke, 430 Spalten, 1 Bl. Druckermarke. Mit 5 Holzschnittdiagrammen im Text. Blindgeprägter Schweinslederband der Zeit mit Rollstempelverzierung und 2 Metall-schliessen. (90038D) CHF 3000.–

VD16, G 128. – Adams 636. – Wellcome I, 2514. – Gegenüber den Galen-Ausgaben von 1529, 1536 und 1542 erweiterte Sammlung der lateinischen Übersetzungen durch verschiedene Autoren, heraus-gegeben von Janus Cornarius, der 1537 bereits eine Teilausgabe bei Froben «Opus medicum practicum» veröffentlicht hatte. Hier erstmals mit der Mithilfe von Konrad Gesner und im Vorwort Cornarius Moritz von Sachsen gewidmet. – Schöner, grosszügiger Druck in 2 Spalten. Mit den, manchmal am Ende, hier am Anfang gebundenen «Isagogici». – Einbandecken bestossen. Durchgehend leicht gebräunt und fleckig. Erstes Drittel mit schwächer werdenden Wurmspu-ren. Mit vielen zeitgenössischen Marginalien. Hand-schriftlicher Besitzvermerk eines Justus Lerber (oder Lorber) auf dem Innendeckel und eines Georg Bar-tholomäus Seitz auf dem Titel.

101 Garengeot, René Jacques Croissant: Splanchnologia sive anatomia viscerum. Das ist: Gründliche Abhandlung von allen Eingewei-den die in denen dreyen Cavitäten des mensch-lichen Cörpers enthalten; … Samt beigefühgter Dissertation vom Ursprunge der Chirurgie und Medicin; von der Vereinigung und endlichen Zertheilung dieser beyden Wissenschaften aus

dem Französischen ins Teutsche übersetzt von Johann Alexander Mischel. Berlin, Ambrosius Haude, 1733. 8°. 8 n.n., 444 S., 10 n.n. Bl. Mit 20 gestochenen Kupfertafeln. Lederband der Zeit mit sehr schöner floraler Rücken-vergoldung und vergoldetem Rückenschild. (30074D) CHF 1100.–Hirsch II, 496. – Blake 166. – Erste deutsche Ausgabe der Spezialabhandlung der Lehre der Eingeweide. Garengeot (1688–1759) war einer der berühmtesten französischen Chirurgen seiner Zeit. – Papier durch-gehend gebräunt. Kleine Wurmspur im Rücken. – Dekoratives Exemplar.

102 Gaubius, H(ieronymus) D(avid): Institutiones pathologieae medicinalis. Ad editionem tertiam edidit cum additamentis (von) Johann Christian Gottlieb Ackermann. Nürnberg, Grattenauer, 1787. 8°. XXIV, 496 S. Halblederband der Zeit. (35040A) CHF 200.–Vgl. Hirsch II, 506 (für die erste Ausgabe, Leiden 1750). – Das Werk erlebte zahlreiche Ausgaben und wurde in mehrere Sprachen übersetzt, wo Hiero-nymus David Gaubius (1705–1780) «sich sowohl als tüchtiger Physiolog wie als Mediciner zeigte, da er sich nicht auf den einseitigen Standpunkt seiner meistberühmten Vorgänger (Boerhaave, Hoffmann und Stahl) stellte, doch alle Erscheinungen des kran-ken Lebens wirklich auf eine der physiologischen Kenntniss seines Zeitalters vollkommen entspre-chende Weise zu erklären versucht hat» (Hirsch). – Mit Besitzerstempel «Dr. Kottmann» auf dem Vor-satz. Papier zu Beginn etwas stockfleckig.

103 Gegenbaur, Carl: Grundzüge der vergleichen-den Anatomie. Leipzig, Wilhelm Engelmann, 1859. Gr.-8°. XIV, 606 S. Mit 198 Textillustr. Halblederband der Zeit mit Rückenvergoldung. (35003A) CHF 200.–Waller 3445. – Vgl. Garrison-Morton 337 (für die zweite Ausg.). – Erste Ausgabe. – «Gegenbaur’s best work. He stressed the value of comparative ana-tomy as the basis of corresponding parts in different animals was more important even than comparative embryology in this respect» (G&M). Carl Gegenbaur (1826–1903) studierte in Würzburg Medizin unter Kölliker und Virchow, wurde nach kurzem Aufenthalt in Sizilien 1854 Professor für Anatomie und Physiolo-gie in Würzburg und ab 1873 in Heidelberg, wobei er sich auf vergleichende Anatomie spezialisierte. – Mit altem handschr. Namenszug. Durchgehend zum Teil stärker stockfleckig.

104 Geisteslehre nach brownischen Principien. Zürich, bey Orell, Füssli und Compagnie 1803. 8°. XXIV, 394 S., 1 Bl. Anzeigen. Pappband der Zeit mit braunen Kleisterpapierbezügen, bordeauxrotem goldgeprägtem Rückenschild und etwas Schwarzprägung am Rücken. (35133D) CHF 600.–

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Erste Ausgabe. – Der Text wurde lange Zeit dem Schweizer Philosophen Ignaz Paul Troxler zuge-schrieben. Die Autorschaft wird von den Spezia-listen bezweifelt, obwohl vieles für Troxler spricht, der 1803 sein Studium der Medizin in Göttingen mit der Arbeit «Ideen zur Grundlage der Nosologie und Therapie» abschloss. (S. Furrer, Gründervater der modernen Schweiz, Fribourg 1990. S. 143). Neben der Medizin studierte Troxler in Jena bei Schelling Philosophie und hörte Vorlesungen bei Hegel. Beein-flusst vom Streit über die Erregungslehre des schotti-schen Arztes John Brown, der an der Universität von Göttingen lebhaft ausgetragen wurde, versucht der Autor ein Lehrsystem der Psychologie zu schaffen. Die Schrift ist stark von Schellings Naturphilosophie geprägt. – Sehr schönes, fleckenloses Exemplar auf Holländischem Büttenpapier, einzig der Titel mini-malst fleckig. Mit Besitzerstempel «Cantons-Physi-cus Dr. Kottmann, Solothurn». – Selten.

105 Geoffroy, Stephan Franz (i.e. Geoffroy, Etienne François): Abhandlung von der Mate-ria Medica, oder von der Kenntniss, der Kraft, der Wahl, und dem Gebrauch einfacher Arzney-mittel. Aus dem Lateinischen übersetzt. Nebst einer Vorrede Christian Gottlieb Ludwigs. (Ab Band 4: Fortsetzung der Abhandlung von der Materia Medica. Aus dem Französischen über-setzt). 8 Teile + Register in 6 Bänden. Leip-zig, Carl Ludwig Jacobi (ab Bd. 7: Christian Gottlob Hilscher). 1760–1766. 8°. Ca. 6300 S. Mit einer gefalteten gestochenen Tabelle. Marmorierte Kalbslederbände der Zeit mit goldgeprägten roten und grünen Rückenschil-dern und reicher floraler Rückenvergoldung. (35120D) CHF 3000.–Ferchl 178f. – Nicht bei Blake und Wellcome. – Erste und einzige deutsche Ausgabe. – Die erste moderne Arzneimittellehre in Deutschland. Die ersten Bände übersetzt nach der lateinischen Ausgabe, Paris 1741, ab Band 4 nach der französischen Ausgabe, Paris, 1743. Das Werk wurde posthum von Étienne Chardon de Courcelles herausgegeben. Band 1: Von den Fossilien. – Band 2: Von den ausländi-schen Pflanzen. – Band 3–5: Von den innländischen Pflanzen. – Band 6–8: Von den Thieren. – Etienne François Geoffroy (1672–1731) wurde der Familien-tradition entsprechend Apotheker, studierte Medizin in Montpellier und lehrte ab 1709 am Collège Royale Chemie und Medizin. 1718 entdeckte er das Prin-zip der Affinität in der Chemie und entwickelte eine Affinitätstafel, die im ersten Band abgebildet ist. Die Verwandtschaftstafeln waren Listen, die durch das Sammeln von Beobachtungen beim Mischen von verschiedenen chemischen Substanzen entstanden. Geoffroy bekämpfte viele alchemistische Überzeu-gungen, wie die Lehre vom «Stein der Weisen», vertrat aber gleichzeitig die Ansicht, dass man Eisen aus pflanzlichen Materialien herstellen könne. – Seit 1977 (Reiss & Auvermann 16, 231) kein Exemplar in einer Auktion in Deutschland und der Schweiz

nachweisbar. – Rücken leicht beschabt, ein Kapital mit kleinem Anriss. Papier zeitbedingt durchgehend leicht gebräunt. Vorsätze mit Besitzerstempel des «Cantons-Physicus Dr. Kottmann, Solothurn». – Sonst sehr schönes, äusserst dekorativ gebundenes Exemplar.

106 Gesenius, Wilhelm: Handbuch der praktischen Heilmittellehre zum Gebrauch für angehende Aerzte. Zwote, vermehrte und verbesserte Auf-lage. Stendal, bey Franzen und Grosse 1796. 8°. XVI, 612 S., 1 Bl. Verbesserungen. Halb-lederband der Zeit mit rotem goldgeprägtem Rückenschild und wenig Rückenvergoldung. (35132D) CHF 200.–

war als praktischer Arzt zuerst in Nordhausen und ab 1795 in Walkenried tätig. – Rücken etwas berieben. Vorsätze mit Leimschatten und handschriftlichem Besitzvermerk. Durchgehend mässig gebräunt.

107 Gessner, Conrad: Chirurgia. De chirurgia scrip-tores optimi quique veteres et recentiores, ple-rique in Germania anthac non editi, nunc primum in unum coniuncti volumen. Zürich, Andreas und Jakob Gessner, 1555. Folio. 10 n.n. Bl. (das letzte weiss), 408 (recte 406) Bl., 2 n.n. Bl. Dru-ckermarke, 19 n.n. Bl. Register, 1 weisses Bl. Mit über 150 Textholzschnitten. Pergamentband des 20. Jahrhunderts mit handschriftlichem Rückentitel unter Verwendung einer gemalten Initiale im Stil des 15. Jahrhunderts und mit Schliessbändern. (30015D) CHF 10 000.–

VD 16, G 1707. – Adams 250. – Garrison-M. 5562. – HOH 309. – Erste Ausgabe dieser Sammlung mit Texten von Jean Tagault – Mariano Santo – Angelo Bolognini – Michelangelo Biondo – Bartolomeo Maggi – Alfonso Ferri – Johannes Lange – Galen – Oribasius – Jacopo Dondi dall’ Orologio. Die Idee des Bandes stammt von Gessners Vettern, den Verlegern Andreas und Jakob Gessner. Auf Blatt 393–408 in «medicinae chirurgicae praestantia et antiquitate» präsentiert Gessner in kurzer Form zum ersten Mal die biobibliographischen Daten von über 150 Autoren der Medizingeschichte. Die Holzschnitte übernahm Gessner aus den Ausgaben des Vesals, von Gerstorff und Guidis Chirurgia. Bogen «m» (Bl. 206–209) verbunden. Pagination springt von 226 auf 229. Bl. 393 mit kleiner Fehlstelle am Blattinnenrand ohne Textverlust. Titelblatt und erste Blätter schwach angerändert und leicht fingerfleckig. – Résumé: First edition of this text collection by Jean Tagault, Mari-ano Santo, Angelo Bolognini, Michelangelo Biondo, Bartolomeo Maggi, Alfonso Ferri, Johannes Lange, Galen, Oribasius and Jacopo Dondi dall’ Orologio. Edited by Andreas and Jakob Gessner. From page 393–408 with medical biographies of 150 persons, important in medical history. With more than 150 wood cuts (copied from Vesal, Gerstorff and Guidi). Vellum of the 20th century. – Slightly stained.

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108 Göttling, Johann Friedrich August: Handuch der theoretischen und praktischen Chemie. Erster systematischer Theil. – Zweyter prak-tischer Theil. 2 (von 3) Bänden. Jena, akade-mische Buchhandlung, 1789–1799. 8°. XVI S., 6 n.n. Bl., 415 S.; VII, 638 S., 1 n.n. Bl., 2 n.n. Bl. (Handschrift). Halblederbände der Zeit mit reicher Rückenverg. und Rückensch. (35054A) CHF 200.–

Es fehlt der dritte Teil «pharmazeutischer Theil». – Mit Besitzerstempel und handschr. Namenszug «Dr. Kottmann» auf den Vorsätzen, sowie mit Bibliotheks-schild auf den festen Vorsätzen. Papier durchgehend leicht stockfleckig.

109 Gohl, Johann Daniel: Compendium oder kurtze Einleitung zur Praxi Clinica. Dadurch einem angehenden Practico ein sicherer Weg angewiesen wird, wie er die Kranckheiten erkennen, von einander wohl unterscheiden, davon behutsam urtheilen, und sie endlich glücklich curiren möge. Nunmehro zum vierd-ten mal aufgelegt, Mit einigen Capiteln und Anmerckungen vermehrt und herausgegeben von Samuel Schaarschmidt. Berlin, Johann Andreas Rüdiger, 1739. 8°. 646 S., 2 n.n. Bl.

Register. Mit einem gestochenen Porträt des Verfassers als Frontispiz. Halbpergamentband der Zeit. (40321D) CHF 600.–Hirsch II, 592. – Diese Auflage nicht bei Blake. – Mehrmals aufgelegtes Kompendium durch den 1675 in Berlin geborenen Verfasser. Gohl war Schüler von Stahl und eifriger Anhänger des Animismus. Erschien 1715 erstmals unter dem Pseudonym Caspar Mel-chior Platzer als Herausgeber. Wurde von Gohl als Abschrift einer von ihm in Halle gehaltenen Reihe von Vorlesungen anerkannt. – Einbanddeckel beschabt. Sonst frisch.

110 Gorter, Johannes de: Formulae Medicinales cum indice virium quo. Ad inventas indicationes inveniuntur Medicamina in usum medicorum praxin inchoantium. 2 Bände. Amsterdam, de Tournes. 1755. 8°. 20 n.n. Bl., 400 S., Zwischen-titel, S. 403–775. Ganzlederbände der Zeit mit roten goldgeprägten Rückenschildern und rei-cher Rückenvergoldung. (35067D) CHF 600.–Blake 180. – Wellcome 2, 139. – Hirsch 2, 606. – Zweite Ausgabe, nach 1750 in Harderwyk, der Rezeptsammlung des Leibarztes der russischen Kai-serin Elisabeth. De Gorter (1689–1762) studierte in Haarlem, wurde 1725 Professor für Medizin, Chemie und Botanik in Harderwijk. Mit seinem Sohn David blieb er 4 Jahre in Russland. – Einbände leicht berie-ben. Vorsätze mit altem Stempel. Der zweite Teil des Werkes stellenweise fleckig.

111 Gramman, Georg: Hermetica et Iatro-Chemica morbi Sulphurei cagastrici curatio. Kurtze Anlei-tung Wie nach altem Spagirischem und newem Medico chymico stylo gefassten und in Licht der Natur gegründetem Regiment / die bisshero ins vierde Jar regirende febres simplices, & dupli-ces dessgleichen noch hin und wieder einge-schlichene newe hitzige Fieber / aus Paracelsi und andern Iatro-chymicorum Artzney Kunst / auff eine sonderliche art beschrieben / und mit weniger und gar subtiler Artzney verhütet / sowol auch ohne einige beschwerunge / cito, tuto & iucunde curiret werden. Halberstadt, Jacob Arnold Kote, 1614. Kl.-4°. 14 n.n. Bl. Spä-tere Broschur mit Marmorpapierumschlägen. (40294D) CHF 1200.–Hirsch II, 628. – Brüning 1082. – VD17 39:147093K. – Seltenes iatromedizinisches Traktat aus der Feder des Erfurter Arztes, Rosenkreuzers und Anhängers von Paracelsus. In dieser Schrift greift Gramman Andreas Libavius und Laurenz Hofmann scharf an und provozierte von beiden Gegenschriften, die im Jahre 1615 erschienen. Georg Gramman war bekannt durch seine «Chymische Reise- und Hauss-Apotheka», die im 17. Jahrhundert mehrere Auflagen erlebte. – Papier leicht gebräunt.

112 Grimaud de Caux, G(abriel) et Martin Saint-Ange, G(aspard)-J(soeph): Physiologie de

Nr. 107

Gessner

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l’espèce. Histoire de la génération de l’homme, précédée de l’étude comparative de cette fon-ction dans les divisions principales du règne animale. Paris, C. Cousin 1837. 4°. XIV S., 439 S., 1 S. Errata, XV S. Mit 12 lithographierten Tafeln nach Martin Saint-Ange und einer Suite der Tafeln in Stahlstich auf Japan. Halbleder-band der Zeit mit goldgeprägtem Rückentitel, blind- und goldgeprägter Romantikervergol-dung. (90003D) CHF 650.–Hirsch 2,655 und 4, 147. – Gay-L. 2, 733. – Ori-ginalausgabe. – Aufgeteilt in 3 Teile: Anatomie et physiologie. – Hygiène et Médecine. – Morales et législation. – Die beiden Verfasser veröffentlichten einzeln jeweils eine Anzahl medizinischer Schriften zur Hygiene, Cholera und zur Biologie. – Die Tafeln mit Darstellungen der Geschlechtsorgane des Men-schen und der Tiere. – Sehr breitrandiges, fleckenlo-ses Exemplar.

113 Gruner, Christian Gottfried: Aphrodisiacus, sive de lue venerea. In duas partes divisus, quarum altera continet ejus vestigia in vete-rum auctorum monimentis obvia, altera quos Aloysius Luisinus temere omisit scriptores et medicos et historicos ordine chronologico … Tomus Tertius. Jena, Chr. Henr. Cunonis Here-des, 1789. Folio. 4 n.n. Bl., VI S., 1 n.n. Bl., 166 S., 8 n.n. Bl. Glossar und Index. Lädierter Halblederband der Zeit. (40376D) CHF 800.–Hirsch III, 71. – In keiner Medizinbibliographie nach-weisbar. Von Christian Gottfried Gruner herausgege-bene Ergänzung zur Neuausgabe der Anthologie zu den Geschlechtskrankheiten, die Luisinus 1566–67 erscheinen liess. Boerhaaven veranstaltete 1728 eine Neuausgabe zu der Gruner zusätzliches, hier erstmals vorliegendes Material sammelte. Das Werk kann dem entsprechend als eigenständige Antho-logie oder auch als Fortsetzung des obgenanneten Titels angesehen werden. Deshalb erschien es mit zwei leicht abweichenden Titelblättern. Enthält neben den Ergänzungen der antiken Autoren von Gruner zusammen getragen 69 Textstellen von 1492–1558. – Stellenweise mit Unterstreichungen und Randnoti-zen. Vorsatz und Titel fleckig. Einbandrücken lädiert. Ecken stark bestossen und beschabt. – Selten.

114 Gruner, Christian Gottfried: Physiologische und Pathologische Zeichenlehre zum Gebrauch akademischer Vorlesungen. Zweyte umgearbei-tete und vermehre Ausgabe. Jena, in der akade-mischen Buchhandlung 1794. 8°. 7 n.n. Bl., 330 S. Geflammter Halblederband der Zeit mit hell-rotem goldgeprägtem Rückenschild und wenig Rückenvergoldung. (35128D) CHF 200.–Hirsch-H. II, 875. – ADB 7, 231. – Blake 188. – Eine frühere deutschsprachige Ausgabe ist nicht nach-weisbar. Die Auflagenennung wird sich wohl an der bereits 1775 erschienenen lateinischen Ausgabe ori-

entieren. – Gruner (1744–1815) nimmt unter den Ärzten seiner Zeit «durch die Mannigfaltigkeit und Gediegenheit seiner Arbeiten eine der ersten Stellen ein.» (H.-H.). Er war u.a der Herausgeber des popu-lären «Almanach für Aerzte und Nichtärzte» – Ein-band leicht berieben und bestossen. Rückenschild mit kleiner Fehlstelle. Papier etwas gebräunt.

115 Guainierio, (Antonio): Practica … et omnia opera. – De egritudinibus capitis: De calculosa passione. De pleuresi. De peste. De passio-nibus stomachi. De venenis. De fluxibus. De febribus. De egritudinibus matricis. De balneis. De egritudinibus iuncturarum. Antidorarium. Rhazel de pestilentia. Venedig, Jacob Pentium de Leucho, 1508. 4°. 146 Bl. Pappband des 18. Jahrhunderts. (40339D) CHF 2800.–

Hirsch-H. II, 877. – Adams G1346. – Durling 2186. – Vgl. Wellcome I, 2956 (für die Ausgabe Venedig 1497/98. – Erste Ausgabe mit diesem Titel. Erschien bis 1500 in ca. sieben Ausgaben in Teilen (s. Klebs 480) oder gesammelt. Antonio Guainierio stammte aus Chieri im Piemont. Er studierte in Padua und wurde 1412 Professor in Pavia. 1435 beschrieb er als erster die Bäder von Acqui. Im gleichen Jahr bereiste er auf Aufforderung des Herzogs Savoyen, um die Pest zu bekämpfen die in Savoyen, der Dauphiné und Genf ausgebrochen war. Nach 1445 war er am Hofe von Ludwig von Savoyen in Turin tätig, wo er 1465 starb. Seine Schriften lagen als Manuskripte in der Bibliothek von Turin. Die hier vorliegende Schrift «De peste et de venenis» war eine der ersten einzeln gedruckten Pestschriften (1487). (S. Klebs, Pestinku-nabeln 52). Der auf demTitel angegebene Aufsatz: «Rhazel de Pestilentia» (d.i. Rhazes) wurde nicht abgedruckt. – Mit mehreren handschriftlichen Besitz-vermerken auf dem Titel. Titel und letztes Blatt fle-ckig. Gegen Ende mit Wasserrand. Papierbezug des Einbandes stellenweise abgeplatzt. Einbandkanten bestossen.

116 Günther, Johann (oder Johann Winther von Andernach): Ioannis Guintherii … de medicina veteri et nova tum cognoscenda, tum faciunda commentarii duo. 2 Teile in 1 Band. Basel, Henri Petri, 1571. Folio. 4 n.n., 806 (recte 808) S., 14 n.n. Bl., 2 Blätter weiss; 2 n.n. Bl., 867 (recte 779) S., 23 n.n. Bl. Mit Holzschnittdru-ckermarke auf dem Titel und 2 wiederholten Holzschnittporträts. Halbschweinslederband mit Rollstempelverzierung über Holzdeckeln. (30331D) CHF 3700.–

Adams G 1585. – Choulant 67. – Hirsch-H. II, 885. – VD16 W 3545 und 3546. – Erste Ausgabe. Günther (1487–1574) studierte in Holland Medizin und später in Marburg Physik. In Louvain lernte er Vesal kennen und wurde dessen Lehrer an der Universität von Paris. In den letzten Jahren seines Lebens wirkte er in Metz und Strassburg. In seinen Schriften ver-sucht er die Ideen der galenischen Medizin mit den

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Ansichten des Paracelsus zu verbinden. Günther war zweifelsohne einer der wichtigsten Mediziner des Humanismus. – Einige Seiten zu Beginn gelockert. Stellenweise gebräunt. Titel und Vorsätze etwas angestaubt. Titelrückseite gestempelt. Metallschlie-ssen ausgerissen.

117 Guillemeau, Jacques: De la grossesse et accouchements des femmes. Du gouverne-ment d’icelles, & moyen de survenir aux acci-dens qui leur arrivent: Ensemble de la nourriture des enfans. Revue & augmenté de figures en taille douce, & de plusieurs maladies secrettes. Avec un traicté de l’impuissance, & un autre de la generatio par Charles Guillemeau Paris, Jean Jost, 1643. 8°. 26 n.n.Bl., 803 S., 34 n.n.Bl. Register. Mit gestochenem Titel und 18 Kup-fern im Text. Restaurierter Lederband der Zeit mit goldgeprägtem Rückenschild und floraler Rückenvergoldung. (40390D) CHF 3000.–

Krivatsy 5134. – Nicht bei Wellcome. – Zweite Aus-gabe mit diesem Titel nach 1620, herausgegeben von seinem Sohne. – Erschien 1609 als «L’heureux accouchements des femmes». Früher waren bereits einzelne Teile in den chirurgischen Schriften erschienen. Guillemeau (1550–1613) war Schüler von Ambroise Paré, dessen Nachfolger er in Paris wurde. «Gebührt ihm der Ruhm eines bedeutenden Chirurgen seiner Zeit, so gilt dies in noch höherem Masse vom Geburtshelfer» (Hirsch). In dieser Funk-tion war er ein eifriger Vertreter der Wendung des Ungeborenen. Die Textkupfer mit Geburtsstellungen und Instrumenten. Der gestochene allegorische Titel mit 1642 als Erscheinungsjahr. – Papier gebräunt. Stellenweise fleckig. Einband fachgerecht restauriert. Aus der Sammlung Walter Pfeilsticker.

118 Haën, Anton de: Ratio medendi in nosocomio practico … 14 (von 15) in 7 Bänden. Wien, Johann Thomas Trattner und (Band 5–14) Hermann Joseph Krückten, 1759–1770 8°. Interimspapp-bände der Zeit. (40496D) CHF 800.–

Hirsch III, 9. – Blake 192. – Wellcome III, 189. – Garrison-M. 3878. – Band eins und zwei in zweiter Auflage, Band drei, fünf und sechs in dritter Auflage, Rest in erster Ausgabe. Ohne den 1773 erschiene-nen 15. Band. De Haën (1704–1776) war Schüler von Boerhaave und arbeitete mit Van Swieten zusammen bevor er 1756 Professor in Wien wurde. Obwohl er in seinen Schriften immer wieder die Erfolge der Magie und die Existenz der Geister beschreibt, führte er gleichzeitig das Thermometer in Wien ein. Das vor-liegende Hauptwerk ist eine Sammlung von Fallge-schichten aus seiner Erfahrung an der Wiener Klinik. Sie gibt eine Übersicht über das gesamte klinische Wissen seiner Zeit. In Band sechs Seite 284 «Haen mentioned amenorrhoea in connection with pitui-tary tumour» (Garrison-M.). – Umschlag des ersten Bandes beschädigt.

119 Hagen, Karl Gottfried: Lehrbuch der Apothe-kerkunst. Wien, Trattner, 1788. 8°. XVI, 984 S. Mit 1 gest. Titelvignette. Halblederband der Zeit mit dreis. Rottschnitt. (35037A) CHF 450.–Vierte Ausgabe. – Titelblatt stärker sonst nur wenig stockfleckig. Einband berieben und bestossen.

120 Hales, Stephen: Haemastatique, ou la statique des animaux: expericens hydrauliques faites sur des animaux vivans. Avec un recueil de quelques experices sur les pierres que l’on trouve dans les reins & dans la vessie; & des recherches sur la nature de ces concrétions irrégulières. Ouvrage tres utiles aux medecins. Traduit de l’Anglois, & augmenté de plusieurs remarques & de deux dissertations de mede-cine, sur la théorie de l’inflammation, et sur la cause de la fièvre; par (François Boissier) Sau-vage (de Lacroix). Genève, Cramer, 1744. 4°. XXII S., 348 S. Mit gefalteter Holzschnitt-Tafel. Lederband der Zeit mit rotem, goldgeprägtem Rückenschild und floraler Rückenvergoldung. (30161D) CHF 850.–Hirsch-H. III, 27. – Blake 194. – Erste französische Ausgabe. «It gave the first quantitative estimates of blood pressure. A glass tube inserted directly into the femoral artery of a horse permitted him to measure directly the height of the column of blood (arterial

Nr. 117

Guillemeau

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pressure). He was actually the inventor of the sphyg-momanometer, and he studied as well the peripheral resistance, cardiac capacities, and blood velocity. This epochal work, so important to therapeutics ever since, was the most important step in the knowledge of the circulation between Malpighi and Poiseuille.» (HOH 784). – Die beiden Arbeiten des Uebersetzers (S. 199 ff) finden sich nur in dieser Ausgabe von Hales Haemastatique. (Dict. hist. méd. 4, 71.). – Leicht stockfleckig. Einband bestossen und berieben.

121 Haller, Albrecht von: Disputationes ad mor-borum historiam et curationem facientes. Quas collegit, edidit et regensuit Albertus Hallerus. 7 in 8 Bänden. Lausanne, Marci-Michael Bousquet (Band 7: Sigismund d’Arnay), 1757–1760. 4°. Mit 8 gestochenen Titelvignetten und 34 (davon 20 gefaltete) Tafeln. Neuere Halblederbände mit roten, goldgeprägten Rückenschildern im Stile der Zeit. (30290D) CHF 2400.–Lunsgaard 705. – Waller 3998. – Wellcome III, 199. – Blake 195. – Erste Ausgabe. Dritte Sammlung von Dissertationen nach den «Disputationes anatomica» in 7 Bänden und den «Disputationes chirurgica» in 5 Bänden. Hallers Sammelausgaben wiederspiegeln sein Genie aus der Gesamtheit der medizinischen Produktion die wichtigen und entscheidenden Texte herauszufiltern. Seine Fähigkeit nicht nur die histori-schen Schriften zu kennen und bewerten zu können, sondern zudem die Schriften der Gegenwart in seine Arbeit einzubeziehen sind einmalig. – Vollkommen unbeschnittenes, breitrandiges und annähernd fle-ckenloses Exemplar.

122 Haller, Albrecht von (Herausgeber): Dispu-tationes ad morborum historiam et curationem facientes. Quas collegit, edidit et recensuit. Tomi Septimi Pars I. Auxilia. Pars II: Priorum Volumi-num Supplementum. Band 7 /I und 7/II (von 7) in 1 Band. Lausanne, Sigismundi d’Arnay 1760. 4°. Titel, 391 S., Zwischentitel, S. 393–878. Mit 2 gestochenen Titelvignetten und 4 gestoche-nen Tafeln. Kalblsederband der Zeit mit rotem goldgeprägtem Rückenschild und reicher flora-ler Rückenvergoldung. (90010D) CHF 800.–Bibliographia Halleriana 1085. – Erste Ausgabe. – Einband etwas berieben. Ca. 200 Seiten mit Wurm-gang. Tafeln und Seitenränder stellenweise etwas stockfleckig. – Sehr dekorativ gebunden.

123 Haller, Albrecht von (Hrsg.): Disputationes Chirurgicae selectae, collegit, editit, praefa-tus est Albertus Hallerus. 5 Bände. Lausanne, Marc-Michele, 1755–1756. 4°. Mit gesto-chenem Frontispiz, 5 wiederholten Porträt-Titelvignetten und 51 Kupfern auf 50 (davon 22 gefaltete) Tafeln. Halblederbände der Zeit. (30019D) CHF 4000.–Lundsgaard 708. – Waller 3999. – Wellcome III, 199. – Blake 195. – Die mittlere der drei grossen

Sammlungen von Haller editiert. Zum grössten Teil medizinische Dissertationen aus der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts. – Stellenweise leicht fleckig. Band 5 mit Wasserrand auf dem Titel und den ersten 20 Seiten. Sonst sehr breitrandiges Exemplar. Ein-bände beschabt. Ecken bestossen.

124 Haller, Albrecht von: Disputationum ana-tomicarum selectarum. Volumen I (-VIII). 8 in 7 Bänden. Göttingen, Abraham Vanden-hoeck, 1747–1752. 4°. Mit 76 gestoche-nen, gefalteten Tafeln. Pappbände der Zeit. (40490D) CHF 2000.–Blake 195. – Lundsgaard-H. 711. – Bibliogr. Halle-riana 0333. – Erste Ausgabe der von Haller zusam-mengetragenen anatomischen Dissertationen. In unserem Exemplar fehlen im sechsten Band die Seiten 681–736 – Ohne den seltenen Indexband, der 1752 erschien und der unvollständig blieb. Durchge-hend, Titel stärker gebräunt und stockfleckig. Ein-bände fleckig. – Eine der seltensten Sammelausga-ben mit Dissertationen, die Haller als Professor in Göttingen herausgab.

125 Haller, Albrecht von: Grundriss der Physiologie für Vorlesungen mit den Verbesserungen von Wrisberg, Sömmering, und Meckel – umgear-beitet von Heinrich Maria von Levelling d. Jüng. 2 Bände. Erlangen, in der Waltherschen Buch-handlung 1795–1796. 8°. XXXII, 524 S.; 4 n.n. Bl., S. 525–864, 2 n.n. Bl. Anzeigen. Geflammte Halblederbände der Zeit mit roten und grünen goldgeprägten Rückenschildern und etwas Rückenvergoldung. (35117D) CHF 500.–Blake 195. – Bibliographia Halleriana 405. – Lundsgaard 483. – Erste von Levelling bearbeitete und kommentierte Ausgabe nach der Ausgabe bei Haude und Spener von 1788. Levelling ergänzte die Kommentare von Sömmerig und Merckel und flocht sie zusammen mit seinen eigenen Anmerkungen in den Text von Haller ein. Mit den verschiedenen Vorworten Hallers zu den Ausgaben von von 1747, 1751 und 1765. – Papier stellenweise stockfleckig. Vorsätze mit dem Besitzerstempel des «Cantons-Physicus Dr. Kottmann, Solothurn». – In guten Ein-bänden.

126 Haller, Albrecht von (Herausgeber) – Hip-pokrates: Hippocratis Opera genuina recen-suit, praefatus est Albertus de Haller. 4 Bände. Lausanne, François Grasset 1769–1771. 8°. 3 Bl., 498 S.; 4 Bl., 478 S.; 3 Bl., 450 S.; XII S., 418 S. Ganzlederbände der Zeit mit zwei roten goldgeprägten Rückenschildern und floraler Rückenvergoldung. (90045D) CHF 400.–Bibliographia Halleriana 1169. – Blake 212. – Erste Ausgabe mit den Vorwörtern von Haller zu den ein-zelnen Schriften von Hippokrates. – Erschien als Band 1–4 der «Artis med. principes», einer Samm-lung von klassischen Texten in 11 Bänden, die Haller

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für «vere utilia» hielt. Ein Teil der Reihe, wie die vorliegenden, ohne den Hinweis auf die Reihe. – Ein-bände berieben. Ecken bestossen. Papier vereinzelt leicht gebräunt.

127 Haller, Albrecht von (Vorwort): Historia mor-borum qui annis (1699–1702) Vratislaviae gras-sati sunt. A Colleg. Acad. Leopold. Nat. Cur. Vratislaviens. in lucem edita. Opus variis casi-bus & cautelis practicis, judiciis item de reme-diis, & vera curandi ratione instructum. Accedit appendicis loco I. Tractatus de experientia, in quo natura experientiae describitur, & quam caute comparanda ea sit, explicatur. II. Obser-vationes practicae de hydrope pectoris. Lau-sanne & Genève, M.M. Bousquet, 1746. 4°. X S., 480 S. Mit gestochenem allegorischem Frontispiz und einigen hübschen Holzschnitt-Initialen und -vignetten. Lederband der Zeit mit rotem, goldgeprägtem Rückentitel und floraler Rückenvergoldung. (30179D) CHF 850.–

Lundsgaard-H. 652. – Blake 2 (unter’Academia Natura Curiosorum’). – Einzige Ausgabe mit dem Vorwort von Haller. Erschien bereits 1706, zusam-mengestellt von Mitgliedern der Academia Leopol-dina in Wien. Beschreibt die Ausbreitung und den Verlauf der Seuchenzüge die am Ende des 17. Jahrhunderts Breslau heimsuchten. – Einband stark bestossen. Anriss am oberen Kapital. – Meist saube-res, breitrandiges Exemplar.

128 (Haller, Albrecht von): Kurze Anleitung zur Heilung der rothen Ruhr. Gegeben den 23. Sep-tembr. 1771. Bern, In der Hoch-Oberkeitlichen Druckerey, 1771. 18,6 × 15,5 cm. 18 S. Ohne Einband. (90004D) CHF 480.–Lundsgaard-Hansen 392. – Bibliographie Halleriana 1118. – Erste Ausgabe. – Die Autorschaft Hallers ist nicht nachgeweisen. Laut Olivier «Les Medecine et santé dans le pays de Vaud» von 1939 wurde die Schrift von den Berner Stadtärzten verfasst. – Titel-blatt leicht fleckig. – Selten.

129 (Haller, Albrecht von): Unterricht wie man die aus dem Wasser gezogenen oder erstickten Menschen wieder zu sich selbst bringen, und ihr Leben erhalten könne. Erneuert und auf Befehl Mrhghrn. des Sanitätraths der Stadt und Res-publik Bern bekannt gemacht, den 26. Brach-monat 1776. Bern, In Hoch-Obrigkeitlicher Druckerey, 1776. 4°. 20 S., 1 gefaltete Kupfer-tafel. Ohne Umschlag. (90011D) CHF 400.–Steinke/Profos 1150 (dort nur 14 S. und 1 Bl.). – Erweiterte Fassung des bereits 1765 erschienenen Berichtes. Im Umfang verdoppelt und erstmals mit der Tafel. – Die Tafel zeigt eine Maschine mit allen Details, ähnlich einem Blasbalg und eine Glutpfanne für die Zubereitung eines Tabak-Klistiers, denn: «Eine Bewegung in dem halb erstorbenen Leib zu erwecken, hat man seit 8. Jahren gefunden, dass das bequemste Mittel ist, ein Taback-Clystier in den After beyzubringen …» – Unser Exemplar mit einem

Nr. 123

Haller

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gedruckten datierten Anhang vom 1. Oktober 1776 an die «Herren des Sanitätraths der Stadt Bern», in der Haller seine Überlegungen und die Standorte der beschriebenen Rettungsvorrichtungen erklärt. Dieser Anhang ist in der Bibliographia Halleriana nicht erwähnt.

130 Billroth & Pitha. – Handbuch der allgemei-nen und speciellen Chirurgie mit Einschluss der topographischen Anatomie, Operations- und Verbandlehre. Herausgegeben von (F.) Pitha und (Ch.A.Th.) Billroth. 4 in 19 Bänden + Atlasband. Erlangen bezw. Stuttgart, Enke, 1865–1882. 8°. Mit 136 Stahlstichen und 52 lithographierten Umrisstafeln im Atlasband sowie 95 Tafeln und über 2000 Textholzschnit-ten in den Textbänden. Schwarze Orig.-Halble-derbände mit goldgeprägten Rückentiteln und Rückenvergoldung. (30026D) CHF 1500.–Hirsch.-H. I, 1542 und 4620. – Vollständiges Exem-plar des umfangreichsten deutschen chirurgischen Werkes der 2. Hälfte des 19. Jahrhunderts. Von schönster Erhaltung. Komplett selten.

131 Harris, Walter: De morbis acutis infantum. Accessere observationes medicae de morbis aliquot gravioribus, et quaedam de luis vene-reae origine natura & curatione. Editio nova auctior & accuratior. Amsterdam, Joh. Fred. Bernard, 1715. 8°. 7 n.n. Bl., 215 S., 8 n.n. S. Pappband der Zeit mit goldgeprägtem Rücken-schild. (40399D) CHF 700.–Blake 198. – Grulee 646. – Garrison-M. 6321 (für die erste Ausgabe von 1681). – Dritte Ausgabe. Das Buch von Harris (1647–1732) war das pädiatrische Standardwerk für fast ein Jahrhundert. Nach ihm haben die Kinderkrankheiten nur eine einzige Ursa-che, nämlich die Schärfen, die aus der feuchten Natur des Säuglings entstehen. In unserem Exemp-lar ohne den meist angebundenen Titel von Vincent Ketalaer, dafür angebunden: Strack, Karl: De crusta lactea infantum. Frankfurt a.M., Andreae, 1779. 61 S. – Blake 436. – Grulee 734. – Der Titel von Harris stellenweise stärker gebräunt. Titel gestempelt. Ein-band am Rücken fleckig.

132 Heister, Lorenz: Compendium Anatomicum, Welches Die gantze Anatomie aufs allerkür-zeste in sich begreifft, Aus dem Lateinischen in das Teutsche übersetzet von Maximilian Lent-ner. Nürnberg, Verlegts Georg Christoph Weber 1721. Gross-8°. Gestochenes Porträtfrontispiz, XXXII, 226 S., 10 n.n. Bl. Register und 4 gefal-tete gestochene Tafeln. Lädierter Lederband der Zeit. (35126D) CHF 600.–Lesky 292. – Nicht bei Blake, Wellcome und Waller. – Erste deutsche Ausgabe des erfolgreichen Anato-mie-Lehrbuches seiner Zeit. – Erschien 2 Jahre nach dem Lehrbuch der Chirurgie und wurde wie dieses

eines der am häufigsten nachgedruckten Werke des 18. Jahrhunderts im deutschsprachigen Raum. Die erste lateinische Ausgabe erschien in Altdorf 1717. Von der vorliegenden Ausgabe gibt es eine Bres-lauer Ausgabe mit identischer Pagination sowie eine identische Ausgabe bei Weber mit der Jahreszahl 1722. – Einband stark beschabt. Mit Fehlstelle am unteren Kapital. Äussere Rückenkante angebro-chen. Seitenränder durchgehend stärker gebräunt. Mit schwachem Wasserrand auf den ersten 60 Blatt. Seite 217/218 mit geklebtem Randeinriss. – Selten.

133 Heister, Lorenz: Compendium medicinae practicae, Cui praemissa est de medicinae mechanicae praestantia dissertatio. Amster-dam, Sumptibus Societatis 1748. 8°. 70 S., 1 Bl. Inhalt, 472 S., 3 n.n. Bl. Inhalt. Kalbsleder-band der Zeit mit rotem goldgeprägtem Rücken-schild und reicher floraler Rückenvergoldung. (35090D) CHF 300.–

Blake 203. – Zweite lateinische Ausgabe nach 1743. – Erschein 1744 als «Practisches Medicinisches Handbuch» in Deutsch. Mit dem einleitenden Auf-satz über die mechanische Medizin. – Ecken leicht bestossen. Stellenweise leicht gebräunt. Vorsatz mit altem Besitzerstempel «Cantons Physicus Dr. Kott-mann, Solothurn».

134 Heister, Lorenz: Institutiones chirurgicae, in quibus quidquid ad rem chirurgicam pertinet, optima et novissima ratione pertractatur… 2 in 1 Band. Amsterdam, Janson, 1750, 1747. 4°. 2 Bl., VII, 568 S. 4 n.n. Bl., 8, 1187 S, 53 n.n. S. Mit gestochenem Porträt und 40 gefal-teten Kupfertafeln. Pergamentband der Zeit. (30020D) CHF 3000.–

Hirsch-H. 341. – Waller 4263. – Blake 204. Wellcome III, 237. – Garrison-M. 5576 (für EA von 1718). – Zweite bei Janson gedruckte lateinische Ausgabe nach 1739. Heisters Hauptwerk erschien erstmals 1718 und wurde neben dem Lateinischen in alle wichtigen europäischen Sprachen übersetzt. Die Tafeln sind «of unusal historic interest on account of its instructive illustrations» (Garrison-M.). Die Kup-fertafeln zeigen das gesamte damals bekannte Ins-trumentarium der Chirurgie. – Vorsätze leicht ange-staubt und Tafelränder mit kleinen Randeinrissen. Einband fleckig.

135 Heister, Lorenz: Institutiones chirurgicae, in quibus quidquid ad rem chirurgicam pertinet, optima et novissima ratione pertractatur … Quod in hac prima Editione Veneta a plurimis mendis expurgavit Sebastian Melli. 2 Bände. Venedig, Franco Pitteri 1740. 4°. 8 n.n. Bl., 1112 S., 21 Bl., Index, 1 S. Emendationes. Mit gesto-chenem Porträt und 38 gefalteten Kupfertafeln. Halbpergamentbände der Zeit mit goldgepräg-ten Rückenschildern. (90001D) CHF 3100.–

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Hirsch-H. 3, 341. – Blake 204. – Garrison-Morton 5576 (für erste deutsche Ausgabe von 1718). – Erste in Venedig gedruckte Ausgabe. – Heisters Haupt-werk erschien erstmals 1718 und wurde neben dem Lateinischen in alle wichtigen europäischen Spra-chen übersetzt. Die Tafeln sind «of unusal historic interest on account of ist instructive illustrations» (Garrison-M.). Die Kupfertafeln zeigen das gesamte damals bekannte Instrumentarium der Chirurgie. – Exlibris auf den Innendeckeln. Vereinzelt schwach stockfleckig. Blatt 671/672 nach Seite 658 eingebun-den, jedoch komplett. S. 669–684 mit kleinem Fleck. – Sauberes Exemplar.

136 Hempel, Adolph Friedrich: Anfangsgründe der Anatomie des menschlichen Körpers. Fünfte verbesserte Ausgabe. 2 Bände. Göttin-gen, Vandenhoeck und Ruprecht, 1827. 8°. XII, 483 S; XII, 546 (recte 544) S. Pappbände der Zeit mit handschr. Rückensch. und Kleisterpa-pierbezug. (35007A) CHF 150.–

Hirsch III, 146. – Erschien erstmals 1801 und erlebte insgesamt sechs Auflagen. Adolph Friedrich Hempel (1767–1834) war ab 1808 Professor für Anatomie in Göttingen. – Papier durchgehend stockfleckig. Ein-bände berieben und bestossen.

137 Herrenschwand, Johann Friedrich von: Abhandlung von den vornehmsten und gemeins-ten innerlichen und äusserlichen Krankheiten,

zum Gebrauch junger Aerzte und Wundärzte, und solcher aufgeklärter und wohlthätiger Men-schenfreunde, welche auf dem Land die Arz-neykunst ausüben, oder die wegen Entfernung medicinischer Hülfe ihre eignen Aerzte seyn müssen. Aus dem Französischen. (Durchpa-ginierter Anhang:) Morell, (Carl Friederich): Verordnungen für den Apotheker … Bern, Franz Seizer und Comp., 1788. 4°. 6 n.n. Bl., XVI S., 4 n.n. Bl., 705 S., 9 n.n. S. Mit gestochenem Porträt. Lederband der Zeit mit goldgeprägtem Rückenschild und floraler Rückenvergoldung. (40334D) CHF 750.–Vgl. Blake 209 und Wellcome III, 255 (beide kennen die deutsche Ausgabe nicht). – Hirsch-H. III, 190f. – Erschien gleichzeitig in französischer Sprache. Herrenschwand (1715–1798) war Berner Patrizier, arbeitete als Arzt der Schweizer Garde unter Louis XV, bevor er 1764 Leibarzt von Stanislaus August Poniatowski von Polen wurde. Er schuf den Plan für eine medizinische Akademie in Warschau und wurde dafür polnischer Ritter. Herrenschwands Buch entstand im Auftrag des Gesundheits-Rates der Stadt Bern. Die Stadt verfügte für die Ausbildung von Ärzten über keine eigentliche Universität und die meisten Praktiker besassen nur unzureichende Kenntnisse. Herrenschwands Buch wurde so für fast 50 Jahre das «offizielle» bernische Handbuch für Ärzte. – Stellenweise gebräunt und fleckig. Dekorativ gebunden.

Nr. 134

Heister

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138 Herrenschwand, Johann Friedrich von: Traité de principales et des lus fréquentes maladies externes et internes. A l’usage des jeunes docteurs en médcine, des chirugiens-médcins & des praticiens qui suppléent au défaut des médecins gradués… Bern, Franz Seizer und Comp., 1788. 4°. 6 n.n. Bl., 540 (recte 544) S., XII, CLIV S., 2 n.n. Bl. (Errata). Mit gestochenem Porträt. Pappband der Zeit. (35020A) CHF 750.–

Blake 209. – Wellcome III, 255. – Hirsch-H. III, 190f. – Erschien gleichzeitig in deutscher Sprache. Herren-schwand (1715–1798) war Berner Patrizier, arbeitete als Arzt der Schweizer Garde unter Louis XV, bevor er 1764 Leibarzt von Stanislaus August Poniatowski von Polen wurde. Er schuf den Plan für eine medi-zinische Akademie in Warschau und wurde dafür polnischer Ritter. Herrenschwands Buch entstand im Auftrag des Gesundheits-Rates der Stadt Bern. Die Stadt verfügte für die Ausbildung von Ärzten über keine eigentliche Universität und die meisten Praktiker besassen nur unzureichende Kenntnisse. Herrenschwands Buch wurde so für fast 50 Jahre das «offizielle» bernische Handbuch für Ärzte. – Vor-satz mit Besitzerstempel.

139 Herrenschwand, Jean-Frédéric de: Traité des principales et de plus fréquentes mala-dies externes et internes. Berne, Seizer 1788. 4°. 7 Bl., 540 S., XI S. Index, CLIV S., 2 n.n. Bl. Errata, 1 n.n. S. Berichtigung. Mit einem gestochenen Porträt als Frontispiz. Halble-derband der Zeit mit hellrotem goldgeprägtem Rückenschild und wenig Rückenvergoldung. (90008D) CHF 700.–

Blake 209. – Wellcome III, 255. – Hirsch 3, 190. – Erste Ausgabe. – Exemplar der Vorzugsausgabe auf starkem holländischem Büttenpapier. – Das popu-lärmedizinische Lehrbuch der Berner Akademie, erschien gleichzeitig in Deutsch und Französisch. – Herrenschwand (1715–1798) war Berner Patri-zier, arbeitete als Arzt der Schweizer Garde unter Louis XV bevor er 1764 Leibarzt von Stanislaus August Poniatowski von Polen wurde. Er schuf den Plan für eine medizinische Akademie in Warschau und wurde dafür polnischer Ritter. Herrenschwands Buch entstand im Auftrag des Gesundheits-Rates der Stadt Bern. Die Stadt verfügte für die Ausbildung von Ärzten über keine eigentliche Universität und die meisten Praktiker besassen nur unzureichende Kenntnisse. Herrenschwands Buch wurde für fast 50 Jahre das «offizielle» bernische Handbuch für Ärzte. Mit einem pharmazeutischen Anhang «Ordonances pour Apothicaire». – Unser Exemplar mit einer, den Bibliographen unbekannt gebliebenen, zusätzlichen Seite mit einer gedruckten Berichtigung, signiert C.F. Morell, über die von Herrenschwand angegebenen Preise für Apothekermöbel aus der Werkstatt Morells. – Mit gestochenem Exlibris von B.A. Duncker für J.F.Mückey (Wegmann 1990), Apotheker in Bern.

Das schöne Porträt von M.G. Eschler nach Anton Kickel mit einem Tintenfleck. Kanten etwas berieben. Seite 307–311 mit einem Abklatsch einer getrockne-ten Blume, sonst fleckenlos auf einem Luxuspapier.

140 Hildebrandt, Georg Friedrich: Lehrbuch der Anatomie des Menschen. 4 Bände. Braunschweig, In der Schulbuchhandlung. 1789–1792. 8°. XXVI, 638 S., 2 n.n. Bl. Ver-besserungen und Zusätze, 1 w. Bl. mit einer gestochenen Titelvignette; 404 S., 1 Bl. Verbes-serungen, 1 w. Bl.; 3 n.n. Bl., 672 S., 4 n.n. Bl. Nachträge; 5 n.n. Bl., 572 S. Schöne geflammte Halblederbände der Zeit mit roten und grünen goldgeprägten Rückenschildern und etwas Rückenvergoldung. (35111D) CHF 800.–Nicht bei Blake. – Hirsch 3, 203: «Das Hauptwerk, durch das er sich für alle Zeiten einen hervorragen-den Platz in der Geschichte der Medicin gesichert hat (…) das alle vorher erschienenen Compendien der Anatomie gewissermassen überflüssig gemacht hat.» – Erste Ausgabe des wichtigsten Anatomielehr-buches in Deutschland, bis weit ins 19. Jahrhundert nachgedruckt. – Papier durchgehend gebräunt. Vor-sätze mit Besitzerstempel des «Cantons-Physicus Dr. Kottmann Solothurn» und gedrucktem Exlibris «Medizinische Kommunbibliothek Kanton Aargau». – In der ersten Ausgabe nicht häufig. – Dekorativ gebundenes Exemplar.

141 Hildebrandt, Friedrich: Lehrbuch der Physio-logie. Erlangen, bei Johann Jacob Palm 1796. 8°. 4 n.n. Bl., 402 S., 5 n.n. S. mit Zusätzen, Inhalt und Berichtigungen. Geflammter Halb-lederband der Zeit mit rotem goldgeprägtem Rückenschild und wenig Rückenvergoldung. (35106D) CHF 250.–Nicht bei Blake. – Waller 4461. – Hirsch 3, 203. – Erste Ausgabe. – Wurde, auch nach dem Tode Hil-debrandts 1816, bis 1828 mehrfach nachgedruckt. – Hildebrandt arbeitete als Professor der Anatomie und Chemie an der Universität Erlangen. Er war Ver-fasser des erfolgreichsten deutschsprachigen ana-tomischen Lehrbuches seiner Zeit. – Mit gedruckter Widmung und Anrede für Abraham Gottfried Kästner. – Papier leicht gebräunt. Vorsatz mit Besitzerstempel des «Cantons-Physicus Dr. Kottmann, Solothurn». – Schönes Exemplar.

142 Hippocrates: Opera omnia. Ex Jani Cornarii versione una cum Jo. Marinelli commentariis ac Petri Matthaei Pini incice … cura J.-B. Paitoni. 3 Bände. Venedig, Chr. Zane, 1737–1739. Folio. 35 n.n. Bl., 516 S.; 4 n.n. Bl., 376 S.; 6 n.n. Bl., 502 (recte 522) S. Mit 1 gest. Portrait. Halble-derbände der Zeit. (35035A) CHF 1000.–Blake 212. – Brunet III, 172. – Diese lateinische Ver-sion von Cornarius erschien erstmals 1546 in Basel bei Froben. – Die fliegenden Vorsätze mit Besit-zerstempel «Dr. Kottmann». Vorsätze leimschattig.

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Papier von Band eins an den Rändern gebräunt. Einbände berieben und bestossen. Rücken zum Teil mit kleineren Fehlstellen und brüchig.

143 Hippocrates: Coi Asclepiadeae gentis sacrae coryphaei viginiti duo commentarii tabulis illust-rati. Graecus contextus ex doctisz. vv. codicibus emendatus. Latina versio Iani Cornarij innume-ris locis correcta. Sententiae insignes per locos communes methodice digestae. Theod. Zvingeri Bas. studio & conatu… Basel, Episcopius, 1579. Folio. 14 n.n. Bl., 594 S., 57 n.n. Bl., 11 n.n. Bl. Index, 46 n.n. Bl. Excerpt. Mit Holzschnittdru-ckermarke auf dem Titel und einer abweichen-den Holzschnittdruckermarke auf dem letzten Blatt (verso). Schweinslederband der Zeit mit Rollstempelverzierung und blindgeprägtem Deckelmedaillon. (40501D) CHF 2400.–

VD 16 H-3791. – Adams H-621. – Durling 4805. – Hirsch-H. V, 1056. – Choulant 36 «Sehr wertvolle Schrift». – Hieronymus: Griechischer Geist 325. – Erste Ausgabe der in tabellarischer Form herausge-gebenen Kommentare durch Theodor Zwinger. Zwin-ger hatte bereits 1561 eine Galen-Ausgabe besorgt, nach dem er nach langjährigen Studien in Lyon und Paris 1559 in seine Heimatstadt Basel zurückgekehrt

war. Bereits während seiner Zeit in Frankreich hatte Zwinger, wie er im Vorwort schreibt, Pläne zur Her-ausgabe eines Hippokrates-Kommentar geschmie-det. Offenbar konnte er sich dazu erst nach dem Tode von Conrad Gessner (1565) entschliessen. – Durchgehend leicht gebräunt und fleckig. Zu Beginn mit Wasserrand. Titel mehrfach gestempelt. Einban-drücken fachgerecht restauriert.

144 Historia morborum, qui annis MDCIC, MDCC. MDCCI Vratislaviae grassati sunt, a colleg. acad. Leopold(anum) nat. curios … in luce edita … – (Vorgebunden:) Tractatus philosophico-medicus de experientia … (Vorgebunden:) Observationes practicae de hydrope pectoris. In quibus de signis det causis occultioris hujus morbi, ac curandi ratione disseritur. 2 Werke in einem Band. Breslau und Leipzig, Christian Bauch, 1706. Kl.-4°. 8 n.n. Bl., 39 S., 1 S.; 8 S., 62 S., 1 Bl.; 5 n.n. Bl., 318 S. 5 n.n. S. Index. Papierumschlag der Zeit (ohne Einband). (40443D) CHF 600.–

Blake 2. – Erste Ausgabe. Drei Schriften herausge-geben von der Naturforschenden Gesellschaft Leo-poldina in Breslau. Entstanden im Zusammenhang mit der Epidemie die am Ende des 17. Jahrhunderts

Nr. 142

Hippocrates

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in der Stadt wütete. Enthält neben der Beschrei-bung und dem Verlauf der Krankheit eine Schrift über die Prävention sowie die erweiterte Dissertation von Christian Helwig «De hydrope», die erstmals 1672 erschien und von den Mitgliedern der Leopol-dina wesentlich erweitert wurde. Albrecht von Haller besorgte 1746 eine Neuausgabe. Im Vorwort dazu erwähnt er als ursprünglichen Teilverfasser Christian Helwig. – Papier leicht gebräunt. Der Interimsum-schlag und Titel fleckig.

145 Hoffmann, Friedrich: Consultationum et res-ponosrum medicinalium. Centuria prima com-plectens Morbos copitis et pectoris. (Band 2: Centuria secunda et tertia complectens Morbos abdomninis et artuum externorum). 2 Bände in 1 Band. Frankfurt am Main, Joh. Leonh. Buch-ner 1734–1735. 4°. 14 S., 2 n.n. Bl., 472 S.; Titel, 844 S., 27 n.n. Bl. Index und Bibliographie. Mit einem gestochenen Porträt des Verfassers als Frontispiz in Band 1. Lederband der Zeit mit schwarzgeprägtem rotem Rückenschild. (35082D) CHF 400.–

Vgl. Blake 216 und Wellcome 3, 284 für Ausga-ben Halle und Amsterdam im gleichen Jahr. – Eine von mehreren Ausgaben im gleichen Jahr. Der Titel wurde öfter mehrfach nachgedruckt, wie viele Werke des äusserst produktiven Autors. – Friedrich Hoff-mann (1660–1742) war zusammen mit Georg Ernst Stahl die Referenzgrösse der medizinischen For-schung in Deutschland. Hoffmann wurde nach Stu-dien in Holland und England, wo er mit Robert Boyle zusammenarbeitete, Professor an der Universität in Halle. Dem Ruf als Leibarzt Friedrichs I. nach Berlin folgte er nur widerwillig. Er war Hauptvertreter der mechanistischen Auffassung in der Medizin und einer der besten Beobachter seiner Zeit. – Einband leicht berieben. Oberes Kapital am Rücken angerissen. Exlibris der «Medizinischen Kommunbibliothek des Kanton Aargau» auf dem Innendeckel. S. 485–530 des 2. Bandes mit Wurmspur im Innenfalz. – Gröss-tenteils fleckenlos.

146 Hoffmann, Friedrich: Politischer Medicus, oder Klugheits-Regeln, Nach welchen ein junger Medicus seine Studia und Lebensart einrichten soll, wenn er sich will berühmt machen, auch geschwinde eine glückliche Praxin zu erlan-gen und zu erhalten begehret. In das Deutsche übersetzt von Johann Moritz Auerbach. Zweyte vermehrte Auflage. – (Vorgebunden) – Knör, Ludewig Wilh. von: Vade Mecum Medicum, Oder: medicinisches Hand-Buch, Darinnen eine kurzgefasste Methode aller Krankheiten, und wie solche zu curiren, sammt denen darzu gehörigen Formuln vor Augen geleget wird. 2 Titel in 1 Band. Leipzig, bey Friedrich Lankis-chens Erben (und: Naumburg, bey Christian Friedrich Gessner) 1753 und 1757. Klein-8°.

204 S., 20 n.n. S. Register; 4 n.n. Bl., 154 S., 6 n.n. S. Index. Halblederband der Zeit mit Rückenschild. (35100D) CHF 800.–Beide Titel nicht bei Blake. – Wellcome 3, 285 (für Hofmanns lateinische Erstausgabe von 1746). – Sehr seltene Verhaltensregeln für Mediziner in der Praxis und in der Gesellschaft. Die erste deutsche Ausgabe erschien beim gleichen Verleger 1752. – Das «Vade Mecum» von Knör ist eine pharmazeutische Rezept-sammlung, mit einem Vorwort und aus dem Nach-lass herausgegeben von Christian Theodor Wachter. Knör wurde durch seine «Venus à la mode» berühmt, eine 1717 erschienene Sammlung von Mitteln gegen Geschlechtskrankheiten. – Einband an den Aussen- und Innenkanten mit Wurmspuren. Durchgehend etwas gebräunt und stockfleckig. – Selten.

147 Huarte, Juan: Essamina de gl’ingegni de gli huomini accomodati ad apprendere qual si voglia scienza. Di Giovanni Huarte. Nella quale, mani-festandosi la diversità delle nature loro, si viene a scoprire a qual’essercitio sia ciascheduno piu accomodato, e qual giovamento ne possa trarre. Dalla lingua castigliana tradotta in pura italiana da Sal(ustio) Grat(ii). Venetia, Barezzo Barezzi 1600. 8°. 24 n.n. Bl., 470 S. Flexibler Pergamentband der Zeit mit handschriftlichem Rückentitel. (90006D) CHF 1300.–Durling 2503. – Garrison-Morton 4964 (für die Spani-sche Originalausgabe von 1575) «Huarte was a dis-tinguished Spanish physician and psychologist. His Examen, which gaiende for him a European reputa-tion, was the first attempt to show the connexion bet-ween psychology and physiology». – Durling nennt vor 1600 schon drei Auflagen einer anderen Überset-zung, hier erstmals in der Übertragung durch Salustio Grati. – Der Pergamentbezug auf dem Vorderdeckel mit gröserer Fehlstelle. Mit durchgehendem schwa-chem Wasserrand. Vereinzelt leicht gebräunt.

148 Hufeland, Christoph Wilhelm: Enchiridion medicum oder Anleitung zur medizinischen Praxis. Vermächtniss einer fünfzigjährigen Erfahrung. Dritte Auflage. Berlin, Jonas, 1837. Gr.-8°. XX, 930 S. Halblederband der Zeit mit Rückenvergoldung. (35015A) CHF 80.–Hirsch III, 308. – Dritte Ausgabe von Hufeland letz-tem Werk, erschien erstmals 1836 und erlebte noch zahlreiche Auflagen. – Mit handschr. Namenszug auf dem Vorsatz. – Durchgehend etwas gebräunt. Einband berieben.

149 Hufeland, C(hristoph) W(ilhelm), Hrsg.: Journal der practischen Arzneykunde und Wundarzneykunst 67 (von 92) Bänden + 1 Sup-plementband zu Jg. 1822 + 3 Registerbände. Jena und Berlin, verschiedene Verlage, 1795–1828. 8°. VIII, 436 S. Mit zum Teil gef. Kupfer-stichen. Pappbände der Zeit mit verg. rotem Rückenschild. (35027A) CHF 2500.–

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Hufeland (1762–1836), ab 1800 Königlicher Leib-arzt in Berlin und Chefarzt an der Charité, bekannt durch seine praktischen medizinischen Ratgeber, war einer der Hauptexponenten des medizinischen Journalismus im 19. Jahrhundert. Das «Journal der parktischen Arzneikunde und Wundarzneikunst» das bis zu seinem Tod 1836 in 82 Bänden erschien, das zu den «angesehensten, reichhaltigsten, lehrreichs-ten medicinischen Zeitschriften in deutscher Sprache gehörte und auch nach seinem Tode noch bis 1844 fortgesetzt wurde» (Hirsch II, 306). – Einbandrücken verblichen

150 Manuskript. – Hufeland, Christoph Wilhelm: Semiotik. Jena, 1799. 4°. 310 S. Pappband der Zeit mit Rückensch. (35028A) CHF 800.–Handschrift von Johann Baptitst Carl Kottmann (1776–1851). Niedergeschieben in den Vorlesungen von Hufeland in Jena. Wilhelm Christoph Hufeland (1762–1836), wohl der bekannteste Arzt seiner Zeit. Sein Vorlesungen, sehr beiliebt wurden jeweils von bis zu 500 Zuschauern besucht. – Kottmann war nach seinem Studium zuerst in Baden und ab 1808 als Stadt- und Spitalarzt in Solothurn tätig. – Mit Besiterstempel «Dr. Kottmann» auf dem Vorsatz. Einband berieben und bestossen.

151 Manuskript. – Hufeland, Christoph Wilhelm: Therapia specialis 4 Bände. Jena, 1798–1799 4°. 237 S., 2 n.n. S.; 196 S., 1 n.n. S.; 232 S., 2 n.n. S.; 277 S., 2 n.n. S. Pappbände der Zeit mit Rückensch. (35029A) CHF 2500.–

Handschrift von Johann Baptitst Carl Kottmann (1776–1851). Niedergeschrieben in den Vorlesungen von Hufeland in Jena. Wilhelm Christoph Hufeland (1762–1836), wohl der bekannteste Arzt seiner Zeit. Sein Vorlesungen, sehr beiliebt wurden jeweils von bis zu 500 Zuschauern besucht. Die vier Bände nach einer Einleitung mit Kapiteln zu «Fieber und Entzün-

Nr. 149

Hufeland

Nr. 150

Manuscript Hufeland

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dungen», «Exanthematischen Krankheiten», «Rheu-matismus», «Dysenteria», «die Krankheiten der Schwangern, Gebährenden und Kinder», «chroni-sche Krankheiten» wie «Hysterie», «Hypochondrie», «Nerven- und Gemüthskrankheiten», «Blutflüsse», «Hydrops», «Scorbut», «Exanthemata chronica», «Arthrit» und «die Krankheiten einzelner Theile» u.a. – Kottmann war nach seinem Studium zuerst in Baden und ab 1808 als Stadt- und Spitalarzt in Solothurn tätig. – Mit Besiterstempel «Dr. Kottmann» auf dem Vorsatz. Einbände berieben und bestossen.

152 Hunter, John: John Hunters Mitglieds der könig-lich englischen Gesellschaft der Wissenschaften und außerordentlichen Wundarztes des Königs von England natürliche Geschichte der Zähne und Beschreibung ihrer Krankheiten. in zween Theilen; Mit Kupfern; Aus dem Englischen über-setzt. Online-Ausg. Leipzig, Weidmann, 1780. (6), 296 (16) S. Mit 8 gef. Kupfertafeln. Papp-band der Zeit. (30084A) CHF 2000.–

Crowley 217. – Hirsch/H. III, 344. – Waller 10647. – Wellcome III, 317. – Erste deutsche Ausgabe, die englische Originalausgabe erschien 1771–1778 in London. «This classical work revolutionized the practice of dentistry and provided a basis for later dental research. Hunter introduced the classes cus-pids, bicuspids, molars and incisors; he also devised appliances for the correction of malocclusion. In the above work he includes instructions with regard to the operation of tooth transplatation» (Garrison & Morton 3675). – Mit alten handschr. Besitzereinträ-gen und 5 Besitzerstempeln. Papier unbeschnitten. Zu Beginn und am Schluss stockfleckig.

153 Hunter, John: Oeuvres complètes. Traduites de l’anglais sur l’édition du J.F. Palmer, avec des notes par G(ustav) Richelot. 4 Bände + Atlasband. Paris, Fortin Masson, 1843. 8°, bzw. 4°. Mit 64 (davon 7 gefalteten) Tafeln. Papp-bände der Zeit mit goldgeprägten Rücken-schildern und wenig Rückenvergoldung. Altlasband: Orig.-Pappband mit Deckeltitel. (40434D) CHF 1000.–

Erste französische Ausgabe, übersetzt nach der eng-lischen Ausgabe von 1835–1837. Mit einer Vorrede des französischen und des englischen Herausgebers James Frederick Palmer. Band 1: Vie de John Hunter par Drewery Ottley. Leçon de chirurgie. – Band 2: Traité des dents. Traité de la syphilis. – Band 3: Traité du sang et de l’inflamation. Mémoires de patho-logie. – Band 4: Anatomie. Physiologie. Anatomie comparée. Zoologie. – Die Tafeln des Atlasbandes mit Darstellungen zu den obgenannten Themen. «Hunter remains one of the great all-round biologists like Haller and Johannes Müller, and with Paré and Lister, one of the three greatest surgeons of all time» (Garrison-M.). – Vereinzelt schwach stockfleckig. Atlasband bestossen.

154 Huschke, E(mil): Über Craniosclerosis tota-lis rhachitica und verdickte Schädel überhaupt nebst neuen Beobachtungen jener Krankheit. Ein monographisches Programm zu dem drei-hundertjährigen Jubelfest der Universität Jena. Jena, Friedrich Frommann. 1858. 4°. 2 Bl., 53 S., 1 S., 1 Bl. Nachschrift, 4 lithographierte Tafeln. Originalbroschur. (90039D) CHF 450.–

Nr. 151

Manuscript Hufeland

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Emil Huschke (1797–1858) promovierte an der Uni-versität Jena, studierte anschliessend in Berlin und Wien, war seit 1838 Professor der Anatomie und Physiologie an der Universität Jena, Direktor des Anatomischen Instituts, ausserdem Mitglied mehre-rer gelehrten Gesellschaften. – Mit der Nachschrift vom Verleger: «Von vorstehender Schrift hatte der Verewigte kaum den ersten Bogen noch selbst cor-rigirt, als ihn der Tod den Seinigen, der Universität, an welcher er über ein Menschenalter mit seltner Beruftstreue gewirkt hatte, und der Wissenschaft entriss …» – Mit dem Exlibris und Blindstempel von Carl Wegelin. – Rücken verstärkt. Einband und erste Bl. leicht fleckig. Seiten- und Tafelränder etwas gebräunt.

155 Ingenhousz, Jan: Vermischte Schriften phy-sisch – medicinischen Inhalts. Übersetzt und her-ausgegeben von Nicolaus Carl Molitor. Zweyte, verbesserte und mit ganz neuen Abhandlungen vermehrte Auflage. 2 Bände. Wien, Christian Friderich Wappler, 1784. 8°. XX, 452 S.; VIII, 553 (1) S. Mit 5 gef. Kupfertafeln. Halbleder-bände der Zeit. (29813A) CHF 800.–Jan Ingenhousz (1730–1799), niederländischer Arzt und Botaniker, war ab 1769 Mitglied der Royal Society. – Mit Exlibris und Blindprägestempel. Zum Teil leicht stockfleckig. Einbände berieben und bestossen.

156 Jackson, Joseph: Enchiridion medicum the-oretico – practicum; in quo omnium morborum nomina, naturae, causae, signa, prognostica & durationes breviter & perspicue delinean-tur. Cum appendice de lue venerea. Nürn-berg, Dan. Tauber, 1719. Kl.-8° (16 × 7 cm). 10 n.n. Bl., 192 S. Mit 1 gest. Frontisp. und 1 gest. Titelvignette. Pergamentband der Zeit. (35041A) CHF 200.–

Zahlreiche leere Blätter miteingebunden, diese mit alten handschr. Notizen. Papier etwas gebräunt. Bin-dung gelockert. Pergamentbezug fleckig.

157 Jurine, L(oui)s: Mémoire sur l’angine de poit-rine, qui a remporté le prix au concours ouvert sur ce sujet par la Société de Médecine de Paris, le 31 octobre 1809, et qui fut adjugé le 2 fév-rier 1813. Paris et Genève, chez J.J. Paschoud 1815. 8°. 360 (recte 362) S. Unbeschnittene Originalinterimsbroschur mit bedrucktem Rückenschild. (35148D) CHF 500.–

Hirsch 3, 432. – Erste Ausgabe. – «Louis Jurine (1751–1819) wurde 1773 nach dem Studium in Genf und Paris ins Genfer Chirurgenkollegium aufgenom-men und schlug eine Doppellaufbahn als Gelehrter und Praktiker ein. Von 1797–1798 war er Professor an der Akademie Bern, von 1802–1809 Honorar-professor für Anatomie und Chirurgie, von 1809–1819 Professor für Zoologie an der Akademie Genf. Als Naturforscher wies er 1794, fast 150 Jahre vor Donald Griffin und Robert Galambos, die Bedeu-tung des Gehörs für die Orientierung der Fleder-mäuse nach. Zusammen mit seiner Tochter Christine erarbeitete er 1807 eine auf der Flügelform basie-rende Klassifikation der Hymenopteren (Hautflügler), erforschte das Plankton des Genfersees und inven-tarisierte dessen Fische. 1807 gründete er in Genf ein Frauenspital. Sein Ruf als Mediziner wuchs mit den Preisen, die er in Paris erhielt für seine Arbeiten über die Gase im menschlichen Körper (1787, pub-liziert 1797), die Ernährung der Neugeborenen mit der Flasche (1788, teilweise publiziert 1830) und die Angina pectoris (1813, publiziert 1815). Die Krönung seiner Karriere war der von Napoleon I. geschaf-fene Grosse Preis, der ihm und dem deutschen Arzt Johann Abraham Albers 1812 für die beste wissen-schaftliche Abhandlung über den Krupp verliehen wurde. Die Sorbonne erwarb seine ausserordentlich reiche Mineraliensammlung, seine Insektenkollektion befindet sich im Naturhistorischen Museum in Genf.» (HLS). – Umschlag leicht stockfleckig. Schmutztitel mit altem Besitzerstempel. – Ungeöffnetes, vollkom-men unbeschnittenes Exemplar auf gutem Bütten-papier.

158 Juville, Jean: Traité des bandages herniaires; Dans lequel on trouve, indépendamment des bandages ordinaires, des machines propres à remédier aux chûtes de la matrice & du rectum, à servir de récipient dans le cas d’anus artifi-ciel, d’incontinence d’urine, ect. Paris, Belin, Hardouin & Gattey, 1786. 8°. 2 n.n. Bl. XXXIV, 232 S., 4 n.n. Bl. Mit 14 gefalteten Tafeln (davon 13 koloriert). Halblederband der Zeit mit gold-geprägtem Rückentitel und Rückenvergoldung. (40224D) CHF 1200.–

Hirsch III, 435. – Waller 5234. – Wellcome III, 375. – HOH 1004. – Hauptwerk des Verfassers der sich selbst als Bandagist bezeichnete. Juville erfand meh-

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Jackson

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rere neue Bruchbänder für den Leisten- und Nabel-bruch und beschrieb 1777 ein Reservoir aus Gummi für den künstlichen Darmausgang. Diese Arbeiten sind alle im vorliegenden Werk auf farbigen Tafeln abgebildet. «While much of the apparatus would appear to be uncomfortable and cumbersome, some of it has a quite modern appearance» (HOH). – Stel-lenweise leicht gebräunt. Einbandrücken und Ecken fachgerecht restauriert. – Selten.

159 Kämpf, Johannes: Für Aerzte und Kranken (sic) bestimmte Abhandlung von einer neuen Methode, die hartnäckigsten Krankheiten, die ihren Sitz im Unterleibe haben, besonders die Hypochondrie, sicher und gründlich zu heilen. Zwote vermehrte und verbesserte Auflage, wel-cher die Beantwortung der dagegen gemach-ten Einwendungen angehängt ist. Frankfurt und Leipzig. (O. Dr.). 1787. 8°. 36 S. Vorwort und Einleitung, 20 n.n. S. Inhalt, 576 S., 1 S. Verbesserungen. Mit einer mehrfach gefalte-ten gestochenen Tafel. Halblederband der Zeit mit schwarzgeprägtem rotem Rückenschild und Rückenverzierung. (35063D) CHF 320.–Blake 239. – Hirsch-H. III, 480. – Wellcome 376. – Titelauflage der zweiten Ausgabe von 1786 bei Weid-mann und Reich. – Erschien erstmals 1784 in Dessau und wurde mehrfach aufgelegt. Interessant sind die Kapitel zur diätetischen Kur, mit vielen Rezepten, u.a zur Hypochondrie sowie das achte Kapitel mit einer Sammlung von «Krankheitsgeschichten». – Einband schwach berieben. Vereinzelt schwach stockfleckig. Mit zeitgenössischem Besitzerstempel des «Kantons Physicus Kottmann, Solothurn» auf dem fliegenden Vorsatz. – Gutes Exemplar.

160 Kessler, Thomas: Keslerus Redivivus. Das ist/ Fünff hundert auserlesene Chymische Process und Artzneyen/ theils zu innerlichen und eusser-lichen Leibskranckheiten/ theils auch zu Ver-besserung der mindern Metallen hochnutzlich. Deren erstlich vier hundert durch Thomam Kes-lerum … An tag gegeben und zum vierdten mal auffgelegt/ an jetzo aber von einem vornehmen Chymico auffs new ubersehen/ und mit Hinzu-setzung des fünfften hunderten in forliche Ord-nung und gewisse Classes gesetzet. Franckfurt am Mayn, In verlegung Johann Beyers. 1641. 8°. 7 n.n. Bl., 1 w. Bl., 536 S., 13 n.n. S. Index. Mit 4 Holzschnitten im Text. Pergamentband der Zeit mit Resten von Schliessbändern. (35092D) CHF 1100.–Krivatsy 6356. – Ferguson 1, 460. – Ferchl 271. – VD17 23:634494H. – Vierte Ausgabe, hier erstmals auf 500 Prozesse erweitert. Die ersten 200 Prozesse erschienen 1628, 1630 erschienen 300 Prozesse, 1632 erschienen 400 Prozesse, alle in Strassburg. – Die vorliegende Ausgabe gilt als die vollständigste, sie wurde bis ins 18. Jahrhundert mehrfach nach-

gedruckt. Wer der im Titel erwähnte «vornehme Chymico» war, der die Ausgabe erweiterte, scheint unbekannt zu sein. – Teile der Schliessbänder aus-gerissen. Einband fleckig. Papier zeitbedingt stellen-weise stark gebräunt.

161 Kiwisch von Rotterau, Franz: Atlas der Geburtskunde mit Einschluss der Lehre von den übrigen Fortpflanzungsvorgängen im weib-lichen Organismus. I. Abtheilung. Physiologie und Diätetik (alles was erschienen). Erlangen, F. Enke, 1851. Folio. 11 S. Mit 19 lithographierten Tafeln. Leinenband der Zeit mit goldgeprägtem Rückentitel. (30065D) CHF 800.–Nicht bei Garrison-M. und Waller. – Der komplette Tafelteil zum unvollendet gebliebenen Hauptwerk. Kiwisch von Rotterau (1814–1852) «der Schöpfer der modernen deutschen Gynäkologie und hervor-ragendste Lehrer der Geburtshilfe. Seine Geburts-kunde … muss geradezu als ein epochemachendes Werk bezeichnet werden … Während die anderen gleichzeitig erschienenen Werke noch immer den Stand der Wissenschaft im 18. Jahrhundert wider-spiegeln, ist das Kiwische ein vollkommen modernes, welches noch immer die Basis aller, seitdem erschie-nenen Hand- und Lehrbücher bildet» (Hirsch-H. III, 543). – Text und Tafeln etwas stockfleckig. Mit durch-gehendem, schwachem Wasserrand. Am Rand mit Knickfalten. Einbandkanten leicht beschabt. Besitz-vermerk «Dr. A. Rosenberger» auf dem Vorsatzblatt.

162 Kully, Franz Peter: Hilfs- und Handbuch zu der Sammlung der in Kraft bestehenden Gesetze, Regierungsverordnungen und Beschlüsse, Konkordate und Verträge für den Kanton Solo-thurn seit dem Jahr 1798 bis 1821 und zu der Sammlung der für den Kanton Solothurn ver-bindlichen eidgenössischen Beschlüsse, Ver-ordnungen und Konkordate, und der besondern Verkomnisse mit auswärtigen Staaten. Solo-thurn, gedruckt bey Ludwig Vogelsang (1821). 8°. 2 n.n. Bl., 223 S. Halblederband der Zeit mit grünem goldgeprägtem Rückenschild und wenig schwarzgeprägter Bundverzierung. (35150D) CHF 160.–Barth 24694. – Erste und einzige Ausgabe des alpha-betischen Handbuches zu den Gesetzen und Verord-nungen des Kantons Solothurn, von «Aareufer» bis «Zugrechte». – Vorsätze mit leichtem Leimschatten. Mit altem Besitzerstempel des «Cantons-Physicus Dr. Kottmann, Solothurn». – Fleckenlos.

163 (Kurella, Ernst Gottfried): Anatomisch-Chir-urgisches Lexicon oder Wörterbuch … Zum Besten angehnder Aerzte und Wundärzte … mit einer Vorrede des Herrn D. Laurentius Heister. Berlin, Christian Friedrich Voss, 1753. Kl.-4°. 16 n.n. Bl., 1096 Spalten, 14 n.n. Bl. Register. Halblederband der Zeit mit Rückenvergoldung. (40169D) CHF 600.–

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Blake 13. – Waller 399. – Zischka 205. – Hirsch-H. III, 635. – Einzige Ausgabe. Kurella (1725–1799) war Verfasser und Herausgeber verschiedener medizini-scher Schriften und wirkte als Arzt in Berlin. Ein von ihm entwickeltes Brustpulver trägt seinen Namen. – Frontispiz auf fliegenden Vorsatz aufgezogen mit Einrissen. Titel fleckig sonst nur wenig gebräunt. Ein-band beschabt. Rücken angerissen. Ohne Rücken-schild.

164 La Faye, George de: Anfangsgründe der Wundarzeneykunst, Wegen ihrer besondern Vortreflichkeit aus dem Französischen über-setzt. Strasburg, Zu finden bey Aman König, Buchhändler 1751. 8°. 10 n.n. Bl., 550 S., 29 n.n. S . Register. Pergamentband der Zeit. (35135D) CHF 400.–Blake 251 (nur Ausgabe von 1765). – Hirsch 3, 584. – Erste deutsche Ausgabe. – Die «Principes de Chir-urgie» erschienen erstmals 1738 in Französisch. Während des ganzen 18. Jahrhunderts in Europa weitverbreitetes Lehrmittel mit Übersetzungen ins Italienische, Spanische, Schwedische u.a. – Mit einem Vorwort des anonymen Übersetzers. – Ein-band fleckig, Ecken mässig bestossen. Die ersten 20 Blatt mit schwachem Wasserrand. Stellenweise leicht fleckig.

165 La Motte, (Guillaume-Maqueste de): Vollkom-mener Tractat von Kranckheiten Schwangerer und Gebährender Weibs-Personen / In wel-chem gehandelt wird, Wie denenselben so wohl bey natürlicher als nicht natürlicher Gebährung beyzuspringen / auch der üblen Disposition und Beschaffenheit neugebohrner Kinder zu helffen seye / durch viele Observationen und Reflexio-nen erkläret. Anjetzo aber Zum Erstenmahl Aus dem Frantzösischen in das Teutsche übersetzt / und mit einigen Anmerckungen vermehrt Durch Johann Gottfried Scheid. Strassburg, Johannes Beck, 1732. Kl.-4°. 21 n.n. Bl., 628 S., 1 n.n. Bl., S. 629–946. Mit gestochenem Frontispiz. Halbpergamentband der Zeit mit Marmorpapier-bezug. (40266D) CHF 2200.–Hirsch-H. III. 593. – Wellcome III, 439 und Blake 293 (nur erster Teil) – Erste deutsche Ausgabe. – De La Motte (1655–1737) war 50 Jahre in Paris als Chirurg und Geburtshelfer tätig. Vorliegendes Werk «… das Ergebniss einer 30jährigen Erfahrung, ent-haltend 400 Beobachtungen mit daran geknüpften Bemerkungen, wurde als eines der besten geburts-hilflichen Werke betrachtet und von Levret als ein ‹digne modèle à suivre› bezeichnet» (Hirsch). Mit der Darstellung einer Wöchnerinnenstube (Fronits-piz) – Frontispiz mit kleiner Radierstelle. Die ersten 40 Blatt mit schmalem Tintenfleck am oberen Rand mit Papierdurchbrüchen (max. 3 mm). Papier durch-gehend gleichmässig leicht gebräunt, sonst flecken-loses breitrandiges Exemplar, auf starkem Papier. So schön selten. – Aus der Bibliothek Walter Pfeilsticker.

166 Lavater, Johann Heinrich: Anleitung zur Ana-tomischen Kenntniss des menschlichen Körpers für Zeichner und Bildhauer. Mit vielen Kupferta-feln, grösstentheils nach den Albinischen des Herrn Ploos von Amstel. Zürich, bey Ziegler und Söhne, 1790. 8°. 179 S. Mit 27 gestochenen Tafeln. Pappband der Zeit mit rotem Rücken-schild. (40162D) CHF 1000.–

Blake 258. – Erste Ausgabe mit einem Widmungs-schreiben an Heinrich Fuesslin in London. Johann Heinrich Lavater (1768–1819) war der Sohn von Johann Kaspar Lavater. – Titel stärker fleckig, sonst nur wenige Seiten mit schwachem Wasserrand. Gedruckt in einer grosszügigen Antiqua. Einband beschabt, Kanten und Ecken bestossen.

167 Le Dran, François: Consultations sur la pluspart des maladies qui sont du ressort de la chirurgie. Paris, P.Fr. Didot le jeune, 1765. 8°. XVI, 431 S., 2 n.n. Bl. Marmorierter Lederband der Zeit mit goldgeprägtem Rückenschild und floraler Rückenvergoldung. (30034D) CHF 600.–

Hirsch III, 646. – Waller 5568. – Wellcome III, 473. – HOH: «Le Dran was very active as a surgeon and had wide experience in the military service. In this work, wich deals with a wide variety of surgical situa-

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Lavater

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tions, he shows that his skill and innovative approach to surgical problems were almost unique for his day. Much of the book deals with what we would now call minor surgery: abscesses, urinary tract obstruc-tions, burns, compound fractures, gunshot wounds, anal fistulas, and hemorrhoids». – Einband leicht bestossen. Oberes Kapital mit kleiner Fehlstelle.

168 Lemery, Nicolas: Pharmacopée universelle, contenant toutes les compositions de pharma-cie qui sont en usage dans la médécine, tant en France que par toute l’Europe: leurs vertus, leurs doses, les manières d’operer les plus simples & les meilleures. Avec un lexicon pharmaceu-tique, plusieurs rémarques nouvelles, et des raisonnemens sur chaques opération. Seconde édition. Revûë, corrigée & augmentée. Paris, Laurent d’Houry, 1725. Kl.-4°. 9 n.n. Bl., 1092 S., 21 n.n. Bl. Index. Lederband der Zeit mit goldgeprägtem Rückenschild und reicher flora-ler Rückenvergoldung. (40423D) CHF 550.–Blake 264. – Wellcome III, 488 (für andere Aus-gaben). – Titelauflage der zweiten Ausgabe von 1716 beim gleichen Verlag. Erschien erstmals 1698. Lemerys Pharmacopoe war eine der weitverbreitets-ten Rezeptsammlungen des 18. Jahrhunderts, wobei die erste Ausgabe von 1698 noch zu Lebzeiten ihres Verfassers gedruckt erschienen war. – Seite 63–67 mit alt geklebten Einrissen. Seite 413–416 mit grö-sserem Randeinriss ohne Textverlust. Sechs Blätter lose. Papier stellenweise strärker gebräunt. Einband beschabt. Oberes Kapital angerissen.

169 Leroy, Alphonse: Medecine maternelle, ou l’art d’élever et de conserver les enfans. Paris, Méquignon 1803. 8°. XXIV, 442 S., 1 S. Errata. Mit einem gestochenen Frontispiz. Halb-lederband der Zeit mit rotem goldgeprägtem Rückenschild und wenig Rückenvergoldung. (35085D) CHF 250.–Wellcome 3,496. – Erste Ausgabe des pädiatrischen Ratgebers. – Leroy (1742–1816) war neben Baude-locque der führende Gynäkologe Frankreichs in der Revolutionszeit. – Rücken etwas verblasst. Mit altem Exlibris auf dem Innendeckel. Frontispiz und Titel leicht stockfleckig.

170 Lewis, Willhelm (William): Materia Medica, oder Beschreibung der einfachen Arzneymit-tel. Nach der zwoten vermehrt- und verbes-serten Ausgabe aus dem Englischen übersetzt von Joh. Heinrich Ziegler. Zürich, Orell, Gess-ner, Füesslin und Compagnie, 1771. Gr.-8°. XXVIII, 635 S., (1) S. (Anzeigen). Halbleder-band der Zeit mit Rückenschild und Rücken-vergoldung (berieben, bestossen u. fleckig). (27680A) CHF 750.–Hirsch III, 697. – Erste deutsche Ausgabe. Erschien erstmals 1761 in London unter dem englischen Titel

«Experimental history of the materia medica …». Wil-liam Lewis (1708–1781), englischer Chemiker und Arzt war Mitglied der Royal Society in London und verfasste einige pharmakologische Werke. – Durch-gehend etwas stockfleckig.

171 Liebreich, Richard: Atlas der Ophtalmosco-pie. Darstellung des Augengrundes im gesun-den und Krankhaften Zustande, enthaltend 12 Tafeln mit 59 Figuren in Farbendruck. Nach der Natur gemalt und erläutert. 2nd, revised and enlarged ed. Berlin, Hirschwald, 1870. Folio. VI, 31, VII-VIII p. With 12 (1 fold.) color lith. plates. New cloth (title of orig. front wrapper mounted). (119C) CHF 1350.–

First atlas of the fundus occuli to be published by R. Liebreich (1830–1917), who was an assistent of Helmholtz at the time of the invention of the ophtal-moscope. The first edition of 1863 was dedicated to H. von Helmholtz and A. von Graefe. This second revised edition also appeared the same year in a French and an English translation. The striking color illustrations after the authors own drawings were lithographed by Winckelmann in Berlin. – Foxing in the text and on outer margins of the plates, ms. dedication on first fly-leaf. – Garrison/Morton 5892; Hirschberg VI, 1032, p. 148f.; Tower, R. Liebreich and his Atlas … in: Archive fo Ophtalmology, vol. 65, p. 792f.

172 Lieutaud, Joseph: Zergliederungskunst nach der neuesten mit verschiedenen historischen und kritischen Bemerkungen vom Herrn Portal vermehrten Ausgabe übersetzt und mit einigen Anmerkungen und Zusätzen versehen. 2 Bände. Leipzig, Johann Friedrich Junius, 1782 8°. XXVIII, 886 (recte 884) S.; XVI, 811 (recte 809) S., 71 n.n. S. Mit 10 gestochenen, gefalteten Kupfertafeln. Halblederbände der Zeit mit 2 ver-schiedenfarbigen Rückenschildern und reicher Rückenvergoldung. (30054D) CHF 1200.–

Blake 271. – Hirsch III, 708. – HOH 865 (für Original-ausgabe). – «Das erste gute anatomische Buch nach Winslow» (Hirsch). Einzige deutsche Übersetzung der «Historia anatomica – medica» von 1767, auf Grund der posthum 1776/77 erschienenen Ausgabe von Antoine Portal. Die meisten seiner medizinischen Beobachtungen erfolgten auf Grund von über 3500 Autopsien. – «Lieutaud rectified many anatomical errors» (Garrison-M.). – Stellenweise leicht gebräunt. Titel stockfleckig. Einbandrücken am oberen Kapital angerissen und mit kleiner Fehlstelle. – Selten.

173 Loder, Christian Justus: Anatomische Tafeln zur Beförderung der Kenntnis des menschli-chen Körpers. 1 Text- und 1 Tafelband (von total 4 Bänden). Weimar, Im Landes- Industrie-Comptoire, 1794. Folio. (6) 51 (1) S., (2) 32 S., 100 S. Mit 57 Kupfertafeln. Pappbände der

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Zeit mit Kleisterpapierüberzug und handschr. Rückenschild. (4456C) CHF 1000.–HOH 1119. – Blake 274. – Wellcome III, 535. – Erster (von zwei) Teilen. Loders anatomischer Atlas erschien gleichzeitig unter dem lateinischen Titel «Tabulae anatomicae quas illustradum humani cor-poris fabricam». Die Sammlung ist eine Zusammen-stellung aus den besten anatomischen Werken von Albinus, John Hunter, Monro, Scarpa u.a. Von den 1434 Abbildungen auf den 182 Kupfertafeln sind 309 von Loder selbst gezeichnet. «One of the most beau-tiful works of the 19th century» (HOH). – Einbände berieben und bestossen. Kleinere alte handschr. Ein-träge auf den Vorsätzen. Tafel 1 verso gestempelt. Textband stärker, Tafelband nur wenig stockfleckig.

174 Cholera. – Loder, J.Ch. von: Ueber die Cho-lera-Krankheit. Ein Sendschreiben. Königsberg, J.H. Bon’s Buchhandlung, 1831. 8°. 60 S., 48 S. (Zusätze). Halbleder der Zeit (berieben und bestossen). (2684B) CHF 1200.–Beigebunden: Schnurrer, Friedrich: Die Cholera morbus, ihre Verbreitung, ihre Zufälle, die versuchten Heilmethoden …, Stuttgart u. Tübingen, Gotta’schen Buchhandlung, 1831. X, (2) 79 S. Mit 1 gef. Karte. Beigebunden: Hegetschweiler, Joh.: Ueber den Cha-rakter die Cur und die Verhütung der ostindischen Brechruhr (Cholera) mit besonderer Berücksichti-gung der Verhältnisse der Schweiz. Zürich, Orell

Füssli, 1831. 52 S. Beigebunden: Köchlin, J.R.: Ueber die Cholera oder den Brechdurchfall und die dagegen gerichteten Schutz- und Hülfsmittel. Zürich, Schulthess, 1831. 74 S. Begebunden: Bastler, Anton Dominik: Die Cholera in Wien. Wien, Strauss, 1832. (1) Bl., 134 S. – Sammlung div. Beiträge über die Cholera in einem Buch gebunden. Mit Bibliotheks-nummern.

175 Lom, Joos van: Idodci Lommii… observatio-num medicinalium libri tres, quibus omnium morborum signa, & quae de his haberi possunt, praesagie, accuratissime è pertractantur. Opus-culum aureum hactenus desideratum, nunc post liminio ab interitu vindicatum, & emacu-latius quam ante luci datum; Ex Musaeo Bern-hard Rottendorff. Frankfurt a.M. Johann David Zunner, 1643. 8°. 8 n.n. Bl., 290 S., 4 n.n. Bl. Per-gamentband der Zeit. (30201D) CHF 550.–Hirsch-H. III, 831. – Wellcome III, 539. – Erste von Rottendorf bearbeitete Ausgabe und erste im 17. Jahrhundert gedruckte Ausgabe. – Erschien erstmals in Rotterdam 1560 und neu aufgelegt 1563. – Lom oder Lommius war Leibarzt von Philipp II und einer der Aerzte mit dem grössten Ansehen seiner Zeit. – Durchgehend gebräunt.

176 Lombardus, Giovanni Francesco: Synopsis (griechisch) eorum, quae de balneis. Aliisque miraculi Puteolanis scripta sunt. Adiectis bal-neis aenariarum, necnon locis obscurioribus non inutilibus scholiis. Opus ab auctore denuo recognitum, & locupletatum. Venedig, (G. Scoto für) Anelli Sanviti, 1566. Kl.-4°. 4 n.n. Bl., 128 (recte 120) S., 15 n.n. S. Index und Erata. Mit Holzschnittdruckermarke auf dem Titel. Flexi-bler Pergamentband der Zeit. Die fliegenden Vorsätze auf den vorderen, resp. hinteren Buch-deckel aufgeklebt. (40295D) CHF 2200.–Durling 2841. – Nicht bei Adams. – BM Short-titel catalogue 392. – Lehrgedichte über die Bäder von Pozzuoli bei Neapel. Enthält das Lehrgedicht von Francesco Aretino (d.i. Francesco Accolti): Balnean-dorum canones – von Giovanni Battista Elisio: Aena-riarum balnea – von Lombardi, in Versform geschrie-ben nach Galen: Quos, quibus, et quando purgare oporteat – von Hippokrates: Jusjurandum sowie: Regimen Sanitatis Salernitanum. Mit einem Vorwort von Giovanni Francesco Brancaleone. Seltener Text zur Balneologie in Italien. Über den Verfasser, der aus Neapel stammte, scheint nichts bekannt zu sein. – Kleine Wurmspur im unteren Papierrand. Einband mit Flecken auf dem Vorderdeckel.

177 Lorry, Annaeus Carl (d.i. Lorry, Anne Charles): Von der Melancholie und den melan-cholischen Krankheiten. Aus dem Lateinischen übersetzt von M.C.A.W. (d.i. Christian August Wichmann) mit Fleis übersehen und mit einer Vorrede begleitet von Carl Christian Krause.

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Loder

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2 Bände. Frankfurt und Leipzig, in der Andre-äischen Buchhandlung 1770. 8°. 8 n.n. Bl., 536 S.; 8 n.n. Bl., 568 S., 20 n.n. Bl. Register. Halblederbände der Zeit mit roten goldgepräg-ten Rückenschildern und Rückenvergoldung. (90007D) CHF 1200.–

Hirsch 4, 43 (ohne Erwähnung der deutschen Aus-gabe). – Nicht bei Blake. – Übersetzung der 1765 erschienenen lateinischen Ausgabe von «De melan-cholia et morbis melancholicis». – Lorry (1726–1783) war Schüler von Astruc und Ferrein und «von stau-nenswerter Vielseitigkeit» (Hirsch). Er veröffentlichte neben der vorliegenden Arbeit auch Texte zur Hygi-ene, Geschichte der Medizin, Pathologie, Arzneit-mittellehre u.a.m. Lorrys wiederbelebte These, dass die Melancholie die Folge einer Blutverdickung, die sogenannte schwarze Galle sei, hat in den neue-ren Schriften zur Geschichte der Psychiatrie grosse Beachtung gefunden (Foucault u.a.). Der Herausge-ber Karl Christian Krause (Hirsch 3, 546) übersetzte Werke von Celsus, Albrecht von Haller, Monroe u.a. und wirkte als Professor der Philosophie in Leipzig. Der Herausgeber wehrt sich im Vorwort zum 2. Band gegen den Vorwurf, dass der Übersetzer kein Medi-ziner sei mit dem Hinweis, dass der Nutzen der Über-setzung des Buches für einen Melancholiker wohl grösser sei, wenn der Text direkt von dem Betroffe-nen gelesen und verstanden werde. Christian August Wichmann war als Übersetzer und Herausgeber his-

torischer und politischer Schriften bekannt, u.a. mit einer Übersetzung von Adam Smith, auch schrieb er eine der ersten deutschsprachigen Abhandlungen über die Ursachen der Französischen Revolution. – Papier durchgehend stark gebräunt und fleckig. – In guten Einbänden. – Selten.

178 Lotichius, Johann Peter: Consiliorum et observationum medicinalium. Libri VI. In quibus plerorumque corporis humani affectuum cura-tiones, praesertim remedia euporista, ab ipso-met autore partim inventa, partim ab aliis ante experta & mutuata, luculenter, & historice, tan-quam in diario, proponuntur. Ulm, Balthasar Kühne für Johann Görlin, 1644. 4°. 8 n.n. Bl., 579 (recte 577) S., 10 n.n. S. Index. Pergament-band der Zeit mit handschriftlichem Rückentitel. (30252D) CHF 600.–

VD17 32:290648L. – Hirsch, IV, 45. – Eine von nur zwei medizinischen Schriften des durch seine his-torischen Arbeiten berühmten Polyhistors. Lotichius (eig. Lotz), Johann Peter (1598–1669) studierte Medizin in Marburg und Basel und war ab 1620 an verschiedenen Orten um und in Frankfurt als Medizi-ner tätig. – Gleichmässig leicht gebräunt. Schwacher Wasserrand.

179 Malpighi, Marcello: Opera omnia. Figuris ele-gantissimis in aes incisis illustrata. Tobis duobus comprehensa. Quorum catalogum sequens pagina exhibet. London, I: Robert Littlebury, Via vulgo dicta Little-Brittain. – II: Typis M.F. impen-sis R. Littlebury, R. Scott, T.H.O. Sambridge & G. Wells. 1687 und 1686. Folio. 4 n.n. Bl. (inkl. Frontispiz), 15 S., 2 n.n. Bl., 78 (recte 82) S., 1 Bl., 35 S., 2 n.n. Bl., 72 S., 2 n.n. Bl., 44 S., 2 n.n. Bl., 20 S.,; 1 Bl. Titel, 2 n.n. Bl. 144 S. Mit gestochenem Frontispiz und 123 gestochenen Tafeln. Lederband der Zeit mit rotem geprägtem Rückentitel. (40480D) CHF 4800.–

Wellcome IV, 38. – Garrison-M. 66. – Krivatsy 7319. – Waller 6201. – Nisssen 2656. – Erste Ausgabe, hier in einem Druck mit 1687 im ersten Band. Ohne das meist fehlende Porträt und dem Frontispiz zu Band zwei, jedoch mit den sieben später nachglieferten kleinformatigen Kupfern und den 116 Kupfertafeln. «Malphigi was the founder of histology and greatest of the microscopists» (Garrison-M.). 1660 beschrieb er als Erster die Kapillaren. Er gilt als einer der gröss-ten Embryologen. Sein Werk umfasst wesentliche Entdeckungen in der Medizin, Zoologie und Botanik und beinflusst die biologische Forschung bis in die Gegenwart. Er war der Erste, der das Mikroskop in der wissenschaftlichen Forschung konsequent ein-setzte. – Mit gestochenem Exlibris von «Sir John Rawdon» auf dem Innendeckel und mehreren hand-schriftlichen Besitzvermerken . Ein Blatt mit einem Einriss. Sonst sehr breitrandiges Exemplar. Einban-drücken fachgerecht restauriert.

Nr. 179

Malpighi

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180 Manardi, Giovanni: En postremum tibi damus. Epistolarum medicinalium libros XX. Equibus ultimi duo in hac editione primum accesse-runt, unacum epistola iandudum desiderata, de morbis interioribus, quam utinam imma-tura morte non praeventus, totam absolvere potuisset. Eiusdem in Ioan. Mesue simplicia & composita annotationes & censure … Basel, Isengrin, 1540. Foio. 11 n.n. Bl., 1 weisses Bl., 603 (recte 601) S., 1 n.n. Bl. Drucker-marke, 1 weisses Bl. Flexibler Pergamentband der Zeit mit handschriftlichem Rückentitel. (40365D) CHF 4500.–

BM, Germann Books 590. – Durling 2915. – Waller 6208. – Hirsch-H. IV, 50. – HOH 155 (für Ausgabe Basel 1535). – Dritte Basler Ausgabe der Epistola. Wunderschöner, grosszügiger Kursivdruck. Giovanni Manardi (1462–1536) studierte in Ferrara, wo er als Professor Nachfolger von Leoniceno wurde. Einer der gelehrtesten Ärzte seiner Zeit, der sich aber auch einen Namen machte als Krititker der Astrologie. Die erste Ausabe des Werkes erschien bereits 1521, das Buch wurde jedoch für die Basler Ausgaben von 6 auf 18 und in der vorliegenden Fassung auf 20 Bücher erweitert. «The letters illustrate in an intresting way the transition form Arabian to Greek dominion. The opinions of Avicenna, Hippocrates and Galen are quoted on every page» (Osler). Beschreibt unter anderm die Syphilis von der er überzeugt ist, dass sie von spanischen Matrosen aus Amerika «Ex insula quadam antiqua incognito» eingeschleppt wurden. – Exlibris des Fürsten von Liechtenstein auf dem Innendeckel. Vereinzelte kleine Stockflecken. – Sehr schönes Exemplar.

181 Manget, Jean Jacques: Theatrum anato-micum … Adiectae sunt … Barth. Eustachii tabulae anatomicae. 3 in 2 Bänden 1 Atlasband. Genève, Cramer & Perachon, 1717. Folio. 10 n.n. Bl., 434 S.; 2 n.n. Bl., 452 S., 6 n.n. Bl., XVI, 34 S., 5 n.n. Bl. (Index). Mit 3 gesto-chenen Titelvignetten und 136 Kupfertafeln (davon 1 mehrfach gefaltet). Halblederbände (35024A) CHF 5000.–

Wellcome IV, 43. – Blake 285. – Waller 8215. – Titelauflage nach 1716 des anatomischen Sammel-werkes von Manget. Hervorzuheben ist dabei, die als Anhang zu Band zwei angefügte «Tabulae ana-tomicae» des Eustachius. Die 21 Tafeln dazu sind Nachstiche zu der Eustachius-Ausgabe von 1714. Die anderen Tafeln gestochen von J.G. Seiler. – Vor-sätze mit Besitzerstempel und unterschiedlich stark gebräunt und stockfleckig. Einbände berieben und bestossen.

182 Marcard, Heinrich Matthias: Ueber die Natur und den Gebrauch der Bäder. Hannover, Hahn-sche Buchhandlung, 1793. 8°. XVIII, 456 S., 1 S. Druckfehler, 1 w. Bl. Halblederband der Zeit mit

goldgeprägtem rotem Rückenschild und etwas Rückenvergoldung. (35127D) CHF 600.–Blake 287. – Hirsch IV, 124. – Erste Ausgabe. – All-gemeine Bäderlehre des Direktors des Bades von Bad Pyrmont. Marcard war einer der bedeutendsten Badeärzte des 18. Jahrhunderts. – Fliegender Vor-satz mit dem Besitzerstempel des «Cantons-Phy-sicus Dr. Kottmann, Solothurn». – Sehr schönes, ungelesenes Exemplar.

183 Marcellus, Empiricus: De Medicamentis Empi-ricis. Physicis, ac rationalibus liber, ante mille ac ducentos plus minus annos scriptus, iam primum in lucem emergens, & suae integritati plerisq(ue) locis restitutus, per Janus Cornarius. 252 S., 5 n.n. Bl. Mit einer Holzschnittdrucker-marke. – (Angebunden:) Gatinaria, Marcus: Omnes, quos scripsit, libri, (i. e. De curis aegri-tudinum totius corporis) artis opera exercen-tibus utilissimi … Adjunximus ex doctissimorum medicorum judicio Blasium Astiarium Papien-sem de febribus. Caesarem Landulphum, qui febrium naturam implicationesque explicat. Sebastianum Aquilam de morbo gallico … & ea febre cujus sanguis est causa. Bartholomaeum Montagnanam de balneorum varietate, facul-tate & usu. 3 n.n. Bl., 1 weisses Bl., 291 S. 1 S.

Nr. 181

Manget

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Druckermarke. 2 Werke in einem Band. Basel, Froben und Henri Petri, 1536 und 1537. Folio. Pergamentmanuskripteinband mit goldgepräg-tem Rückenschild. (40474D) CHF 4500.–I: Adams M 522. – Hirsch IV, 126. – Choulant 221. – Durling 2951. – Wellcome I, 4043. VD 16 M-938. – «Erste und seltene Ausgabe» (Choulant). Marcel-lus Empiricus lebte im 4. Jahrhundert als «Magis-ter Officiorum» unter Theodosius I. in Rom. Er war wahrscheinlich nicht Mediziner, verfasste jedoch aus verschiedenen Quellen und aus der gebräuch-lichen Volksmedizin seiner Zeit für seine Söhne ein Hausarzneibuch. Die Schrift umfasst das populäre medizinsche Wissen des frühmittelalterlichen Roms. Dem Buch wurden unechte Briefe von verschiede-nen Autoren wie Hippokrates, Plinius, Celsus u.a. beigefügt, sie stammen wahrscheinlich nicht aus der Zeit des Marcellos, sondern sind später beigefügt worden. Das auf dem Titel erwähnte Werk von Clau-dius Galen ist unserem Exemplar nicht beigebunden. II: Adams G 283. – Durling 2221. – VD 16 G-542. – Gatinaria, ist «einer der bekanntesten medizinischen Arabisten des 15. Jahrhunderts und Verfasser eines kleinen, seiner Zeit sehr geschätzten Kompendiums der Heilkunde» (Hirsch II, 504). Die Schrift erschien erstmals 1506 in Lyon und erlebte bis 1575 acht Auf-lagen. In der hier vorliegenden Zusammensetzung bereits 1535 bei Henri Petri erschienen. – Durch-gehend etwas gebräunt. Gegen Ende wasserran-dig. Letztes Blatt mit alt hinterlegtem Eckausriss ohen Textverlust. Einband und fliegende Vorsätze mit Wurmspuren. Deckelbezug des in Rot und Schwarz beschriebenen Manuskriptblattes fleckig und mit Wurmlöchern.

184 Marius, Johann: Castorologia explicans cas-toris animalis naturam & usum medio-chemi-cum … Iam vero ejusdem auctoris & aliorum medicorum observationibus luculentis ineditis, adfectibus omissis, & propria experientia parili aucta à Joanne Franco. Augsburg, Jakob Kopp-mayer für Gottlieb Göbel, 1685. 8°. 7 n.n. Bl., 223 S., 1 S. Mit 2 gestochenen Kupfertafeln (ohne den gestochenen Titel). Lederband der Zeit. (30304D) CHF 1200.–Wellcome IV, 56. – VD17 12:187830D. – Sehr sel-tene Arbeit mit reicher Rezeptsammlung zur Anwen-dung des Biberfettes und Bibergeil dem sogenannten Castoreum. Johann Marius war Stadtphysicus in Ulm. – Einbanddeckel mit grösserer Wurmspur. Titel-blatt mit handschriftlichem Besitzvermerk. – Selten.

185 Martinez, Martino: Anatomia completa del hombre, con todos los hallazgos, nuevas doctrinas, y observaciones raras y muchas advertencias necessarias para la cirugia, segun el methodo con que la explicaba en nuestro Theatro de Madrid. Madrid, Joseph de Orga, 1757. Kl.-4°. 16 n.n. Bl., 592 S., 4 n.n. Bl. Index. Mit gestochenem Porträt und 23

Kupfertafeln. Lederband der Zeit mit goldge-prägtem Rückenschild und Rückenvergoldung. (40259D) CHF 1300.–Blake 290. – Vgl. Hirsch IV, 149 (für die Ausgabe von 1728). – Wichtiges spanisches Anatomiewerk des 18. Jahrhunderts. Erschien erstmals 1717 und wurde bis 1788 mehrfach aufgelegt. – Titelblatt alt eingehängt. Hinterer Vorsatz knitterfaltig. Die letzten 40 Blatt mit schwächer werdendem Wasserrand im Innenfalz. Index mit Wurmspur und Klebstoffflecken, sonst jedoch meist sauberes Exemplar in gutem Ganzledereinband der Zeit.

186 Massario, Alessandro: Praelectiones de morbis mulierum, conceptus & partus. Leip-zig, Abraham Lamberg, 1600. 8°. 7 n.n. Bl., 1 weisses Bl., 417 (recte 415) S., 8 n.n. Bl. Lederband der Zeit mit Rückenvergoldung und handschriftlichem Rückenschild (eingehängt). (30123D) CHF 600.–Hirsch IV, 161. – Adams M 859. – Erste Ausgabe. – Massario (1510–1598) wurde durch seine Pest-schriften bekannt. Er erhielt 1587 eine Professur an der Universität Padua. – Beschreibt anhand von über 100 Autoren verschiedene Todesfälle bei Geburten. – Durchgehend leicht gebräunt. Hinterer Innenfalz gebrochen. Buchblock laienhaft eingehängt, am oberen Kapital eingerissen. Aus der Bibliothek W. Pfeilsticker. – Selten.

187 Mauriceau, François: Der schwangern und kreistenden Weibs-Personen Allerbeste Hülff-leistung. Das ist: Wahrer und gründlicher Bericht / wie denenselben, mit gutem und füg-lichem Vortheil / in ihrem sowol natürlichen / als unterweilen auch wider die Natur lauffen-den Kind-haben glücklich beyzustehen. Inglei-chem / was vor bewährte und höchstdienstliche Mittel denen neugebornen Kindern / in ihren Unpässlichkeiten zu gebrauchen; und dann / was vor eine eigentliche Beschaffenheit mit denen zum Kinder-zeugen gewidmeten Glie-dern und Theilen der Weibs-Personen habe … / Erstesmals in Französischer Sprache verfasset von M. Franz Mauriceau … Nachmals aber / von einem Liebhaber der Artzney-Kunst / ins Teutsche übersetzet / und zum Druck befördert. Nürnberg, Johann Hofmanns seel. Wittib. und Engelbert Strecken, 1707. 8°. 7 n.n. Bl., 607 S. Mit gestochenem Frontispiz, 22 Kupfertafeln und 3 Holzschnitten im Text. Lederband der Zeit. (40351D) CHF 1300.–Vgl. Waller 6359 (für Ausgabe 1687. – Nicht bei Blake. – Titelauflage der Ausgabe von 1681 bzw. 1687 beim gleichen Verlag. Zweite deutsche Ausgabe des zent-ralen Werkes. Mauriceau (1637–1709) war Wundarzt und nicht Mediziner. Seine ausgeprägte Beobach-tungsgabe erlaubte ihm viele Irrtümer seiner Vorgän-ger zu korrigieren. Er führte als erster Geburten im

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Bett aus und sprach sich gegen den Gebärstuhl aus. Sein Lehrbuch wurde zum meistübersetzten Werk der Geburtshilfe. – Durchgehend etwas gebräunt und stockfleckig. Einband bestossen.

188 Mauriceau, François: Siebenhundert Observa-tiones, Welche er in seiner Praxi, da er zugleich das Amt einer Weh-Mutter verwaltet / Beym Schwangergehen und schwerer Entbindung derer Weiber / ingleichen bey denen Kranck-heiten solcher Weiber und derer neugebohr-nen Kinder selbst angemercket Und bey jeder Observation die Ursachen solcher schweren Stände erkläret hat / anietzo ins Teutsche über-seztet von Martin Schurig. Dresden, Johann Jacob Winckler, 1709. 8°. 52 n.n. Bl., 848 S., 317 S. Pappband der Zeit mit blindgeprägtem Rückenschild. (40253D) CHF 800.–

Blake 293. – Hirsch IV, 172. – Siebold II, 153. – Erste deutsche Ausgabe. Von Mauriceau (1637–1709) als Sammlung von Beobachtungen aus 25 Jahren 1695 in französischer Sprache herausgegeben. Wurde mehrmals aufgelegt. « Mauriceau’s case histo-ries are models of clear and succinct description, revealing him to be a skilled and expereinced prac-

titioner» (HOH). Wohl eine der ersten Übersetztun-gen des 1788 geborenen Martin Schurig, der durch seine gynäkologischen Sammlungen, die er ab 1720 herausgab, bekannt wurde. – Papier gleichmässig gebräunt. Einband stark beschabt und bestossen. – Aus der Sammlung Walter Pfeilsticker.

189 Mauriceau, François: Tractat von Kranckhei-ten schwangerer und gebärender Weibsperso-nen. In welchem beschrieben wird die warhafte und eigentliche weise, wie denselben, so wol bey natürlicher als nicht natürlicher Gebä-rung beyzuspringen: auch der übeln dispos-tion und beschaffenheit neugeborner Kindern zu helffen seye: samt einem ordentlichen Ent-wurff der weiblichen Geburts-gliedern … Aus dem Französischen in das Teutsche überset-zet. Basel, Truckts Jacob Bertsche, 1680. 4°. 6 n.n. Bl., 398 (recte 396) S., 1 n.n. Bl. Mit gestochenem Frontispiz, 36 Kupfern auf 21 Tafeln und 3 kleinen Textholzschnitten. Per-gament der Zeit mit geprägtem Rückenschild. (30101D) CHF 2000.–Waller 363. – Wellcome IV, 86. – Garrison-M. 6147 (für die französische Erstausgabe 1668), «This book

Nr. 189

Mauriceau

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established obstetrics as a science». Mauriceau (1637–1709) war Wundarzt und nicht Mediziner. Seine ausgeprägte Beobachtungsgabe erlaubte ihm viele Irrtümer seiner Vorgänger zu korrigieren. Er führte als erster Geburten im Bett aus und sprach sich gegen den Gebärstuhl aus. Sein Lehrbuch wurde zum meistübersetzten Werk der Geburtshilfe. Das vorliegende Exemplar scheint mit 36 Kupfern auf 21 Tafeln nach Vergleich mit dem Tafelverzeichnis, das 28 Tafeln nennt, trotzdem vollständig zu sein. – Durchgehend etwas gebräunt, stock- und finger-fleckig. Die ersten 30 Blätter angerändert. Einband fleckig. – Selten!

190 Mayer, Johann Christian Andreas: Ana-tomische Kupfertafeln nebst dazugehörigen Erklärungen. 6 Hefte in 1 Band + Atlasband. Berlin und Leipzig, G.J. Decker und Hein-rich Rottmann (Heft 5 und 6). 1783–1794. 4° bzw. folio. Zusammen ca. 340 Textseiten. Mit 66 (6 doppelblattgross) gestochenen Tafeln. Halblederbände der Zeit mit goldgeprägtem Rückenschild und floraler Rückenvergoldung. (30052D) CHF 2500.–Wellcome IV, 89. – Blake 294. – Hirsch-H. IV, 130. – Das Werk umfasst in 6 Heften, die auch einzeln bezogen werden konnten: 1: Von den allgemeinen Decken, Knochen, und vorzüglichsten dazugehörigen Bändern. – 2: Von den Muskeln und Muskelbändern. – 3: Von den Eingeweiden und den dazugehörigen

Muskeln und Bändern. – 4: Von den Sinnwerkzeugen und Brüsten. – 5. und 6: Von den Erläuterungen des Nervensystems. – Tafelband durchgehend finger-fleckig. Fliegender Vorsatz mit grösserem Eckaus-schnitt. Die Tafeln aber sonst meist sauber. Textband ohne den vorderen fliegenden Vorsatz. Einband des Tafelbandes stark bestossen und berieben. Rücken-kanten angeplatzt. Buchblock gelockert. Textband beschabt.

191 Meckel, Johann Friedrich (d.Ä): Tractatus anatomico physiologicus de uqinto pare ner-vorum cerebri. Göttingen, Abraham Vanden-hoeck, 1748. 4°. 4 n.n. Bl., VI S., 136 S., 1 n.n. Bl. – Mit 3 gestochenen, gefalteten Tafeln. Halbleinwandband um 1850 mit goldgepräg-tem Rückentitel und Rückenvergoldung. (30143D) CHF 6000.–

Wellcome IV, 98. – Garrison-M. 1249. (dort mit abweichendem Titel: Dissertatione…). – Waller 6408. – Hirsch-H. IV, 444. – HOH 958. – Erste Ausgabe. – Meckels Dissertation mit «der nach ihm benannten schönen Entdeckung» der Nervenknoten: des Gan-glions sphenopalatinum und des submandibularen Ganglion. «He also made important studies of the nerve supply of the face and the terminal visceral branches of the veins and lymphatics.» (HOH). – Das letzte Blatt mit einer Widmung vonr Albrecht von Haller an Meckel. – Unser Exemplar, gegenüber allen Bibliographien mit 3 (statt 2) gestochenen Tafeln.

Nr. 192

Mercurale

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Hier mit einer Tafel gestochen von G.D. Heumann nach J.P. Kaltenhofer, der gleichen Tafel als Umriss-radierung sowie einer weiteren Umrissradierung. – Titel mit Knitterfalte und zusammen mit den ersten Blätter stärker stockfleckig. Eine Tafel mit alt hinter-legtem Einriss. – Selten.

192 Mercurale, Girolamo: Opuscual aurea, & selectiora … Accedit novum consilium de ratione discendi medicina, aliasque disciplinas hacte-nus editum. Ad clarissimum, & excellentisimum virum Ioannem Stephanum. Vendig, Iuntas & Baba. 1644. Folio. 38 n.n. Bl., 492 S., 101 S., 9 n.n. Bl., 1 weisses Bl. Mit 24 Holzschnitten im und 2 Plänen im Text. Pergamentband der Zeit. (40372D) CHF 2200.–

Wellcome IV, 116. – Krivatsy 7780. – Seltene Aus-gabe der Schriften mit den Illustrationen zu «De arte gymnastica». Enthält daneben Schriften zur Kinder- und Frauenheilkunde, Pestschriften und Schriften zur Toxikologie. – Vereinzelt leicht gebräunt. Vor-sätze und Titel leicht angestaubt. Einband mit kleiner Fehlstelle auf dem Hinterdeckel. Die Gelenke etwas angerissen.

193 Mercuriale, Girolamo: (Sammelband mit Schriften): I: De morbis cutaneis et de omnibus corporis humani excrementis. – II: De Decorati-one. – III: De Morbis puerorum. – IV: De vene-nis et morbis venenosis. 4 Werke in 1 Band. Venedig, Paulo Meiet 1585, 1585, 1583, 1584. 4°. 12 n.n. Bl., 94 Bl.; 8 n.n. Bl., 38 Bl.; 16 n.n. Bl., 107 Bl., 1 w. Bl.; 8 n.n. Bl., 44 Bl. Mit 4 wiederholten Holzschnitt-Druckermarken auf den Titeln. Flexibler Pergamentband der Zeit. (35153D) CHF 3500.–

I + II: Heirs of Hippocrates 225 – Durling 3095. – Wellcome 4234 (mit 1589 als Erscheinungsjahr für I). – III: Durling 3099. – Wellcome 4241 (mit 1588 als Erscheinungsjahr, aber identischer Pagination). – Heirs of Hippocrates 226. – IV: Durling 3105. – Wellcome 4244 (mit 1588 als Erscheinungsjahr). – I + II in der zweiten Ausgabe nach 1572 beim gleichen Verlag. III + IV in erster Ausgabe. – Erschienen fast gleichzeitig mit etwas abweichenden Titeln nördlich der Alpen. Girolamo Mercuriale (1530–1606), einer der erfolgreichsten Mediziner seines Jahrhunderts, studierte in Bologna und Padua. Er folgte Kardinal Alexander Farnese nach Rom, wo er an der Univer-sität lehrte, von 1569 bis 1587 lehrte er als Professor in Padua. 1573 wurde er zur Behandlung Kaiser Maximilians II. nach Wien berufen, als ausserordent-liche Belohnung wurde er dafür in den Adelsstand erhoben. 1587 wechselte er an die Universität von Bologna, schliesslich holte ihn Ferdinand I., Gross-herzog der Toskana, für ein Rekordsalär als Leibarzt und Professor an die Universität von Pisa. 1605 zog er sich in seinen Heimatort Forli zurück. Berühmt wurde er durch seine 1569 erschienene Studie «De arte gymnastica», der ersten geschichtlichen Dar-

stellung des Sportes. – Die vorliegenden Schriften sind von grosser Originalität. «De morbus cutaneis» beschreibt erstmals eine Reihe von Hautkrankheiten, «De Decoration» war eine der wichtigsten Quel-len für das 1597 erschienene grundlegende Werk von Gaspare Tagliacozzi über plastische Chirurgie, «De Morbis puerorum» war eine der ersten allein den Kinderkrankheiten gewidmete Monographie. Der Autor widmete den Text seinem Schüler Jan Hieronim Chrosciejowski, der die Vorlesungsskripte von Mercuriale annotierte. – Einer von Mercuriales vielen Schülern war der Schweizer Botaniker Caspar Bauhin. – Ohne den fliegenden Vorsatz. Titel mit altem Besitzerstempel. Einige Bögen gebräunt. 1. Titel mit wenigen Randanstreichungen. – Annähernd fleckenloses, sehr breitrandiges Exemplar.

194 Mesue, Joannes der Jüngere (Maswijaii al Mardini): Canones universalis, cum Jacobi Sylvij (d.i. Jacques Dubois) annotationibus in eosdem, una cum quamplurimis ex Galeni libris de simplicium medicamentorum facultatibus, ea perspicuitate & ordine in tabulas digesti per Joannem Datzium … ut itelligi facilime, memo-riaeque commendari, & retineri possint … Accesserunt Mesue praecipui loci communes per tabulas in ordinem dispositi … a Gerogio Pic-torio. Basel, Henri Petri, 1545. Folio. 3 n.n. Bl., 1 weisses Bl., 62 S., 1 Bl. Druckermarke. Neuerer Papierumschlag. (40471D) CHF 750.–Choulant Handbuch S. 357. – Adams Y-7. – Nach-druck der ersten Ausgabe von 1543 beim gleichen Verlag. Tabellarische Fassung des ersten Buchs des sogenannten Mesue der Jüngere, über den Gebrauch und die Verschreibung von Heilmitteln. Unter dem Namen Mesue der Jüngere existieren mehrere einzelne pharmakologische Werke in lateini-scher Sprache. Die arabischen Quellen kennen den Autor nicht. Vermutlich sind es Schriften verschie-dener europäischer Autoren des Mittelalters. Sie wurden hier von einem der wichtigsten Kenner klas-sischer medizinischer Schriften des 16. Jahrhunderts übersetzt und von J. Dantz und Georg Pictorio (siehe Hirsch IV, 564) in Tabellenform verkürzt herausgege-ben. – Titel und letztes Blatt leicht stockfleckig.

195 Metzger, J(ohann) D(aniel): Skizze einer pragmatischen Literärgeschichte der Medicin. Königsberg, Nicolovius, 1792. 8°. 7 n.n. Bl., 448 S., 1 n.n. Bl. (Verbesserungen). Halblederband der Zeit. (35039A) CHF 250.–Mit Besitzerstempel «Dr. Kottmann» auf dem Vor-satz. – Papier untersch. stark stockfleckig.

196 Millot, Jacques André: Die Erzeugungs-kunst oder wie sogleich beym Beyschlafe das Geschlecht des Kindes zu bestimmen sey, nebst einer kritischen Beleuchtung aller Zeugungsthe-orien und einem vollkommenen Systeme dieses so wichtigen Naturgeschäfts. Zweyte revidirte,

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zum Theil ganz umgearbeitete und mit vielen Anmerkungen und Zusätzen bereicherte Auf-lage von G(ottfried) W(ilhelm) Becker. Leipzig, Heinrich Gräff, 1807. 8°. 1 n.n. Bl., XVI, 344 S. Mit 1 gest. Frontisp. und 4 Kupfertafeln. Pappband der Zeit mit Rückenvergoldung und Rückenschild. (35053A) CHF 300.–

Vgl. Hirsch IV, 243 (für die franz. Originalausgabe). – Zweite deutsche Ausgabe. Erschien erstmals 1800 unter dem französischen Originaltitel «L’ Art de procurer les sexes à volonté, ou système com-plet de génération». Die 4 Kupfertafeln mit Abb. von menschlichen und tierischen siamesischen Zwillin-gen. Jacques André Millot (1728–1811) betrieb nach seinem Studium eine bedeutende geburtshilfliche Praxis in Paris. – Mit Besitzerstempel «Dr. Kott-mann» auf dem Vorsatz. Papier durchgehend leicht gebräunt und stockfleckig. Einband stärker berieben und bestossen.

197 Minderer, Raimund: Threnodia medica seu planctus medicinae lugentis. Augsburg, And-reas Aperger. 1619. 8°. 23 n.n. Bl., 597 S., 9 n.n. Bl. Mit 1 gestochenem Titel. Pergament-band der Zeit. (30553D) CHF 700.–

Wellcome I, 4332. – Hirsch-H. IV, 215. – Brüning 1302. – Duveen 405. – Erste und einzige Ausgabe dieses Führers zur praktischen Medizin, zusammen-gestellt aus Texten der klassischen Literatur und mit Kommentaren von Minder (1570 ? – 1621) ergänzt. Der Verfasser war ein grosser Verehrer Paracellsus und betrieb alchemistische Studien. Er gilt dabei als Erfinder des Ammoniumacetats, das harn- und schweisstreibende Mittel, das unter dem Namen «liquor mindereri» bekannt war. Mit handschriftlichem Besitzvermerk «A.M.J. Hengel» auf dem hintereren Vorsatz und dem Titel. Auf dem vorderen Vorsatz mit gestochenem Exlibris des Bischofs «Georg Rösch» von Eystetten und Stempel des Klosters St. Walburg. – Stellenweise leicht gebräunt. Einband verzogen.

198 Mizaldus (Mizauld), Antoine: Alexikepus, seu auxiliaris hortus, extemporanea morborum remedia ex singulorum viridariis facile compa-randa paucis proponens. Ad haec Dioclis Caris-tii epistola ad antigonum, de tuenda valetudine per hortensia. Paris, Frederic Morel, 1565. 8°. 8 n.n. Bl., 267 S., 12 n.n. S. Neuer Halbperga-mentband. (40332D) CHF 1900.–Adams M1491. – Durling 3180. – Wellcome I, 4357. – Pritzel 6300. – Nicht bei Hirsch-H. – Zweiter Druck der ersten Auflage. (Es existieren identische Drucke mit 1564 als Erscheinungsjahr). Mizaud (ca.1510–1578) war Leibarzt der Marguerite de Valois, Astronom und vielseitiger Naturwissenschafter. Die vorliegende Schrift spricht sich für die Anwendung von Pflanzen in der Medizin und gegen die arabische Medizin mit ihrer Hinwendung zur chemischen Arzneimittellehre aus. Zählt die Pflanzen und ihre Verwendung in der Medizin auf. Ein Kräuterbuch das nie in einer illus-trierten Fassung gedruckt wurde. – Papier stellen-weise leicht gebräunt.

199 Mizauld, Antoine: Centuriae IX. Memorabilium, utilium, ac iucundorum. Aphorismos Arcanorum omnis generis locupletes, perpulcre digestae … accessit his appendix nonnullorum secreto-rum, experimentorum, antidotorumq[ue] contra varios morbos … Seorsum excusa, harmonia coelestium corporum & humanorum … Item memorabilium aliquot naturae arcanorum syl-vula, rerum variarum sympathia & antipathias … Frankfurt, Niklaus Hoffmann, 1613. 12°. 16 n.n. Bl., 443 S., 1 n.n. S. Pergamentband der Zeit mit blindgeprägten Deckelfleurons und Mono-grammstempel H.R. (40508D) CHF 800.–VD17 23:237596H. – Krivatsy 7942. – Brüning 1061. – Zusammenstellung mehrerer Schriften die bereits im 16. Jahrhundert einzeln erschienen waren. Antoine Mizauld (1520–1578) lehrte in Paris, wo er sich sowohl mit medizinischen als auch mit mathe-matischen und astronomischen Themen beschäf-tigte. Er war Leibarzt und Hofastrologe von Mar-guerite de Valois. Die verschiedenen Einzelteile mit Titelblättern in der Pagination. – Papier durchgehend

Nr. 198

Mitzaldus

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gebräunt. Stellenweise fleckig. Buchblock im Innen-falz gebrochen (weil ein ursprünglich dem Band bei-gebundener Titel ausgebunden wurde).

200 Moench, Conrad: Systematische Lehre von denen gebräuchlichsten einfachen und zusam-mengesetzten Arzney-Mitteln. Zum Gebrauch akademischer Vorlesungen. Dritte vermehrte verbesserte Auflage. Marburg, akademische Buchhandlung, 1795. 8°. VIII, 485 (recte 483) S., 5 n.n. S. Halblederband der Zeit mit schlich-ter Rückenvergoldung und Rückenschild. (35047A) CHF 200.–Blake 307. – Conrad Moench (1744–1805) war Pro-fessor für Botanik in Marburg. – Mit Besitzerstempel «Dr. Kottmann» auf dem Vorsatz. Papier durchge-hend etwas stockfleckig. Einband berieben.

201 Mohrenheim, Joseph Jakob von: Abhandlung über die Entbindungskunst. 2 Teile in 1 Band. Leipzig, Heinrich Gräff, 1803. Gr.-folio. 7 n.n. Bl., 216 S., 24 n.n. Bl. Mit gestochener Titel-vignette, 2 Anfangsvignetten, 46 gestochenen Kupfertafeln und 21 Vignetten im Text. Halb-lederband um 1840 mit rotem, goldgeprägtem Rückenschild und wenig Rückenvergoldung. (30335D) CHF 9000.–Waller 6594. – Hirsch-H. IV, 229. – Blake 307. – Garrison-M. 6161 (für Ausabe St. Petersburg 1791). – HOH 1161 (ebenfalls für Ausgabe 1791). – Titelauf-lage der ersten Ausgabe von 1791 bei der nur das

Titelblatt mit dem Verlag und Erscheinungsjahr verän-dert wurde, ansonsten identisch mit der Erstausgabe. Mohrenheim wurde Leibarzt von Katharina II, auf deren Befehl das Werk gedruckt wurde. Die Qualität der 46 Tafeln, die meist in Lebensgrösse gestochen sind, machen das Buch zu einem der berühmtesten Werke der Geburtshilfe des 18. Jahrhunderts. – Titel-blatt angestaubt und mit alter Papierrestauratur am unteren Rand. Das erste nicht nummerierte Blatt des Inhaltsverzeichnis mit Japanpapier geklebt. Marmor-papierbezug des Einbanddeckels verblasst. Ecken etwas bestossen. – Résumé: Reissue (Titelauflage) of the first edition (1791). Mohrenheim became per-sonal physician of Katharina II. She instigated Moh-renheim for this work. With 46 copper plates with life-sized images. Half calf about 1840 (bumped). – Titel and the first not numbered leaf with repairings.

202 Monakow, Constantin von (Herausgeber). Arbeiten aus dem Hirnanatomischen Institut in Zürich. Heft I-X (alles was erschienen). In 4 Bänden. Wiesbaden, J.F. Bergmann 1905–1916. Gross-8°. Mit einigen Abbildungen im Text und auf Tafeln. Private einheitliche Halbleinwand-bände mit goldgeprägten Rückentitel und wenig Rückenvergoldung. (90022D) CHF 500.–Vollständige Folge der wichtigen Beiträge zur Neuro-logie. Heft I. Vogt, Heinrich: Über die Anatomie, Das Wesen und die Entstehung Mirkorcephaler Miss-bildungen nebst Beiträgen über die Entwickelungs-ströungen der Architektonik des Zentralnervensys-tems. 203 S., 1 Tafel. – Heft II. Tsuchida, U.: Über die Ursprungskerne der Augenbewegungsnerven. – Hilty, Otto: Geschichte und Gehirn der 49jährigen Mikrocephalin Cäcilia Gravelli. 324 S., 2 Tafeln. – Heft III. Schellenberg, K.: Über hochdifferenzierte Missbildungen des Grosshirns bei Haustieren. – Monakow, Constantin von: Der rote Kern, die Haube und die Regio subthalamica bei einigen Säugetieren und beim Menschen. I. Teil., 267 S. – Heft IV. Vries, Ernst de: Experimentelle Untersuchungen über die Rolle der Neuroglia bei sekundärer Degeneration grauer Substanz. – Monakow, Constantin von: Der rote Kern, die Haube und die Regio subthalamica bei einigen Säugetieren und beim Menschen. II. Teil. – Lewy, Fritz Heinrich: Der Deiterssche Kern und das Deiterospinale Bündel. 243 S. mit 2 Tafeln. – Heft V. Monakow, Constantin von: Aufbau und Lokalisa-tion der Bewegungen beim Menschen. – Borowiecki, Stephan: Vergleichend-anatomische und experimen-telle Untersuchungen über das Brückengrau und die wichtigsten Verbindungen der Brücke. – Löwenstein, Kurt: Zur Kenntnis der Faserung des Hinterhaupts- und Schläfenlappens. 351 S. – Heft VI. Monakow, Constantin von: Über Hirnforschungsinstitute und Hirnmuseen. – Fuse, G.: Die innere Abteilung des Kleinhirnstiels und der Deitersschen Kern. Mit Ver-fasserwidmung, – Brun, Rudolf: Ein Fall von dop-pelseitigen symmetrischen Erweichungszysten im verlängerten Mark nebst einem Herde im Kleinhirn. – Fuse, G.: Über den Abduzenskern der Säuger. Mit Verfasserwidmung. – Heft VII. Fuse, G.: Das

Nr. 201

Mohrenheim

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Ganglion ventrale und das Tuberculum acusticum bei einigen Saügern und beim Menschen. – ders.: Die Randgebiete des Pons und des Mittelhirns. – Minkowski, M.: Experimentelle Untersuchungen über die Beziehungen der Grosshirnrinde und der Netz-haut zu den primären optischen Zentren, besonders zum Corpus geniculatum externum. 362 S. – Heft VIII. Stauffenberg, W. von: Über Seelenblindheit. – Fuse, G.: Beiträge zur Anatomie des Bodens des IV. Ventrikels. 231 S. – Heft IX. Masuda, N.: Über das Brückengrau des Menschen und dessen nähere Beziehungen zum Kleinhirn und Grosshirn. – Tramer, M.: Studien zur Rindenstruktur und Oberflächen-grösse des Gehirns der 49jährigen Mikrocephalin Cäcilia Gravelli. 326 S. – Heft X. Tramer, M.: Über Messung und Entwickelung der Rindenoberfläche des menschlichen Grosshirns mit Beitrag zur Kennt-nis der Microcephalia vera. – Fuse, G.: Die Orga-nisation und der Verlauf der akustischen Bahnen. – ders.: Über das gewundene Grau im vorderen Zweihügel den Nucleus olivaris corp. Auqdrigemini anterioris beim Menschen. – Monakow, Constantin von: Gefühl, Gesittung und Gehirn. 213 S. Exemplar aus dem Besitz von Rudolf Brun, Neurologe und Mit-arbeiter von Monakow. Mit handschriftlichem Besitz-vermerk. – Schöne Bände.

203 Monakow, Constantin von: Sammelband mit 24 Separata und Kleinschriften aus der Biblio-thek von Rudolf Brun. 1907–1925. Gross-8°. Privater Halbleinwandband mit goldgeprägtem Rückentitel, (90020D) CHF 400.–In dieser Form wahrscheinlich eine einmalige Zusammenstellung von Separata und Kleinschriften. Enthält: 1: Aphasie und Diaschisis. In: «Verhandlun-gen der Deutschen Naturforschenden Gesellschaft in Stuttgart» 1906. S. 207–209. – 2: Aphasie und Apraxie. Rapport, gehalten am Intern. Congress für Neurologie und Psychiatrie in Amsterdam. Sept. 1907, 9 S. – 3: Ladame, P.-L. et von Monakow: Observation d’aphémie pure (anarthrie corticale). Extrait de «L’Encéphale» No. 3, Paris 1908, 39 S., mit Abb. Im Text und 5 Tafeln. – 4: Considerazioni generali sulla Localizzazione dell’Afasia Motoria. Estratto dall’Archivio di Psichiatria «Il Manicomio». Anno XXV, N. 3. 1909, 28 S. – 5: Der rote Kern der Säugetiere und des Menschen. Sep.-Abdruck a.d. «Correspondenz-Blatt für Schweizer Aerzte» Nr. 22. 1910, 4 S. – 6: Lokalisation der Hirnfunktionen. Sonderabdruck aus «Gesellschaft Deutscher Natur-forscher und Ärzte», Verhandlungen 1910. Leipzig, F.C.W. Vobel 1910, 24 S. – 7: Theoretische Betrach-tungen über die Lokalisation im Zentralnervensys-tem, insbesondere im Grosshirn. Sonderdruck aus «Ergebnisse der Physiologie», XIII. Jg., Wiesbaden, J.F. Bergmann 1913, S. 206–278, mit einer gefalte-ten Tafel. – 8: Betrachtungen über enger begrenzte «Sprachcentren» im Cortex. Aus der Festschrift der Dozenten der Universität Zürich 1914. Zürich, Schul-thess, 13 S. – 9: Zur Anatomie und Physiologie der Pyramidenbahn und der Armregion, nebst Bemer-kungen über die sekundäre Degeneration des Fasci-

culus centroparietalis. Separatabdruck aus «Neuro-logisches Centralblatt» Nr. 7/8, Leipzig 1915, 8 S. Mit handschriftlicher Widmung an Rudolf Brun. – 10: Gefühl, Gesittung und Gehirn. Separat-Abdruck aus dem «Corr.-Blatt für Schweizer Aerzte, Nr. 30, 1916, 19 S. – 11: Gefühl, Gesittung und Gehirn. Separat-Abdruck aus: «Arbeiten aus dem hirnanatomischen Institut in Zürich, Bd. X. Wiesbaden, Bergmann 1916, S. 115–213. – 12: Psychiatrie und Biologie. Son-derdruck aus «Schweiz. Archiv für Neurologie und Psychiatrie», Band Iv, Heft 1. Zürich, Orell Füssli 1919, S. 13–44. und Band IV, Heft 2, S. 235–276. Mit handschriftlicher Widmung an Rudolf Brun. – 13: Monakow, C.von und Kitabayashi: Schizophrenie und Plexus choroidei. Sonderdruck aus «Schweiz. Archiv für Neurologie und Psychiatrie. Band IV, Heft 2, Zürich, 1919. S. 363–376, mit einer Tafel. Mit handschriftlichen Verfassergrüssen. – 14: Der Kreis-lauf des Liquor cerebro-spinalis. Sonderdruck aus «Schweiz. Archiv für Neurologie und Psychiatrie», VIII. Band, Heft 2., Zürich 1921, S. 233–234 mit einer Tafel. – 15: Sobre los centros de origen del nervio optico y sus relaciones con la corteza cere-bral. Sonderdruck aus «Trabajos del Laboratorio de Investigaciones biologicas de la Universidad de Madrid», Madrid, 1921, 8 S. – 16: Histoire naturelle des tumeurs cérébrales en particulier du gliome. Sonderdruck aus «L’Encéphale», 16 année, Paris 1921, S. 177–190 und 4 Bildtafeln. – 17: Versuch einer Biologie der Instinktwelt. Sonderdruck aus «Schweiz. Archiv für Neurologie und Psychiatrie. Band VIII, Heft 2, Zürich 1921, S. 257–292 und do. Band X, Heft 2, 1922. S. 240–274. – 18: Allgemeine Betrachtungen über die Enzephalitis (Morphologie und Pathogenese). Sonderdruck aus «Schweiz. Archiv für Neurologie und Psychiatrie», Band X, Heft, 1. Zürich 1922. S. 3–31 mit Abbildungen im Text und einer Farbtafel. – 19: Betrachtungen über Gefühl und Sprache. Sonderdruck aus «Schweiz. Archiv für Neurologie und Psychiatrie» Band XI, Heft 1. Zürich 1922, S. 118–129. – 20: (Referatzusammenfassung von): Berze, J.: Schizophrenie und psychologische Auffassungen. Sonderdruck aus «Schweiz. Archiv für Neurologie und Psychiatrie», X.Band, Heft 1, Zürich 1922, 4 S. – 21: Eine neue Form von Dysgenesie der Plexus Choroidei Laterales; als morpholog. Basis der Dementia Praecox (Katakonie). Sonderdruck aus «Libro en honor de D. Santiago Ramon y Cajal», Tomi II. Madrid 1922, S. 159–196. – 22: Gliom und Schädeltrauma. Sonderdruck aus «Schweiz. Archiv für Neurologie und Psychiatrie», Band XIV, Heft 2, Zürich 1924, S. 289–300. – 23: Fünfzig Jahre Neu-rologie. Zwei Vorträge. Zürich, Orell Füssli 1924, 100 S. – 24: Recherches expérimentales et anatomo-pathologiques sur les connexions du corps strié et du noyau lenticulaire avec les autres parties du cer-veau. Extrait de «L’Encéphale», Nr., Paris 1925, S. 359–367 und 5 Bildtafeln. Einige Anstreichungen und Unterstreichungen

204 Monakow, Constantin von: Sammelband mit 5 Schriften von bzw. zum Werk, aus der Bibliothek

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von Rudolf Brun. 1909–1911. Gross-8°. Privater Halbleinwandband mit goldgeprägtem Rücken-titel. (90021D) CHF 300.–Enthält: 1: Schellenberg, K.: Über hochdifferenzierte Missbildungen des Grosshirns bei Haustieren. «Aus dem Hirnanatomischen Institute der Uni. Zürich», Heft III. Wiesbaden, 1909, 47 S. – 2: Monakow, Con-stantin von: Der rote Kern, die Haube und die Regio hypothalamica bei einigen Säugetieren und beim Menschen. «Aus dem Hirnanatomischen Institute der Uni. Zürich», Heft III. Wiesbaden 1910, V S. 51–387. Erste Ausgabe. Garrison-Morton 1375 «Monakow’s bundle» – 3: Löwenstein, Kurt: Zur Kenntnis der Faserung des Hinterhaupts- und Schläfenlappens nebst klinischen Bemerkungen über Tumoren des rechten Schläfenlappens. Sonderdruck aus «Arbeiten aus dem Hirnanatomischen Institut in Zürich» Heft V., Wiesbaden 1911, S. 241–351. Mit handschriftlicher Widmung an Rudolf Brun. – 4: Monakow, Constantin von: Über Lokalisation der Hirnfunktionen. Wiesba-den, Verlag von J.F. Bergmann 1910, 34 S. Mit einer Tafel und 4 Textfiguren. Korrektur-Abzug des Verla-ges mit handschriftlichen Korrekturen, Ergänzungen und Anmerkungen von Monakow. Wichtige Vorar-beit zu seiner monumentalen, 1914 veröffentlichten Monografie zur Lokalisation. – 5: Fuse, G.: Striae acusticae von v. Monakow beim Menschen. Eine pathologisch-anatomische Beobachtung. Separat-Abdruck aus «Neurologisches Centralblatt», Nr. 16. Leipzig, 1911, 7 S. Mit handschriftlicher Widmung des Verfassers.

205 Monro, Alexander (secundus): Abbildungen und Beschreibungen der Schleimsäcke des menschlichen Körpers. Umgearbeitet und ver-mehrt herausgegeben von Johann Christian Rosenmüller. Leipzig, Breitkopf und Härtel, 1799. Folio. XII, 108 S. Mi 15 Kupfertafeln. Pappband der Zeit mit erneuertem Rücken. (30068D) CHF 1400.–Hirsch-H. IV, 243. – Blake 309. – Erste deutsch-lateinische Parallelausgabe nach der englischen Ausgabe von 1788 «Description of all bursae muco-sae of the human body». Gegenüber der englischen Ausgabe um 5 Tafeln erweitert. – Titel mit altge-tilgtem Bibliotheksstempel. Die zwei letzten Tafeln mit Beschädigungen ausserhalb der Darstellungen. Buchblock und Einband stark bestossen.

206 Monro, Alexander (d.Ä.): Sämmtliche Werke praktischen und chirurgischen Innhalts. Nebst einer Abhandlung über die vergleichende Zer-gliederung oder die Anatomie der Thiere. Aus dem Englischen übersetzt. (Herausgegeben von Alexander Monro d.J.). Leipzig, M.G. Weid-mann Erben und Reich, 1782. 8°. XII, 588 S. Mit gefalteten, gestochenen Tafeln. Lederband der Zeit mit rotem, goldgeprägtem Rücken-schild und reicher floraler Rückenvergoldung. (30273D) CHF 900.–

Hirsch-H. IV, 242. – Nicht bei Blake, Waller und Well-come. – Laut dem Vorwort des anonymen Überset-zers eine Auswahl aus der 5-bändigen Werkausgabe von 1781. Alexander Monro war einer der führenden Chirurgen seiner Zeit und der Erste von einer über mehrere Generationen existierenden Ärztedynastie. – Durchgehend leicht gebräunt, Titel auch fingerfle-ckig. Die Kupfer mit kleinen Quetschfalten. Einband etwas beschabt und bestossen. Mit kleiner Wurm-spur in den Deckeln. – Selten!

207 Montaltus, Hieronymus: De homine sano libri III; in quorum primo agitur de natura et subs-tantia hominis; in altero, de his quae ad ipsam substantiam labefactandam, eiusque functiones violandas, valent; in tertio denique de facultate, qua haec propulsare , & proinde illam tueri vale-mus. Omnibus philosophiae & medidinae stu-diosis quam maxime utiles & necessarii. Cum indice rerum & verborum copiosissime. Frank-furt, Johann Wechel & Peter Fischer, 1591. 8°. 8 n.n. Bl., 506 (recte 496) S., 7 n.n. Bl. Etwas späterer Halbpergamentband mit handschriftli-chem Rückentitel. (40310D) CHF 1800.–VD16 M 6183. – Adam M-1626. – Nicht bei Hirsch-H. – Durling 3229. – Einzige Ausgabe. Für die Renais-sance typischer medizin-philosophischer Text in drei Teilen über die Entstehung, Herkunft und Konstitu-tion des Körpers, im zweiten Teil über die Formen der Vergänglichkeit des Körpers und im dritten Teil über die Behandlung und Erhaltung des Körpers. Der Autor stammte aus Cremona und wird von Hirsch nicht erwähnt. – Durchgehend leicht stockfleckig.

208 Monteggia, Giovanni Battista: Praktische Abhandlungen über die venerischen Krank-heiten und ihre Heilart. Aus dem Italienischen übersetzt und mit Anmerkungen versehen von S(amuel) Schlessing. Wien, Jos. Schalb-acher, 1804. 8°. XXII, 2 n.n. S., 399 S., 2 n.n. S. (Druckfehler). Pappband der Zeit. (35018A) CHF 200.–Hirsch IV, 272 – Erste deutsche Ausgabe, erschien erstmals unter dem italienischen Originaltitel «Anno-tazioni pratiche sopra i mali venerei» 1794 in Mai-land. Giovanni Battista Monteggia (1762–1815), italienischer Arzt «Professor der Wundarzneykunst, und erstem Wundarzte der Gefängnisse und des Criminalgerichts zu Mayland» (Titel). – Vorsatz mit Besitzerstempel. Papier durchgehend stockfleckig. Einband minim berieben.

209 Morgagni, Giovanni Battista: Opuscula miscellanea. Quorum non pauca nunc primum prodeunt, tres partes divisa. In hac prima editone Napolitana adduntur epistolae ana-tomicae duae. 4 Teile in 2 Bänden. Neapel, Typographia Simoniana, 1763. 4°. 4 n.n. Bl., 226 (recte 228) S., VI, 133 S.; 156 S., XIV, 191 S. Mit einem gestochenen, gefalteten Porträt

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als Frontispiz. Halbpergamentbände der Zeit. (40489D) CHF 1100.–Blake 312. – Wellcome IV, 178. – Waller 6680. – Erste Ausgabe. Erschien gleichzeitig in Venedig in Folio. Die Übernahme des Titels der Ausgabe von Venedig mit der Bemerkung «tres in partes divisa» lässt vermuten, dass es sich bei der vorliegenden Ausgabe um einen Nachdruck handelt, sind hier doch die Texte Morgagnis auf vier Teile verteilt. Das vorliegende Werk umfasst verschiedene kleinere Schriften die vorher nicht gedruckt erschienen waren. Über Gallensteine, Themen der forensischen Medi-zin, Briefe an Lancisi, eine Abhandlung über den Tod Kleopatras sowie die Bibliographie seines Lehrers Vallsalva. Das schöne Porträt zeigt Morgagni als 80-jährigen. – Titel stockfleckig, sonst nur vereinzelte kleine Flecken. Einbandrücken beschabt.

210 Morton, Richard: Phthisiologie oder Abhand-lung von der Schwindsucht. Aus dem lateini-schen übersetzt. Helmstedt, Johann Heinrich Kühnlein 1780. 8°. XVI, 292 S., 4 n.n. S. Inhalt. Brauner Pappband mit schwarzgeprägtem Rückenschild. (35070D) CHF 300.–Blake 313. – Hirsch 4, 289. – Erste und einzige deutsche Übersetzung. – Die Phthisiologie erschien erstmals 1689 und war im 17. Jahrhundert eine der wichtigsten Schriften zur Tuberkulose. Der Verleger geht in seiner Vorrede auf die Notwendigkeit ein, die Abhandlung dem deutschsprachigen Publikum zu präsentieren, den Text trotz seines Alters nur wenig bearbeitet zu haben und nur an wenigen Stel-len auf Veränderungen hinzuweisen. – Papier leicht gebräunt. Vorsatz mit altem Stempel. – Selten.

211 Morton, Richard: Pyretologia (griechisch) seu Exercitationes de morbis universalibus acutis. Bremen, Hermann Brauer, 1693. 8°. 24 n.n. Bl., 440 S., 8 n.n. Bl. Index und 2 gefaltete Tabel-len. Halblederband der Zeit mit Schwarzprä-gung am Rücken und Marmorpapierbezügen. (35138D) CHF 600.–Nicht bei Krivatsy, vgl. 8135 für die erste Ausgabe von 1692. – Hirsch 4, 290. (gibt, wahrscheinlich irr-tümlich, Bern als Druckort an). – Zweite Ausgabe. – Richard Morton (1635–1698) galt als «Nebenbuhler» (Hirsch) von Sydenham. Er studierte in Oxford, war aber als Mitglied des College of Physics in London auch Arzt des Prinzen von Oranien. Morton beschrieb alle Arten von Fiebererkrankungen und lieferte dazu im vorliegenden Band eine «Synopsis Febrium» in Tabellenform. 1694 erschien eine Fortsetzung der Beobachtungungen unter leicht abweichendem Titel «Pyregologia seu de febribus inflammatoriis univer-salibus» – Papier durchgehend gleichmässig leicht gebräunt. – Sauberes Exemplar in einem schlichten, aber guten Einband.

212 Most, Georg Friedrich: Encyklopädie der gesammten Volksmedicin, oder Lexikon der vorzüglichsten und wirksamsten Haus- und

Volksarzneimittel aller Länder. Nach den beste Quellen und nach dreissigjährigen, im In- und Auslande selbst gemachten zahlreichen Beob-achten und Erfahrungen aus dem Volksleben gesammelt und herausgegeben. Leipzig, F.A. Brockhaus 1843. Gross-8°. XXIX, 815 S., 1 S. Verbesserungen. Pappband der Zeit mit goldgeprägtem Rückenschild und Marmorpa-pierbezügen. (90005D) CHF 300.–

Vgl. Hirsch IV, 293. – Originalausgabe. – In der Originalausgabe recht seltenes, gut bearbeitetes Werk zur Volksmedizin. Mit Bibliographie und Index erschlossen. Im Anhang mit Kapiteln über «Hülfe bei Vergiftung und Scheintod», «Benutzung einer Haus- und Reiseapotheke», «Hülfe bei schnell tödtenden Krankheiten» u.a.m. – Papierbezug an den Rücken-kanten aufgeplatzt. Deckel beschabt. Stellenweise leicht fleckig. Die ersten 80 Seiten mit schwachem Wasserrand am oberen Rand.

213 Müller, Gottfried Wilhelm: XXIV. Kupfer-Tafeln, welche die Knochen des ganzen menschlichen Körpers vorstellen. Frankfurt a.M., bey Franz Varrentrapp, 1749. 4°. 23 n.n. Bl. Mit 24 Kupfertafeln. Pappband der Zeit. (40166D) CHF 1100.–

Blake 315. – Hirsch IV, 300. – Gottfried Wilhelm Müller (1709–1799) wirkte als Arzt in Frankfurt. Er war auch Mineraloge und entdeckte in der Nähe von Frankfurt den Hyalith, der nach ihm Müllersches Glas genannt wurde. – Die Tafeln fleckenlos sauber. Einband leicht bestossen und beschabt.

214 Münz, Martin: Abbildungen zum Handbu-che der Anatomie des Menschen. (Würz-burg) 1835). Gr.-folio. Mit 58 lithogr. Tafeln. Pappband der Zeit mit handschr. Deckeltitel. (35034A) CHF 2000.–

Hirsch IV, 309. – Zweite Ausgabe ohne die fünf Text-bände. – Einband berieben und bestossen. Papier durchgehend etwas fingerfleckig.

215 Muralt, Johann von: Anatomisches Collegium in welchem Alle und jede Theile des Menschli-chen Leibes Zusamt denen Kranckheiten und Zufällen welchen sie unterworffen / nach ihren aus den neuesten Lehr-Sätzen untersuchten Ursachen und bewährt darwider befundenen Artzney-Mitteln beschrieben worden / Mit einer Erklärung der fürnehmsten Kräuter vorgetra-gen zu Zürich Auf Einer Löblichen Gesellschaft zum Schwartzen Garten. Nürnberg, In Verle-gung Wolfgang Moritz Endter, 1687. 8°. 8 n.n. Bl., 775 S., 87 n.n. S. Register, 1 Bl. Errata. Mit gestochenem Porträtfrontispiz von Cornelius Schurtz, gestochenem Titel und 4 gestochenen allegorischen Kupfern von Johannes Meyer mit je einem unpaginierten Textblatt. Halblederband

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der Zeit mit schwarzgeprägter Bundfiletierung. (35124D) CHF 2000.–Hirsch-H. IV, 302. – Krivatsy 8204. – Waller 6761. – VD17 1:000117Q. – Erste Ausgabe. Seltenes Zür-cher anatomisches Lehrwerk, das nicht in Zürich veröffentlicht werden durfte. Muralt, geboren in Zürich 1645, studierte in Leiden bei Sylvius, in Paris bei Mauriceau und in Montpellier. Er promovierte 1671 in Basel, kehrte aber schon bald nach Zürich zurück. Als ausgebildeter Chirurge traf er auf heftigen Widerstand der Zürcher Barbiere. 1686 erhielt er den offiziellen Auftrag, die Anatomie im Zunfthaus zum «Schwarzen Garten» zu unterrichten. 1688 wurde er Stadtarzt von Zürich. Die vier emblematischen Kupfer jeweils mit einem Sinnbild «des Underbauchs, der Brust, des Haupts und der Glieder». Offenbar traute sich der Nürnberger Verleger nicht, sein Werk mit anatomischen Darstellungen der strengen zwing-lianischen Zürcher Obrigkeit vorzulegen. Das Titel-kupfer gehört jedoch zu einer der originellsten und witzigsten anatomischen Illustrationen der Zeit. Hier mit dem häufig fehlenden Porträt. – Rücken mit zwei kleinen Wurmlöchlein. Bis auf ca. 50 Blatt mit leichten Stockflecken, fleckenloses Exemplar. Registerseiten mit Eselsohren. Mit Besitzerstempel des «Cantons-Physicus Dr. Kottmann, Solothurn» auf dem fliegen-den Vorsatz. – So schön sehr selten.

216 Muralt, Johann von: Schrifften von der Wund-Artzney. Worinnen nicht nur eine kurtze leichte und bewährte Anleitung zur Wund-Artzney.

Sammt einer Beschreibung aller Chirurgischen Handgriffen. Wie solche nach der geschicktes-ten Weiss bey denen Operationen anzustel-len seyen; Sondern auch eine schöne Anzahl denckwürdiger Chirurgischen Anmerckungen. Neben einer Neuen und Bewährten Feld-Schä-rer-Kunst enthalten seind. Mit sonderbarem Fleiss und Eyfer zu grossem Nutzen aller Lieb-haber der Wund-Artzney zusammen getragen. Basel, Emanuel Joh. Rudolph Thurneysen, 1711. 8°. 19 n.n. Bl., 910 S., 14 n.n. Bl. Halb-pergament der Zeit. (40210D) CHF 750.–

Waller 6768. – Nicht bei Blake. – Die letzte umfang-reiche chirurgische Arbeit von Johannes von Muralt (1645–1733) beschreibt eigene Operationen und Krankengeschichten. Im Anhang Seite 769–880 folgt eine «Neue-wohl-bewährte-Schärer-Kunst» nach der Anleitung von Jan Abraham Gehema. Von Muralt hatte sich einen Ruf erworben in der Chirurgie als Vorkämpfer der Lappenmethode bei Amputationen. – Durchgehend leicht gebräunt, stellenweise stärker fleckig. Einband fleckig, Deckelbezug mit Fehlstellen.

217 Mursinna, Christian Ludwig: Abhandlung von den Krankheiten der Schwangern, Gebärenden und Wöchnerinnen. 2 Bände in 1. Berlin, Chris-tian Friedrich Himburg, 1784–1786. 8°. XXII S., 1 Bl., 317 S.; 2 Bl., 344 S. Mit einer wiederholten gestochenen Titelvignette. Späterer Pappband unter Verwendung eines Inkunabelblattes als Bezugpapier. (40387D) CHF 700.–

Hirsch 4, 322. – Blake 317. – Wellcome IV, 204. – Waller 6778. – Erste Ausgabe. Mursinna (1744–1823) machte alle Stadien eines preussischen Arztes durch: Vom Lazarettchirurg bis zum Chef der Cha-rité in Berlin. «Er gehörte zu derjenigen Classe der im vorigen Jahrhundert nicht seltenen Chirurgen, welche aus der Barbierstube hervorgegangen, ohne gelehrte Vorbildung, als Autodidacten durch gesun-den Menschenverstand und nüchterne Beobach-tung, verbunden mit nicht gewöhnlicher operativer Geschicklichkeit, Thätigkeit und Energie sich einen geachteten Namen in der Wissenschaft zu machen verstanden haben.» (Hirsch). – Die ersten 80 Seiten mit schwächer werdendem Wasserrand.

218 Naegele, Hermann Franz: Lehrbuch der Geburtshülfe. 2 Teile in 1 Band. Mainz, Verlag von Victor von Zabern 1843–1853. 8°. IX, 320 S.; VIII, 576 S. Dunkelbrauner Kalbshalbleder-band mit goldgeprägtem Rückentitel, wenig gold- und schwarzgeprägter Bundverzierung. (35139D) CHF 280.–

Hirsch IV, 330. – Erste Ausgabe. – Teil 1: Physiologie und Diätetik der Geburt. – Teil 2: Pathologie und The-rapeutik der Geburt. – Das Hauptwerk des Heidelber-ger Gynäkologen. – Name auf Vorsatz. Titelrückseite gestempelt. Durchgehend leicht stockfleckig.

Nr. 214

Muenz

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219 Nessi, Joseph (Giuseppe): Unterricht in der Wundarzneykunst. Aus dem Italiänischen (von Karl Heinrich Spohr). 2 Bände. Leipzig, Johann Friedrich Junius, 1790. 8°. XVI, 600 S.; 2 n.n. Bl., VI, 570 S. Pappbände der Zeit mit 2 verschie-denfarbenen, goldgeprägten Rückenschildern und Rückenvergoldung. (40242D) CHF 800.–

Nicht bei Blake, Wellcome und Waller. – Hirsch IV, 353. – Giuseppe Nessi (1741–1821) aus Pavia wirkte in seiner Geburtsstadt als Professor der Chirurgie. Sein Hauptverdienst liegt in seinen Schriften zur Geburtshilfe. Er war aber auch einer der Ersten, der Naturheilmethoden «in das gehörige Licht zu setzen versuchte» (Hirsch). Der Übersetzer Karl Heinrich Spohr (1756–1840) war der Vater des Komponisten Ludwig Spohr. Er wirkte als Landphysikus im Harz und übersetzte zahlreiche Werke der Medizin. Der Übersetzer erwähnt im Vorwort, dass er die ersten drei Bände der Originalausgabe, die komplett in vier Bänden erschien, übersetzt hat. Die von ihm ange-kündigte Übersetzung des vierten Bandes ist jedoch nie erfolgt. – Einbandecken leicht bestossen. Band zwei im unteren Schnitt mit durchgehendem Was-serrand. – Selten.

220 Nuck, Antonius: Opera omnia anatomica et chirurgica. (I:) Sialographia, ductuum aquoso-rum anatome nova … editio tertia. Ejusdum adenogaphia curiosa et uteri foeminei ana-tome nova. – (II:) Operationes et experimenta chirurgica … – (III:) Sialographiae novae. 3 in einem Band. Leiden, Samuel Luchtman, 1723–1733. 8°. 13 n.n. B., 170 S., 5 n.n. Bl. Mit Titelkupfer und 4 gefalteten, gestochenen Tafeln; 8 n.n. Bl., 152 S., 14 n.n. Bl. Mit einem Titelkupfer und 9 (3 mehrfach gefaltete), gesto-chenen Tafeln; 2 n.n. Bl., 64 S. 2 mehrfach gefaltete, gestochenen Tafeln; 158 S., 8 n.n. Bl., 6 gefalteten, gestochenen Tafeln. Späterer Pappband mit handschriftlichem Rückentitel. (40234D) CHF 650.–

Waller 6920. – Blake 328. – Siehe HOH 674. – Erste Gesamtausgabe. Vom Verleger Luchtmans aus vier Einzelausgaben, zwei mit den entsprechenden Titelblättern und drei Frontispizen zusammmenge-stellt. Behandelt Themen der Augen-, Ohren- und Zahnheilkunde sowie zur Bluttransfusion. Die Schrift «Adenopraphia curiosa» beschreibt zum ersten Mal den Nuck-Kanal. Nuck (1650–1692) war Professor in Leiden und einer der führenden Anatomen, Augen- Ohren- und Zahnärzte seiner Zeit. – Das Kleisterpa-pier leicht berieben. – Sauberes Exemplar.

221 Oken, (Lorenz): Lehrbuch der Naturphiloso-phie. Zweyte umgearbeitete Auflage. Jena, Friedrich Frommann 1831. Gross-8°. X, 501 S., 1 S. Pappband der Zeit mit Marmorpapier-bezügen und handschriftlichem Rückenschild. (35086D) CHF 280.–

Ziegenfuss 2,228. – Eisler 516. – War die erste Auflage, die 1809–1811 in 3 Bänden erschien, noch Schelling und Steffens gewidmet, so liess Oken, wohl aus Enttäuschung über die theosophischen Ansichten Schellings, die Widmung in der zweiten Ausgabe weg. Gleichzeit arbeitete er die Einleitung des ersten Bandes in die durchnumerierten 3738 Lehrsätze ein. Das Lehrbuch der Naturphilosophie ist eine auf mathematische Symbolik gegründete, an Giordano Brunos «De Monade Numero et Figura» angelehnte, Monadenlehre. 1843 erschien noch eine weitere umgearbeitete Fassung des Werkes. – Ein-bandecken bestossen. Namen auf Vorsatz. Papier durchgehend stockfleckig.

222 Osiander, Friedrich Benjamin: Denkwür-digkeiten für die Heilkunde und Geburtshülfe. (Und) Neue Denkwürdigkeiten für Aerzte und Geburtshelfer. 6 Teile in 3 Bänden und 1 Tafel-mappe. Göttingen, Vandenhock-Ruprecht, bzw. Johann Georg Rosenbusch, 1794–1799. 8°. 2 Bl., CXX, 254 S.; Titel, IV, S. 259–464; XII, 282, VIII, 341 S. Mit 3 gestochenen Titelvignetten (davon eine koloriert) und 14 (davon eine kolo-riert) gestochenen Tafeln. Pappbände des 20. Jahrhunderts. (40452D) CHF 950.–

Blake 322 und 115. – Waller 7020 (nur für den ersten Band). – Sammlung zur Entwicklung der Geburtshilfe und der gynaekologischen Anatomie. – Exemplar in unbeschnittenen Verlagsbögen. 4 Kupfer doppelt vorhanden. Band 2 auf besserem Papier. Stellen-weise stockfleckig. – Komplett selten.

223 Paracelsus, d.i. Theophrastus von Hohen-heim: Chirurgische Bücher und Schrifften Jetzt auffs New / auss den Originalen und Theo-phrasti eygnen Handschrifften / so viel dersel-ben zubekommen gewesen / auffs trewlichst und fleissigest wider an tag geben. Durch Johannem Huserum Brisgoium. Strassburg, Lazarus Zetzner, 1618. 4°. 1 (von 6) Bl., S. 1–148, 1 n.n. Bl., S. 149–329, 2 n.n. S., S. 330–523, 1 n.n. S., (1 n.n. Bl. fehlt), S. 525–795, 39 n.n. S. Register. Mit 3 (wiederholten) Titelholzschnittvignetten und 3 (wiederholten) Holzschnittdruckermarken. Lederband der Zeit. (40274D) CHF 5000.–

Krivatsy 8568. – VD17 3:301630V. – Sudhoff 302. – Wellcome I, 4812. – Vgl. Hirsch-H. IV, 499. – Zweite Ausgabe nach 1605 der chirurgischen Schriften, her-ausgegeben von Johannes Huser. Enthält auf Seite 752ff ein Teil der alchemistischen Schriften, die in den vorhergehenden von Huser editierten Ausgaben fehlten. – Titelblatt alt unterlegt. Ein Blatt im Register lose. Mit durchgehendem schwächer werdendem Wasserrand. Einband stark bestossen. Unteres Kapi-tal eingerissen.

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224 Paracelsus, d.i. Theophrastus von Hohen-heim: Chirurgische Bücher und Schrifften Jetzt auffs New auss den Originalen / und Theophrasti eygnen Handschrifften / so viel derselben zubekomen gewesen / auffs trew-lichst und vleissigest wider an tag geben (…) Durch Johannem Huserum Brisgoium. 4 Teile in 1 Bd. (ohne Anhang). Strassburg, Lazarus Zetzner, 1605. 4°. (2) Bl., (12), 148 S., (2) S., S. 149–329, (1) S., S. 330–523, (1) S., S. (524)-628 (recte 682), (39) S. (Register). Titel in Rot u. Schwarz mit Holzschnittrahmen (u.a. mit Paracelsus’s Portrait) sowie 4 (wiederholten) Holzschnittvignetten (dv. 1 in den Haupttitel integriert). Schweinslederbd. d. Zeit mit Platten- u. Rollstempelverzierung über Holzdeckeln mit 2 Metallschliessen (bestossen. leicht berieben u. fleckig). (5123B) CHF 4500.–

Krivatsy 8562. – VD17 3:313744Z. – Sudhoff 267. – Diese erste Ausgabe der chirurgischen Schriften «(…) ist abgesehen von der Gr. Wundarznei ein vollständig neues Werk nach Huser’s Handschrift gedruckt und von allergrösstem Werthe für die Kenntniss Hohenheims» (Sudhoff). – Es fehlt der Appendix von 115 S. mit alchemistischen u. medizi-nischen Traktaten. Mit einigen Marginalien von alter Hand in Blei. Fusssteg bis S. 80 mit Wasserfleck.

Durchgehend stärker gebräunt. – Résumé: First edi-tion of the surgical writings. Without appendix (115 pages). Contemporary pigskin on wooden boards (stained, rubbed and bumped). Throughout foxed and browned.

225 Paracelsus, d.i. Theophrastus von Hohen-heim: Drey Bücher. I: Das Holtzbüchlin/ darin-nen grüntlich der recht nutz unnd gebrauch des Frantzosenholtzes/ sampt allem miszverstand/ verderbung/ falschem schein/ und irsal der ver-mainten Artzet reichlich wirdt angezaigt. II: Von dem Viriol/ und seinen kranckhaiten. III: Ein kleyne Chyrurgy. Wider getruckt/ und gemehrt. Strassburg, Christian Müller, 1565. 12°. 43 n.n. Bl. Neuer Pappband. (90015D) CHF 2800.–

Sudhoff 68. – Durling 3469. – VD 16 P 472. – Her-ausgegeben, kommentiert und mit einem langen Vor-wort (22 Seiten) versehen von Michael Toxites oder Michael Schütz, Poeta Laureatus auf dem Reichs-tage zu Speyer, Stadtarzt von Hagenau, Vertrauter der grossen Alchemisten der Zeit. Einer der wich-tigsten Kommentatoren Paracelsus. Toxites veröf-fentlichte ein Lexikon zum Verständnis von Para-celsus, mehrere Auszüge aus seinen Schriften wie die vorliegende sowie Kommentare zu lateinischen Klassikern. – Durchgehend fleckig, stellenweise mit Wasserrand. – Selten.

Nr. 224

Paracelsus

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226 Paracelsus, d.i. Theophrastus von Hohen-heim: Erster (-dritter) Theil Der grossen Wund-artzney desz weitberümpten bewerten unnd erfahrnen Theophrasti Paracelsi von Hohen-heim der Leib unnd Wundartzney Doctoris von allen Wunden Stich Scheuss … auss seinem selbst geschriebenen Exemplar wider auffs neüw in Truck verfertigt. Frankfurt a.M. Wey-gand Han und Georg Raben, (1562). Kl.-4°. 11 (von 12) n.n. Bl., 115 Bl., 1 weisses Bl.; 11 n.n. Bl., 1 weisses Bl., 129 Bl., 1 n.n. Bl.; 73 n.n. Bl., 1 weisses Bl. Mit 2 (von 3) Titelholzschnitten und 2 ganzseitigen Textholzschnitten. Blindgepräg-ter Schweinslederband mit Rollstempelverzie-rung über Holzdeckeln mit 2 Metallschliessen. (40513D) CHF 11 000.–

Sudhoff 52. – VD16 P-459. – Nachdruck nach der Augsburger Ausgabe von 1537, dort jedoch nur in zwei Teilen. Der dritte Teil bildet die Schrift «von der frantzösischen Kranckheit», die 1533 von H. Gülfferichs gedruckt erschien. Han und Rabe hatten die Restauflage dieser Ausgabe übernommen und für einen Teil ihrer Neuausgabe verwendet. Die beiden vorhandenen Titelholzschnitte mit verschie-denen Darstellungen von Krankenzimmern. Die beiden ganzseitigen Holzschnitttafeln zeigen chirur-gische Instrumente sowie den Planetenkreis. – Ohne das Titelblatt zum ersten Teil. Stellenweise leicht gebräunt und fingerfleckig. Die letzten zehn Blatt mit Moderflecken. Hinterer Innendeckel mit zeitgenös-sischen handschriftlichen Notizen. – Breitrandiges Exemplar in einem wohlerhaltenen Einband der Zeit. – Résumé: Reprint after the edition of Augsburg 1537 (2 parts). The third part «von der frantzösischen Kranckheit», which was first published 1533. With 2 (of 3) titel woodcuts and 2 fullpage woodcuts. Con-temporary pigskin on wooden boards with 2 clamps. – The first part without title page. Partly slightly brow-ned and with finger stains.

227 Paracelsus, d.i. Theophrastus von Hohen-heim: Von den Frantzosen in IX Bücher ver-fasset: Inn welchen nicht allein der Ursprung / Zeichen sampt anderer Ärtzten bisher begangne irrthummen erkant / sondern auch die rechte wahre Cur tractirt wirt. Jetzt erstmals von einem Liebhaber der Artzney an tag geben. Basel, Peter Perna 1577. Kl.-8°. 6 (v.8) Bl., 234 S., 3 leere Bl. Mit 1 Portrait-Holzschnitt (verso Titel-blatt) von Perna. Halbpergamentband des 20. Jh. im Stile der Zeit. (29332A) CHF 1500.–

Sudhoff 178. – Seltener Druck dieser Syphilisschrift, die erstmals 1564 in der «Wundartznei» erschien. Perna, der das Manuscript in Colmar aus Privat-besitz erwarb, glaubte jedoch diese erstmals zu veröffentlichen. Gemäss Sudhoff lag ihm die Opor-nius Niederschift vor mit Anmerkungen von Adam von Bodenstein. «Die ‹Correctiones› und Zusätze Hohenheim’s bilden eine willkommene Illustrirung

für das Zustandekommen der ursprünglichen Nie-derschriften» (Sudhoff). – Es fehlen 2 weisse Bl. Am Anfang und Schluss etwas stockfleckig. Der obere Rand etwas knapp beschnitten.

228 Paracelsus, d.i. Theophrastus von Hohen-heim: Von der Frantzösischen kranckheit drey Bücher. Frankfurt am Main, Hermann Gülfferi-chen, 1553. Kl.-8°. (73) Bl., 1 leeres Blatt (A4-S4, T2). Halbpergamentband des 20. Jh. im Stile der Zeit. (29333A) CHF 2500.–Sudhoff 29. – Garrison & Morten 2369. – Waller 7110. – Vgl. HOH 205 (für die erste Ausgabe von 1530). Seltener Druck über die Syphilis und deren Behand-lung mit Quecksilber. «Paracelsus suggested the hereditary transmisssion of syphilis and advocated mercury internally, as an antisyphilitic. He called the disease ‹French gonorrhoea› and thus started the confusion which lasted until the 19th century» (G/M). Paracelsus war bekannt für seine Experimente mit metallischen Heilmitteln. Deren Verwendung wurde von Seiten der Berufskollegen stark kritisiert und der Einsatz von schwermetallhaltigen Medikamenten wurde in der Folge von den Regierungen verboten. – Titelblatt fleckig, mit althinterlegtem Papierverlust und altem handschr. Besitzereintrag. Papier teilweise stärker gebräunt.

229 (Paré, Ambroise: Les oeuvres d’Ambroise Pare, Conseiller et premier chirurgien du Roy, 10. éd. revue et corrigée et augmentée d’un fort ample traicté des fièvres, tant en général qu’en particulier, et de la curation d’icelles, nouvelle-ment trouvé dans les manuscrits de l’autheur, avec les figures portraits tant de anatomie que des instruments de chirurgie et de plusieurs monstres). 10. Auflage. (Lyon, 1641). Folio. Titelblatt fehlt, (4) Bl., S. 1–12, (4) leere S., S. 15–22, (4) leere S., S. 25–846 (recte 854 S.), (40) Bl. (Register). Mit über 350 Textholzschnitten. Lederband der Zeit. (29866A) CHF 2000.–Hirsch IV, 487. – Enthält u.a. Kapitel über «Des ani-maux et de l’exellence de l’homme» – «Anatomie» – «Des tumeurs» – «Des player» – «Combustions et gangrenes» – «Fistules et haemorrhoides» – «Des bandages» – «Des fractures» – «Des luxations» – «Operations de chirurgie» – «De la generation» – «De la peste» – «Des monstres» – «Compositions des medicamens». «Les oeuvres» erlebten zahlr. Auflagen, erschien erstmals 1575. – Einband stärker berieben und bestossen. Gelenke geplatzt.

230 Paré, Ambroise: Wund Artzney, Oder Artz-neyspiegell … In welcher, beneben klarer und genugsamer Anleytung zur Wund-Arztney, auch eygentlicher und vollkommener Anatomischen Beschreibung, aller Glieder, Bein, Mäusslein und Adern dess Menschlichen Leibs, ausführlich und mit gewisser Warheit aus eygener Erfah-rung gelehrt wird. Wie man alle unnatürliche

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Geschwulst, Wunden, Geschwär, Krebs, Fis-teln, Brüche und Verrenkungen … curieren soll … Samt angehengter Lehr von allerhand Gifften, von der Pest, deren Präservation und heylsamen Mitteln …Von Petro Uffenbach … aus der lateinischen … in die deutsche Spra-che auf das fleissigst transferirt und gesetzt. Und nun zum andernmal in Truck verfertiget und an vielen Orten verbessert. Frankfurt a.M., Caspar Rötel für Jakob Fischers Erben, 1635. Folio. 8 n.n. Bl., 984 S., 31 n.n. S. Register. Mit ca. 330 Holzschnitten im Text. Pergament-band der Zeit mit handschriftlichem Rückentitel. (30248D) CHF 8000.–VD17 23:298121B. – Hirsch. IV, 487. – Waller 7187. – Zweite deutsche, praktisch nicht veränderte Aus-gabe. Paré (1510–1590) galt als der Vater der fran-zösischen Chirurgie. «Niemand vor ihm hat so viel für die Chirurgie gethan … Von den durch ihn in der Chirurgie gebrachten allbekannten Errungenschaf-ten wollen wir nur einige anführen: Die Vereinfachung der Behandlung der von ihm nicht mehr als vergiftet betrachteten und mit siedendem Oel und Aetzmit-teln, wie bisher behandelten Schusswunden, endlich die zwar im Alterthum bekannte und geübte Ligatur der Gefässe, die er jedoch zuerst an den blutenden Enden derselben bei den nunmehr häufiger ausge-führten Amputationen der Glieder anzuwenden lehrte (1562–64). In der Geburtshilfe (S. 753–846) hat er die in Vergessenheit gerathene Wendung auf die Füsse wieder in Aufnahme, überhaupt die männli-che Geburtshilfe wieder mehr zur Geltung gebracht» (Hirsch). – Bl. 2 mit alt geklebtem Einriss. Bl. 13 im Register mit einem Loch (Textverlust). Vorsätze erneuert.

231 Penot, Bernard Georges: De denario medico, quo decem medicaminibus, omnibus morbis internis medendi via docetur. – (Angebunden): – (Derselbe): Tractatus varii, de vera praeparati-one ed usu medicamentorum chymicorum nunc primum editi. Bern bzw. Frankfurt, Jean Lepreux bzw. Peter Fischer für Johann Feyerabend, 1608 bzw. 1594. 8°. Titel, 203 S., 3 n.n. S.; 256 S. Neuer Pergamentband mit handschriftlichem Rückentitel. (30363D) CHF 6500.–Duveen 464. – Ferguson II, 180. – Brüning 927 und 661. – VD17 23 : 285087Q. – VD16 P 1318. – Zwei seltene Erstausgaben in einem Band. Band I: enthält eine Sammlung von pharmakologischen und medi-zinischen Traktaten zur Herstellung von Salben und Pulver, aber auch alchemistische Rezepturen auf der Suche nach dem Allerheilmittel. Behandelt auch Schriften anderer Alchemisten. – Band II: umfasst 4 Traktate, wobei der 2., 3. und 4. Teile jeweils ein eigenes Titelblatt enthalten. Der grösste Teil des Werkes stammt aus der Feder von Penot. Er über-nimmt jedoch auch Texte von Paracelsus, Raymun-dus Lullius und anderen nicht namentlich genann-ten Autoren. – Penot (um 1530–1620) studierte in

Basel, wurde bekannt mit Paracelsus und einer seiner wichtigsten Schüler. Er arbeitete zeitweise in Deutschland, verlor jedoch sein Vermögen und soll im Armenhaus von Yverdon hochbetagt gestor-ben sein. Fabricius Hildanus, der ihn dort besucht hat, hielt fest, dass sich Penot, verbittert und ver-härmt gegen die alchemistische Forschung äusserte. Er würde seinem schlimmsten Feind die Leiden-schaft zur Alchemie anhexen. – Papier durchgehend schwach gebräunt. Handschriftlicher Besitzvermerk des Franziskanerordens von Fulda.

232 Penot, Bernard Georges: Tractatus varii de vera praeparatione, et usu medicamentorum chymicorum. Quae hoc libero diversa tractantur, versa pagina exhibebit … Editio quarta prio-ribus emendatior. Basel, Rex, 1616. 8°. 208 (von 249) S. Lederband des 20. Jahrhunderts. (40502D) CHF 600.–

Brüning 1158. – Krivatsy 8784. – Unser Exemp-lar ohne den Titel und die Vorrede sowie S. 209ff mit dem «Libellus de lapide philosophorum». Erste Ausgabe dieser alchemistischen Pharmazeutik. ent-hält «De mineralibus ac metallis philosophicis …» – «Libellus de sale nitro …» – «Libellus de spayricorum quorundam medicamentorum …» und «De quarun-dam herbarum salibus …». – Papier durchgehend stockfleckig und gebräunt. Kleiner Bibliotheksstem-pel auf dem ersten und dem letzten Blatt.

233 Petit, Jean Louis: Joh. Ludewig Petit, Abhand-lung von denen Kranckheiten derer Knochen am Menschlichen Leibe, Worin Die zur Heilung dererselben nöthige Instrumente nebst den Handgriffen und Bandagen gründlich beschrie-ben, und in Kupfer-Tafeln deutlich vorgestellet werden. 2 Teile in 1 Band. Berlin, Ambrosius Haude. 1725. 16 n.n. Bl., 312 S., 384 S. – Mit einer kleinen, gestochenen Titelvignette und 19 gefalteten, gestochenen Tafeln. Halbper-gamentband der Zeit mit handschriftlichem Rückenschild. (30160D) CHF 1100.–

Waller 7320. – Blake 345. – Hirsch-H. IV, 568. – Vgl. Garrison-M. 4300 (für die erste Ausgabe von 1705). – Deutsche Bearbeitung der überarbeiteten Fas-sung von 1723. «He invented the screw tourniquet, gave the first account of osteomalacia, and was first to open the mastoid process».(Garrison-M.). – Die Anzahl der Tafeln und der Pagination scheint unter-schiedlich zu sein. Unser Exemplar entsprechend dem Exemplar bei Waller mit 19 Tafeln mit Abbildun-gen von Verbänden und Schienen sowie ohne die beiden Register. – Leicht gebräunt. Pergamentbezug am unteren Kapital angerissen.

234 Pharmacopoea Borussica. Editio quinta. Berlin, Plahn, 1829. 4°. XIV S., 2 n.n. S., 418 S. Halblederband der Zeit mit Rückenvergoldung, (35051A) CHF 250.–

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Hirsch IV, 3. – Vierte Ausgabe der erstmals 1799 erschienenen preussischen Pharmacopoe. Erst-mals mit einem Vorwort von Heinrich Friedrich Link (1767–1851), «einer der hervorragendsten Mitglieder der für die Bearbeitung der Pharmacopea Borussica niedergesetzten Commissionen für alle Ausgaben derselben seit der Edit. 4» (Hirsch). – Mit altem handschr. Namenszug «Dr. Carl Kottmann» auf dem Vorsatz. Vorsätze angestaubt und leimschattig. Ein-band berieben und bestossen.

235 Pharmacopoeia collegii regii medicorum Edin-gurgensis. Secundum editionis Edinburgensis, novissimae exemplar recusa. Bremen und Leip-zig, Foerster, 1761. 8°. XII, 146 S, 9 n.n. Bl. Halblederband der Zeit mit rotem Rückenschild. (35009A) CHF 400.–

Blake 348. – Nach der Ausgabe Edinburg 1756, erschien erstmals 1758 bei Foerster. – Angebunden: Lister, Martin: Sex exercitationes medicinales de qui-busdam morbis chronicis: quarum prima est, de hyd-rope; secunda, de diabete; tertia, de hydrophobia; quarta, de lue venerea; quinta, de scorbuto; sexta, de arthritide; … Accessit … De novo antidysenterico. Frankfurt und Leipzig, G. Freitag, 1696. 8 n.n. Bl., 258 (recte 248) S.; 38 S. – Hirsch IV, 9 – Krivatsy 718. – Zweite Ausgabe, erschien erstmals 1694 in London. «Eine Reihe vorfrefflicher Beobachtungen über Diabetes, Hydrophobie, Hydrops, Syphilis, Scorbut (und) Gicht» (Hirsch). – Martin Lister (1639–1712), englischer Arzt und Naturforscher, war ab 1690 in London tätig und Mitglied der Royal Society.

236 Pharmacopoeia collegii Regalis medicorum Londinensis. – Pharmacopée du collège Royal des médecins de Londres. (Mit einem Vorwort von W.L. Bathurst). Paris, J.-B. Baillière 1837. 12°. LI, 430 S., 1 Bl. Anzei-gen. Pappband der Zeit mit handschriftlichem Rückenschild. (35093D) CHF 200.–Seltene lateinisch-französische Parallelausgabe der lateinischen Londoner Ausgabe von 1836. Die Ansprache von Bathurst an William IV in Englisch und Französisch. Mit einem Verzeichnis der Mitglie-der der Akademie. – Einband berieben. Vereinzelt leicht stockfleckig. – Selten.

237 Pigray, Pierre: Epitome des preceptes de medecine et chirurgie. Avec ample decla-ration des remedes propres aux maladies. Rouen, Lovys Loudet, 1628. 8°. 24 n.n. Bl., 764 S., 1 n.n. Bl. Flexibler Pergamentband der Zeit mit handschriftlichem Rückentitel. (30207D) CHF 1200.–Hirsch-H. IV, 606. – Dict. hist. de la Médecine III, 716. – Wellcome I, 5038 (für Ausgabe Paris, 1612). – Erste französische Ausgabe gleichzeitig auch in Lyon gedruckt. Erschien erstmals 1612 in Latein. Pigray (1532 oder 1533–1613) war Schüler von Ambrois Paré. Nach Militärdiensten wurde er Leibchirurg von Charles IX, Henri II und Henri IV. – Das Buch, eine eigentliche Zusammenfassung des Werkes von Paré, wurde in Französisch geschrieben, jedoch vom Autor selbst für den Druck in Latein übersetzt. – Wurde bis zum Ende des 17. Jahrhunderts mehrfach nachgedruckt. – Papier leicht fleckig. Am oberen Rand stellenweise knapp beschnitten. Handschriftli-cher Besitzvermerk auf dem Titel.

238 Pinel, Philippe: Traité médico-philosophique sur l’aliénation mentale, ou la manie. Paris, chez Richard, Caille et Ravier An IX (1800–1801). 8°. LXVI, 318 S. Mit einer gefalteten Tabelle und 2 gefalteten gestochenen Tafeln. Geflammter Halblederband der Zeit mit rotem, goldgeprägtem Rückenschild und wenig Rückenvergoldung. (35118D) CHF 2000.–En français dans le texte 203. – HOH 668. – Garri-son-Morton 4922. – Cushing P286. – Waller 7456. – Erste Ausgabe. – Einer der wichtigsten Texte in der Geschichte der Psychiatrie, geprägt durch seinen philanthropischen Ansatz. – Pinel (1745–1826), aus dem Süden stammend, studierte in Toulouse und Montpellier. 1778 kam er mit Karriereplänen nach Paris, wo er als Redaktor der «Gazette de la Santé» und daneben auch in Irrenhäusern arbeitete. Nach der Leitung des Spital Bicêtre wird er 1795 Direktor der Salpetrière. Er verändert die Spitalorganisation und «Befreit die Kranken von ihren Ketten». «This classic book located the origin of mental diesease in pathological changes in the brain and gave great impetus to the humanitarian treatment of the insane» (HOH). – Vortitel mit schwachem Leimschatten. Mit

Nr. 234

Pharmacopoea

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Besitzerstempel des «Cantons-Physicus Dr. Kott-mann, Solothurn» auf dem fliegenden vorderen Vor-satz. – Abgesehen von ganz wenigen kleinen Stock-flecken sauberes Exemplar in gutem, sehr frischem Einband. So schön selten.

239 Piorry, P(ierre)-A(dolphe): De la percussion médiate et des signes obtenus a l’aide de ce nouveau moyen d’exploration dans les mala-dies des organes thoraciques et abdominaux. Paris, Chaudé et Baillière, 1828. 8°. X, 336 S. Mit 2 gef. Tafeln. Pappband der Zeit mit Kleis-terpapierbezug und handschr. Rückenschild. (35016A) CHF 350.–Hirsch IV, 573. – Garrison-Morton 2675. – Norman 1709. – Waller 7457. – Wellcome IV, 391. – Erste Ausgabe. Pierre Adolphe Piorry (1794–1870), stu-dierte und arbeitete vor allem in Paris. Er bekam 1840 den Lehrstuhl für innere Pathologie an der Pariser Fakultät und später an der Charité. «Bald nachdem Laënnec seine Lehre von der Auscultation veröffentlicht hatte, machte Piorry seine berühmte Erfindung des Plessimeters» (Hirsch).

240 Platner, Johann Zacharias: Gründliche Ein-leitung in die Chirurgie, oder kurze Anweisung, alle Krankheiten so denen Chirurgis vorkom-men, theils mit innerlichen und äusserlichen Medicamenten, theils durch Operationen zu curiren. Zwey Theile mit Kupfertafeln und einem Anhange einiger zusammengesetzten Arzney-mittel. 2 Bände. Leipzig, in der Caspar Fritschi-schen Handlung. 1757. 8°. 8 n.n. Bl., 647 S., 3 n.n. Bl.; 530 S., 11 n.n. Bl. Register. Mit 6 mehr-fach gefalteten Tafeln. Lederbände der Zeit mit roten und grünen goldgeprägten Rückenschil-dern und reicher floraler Rückenvergoldung. (35104D) CHF 1000.–Blake 355. – Hirsch-H IV, 627. – HOH 824 (für latei-nische Ausgabe). – Titelauflage der ersten deutschen Ausgabe, erschienen 1748–1749, nach dem Tode des Verfassers herausgegeben und aus dem Latei-nischen übersetzt von Johann Benjamin Böhmer. – Platner (1694–1747) war seit 1724 Professor in Leipzig. In seinem Hauptwerk beschreibt er als einer der Ersten die Tuberkulose. Die Tafeln mit ortho-pädischen Geräten. – Durchschossenes Exemplar, deshalb in 2 Bände gebunden. Ca. 1/5 der einge-bundenen Seiten mit Kommentaren in deutscher Kur-rentschrift. – Mit altem Besitzerstempel des «Can-tons-Physicus Dr. Kottmann, Solothurn». Ob er auch der Verfasser der Anmerkungen ist, lässt sich leider nicht nachweisen. – Einbände leicht berieben. – Sehr sauberes Exemplar in dekorativen Einbänden.

241 Platter, Felix: Observationum in hominis affec-tibus plerisg, corporis & animo, functionum, lesione, dolore, alia vemolestia & vitio incom-mondantibus. Libri tres. Ad praxeos illius tracta-tus tres, quorum primus functionum laesiones,

secundus dolores, tertius, vitia continent, accommodati … 3 in 1 Band. Basel, König, Waldkirch, 1614. 8°. 24 n.n. Bl., 845 S. Perga-mentband der Zeit mit handschr. Rückentitel. (35042A) CHF 1200.–VD17 23:294241C. – Krivatsy 9073. – Garrison & Morton 3709. – Norman 1716. – Hirsch IV, 585f. – Erste Ausgabe. Dieses im Todesjahr von Felix Plat-ter (1536–1614) erschienene Werk mit zahlreichen Krankengeschichten, «die auch auf die familiäre und soziale Umwelt der Patienten eingehen» (e-HLS). Platter studierte Medizin in Montpellier, war ab 1571 Professor für praktische Medizin und Stadtarzt von Basel. «P. war ein vielseitiger, selbstständig denken-der Arzt und stellte, ganz im Sinne der Renaissance, seine eigenen Beobachtungen über das Bücher-wissen» (e.-HLS). – Papier durchgehend etwas gebräunt. Pergament fleckig und etwas verzogen. Schliessbänder ausgerissen.

242 Porzio, Lucantonio: Erasistratus sive de san-guini missione a L. A. P. Rom, Angeli Bernabo, 1682. 8°. 8 n.n. Bl., 368 S. Lederband der Zeit mit goldgeprägtem Rückenschild und floraler Rückenvergoldung. (30235D) CHF 1600.–

Nr. 241

Platter

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Waller 7581. – Hirsch IV, 614. – Erste Ausgabe. – «Er war Chemiatriker und ist in der Geschichte der Medicin rühmlich bekannt durch seine heftige Gegnerschaft gegen den Aderlass, den er in einer vortrefflichen in Dialogform gehaltenen Schrift, als eine ebenso überflüssige wie schädliche Massre-gel bekämpfte». (Hirsch). Porzio (1639–1723) wurde 1670 Professor der Anatomie in Rom und 1687 an der Universität von Neapel. – In seinen Dialogen lässt Porzio Erasistratus (304–250 v.Chr.) – Galen (131–201) – Jean Baptiste van Helmont (1577–1644) – Thomas Willis (1621–1675) auftreten. – Papier etwas gebräunt und wasserrandig. Vorsätze mit star-ken Leimschatten. Einband beschabt. Mit kleiner Wurmspur am Rücken.

243 Posner, L(ouis): Handbuch der klinischen Arzneimittellehre. Berlin, August Hirschwald, 1866. Gr.-8°. XX, 799 S. Halblederband der Zeit mit verblasster Rückenvergoldung. (35002A) CHF 60.–

Hirsch IV, 615. – Mit handschr. Besitzereintrag. Ein-band berieben und bestossen.

244 Poterie, Pierre de la: Opera omnia medica et chemica. Adjecta est doctissima dissertatio Petri Guissonii, de tribus principiis chemicis et nova recentiorum medendi methodo. Frankfurt, W.R. Stock, 1666. 8°. 6 n.n. Bl., 24, 752 S. 16 n.n. Bl. Pergamentband der Zeit mit handschrift-lichem Rückentitel. (30327D) CHF 750.–

Hirsch-H. IV, 664. – Ferguson II, 219. – Wellcome IV, 422 (für Ausgabe Bologna 1643). – Dritte Gesamt-ausgabe. Poterie war Anhänger von Paracelsus und Vertreter der Antimontheorie. – 2 Blatt mit Eckausriss ohne Textverlust. Seite 437–448 mit Brandloch am oberen Rand mit Textverlust. Durchgehend gebräunt.

245 Prochaska, Georg: Lehrsätze aus der Phy-siologie des Menschen zum Gebrauche seiner Vorlesungen. 2 Bände in 1 Band. Wien, bey Christian Friedrich Wappler 1797. 8°. 1 Bl., XIV, 258 S.; VI, 397 S., 1 S. Verbesserungen. Halb-lederband der Zeit mit goldgeprägtem rotem und grünem Rückenschild und floraler Rücken-vergoldung. (35078D) CHF 350.–

Wellcome 4, 441 (nur 2. Ausgabe von 1820). – Hirsch 4, 629. – Erste Ausgabe. – George Prochaska (1749–1820) war Schüler von de Haen und wurde 1791 Nachfolger von Joseph Barth als Anatom, Physiologe und Ophtalmologe. Seine umfangreiche anatomi-sche Sammlung wurde von der Regierung angekauft. «Er war ein Denker und erst lange nach seinem Tode lernte man verstehen, was er zur neuen Gestal-tung der Wissenschaft, mehr ahnend als feststellend und beweisend, vorgearbeitet hat» (Hirsch). – Das Titelblatt des ersten Bandes in 2 Druckvarianten vorhanden. – Kanten und Ecken stärker bestossen

und beschabt. Vorsatz mit altem Besitzerstempel des «Cantons-Physicus Dr. Kottmann, Solothurn». – Breitrandiges, meist fleckenloses Exemplar.

246 (Quesnay, François): Recherches critiques et historiques sur l’origine, sur les divers etats et sur les progrés de la chirurgie en France. Paris, Charales Osmont, 1744. 4°. 4 n.n. Bl., XXIV S., 535 (recte 648) S. Mit Titelvignette, 5 gestochenen Vignetten, 5 Lettrinen und 4 gestochenen Porträt-Tafeln. Pergament der Zeit. (40228D) CHF 1500.–

Barbier IV suppl., 19. – Blake 368. – Wellcome IV, 455. – Hirsch IV, 648. – Erste Ausgabe. Erschien gleichzeitig in einer Ausgabe in Oktav in 2 Bänden ohne die Porträts. Quesnay (1694–1774), heute in der Geschichte der politischen Oekonomie als Begründer des physiokratischen Systems bekannt, arbeitete ebenso erfolgreich als Chirurge und war Leibarzt von Louis XV. Barbier vermutet den Abbé Pierre François Guyot-Desfontaines und Antoine Louis als Mitverfasser. Im Auftrag von Ludwig XV. geschriebene Darstellung, in der Quesnay die Not-wendigkeit der Trennung der Barbiere von den Chir-urgen und deren Gleichsetzung mit den Medizinern, historisch begründete. In der Quartausgabe sehr selten. Aus der Bibliothek des Fürsten von Liech-tenstein mit dessen Exlibris auf dem Innendeckel. Sehr breitrandiges fleckenloses Exemplar. Einband an den Deckeln mit kleinen Wurmspuren.

Nr. 246

Quesnay

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247 Raimann, Johann Nepomuk: Handbuch der speciellen medicinischen Pathologie und Thera-pie für seine Vorlesungen bearbeitet. 2 Bände. Wien, In der Camesina’schen Buchhandlung 1816–1817. 8°. XII S., 1 Bl., 511 S., 1 S. Verbes-serungen; XII S., 539 S., 1 S. Verbesserungen. Graue Pappbände der Zeit mit handschriftlichen Rückenschildern. (35079D) CHF 150.–Hirsch 4, 662. – Erste Ausgabe. – Das Werk wurde mehrfach neu aufgelegt. – Ecken bestossesn. Vor-sätze mit Eckausrissen und radiertem Besitzvermerk auf den Innendeckeln.

248 Ranchin, François: Opuscula medica. Utili, iocundaque rerum varietate referta … cura & studio Henrici Gras. Lyon, P. Ravaud, 1627. Kl.-4°. 11 n.n. Bl., 731 S., 16 n.n. Bl. Mit Holz-schnitt-Titelvignette. Pergamentband der Zeit. (40338D) CHF 800.–Hirsch-H. IV, 718. – Krivatsy 9376 (inkomplett). – Erste Ausgabe. – Enthält «Patholgiae universalis». – «Tractatus de morbis puerorum». – «Tractatus de morbsi virginum». – «Tractatus de morbis senum». – Ranchin (ca. 1565–1641) war Consul in Montpel-lier während des Pestzuges von 1629 und 1630. Er hat mit seinem privaten Vermögen das anatomische Theater, das G. Rondelet bauen liess, restauriert. – Titel gebräunt. Die ersten 50 Blatt mit Wasserrand. Ohne den fliegenden vorderen Vorsatz. Seite 557/8 am oberen Rand mit alt angesetztem Papierstreifen, dadurch ca. 2 Zeilen Textverlust.

249 Recklinghausen, Friedrich Daniel von: Die fibröse oder deformirende Ostitis, die Osteo-malacie und die osteoplastische Carcinose in ihren gegenseitigen Beziehungen. (Berlin, G. Reimer 1891). Folio. Titel, 89 S. und 5 (4 farbige) lithographierte Tafeln. Halbleinwand-band mit goldgeprägtem Rückentitel um 1920. (90034D) CHF 500.–«Separatabdruck aus der Rud. Virchow zum 13. October 1891 gewidmeten ‹Festschrift der Assis-tenten.» – Garrison-Morton 4358. – Sehr seltener Einzeldruck, wie meist in kleinster Auflage herge-stellt. – Einer der wichtigsten Texte zur Patholo-gie der Knochen, die Neurofibromatosis, oder Recklingshausen›s Disease. – Aus dem Besitz des Berner Pathologen Carl Wegelin mit Blindstempel auf dem Vorsatz. – Die Tafeln mit schwachem Was-serrand am Aussenrand.

250 Reich, Eduard: Ueber die Entartung des Men-schen ihre Ursachen und Verhütung. Erlan-gen, Ferdinand Enke, 1868. Gr.-8°. VIII, 530 S. Halblederband der Zeit mit Rückenvergoldung. (35001A) CHF 80.–Hirsch IV, 691 (für den Verfasser). – Erste Ausgabe. – Papier durchgehend zu Beginn stärker stockfleckig. Einband berieben und bestossen.

251 Reil, Johann Christian: Ueber die Erkennt-niss und Kur der Fieber. Band 1: Allgemeine Fieberlehre. Zweyte Auflage. Band 2: Beson-dere Fieberlehre. Gefässfieber, Wechselfieber, Sauaderfieber und die Entzündungen. Band 3: Besondere Fieberlehre. Blutflüsse und kranke Ab- und Aussonderungen. Band 4: Besondere Fieberlehre. Fieberhafte Nervenkrankheiten. 4 Bände. Wien, Mit v. Ghelenschen Schriften. 1800–1802. 8°. XL, 584 S.; XXVI, 534 S.; XXIV, 496 S.; 8 n.n. Bl., 528 S. Sehr schöne Halble-derbände der Zeit mit je zwei roten und grünen goldgeprägten Rückenschildern und etwas Rückenvergoldung. (35084D) CHF 400.–

«Auserlesene Medizinische Bibliothek. Oder Samm-lung der neuesten und besten Werke in der Heil-kunde, und den damit verwandten Wissenschaften. 13., 14., 21., 29. Teil». – Hirsch 4,694. – Alle Bände in der Wiener Nachdruckausgabe. Erschien in Halle. – Ohne den erst 1815 erschienenen 5. Band. Reil war einer der wichtigsten Vertreter des Vitalismus in Deutschland und ein früher Förderer der Psychiatrie, die er im vorliegenden 4. Band beschreibt und damit einiges aus seinem 1803 erschienenen Hauptwerk «Rhapsodieen über die Anwendung der psychischen Curmethode auf Geisteszerrüttung» vorweg nahm. – Vereinzelt leicht stockfleckig. – Dekorativ gebunde-nes Exemplar mit Besitzerstempel des «Cantonsphy-sicus Dr. Kottmann, Solothurn» auf den Vorsätzen.

252 Reuss, Christian Friedrich: Dispensatorium universale seu lexicon chemico-pharmaceu-ticum. Editio secunda. 2 Bände. Strassburg, Koenig, 1791. 8°. XXXII, 1504 S. Halblederbände der Zeit mit verblasster Rückenvergoldung und Rückenschild. (35014A) CHF 200.–

Hirsch IV, 714. – Zweite Ausgabe, erschien erstmals 1786. Christian Friedrich Reuss (1745–1813) wurde in Kopenhagen geboren und studierte Medizin in Tübingen. – Vorsätze mit Besitzerstempel. Einbände berieben und bestossen.

253 Richter, August Gottlieb: Abhandlung von den Brüchen. 2 in 1 Band. Göttingen, Johann Christian Dieterich, 1787–1779. 8°. 8 n.n. Bl., 463 S.; 2 n.n. Bl., 234 S. Mit 6 gestochenen, gefalteten Tafeln. Dunkelgrüner Pappband der Zeit mit rotem goldgeprägtem Rückenschild und Rückenvergoldung. (30029D) CHF 1500.–

Garrison-M. 3578. – HOH 1043 «This work on hernia is still considered a classic contribution because of its comprehensiveness clear description of symptoms, and practical directions». – Hauptwerk Richters. Die Tafeln mit Darstellungen von chirurgischen Instru-menten. – Vorsatz mit Eckausschnitt und kleinem Besitzerstempel «Karl S. Haegler ‹Docent für Chirur-gie› Basel». Einband berieben und leicht bestossen. Ein Blatt mit Randanriss.

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254 Richter, August Gottlieb: Anfangsgründe der Wundarzneykunst. 7 Bände. Wien, Johann Thomas Trattner, 1787–1804. 4°. Über 3330 S. Mit 44 gestochenen, gefalteten Tafeln. Halb-lederbände der Zeit mit 2 verschiedenfarbigen Rückenschildern und etwas Rückenvergoldung. (30027D) CHF 2000.–

Hirsch-H. IV, 800. – Blake 381. – Vgl. Wellcome IV, 523 (für Ausgabe 1782–1804). – Wiener Aus-gabe, die gleichzeitig mit der Originalausgabe in Göttingen erschien. Richter «trat der in Deutschland stellenweise eingrissenen Operationsmanie mit Ent-schiedenheit entgegen und führte die Chirurgie zur Einfachheit zurück» (Hirsch-H.). – Papier wie stets leicht gebräunt. Vereinzelt schwach stockfleckig. Mit zeitgenössischen handschriftlichen Besitzvermerken auf den Vorsätzen. Uniform gebundenes, wohlerhal-tenes Exemplar.

255 Ricord, Philippe: Traité pratique des maladies vénériennes ou recherches crititques et expé-rimentales sur l’inoculation appliquée a l’étude de ces maladies, suivies d’un résumé théra-peutique et d’un formulaire spécial. Paris, Rou-vier et Bouvier, 1838. Gr.-8°. 4 n.n. S., 808 S. Pappband der Zeit mit Kleisterpapierbezug und handschr. Rückenschild. (35032A) CHF 200.–

Garrison & Morton 2381, 5202. – Norman 1831. – Waller 7974. – HOH 1621. – Hirsch V, 22f. – Erste Ausgabe. – «Includes the description of ‹Ricord›s chancre’, the initial lesion in syphilis. Ricord re-demonstrated the specific character of syphilis and divided it into three stages, primary, secondary, and tertiary» (G&M). Philippe Ricord (1800–1889) in Bal-timore geboren, studierte unter Dupuytren Medizin in Paris und war ab 1931 Chefchirurge am Hôpital du Midi, wo «er sich einen Weltruhm als erste Autorität auf dem Gebiete der Syphilis erworb» (Hirsch). Er beschrieb als Erster die Syphilis und die Gonorrhoe als zwei verschiedene Krankheiten. – Mit altem hand-schr. Namenszug «Dr. J. Kottmann» auf dem Vor-satz. – Durchgehend stockfleckig. Einband berieben und bestossen.

256 Riecke, Victor Adolf von: Die neuern Arz-neimittel; ihre physischen und chemischen Eigenschaften Betreibungsweise, Wirkung auf den gesunden und kranken Organismus und therapeutische Benützung. Nebst einer Aus-wahl von Arzneiformeln. Stuttgart, Hoffmann, 1837. 8°. X, 477 S. Pappband der Zeit mit Buntpapierbezug und handschr. Rückenschild. (35013A) CHF 80.–

Hirsch V, 24. – Erste Ausgabe. – Victor Adolf von Riecke (1805–1887) studierte Medizin in Stuttgart und war neben seiner medizinischen Tätigkeit ein fleissiger Schriftsteller. – Mit handschr. Namenszug auf dem Vorsatz. Durchgehend gebräunt und stock-fleckig. Einband berieben und bestossen.

257 Riolan, Jean (der Jüngere): Encheiridium anatomicum et pathologicum in quo Ex natu-rali constituione partium, recessus a naturali statu demonstratur, ad usum Theatri Anatomici adornatum. Leiden, Adrian Wyngarden 1649. 8°. 10 n.n. Bl., 410 S., 1 w. Bl., S. 417–471, 12 n.n. Bl. Index und Hinweis an den Buchbin-der, 24 n.n. Bl. Erklärungen zu den Tafeln. Mit gestochenem Titel und 24 mehrfach gefalteten gestochenen Tafeln. Pergamentband der Zeit. (35125D) CHF 1500.–

Krivatsy 9667. – Wellcome 4, 530. – Waller 7997. – Zweite Ausgabe nach der Pariser Ausgabe von 1648. – Schönes Exemplar des anatomischen Hauptwer-kes. Jean Riolan (1580–1657) war der führende Pariser Anatom seiner Generation, in der gleichen Zeit wie sein Konkurrent William Harvey, dessen «De motu cordis & sanguinis in animalibus anato-mica exercitatio» 1639 erschien. Riolan wurde der schärfste Kritiker von Harveys Kreislauftheorie des Blutes und seiner Theorie über die Funktion der Leber. Jean Riolan war auch Leibarzt von Maria de Medici. – Der schöne gestochene Titel zeigt die 5 grossen Vorbilder Riolans: Sein Vater gleichen Namens umgeben von Johann Vesling, A. Valcob, Guy Patin und A. Kyper bei der Sektion einer schö-nen Leiche. – Einband fleckig. Vereinzelt wenige Fle-cken, sonst innen ausnehmend sauberes Exemplar.

258 Riolan, Jean: Opera cum physica, tum medica, Authoris postrema manu exarata et exornata: quibus physicam ac universam medicinam fide-liter & accurate descripsit, atque illustravit. Cui accessit anatomia Joannis Riolani filii. Frank-furt, Zacharias Plathenius, 1611. Folio. 8 n.n. Bl., 567 S., 15 n.n. S. Index, 1 weisses Bl. Mit einem Holzschnittporträt verso von Blatt zwei und einer Titelholzschnitt-Vignette. Flexibler Pergamentband der Zeit mit handschriftlichem Rückentitel. (40476D) CHF 2500.–

Krivatsy 9641. – Erste (?) Werkausgabe, heraus-gegeben von Riolans Sohn gleichen Namens. Laut Krivatsy ein Nachdruck einer von uns nicht nach-weisbaren Pariser Ausgabe von 1610, jedoch mit einem Index durch den Frankfurter Verleger. Das Buch vereinigt alle anatomischen Schriften die Riolan gegen die Theorien von Harvey verfasste. Riolan (1538–1605) verhalf dadurch den Theorien Harveys ungewollt zu einer frühen Verbreitung. – Mit hand-schriftlichem Besitzvermerk auf dem Titel. Papier durchgehend stark gebräunt. – Selten.

259 Ritgen, Ferdinand August: Die Anzeigen der mechanischen Hülfen bei Entbindungen, nebst einiger, in neuerer Zeit empfohlenen geburts-hülflichen Operationen und einer verbesserten Geburtszange. Giessen, Georg Friedrich Heyer, 1820. 8°. XXIV, 470 S., 1 n.n. Bl. Verbesserun-gen. Mit einer gefalteten Kupfertafel. Pappband

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der Zeit mit rotem, goldgeprägtem Rücken-schild. (40350D) CHF 1200.–

Hirsch-H. IV, 825. – Waller 8005. – Erste Ausgabe. – Ritgen (1787–1867) wurde nach seinem Studium in Giessen erster Direktor der Entbindungsanstalt. Förderte die Hebammenausbildung und schrieb mehrere Lehrbücher zur Geburtshilfe. Der Ritgen Handgriff oder Hinterdammgriff wurde von ihm im vorliegenden Werk erstmals beschrieben. – Papier leicht gebräunt. Titel gestempelt. Exlibris auf Innen-deckel. Einband schwach beschabt. – Selten.

260 Rivière, Lazare: Observationes medicae & curationes insignes. Quibus accesse-runt observationes ab aliis communicatae. Paris Seb. Piquet, 1646. 8°. 12 n.n. S., 253 S., 110 S., 2 n.n. S. Pergamentband der Zeit. (35033A) CHF 400.–

Hirsch V, 42. – Waller 8009. – Erste Ausgabe. Lazare Rivière (1589–1655) studierte und promovierte in Montpellier. 1622 übernahm er daselbst den Lehr-stuhl und führte die spagirische Heilmethode ein. – Mit Besitzerstempel «Dr. Kottmann» auf dem Vor-satz. Durchgehend etwas stockfleckig. Pergament-band leicht verzogen und fleckig.

261 (Rösch, Karl): Beobachtungen über den Cre-tinismus. Eine Zeitschrift herausgegeben von den Aerzten der Heilanstalt Mariaberg. (Hefte 2 und 3 mit abweichendem Untertitel: Eine Zeit-schrift in Verbindung mit mehreren Aerzten und Vorstehern von Heilanstalten für schwachsin-nige Kinder. 1.–3. Heft (mehr nicht erschienen) in 1 Band. Tübingen, In Commission der H. Laupp’schen Buchhandlung. 1850–1852. 4°. IV, 101 S., 1 S. Verbesserungen und 2 lithogra-phierte Tafeln; IV, 1 S. Inhalt, 100 S.; X, 150 S. Halbleinwandband der Zeit mit goldgeprägtem Rückentitel. (90030D) CHF 600.–

Sehr seltene komplette Folge der hauptsächlich von Karl Rösch verfassten Zeitschrift. – Karl Rösch (1807–1866) wurde 1850 wegen angeblicher revo-lutionärer Umtriebe als Oberamtsarzt nach Gaildorf versetzt. Er gründete 1847 die Mariaberger Heime im Landkreis Sigmaringen. Aus wirtschaftlicher Not, seine Familie hatte 9 Kinder, wanderte er 1853 nach Amerika aus. – Mit weiteren Beiträgen von Fried-rich Betz, Ignaz Paul Troxler (dem auch das 3. Heft gewidmet ist), Meyer-Ahrens Zürich u.a. – Deckel leicht berieben. Vereinzelt schwach stockfleckig. – Selten.

Nr. 258

Riolan

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262 Röschlaub, Andreas: Lehrbuch der Nosolo-gie. Zu seinen Vorlesungen entworfen. 2 Abtei-lungen in 2 Bänden. Bamberg und Würzburg, im Verlag bei Tobias Göbhardt’s sel. Wittwe. 1801. 8°. XIV S., 1 Bl., 304 S.; S. 305–502, 4 n.n. Bl. Inhalt, 1 S. Verbesserungen. Schöne Halblederbände der Zeit mit roten und grünen Rückenschildern und wenig Rückenvergoldung. (35099D) CHF 300.–

Hirsch 5, 58. – Erste Ausgabe. – Röschlaub (1768–1835) war, zusammen mit Weikard, einer der gröss-ten Befürworter des Brownismus in Deutschland. «Der grosse Beifall, dessen sich die Erregungsthe-orie seitens der deutschen Aerzte anfangs erfreut hatte, war nicht von langer Dauer, und zwar wurde den Gegnern Röschlaubs, welche sich vorzugsweise aus der Reihe der Anhänger vitalistischer Theorien recrutierten, um so leichter, die Einseitigkeiten, Will-kürlichkeiten und Irrthümer des Systems aufzude-cken und zu bekämpfen, als ihm selbst trotz des Fanatismus, mit welchem er seine Ansichten vortrug, die Ueberzeugstreue fehlte, so dass er sich in zahl-reiche Widersprüche verfing und schliesslich seine Principien discreditierte.» Seine Krankheitslehre, die er 1807–1810 nochmals erweitert herausgab, ist ein Dokument des Scheiterns einer Idee. – Titel mässig, sonst leicht gebräunt. Vorsätze mit Besitzerstempel des «Cantons Physicus Dr. Kottmann, Solothurn». – Wohlerhaltene Bände.

263 Röschlaub, Andreas: Über Medizin ihr Ver-hältnis zur Chirurgie nebst Materialien zu einem Entwurfe der Polizei der Medizin. Frank-furt am Main, Andreäische Buchhandlung,

1802. 8°. XVIII, 316 S. Halblederband der Zeit mit Rückenvergoldung und Rückenschild. (35052A) CHF 180.–Vgl. Hirsch V, 58 (für den Verfasser). – Andreas Röschlaub (1768–1835) war Professor für Pathologie in Bamberg, Landshut und München. – Mit Besitzer-stempel «Dr. Kottmann» auf dem Vorsatz. Zu Beginn und am Schluss stärker sonst nur wenig stockfleckig. Einband berieben.

264 Röschlaub, Andreas: Untersuchungen über Pathogenie oder Einleitung in die medizinische Theorie. 3 Bände. Frankfurt am Main, Andreäi-sche Buchhandlung, 1798–1800. 8°. XXXII, 349 S.; XXXX, 664 S.; XL, 528 S. Halblederbände der Zeit mit Rückenverg. und Rückensch. (35061A) CHF 300.–Hirsch V, 58. – Blake 386. – Erste Ausgabe. – And-reas Röschlaub (1768–1835) war Professor für Pathologie in Bamberg, Landshut und München. «R. ist der Begründer des unter dem Namen der ‹Erre-gungstheorie› bekannten, auf den Grundsätzen des Brownianismus beruhenden Systems der Medicin» (Hirsch), u.a. in vorliegendem Werk beschrieben. – Mit Besitzerstempel «Dr. Kottmann» auf den Vorsät-zen. Einbände berieben.

265 Rokitansky, Karl: Über einige der wichtigsten Krankheiten der Arterien. Wien, Aus der k.-k. Hof- und Staatsdruckerei 1852. Folio. Titel, 72 S. Text und 23 (5 farbigen) lithographier-ten Tafeln nach Nicol. Zehner. Halbleinwand-band mit goldgeprägtem Rückentitel um 1920. (90033D) CHF 1000.–

Nr. 266

Rolfinck

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«Separatdruck aus dem IV. Bande der Denkschrif-ten der math.-naturwiss. Classe der Kaiserlichen Akad. der Wissenschaften.» – Garrison-Morton 2904 «one of R. best work». – Bedeutende Arbeit zur Erkrankung der Arterien. – Rokitansky (1804–1878) war einer der grössten Pathologen des 19. Jahrhun-derts. Mit der Gründung der Jüngeren oder Zweiten Wiener Medizinischen Schule leitete der Pathologe gemeinsam mit dem Internisten Josef von Škoda und dem Dermatologen Ferdinand von Hebra einen Paradigmenwechsel ein, der die naturphilosophisch orientierte Medizin hin zur modernen, naturwissen-schaftlich orientierten Medizin führte. Mit der Spezia-lisierung der Medizin, verbunden mit der Entwicklung neuer Disziplinen, erreichten «Wiener Mediziner» Weltruf. – Aus dem Besitz des Berner Pathologen Carl Wegelin mit dessen Blindstempel auf dem Titel. – Titel gebräunt. Tafeln vereinzelt stärker stockfle-ckig. Text sauber.

266 Rolfinck, Werner: Epitome methodi cognos-cendi & curandi particulares corporis aggec-tus, secundum ordinem Abubetri Thazae ad Regem Mansorem libro nono, Hippocraticis, Paracelsicis & Harveanis principiis illustrate & recognitae. Philiatrorum in gratiam adornata, & editione bâc secundâ. Triplici indice locup-letata, cum novâ praefatione & reccensione (von) Georg Wolfgang Wedel. Erfurt, Joh. Birck-ner, 1675. Kl.-4°. 9 n.n. Bl., 396 S., 8 n.n. Bl. Mit 1 gest. Portrait. Pergamentband der Zeit. (35036A) CHF 500.–

VD17 12:165370N. – Nach der Ausgabe von 1655 herausgegeben von Georg Wolfgang Wedel (1645–1721). Werner Rolfinck (1599–1673) studierte in Wit-tenberg, promovierte 1625 in Padua, kehrte 1628 nach Wittenberg zurück, wo ab 1629 Professor für Anatomie und ein Jahr später zudem der Chirurige und Botanik war. «Er entfaltete als akad. Lehrer eine ausserordentlich rege Tätigkeit und wusste den anat. Unterricht so fesselnd zu gestalten, dass er, wie bekannt, alljährlich an den Weimarischen Hof beschieden wurde, um in Gegenwart benachbarter Fürsten und Herren, unter mehrtägigen Festlichkei-ten, eine Leiche zu zergliedern» (Hirsch). – Papier zum Teil gebräunt. Über 200 Seiten mit kleiner Mäu-sefrassstelle im untern Rand. Pergamentband etwas fleckig.

267 Roose, Theodor Georg August (Herausge-ber): Taschenbuch für gerichtliche Ärzte und Wundärzte bei gesetzmässigen Leichenöff-nungen. Zweite, verbesserte Auflage. Bremen, bei Friedrich Wilmans, 1801. 8°. Titel, 4 n.n. Bl., S. 3–216, 2 Bl. Inhalt und Anzeigen. Halb-lederband der Zeit mit hellrotem und schwar-zem goldgeprägtem Rückenschild und wenig Rückenvergoldung. (35102D) CHF 120.–

Hirsch 5, 78. – Erschien erstmals 1800 und wurde mehrfach aufgelegt. – Mit gedruckter Widmung für Karl Himly. Auf leicht bläulichem Papier. – Einband etwas berieben und fleckig. – Sauberes Exemplar.

268 Rosen von Rosenstein, Nils: Anweisung zur Kenntniss und Kur der Kinderkrankheiten aus dem Schwedischen übersetzt und mit Anmer-kungen erläutert von J. Andreas Murray. Neu-este Auflage. Wien, Trattner 1787. 8°. 652 S., 1 Bl. Inhalt, 7 n.n. Bl. Register. Brauner Papp-band der Zeit mit Kleisterpapierbezügen und goldgeprägtem bordeauxrotem Rückenschild. (35071D) CHF 280.–Blake 387. – Hirsch-H. V, 878. – Garrison-Morton 6323 (für die schwedische Erstausgabe von 1764). – Häufig aufgelegtes Hauptwerk des berühmtesten schwedischen Arztes des 18. Jahrhunderts. Rosen-stein begründete die Pädiatrie als wissenschaftliches Spezialgebiet. – Titelblatt mit Knitterspuren. Papier leicht fleckig. Vorsatz mit zeitgenössischem Besit-zerstempel des «Canton. Physicus Dr. Kottmann, Solothurn».

269 Rust, Johann Nepomuk (Hrsg.): Theore-tisch-praktisches Handbuch der Chirurgie, mit Einschluss der syphilitischen und Augen-Krankheiten. Unter Mitwirkung eines Vereins von Aerzten und Wundärzten herausgegeben. 17 Bände + 1 Registerband. Berlin und Wien, T.C.F. Enslin und Carl Gerold, 1830–1836. 8°. Mit lithographiertem Porträt des Herausge-bers. Pappbände der Zeit mit handschriftlichen Rückentiteln. (30097D) CHF 2700.–Wellcome IV, 594. – Waller 8334 (ohne den Register-band). – Hirsch-H. IV, 931 (nennt irrig 19 Bände). – Einzige Auflage des ersten historisch ausgerichteten Wörterbuchs der Chirurgie. Unter den Mitarbeitern ist vor allem Johann Friedrich Dieffenbach hervor-zuheben, von dem 32 Beiträge, darunter «Chirurgia curtorum», stammen. – Durchwegs sauberes, wohl-erhaltenes Exemplar.

270 Ryff, Walter Hermann: Grosz Chirurgei / oder volkommene Wundartznei. Chirurgischen Handtwirckung eygentlicher Bericht / und Inhalt alles so der Wundartznei angehörig. Mit künst-licher Fürmalung / klarer Beschreibung unnd Anzeyg vilfaltiger nutzbarkeit unnd gebrauchs / aller hierzu dienlicher unnd gebreuchlicher Instrument oder Ferrament. Deren gestalt vor-mals im Truck nit aussgangen. – (Angebunden:) Ders.: Letzte Theyl der grossen Teutschen Chirurgei / oder vollkommenen Wundartznei. Rechte / warhaffte / eygentliche underschey-dung / und gründtliche Cur allerhandt eusser-licher Geschwulst / Apostem / Bläterlin / und mancherley Geschwellen des gantzen Leibs … Vormals im Truck nicht aussgangen. 2 Teile

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in einem Band. Frankfurt a.M., Christian Ege-nolff Erben, 1559–1562. 4°. (I:) 4 n.n. Bl., 4 n.n. Bl. Register, CLXXXVII Bl., 1 weisses Bl. Mit Titelholzschnitt in Rot und Schwarz, 145 Textholzschitten; (II:) 4 n.n. Bl., CXVII Bl. Mit Titelholzschnitt und 30 Textholzschnitten. Per-gament der Zeit. (40178D) CHF 10 000.–

Waller 8347. – Wellcome I, 5677. – Durling 4016 (für die erste Ausgabe Frankfurt 1545). – Erste voll-ständige Ausgabe. Der erste Teil erschien 1545 zum ersten Mal. In der Vorrede zum zweiten Teil berichtet der Verleger Egenolff, dass Ryff «diesen Theyl … nach seinem Absterben hinderlassen / und nachdem des von vilen / dieser kunst erfarnen / wirdig geacht worden / zu publicieren und in Truck zuuordnen … haben wir dich dises nützlichen Buchs / dieweil es uns zuhanden kommen / nicht wöllen berauben … (Vorwort zum zweiten Teil). Gurlt, in «Geschichte der Chirurgie S. 42 ff» geht davon aus, dass Ryffs «grosze Chirurgei» eine eigentliche Bearbeitung von Gerssdorfs «Feldtbuch der Wundartzney» ist, die Ryff mit Übersetzungen aus anderen Werken seiner Zeit, wie von Tagault anreicherte. Gurlt nennt das Werk planlos und unvollständig, weist aber darauf hin, dass Ryff durch seinen Tode das Buch nicht voll-enden konnte. «Nichts destoweniger ist die grosse Chirurgie als zu den ältesten deutschen Schriften der Chirurgie gehörig, von Wert» (Gurlt). Der eindrück-liche Titelholzschnitt in Rot und Schwarz gedruckt mit der Darstellung einer Unterschenkel-Amputation

in Gegenwart eines Geistlichen. Die anatomischen Holzschnitte stammen aus der «Anatomia mundini» von Johannes Dryander. Die Holzschnitte mit den Instrumenten sind verkleinerte Nachschnitte aus dem Buch von Gerssdorf. – Mit handschriftlichen Besitz-vermerken auf dem Innendeckel und auf dem letz-ten weissen Blatt des ersten Teils u.a. eines «Hans Bärger Barbieres Sohn des Meister Jakob Bärger zu Unterhallau 1729». Durchgehend gebräunt, zum Teil stockfleckig. Mit durchgehendem gegen Ende stärker werdendem Wasserrand im unteren Drittel. Titelblatt alt hinterlegt. Titel, Vorsätze und im Schnitt mit alter Blutspur. Die letzten 40 Blatt am unteren Rand teil-weise mit alten Papierergänzungen, dadurch wieder-holt Textverluste, meist auf der untersten Zeile, bei fünf Blättern jedoch auch weiter in den Text reichend. Einband fleckig. Im Ganzen ein ordentliches Arbeits-exemplar. – Résumé: First complet edition. The first part first published 1545. With title woodcut and 30 text woodcuts. Contemporary vellum (stained). Water stained. Over 40 pages at lower edge with paper losses. Partly repaired and with text losses.

271 Saint-Yves, Charles: Tractat von denen Kranckheiten der Augen, in welchem die dazu dienliche Hülffs-Mittel wie auch die chirurgi-schen Operationes, so zu derselben Genesung erforderlich sind, gründlich gezeiget werden; Alles mit neuen Erfindungen über die Structur des Auges versehen, welche das unmittelbare Werckzeug des Gesichts beweisen. Aus dem Frantzösischen ins Deutsche übersetzt von Joh(ann) Alexander Mischel. Berlin, Joh(ann) Andreas Rüdiger, (1730). 8°. 8 n.n. Bl., 350 S., 10 n.n. Bl. Index. Roter Halblederband der Zeit mit Rückenschild. (40498D) CHF 850.–Blake 398. – Vgl. Garrison-M. 5827 (für die erste Ausgabe Paris 1722). – Erste und einzige deutsche Ausgabe. Hauptwerk des wichtigsten französischen Ophathalmologen des frühen 18. Jahrhunderts (1667–1736). – Papier durchgehend stockfleckig. Zu Beginn mit Wasserrand. Mit handschriftlichem Besitzvermerk auf dem Vorsatz. Einband fleckig, berieben und beschabt.

272 Sammelband mit 4 medizinischen Schriften. 1730–1753. Klein-8°. Halblederband der Zeit mit hellrotem goldgeprägtem Rückenschild. (35152D) CHF 600.–I: Hygiander (Pseudonym): Allgemeine und beson-dere Regeln von dem Urin unbetrüglich zu urtheilen, allen Liebhabern des heylsamen Artzney-Kunst zu desto glücklicher Curirung des Krancken. Nürnberg, Bey Joh. Adam Stein und Gabr. Nic. Raspe 1744. 6 n.n. Bl., 52 S. mit einem gestochenen Frontispiz (Uringlas). – Blake 227. – Dritte Ausgabe nach 1720 und 1731. Das Werk wurde auch im 20. Jahrhundert nachgedruckt.II: Stahl, George Ernst: Gründliche Untersuchung der Kranckheiten, Welche bey einem jeglichen Alter des Menschen fürnemlich vorzukommen pflegen. Aus

Nr. 270

Ryff

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dem Lateinischen übersetzt. Leipzig, Bey Caspar Jacob Eysseln, 1730. 80 S. – Nicht bei Blake. – Titelauflage der Ausgabe von 1718.

III: Pietsch, Johann Gottfried: Erklärte Ursachen und Cur von den Ohnmachten und Convulsionen vornehmlich aber der eigentlichen Fallenden Sucht. Hamburg und Leipzig, verlegts Grund und Holle. 1753. 108 S. – Blake 352. – Mit gedruckter Widmung und Anrede an Maupertius.

IV: Hundertmark, Heinrich Elias: Grundliche Abhand-lung einiger sehr grosser und bishero mehrentheils unheilbar gehaltener Krankheiten … Leipzig, bey Bernhard Christoph Breitkopf 1741. 2 n.n. Bl., 226 S., 5 n.n. Bl. – Nicht bei Blake. – Hirsch 3, 317. – Neuausgabe nach Heinrich Elias Hundertmarks Tode 1739, herausgegeben von seinem Sohn Karl Fried-rich Hundertmark. – Erschien 1712 unter dem Titel «Medicinischer Extract …» – Mit einem Nachdruck «Avertissement» auf der letzten Seite.

Einband berieben, Ecken schwach bestossen. Unteres Kapital angerissen. Durchgängig mässig gebräunt.

273 Sammelband von 4 medizinischen Werken. (I:) Rötenbeck, Johann und Horn, Caspar: Speculum scorbuticum. Oder eigentliche Beschreibung des Schorbocks in zweyen unter-schiedlichen Tractätlein verfasset. Nürnberg, Simon Halbmeier, 1633. 2 n.n. 112 S., 69 S. 1 S. Druckermarke. – (II:) Horst, Gregor: Büchlein von dem Schorbock / gemynem Vatterlandt zum besten Teutsch beschrieben. / Mit angehenck-tem Rath in Pest Zeiten. Auffs newe durchse-hen und vermehret. Giessen, Niklaus Hampel, 1615. 1 weisses Bl., 6 n.n. Bl., 196 S. – (III:) Hornung, Johann: Notwendiger chirurgischer Unterricht / wie man allerlei Brandtschäden / von Fewer / glühenden Eisen … samtliche curi-ren soll. Nürnberg, Simon Halbmayer, 1622. 144 S. Mit 3 Textholzschnitten. – (IV:) Horst, Jakob: Ein Büchlein: Von den Nachtwanderern / welche im schlaff umbgehen / die Wände und Dächer hinnan steigen / viel wunderbares Dings vorhaben / Was ihr Natur / Unterscheidt und Ursachen seyn / oder wie man die Gebrechen verhüten und gar abheissen könne. Vorhin in Latein geschrieben / Jetzo männigliche zu gut verdeutschet durch Jakob Horst den Jüngern. Hamburg, Georg Bartsch, 1636. 52 n.n. Bl. 8°. Pergamentband der Zeit mit Schliessbändern. (40302D) CHF 3000.–I: Krivatsy 9814. – STC R 898. – VD17 12:140411H. – Berichte von zwei Nürnberger Ärzten über ihre Erfahrungen mit dem Scorbut. Mit vielen Hinwei-sen zur richtigen Ernährung II: Wellcome I, 3310. – Hirsch-H. III, 304 (für lateinische Ausgabe). – VD17 23:279702B. – Krivatsy 6007. – Zweite Ausgabe nach 1611. Eine der wenigen in deutscher Sprache erschienenen Schriften. Mit einem Anhang Seite 133f

«Rath in Pestilentz Zeiten …» und einem «Tractätlein von dem Schurbauch» nach Johann Wier. III: Krivatsy 5999. – VD17 23:285164K. – Seltenes Anwendungs-buch zur Behandlung von Verbrennungen. Der Autor unterscheidet Verbrennungen nach drei verschiede-nen Stärkegraden und spricht von Verbrennungen ersten, zweiten und dritten Grades. Er gibt genaue und detaillierte Hinweise für Salben, Verbandmaterial und Diäten. Seiten 140–144 mit einem Anhang «Wie man das Setaceum, Herrn Fabritii Wundartzt zu Bern ohne Fewer und glühend Eysen gebrauchen soll», mit drei Holzschnitten. Inwieweit der vorliegende Text aus dem Werk von Wilhelm Fabri: Decombustioni-bus, Basel 1607, dem ersten Buch über Verbren-nungen übernommen wurde, überlassen wir den Spezialisten. – IV: Nicht im VD17, bei Wellcome und Krivatsy. – Hirsch III, 281. – Einzelausgabe. Erschien erstmals 1596 in einem Sammelband zusammen mit einem weiteren Text von Jakob Horst. Originelle Schrift zur Diagnose und Therapie des Somnambu-lismus. – Mit handschriftlichem Besitzvermerk von «Maria Katharina Freifrau von Haslang geborene von Fürstenberg 1670» auf dem Vorsatz. – Papier stellenweise gebräunt.

274 Dissertationen. – Sammelband von 8 Disser-tationen und 2 Einladungsschriften. Göttingen, 1750–1752. 8°. Halbpergamentband der Zeit (beschädigt). (608D) CHF 800.–

I: Segner, Johann Andreas (Praes.) u. Ilsermann, Joannes Guilielmus (Resp.): De colica saturnina metallurgorum. Göttingen, Georg Ludwig Schulze, (1752). 76 S.

Hirsch V, 344. Segner (1704–1777) wurde durch einige hervorragende Arbeiten auf dem Gebiete der Physik bekannt. Seine in der Medizin veröffentlichten Arbeiten bestehen wie die vorliegende nur aus klei-neren Dissertationen.

II: Haller, Albrecht von (Praes.) u. Hammerschmidt, Johann Andreas (Resp.): De uteris morbis (II). Göt-tingen, Georg Ludwig Schulze, 1753. 8 S.

Bibliogr. Haller 1056. Einladungsschrift zur Dr. med.-Promotion von Johann Andreas Hammerschmidt.

III: Ackermann, Johann Friedrich (Praes.) u. Feu-erlein, Georg Guil (Resp.): Praesagia medica ex praccordiis. Göttingen, Joh. Frieder. Hager, 1752. (4) 40 S.

Hirsch I, 46 für Ackermann (1726–1804, der nach Herausgabe vorliegender Diss. zum ord. Professor in Kiel ernannt wurde.

IV: Asch, Georg Thomas (Resp.) u. Haller Albrecht von (Praes.): De primo pare nervorum medullae spi-nalis. Göttingen, Offizien Vanderhoek, 1750. (5) Bl., 46 S., (10) Bl. Mit 3 gef. Kupfertafeln.

Hirsch I, 208. – Bibliogr. Haller 0989. Diese unter der Leitung Hallers, jedoch von Asch (1729–1807) selbständig verfasste Dissertation beschreibt, unter-stützt durch genaue Abbildungen, den Ursprung und Verlauf des ersten Cervicalnerven beim Menschen.

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V: Segner, Johann Andreas (Praes.) u. Asch, Georg Thomas (Resp.): Theoria machinae cuius-dam hydraulicae. Göttingen, Hager, 1750. (1) Bl., 24 S. Mit 1 kl. gef. Kupferstich.

Hirsch V, 344. Eine von Segners zahlreichen phy-sikalisch-mathematischen Hochschulschriften. Vor-liegende aus seinem Spezialgebiet der Hydraulik, wo er das (später nach ihm benannte) «Segnersche Wasserrad» beschreibt.

VI: Richter, Georg Gottlob (Praes.) u. Seip, Fran-ciscus Christopherus (Resp.): De spe et praesidiis longaevorum. Göttingen, Georg Ludwig Schulze, (1752). (2) Bl. 52 S.

Vgl. Hirsch V, 16 für G.G. Richter (1694–1773), der 38 Jahre lang an der Universität Göttingen tätig war.

VII: Röderer, Johann Georg: De axi pelvis pro-gramma. Göttingen, Georg Ludwig Schulze, (1751). 15 S. Mit 1 kl. Kupfertafel.

Vgl. Hirsch V, 56 für Röderer (1726–1763), der gemäss Hirsch die wissenschaftliche Geburtshilfe in Deutschland begründete. Er war der erste Professor der Geburtshilfe in an der Universität Göttingen.

VIII: Segner, Johann Andreas (Praes.) u. Maetke, August Heinrich (Resp.): De ciborum digestione. Göttingen, Georg Ludwig Schulze, (1752).

Hirsch V, 344 «Obwohl Mathematiker von Fach, hat Segner dennoch das grosse Verdienst, die spitzfin-digen Theorien der Iatromathematiker widerlegt und der Mathematik als Hilfswissenschaft der Med. die richtigen Grenzen angewiesen zu haben».

IX/I: Brendel, Johann Gottfried (Praes.) u. Eich-feld, Johann Friedrich (Resp.): De iusta methodi refrigerantis in morbis aestimatione. Göttingen, Georg Ludwig Schulze, 1752. (2) Bl., 28 S.

Bibliographisch nicht nachzuweisen. Brendel lebte von 1712–1758.

IX/II: Brendel, Johann Gottried (Praes.) u. Eich-feld, Johann Friedrich (Resp.): De fabrica oculi in foetibus abortius observata. (Göttingen), Georg Ludwig Schulze, 1752. 8 S.

Einladungsschrift zur Dr. med.-Promotion von Johann Friedrich Eichfeld.

Vorsatz mit handschr. Inhaltsangabe. Durchgehend etwas gebräunt und teilweise stock- oder wasserfle-ckig. Einband und Vorsatz mit Materialverlust.

275 Sandifort, Eduard: Thesaurus dissertatio-num, programmatum, aliorumque opusculorum selectissimorum, ad omnem medicinae ambi-tum pertinentium. Collegit, editit, et necessarios indices adjunxit Eduardus Sandifort. 3 Bände Rotterdam, Henri Beman, 1768–1778. 4°. XV, 572 S.; XV, 575 S.; 3 n.n. Bl., 623 S. Mit 25 gestochenen Tafeln. Interims-Pappbände der Zeit. (40336D) CHF 1200.–Blake 400. – Waller 8548. – Erste Ausgabe. – Samm-lung von 66 Dissertationen, darunter Sandifords eigene «de pelvi, eujsque in partu dilatatione», sowie Arbeiten von – Tissot. – Heinrich August Wrisberg. – Heinrich Palmatius Leveling u.a. Die Mehrzahl der Arbeiten behandeln Themen aus Sandiforts Spezi-

Nr. 276

Santa Sofia

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algebiet der Pathologischen Anatomie. – Sandifort (1742–1814) war Nachfolger von Albinus als Anatom in Leiden. «Der Vater der pathologischen Iconogra-phie» (Hirsch). – Leicht stockfleckig. 2 Bände an den Kapitalen angerissen. – Sehr breitrandiges, unbe-schnittenes Exemplar. – Selten.

276 Santa Sofia, Marsilio: De febribus celeberri-mus tractatus cum o(mn)ium accidentium cura novissime recognitus. Additis tribus solemissi-mis tractatib(us) de febribus inferius descriptis: nunc primum in lucem editis. Una cum elega(n)tibus repertorijs noviter excogitati: que o(mn)es principales mas mirifice demonstrant. Tracta-tus tres: Galeati de Sancta Sophia de febribus cu(m) cura accidenti(u)m; Ricardi Parisiensis de signis febrium. Antonij de Fradis Mediola-nensis de febrius. 3 Werke in 1 Band. Venedig, Octavio Scoti für G. Arivabeno, 1514. Folio. 2 n.n. Bl., 56 S., 66 Bl., 13 Bl. Schweinshalbleder-band der Zeit mit späteren Marmorpapierbezü-gen und neuem goldgeprägtem Rückenschild. (30415D) CHF 3500.–Hirsch V, 175. – Durling 2971. – STC Italian Books II, 344. – Vgl. Wellcome I, 5749 (für erste Ausgabe Lyon, 1507). – Sancta Sofia Marsilio stammte aus einer Ärztefamilie aus Padua die im 14. und 15. Jahrhundert aktiv war. Der vorliegende Druck ent-hält neben dem Text Sancta Sophias auch Beiträge vom Galeazzo da Santa Sofia, Richardus Angelicus und Antonio Gradi. Herausgegeben von Gondisalvus Toledo erschien die Sammlung erstmals 1507 in Lyon. – Zu Beginn fingerfleckig und sporspurig. Vor-sätze fleckig. Einband mit Wurmlöchern am Rücken. – Sehr selten.

277 Sauter, Johann Nepomuk: Anweisung, die Beinbrüche der Gliedmassen, vorzüglich die complicierten und den Schenkelbeinhalsbruch nach einer neuen, leichten, einfachen und wohlfeilen Methode ohne Schienen sicher und bequem zu heilen. Konstanz, im Verlage des Verfassers, 1812. 8°. XII, 247 S., 1 Bl. Druckfeh-ler. Mit 5 gestochenen, gefalteten Tafeln. Papp-band der Zeit mit handschriftlichem Rückentitel. (30004D) CHF 700.–Hirsch-H. V, 32. – Waller 8501. – Sauter (1766–1840) erfand die Heilung der Beinbrüche durch die soge-nannte «Schwebe». – Text durchgehend stockfle-ckig, Tafeln sauber.

278 Saxtorph, Matthias: Umriss der Entbindungs-wissenschaft für Wehmütter. Aus dem Däni-schen zuerst übersetzt von K.F. Schröder. Darauf nach der neuesten Original-Ausgabe umgearbeitet, und jetzt wieder, nach einer neuen Durchsicht von dem Sohne des Verfas-sers S. Saxtorph herausgegeben von Johann Clemens Tode. Kopenhagen und Leipzig, bey

Johann Heinrich Schubothe 1801. 8°. 6 n.n. Bl., 260 S. Halblederband der Zeit mit rotem goldgeprägtem Rückenschild und wenig Rückenvergoldung. (35098D) CHF 260.–Weller 376. – Hirsch 5, 193. – Nach dem Vorwort die 3. deutsche Ausgabe. – Die erste deutsche Ausgabe erschien 1776 unter dem Titel «Erfahrungen die voll-ständige Geburt betreffend» – Matthias Saxtorph (1740–1800) und sein Sohn Sylvester (1772–1840) sind die Begründer der dänischen Geburtshilfe und Förderer der Hebammenausbildung. – Titel mässig stockfleckig, sonst papierbedingt gleichmässig leicht gebräunt. Vorsatz mit Besitzvermerk «Cantons-Phy-sicus Dr. Kottmann, Solothurn». – Gutes Exemplar.

279 Scarpa, Antonio: Anatomische Untersu-chungen des Gehörs und Geruchs. Aus dem Lateinischen (übers. von Christian Heinrich Theodor Schreger). Nürnberg, Raspeschen Buchhandlung, 1800. 4°. VIII, 176 S. Mit 8 auf 7 gefalteten Kupfertafeln. Pappband der Zeit mit goldgeprägtem Rückenschild und wenig Rückenvergoldung. (30071D) CHF 2500.–Blake 404. – Vgl. Garrison-M. 1453 und HOH 1103 für die erste Ausgabe in Latein von 1789. – Scarpa (1747–1832) war Schüler von Morgagni und wurde bereits mit 20 Jahren Professor in Modena, später auch in Pavia. In diesem Werk beschreibt und ver-gleicht Scarpa das Gehör und Geruchsorgan bei Fischen, Vögeln und Reptilien und dem Menschen. Die Tafeln wurden von Scarpa gezeichnet. Er beschreibt zum ersten Mal das von ihm entdeckte heutige Labyrinth sowie die ebenfalls von im festge-stellte Endolymphe und beschreibt den Nervenver-lauf vom Innenohr bis zum Gehirn. – Durchgehend, vereinzelt auch stärker, stockfleckig, die Tafeln nur vereinzelt. Einband stark beschabt. – Sehr selten!

280 Scarpa, Antoine: Traité pratique des her-nies, ou mémoires anatomiques et chirurgiaux sur ces maladies. Text- und Tafelband. Paris, Gabon, 1812. 8° und folio. XII, 472 S.; 15 S. Mit 21 Kupfertafeln von Adam. Halblederband der Zeit mit goldgeprägtem Rückentitel und Rückenvergoldung. (40271D) CHF 1200.–Garrison/Morton 3584. – Hirsch V, 198. – «One of the greatest classics on hernia» (HOH). 10 Tafeln jeweils begleitet mit einer Umrissradierung. Klassi-sches Werke über Hernien, in französischer Erstaus-gabe. Erschien erstmals unter dem Titel «Sull’ernia» in ital. Sprache 1809. Antonio Scarpa (1752–1832) war Schüler von Morgagni, lehrte in Modena und Pavia. – Titel stärker, sonst nur mässig stockfleckig. Mit durchlaufendem Wasserrand im Tafelteil.

281 Balneologie. – Scheidemantel, Fried-rich Christian Gottlieb: Anleitung zum ver-nünftigen Gebrauch aller Gesundbrunnen und Bäder Teutschland’s deren Bestandt-heile bekannt sind. Für Aerzte und Nichtärzte

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aufgesetzt von Friedr. Christian Gottlieb Schei-demantel. Gotha Ettinger, 1792. 8°. XLVI, 460 2 n.n. Bl. (Verbesserungen). Pappband der Zeit mit braunem gestreiftem Papierbezug. (35012A) CHF 600.–

VD18 11595310–002. – Hirsch V, 213. – Erste Aus-gabe. – Friedrich Christian Gottlieb Scheidemantel (1735–1796) studierte Medizin in Jena, war Bade-arzt in Brückenau und Hofarzt in Fulda. «Er war ein tüchtiger und gelehrter Praktiker» (Hirsch). – Vorsatz gestempelt. Papier durchgehend etwas gebräunt und stockfleckig. – Selten.

282 Schenck von Grafenberg, Johannes: Biblia iatrica sive Bibliotheca medica macta, con-tinuata, consummata, qua velut favissa, auc-torum in sacra medicina scriptis cluentium, reique medicae monumentorum, ac divitiarum thesaurus cluditur. Frankfurt, Johann Spiess, 1609. 8°. 8 n.n. Bl., 517 (recte 511) S. Dun-kelgrün gefärbter Pergamentband der Zeit. (40016D) CHF 1800.–

Waller 18999. – Hirsch V, 216. – Wellcome I, 5831. – VD17 12:161779L. – Nicht bei Krivatsy. – Von Garrison-M. nicht erwähnte frühe Medizinbibliogra-phie. Garrison erwähnt vier frühere bibliographische Sammlungen. Die Verfasser alphabetisch noch nach ihrem Vornamen klassiert. Der erste Bogen mit der Vorrede und der Widmung verbunden. – Papier leicht gebräunt. Hinterdeckel im Innenfalz gebrochen. – Sehr selten.

283 Schmalz, Karl Gustav: Versuch einer medi-zinisch – chirurgischen Diagnostik in Tabel-len, oder Erkenntniss und Unterscheidung der innern und äussern Krankheiten, mittelst Nebeneinanderstellung der ähnlichen Formen. Dritte, ganz umgearbeitete und sehr ver-mehrte Auflage, Dresden, Arnoldischen Buch-handlung, 1816. Folio. VIII, 244 S., 9 n.n. Bl. (35022A) CHF 150.–

Hirsch V, 237. – Carl Gustav Schmalz (1775–1849) studierte und promovierte in Jena, wirkte später als Arzt in Lommatzsch und Königsbrück. – Mit altem handschr. Namenszug auf dem Vorsatz. Durchge-hend gebräunt und stockfleckig. Einband berieben und bestossen.

284 Schmuziger, Johann Heinrich: Handbuch für die Hebammen des Kantons Aargau. Aus Auf-trag des Sanitätraths verfasst. Aarau, obrigkeit-lichen Buchdruckerei, 1826. 8°. 5 n.n. Bl., 269 S., 4 n.n. Bl. Mit 3 gef. Kupfertafeln (Tafel 1 u. 2 auf 1 Bl.) Pappband der Zeit mit Marmorpapier-bezug. (35011A) CHF 250.–

Hirsch V, 251 – Mit handschr. Widmung des Verfas-ser auf dem Vorsatz. Johann Heinrich Schmuziger

(1768–1830), «Sanitätsrath zu Aarau und langjähri-ger Vorstand der Gesellsch. der Aezte des Cantons Aargau» (Hirsch).

285 (Schnellenberg, Tarquinius): Experimenta. Von zwentzig Pestilentz Wurtzeln, unnd Kreu-tern, wie sie alle, und ein jelichs besonder, für Gifft und Pestilenz gebraucht mögen werden. Dem Menschen inn und ausswendig, sampt viel andern heilsamen tugenden und wirckungen. Teutsche Recepta. Auch der Kreuter gestalt und eygenschafft, auss langwieriger und gewisser erfahrung. Franckfurt am Mayn, durch Paul Ref-felern, in verlegung Hartmann Hahne, 1579. 8°. 62 n.n. Bl. Mit 21 Textholzschnitten. Etwas spätere Broschur. (30122D) CHF 1800.–

VD 16, S 3257. – Vgl. Nissen 1708. – Spätere Auf-lage des erstmals 1546 erschienenen volksmedizini-schen Werkes über die Anwendung von Heilkräutern mit Rezepturen . Mit 21 Pflanzendarstellungen im Text. – Titel mit alt gelöschtem Stempel. Durchge-hend leicht gebräunt. Breitrandig.

Nr. 285

Schellenberg

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286 Schoenemann, Adolf: Atlas des menschlichen Gehörorganes mit besonderer Berücksichti-gung der topographischen und chirurgischen Anatomie des Schläfenbeines. Jena, Verlag von Gustav Fischer 1907. XII S.Vorwort und Inhalt, und 50 Lichtdrucktafeln mit je einer Textseite mit 47 Abbildungen. Schlichter Halbleinwand-band mit montiertem gedrucktem Rückentitel. (90032D) CHF 250.–Originalausgabe. Adolf Schoenemann war Privat-Dozent für Otologie, Rhinologie und Laryngologie an der Universität Bern. – Mit handschriftlicher Widmung des Verfasser an seinen Berner Kollegen und Lehrer Theodor Langhans. Mit schönen Kupfertiefdrucken nach Fotographien von J.B. Obernetter, München. – Aus dem Besitz des Berner Pathologen Carl Wegelin mit Exlibris auf dem Innendeckel

287 Schreber, Daniel Paul: Denkwürdigkeiten eines Nervenkranken nebst Nachträgen und einem Anhang über die Frage: «Unter welchen Voraussetzungen darf eine für geisteskrank erachtete Person gegen ihren erklärten Willen in einer Heilanstalt festgehalten werden?» Leip-zig, Oswald Mutze 1903. 8°. XV S., 1 Bl., 516 S., 2 n.n. Bl. Anzeigen. Dunkelroter Original-halbleinwandband. (90027D) CHF 3000.–Grinstein 30166. – Sehr seltene erste Ausgabe des berühmten Textes, der Sigmund Freud mehrfach beschäftigte. – Geschrieben in Schrebers Zeit als Patient der Heilanstalt Sonnenstein bei Pirna, ver-öffentlicht auf eigene Kosten bei einem auf Okkulta spezialisierten Verlag. Die Exemplare, die in den Ver-kauf gelangten, wurden von der Familie aufgekauft und vernichtet. Daniel Paul Schreber (1842–1911) stammte aus einer angesehenen Familie und wurde nach strengsten Vorgaben erzogen, sein Vater war erfolgreicher Orthopäde, Pädagoge, Volkserzieher und «Erfinder» des Schrebergartens. Schreber war trotz mehrfachen Einweisungen in Psychiatrische Kliniken ein erfolgreicher Jurist, der 1893 als Senats-präsident des Oberlandesgerichtes in Dresden in den Ruhestand versetzt wurde. Sein Buch ist als die klas-sische Fallstudie in die Geschichte der Psychiatrie eingegangen und wird bis heute immer wieder neu diskutiert. – Frisches, ungelesenes Exemplar.

288 Schurig, Martin: Embryologia historico-medica hoc est infantis humani consideratio physico – medico – forensis, qua ejusdem in utero nut-ritio, formatio sanguinis circulatio, vitalitas seu animatio, respiratio, vagitus et morbi, deinde ipsus ex utero egressus praematurus et seroti-nus, imprimis partus legitimus et circa eundem occurrentia, verbri gratia partus difficilis, post matris mortem, numerosus et multiplex, tam puellarum, quam vetularum, item per insolitas vias, et plane insolitus, porro varia symptomata, e.g. uteri prolapsus ejusque inversio et resectio

… Dresden und Leipzig, Christoph Hekel, 1732. 4°. 2 n.n. Bl. 920 S., 16 n.n. Bl. Lederband der Zeit mit goldgeprägtem Rückenschild und flora-ler Rückenvergoldung. (40347D) CHF 600.–Blake 410. – 8747. – Erste Ausgabe. – Schurigs Kompilation mit Texten aus zwei Jahrhunderten zur Embryologie sind eine Fundgrube die den Stand des Wissens und der Forschung am ungeborenen Leben dokumentiert. Die Bibliographie umfasst mehr als 500 Titel. – Papier wie immer gebräunt. Einband bestossen. Kapitale mit Fehlstellen. Aus der Samm-lung Walter Pfeilsticker.

289 Schurig, Martin: Gynaecologia historico-medica. Hoc est congressus muliebris, consi-deratio physico-medico-forensis qua uteriusque sexus salacitas et castitas deinde coitus ipse ejusque voluptas et varia circa hunc actum occurrentia, nec non coitus ob atresiam seu vaginae uterinae imperforationem et alias causas impeditus et denegatus, item nefandus et sodomiticus raris observationibus et aliquot casibus medico-forensibus exhibentur. Dresden und Leipzig, Hekel, 1730. 4°. 2 n.n. Bl., 418 S., 9 n.n. Bl. Lederband der Zeit mit blindgeprägtem Deckel, goldgeprägtem Rückenschid und flora-ler Rückenvergoldung. (40356D) CHF 600.–Blake 410. – Waller 8748. – Hirsch V, 312. – Beschreibt aussergewöhnliche Sexualpraktiken. Schurig war der tabuloseste medizinische Schrift-steller und (hauptsächlich) Kompilator seiner Zeit. Mit einer umfangreichen Bibliographie. – Papier wie immer gebräunt. Vereinzelte kleine Wurmspuren im Rand. Aus der Bibliothek von Walter Pfeilsticker. – Dekorativ gebundenes Exemplar.

290 Schweizerische Zeitschrift für Medicin, Chir-urgie und Geburtshülfe. Herausgegeben von einigen Ärzten der Schweiz, unter Mitwirkung mehrerer med. Cantonalgesellschaften. Dritter Jahrgang 1844. Bern, Haller, 1844. 8°. IV, 384 S. Pappband der Zeit mit Buntpapierbezug und rotem Rückenschild. (35017A) CHF 150.–Die Vorsätze stockfleckig. Der Einband berieben.

291 Sebisch, Melchior d.J. Dissertationum de aci-dulis sectiones duae. In quarum priore agitur de acidulis in genere: in posteriore vero de alsatiae acidulis in specie. Ita adornatae, ut etiam aliaru(m) thermarum usui, sive biban-tur, sive foris applicentur, plurimum in servire queant. Strassburg, Wilhelm Christian Glaser, (1627). 8°. 12 n.n. Bl., 713 S., 4 n.n. S. Index. Mit einem gestochenen Titel. Pergamentband der Zeit mit geprägtem Rückenschild und gestochenem Exlibris auf dem Innendeckel. (40451D) CHF 800.–Krivatsy 10779. – VD17 23:296072C. – Erste Aus-gabe. Abhandlung über Bäder und Mineralquellen,

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besonders des Elsass und deren Anwendungen. Melchior Sebisch (1578–1674) war Strassburger Arzt aus einer über mehrere Generationen in Strassburg tätigen Medizinerfamilie. – Titel laienhaft eingehängt mit wenig Bild- und Textverlust. Durchgehend etwas gewellt, wasser- und moderfleckig.

292 Semmelweis, Ignaz Philipp: Gesammelte Werke. Herausgegeben von Tiberius Györy. Mit Unterstützung der ungarischen Akademie der Wissenschaften. Jena, Gustav Fischer, 1905. 4°. VI, 1 n.n. S., 604 S. Mit dem Porträt von Semmelweis als Frontispiz und dem Grabmal auf einer Tafel. Schlichter privater Halblein-wandband. (40044D) CHF 600.–Garrison-M. 82.1. – HOH 1853. – Waller 8832. – Erste Ausgabe der gesammelten Werke.

293 Sennert, Daniel: Epitome institutionum medi-cinae & librorum de febribus. Editio Secunda ab Autore adhuc recensita & aucta. Wittenberg, Matthias Henckel für Tobias Meu. 1664. 12°. Gestochener Titel, Porträt, 16 n.n. Bl. Inhalt, 936 S., Zwischentitel, 248 S., 1 w. Bl. und eine mehrfach gefaltete Tabelle. Pergamentband der Zeit mit Schliesbändern. (90049D) CHF 500.–Krivatsy 10934. – VD17 12:161965K. – Zweite Wit-tenberger Ausgabe der Epitome mit dem Fieberbuch. Die erste Auflage war 30 Jahre früher erschienen. Mit dem erstmals 1624 erschienen Werk über das Fieber, mit Beschreibung des Scharlachs (s. Garrison-Mor-ton 2196). – Papier durchgehend gebräunt und fle-ckig. Buchblock stellenweise knapp beschnitten. Die Tabelle seitlich leicht angerändert. Die ursprüngli-chen Schliessbänder zwar noch vorhanden, aber teils ausgerissen.

294 Serapion (d.i. Yuhanna ibn Sarabiyun): In hoc volumine continentur … Joan Serapionis Arabis: De simlpicibus medicinis opus praeclarum & ingens. – Averrois: De eisdem liber eximinus. – Rasis fili Zacheriae: De eisem opusculum peru-tile. – Incerti item autoris: De centaureolibellus hactenus Geleo inscriptus … (Herausgegeben von) Otto Brunfels. Strassburg, Georg Ulricher, 1531. Folio. 10 n.n. Bl., 397 (recte 399) S., 1 S. Druckermarke. Pergamentband der Zeit mit geprägtem Rückentitel. (30297D) CHF 6000.–Adams I 13. – Durling 2524. – Wellcome I, 5936. – Muller 329,13. – VD16 Y 12. – Seltene Sammelaus-gabe von Texten arabischer Mediziner, Ibn Serapion, Yúhama – Averroës – Razi, Abu Bakr Muhammad ibn Zakariya. Von Otto Brunfels in Zusammenar-beit mit Gerhard Geldenhauer editierte Auswahl. Der Text von Serapion, hier in der lateinischen Fassung von Abraham ben Shem-tob und Simon Genuen-sis, erschien gedruckt erstmals 1525 in Lyon. Der Text von Averroës in der lateinischen Ausgabe von Jakob von Bonacosa wurde 1482 erstmals in Vene-dig gedruckt sowie die lateinische Fassung durch

Gerardus Cremonensis des «Liber ad Almansorem» nach der Ausgabe Milano von 1481. Unser Exem-plar mit dem Widmungsblatt von Brunfels an Bern-hard zu Solms. – Vereinzelt etwas fleckig. Wenige handschriftliche Randnotizen des 16. Jahrhunderts. Mit handschriftlichen Besitzvermerken von «Jacob Holphÿ» und kleiner Besitzerstempel von L. Schön-lein auf dem Titel.

295 Serenus, Sammonicus: De re medica, sive morborum curatione liber: Cum Gabrielis Humelbergij commentarijs. Emendationes novae ex vetere manuscripto codice collec-tis. (Zürich, Froschauer), 1581. 4°. 10 n.n. Bl., 249 (recte 252) Bl. Mit Druckermarke auf dem Titel. Flexibler Pergamentband der Zeit. (30287D) CHF 2200.–Waller 8871. – Adams S 971. – Zweite Ausgabe, hier erstmals mit dem Vorwort des Zürcher Stadt-arztes Kaspar Wolf. Serenus lebte im 3. Jahrhundert in Rom. Das mit vielen Zauberformeln durchsetzte Werk ist in Hexameter geschrieben und behandelt pflanzliche und tierische aber auch abergläubische Heilmittel. In diesem Werk erscheint erstmals das Wort «Abracatabra» (Bl. 225). Der Text von Sere-nus wird begleitet vom umfangreichen Kommentar von Gabriel Hummelberg aus Ravensburg, der in Bologna Medizin studierte und sich viel mit den anti-ken Naturwissenschaften beschäftigte. – Titelblatt mit kleinem Stempel «Königliche Handbibliothek» und handschriftlichem Besitzvermerk «von Kaspar Riseri» sowie mit handschriftlichem Besitzvermerk des Kloster Blaubeuren 1637. – Vereinzelt mit Was-

Nr. 294

Serapion

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serrand. Gewellt. Stellenweise etwas fleckig. Ein-band fleckig. Die Schliessbänder ausgerissen. Mit zeitgenössischer, handschiftlicher Ergänzung am Ende des Widmungsblattes.

296 Siebold, Eduard Caspar Jacob von: Abbil-dungen aus dem Gesammtgebiete der the-oretisch-praktischen Geburtshülfe, nebest beschreibender Erklärung derselben. Nach den Französischen des Maygrier bearbeitet und mit Anmerkungen versehen. Reutlingen, Jacob Noa Ensslin 1836. Gross-8°. Titelbl., IV, 254 S., 1 Bl. Inhalt und 68 (1 doppelblattgrosse) Abbil-dungen auf 67 lithographierten Tafeln. Halble-derband der Zeit mit grünem goldgeprägtem Rückenschild. (90040D) CHF 250.–Hirsch V,392. – Waller 8917. – Titelauflage des 1829 bei Herbig in Berlin erschienenen Atlas zur Geburts-hilfe. – Herbig hatte offenbar die Restbögen nach dem Erscheinen der zweiten, umgearbeiteten und erweiterten Auflage im gleichen Jahr an den Reutlin-ger Verleger vekauft. – Einband berieben. Durchge-hend stark stockfleckig, gebräunt und gegen Ende mit Wasserfleck am oberen Innenfalz.

297 Siebold, (Adam) Elias von: Handbuch zur Erkenntniss und Heilung der Frauenzimmer-krankheiten. 2 in 3 Bänden. Frankfurt a.M., Varrentrapp und Sohn, 1811–1826. 8°. XVIV, 594 S., 1 n.n. Bl. Verbesserungen; VI, 566 S.; XXXVIII, 752 S. Lederbände der Zeit mit goldgeprägten Rückenschildern und einfacher Rüchenvergoldung. (40244D) CHF 1200.–Hirsch V, 391f. – Seltene erste Ausgabe. Siebold (1775–1828) studierte bei F.B. Osiander und bei Boer in Wien die Geburtshilfe und wurde zuerst in Würzburg und nach 1816 in Berlin Professor. Seine Verdienste liegen hauptsächlich in der Sensibilisie-rung der gynäkologischen und geburtshelferischen Methoden und Anwendungen. – Stellenweise leicht stockfleckig. Handschriftlicher Besitzvermerk auf den Vorsätzen. Einbände leicht beschabt. Rückenschild des dritten Bandes farbig leicht abweichend. – Deko-ratives Exemplar. Alle drei Bände in erster Auflage selten.

298 Simoni, Simone: Synopsis brevissima novae theoeriae de humoralium febrium natura, perio-dis, singnis, & generali curatione … cuius Paulo post copiosisima & accuratiissima consequen-tur hypomnemata. Annexa quoque affinitate tractationis est, brevis eiusem de humorum differentijs disputatio, nec non examen senten-tieae a Brunone Seidelio … latae de ijs quae Laurentius Jubertus ad explicandam febrium humoralium naturam & materiam disputavit. (Leipzig), ohne Drucker, 1577. 8°. 8 n.n. S., 143 S. 9 n.n. S. Index.; 27 S., 4 n.n. S. Index, 74 S. Neuer Pappband. (40408D) CHF 900.–

Adams S 1198. – Wellcome I, 5982. – VD 16 S-6556, – Durling 4220 (nur 1. Teil). – Hirsch V, 411f. – Simoni, ein aus Luca im ersten Drittel des 15. Jahrhunderts geflüchteter Protestant, wurde in Genf Professor der Philosophie und kam über Heidelberg nach Leip-zig, wo er 1569 Professor der Medizin wurde. Er war im Streit mit dem im Titel zitierten Bruno Seidel sowie mit Scheck und Buccella. Er wurde verdächtigt Mitglied der Sekte der Socianer zu sein. – Papier gebräunt. Vorsätze fleckig. – Sehr selten.

299 Smellie, Wilhelm: Sammlung anatomischer Tabellen, mit Erklärungen und einem Auszuge der praktischen Hebammenkunst. Aus dem Englischen übersetzt. Nebst Nachricht und kurze Prüfungen der Sigaultschen Operazion. Von Dr. C. L. B(ecker). Augsburg, Eberhard Klett, 1782. 8°. (8) 118 (4) S., 38 S. Mit 40 gest. Tafeln. Lederbd. d. Zt. mit blindgepr. Rücken u. Rückenschild (berieben u. bestossen, fleckig). (5450B) CHF 800.–Hirsch-H. V, 306. – Erschien als Oktavausgabe erst-mals 1782, der Text von Smellie «the greatest figure of English obstetrics» (HOH 522) erstmals 1754. Die Tafeln wurden für die deutschen Ausgaben nach-gestochen und wirken trotz des kleinen Formates sehr plastisch. – Mit Namenszügen u. Eintragun-gen von alter Hand u. 1 kl. Stempel auf u. verso vord. Vorsätze sowie auf der Titelseite. Durchgehend gebräunt u. stockfleckig. Einige Tafeln am Rande mit Knitterfalten. – Fehlstelle am Fusse des Einbandrü-ckens restauriert. Gelenke stellenweise spröde.

300 Smellie, Wilhelm: Sammlung anatomischer Tafeln nebst einer Erklärung derselben und einem kurzen Begriff der Hebammenkunst wodurch die von ihm herausgegebene Abhand-lung der Hebammenkunst und seine Sammlun-gen verschiedener Wahrnehmungen erläutert werden. Aus dem Englischen übersetzt von Georg Leonhard Huth. Und in Kupfer gesto-chen und verlegt von Johann Leonhardt See-ligmann. – Tabulae anatomicae … Nürnberg, bey Johann Josef Fleischmann, 1758. Gr.-folio. Titel, 41 S. Mit 39 gestochenen Tafeln. Etwas späterer Halblederband mit goldgeprägtem Rückenschild und wenig Rückenvergoldung. (40192D) CHF 3600.–Hirsch-H. V, 306. – Blake 420. – Erste deutsche Ausgabe mit deutsch-lateinischem Paralleltext. «Mit Recht gilt Smellie als der Vater der natürlichen Geburtshilfe … seinen Anschauungen entsprechend stellt er das Leben der Mutter weit höher als das der Frucht …». Und zum vorliegenden Buch: «Ein ausgezeichnetes Werk, classische Zeichnungen von meisterhafter Ausführungen, die den strengsten Wis-senschaften sowie den künstlerischen Anforderun-gen entsprechen» (Hirsch). Smellie, über dessen Herkunft nur wenig bekannt ist, gilt als der wich-tigste englische Geburtshelfer. Er wurde vor allem

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durch seine Erkenntnisse in der Geburtsmechanik bekannt. – Titelblatt alt gestempelt und mit alt hin-terlegtem grösserem Eckausriss (minimaler Text-verlust). Alle Tafeln durchgehend fingerfleckig, mit vereinzelten kleinen Einrissen an den Rändern. Mit kleinem Besitzerstempel «W. Pfeilsticker» auf den Innendeckeln. Auf starkes Büttenpapier gedruckt. Einband beschabt und bestossen. – Resumé: First German edition, parallel with German and Latin text. «Smellie contributed more to the fundamentals of obstetrics than virtually any individual» (Garrison & Morten). The 39 plates carefully new engraved for the German edition. Later half calf with gilt spine label (bumped and rubbed). Titel stamped and with tears. Plates with finger stains and some small tears. End-paper with owner stamp «W. Pfeilsticker».

301 Sobernheim, Joseph Friedrich: Handbuch der praktischen Arzneimittellehre. Für angehende, praktische und physikats – Ärzte, so wie als Leit-faden für den Akademischen Unterricht. Erster (und zweiter oder specieller) Theil. Zweite, umgearbeitete und vermehrte Auflage. 2 Teile in 1 Band. Berlin, Albert Förstner, 1843–1844. 4°. X, 90 S.; VIII, 488 S. Halblederband der Zeit mit verg. Rückentitel (35021A) CHF 200.–Hirsch 5, 451. – Joseph Friedrich Sobernheim (1803–1846) studierte in Königsberg und Berlin. – Mit altem handschr. Namenszug auf dem Vorsatz. – Durchgehend etwas stockfleckig. Einband berieben und bestossen.

302 Soemmerring, Samuel Thomas v.: Icones oculi humani. (Angbunden:) Ders.: Icones organi auditus humani. – (Angebunden:) Ders.: Icones organorum humanorum gustus et vocis. – (Angebunden:) Ders.: Icones organorum humanorum olfactus. 4 Werke in einem Band. Frankfurt, Varrentrapp und Wenner, 1804–1810. Folio. I: VIII, 94 S. Mit 16 (2 kolorierten Tafeln). – II: VIII, 33 S. Mit 9 gestochenen Tafeln. – III: VI, 6, II, 6 S. Mit 4 gestochenen Tafeln. – IV: VIII, 23 S. Mit 9 gestochenen Tafeln. Total 38 Kupfertafeln. Geglätteter Kalblederband der Zeit mit zwei ver-goldeten Rückenschildern und klassizistischer Rückenvergoldung. (40191D) CHF 6000.–Choulant-Frank 309. – Waller 9046, 9047, 9048 und 9049. – Vgl. Garrison-M. 1489, 1455, 1554 und 1454 jeweils für die deutsche Ausgabe. – Seltene Samm-lung der vier wichtigen Arbeiten in den Übersetzun-gen von Bernhard Nathanael Gottlob und Christian Heinrich Theodor Schreger, die jeweils kurz nach den deutschen Ausgaben beim gleichen Verlag erschie-nen. Choulant bezeichnet Soemmerings Arbeit über das menschliche Auge als dessen «vollkommenstes Werk». Von den 16 Kupfertafeln sind sieben Umriss-radierungen und eine handkoloriert. Die Arbeit über die Hörorgane entstand auf Anregung von Lichten-berg in Göttingen. Soemmerings Arbeiten erschienen in verschiedenen Übersetzungen. Nur die deutsche

und lateinsche Ausgabe haben jedoch die Original-Tafeln nach den Zeichnungen von Chr. Köck. Alle vier Teile zusammen von grosser Seltenheit, hier in einem Vorzugsexemplar auf starkem Velin-Papier und in einem sehr dekorativen, wohlerhaltenen Ein-band. – Stellenweise, meist im Schnitt, leicht stock-fleckig. Ecken leicht bestossen.

303 Sorbait, Paul de: Universa medicina. Tam theorica quam practica, nempe isagoge ins-titutionum medicarum anatomicarum, metho-dus medendi, cum controversiis annexa sylva medica. Deinde sequuntur curationes omnium, morborum, virorum, mulierum et puerorum, a capite ad calcem, nec non cura morbi vene-rei, et tractatus de febribus, peste et venenis … Item, chirurgia cim esymine chirurgico … Nürnberg, Michael & Johann Fr. Endter, 1672. Kl.-folio. 16 n.n. Bl., 796 S., 19 n.n. Bl. Index. Mit gestochenem Porträt und allegorisch gesto-chenem Titel. Lederband der Zeit mit goldge-prägtem Rückentitel und Rückenvergoldung. (40273D) CHF 1000.–Vgl. Waller 9088 und Krivatsy 11221. – Hirsch-H V, 344. – Lesky 621. – Erste Ausgabe. Unser Exem-plar mit einem Anhang (Seite 783–796), der den uns zugänglichen Bibliographien unbekannt ist: «Inauguralis ab eodem domino Paulo de Sorabait & quarta promotio …». Sorbait (1624?-1691) war einer der ersten Professoren an der Universtiät in Wien. «Betrieb die Medizin als Empiriker im Herumziehen»

Nr. 302

Soemmerring

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(Hirsch). Er organisierte die Spitäler Wiens neu und erlangte grosse Verdienste in Kampf gegen die Pest im Jahre 1679, in deren Verlaufe 75’000 Menschen in Wien starben. – Die ersten 100 Seiten mit durch-gehendem Wasserrand, sonst nur vereinzelt stock-fleckig. Einbandkanten stellenweise mit Mäusefrass, beschabt und bestossen.

304 Sprengel, Kurt: Kritische Uebersicht des Zustandes der Arzneykunde in dem letzten Jahrzehend. Halle, Johann Jacob Gebauer, 1801. 8°. XII, 547 S., 1 S. Verbesserungen. Pappband der Zeit mit Kleisterpapierbezügen, rotem goldgeprägtem Rückenschild und wenig Rückenvergoldung. (90041D) CHF 300.–

Waller 15002. – Hirsch-H. V, 374. – Erste Ausgabe. – Sprengels Übersicht über die medizinische Literatur des letzten Jahrzehnts des 18. Jahrhunderts kann auch als eine Fortsetzung seiner pragmatischen Geschichte der «Arzneykunde» verstanden werden. Eine kurze und prägnante Schilderung der medizi-nischen Publizistik dieser Zeit. – Einband berieben. Durchgehend leicht gebräunt und stockfleckig.

305 Stahl, Karl: Beitrag zur Pathologie des idio-tismus Endemicus, genannt Cretinismus, in den Bezirken Sulzheim und Gerolzhofen in Unterfranken des Königreiches Baiern. (Halle, o. Dr., 1845). 4°. Titel, S. 329–398. Mit 8 litho-graphierten Tafeln von Henry & Cohen, Bonn. Halbleinwandband um 1900 mit goldgeprägtem Rückentitel. (90031D) CHF 700.–

Sonderdruck aus «Nova acta Academiae Caesareae Leopoldino-Carolinae, Naturae Curiosorum, T. 21, pars 1». – Hirsch 5, 503. – Friedrich Karl Stahl (1811–1873) wurde als Sohn jüdischer Eltern geboren. Die Familie konvertierte 1824 in München zum Protestan-tismus. Stahl begann seine Arbeit 1837 in Sulzheim bei Schweinfurt, einer Gegend, in der endemischer Kretinismus beobachtet wurde. Die vorliegende erste Schrift wurde von Ludwig II mit einem Reisestipen-dium belohnt, das Stahl zu einer ausgedehnten Stu-dienreise über den Kretinismus in Europa verwen-dete. Seine Schriften beeinflussten auch Virchow bei dessen Lehre von der Entwicklungsgeschichte des Kretinismus und der Schädeldeformationen. 4 der 8 Tafel mit eindrücklichen Darstellungen von Kretinen, die anderen 4 Tafeln mit Schädelabbildungen. – Mit Exlibris und Blindstempel des Berner Pathologen Carl Wegelin auf dem Vorsatz und dem Titel. – Papier durchgehend etwas gebräunt und fleckig, die Tafeln nur wenig betroffen. – Selten.

306 Stahl, Georg Ernst: Sileni alcibiadis. i.e. Ars sanandi, cum expectatione. Opposita arti curandi nuda expextatione: Satyra Herveana castigatae. Cupidis prudenti usui: Stupidis rudenti lusui. 2 Teile in einem Band. Paris und Offenbach, Horth-hemels und König, 1730. 8°.

7 n.n. Bl., 246 S., 1 Bl., 312 S. Lederband der Zeit. (40438D) CHF 1500.–Blake 430. – HOH 701. – Waller 4082. – Wellcome III, 219. – Erste Ausgabe. Eigenartige Schrift des wichtigsten deutschen Chemiatrikers. 1689 war in England von Gideon Harvey unter dem Titel «The art of curing diseases by expectation» eine medizi-nische Schrift gegen den Gebrauch der Chinarinde erschienen. Dieses Buch wurde von vielen Autoren wegen seiner unwissenschaftlichen Aussagen kriti-siert. Harvey, der ein streitsüchtiger Zeitgenosse war liess sich auf die Fehden mit seinen Kollegen ein. Dies muss den damals schons sehr bekannten Stahl zur vorliegenden Satiere veranlasst haben. Er stellte die lateinische Übersetzung des Werkes von Harvey seiner Entgegnung voran. – Nachgebunden: Ders.: De motus haemorrhoidalis, et fluxus haemorrhoi-dum, diversitate … 16 n.n. Bl., 126 S. und angebun-den: Libri huiusce facultatis medicae venales Parisiis apud fratres Horthemels. 65 S., 3 n.n. Bl. Errata. Diese beiden Traktate scheinen üblicherweise mit-gebunden worden zu sein, da am Ende drei Seiten Errata zu den vorgebundenen Werken vorliegen. Der Antiquariatskatalog gibt einen interessanten Einblick über das Angebot eines medizinischen Antiquariates zu Beginn des 18. Jahrhunderts. – Vorsätze, Titel und mehrere Seiten gestempelt. Einband bestossen. Rückenvergoldung oxydiert.

307 Stange, Immanuel: Der Hausarzt oder Anzeige der bewährtesten Hausmittel und Anweisung sie zur Verhüthung oder Heilung der Krankheiten gehörig zu gebrauchen. Ein Handbuch für Land-geistliche, Hausväter und andere Personen, die an Orten leben, wo kein Arzt ist. Neueste Auf-lage. Leipzig. (S.n.). 1798. 8°. 186 S. Schlichter Pappband der Zeit. (90017D) CHF 140.–Nicht bei Blake und den anderen Medizinbibliogra-phien. – Zwischen 1797 und 1804 erschienen 4 Ausgaben. – Durchgehend mit leichtem Wasserrand.

308 Manuskript. – Stark, Johann Christian d.Ä.: Chirurgia 4 in 3 Bänden. Jena, 1799. 4°. 253 S.; 270 S.; 195 S.; 76 S. Pappbände der Zeit mit Rückensch. (35030A) CHF 500.–Hirsch V, 511 (für Joh. Chr. Stark). – Handschrift von Johann Baptitst Carl Kottmann (1776–1851). Niedergeschrieben in den Vorlesungen von Pro-fessor Johann Christian Stark d.Ä. (1753–1811) in Jena. – Die Vorlesungen während des Winterse-mesters 1799, nie veröffentlicht, enthalten zu Beginn eine kurze Definition und Geschichte der Chirurgie, gefolgt von zwei Kapiteln über Entzündungen. In Band zwei genaue Beschreibungen von Tumoren, angeborenen Krankheiten wie Spina bifida mit Hyd-rozephalus, Schusswunden, diversen Verletzungen deren Diagnose, Prognose und meist operativen Therapie. Im dritten Band Beschreibungen von häu-figen Operationen, wie Trepanation, Herniotomie und Amputation. Der letzte Band mit zahlreichen Kno-chenbrüchen und deren Behandlungen. – Kottmann

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war nach seinem Studium zuerst in Baden und ab 1808 als Stadt- und Spitalarzt in Solothurn tätig. – Mit Besitzerstempel «Dr. Kottmann» auf dem Vorsatz. Einbände berieben und bestossen.

309 Stark, Johann Christian: Handbuch zur Kenntniss und Heilung innerer Krankheiten des menschlichen Körpers, vorzüglich aus eigenen Beobachtungen und Erfahrungen am Krankenbette gezogen. 2 Bände. Jena, bey Joh. Christ. Gottfr. Göpferdt. 1799–1800. 8°. XLVI, 668 S.; Titel, 853 S., 1 S. Druckfehler. Mit einem gestochenen Porträt als Frontis-piz im ersten Band. Halblederbände der Zeit mit je 2 goldgeprägten verschiedenfarbigen Rückenschildern und wenig Rückenvergoldung. (35074D) CHF 450.–

Blake 431. – Hirsch 5, 511. – Erste und einzige Ausgabe. – Johann Christian Stark (der Ältere,1753–1811), Hofrat in Jena, war in erster Linie Gynäkologie, veröffentlichte aber laut Hirsch eine grosse Anzahl von Schriften aus anderen Bereichen der Medizin. Als Kliniker erwarb er sich besondere Anerkennung, so wurde er Leibarzt des Weimarer Herzoglichen Hofes, speziell von Anna Amalia und Carl August von Sachsen-Weimar-Eisenach und war zugleich der Arzt von Johann Wolfgang von Goethe, Friedrich Schiller, Humboldt, Herder u.a.m. – Einbände leicht berieben und bestossen. Durchgehend mässig, einige Lagen auch stark stockfleckig. Vorsätze mit alten Besitzerstempel des «Cantons Physicus Dr. Kottmann, Solothurn». – Dekorativ gebunden.

310 Störck, Anton von: Annus medicus primus (&) secundus, quo sistuntur observationes circa morbos acutos et chronicos, adjiciuntur-que eorum curationes, et quaedam anatomicae cadaverum sectiones. Edition altera. – (Ange-bunden) – Ders.: Libellus quo demonstratur: Colchici Autumnalis radicem … 3 Teile in 1 Band. Wien, Johann Thomas Trattner, 1762 und 1760 (2. Teil) und 1763. 8°. 8 n.n. Bl. 166 S.; 291 S.; 66 S. mit einer mehrfach gefalteten gestochenen Tafel. Marmorierter Kalbsleder-band der Zeit mit rotem goldgeprägtem Rücken-schild und reicher floraler Rückenvergoldung. (35109D) CHF 550.–

Hirsch, V, 546. – Blake 433. – Lesky 634. – I: Zweite Ausgaben, erschienen erstmals 1759 und 1760. – Störck beschreibt in den beiden Bänden die akuten Krankheitsfälle in Wien vom 10. Juli 1758 bis zum Juni 1760, die Therapien und Sectionen. – II: Erste Ausgabe. – Über die Herbstzeitlose als Heilpflanze. – Störck (1731–1803) war Assistent und Nachfolger von Van Swieten und einer der wichtigsten Vertreter der Wiener Schule. – Vorsatz mit altem Besitzerstem-pel. Vereinzelt gebräunt. – In einem sehr dekorativen Einband.

311 Stolle, Gottlieb: Anleitung zur Historie der Medicinischen Gelahrheit. 3 Teile in einem Band. Jena, bey Joh. Meyers, 1731. Kl.-4°. 8 n.n. Bl., 898 S., 46 n.n. Bl. Register. Halb-pergamentband der Zeit mit handschriftlichem Rückentitel. (40008D) CHF 750.–

Waller 15040. – Blake 435. – Garrison-M. 6746.1 «A pioneer history of medical writing». – Einzige Ausgabe. Entstand in Zusammenarbeit mit Christian Wilhelm Kestner. «Von Stolle für die Bearbeitung des medicinischen Theils seiner allgemeinen Geschichte der Wissenschaften gewonnen, bearbeitete Kestner den ganzen speciellen Theil bis auf die Hauptstücke von der Therapie und der Diätetik ganz selbständig» (Hirsch III, 464). Stolle war Professor der politischen Wissenschaften, der Moral und Geschichte in Jena. – Durchgehend etwas gebräunt, stellenweise stock-fleckig. Einband beschabt und bestossen. Marmor-papierbezüge stellenweise abgeplatzt.

312 Storch, Johann: Unterricht Vor Heb-Ammen. (Ab Band 2): Von Kranckheiten der Weiber. 7 Bände (von 8). Gotha, verlegts Christian Medius, (1746)-1751. 8°. Mit 6 gestochenen Tafeln in Band 1. Pappbände der Zeit mit spä-teren, handschriftlichen Rückenschildern. (30129D) CHF 2500.–

Nr. 312

Storch

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Blake 435. – Hirsch V, 553 (ohne dieses Werk). – Bekannt war der 1681 geborene Stadtphysikus und Apotheker in Eisenach unter seinem latinisierten Namen «Pelargus». 1735 lehnte er eine Ernennung vom russischen Hofe ab. Sehr geschätzt durch seine im Stil von Georg Ernst Stahl verfassten Kompilatio-nen. Band 1: Unterricht für Heb-Ammen. – Band 2: Kranckheiten welche den Jungfern-Stand betreffen. – Band 3: Kranckheiten welche die Schwangern betreffen. – Band 4: Kranckheiten welche Molas oder Mutter-Gewächse und falsche Früchte betref-fen. – Band 5: Kranckheiten welche ordentliche und schwere Geburten betreffen. – Band 6: Kranckheiten so die Wöchnerinnen und Kindbettnerinnen betref-fen. – Band 7: Kranckheiten so die stillenden Weiber und Säug-Ammen betreffen. – 1753, 2 Jahre nach dem Tode erschien aus dem Nachlass noch ein 8. Band. – Einbände etwas bestossen und beschabt. Papier, zeitbedingt, gleichmässig leicht gebräunt. – Exemplar aus der Bibliothek W. Pfeilsticker. – Selten.

313 Struve, Christian August: System der medi-zinischen Elektrizitäts-Lehre, mit Rücksicht auf den Galvanismus. Breslau, bei Wilhelm Gottlieb Korn, 1802. 8°. XXIV, 540 S. Mit 2 gefalteten gestochenen Tafeln. Geflammter Halbleder-band der Zeit mit rotem goldgeprägtem Rücken-schild und wenig Rückenvergoldung. (35107D) CHF 1200.–Ronalds 488. – Wheeler-Gift 641. – Hirsch 5, 569. – Erste und einzige Ausgabe. – Struve war Verfasser einer grossen Anzahl populärmedizinischer Bücher. Das vorliegende Lehrbuch zur Anwendung der Elek-trizität ist eine seiner seltenen Publikationen, die sich an Ärzte wendet. Er beschreibt die Entwicklungs-geschichte der Elektrizität in der Medizin, Apparate und Anwendungen. – Seit 1989 kein Exemplar in einer deutschen Auktion nachweisbar. – Mit Besit-zerstempel des «Cantons-Physicus Dr. Kottmann, Solothurn» auf dem Vorsatz. Selten. – Schönes, ungelesenes Exemplar.

314 Manuskript. – Suckow, Wilhelm Carl Fried-rich: Formulare Jena, 1798. 4°. 141 S. Pappband der Zeit mit Rückensch. (35031A) CHF 300.–Handschrift von Johann Baptitst Carl Kottmann (1776–1851). Niedergeschrieben in den Vorlesun-gen von Professor Wilhelm Carl Friedrich Suckow (1770–1848) in Jena. Suckow zu dieser Zeit noch Privatdozent, «wurde 1801 Prof. e.o. und Subdirector der med.-chir. Krankenanstalt …» (Hirsch V, 577). – Kottmann war nach seinem Studium zuerst in Baden und ab 1808 als Stadt- und Spitalarzt in Solothurn tätig. – Mit Besiterstempel «Dr. Kottmann» auf dem Vorsatz. Einband berieben und bestossen.

315 Suter, Johann Rudolf: Helvetiens Flora worinn alle im Hallerischen Werke enthaltenen und seit-her neuentdeckten Schweizer Pflanzen nach Linné’s Methode aufgestellt sind. 2 Bände in 1 Band. Zürich, Orell, Fuessli und Comp. 1802.

12°. LXIII S., 345 S., 2 n.n. Bl., 416 S., 9 n.n. Bl. Index und Errata. Marmorierter Kalbsederband der Zeit mit rotem goldgeprägtem Rückenschild und Rückenvergoldung. (35151D) CHF 300.–Pritzel 9055. – Erste Ausgabe. – Das Vorwort in lateinisch-deutschem Paralleltext. – Deckel leicht beschabt. Vorsätze leicht angestaubt. – Sonst fle-ckenloses Exemplar auf gutem Papier.

316 Swediaur, F. (i.e. Schwediauer, Franz Xaver): Traité complet sur les symptomes, les effets, la nature et le traitement des maladies syphi-litiques. Des effets du virus syphilitique sur les organes de la génération dans les deux sexes. Quatrième édition, corrigée et augmentée. 2 Bände. Paris, chez l’auteur 1801. 8°. 2 Bl., XX S., 454 S.; 2 Bl., 456 S. Schöne Halblederbände der Zeit mit goldgeprägten grünen und roten Rückenschildern und etwas Rückenvergoldung. (35080D) CHF 350.–Hirsch 5, 319. – Wellcome 5, 218. – Vierte Auflage des Grosserfolges in der Literatur der Syphiliserkran-kungen. Vom Verfasser auf der Titelrückseite hand-schriftlich signiert. – Die erste französische Ausgabe erschien 1798, bereits 1784 hatte er in London eine allgemeine Monographie über die Geschlechtskrank-heiten veröffentlicht. (S. HOH 670). – Band 1 mit einer ‹Pharmacopeia syphilitica›. – Titelblätter leicht gebräunt und mit Leimschatten. Vorsätze mit Besit-zerstempel «Cantons Physicus Dr. Kottmann, Solo-thurn). – Sonst fleckenlos in dekorativen Einbänden.

317 Swieten, Gerard van: Commentaria in Her-manni Boerhaave aphorismos de cognoscendis et curandis morbis- Editio secunda. 5 Bände. Leiden, Joh. Herm. Verbeek, 1745–1772. 4°. 5 n.n. Bl, 956 S.; 2 n.n. Bl., 810 S.; 4 n.n. Bl., 685 S.; 3 n.n. Bl., 751 S.; 6 n.n. Bl., 691 S., 71 n.n. S. (Index). Mit 1 gest. Frontispiece und 5 gest. Titelvignetten. Pappbände der Zeit mit Rücken-schildern. (35010A) CHF 300.–Vgl. Blake 441 und Hirsch V, 591 (für die erste Aus-gabe) – Zweite Ausgabe, erschien erstmals 1742–1772. Gerard van Swieten studierte unter Boerhaave in Löwen und Leyden Medizin. Nach kurzer Tätigkeit als Privatdozent wurde er 1745 Leibarzt der Kaiserin Maria Theresia und gründete in Wien die Lehrstelle für klinische Medizin. – Die Einbände berieben.

318 Tagault, Jean und Houllier, Jacques: Gründt-liche und rechte Underweysung der Chirur-giae oder Wundartzney. Nemlich, Von allerley Apostemen, Peulen und Geschwulsten; Jtem, von allen frischen Wunden, und alten offenen Schäden … / Erstlich von den hochgelehrten, … Johanne Tagaultio von Amiens, und Jacobo Hollerio von Stamps, Stattärtzt zu Pariß, in Lateinischer Sprach beschrieben. Nunmals aber … verdeutscht, und allen liebhabern dieser

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Kunst zum besten in druck verfertigt, vormals in Teutscher Sprach nie gesehen noch außgan-gen / Durch Gregorium Zechendorffern, von der Leßnitz … Frankfurt, Georg Raab und Sigmund Feyerabend, 1574. Kl.-folio. 20 n.n. Bl., 243 Bl., 15 n.n. Bl. Register, Errata und Druckermarke, 1 weisses Bl. Mit 22 Textholzschnitten teils von Jost Amman und einer Holzschnittdruckermarke von Tobias Stimmer. Flexibler Pergamentband unter Verwendung einer Handschrift aus dem 15. Jahrhundert. (40373D) CHF 5500.–

VD16 T-67. – Lesky 647. – BMC German Books 848. – Waller 9446. – Nicht bei Adams und Durling. – Erste und einzige deutsche Ausgabe im 16. Jahrhun-dert. Erschien lateinisch erstmals 1543 in Paris. Jean Tagault studierte in Paris, wurde 1523 zum Chirurgen ernannt und war Dekan der medizinischen Fakultät von 1534–1537. «Er scheint sich weniger mit der praktischen Ausübung der Medizin und Chirurgie, als mit der Pflege der schönen Wissenschaften beschäf-tigt zu haben.» (Gurlt). Seine vielfach aufgelegte Chirurgie wurde von seinen Zeitgenossen und Schü-lern, wie Ambroise Paré vielfach benutzt. Basiert auf Guy de Chauliac. Den Ausgaben wurde schon sehr früh die Schrift von Jacques Houllier «De materia chirurgica libri tres» beigefügt. Die Holzschnitte mit der Abbildung des Wundenmanns, der Entfernung eines Pfeils aus der Wunde, der Darstellung eines

Krankenzimmers sowie verschiedenen Instrumen-ten. Die Titelvignette mit einer Amputationsszene. – Titelblatt am unteren Rand alt hinterlegt, ohne Textverlust. Die letzten 20 Blatt leicht wasserrandig. Der Manuskriptband an der unteren äusseren Kante angerissen. – Breitrandiges gut erhaltenes Exemplar des sehr seltenen Buches. – Résumé: First and only German edition. First time published in latin 1543 at Paris. Tagault a French surgeon, was dean of the medical faculty at Paris from (1534–1537). With 22 text woodcuts. Contemporary vellum (rubbed). Title with repaired tear. 20 leaves with water stain.

319 Tardin, Jean: Disquisitio physiologica de pilis. Tours, Claudius Michael, 1609. 8°. 8 n.n. Bl., 280 S., 11 n.n. Bl. Pergamentband der Zeit. (40446D) CHF 1200.–

Krivatsy 11700. – Hirsch-H. V, 515. – Interessante medizinische Schrift über den Haarwuchs, Haar-ausfall und Haarfarbe. Vom Verfasser scheint nur bekannt zu sein, dass er aus Tours (und nicht wie bei Hirsch aus Tournon) stammte und dort als Arzt tätig war. – Durchgehend etwas stockfleckig und gebräunt. Buchblock im Innenfalz gebrochen. – Sehr selten.

320 Thiermair, Franz Ignaz: Scholia medica ad toti-dem & antè nunquam vulgatas consultationes et responsiones. Quas partim author, partim alii,

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Tagault

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praecipue in Bavaria celeberrimi archiatri priva-tim & diversis temporibus exararunt. 2 Teile in 1 Band. München, Johann Jäcklin, 1673. Folio. 13 n.n. Bl., 196 S., 4 n.n. Bl., 200 S., 7 n.n. Bl. Index., 1 Bl. Druckermarke. Mit gestochenem Frontispiz und einem gestochenen Textkup-fer. Pergamentband der Zeit mit goldgepräg-ter Deckelfiletierung und handschriftlichem Rückentitel. (30177D) CHF 2800.–

Hirsch-H. V, 555. – Lesky 652. – VD 17, 12, 165656M. – «Sein Hauptwerk bildet eine Sammlung eigener Erfahrungen, mit denen anderer berühmter, meist alter Aerzte über die am häufigsten vorkommen-den Krankheiten und zeugt von dem Bestreben, die Ergebnisse der anatomischen und physiologischen Forschungen der 1. Hälfte des 17. Jahrhunderts für die Behandlung derselben zu verwerthen». (Hirsch). Thiermair war der führende Mediziner Bayerns im 17. Jahrhundert, Leibarzt des Kurfürsten, Organisator des akademischen Unterrichts und Spitalgründer. Das Kupfer am Ende des ersten Abschnitts zeigt die 1673 in München geborenen siamesischen Zwillinge. Mit einem hübschen allegorischen Frontispiz. – Ver-einzelte schwache Stockflecken. Der Einbandrücken fachgerecht wohl schon im 19. Jahrhundert erneuert. – Sehr gutes Exemplar.

321 Thiermair, Franz Ignaz: Scholia medica ad toti-dem & antè nunquam vulgatas consultationes et responsiones. Quas partim author, partim alii, praecipue in Bavaria celeberrimi archi-atri privatim & diversis temporibus exararunt. 2 Teile in 1 Band. München, Johann Jäcklin, 1673. Folio. 14 n.n. Bl., 196 S., 4 n.n. Bl., 200 S., 7 n.n. Bl. Index, 1 Bl. Druckermarke. Mit gestochenem Frontispiz und einem gesto-chenen Textkupfer. Pergamentband der Zeit. (40466D) CHF 2800.–

Hirsch-H. V, 555. – Lesky 652. – VD 17, 12, 165656M. – Krivatsy 11789. – Erste Ausgabe mit handschriftli-chem Schenkungsvermerk des Verfassers, datiert 1673 auf dem Vorsatz sowie handschriftlichem Besitzvermerk des Kapuzinerordens München auf dem gestochenen Titel. «Sein Hauptwerk bildet eine Sammlung eigener Erfahrungen, mit denen ande-rer berühmter, meist alter Aerzte über die am häu-figsten vorkommenden Krankheiten und zeugt von dem Bestreben, die Ergebnisse der anatomischen und physiologischen Forschungen der 1. Hälfte des 17. Jahrhunderts für die Behandlung derselben zu verwerthen». (Hirsch). Thiermair war der führende Mediziner Bayerns im 17. Jahrhundert, Leibarzt des Kurfürsten, Organisator des akademischen Unter-richts und Spitalgründer. Das Kupfer am Ende des ersten Abschnitts zeigt die 1673 in München gebo-renen siamesischen Zwillinge. Mit einem hübschen allegorischen Frontispiz. – Vereinzelt etwas fleckig. Mit wiederholter Wurmspur, meist am Rand. Einband fleckig. Schliessbänder ausgerissen.

322 Thomann, Josef Nicolaus: Annalen der kli-nischen Anstalt in dem Julius-Hospitale zu Würzburg für das Jahr 1800. Würzburg, Gebr. Stahel, 1803. 8°. VIII, 406 (recte 412) S., 22 n.n. Bl. Mit 2 gef. Kupfertafeln. Pappband der Zeit mit braunem gestreiftem Papierbezug. (35019A) CHF 100.–Hirsch V, 659. – Papier vereinzelt stockfleckig. Ein-band minim berieben.

323 Timaeus, Balthasar von Güldenklee: Opera medico-practica, denuo impressa cum praefa-tione August Quirinus Rivinus. Leipzig, Johann Herbert Kloss, 1715. 4°. 6 S., 1026 (recte 1028) S., 12 n.n. Bl. Index. Restaurierter Lederband mit goldgeprägtem Rückenschild, Titel- und Rückenvergoldung. (40500D) CHF 800.–Waller 9598. – Blake 450. – Hirsch V, 686. – Ein-zige Werkausgabe herausgegeben von Rivinus (siehe Hirsch V, 43). – Timaeus (? -1667) war Arzt des Kurfürsten von Brandenburg. Er hat im 30-jäh-rigen Krieg grosses Ansehen erlangt durch seine Pestbehandlungen der schwedischen Truppen und wurde deswegen von Gustav Adolph geadelt und zum Leibarzt der Königin Maria Leonore bestimmt. Die Schriften sind zum Teil in deutscher Sprache verfasst. Angebunden ist ein gedruckter Nekrolog für Johann Maximilian von Thun, (ohne Ort und Jahr 17 n.n. Bl.). Nekrolog des 1701, 28-jährig verstorbenen Adeligen. – Papier durchgehend gebräunt. Fehlt das gestochene Porträt. Einbandrücken fachgerecht mit altem Material restauriert. – Selten.

324 Tissot, Samuel Auguste David: Anleitung für das Landvolk in Absicht auf seine Gesundheit, Oder: Gemeinnütziges und sehr bewährtes Haus-Arzney-Buch. Aus dem Französischen übersetzt durch H(ans) C(aspar) Hirzel. Neu-este, mit allen Zusätzen und dem Register über das ganze Werk so wie mit zwoen Abhandlun-gen 1) von den Mitteln, ein hohes Alter zu erlan-gen, und 2) von der fallenden Sucht, vermehrte Auflage. Augsburg, In der Joseph-Wolffischen Buchhandlung 1787. 8°. LXII S., 1 Bl. Inhalt, 680 S., 12 n.n. Bl. Register. Pappband der Zeit mit Kleisterpapierbezügen. (35119D) CHF 150.–Diese Ausgabe nicht bei Blake. – Neuausgabe der unberechtigten Ausgabe bei Wolff, die mehrfach nachgedruckt wurde. – Pappband mässig bestossen. Mit Besitzerstempel auf dem fliegenden Vorsatz. Titel stärker gebräunt, sonst nur leicht fleckig. Ein Blatt Register mit Randeinriss.

325 Tissot, Samuel Auguste: L’onanisme. Dis-sertation sur les maladies produites par la masturbation. Nouvelle edition considerab-lement augmentée. Paris, Pigoreau, Corbet e.a. 1820. 8°. XIV, 244 S. Interimsbroschur. (35076D) CHF 50.–

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Kaum ein Text der populären Medizin wurde häufiger unverändert nachgedruckt. Die erste französische Ausgabe erschien bereits 1760. In diesen 60 Jahren dürfte die Gesamtauflage mehrere hunderttausend Exemplare betragen haben. – Unbeschnittenes Exemplar im Interimsumschlag mit den entsprechen-den Lagerspuren wie Eselsohren, kleineren Einris-sen am Umschlag u.a.

326 Tissot, Samuel A.D.: Sämmtliche zur Arzt-neykunst gehörige Schriften, nach den neu-esten von dem Verfasser selbst verbesserten und vermehrten Originalausgaben aus dem Französischen und Lateinischen übersetzt und mit einigen Anmerkungen begleitet von Johann Christian Kerstens. 3. Auflage. 6 (von 7) Bänden. Leipzig, Friedrich Gotthold Jaco-bäe und Sohn, 1784. 8°. Halblederbände der Zeit mit Rückenschild und verblasster Rückenvergoldung (berieben und bestossen). (4445C) CHF 950.–Vgl. Hirsch V, 686 und Blake 453 (für die deutsche Erstausgabe von 1779–1784). – Der Schweizer Arzt Samuel Tissot geb. 1728 in Grancy (Kanton Waadt) studierte in Genf und Montpelliier, war danach län-gere Zeit in Lausanne tätig bevor er dem Ruf von Kaiser Joseph II. folgte und ab 1780 in Pavia als Professor und vor allem als erfolgreicher Therapeut wirkte. Tissot starb 1797 in Lausanne. «Er war einer der berühmtesten Praktiker seiner Zeit, auch ein vertrauter Freund von Haller und Zimmermann» (Hirsch). – Es fehlt der 2. Band. – Durchgehend etwas gebräunt.

327 Tissot, S(amuel) A(uguste) D(avid): Von der Gesundheit der Gelehrten. Zürich, Orell, Gess-ner, Füessli u. Comp., 1770. 8°. VI, 176 S. Halb-lederband der Zeit mit Rückenvergoldung und Rückenschild. (35045A) CHF 300.–Vgl. e-HLS (für den Verfasser). – Populärwissen-schaftliche Schrift mit zahlreichen Ratschlägen für ein gesünderes Leben. August Tissot (1728–1797), Waadtländer Humanist und Arzt, studierte Medizin in Montpellier, «danach kehrte er in die Waadt zurück, wo er aufgrund seines selbstlosen Einsatzes wäh-rend der Pockenepidemie von 1752 als Armenarzt von Lausanne bezeichnet wurde» (e-HLS).

Angebunden: (Sturm, Christoph Christian): Die Bestimmung der Menschen beym Landleben. Leip-zig, Weidmanns Erben, 1764. 4 n.n. S., 113 S., 1 n.n. S. – Holzmann/Bohatta I, 6100. – Christoph Chris-tian Sturm (1740–1786), evangelischer Prediger und Erbaungsschrifsteller. – Mit Besitzerstempel «Dr. Kottmann» auf dem Vorsatz. Durchgehend leicht stockfleckig. Einband berieben.

328 Triller, Daniel Wilhelm: Succincta commentatio de pleuritide eiusque curatione. Adiectis Simul X. singularibus pleuriticorum historiis. Frankfurt a.M. Franz Warrentrapp 1740. 8°. 8 n.n. Bl., 215

(recte 213) S., 23 n.n. S. Register, 1 w. Bl. Mar-morierter Kalbslederband der Zeit mit hellrotem goldgeprägtem Rückenschild und reicher flora-ler Rückenvergoldung. (35147D) CHF 350.–

Blake 459. – Erste Ausgabe dieser Untersuchung über die Brustfellentzündung. Seite 129 mit dem zweiten Titel zur historischen Beschreibungen. In unserem Exemplar wurde das weisse Blatt, das ursprünglich auf Seite 127/128 eingebunden werden sollte, am Ende des Bandes belassen. Daniel Wil-helm Triller (1695–1782) war einer der grössten medizinisch-literarischen Doppelbegabten des 18. Jahrhunderts, Verfasser der «Neuen Aesopischen Fabeln», die im gleichen Jahr wie die vorliegende medizinische Abhandlung erschienen und anderer Gedichtsammlungen. Er beteiligt am Streit zwischen Gottsched und den Zürchern Bodmer und Breitin-ger, mehrfacher Leibarzt verschiedener Sächsischer Potentaten und befreundet mit Nikolaus Bernoulli, Samuel Werenfels, Herman Boerhaave Jakob Chris-tian Iselin und Bernard le Bovier de Fontenelle. – Mit dem Besitzerstempel des «Cantons-Physicus, Dr. Kottmann, Solothurn» auf dem fliegenden Vorsatz. – Schönes, annähernd fleckenloses Exemplar auf starkem Papier in dekorativem Einband.

329 Trincavelli, Vittore: De ratione curandi particu-lares humani corporis affectus praelectiones, … accurata Belisarii Gadaldini. Venedig, Borgomi-nero, 1575. Folio. 54 n.n. Bl. Index, 460 S. 1 n.n. Bl. Druckermarke. Neuer Halbpergamentband. (30256D) CHF 1200.–

Hirsch VI, 9. – Waller 9680. – Durling 4418. – Erste Ausgabe. «Trincavelli gehörte zu den vorurteilsfreien und aufgeklärten und allem Aberglauben abholden Ärzten, wie sich das besonders in seinen Kranken-geschichten zeigt» (Hirsch). – Ein Blatt gestempelt. Die letzten 4 Blätter mit Wasserfleck. Sonst meist sehr sauber.

330 Tromsdorff, Johann Bartholmä: Chemische Receptirkunst oder Taschenbuch für practische Aerzte welche bey dem Verordnen der Arz-neyen in Fehler in chemischer und pharmaceu-tischer Hinsicht vermeiden wollen. Erfurt, bey Beyer und Maring, 1797. 8°. XIV, 288 S. Papp-band der Zeit mit schwarzen Marmoropapierbe-zügen und rotem goldgeprägtem Rückenschild. (35146D) CHF 700.–

Ferguson 2, 473. – Engelmann 586. – Schelenz 614. – Vgl. Blake 460 (für die 2. Ausgabe von 1799). – Erste Auflage. Mit gedruckter Widmung an die «Correspondirende Gesellschaft Schweizerischer Aerzte und Wundärzte». – Schelenz und Duveen sehen in dem Buch das erste Lehrbuch der moder-nen Rezeptur. Trommsdorff (1770–1837) war Che-mieprofessor und Apotheker in Erfurt. – Vorderdeckel aussen beschabt, innen mit leichten Moderflecken. Buchblock leicht gewellt, im Schnitt mit schwachem

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Wasserrand. Mit altem Besitzerstempel auf dem flie-genden Vorsatz. Ohne den hinteren fliegenden Vor-satz. – Selten.

331 (Tschirnhaus, Ehrenfried Walter von): Medi-cina mentis, sive artis inveniendi praecepta generalia. Editio Nova auctior & corrector, cum praefatione autoris. – (Angebunden) – Ders.: Medicina corporis, seu Cogitationes Admodum Probabiles de conservanda sanitate. 2 Werke in 1 Band. Leipzig, Thomas Fritsch 1695. Klein-4°. 14 n.n. Bl., 296 S. mit 67 Holzschnittdia-grammen im Text; 2 Bl., 64 S. Pergamentband der Zeit mit handschriftlichem Rückentitel. (90047D) CHF 1200.–Krivatsy 12002. – Waller 9702 und 9703. – Wellcome 4, 305. – Ziegenfuss 2, 750. – Zweite lateinische Aus-gabe nach Amsterdam 1687 und einer Übersetzung der «Medicina corporis» ins Deutsche. – Philoso-phisch erkenntnistheoretische Schrift zu Fragen der wissenschaftlichen Methode. «Die Heilkunde des Geistes ist eine philosophia realis im Gegensatz zur philosophia verbalis, eine Erkenntnis, die sich an der Sache und nicht bloss am Wort orientiert. Alle Erkenntnis beruht auf Erfahrung.» (Ziegenfuss). Der zweite Teil des Werkes mit einem separaten Titel, die Medicina corporis versteht sich im Gegensatz zur Geisteslehre als eine Einführung in das Körper-bewusstsein in 12 Regeln. – Tschirnhausen (auch Tischrnhaus) (1651–1708) studierte Mathematik, Naturwissenschaften und Philosophie in Leiden, wo er auch mit den Grossen seiner Zeit in Kontakt trat: Hyghens, Newton, Oldenburg, Spinoza und später in Berlin mit Leibnitz. Seine Überlegungen beein-flussten nachhaltig die frühen Aufklärer wie Lambert und Christian Wolff. – Vortitel mit gelöschtem Biblio-theksstempel. Papier gleichmässig etwas gebräunt. – Gutes Exemplar.

332 Uffenbach, Peter: Thesaurus chirurgiae. Frankfurt, J. Fischer für N. Hoffmann, 1610. Folio. 6 n.n. Bl., 1164 S., 15 n.n. Bl. Index, 1 Bl. Druckermarke. Mit 3 Holzschnittporträts (von Paré, Hippokrates und Galen) und ca. 385 Textholzschnitten. Pergamentband der Zeit. (30062D) CHF 5500.–Garrison-M. 5568. – Waller 9545. – Wellcome I, 6389. – Vom Frankfurter Stadtarzt Peter Uffenbach editiertes Sammelwerk. Mit Schriften von Ambroise Paré – Fabricius Hildanus – J. Hollar – J. Dondi u.a. «A good summery of surgical knowledge of that period» (Garrison-M.). Die Illustrationen mit chirur-gischen Instrumenten, Verbänden, Prothesen und anatomischen Details. Seite 541–591 mit einem reich illustrierten Kapitel «De monstris & prodigiis». – Fehl-stellen im Pergamentbezug am unteren Kapital.

333 Unzer, Johann August (Herausgeber): Der Arzt. Eine medicinische Wochenschrift. 12 Teile in 12 Bänden (Alles was erschienen). Hamburg,

bey S.G. Grunds Wittwe. 1759–1764. 8°. Ca. 4500 S. Jeder Band mit wiederholter gestoche-ner Titelvignette, Band 12 mit dem gestoche-nen Porträt des Herausgebers als Frontispiz. Marmorierte Lederbände der Zeit mit roten goldgeprägten Rückenschildern und reicher Rückenvergoldung. (35121D) CHF 1800.–

Kirchhoff I, 13–1. – Blake 21. – Hirsch 6, 47. – Band 1 in der zweiten Auflage, sonst alle Bände in Erstausgabe. Band 12 mit dem Register über alle Bände. – «Mit seiner Zeitschrift ‹Der Arzt› setzte Johann August Unzer dem Aufklärungsjournalismus in Deutschland ein Glanzlicht auf. Der Erfolg der Wochenschrift war ohne Beispiel. Ein weitgehend Unbekannter, der in Altona praktizierende Mediziner und Journalautor Johann August Unzer (1727–1799) alias ‹Der Arzt› wurde über Nacht zu dem Arzt seiner Zeit. Er war in Deutschland, später auch in einigen Teilen Europas die wohl am häufigsten konsultierte Autorität in Gesundheitsfragen. Zugleich hielten ihn viele Zeitgenossen für einen der bedeutendsten Sati-riker deutscher Sprache.» (Klappentext zu: Reiber, Matthias: Anatomie eines Bestsellers, Göttingen 1999). – Unzer wurde von Goethe als Mediziner auf die gleiche Stufe mit Haller gestellt. Jean Paul verar-beitete verschiedentlich die Lektüre der Zeitschrift in seine Texte. – Einbände leicht beschabt. Kapital des ersten Bandes am Kopf angerissen. Papier durch-gehend mässig, stellenweise auch stark gebräunt.

Nr. 332

Uffenbach

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2 Bogen im ersten Band gelockert. Jeder Band mit altem Besitzerstempel des «Cantons-Physicus Dr. Kottmann, Solothurn» auf den fliegenden Vorsätzen. – In dekorativen Einbänden.

334 Valleriola, Francisco: Commentarii in sex Galeni libros de morbis et symptomatis: Vene-dig, Erasmiana, 1548. 8°. 774 S., 1 n.n. Bl. Druckermarke. Mit wiederholter Druckermarke auf dem Titel und dem letzten Blatt und einer Tabelle im Text. Späterer flexibler Pergament-band. (40442D) CHF 1200.–

Adams V 208. – Wellcome I, 6451. – Zweite Ausgabe des erstmals in Leiden erschienenen Kommentars. Valleriola (1504–1580), aus Montpellier stammend, wurde 1572 Professor der Medizin in Turin und galt als einer der besten Kommentatoren Galens und Hip-pokrates. – Die ersten 20 Blatt mit kleiner Wurmspur. Sauberes Exemplar.

335 Valsalva, Antonio Maria: De aure humana tractatus, in quo integra auris fabrica, multis novis inventis & iconismis illustrata, descri-bitur, omniunque ejus partium indagantur. Quibus interposita est musulorum unvulae, atque pharyngis nova descriptio, et delinea-tio. Utrecht, Wilhelm van de Water, 1717. 4°. 6 n.n., 143 S., 13 n.n. S. Index. Mit 10 gestoche-nen, gefalteten Tafeln Lederband der Zeit mit rotem, goldgeprägtem Rückenschild und wenig Rückenvergoldung. (30318D) CHF 3500.–

Blake 468. – Vgl. Garrison-M 1546 und Norman 2125. (beide für erste Ausgabe Bologna 1704). – Dritte Ausgabe der zentralen anatomischen Beschreibung des Ohres . Valsalva (1666–1723) teilte als Erster das Ohr in drei Teile ein: Das äussere, das mittlere und das Innenohr. Er schuf eine ganze Reihe von anatomischen Begriffen in der Ohrenheilkunde. – Die ersten 20 Blatt mit schwachem Wasserrand. Stellen-weise schwach stockfleckig. Titel mit altem Stempel «Gabinet de M. de St. Albin» und montiertem Exlibris auf dem hinteren Deckel «Dr. Flandrins, 1902». Ein-banddeckel etwas bestossen.

336 Velpeau, A(lfred-Armand)-L(ouis)-M(arie): Embryologie ou ovologie Humaine, contenant l’histoire descriptive et iconogaphique de l’oeuf humain. Bruxelles , H. Dumont, 1834. Folio. 2 n.n. Bl., XX, 66 S. Mit 15 lithographierten Tafeln nach G. Le Roy. Halblederband der Zeit mit rotem goldgeprägtem Rückenschild und reicher Rückenvergoldung. (40363D) CHF 600.–

Waller 9849. – HOH 1527 – Hirsch-H. V, 720 (für Ausgabe Prais Baillière, 1833). – Belgische Nach-druckausgabe mit den nachlithographierten Tafeln. Velpeaus Atlas zur Embryologie wurde begeistert aufgenommen und erlebte mehrere Auflagen in meh-reren Sprachen. Die 15 Tafeln zeigen die verschie-denen Stadien der Entwicklung des menschlichen

Foetus. – Tafeln durchgehend leicht stockfleckig. Text meist fleckenlos. Der dekorative Einband am Rücken stellenweise beschabt.

337 Verheyen, Philipp: Corporis Humani Anato-miae Liber Primus. (Titel 2. Teil: Supplementum Anatomicum sive Anatomiae Corporis Humani). In quo tam Veterum, aqum Recentiorium Ana-tomicorum inventa. Methodo nova, & intellectu facillima describuntur, ac Tabuluis aeneis rep-raesentantur. Editio Secunda. 2 Bände. Bru-xelles t’Serstevens 1710. 4°. 16 n.n. Bl., 400 S. Mit einem gestochenem Porträt als Fronti-spiz, einer gestochenen Anfangsvignette und 40 gefalteten Kupfertafeln; XVI S., 428 S., 4 n.n. Bl. Index, 2 n.n. Bl. Katalog. Mit 6 gefal-teten Kupfertafeln. Kalbslederbände der Zeit mit roten schwarzgeprägten Rückenschildern. (35088D) CHF 1500.–Garrison-Morton 388. – Blake 472. – Wellcome 5, 343. – Erste vollständige und von Garrison-Morton als «much better» bezeichnete Ausgabe. Der erste Band erschien bereits 1693 in Louvain. Der zweite Band hier in der ersten Ausgabe. Eine der wichtigs-ten Anatomien des 18. Jahrhunderts. – Einbände leicht berieben. Papier stellenweise, auch die Kup-fertafeln, gebräunt. Wenige Flecken. Innenfalz des ersten Bandes mit wenigen Wurmspuren. Vorsätze mit Besitzerstempel des «Cantons Physicus Dr. Kott-mann, Solothurn». – Gutes Exemplar.

338 Verzascha, Andreas: Centuria prima observa-tionum medicarum. Cui accesserunt celeber-rimorum virorum consilia & epistolae. Basel, Johann Jakob Decker, 1677. 8°. 8 n.n. Bl., 311 (recte 309) S., 8 n.n. Bl. Pergamentband der Zeit. (30230D) CHF 600.–Hirsch VI, 97. – VD17 23:243210E. – Verzascha wurde als Sohn eines Arztes 1627 in Basel gebo-ren, promovierte in Montpellier bevor er nach Basel zurückkehrte und dort praktizierte. «Tüchtiger Arzt, huldigte aber einer starken Polypharmacie» (Hirsch). Verzascha war der Herausgeber der Basler Ausga-ben von Pietro Andrea Mattiolis Kräuterbuch. – Ein wesentlicher Teil des Werkes handelt von der Pest. – Leicht gebräunt. – Selten.

339 (Vesalius, Andreas: (Tafeln zu): Anatomia Deudsch Herausgegeben von Jakob Bau-mann). (Nürnberg, Jul. P. Fabricius, 1551). Folio. 40 (eine doppelblattgross) Kupfer-tafeln. Flexibler Pergamentband der Zeit. (40199D) CHF 8000.–Choulant S. 56. – Durling 4583. – VD16 V-917. – Tafeln zu den von Jakob Baumann herausgegebe-nen und kommentierten Nachstichen nach den Tafeln von Thomas Gemini von 1545 ohne den Titel und die 78 Seiten Text. In der vorliegenden Fassung mit deutschen Titeln versehen. Die Tafeln stammen alle aus Vesals Hauptwerk und zeigen doppelblattgross

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Adam und Eva sowie 16 ganzseitige Muskel- und Skelettdarstellungen. 4 Tafeln bis an den Rand und in die Darstellung beschnitten. – Die letzte Tafel mit kleiner Fehlstelle. Vereinzelt schwach stockfleckig. Durchgehend fingerfleckig. Am äusseren Rand mit restaurierter Wurmspur. – Mit alten handschriftlichen Besitzvermerken und Titel auf den Vorsätzen bzw. auf der Rückseite der ersten Tafel. Einband fleckig. Rücken erneuert. – Sehr selten.

340 Virchow, Rud(olf) (redigiert): Handbuch der speciellen Pathologie und Therapie. (Erster Band:) Allgemeine Störungen der Ernährung und des Blutes. Krankheiten des Bewegungs-apparates. Bearbeitet von R. Virchow, J. Vogel u. Stiebel. (Zweiter Band. Erste Abtheilung:) Intoxicationen, Zoonosen und Syphilis. Bear-beitet von C. Ph. Falck, R. Virchow u. F. A. Simon. (Zweiter Band. Zweite Abtheilung:) Infectionskrankheiten. Bearbeitet von Profes-sor Griesinger. (Vierter Band. Erste Abtheilung:) Krankheiten des Nervenapparates. Bearbeitet von K. E. Hasse. (Fünfter Band. Zweite Abthei-lung:) Krankheiten der Blut- und Lymphgefä-sse. Bearbeitet von H. Lebert. (Sechster Band.

Erste Abtheilung:) Krankheiten des Chylopoëti-schen Systems. Bearbeitet von H. Bamberger. (Sechster Band. Zweite Abtheilung:) Krankhei-ten der männlichen Geschlechtsorgane und der Harnblase. Bearbeitet von Professor Pitha. 7 (v. 9) Teilen in 4 Bänden. Erlangen, Ferdinand Enke, 1854–1855. Gross-8°. XIV, 551 S.; IX, 630 S.; VI, 374 S.; (4), 686 S., S. V-VII; (2) 152 S.; VIII, 710 (1) S., 412 S. Halblederbde. d. Zt. mit Rücken-Fileten u. goldgepr. Rückenti-teln (berieben u. bestossen, 1 Gelenk geplatzt). (4819B) CHF 850.–

Garrison-M., 4049, 4080, 2765. Erste Auflage des medizinischen Standardwerks. Band 4, Teil II ist nie erschienen. – Es fehlen Bd. 3 (Acute Exantheme und Hautkrankheiten von Hebra) sowie Bd. 5, Teil I (Krankheiten der Respirationsorgane). – Gebräunt, Anfang u. Schluss sowie Vorsätze jeweils stärker, ansonsten leicht, stockfleckig.

341 Virchow, Rudolf: La pathologie cellulaire basée sur l’étude physiologique et pathologique des tissus. Traduit de l’allemand sur la seconde édi-tion par Paul Picard. Edition revue et corrigée par l’auteur. Paris, J.-B. Baillière et fils 1861.

Nr. 339

Vesalius

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8°. XXVIII, 417 S., 3 n.n. S. Anzeigen, 48 S. Catalogue des livres de médecine, datiert mai 1866. Pappband der Zeit mit handschriftlichem Rückenschild. (35081D) CHF 200.–Zweiter Druck der ersten französischen Ausgabe der «Cellularpathologie», hier ohne die 3 Seiten «Errata», die dem Vorwort (S. XXIX-XXXII) folgten und den korrigierten Stellen im Text. Mit den Korrek-turen wuchs der Text um eine Seite von 416 S. auf 417 S. Die Anzeige am Schluss (S. 417 verso) mit der Ankündigung des 5. Bandes «Traité d’anatomie pathologique générale» von J. Curveilhier, der 1864 erschien. – Kanten berieben. Vortitel mässig, sonst nur vereinzelt leicht stockfleckig.

342 Vogel, (Johann) Ludwig (Andreas von): Diä-tetisches Lexikon oder theoretisch-praktischer Unterricht über Nahrungsmittel und die man-nichfaltigen Zubereitungen derselben, über Ver-dauung, Ernährung, Erhaltung der Gesundheit, Entstehung und Erkenntniss der Krankheiten … 2 (von 3) Bänden. Erfurt, Georg Adam Keyser, 1800. 8°. XXVI, 361 (recte 359) S., 3 n.n. S.; X, 328 S. Halblederband der Zeit mit Rückenvergol-dung und Rückenschild. (35056A) CHF 200.–VD18 11313633. – Hirsch VI, 138. – Mit Besitzer-stempel «Dr. Kottmann» auf dem Vorsatz. Durchge-hend etwas stockfleckig. Einbände berieben.

343 Vogel, Benedikt, Christian: Sammlung schwieriger medicinischer chirurgischer Fälle für die praktische Heilkunde nach eigener Erfahrung. 2 Lieferungen in 2 Bänden. Altdorf und Nürnberg, Monath und Kussler, 1805–1807. 8°. 190 S.; S. 191–386. Interimsbände. (35043A) CHF 120.–Hirsch VI, 137. – Benedikt Christian Vogel (1745–1825) war über 40 Jahre Professor für Medizin in Altdorf und praktizierender Chirurge. – Papier durch-gehend stockfleckig. Die Einbände fleckig und knit-terfaltig.

344 Walther, Philipp Franz von: System der Chir-urgie. 6 Bände in 4 Bänden. Freiburg, Herder. 1843–1852. 8°. X, 477 S.; VI, 330 S.; VIII, 442 S.; X, 844 S.; V, 485 S.; V, 461 S. Dunkelbraune Kalbshalblederbände der Zeit mit goldgepräg-ten Rückentiteln und Bandnummern, Rücken-vergoldung und Blindprägung auf den Bünden. (35087D) CHF 600.–Hirsch 6, 186. – Erste vollständige Ausgabe. – Band 1, hier mit dem Vermerk «Zweite, neubearbeitete Auflage», war bereits 1833 erschienen. Die Weiter-führung des umfangreichen Werkes, von dem Band 3 und 4 separat auch als «Die Lehre von den Augen-krankheiten» erschienen sind. Walther (1782–1849) gilt als der wichtigste deutsche Ophtalmologe seiner Generation. Seine Schriften sind stark durch Schel-ling geprägt, mit dem er zu Beginn seiner Lauf-

bahn in Bamberg lehrte. Seine Ausbildung in der Augenheilkunde erhielt er vom damals führenden Georg Joseph Beer in Wien. – «Für die Chirurgie im vollsten Sinne des Wortes ein Reformator» (Hirsch). – Rücken leicht berieben. Papier durchgehend stock-fleckig und stellenweise auch stärker gebräunt. – Dekorativ gebunden.

345 Wedel, Georg Wolfgang: Compendium pra-xeos clinicae exemplaris secundum ordinem casuum Timaei a Guldenklee. Jena, Johannes Bielck 1707. 4°. 8 n.n. Bl., 2 gefaltete Tabellen, 213 S., 11 n.n. S. Index. Mit einer Holzschnitt-vignette in Rotdruck. Halbpergamentband der Zeit mit handschriftlichem Rückenschild. (35089D) CHF 300.–

Blake 484. – Hirsch 6, 217f. – Erste und einzige Aus-gabe. – Rezeptsammlung des Chemiaktrikers Georg Wolfgang Wedel (1645–1721), der Stadtphysikus in Gotha und ab 1672 Professor und Praktiker in Jena war. Die Schrift ist dem Leibarzt der Witwe des Königs von Schweden gewidmet. Balthasar Timaeus von Güldenklee heilte 1638 mittels eines von ihm komponierten «acetum theriacale» einen grossen Teil des schwedischen Heeres bei Triebsees von der Pest. – Papier durchgehend etwas gebräunt. Vorsatz mit Besitzerstempel des «Cantons Physicus Dr. Kott-mann, Solothurn».

346 Weikard, M(elchior) A(dam): Der philosophi-sche Arzt. 3 Bände in 2 Bänden. Frankfurt a. M., in der Andreaischen Buchhandlung, 1798–1799. 8°. XVI, 375 S.; IV S., 1 n.n. Bl., 378 S.; 1 n.n. Bl., VIII, 310. Mit 2 gestochenen Titelvig-netten. Halblederbände der Zeit mit roten und grünen goldgeprägten Rückenschildern und Rückenvergoldung. (35091D) CHF 800.–

Hirsch VI, 223. – Blake 485. – Ca. 4. Auflage. Die erste Ausgabe erschien 1775–1777 in 4 Bänden, die vorliegende Ausgabe ist mit 3 Bänden aber komplett. Band drei mit dem zusätzlichen Titel: «Philosophi-sche Arzneykunst oder von Gebrechen der Sensati-onen, des Verstandes, und des Willens». Der 1742 geborene Weikard durchlief eine steile Karriere und war 1784–1789 Leibarzt der Kaiserin Katharina in St. Petersburg. In der Art von Zimmermann gehaltene Reflektionen, mit ihm verbindet den Verfasser übri-gens auch die Tatsache, dass er von der Zarin den Ruf als Hofarzt nach St. Petersburg erhielt. Seine Themen lesen sich wie ein Katalog der psychischen und physischen Befindlichkeiten einer gelangweilten aristokratischen Oberschicht: Vom Begreifen, Vom dem Baue der Empfindungsfasern, Von der Zeugung, Vom Selbstmorde, Von der langen Weile, Phantasie, Vom Geiste, Von den Leidenschaften, Vom Helden-muthe etc. – Nur sehr selten kleine Stockflecken. Vorsätze mit Besitzerstempel des «Cantons Physi-cus Dr. Kottmann, Solothurn». – Gutes Exemplar in dekorativen Einbänden.

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347 Weikard, M(elchior) A(dam): Der philosophi-sche Arzt. 3 Bände. Frankfurt a. M. in der And-reaischen Buchhandlung, 1798–1799. 8°. XVI, 375 S.; IV S., 1 n.n. Bl., 378 S.; 1 n.n. Bl., VIII, 310. Mit 2 gestochenen Titelvignetten. Halb-lederbände der Zeit mit grünen goldgepräg-ten Rückenschildern und Rückenvergoldung. (40322D) CHF 800.–

Hirsch VI, 223. – Blake 485. – Ca. vierte Auflage. Erschien bis 1777. Band drei mit dem zusätzli-chen Titel: «Philosophische Arzneykunst oder von Gebrechen der Sensationen, des Verstandes, und des Willens». In der Art von Zimmermann gehal-tene Reflektionen. Mit Zimmermann verbindet den Verfasser übrigens auch die Tatsache, dass er von der Zarin den Ruf als Hofarzt nach St. Petersburg erhielt. Seine Themen lesen sich wie ein Katalog der psychischen und physischen Befindlichkeiten einer gelangweilten aristokratischen Oberschicht: Vom Begreifen. – Vom dem Baue der Empfindungsfasern. – Von der Zeugung. – Vom Selbstmorde. – Von der langen Weile. – Phantasie. – Vom Geiste. – Von den Leidenschaften. – Vom Heldenmuthe etc. Der 1742 geborene Weikard durchlief eine steile Karriere und war 1784–1789 Leibarzt der Kaiserin Katharina in

St. Petersburg. – Vorsätze mit Leimschatten. Wenige Stockflecken. Einbände beschabt. Kanten stellen-weise geplatzt.

348 Weikard, Melchior Adam: Entwurf einer ein-fachern Arzneykunst oder Erläuterung und Bestätigung der Brownischen Arzneylehre. Zweyte vermehrte und verbesserte Ausgabe. Frankfurt am Main, Andreaische Buchhandlung, 1797. 8°. X, 389 S. Halblederband der Zeit. (35046A) CHF 200.–

Hirsch VI, 223. – Blake 484. – Erschien erstmals 1795. – Melchior Adam Weikard (1742–1803) durch-lief eine steile Karriere und war 1784–1789 Leibarzt der Kaiserin Katharina in St. Petersburg. – Mit Besit-zerstempel «Dr. Kottmann» auf dem Vorsatz. Papier zum Teil leicht stockfleckig. Einband berieben.

349 Weikard, Melchior Adam: Medizinisches-pracktisches Handbuch auf Brownische Grund-sätze und Erfahrung gegründet. Erster und zweiter Theil, von allgemeinen Krankheiten. Dritte, verbesserte und vermehrte Auflage. Teil 1 und 2 (von 3). Heilbronn am Neckar bei Johann Daniel Class 1802. 8°. VIII, 588 S. Brauner Pappband der Zeit mit Kleisterpapierbezügen,

Nr. 351

Wepfer

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bordeauxrotem goldgeprägtem Rückenschild und Rückenvergoldung. (35096D) CHF 120.–

Dritte überarbeitete Auflage mit einem neuen Vorwort von Weikard. – Der fehlende 3. Teil erschien erst 1804. Leicht stockfleckig. Vorsatz mit Besitzerstem-pel «Cantons Physicus Dr. Kottmann, Solothurn».

350 Wenzel, Joseph und Karl: Über den Cretinis-mus. Wien, bey Karl Schaumburg und Comp. 1802. 8°, XXIV, 246 S., Pappband der Zeit mit Kleisterpapierbezügen. (90035D) CHF 450.–

te Ausgabe. – Hirsch 6, 241f. (dort unter Gebrüder Wenzel). – Nicht bei Waller. – S. HOH 738 und 739 (andere Titel). – Seltene erste Ausgabe. – Beschrei-bung der Erfahrungen auf einer Forschungsreise in das Salzburger Gebirgsland. – Aus dem Besitz des Berner Pathologen Carl Wegelin mit Exlibris und Blindstempel. – Einband berieben und etwas bestossen. Rückenschild zum grössten Teil abge-splittert. – Sauberes Exemplar auf gutem Papier. – Selten.

351 Wepfer, Johann Jakob: Observationes ana-tomicae ex cadaveribus corum, quos sustu-lit apoplexia. Cum exercitatione de eius loco affecto. Schaffhausen, Johann Caspar Suter, 1658. Kl.-8°. 8 n.n. Bl., 304 S. Mit 1 Holzschnit-tinitiale und 1 Anfangsholzschnittvignette. Lederband der Zeit mit schlichter Deckel- und Rückenvergoldung sowie dreis. Goldschnitt. (35026A) CHF 800.–

VD17 12:172265D. – Krivatsy Nr. 12950. – Erste Ausgabe. – Der Schaffhauser Arzt Johann Jakob Wepfer (1620–1695) studierte in Strassburg, Padua und Rom, war ab 1647 Stadtarzt in seiner Heimat-stadt. «Als viel gefragter Praktiker war W. oft kon-siliarisch unterwegs. Er kombinierte genaue Kran-kenbeobachtung mit nachfolgender Leichensektion und suchte so gewonnene Krankheitserklärungen im Tierexperiment zu bestätigen. Seine zahlreichen neuen anatom. und patholog. Erkenntnisse publi-zierte er in den Abhandlungen der Leopoldina (deren Mitglied er 1685 wurde) und den mehrfach nach-gedruckten ‹Observationes anatomicae› (1658)» (e-HLS). – Mit alter handschr. Widmung auf dem Vorsatz. – Vorsätze leimschattig. Der Einband berie-ben und mit kleineren Fehlstellen.

352 Wichmann, Johann Ernst: Ideen zur Diagnos-tik. Beobachtenden Aerzten. 2 in 1 Band. (von 3 Bänden). Wien, Ghelen, 1798. 8°. 3 n.n. S., S. VI-XII, 108 S.; VIII, 118 S. Mit 1 Kupfertafel. Halblederband der Zeit mit Rückenvergoldung und Rückenschild. (35050A) CHF 150.–

Hirsch VI, 263. – Zweite Ausgabe, erschien erstmals 1794–1802 in Hannover. Johann Ernst Wichmann (1740–1802), in Hannover aufgewachsen, studierte in Göttingen, unternahm danach zahlreiche medizini-

sche Studienreisen in Frankreich und England. – Mit Besitzerstempel «Dr. Kottmann» auf dem Vorsatz. Einband wenig berieben.

353 Willan, Robert: Über die Kuhpockenimp-fung. Aus dem Englischen übersetzt mit einer Zugabe, welche historisch-kritische Bemerkun-gen, und die neuesten Verhandlungen über die Vaccination in England enthält von Georg Friedrich Mühry. Göttingen, Vandheock und Ruprecht, 1808. 4°. VIII S., 192 S. Mit 2 gefalte-ten, gestochenen Farbradierungen. Pappband der Zeit mit handschriftlichem Rückenschild. (30217D) CHF 1200.–Hirsch-H. V, 939. – Erste deutsche Ausgabe. – Erschien in Englisch 1806. – Willan (1757–1812) wurde vor allem mit seiner Einteilung der derma-tologischen Krankheiten berühmt. – Jenner wür-digte Willans Schrift als die wichtigste Verteidigung seiner Entdeckung. – Die auf Seite 123ff gemachten «Zugaben des Uebersetzers» erschien 1809 auch als Beitrag in Hufelands Journal. – Die beiden Tafeln im seltenen Farbdruck zeigen die Veränderungen der Haut. – Pappband bestossen. Papierbezug am Rücken abgesplittert.

354 Winslow, Jacques Bénigne: Exposition ana-tomique de la structure du corps humain. Paris, G. Desprez und J. Desessartz, 1732. 4°. XXX, 740 S., 4 n.n. Bl. Mit 4 mehrfach gefalteten Kupfertafeln. Lederband der Zeit mit rotem Rückenschild und floraler Rückenvergoldung. (40165D) CHF 1000.–Garrison-M. 394. – HOH 759. – Waller 10354. – Erste Ausgabe. «An expert anatomist, he was among the first to discard physiological details and hypothetical explanations form his writings in order to concentrate solely descriptive anatomy» (HOH). Vorsatz und Titel mit handschriftlichen Besitzvermerken. Einband stark bestossen und fleckig. Einbandkanten am Rücken aufgeplatzt ebenso am unteren Kapital. Ecken stark bestossen.

355 Wirsung, Christoph: Artzney Buch, darinn werden fast alle eusserliche und innerliche Glie-der des menschlichen Leibs, mit ihrer Gestalt, Aigenschafft und Würckung beschriben, darbey auch vom Haupt an bisz zun Fersen verza-ichnet, was jedes sonderlich oder inn gemain für Kranckheiten und Gebrechen angreiffend. Letzlich wie man denselbigen inn mehrerley Weiss, so wol dem armen gemainen Mann mit geringen Sachen, als dem Reichen zu Hülff kommen möge. Zu disem hat man … ein Ein-laytung … wie man Wurtzen, Kreuter und andre fürnembste Stuck einsamlen, behalten, und das so schädlich inn ihnen ist, benemen möge. Also wie man sich im Purgieren, Aderlassen und dergleichen, halten soll … Heidelberg, Johann

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Mayer, 1568. Folio. 120 n.n. Bl. Titel Vorwort und Register, 691 (recte 692) S., 1 Bl. Errata und Druckvermerk. Schweinslederband der Zeit auf Holzdeckeln mit Roll- und Plattenstempel-verzierungen. (40475D) CHF 4000.–

Waller 10361. – Hirsch VI, 303. – Durling 4750. – VD16 W-3604. – Erste Ausgabe. Wirsung wurde 1500 in Augsburg geboren, wirkte als Mediziner und Geistlicher in Heidelberg, wo er 1571 starb. Er war befreundet mit Konrad Gessner. Sein Arzneibuch, die einzige von ihm veröffentlichte Schrift, ist das ausführlichste volksmedizinische Buch der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts. Dabei fällt in erster Linie die Systematik auf: Das Buch ist über drei ver-schiedene Register erschlossen. Das erste, umfang-reichste Register, zählt die medizinischen Heilmittel und ihre Anwendung auf, das zweite die Körperstel-len und das dritte ist ein lateinisches Wörterbuch der Pflanzennamen. Behandelt werden alle vorstellbaren Krankheiten und Behandlungen bis hin zu Kochre-zepten und alchemistischen Beiträgen. – Das Buch findet sich in der Regel immer in gebrauchten Exem-plaren. Im vorliegenden Exemplar ist das Papier durchgehend gebräunt, stellenweise stärker fleckig und gegen Ende mit stärker werdendem Wasserrand. Die Vorsätze mit handschriftlichen Besitzvermerken und Rezepturen. Wurmspuren im Vorsatz. Blatt 70 im Register mit Papierdurchbruch, dadurch etwas Textverlust. Seite 71–73 mit kleinem Brandloch und

minimalem Textverlust. Breitrandiges Exemplar mit wenigen Randannotationen. Der dekorative Einband mit blindgeprägtem Titel und zwei Porträtmedaillons auf den Deckeln. Die Metallschliessen ausgerissen. Einbandbezug am Rückendeckel mit zwei kleinen Fehlstellen. Einband fleckig und gebräunt.

356 Wölfler, Anton: Ueber die Entwicklung und den Bau des Kropfes. Berlin, Verlag von August Hirschwald 1883. Gross-8°. Titel, 210 S. Mit 19 meist gefalteten (4 kolorierten) lithographierten Tafeln mit 85 Abbildungen. Schlichter Halblein-wandband der Zeit. (90029D) CHF 350.–«Separat-Abdruck aus v. Langenbeck’s Archiv Bd. XXIX, Heft 1.» – Hirsch-H. Ergänzungsband 1700. – Garrison-Morton 3832 (mit falscher Pagination) «Important classification of thyroid tumours; foetal adenoma is described on p. 40». – Wölfler (1850–1917) war Schüler von Billroth und wirkte als Pro-fessor in Graz. – Mit handschriftlicher Widmung des Verfassers an den Anatomen Karl Langer von Eden-berg (s. ADB 51, 588 und Pagel 958). – Vorsätze mit Blindstempel «Carl Wegelin, Bern» und einigen Blei-stiftnotizen. – Der schlichte Einband leicht berieben und fleckig. – Innen sauberes Exemplar.

357 Zehetmayer, Franz: Die Herzkrankheiten. Leit-faden zum Selbstunterrichte für Ärzte. Wien, Braumüller & Seidel, 1845. Gr.-8°. XXVII S., 1 n.n. Bl., 411 S. Halblederband der Zeit mit verg. Rückentitel. (35058A) CHF 150.–Angebunden: Ders.: Grundzüge der Percussion und auscultation und ihrer Anwendung auf die Diagnos-tik der Brustfell- und Lungenkrankheiten als Leitfa-den zum Selbstunterrichte für Ärzte. Zweite Auflage. Wien, Braumüller & Seidel, 1845. XXVI S. 1 n.n. Bl., 342 S. – Hirsch VI, 360 (für beide Werke). – Mit Besitzerstempel «Dr. Kottmann» verso Titelblatt und handschr. Namenszug «Dr. Carl Kottmann» auf dem Vorsatz. Durchgehend stockfleckig. Einband berie-ben und bestossen.

358 Zimmermann, Johann Georg: Von der Erfah-rung in der Arzneykunst. Neue Auflage. Zürich, bey Orell, Gessner, Füesslin und Com. 1794. 8°. VIII, 603 S. Halblederband der Zeit mit schlichter Rückenvergoldung und Rücken-schild. (35055A) CHF 250.–Hirsch VI, 371. – Vgl. Blake 499 (für die erste und zweite Auflage). – Erschien erstmals 1763, als Zim-mermann noch Arzt in Brugg war. Sein Wegzug nach Hannover 1768 brachte ihm die sehnlichst gewünschte Berühmtheit und den Erfolg bis zum Leibarzt Katharinas von Russland und Friedrich II. – Mit Besitzerstempel «Dr. Kottmann» auf dem Vor-satz. Zu Beginn und am Schluss stärker sonst nur wenig stockfleckig. Einband berieben.

359 Zwinger, Theodor: Theatrum praxeos medi-cae. Quo aegritudines corporis humani tam internae quam externa. Ordine alphabetico …

Nr. 355

Wirsung

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Basel, Johann Brandmüller, 1710. 4°. 4 n.n. Bl., 556 S.; 615 (recte 613) S. Mit gestochenem Porträt von J.G. Seiller nach Gotth. Heidegger. Pergament der Zeit mit späterem, handschriftli-chem Rückentitel. (30260D) CHF 1200.–

Blake 501. – Hirsch-H. V, 1057. – Einzige Ausgabe, wesentlich seltener als sein «Theatrum botanicum». Das Werk steht in der Tradition des berühmten «The-atrum vitae humanae» des Grossvaters des Ver-fassers. – Durchgehend leicht stockfleckig. Ecken bestossen. Einband fleckig.

360 Zyro, Ferdinand Friedrich: Wissenschaftlich-praktische Beurtheilung des Selbstmords nach allen seinen Beziehungen als Lebensspiegel für unsere Zeit. Bern, Chur und Leipzig, J.F.J.

Dalp, 1837. 8°. XI, 225 S., 1 S. Druckfehler, 1 Bl., hinterer Umschlag der Originalbroschur mit Katalog. Schlichter Bibliotheksleinwandband um 1920 mit handschriftlichem Rückentitel. (90046D) CHF 380.–Originalausgabe. – Mit handschriftlicher Widmung des Verfassers für die Stadtbibliothek Thun, mit gelöschtem Bibliotheksstempel der Bibliothek. – Zyro (1802–1874) wurde nach verschiedenen Pfarrstel-len im Emmental und im Oberland Pfarrer an der Nydeggkirche und Profesor an der neu gegründeten Universität. Er war befreundet mit dem Pädagogen Friedrich Froebel. – Sicher eine der frühesten wis-senschaftlichen Arbeiten zum Thema in der Schweiz. Mit einer kommentierten Bibliographie mit 40 Titeln aus S. 220–225. – Papier durchgehend leicht, Titel stärker gebräunt. – Selten.

Naturwissenschaften

361 Appell, J(ohann) W(ilhelm): Le Rhin et ses bords depuis les sources du Rhin jusqu’à Mayence. Collection de vues pittoresques (…) accompagnées d’un texte historique et topo-graphique. Traduit de l’allemand. Teil 1 (v.2). Darmstadt u. Paris, Gustave George Lange u. Scriba frères, 1854. 8°. (3) Bl., (2), 512 S., (3) Bl. Mit 148 Stahlstich-Tafeln (dv. 1 als Titel) nach L. Rohbock u. Louis u. Jules Langé. Neue-rer Halblederbd. mit goldgepr. Rückentitel (Titel berieben). (472D) CHF 1000.–

Die Tafeln, «gravées sur acier par les premiers graverus de l’Allemagne», zeigen u.a. Andermatt, Andeer, Basel, Karlsruhe, Konstanz, Disentis, Frei-burg im Breisgau, Heidelberg, Hohentwiel, Ilanz, Laufenburg, Lindau, Meinau, Meersburg, Pfäffers, Radolfszell, Reichenau, Sargans, Schaffhausen, Stein am Rhein, Speyer u. Worms. – Wie meist ohne den zweiten Teil «depuis Mayence jusqu’à Cologne» mit Text von Alois Henninger. – Stellenweise stärker stockfleckig.

362 Appell, J(ohann) W(ilhelm): (Le Rhin et ses bords depuis les sources du Rhin jusqu’à Mayence. Collection de vues pittoresques (…) accompagnées d’un texte historique et topo-graphique. Traduit de l’allemand). Teil 1 (v.2). (Darmstadt u. Paris, Gustave George Lange u. Scriba frères, 1854). 8°. (3) Bl., (3) Bl. Mit 125 (v. 148 ) Stahlstich-Tafeln (dv. 1 als Titel) nach L. Rohbock u. Louis u. Jules Langé. Neuerer Halblederbd. mit goldgepr. Rückentitel (Titel berieben). (5162B) CHF 700.–

Die Tafeln, «gravées sur acier par les premiers graverus de l’Allemagne», zeigen u.a. Andermatt, Andeer, Basel, Karlsruhe, Konstanz, Disentis, Frei-

burg im Breisgau, Hohentwiel, Ilanz, Laufenburg, Lindau, Meinau, Meersburg, Pfäffers, Radolfszell, Reichenau, Sargans, Schaffhausen u. Stein am Rhein. – Tafelband ohne Text (512 S.) u. wie meist ohne den zweiten Teil «depuis Mayence jusqu’à Cologne» mit Text von Alois Henninger. Es fehlen 23 Tafeln. 1 Tafel infolge stärkerem Beschnitt ohne Titel. – Leicht gebräunt u. stellenweise stockfleckig.

363 Athenaeus: Dipnosophistarum sive Coenae sapientum Libri XV / Natale de comitibus Veneto nunc primu[m] è graeca in latinam lingua[m] vertente. Compluribus ex manuscriptis antiquis-simis exemplaribus, … in hac posteriore editi-one additis, quae in graecè hactenus impressis voluminibus non reperiebantur. Basel, (Henri Petri, August 1556) 8°. 26 n.n. Bl., 1122 S. Pappband um 1820 mit rotem goldgeprägtem Rückentitel. (40664D) CHF 2100.–VD16 A-4006. – Adams A-2099. – Hieronymus Grie-chischer Geist 304. – Erste lateinische Ausgabe übersetzt von Natale de Conti. Die 1514 bei Aldus Manutius und Andreas Asulanus erstmal in Grie-chisch gedruckten «Gelehrtengespräche» aus dem 3. Jahrhundert, sind eine Sammlung von Bemerkun-gen über die klassische Gelehrsamkeit. Im fingier-ten Rahmen eines Gastmahls werden Kommentare zur Archäologie, Kunst, Literatur und Wissenschaft gegeben. Grosser Raum ist dabei der Gastrono-mie gewidmet, mit Abhandlungen über Speise und Getränke, die Kochkunst und berühmte Bankette. «Athenaeus y traite en effet d’une quantité de sujets relatifs à la gastronomie. Les gourmands les plus fameux des cuisiniers célèbres son cité, les vertues et des qualités des légumes, des poissons et ani-maux font sujet des longues dissertations ainsi que les vins» (Vicaires 52). – Eigenartigerweise liess der venezianische Humanist Natale de Conti sein Buch

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bei Henri Petri in Basel drucken, wie aus einem Brief Contis an Petri hervorgeht. Im gleichen Jahr erschie-nen drei Nachdrucke, worunter einer in Venedig. – Unser Exemplar ohne das letzte Blatt mit dem Druck-vermerk und der Druckermarke. Titel handschriftlich ergänzt mit Verlagsangabe, aber einem falschen Erscheinungsjahr. Vier Blatt mit kleinem Eckausriss, ohne Textverlust. Ca. 10 Blatt mit Fleck im Rand.

364 Baker, Henry: Beyträge zu nützlichem und ver-gnügendem Gebrauch und Verbesserung des Microscopii, in zwey Theylen … Aus dem Eng-lischen ins Deutsche übersetzt. Augsburg, auf Kosten Eberhard Kletts, 1754. 8°. 10 n.n. Bl., 576 S., 8 n.n. Bl. Mit 17 gestochenen, meist gefalteten Kupfertafeln. Halblederband der Zeit. (30409D) CHF 1400.–Waller 10730. – Wellcome II, 88. – Blake 28. – Nissen ZBI 201. – Erste deutsche Ausgabe. Erfahrungen, die Henry Baker mit einem neuen von John Cuff konstruierten Mikroskop machte. John Baker, der Schwiegersohn von Daniel Defoe beschreibt vor allem die Beobachtungen, die er an organischen wie an anorganischen Materialien machte. Die als Frontispiz eingebundene Tafel 16 mit der schönen Darstellung des von ihm verwendeten Mikroskops. – Stellenweise leicht stockfleckig. Einband beschabt. Oberes Kapital mit kleiner Fehlstelle.

365 Balneologie. – (Sammelband mit drei Schrif-ten zur Balneologie): Blondel, François: Ther-marum aquis Granensium et Porcetanarum descriptio / Francisci Blondel. Congruorum quoque ac salubrium usuum balneationis (et) potationis elucidatio. Accedunt probæ therma-rum aquisgranensium. Maastricht, Jacques Du Preys, 1685. 12 n.n. Bl., 208 S. 4 weisse Bl., 6 n.n. Bl. Index. Mit 10 gestochenen Kupferta-feln. – II: Cottereau Du Clos, Samuel: Obser-vationes super aquis mineralibus diversarum provinciarum Galliae, in academia scientiarum regia in anne 1670 & 1671 factae, et ejusdem dissertatio super principiis mixtorum naturalium habita anno 1677. Leiden, Pieter Vander Aa, 1685. 2 Bl. 204 S., 3 n.n. Bl., 1 weisses Bl. Mit einem gestochenen Titelkupfer. – III: Lister, Martin: Novae ac curiosae exercitationes & descriptiones thermarum ac fontium medicato-rum Angliae. Eorum originem, salubrem usum & potationis modum tradentes. Editio ultima auc-tior emendatior. Leiden, Pieter Vander Aa, 1686. 6 n.n. Bl., 156 S. Mit gestochenem Titelkupfer und einer gestochenen Karte. 8°. Pergament-band der Zeit mit handschriftlichem Rückentitel. (40641D) CHF 800.–I: Krivatsy 1392. – Wellcome II, 182. – Zweite latei-nische Ausgabe der Monographie über die Bäder von Aachen und Burtscheid, geschrieben durch den Direktor der Bäder François Blondel (1613–1703),

der massgeblich dazu beitrug, dass aus Aachen eine Bäderstadt wurde. Die Kupfertafeln zeigen neben den Quellen und Badeanstalten ein Porträt Karl des Grossen sowie verschiedene Ansichten Aachens und seiner Umgebung. – II: Krivatsy 2770. – Waller 2612. – Kurzer Badeführer über die französischen Bäder mit einem Verzeichnis der bekannten Bäder auf Seite 128–132 in französischer Sprache. – III: Krivatsy 7059. – Vgl. Waller 5939. – Wellcome II, 492 (unter Duclos). – Titelauflage des gleichzeitig in London erschienenen Führers zu den Bädern Englands und ihren Therapien.Beliebte Zusammenstellung von drei in ihrer Zeit verbreiteten Bäderschriften. Die Titel II und III wurden meist mit einer vorgebundenen Monographie eines Badeortes angeboten.

366 Bauhin, Caspar: Pinax (graece) theatri bota-nici sive index in Theophrasti, Dioscoridis, Plinii et botanicorum qui a seculo scripserunt opera, plantarum circirter sex millium ab ipsis exhi-bitarum nomina cum earundem synonymijs & dijfferentijs methodice secundum genera & spe-cies proponens. Basel, Johann König, 1671. 4°. 12 n.n. Bl., 518 S., 11 n.n. Bl. Index, 1 S. Errata. Pappband der Zeit mit handschriftlichem Rückentitel. (40603D) CHF 1800.–Pritzel 509. – Waller 11460. – Wellcome II, 117. – Krivatsy 946. – Zweite Ausgabe nach 1620 beim gleichen Verleger. Bauhins Versuch einer Klassifika-tion der Pflanzen basierte erstmals auf einem verglei-chenden morphologischen System. Er war der Erste, der die Pflanzen nach Gattungen ordnete, dadurch wurde er zum grossen Vorbild Linnés. – Durchge-hend, vereinzelt stärker gebräunt und fleckig. Mit vielen zeitgenössischen Annotationen im Text und an den Rändern.

367 Bauhin, Caspar: Pinax theatri botanici sive index in Theophrasti Dioscorides, Plinii et botani-corum qui a seculo scripterum opera plantarum circiter sex milium ab ipsis exhibitarum nomina … secundum genera & species proponens. – (Angebunden): (Derselbe): Prodromo theatri botanici in quo planta supra sexcentae ab ipso primum descriptae … Editio altera emendatior. 2 Werke in 1 Band. Basel, Johann König, 1671. 4°. (12) Bl., 518 S., (11) Bl. (Index u. Errata); (2) Bl., 160 S., (6) Bl. (Index). Mit 141 Holz-schnitten im Text. Halblederband der Zeit mit Rückenvergoldung und Rückenschild (berieben und bestossen). (1542D) CHF 4500.–Pritzel 509 und 507. – Nissen 104 (für das 2. Werk). – Zweite Ausgabe der erstmals 1620 bzw. 1623 gedruckten Werke. Caspar Bauhin (1560–1624 in Basel), der jüngere Bruder von Johannes, «gehört gewissermassen einer Zwischengeneration an, indem seine übersichtliche Zusammenfassung des bisher geleisteten zum Ausgangspunkt für die späte-ren systematischen Versuche geworden ist» (Nissen

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S. 65). – Mit gestochenem Exlibris auf dem vorderen Innendeckel. Die Vorsätze und das Titelblatt fleckig und angestaubt. Der Schnitt gebräunt. Einige Seiten mit wenigen Stockflecken und leicht gebräunt. Der hintere Innendeckel mit Vorsatz und die letzten 3 Blatt mit Wurmgängen.

368 Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. Zwölfte rechtmässige Ausgabe. Göttingen, In der Dieterich’schen Buchhandlung 1830. Gross-8°. XII, 668 S. Mit gestochenem Porträt als Frontis-piz, gestochenem Titel und 2 gestochenen Tafeln. Dunkelbrauner Kalbshalblederband der Zeit mit goldgeprägtem Rückentitel, schwarz- und goldgeprägter Bundverzierung. (35113D) CHF 150.–

Letzte offizielle Ausgabe des klassischen Werkes, das erstmals 1780 erschien. Das Vorwort von Blu-menbach mit Januar 1831 datiert. Vom Verlag wahr-scheinlich zum 50jährigen Jubiläum der ersten Auf-lage geplant. – Mit handschriftlichem Besitzvermerk auf dem Vorsatz. Stellenweise etwas stockfleckig, zu Beginn stärker. – Gutes Exemplar.

369 Boerhaave, Hermann: Elementa Chemiae, Oder: Anfangs-Gründe der Chymie, Worinnen der Herr Auctor durch 227. Processe gründli-che Anweisung gegeben, Auf was Art die natür-lichen Cörper können Kunstmäßig analysirt, oder Chymisch aufgeschlossen und daraus heilsame Artzeneyen bereitet werden … 2 Bände. Leipzig, verlegts Michael Blochberger

1753. 8°. 14 n.n. Bl., 510 S., S. 511–1032, 26 n.n. Bl. Register. Mit gestochenem Frontispiz und 9 gestochenen Tafeln. Ganzlederbände der Zeit mit hellroten goldgeprägtem Rückenschil-dern und reicher floraler Rückenvergoldung. (35141D) CHF 980.–Blake 53. – Zweite deutschsprachige Ausgabe, erschienen zwanzig Jahre nach der ersten Ausgabe in Halberstadt. – Laut dem Vorwort sprachlich über-arbeitete Fassung des vollständigen lateinischen Textes. Mit den 9 Tafeln zu der «Abhandlung von der Chymischen Gerätschaft und Gefässen» – Einbände leicht berieben. Vorsätze mit altem Besitzerstempel. Durchgehend etwas gebräunt. 2 Bl. (S. 745–748) mit alt hinterlegtem Papierfehler an der unteren äusse-ren Ecke, mit minimalstem Textverlust.

370 Bonaventura, Frederico: De partus octo-mestris natura adversus vulgatam opinionem . Libri decem. Opus philosophis, medicis, ac iurisperitis aeque necessarium, in Germania iam primum visum, teresque quanto fieri potuit studio & correcte editum. In quo absolutissima de humani partus natura cognitio traditur; nimi-rum de conceptione, articulatione, maturitare, de partuum numero, pariendique terminis ac temporibus; utrum ante septimum mensem, ac post decimum undecimique initium, partus naturaliter edi possit; de septimestri nonomestri, decimestri, undecimestrique partu … disputatur …; adiecta est eiusdem auctoris compendiosa de eodem partu disceptatio. Frankfurt, Melchior Hartmann für Niklaus Basse, 1601. Folio. 14

Nr. 367

Bauhin

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n.n. Bl., 704 S., 53 n.n. S. Index. Mit grosser Holzschnittdruckermarke auf dem letzten Blatt. Pergamentband der Zeit mit handschriftlichem Rückentitel. (30249D) CHF 1500.–

VD17 23:297799M. – Erste in Deutschland gedruckte Ausgabe, erschien erstmals 1600 in Urbino. Durch das Werk erlangte Bonaventura einige Berühmtheit. Ein Kommentar der Medizin und Naturwissenschaft nach Aristoteles, in dem neben der Medizin vor allem auch die Astronomie und die Physik behandelt werden. Bonaventura, geboren 1555, wurde nach dem frühen Tod seiner Eltern vom Kardinal Giulio Della Rovere in Rom aufgezogen und geschult. 1573 trat er in den Dienst des Fürsten Franceso Maria II. in Urbino. – Papier durchgehend gebräunt. Untere Ecke mit durchgehendem Wasserrand. Ein Blatt mit grösserem Randausriss, minimaler Textverlust. Ein-bandkante etwas bestossen. – Sehr selten!

371 Plant Physiology – Briggs, Winslow R. and Park, Roderic B. Annual Review of Plant Physiology. 39 volumes (volume 1 to 39). Palo Alto (California), Annual Reviews Inc. (Leonard Machlis). 1956–1994). 4°. Origi-nal cloth. Most of the volumes with dustwrap-per). With owners stamp on the front fly leaf. (3704B) CHF 1200.–

in perfect condition.

372 Bruchausen, Anton: Anweisung zur Physik aus dem Lateinischen mit Zusätzen und Anmer-kungen von Joseph Bergmann. 3 Bände. Mainz, in der kurfürstlich privilegirten Universitätsbuch-handlung. 1790. 8°. XXXII, 280 S. mit 1 gefal-teten Tabelle und 3 gestochenen Tafeln; XVI, 310 S. mit 1 gestochenen Tafel; 4 n.n. Bl., 364 S. mit 1 gefalteten gestochenen Tafel. Papp-bandbände der Zeit mit braunen Kleisterpapier-bezügen, bordeauxroten schwarzgeprägten Rückenschildern. (35136D) CHF 450.–

Poggendorff 1, 311 kennt nur die lateinische Ausgabe von 1775. – Der Jesuit Anton Bruchausen lehrte in Münster, Joseph Bergmann in Mainz. – Band 1 mit einem «Verzeichnis physischer Schriftsteller», in dem sowohl Kant wie auch Athanasius Kircher aufge-listet sind. – Titelblätter gebräunt, sonst wenig fleckig. Vorsätze mit Besitzerstempel «Cantons-Physicus Dr. Kottmann, Solothurn» – Selten.

373 Buffon, (Georges Louis Le Clerc de): All-gemeine Naturgeschichte. 7 Bände. Troppau, J.G. Tratzler, 1784–1785. 8°. Mit 7 kol. Fron-tisp. und 5 kol. Kupfertafeln. Pappbände der Zeit mit blauem Kleisterpapierbezug. (29759A) CHF 1500.–

Diese Ausgabe nicht bei Nissen. – Mit Exlibris auf den hinteren Vorsätzen und Blindprägestempeln auf

den Titelblättern. Es fehlen die Seiten 207–214 und 219–222 in Band sechs. – Einbände berieben und bestossen.

374 Cordier, F(rançois) S(imon): Les champig-nons. Histoire, description, culture, usages des espèces comestibles, vévéneuses, suspectes, employées dans les arts, l’industrie, l’économie domestique, la médicine. 4. Auflage. Paris, Rothschild, 1876. 4°. (1) Bl., 438 S., (1) Bl. Mit 60 chromolithogr. Tafeln nach Zeichnungen von A. D. Cordier. Halblederbd. d. Zt. mit goldgepr. Rückenschild (Kanten u. Gelenke stärker berie-ben). (5551A) CHF 1000.–Vlg. Nissen 404 (für die erste Ausgabe unter dem Titel «Les champignons de France», 1869 u. 1870). Vorliegende Ausgabe enthält dieselbe Anzahl Tafeln wie die erste, wurde aber textlich überarbeitet u. erweitert. Chromolithogr. Orig.-Broschur miteinge-bunden. – S. 200 mit unfachmännisch altrestaurier-tem Einriss, Einriss der Tafel 42 unfachmännisch hinterlegt. Leicht gebräunt.

375 Cuvier, Georges: Tableau élémentaire de l’histoire naturelle des animaux. Paris, Bau-douin 1798. 8°. XVI S., 683 S., 27 n.n. S. table. Mit 14 gestochenen Tafeln von Buvry nach Cuvier. Geflammter Halblederband der Zeit mit rotem goldgeprägtem Rückenschild und etwas Rückenvergoldung. (35131D) CHF 700.–

Nr. 374

Cordier

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Nissen 1012. – Erste Ausgabe. – Eine der ersten Schriften des noch nicht 30jährigen Cuviers, der 1795 Mitglied der Société d’histoire naturelle und des Institut de France wurde. Die vorliegende Arbeit, zusammen mit seinen «Leçons d’anatomie compa-rée», gehören zu den wichtigsten Texten der verglei-chenden Zoologie. – Das Rückenschild mit kleinen Fehlstellen an den Ecken. Papier stellenweise leicht gebräunt. Fliegender Vorsatz mit dem Besitzerstem-pel «Cantons-Physicus Dr. Kottmann, Solothurn». – Sonst sehr gutes Exemplar.

376 (Dalechamp, Jacques): Histoire generale des plantes, (contenant XVIII livres égalment dépar-tis en deux tomes … puis faite françoise par Jean des Moulins). 1. (von 2) Bänden. (Lyon, Philipp Borde, Laur. Arnaud, & Cl. Rigaud, 1653.) Folio. (1) Bl. (von 4), 960 S., (13) Bl. (von 18); Mit zahlr. Textholzschnitten. Mod. Halblei-nenband. (29980A) CHF 1000.–Nissen 447. – Pritzel 2035. – Nur der erste Teil dieser zweiten französischen Ausgabe in der Übersetzung von Demoulins. Mit Beiträgen von J. Bauhin und dem Übersetzer. Die Illustrationen wurden aus verschie-denen anderen botanischen Werken zusammenge-stellt: Clusius, Dodonaeus und Acosta, der vor allem mit exotischen Pflanzen aus Amerika vertreten ist. Die erste lateinische Ausgabe des Werkes erschien 1586 in Lyon anonym unter dem Titel «Historia gene-ralis plantarum». – Ohne Titelblatt. Mit Gebrauchs-spuren. Zu Beginn und am Schluss mit unfachmän-nisch hinterlegten Einrissen und Anränderungen.

377 Darwin, Charles: Gesammelte Werke. Aus dem Englischen übersetzt von J. Victor Carus. Autorisirte deutsche Ausgabe. Bände 1–12 (von 16). Stuttgart, Schweizerbart’sche Ver-lagshandlung (E. Koch), 1875–1878. Gr.-8°. Mit 1 Portrait, 7 fotografischen Tafeln und zahlr. Textholzstichen. Halbleinenbände der Zeit. (40529D) CHF 600.–Mischexemplar der ersten deutschen Werkausgabe wie meist ohne die Bände 13 (Das Bewegungs-vermögen der Pflanzen) und 14,1 (Die Bildung der Ackererde) sowie der Biographie und den Briefen (Band 14,2–16). – Einbände berieben und bestossen sowie angestaubt.

378 Descartes, René: Epistolae, paritim ab auctore latino sermone conscriptae, partim ex gallico translatae. In quibus omnis generis quaestiones philosophicae tractantur, & explicantur plurimae difficultates quae in reliquis ejus operibus occur-runt. Pars prima (und secunda). 2 Bände. Ams-terdam, Daniel Elzevier, 1668. Kl.-4°. 4 n.n. Bl., 383 S.; 4 n.n. Bl. 404 S. Mit ca. 180 Holzschnit-tillustrationen im Text. Lederbände der Zeit mit Rückenvergoldung. (40662D) CHF 1800.–Willems 1393. – Erste lateinische Ausgabe aus dem Nachlass herausgegeben. Descartes beschreibt

gesammelte Experimente, die er als Lehrer während seines fast 20-jährigen Aufenthaltes in Holland ver-fasste. – Einbände stark beschabt. Rückenvergol-dung oxydiert.

379 Durante, Castor: Herbaria nuovo. Con figure, che rappresentano le vive piante, che nascono in tutta Europa, & nell’ Indie orientali, & occi-dentali, con versi latini, che comprendono le facoltà de i semplici medicamenti, e con discorsi che dimostrano i nomi, le spetie, la forma, il loco, il tempo … con aggionta de i discorsi a quelle figure, che erano nell’ appendice fatti da Gio. Maria Ferro. Spetiale alla Sanita; & hora in questa novissima Impressione vi si è posto in fine l’Herbe Thè, Caffè, Ribes de gli Arabi; e Cioccolata. Venedig, Gian Giacomo Hertz, 1684. Folio. 6 n.n. Bl., 480 S. 14 n.n. Bl. Index. Mit gestochener Titelvignette und ca. 900 Holz-schnitten im Text. Neuer Pergamentband im Stile der Zeit. (40549D) CHF 4000.–Pritzel 2552. Nicht bei Nissen. – Späte Ausgabe des erstmals 1585 erschienenen Kräuterbuches, hier mit dem Anhang von Ferro erweitert, mit Angaben zu Kaffee, Tee, und Schokolade. In alphabetischer Form gehaltenes, volkstümliches Herbar, das im 17. Jahr-hundert mehrere Auflagen erlebte, nördlich der Alpen jedoch selten angeboten wird. – Vereinzelt fingerfle-ckig. Einband mit Hilfe des alten Einbandmaterials fachgerecht erneuert. – Gutes Exemplar.

380 Fabre, J.-H.: Souvenirs entomologiques. Edi-tion définitive illustrée. Etudes sur l’instinct et les moeurs des insectes. Mischauflage. 11 Bde. (Bde. 1 bis 10 u. Biographie). Paris, Librairie Ch. Delagrave, 1951–1952 Gross-8°. Mit 176 Tafeln. Spätere Leinenbände mit schwarzen Rückensch. (7674A) CHF 800.–Sehr gut erhaltenes komplettes Werk. Aus der Bib-liothek von Werner Weber mit Exlibris in allen elf Bänden.

381 Fourcroy, Antoine François: Elemens d’histoire naturelle et de chimie. Troisième édition. 5 Bände in 6 Bänden. Paris, Cuchet 1789. 8°. XVIII, 506 S., 1 S.; 2 n.n. Bl., 496 S.; 2 n.n. Bl., 468 S.; 2 n.n. Bl., 495 S., 1 S.; 2 n.n. Bl., 438 S.; 10 teils mehrfach gefal-tete Tabellen. Basanlederbände der Zeit mit goldgeprägten Rückenschildern und floraler Rückenvergoldung; Tabellenband in Halbleder der Zeit mit identischer Rückenvergoldung. (35123D) CHF 520.–Dritte Ausgabe. – Erschien erstmals 1782. – Wichti-ger Versuch einer generellen Klassifikation der Natur-wissenschaften. – Die vorliegende Auflage erstmals mit der im Mai 1787 erschienen Tabelle «Tableau de la nomenclature chimique» aus «Méthode de nomen-clature chimique», zusammengestellt von Morveau,

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Lavoisier, Bertholet und Fourcroy. – Einbände stark bestossen und berieben. Kapitale zum Teil mit Fehl-stellen, bedingt durch die schlechte Lederqualität. Durchgehend etwas gebräunt und fleckig. Vorsätze mit Besitzervermerken und Besitzerstempeln. S. 197/198 im Rand mit Papierschaden durch Säure-frass, ohne Textverlust. Die Tabellen im Tafelband mit Faltfehlern, dadurch Ränder stellenweise ange-rändert und staubig.

382 Fourcroy, Antoine François: Philosophie chi-mique, ou vérités fondamentales de la chimie moderne, Disposées dans un nouvel ordre. Seconde édition. Paris, Du Pont. 1794. 8°. 174 S. Geflammter Halblederband der Zeit mit rotem goldgeprägtem Rückenschild und etwas Rückenvergoldung. (35114D) CHF 450.–Ferguson 287. – Nahezu unveränderte massgebli-che Neuausgabe nach 1792. – Mit der handschriftli-chen Signatur des Verfassers auf der Titelrückseite. Die «Philosophie chimique» ist die Verdichtung der chemischen Erkenntnisse seiner Zeit. – Fourcroy (1755–1809), einer der wichtigsten Anhänger Lavoi-siers, wurde nach dem Studium der Medizin in Paris und der Chemie an der École vétérinaire d’Alfort von Buffon am Jardin du Roi angestellt. In der Revo-lutionszeit wirkte er in verschiedenen politischen Ämtern. – Vorsatz mit Besitzerstempel des «Can-tons-Physicus Dr. Kottmann, Solothurn». – Schönes, sehr sauberes Exemplar in gutem Einband.

383 Friedrich II: De arte venandi cum avibus. Ms. Pal. Lat. 1071, Biblioteca Apostolica Vati-cana. 2 Bände. Graz, Akad. Druck- und Verl.-Anst., 1969. 2°. 65, (2) S. Mit 11 Seitentaflen (Kommentarband); 111 Bl. mit Text und farb. Illustr. Halbwildleder- bzw. Ganzwildleder-band. in Pappschuber (Orig.-Verlagseinbände). (5489C) CHF 1800.–

Aus der Reihe: «Codices e Vaticanis selecti quam simillime expressi», Vol. 31. – Ausgewählt und her-ausgegeben von Francisco Sauer, die 16. Faksimile-publikation des Grazer Verlages.

384 Fuchs, Leonhart: De historia stirpium com-mentarij insignes. Accessit ijs succincta votum obscurarum in hoc opere occurrentium expli-catio. Lyon, Balthasar Arnoullet für Guillaume Gazelle, 1547. 20 n.n. Bl., 975 S., 17 n.n. S. Schweinslederband der Zeit über Holzdeckeln mit Rollstempelverzierung und 2 Metallschlie-ssen. (30524D) CHF 1500.–

Pritzel 3138 (Anhang). – Dritte Taschenausgabe von Fuchs berühmtestem Buch. Titel und 2 Blät-ter mit starken Tintenspuren sonst vereinzelt fleckig und gebräunt. Einband mit einigen Wurmspuren im Deckel. Titelblatt angerändert und alt hinterlegt.

Nr. 386

Gellius

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385 Garsault, François Alexandre Pierre de: Traité des plantes et animaux. D’usage en medecine, décrits dans la matiere medicale de (Etienne François) Geoffroy. 5 Bände. Paris, P.F. Didot le Jeune, 1767. Gr.-8°. XIV, 472 S. Mit 5 gesto-chenen Titeln, 4 gestochenen (3 × wiederholten) Textseiten und 729 gestochenen Tafeln. Geglät-tete Kalblederbände der Zeit mit 2 verschieden farbigen Rückenschildern und reicher floraler Rückenvergoldung. (40522D) CHF 2500.–Nissen 687 und Pritzel 3216 (beide unter «Descrip-tion des plantes…»). – Von Didot übernommene Titelauflage des Sammelwerkes mit Darstellung von Medizinalpflanzen und Tieren, die der Verfasser 1765 auf eigene Kosten veröffentlichen liess. Unser Exemplar mit abweichendem Titel («Traité» statt «Description»), dieser jedoch gestochen. In dieser Form von uns weder in den Bibliographien noch im Katalog der Bibliothèque Nationale nachweisbar. Die Tafeln nach Zeichnungen des Herausgebers, gestochen von Duflos, de Verth, Le Charpentier und Martinet. 643 Tafeln mit Pflanzen- die restlichen mit Tierdarstellungen. – Band vier durchgehend mit star-kem Wasserschaden, sonst nur vereinzelt am oberen Rand mit Wasserfleck. Einbände an den Aussenkan-ten gebrochen. Vier Bände mit Klebespuren auf den Deckeln. Kapitale beschabt.

386 Gellius, Aulus: Noctium atticarum commentarii. Venedig, Phillipo Pincio, 15. Juli 1500. Kl.-folio. 10 n.n. Bl., CXVII (recte 119) Bl. (A10, B8-P8 und Q6). Späterer flexibler Pergamentband (aus altem Material). (40555D) CHF 10 500.–Hain 7527. – Proctor 5324. – Klebs 442.10. – BMC Italian Books V, 499. – 10. Inkunabel-Ausgabe (alle in Italien gedruckt) der «Attischen Nächte». Aulus Gellius wirkte als Jurist für längere Zeit in Attika, wo er wohl aus Mangel an anderen Tätigkeiten Notizen über Begegnungen, Gespräche und Bücher anfer-tigte. In 20 Kapiteln, wovon sich 19 erhalten haben, beschreibt er rechtliche, philosophische, grammati-kalische, geometrische und andere Probleme. Gel-lius erwähnt dabei viele verloren gegangene Texte der Antike. – Papier vereinzelt leicht fleckig und mit schwachem Wasserrand im unteren Innensteg. Mit längerem, zeitgenössischem, handschriftlichem Kommentar auf Titel verso und wenigen Randan-notationen von gleicher Hand. – Sehr breitrandiges Exemplar.

387 Gessner, Conrad: (H. Zoller, M. Steinann und K. Schmid) Historia Plantarum 8 Bände. Dieti-kon, Urs Graf, 1972. Folio. Zahlr. farb. Tafeln und Textillustr. Orig.-Halbpergamentbände mit Schutzumschlag (15198A) CHF 2800.–Eins von 550 nummerierten Exemplaren.

388 Gessner, Conrad: Historia plantarum. Gesamt-ausgabe enthaltend 16 faksimilierte und 838 mehrfarbige, verkleinerte Aquarelle aus dem

botanischen Nachlass in der Universitätsbibli-othek Erlangen. Herausgegeben von Heinrich Zoller und Martin Steinmann. 2 Bände. Dieti-kon-Zürich, Urs Graf Verlag, 1987–1991. 89 S.; 132 S. Orig.-Halbpergamentbände mit Schutz-umschlag in Schuber. (30592D) CHF 750.–Eins von 590 nummerierten Exemplaren.

389 Gessner, Conrad: Physicarum meditationum, annotationum & scholiorum lib. V. Nunc recens ex variis Gesnerianae dilignetiae relictis sche-dis et libris, studiose collecti, methodice, dis-positi & conscripti, per Caspar Wolf. 2 Teile in 1 Band. Zürich, Froschauer, 1586. Kl.-folio. (10) Bl., 289 S., 1 weisses Bl., 250 S. 1 wei-sses Bl. Mit Holzschnittdruckermarke auf dem Titel und einem Wappenholzschnitt sowie 20 kleinen Holzschnitten im Text. Blindgeprägter Schweinslederband mit reicher Rollstempelver-zierung. (40557D) CHF 7500.–Angebunden: Erastus, Thomas: Varia opuscula medica … quae cum ipse studiosis communicare sta-tuisset, morte praeventus, in lucem edere non potuit. Frankfurt a.M., Johann Wechel für Jakob Castelvitrei, 1590. 2 n.n. Bl., 248 S. 3 n.n. Bl. Index, 1 weisses Bl. Mit einer Holzschnittdruckermarke auf dem Titel. – I: Adams G-554. – Vischer C-10000. – VD16 G-1792. – Conrad Gessners kleinere Schriften sowie sein Aristoteles-Kommentar herausgegeben von Caspar Wolf. Enthält Texte zur Philosophie, Physik und Ast-rologie. Der Abschnitt «De anima» erschien bereits 1563 in Buchform. – II: Adams E-215 (nicht komplett). – Hirsch II, 292. – Thomas Erastus (1525–1583), mit bürgerlichem Namen Thomas Lieber, stammte aus Baden-Weiler, studierte in Basel Medizin, erkrankte an der Pest, «verdarb fast aus Armuth» (Hirsch), konnte aber dank einem edlen Beschützer in Bolo-gna studieren. Er schrieb eine Anzahl von astrono-mischen Schriften und Arbeiten zur Pharmazie und Medizin. Die letzten zwei Jahre seines Lebens, wirkte er als Professor der Medizin an der Universität Basel. – Mit handkoloriertem gestochenem Wappenexlibris von «Johann Georg von Werdenstein»: Deutscher Domherr (1542–1608) auf dem Innendeckel. Mit alten Besitzervermerken der Bibliothek Heidelberg auf dem Titel bzw. Titel verso. Papier leicht gebräunt und stockfleckig. Die ursprünglichen Metallschlie-ssen ausgerissen. – Gutes Exemplar.

390 Goulandris, Niki A.: Paeonies of Greece. Kifissia, Goulandris Natural History Museum, 1983. Gr.-folio. (3) Bl. Mit 12 farb. Lithogra-phien von Takis Katsoulidis. Halbledermappe. (5301C) CHF 1000.–Nr. 70 von 500 Exemplaren. Die lithogr. Tafeln vom Künstler signiert und nummeriert, lose in der Halble-dermappe. Ohne Text. – Mappe berieben.

391 Graffenried, Johan Rudolff von: Arithmeti-cae Logisticae Popularis Libri IIII. In welchen

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der Algorithmus in gantzen Zahlen und Fractu-ren, samt der Proportion, Neben der Welschen Practic … auss den fürnembsten Authoren zusammengetragen, und zum ersten mal an Tag gegeben. 4 Teile in 1 Band. Bern, gedruckt bey Abraham Weerli, in Verlegung des Autho-ris, 1618. 4°. (28) Bl., 704 S., (8) Bl. Titel in Rot und Schwarz gedruckt mit figürlicher Holzschnitt-Titelbordüre, 3 weitere dekorative Titelbordüren mit 3 figürl. Titel-Vignetten, figürl. Schluss-Vignette, Initialen und Buchschmuck in Holzschnitt, viele Diagramme, 1 gef. Tabelle (von 2). Pergament d.Zt. mit hs. Rückentitel. (5065C) CHF 2500.–VD 17 23:672916C (mit dem abweichenden Datum 1619 auf dem Titel). Seltene Erstausgabe dieses umfassenden mathematischen Werkes von Hans Rudolf von Graffenried (1584–1648), seine zweites erschienenes Werk. Von Graffenried, kein Berufs-mathematiker, war Notar, Landschreiber in Interla-ken, Mitglied des Grossen Rats in Bern. Wegen Geldschwierigkeiten trat er in den Kriegsdienst der Republik Venedig und starb in Dalmatien. Das Werk behandelt sämtliche Operationen, auch mit Brüchen, ferner kaufmännisches Rechnen, Währungen, Zins-berechnung, Wortrechnungen etc. Ein ausführliches Register erschliesst den Inhalt. Ferner enthalten sind einleitende Gedichte von Wilhelm Fabricius Hild-anus, Daniel Rhagor und Johann Durenheim. Der Autor hatte die damalige mathematische Literatur Deutschlands, Frankreichs und Hollands wohl voll-ständig überblickt. Alle Autoren, auf die er sich stützt, werden genannt, darunter die Schweizer Heinrich Glarean, Philipp Geigger von Zürich, Johann Jakob Roth von Basel, Heinrich Strübi von Zürich, Caspar Schlatter von Bern, Wilhelm Schey von Solothurn. Ferner natürlich die Klassiker wie Appianus, Lonice-rus und viele mehr. Die architektonische Titelbordüre zeigt oben das Berner- und das Reichs-Wappen, links Euklid, recht Pythagoras, unten eine kleine Ansicht flankiert von einem Bären und einem Löwen, diese mit dem Monogramm H G, der Rahmen mit dem Monogramm W S. Die figürlichen Holzschnitte zeigen Szenen aus der Welt des Handels, der letzte zeigt einen Wagen, der mit Mühe bergauf gescho-ben wird, mit dem Text «Das leicht gen Thal laufft selbst ein wag, Den man gen Berg kaum schie-ben man, Zeygt unser Arbeit schwer und hart, Weil uns d’Natur helt widerpart». «Graff hat sich durch dieses Werk, das von Gründlichkeit der Studien, von enormer Belesenheit und riesigem Fleiss zeugt, das schönste Denkmal gesetzt, mag er auch fern von seiner Vaterstadt einsam verstorben sein» (Zitat aus Graf, Joh. Hch., Geschichte der Mathematik und der Naturwissenschaften in bernischen Landen …, Bern, 1888–90. Dort werden Leben und Werk von Graffenrieds ausführlich behandelt in: 2. Heft, Das XVII. Jhdt., 1889, No. 2, Seiten 8–22). Graf gibt als Erscheinungsjahr 1618, gibt aber den Namen des Druckers mit «Weerly» an. – Alte hs. Einträge auf Vorsatz, u.a. «Geschenk J. Rudolf Bondeli, 1777»;

am Schluss 2 1/2 Seiten hs. «Heustock-Rechnung». Papier teilw. gebräunt mit einigen Wurmgängen im Falz, Titelblatt an der obern äussern Ecke leicht defekt, es fehlt eine der Falttabellen. Einband etwas fleckig und verzogen.

392 Gregory, George: Haushaltung der Natur nach den neuern Entdekkungen und Versuchen. Aus dem Englischen. Herausgegeben von Christian Friedrich Michaelis. 2 Bände. Nürnberg, In der Raspeschen Buchhandlung. 1798–1800. 8°. XVI S., 8 n.n. Bl. Inhalt, 528 S. und 20 gestoche-nen Tafeln; XVI S., 528 S., 1 S. Verbesserungen und 4 gestochene Tafeln sowie einer wiederhol-ten gestochenen Titelvignette. Schöne Halble-derbände der Zeit mit goldgeprägten roten und grünen Rückenschildern und etwas Rückenver-goldung. (35083D) CHF 600.–Poggendorff I, 948. – Einzige Ausgabe. – Die Eng-lische Originalausgabe erschien unter dem Titel «The economy of nature explained and illustrated on the principles of modern philosophy» im Jahre 1796. – Die populäre Darstellung der Naturwissen-schaften beschreibt die «Allgemeinen Eigenschaften der Materie», «Von der Natur des Feuers», «Von Licht und von Farben», «Von der Elektrizität», «Von der Luft» (u.a. mit einem Kapitel über die Aerosta-tik), «Von den mineralischen Substanzen und der Beschaffenheit der Erde», «Vom Wasser». – Titel stärker stockfleckig, sonst nur vereinzelt fleckig oder gebräunt. Mit altem Besitzerstempel des «Cantons Physicus Dr. Kottmann, Solothurn». – Dekorative, sehr gut erhaltende Einbände. – Selten.

393 Hales, Stephen: La statique des végétaux, et celle des animaux; expériences lues a la Société Royale de Londres. 2 Teile in 1 Band. Paris, l’imprimerie de Monsieur, 1779–1780. 8°. XXXII, 390 S.; XXVIII, 256 S. Mit 20 gef. Kup-fertafeln und 3 Holzschnittanfangsvignetten. Marm. Kalblederband mit reicher Rückenvergol-dung und Rückenschild. (2980D) CHF 700.–Vgl. Wellcome III, 194. – Osler 1081. – Darmstaed-ter 1728. – (für die englische Originalausgabe von 1727: Vegetable staticks). – Hirsch III, 26. – Zweite franz. Übersetzung. – Stephen Hales (1677–1761) experimentierte neben seiner Tätigkeit als Pfarrer mit physikalisch-mathematischen Untersuchungen über den Wasserhaushalt und Bewegungen der Säfte bei den Pflanzen und Tieren. Er beschrieb die Zirkulation des Blutes und führte als Erster Blutdruckmessungen durch. – Mit Exlibris und Blindprägestempel. Einband berieben. Innen sauberes Exemplar.

394 Haller, Albrecht von: Sur la formation du coeur dans le poulet, sur l’oeil; sur la structure du jaune &c. 2 Bände. Lausanne, Marc-Mich. Bousquet 1758. 8°. 3 n.n. Bl., 472 S.; 4 n.n. Bl., 366 S. mit einer gestochenen Tafel in Band 2. Mamorierte Kalbslederbände der Zeit mit

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blindgeprägter Deckelfiletierung, je zwei roten Rückenschildern und reicher floraler Rücken-vergoldung. (90002D) CHF 1400.–

Bibliographia Halleriana 902. – Lundsgaard 128 – Blake 196. – Erste Ausgabe der viel diskutierten Schrift zur Embryologie. – Neben seiner Wichtigkeit in der Geschichte der Entwicklungstheorien ist der Text auch exemplarisch für Hallers Erkenntnistheorie und seine theologische Einstellung. «Die Embryo-logie ist der Bereich, in dem der gläubige Naturfor-scher Haller mit einer grundlegenden Denkstruktur der Aufklärung – dem Neospinozismus in Konflikt geriet. Seine Studien waren darauf ausgerichtet, experimentelle ‹Beweise› der Präexistenz des Fötus im mütterlichen Ei zu erbringen und damit seine Idee des moralischen Menschen gegen den Neospinozis-mus zu verteidigen.» (Simone de Angelis). – Exm-plar auf gutem Papier mit 3 (davon 2 wiederholten) Exlibris von Bernhard Tscharner, Theophil Studer und Bernhard Studer. – Einband schwach berieben. – Dekorativ gebunden.

395 Herbarum imagines vivae. Der kreuterlebli-che Conterfeytunge. Frankfurt, Christian Ege-nolf, 1536-(1538). 8°. 40 n.n. Bl., 4 n.n. Bl. Index; 20 n.n. Bl., 2 n.n. Bl. Index. Mit 231 Holzschnitten (Teil 1), 68 Holzschnitten und einer Holzschnitt-Titelbordüre (Teil 2). Kalble-derband des 18. Jahrhunderts mit goldgepräg-tem Rückenschild und Rückenvergoldung und

dreifacher Deckelfiletierung sowie Ganzgold-schnitt. (30523D) CHF 12 000.–VD16 H 2196. – Vgl. Nissen 911 (mit 1533 als Erscheinungsjahr). – Sehr seltene Ausgabe dieses Kräuterbuches in Taschenformat, das erstmals 1533 erschien. «Es enthält nur Abbildungen von Pflanzen, und zwar, wie immer um jene Zeit, in Holzschnitt, ein Text fehlt vollständig, nur ein Register der Pflanzen-namen wurde beigefügt. Es hat kurz nacheinander mehrere Auflagen erlebt und wird zur Pflanzenkennt-nis im Volk nicht unwesentlich beigetragen haben; heutzutage ist es fast völlig verschwunden» (Schmid: Über alte Kräuterbücher, Seite 24 und Abbildung der Titelblätter Seite 23 und 25). – Einige Darstellungen ankoloriert. Alle deutsch gedruckten Pflanzennamen mit der lateinischen Bezeichnung handschriftlich ergänzt. Verzeinzelt etwas fleckig. Einband mit Kratz-spuren auf den Deckeln. Ecken leicht bestossen.

396 Hesse, Heinrich: Neue Garten-Lust, Das ist: Gründliche Vorstellung, Wie ein Lust- Küchen- und Baum-Garten unter unserm Teutschen Climate füglich anzurichten; … Alles aus selbst-eigener Erfahrung zusammen getragen, … mit einem neuen Anhange eines besondern und kurtzgefasste Garten-Memorials, wie auch mit drey nützlichen Registern versehen, Durch Theodorum Phytologum. Leipzig, Weidmann-sche Handlung, 1742. 4°. (4) Bl., 704 S., 12 Bl. Register. Mit gest. Frontispiz und total 29 gest. Tafeln (inkl. die am Schluss aufgeführten XXI röm. num. Tafeln) sowie mehreren kleinen Abb. im Text. Kalbleder d. Zt. mit Rückenvergoldung und 2 Schildchen. (5188C) CHF 1500.–Wimmer/Lauterbach, Bibliographie der vor 1750 erschienenen deutschen Gartenbücher, S. 156. Populäres Gartenbuch des Churfürstlich-Mainzi-schen Gartenvorstehers Heinrich Hesse (EA 1690), hier in der sechsten AuflageEs umfasst drei Teile unter dem Titel «Des Historischen und verständi-gen Blumengärtners Erster – Dritter Theil», sowie den Text von François Gentil «Le jardinier solitaire, Oder Nützliche Unterredungen und Gespräche, eines Garten-Liebhabers und eines Gärtners … Aus dem Frantzösischen übersetzt», in zwei Teilen. Nebst Vorschlägen für Gartenanlagen werden Blumen, Stauden und Bäume vorgestellt mit Anleitungen zu Aussaat, Anpflanzen und Pflege. – Offenbar stark gebrauchtes Exemplar, Einband ziemlich berieben aber intakt, Buchblock mit etlichen Mängeln und Flicken (Liste erhältlich), der Text ist jedoch komplett vorhanden, und die am Schluss aufgeführten Tafeln ebenfalls.

397 Hildebrandt, Georg Friedrich: Anfangsgründe der Chemie. Zum Grundrisse akademischer Vorlesungen nach dem neuen Systeme. 3 Bände. Erlangen, in der Waltherschen Buch-handlung 1794. 8°. 6 n.n. Bl., 447 S., 1 S. Ver-besserungen; Titel, S. 448–870; S. 871–1194,

Nr. 395

Herbarum

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2 n.n. Bl. Inhalt. Geflammte Kalbslederbände der Zeit mit roten und grünen goldgepräg-ten Rückenschildern und Rückenvergoldung. (35110D) CHF 1200.–

Ferguson 1, 404. – Erste Ausgabe. – Hildebrandt (1764–1816) arbeitete, nach seinen Studien in Göt-tingen bei Blumenbach, Baldinger und Murray, in Braunschweig als Anatom, 1793 wurde er als Profes-sor der Medizin, Chemie und Physik an die Universi-tät Erlangen berufen. In der Chemie gilt er als einer der ersten Vertreter der neuen Theorien von Lavoi-sier in Deutschland. – Exlibris und zeitgenössischer Besitzerstempel auf den Vorsätzen. Papier durchge-hend, zum Teil stark, gebräunt und stockfleckig. – In sehr schönen Halblederbänden.

398 Hochheimer, Carl August Friedrich: Allge-meines ökonomisch-chemisch-technologisches Haus- und Kunstbuch, oder Sammlung ausge-suchter Vorschriften zum Gebrauch für Haus- und Landwirthe, Professionisten, Künstler und Kunstliebhaber. Zweyte vermehrte ud verbes-serte Auflage von J.C. Hoffmann. (Dritter Teil: Fortgesetzt und mit einer Vorrede von J.C. Hoffmann). 3 Bände (von 6?). Frankfurt und Leipzig. (O. Dr.). 1800–1801. 8°. XXX, 630 S.; XVI, 512 S. mit 4 mehrfach gefalteten gestoche-nen Tafeln; XVI, 632 S. Schöne Halblederbände der Zeit mit roten und grünen goldgeprägten Rückenschildern und Rückenvergoldung. (35105D) CHF 650.–

Weiss 1630. – Schiessl 289, 293–296 (andere Aufla-gen). – Engelmann, Bibliotheca Mechanico-Techno-logia 155 (ebenso). – Unberechtigter Nachdruck der 2. Auflage bei Voss u.a. 1799–1800. 1803 bis 1812 erschienen nochmals 3 Bände. Jeder Band ist jedoch in sich abgeschlossen. – Eine der erfolgreichsten Sammlungen von über 1400 Rezepturen und Anlei-tungen aus allen Bereichen: Pharmacie, Chemie, Küche, Haushalt, Landwirtschaft, Weinbau, Hand-werk, Materialbearbeitung. Der komplette Ratgeber der Goethe-Zeit. Ausgaben des erfolgreichen Ratge-bers wurden unter dem Namen von Hochheimer bis in die Mitte des 19. Jahrhunderts nachgedruckt und waren schon damals für den Buchhandel äusserst ertragreich. – Vorsätze mit altem Besitzerstempel des «Cantons-Physicus Dr. Kottmann, Solothurn». – Sehr schönes Exemplar in dekorativen Einbänden, so schön selten.

399 Kirby, Wilhelm (William) u. Spence, Wilhelm (William): Einleitung in die Entomologie oder Elemente der Naturgeschichte der Insecten. Herausgegeben von Oken. 4 Text- und 1 Tafel-band. Stuttgart, Cotta, 1823–1833. 8°. XXVIII, 582 S.; IV, 604 S.; VI, (2), 760, 29, (2) S.; (4) 665 S. Mit 25 lithogr. Tafeln. Pappbände der Zeit mit Buntpapierbezügen und Rückensch. (2985D) CHF 1300.–

Nissen 2190. – Erste deutsche Ausgabe, erschien erstmals unter dem englischen Originaltitel «An Int-roduction to Entomology; or elements of the Natural History of Insects» 1815–1826 in London. – Ein-bände nur wenig berieben.

400 Kittel, Martin Balduin: Taschenbuch der Flora Deutschlands zum Gebrauche auf botanischen Excursionen. Zweite vermehrte und verbes-serte Auflage. 2 Bände. Nürnberg, Johann Leonhard Schrag 1844. 8°. CXX, 486 S.; Titel, S. 487–1230 S. Halblederbände der Zeit mit goldgeprägten Rückentiteln und Rückenvergol-dung. (35144D) CHF 300.–Pritzel 4706. – Gegenüber der ersten Auflage von 1837 wesentlich erweitert. – Rücken und Kanten berieben. Vereinzelt leicht fleckig. – Für eine Gebrauchsflora gut erhalten.

401 Lavoisien, Jean-François: Dictionnaire portatif de médecine, d’anatomie, de chirugie, de phar-macie, de chymie, d’histoire naturelle, de bota-nique et de physique. Qui contient les termes de chaque art, leur étymologie, leur définition & leur explication, tirés des meilleurs auteurs … Nouvelle édition, corrigée & augmentée. Paris, Théophile Barrois 1793. 8°. IV, 716 S. Halb-lederband der Zeit mit rotem goldgeprägtem Rückenschild und etwas Rückenvergoldung. (35112D) CHF 200.–Hirsch 3, 629. – Wellcome 3, 460. – Blake 258. – Erschien erstmals 1764. – Stempel auf Vorsatz. – Frisches, fleckenloses Exemplar.

402 (Lavoisier, Antoine-Laurent de u. Seguin, Armand: Mémoires de chimie). Première partie. 1. (von 2) Bänden. (Paris, 1805). 8°. 1 (von 2) nn. Bl., 416 S. Halblederband der Zeit mit schlichter Rückenvergoldung und Rücken-schild. (2573D) CHF 800.–Erster Teil (von zwei) mit 15 Vorlesungen (meist Lavoisier und Seguin) der «L’Académie des scien-ces». Lavoisier (1743–1794) Projekt sämtliche Vor-lesungen über 20 Jahre zu sammeln und heraus-zugeben wurde durch seinen abrupten Tod an der Guillotine 1794 unterbrochen. Die Witwe Marie Anne Pierette Lavoisier (1758–1836) führte das Werk zu Ende und gab es 1805 in zwei Bänden heraus. Die kleine Auflage war für Institutionen und Gelehrte bestimmt und es gelangten keine Exemplare in den Handel. – Es fehlt das Titelblatt. Der Text bricht aus Seite 416 mit der Kustode «peut» ab (identisch mit dem Exemplar der Staatsbibliothek Berlin). – Mit handschr. Besitzereintrag verso fliegender Vorsatz. Vereinzelt stockfleckig. Vorsätze leimschattig. Ein-band berieben und bestossen.

403 Lavoisier, (Antoine Laurent): Traité élémen-taire de Chimie, présenté dans un ordre nou-veau et d’après les découvertes modernes.

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Seconde édition. 2 Bände. Paris, Chez Cuchet 1793. 8°. XLIV; 322 S. mit 2 gefalteten Tabel-len; VIII; S. 327 S. mit 13 gefalteten gesto-chenen Tafeln. Geflammte Halblederbände der Zeit mit goldgeprägten roten und grünen Rückenschildern und etwas Rückenvergoldung. (35129D) CHF 1000.–Duveen-K 153. – Dibner 43. – PMM 238 (für die erste Ausgabe von 1789). – Zweite unveränderte Ausgabe des epochalen Werkes. «One of the most important books in the history of chemistry» (Duveen). – Die «Traité» ist die vollständigste Darstellung aller The-orien von Lavoisier, «hierin stellte er die wichtigsten chemischen Tatsachen übersichtlich zusammen und erklärte sie gemäss der antiphlogistischen Theorie, die in diesem Werke ihr erstes Lehrbuch erhielt» (Stange, Zeitalter der Chemie S. 234). – Einbände sehr schwach berieben. Einige Bogen zeitbedingt leicht gebräunt. Vorsätze mit Besitzerstempel des «Cantons-Physicus Dr. Kottmann, Solothurn». – Schönes Exemplar.

404 Lenz, Johann Georg: Mineralogisches Hand-buch durch weitere Ausführung des Werrner-schen Systems. Zweyte durchaus verbesserte und vermehrte Auflage. Hildeburghausen, J.G. Hanisch, 1796. 8°. XLVIII, 460, LVI S., 2 n.n. S. (Zusätze und Verbesserungen). Pappband der Zeit mit Rückenschild und Marmorpapierbezug. (35006A) CHF 800.–Massgebliche zweite Ausgabe. Erschien erstmals 1791. – Johann Georg Lenz (1748–1832), deutscher Mineraloge, veröffentlichte über drei Jahrzehnte zahlreiche Lehrbücher auf diesem Gebiete, wobei er der Werner’schen Schule treu blieb. – Einband wenig berieben und bestossen.

405 Leuba, Fritz: Les champignons comestibles et les espèces vénéneuses avec lesquelles ils pourraient être confondus. Deuxième édition. Neuchâtel, Delachaux & Niestle, (1906). 4°. XLI, 118 S., 1 S. Mit 52 Chromolithographien. Orig.-Halbleinwandband. (40553D) CHF 800.–Nissen 1183 (für die erste Ausgabe von 1890). – Zweite Ausgabe, gegenüber der ersten ohne die zwei schwarz-weissen Tafeln, die in der neuen Auflage nicht übernommen wurde. – Im Schnitt leicht stock-fleckig. Einband leicht fleckig.

406 Linné, Carl von: Systematis plantarum Europae pars Philosophica. – Fundamentorum botanico-rum pars prima, exhibens omnes dissertationes academicas, quae varios aphorismos, philoso-phiae, bontanicae illustrare possunt. Teil 5–6 (von 7) = Band 1–2 in 2 Bänden. Köln, Allobro-gum, 1786. 8°. LXXV, LXXVI, 604 S.; (4) 732, 52 S. Mit 5 gest., gef. Kupfertafeln u. 1 gef. Tabelle. Halbleinenband des 20. Jahrhunderts. (4383C) CHF 850.–

Soulsby 20. – Band 5 und 6 (von total 7 Bänden) herausgegeben von Jean Emmanuel Gilbert. Die «Fundamenta botanica» Nr. 1–56. – Durchgehend stockfleckig und mit einigen Wurmgängen.

407 Malpighi, Marcello: Opera omnia, seu the-saurus locupletissimus botanico-medico-ana-tomicus … Editio novissima. 1. (von 2) Bänden. Leiden, P. van der Aa, 1687. (14), 170, (22) S. (Register). Mit 91 (davon 5 gef.) Tafeln. (29723A) CHF 1000.–Nissen ZBI 2656. – Krivatsy 7321. – Waller 6203. – Wellcome IV, 38. – Nur der erste von zwei Bänden, der späteren Ausgabe des Gesamtwerkes des ita-lienischen Anatoms und Embryologen Marcello Malpighi (1628–1694), erschien erstmals 1686 in London.

408 Maupertuis, Pierre Louis Moreau de: Oeuvres de Maupertuis. Nouvelle édition corrigée & aug-mentée. Lyon, Jean-Marie Bruyset, 1768. 8°. XXXVI, 309 S.; (4), IV, 431, (7) S.; (4), IV, 468, (4) S.; (4), VIII, (12), 346 (3) S. Mit 1 Kupferstich-karte, 1 Tabelle und 61 geom. Figuren im Text. Lederbände der Zeit. (29762A) CHF 3000.–Blake 293. – Pierre Louis Moreau de Maupertuis (1698–1759), franz. Mathematiker, Astronom, Physi-ker und Philosoph, wurde auf Empfehlung Voltaires zum Leiter der Berliner Akademie der Wissenschaf-ten. Seine Newton-Treue wurde ihm jedoch bald zum Verhängnis und er verkrachte sich u.a. mit Voltaire, der publizierte sarkastische Schmähschriften, denen Maupertuis nicht gewachsen war, dessen Werk in der Folge erst im 20. Jahrhundert die verdiente Beach-tung fand. – Papier teilweise fleckig und gebräunt. Einbände berieben und bestossen. Gelenke ange-platzt und mit alten Restaurierungen.

409 Newton, Isaac: A Treatise of the System of the World. Translated into English (by Andrew Motte). London, F. Fayram, 1728. 8°. XXIV, 154 S., (1) Bl. (Errata). Mit 2 gest. Tafeln, 12 Textholz-schnitten und 2 Tabellen im Text. Lederband der Zeit. Rücken und Einband fachmännisch restau-riert. Rückenschild mit Goldprägung erneuert. Guter Zustand. Sauberes Exemplar – Titelblatt gebräunt/fleckig. (5320C) CHF 7000.–Norman 1593. – BMC XVIII, 608.329. – Babson 18. – Wallis 30. – Gray 30. – Erste englische Ausgabe von «De mundi systemate», Newton’s (1642–1727) Beitrag zur Himmelsmechanik. «Newton’s ‹System of the world was originally intended to form the third part of ›Principia mathematica’. Fearing disputes from those ignorant of the principles outlined in the first two books, Newton later changed his plan» (Norman). From a work aimed initially at a general reader, «he (subsequently) put the substance of that book into propositions in the mathematical way, that it might be read by those only who had studied the principles beforehand.» (Vorwort Seite 3). Newtons

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Erkenntnisse beeinflussten die Naturwissenschaften für mehr als zwei Jahrhunderte. Eine seiner his-torischen Leistungen besteht im mathematischen Beweis, dass aus dem Gravitationsgesetzt die Kep-lerschen Gesetze der Planetenbewegung folgen und umgekehrt. Vom vorliegenden Werk erschien im selben Jahr eine lateinische Ausgabe. Der nicht erwähnte Übersetzer Motte, Bruder des Verlegers Benjamin Motte, hatte schon die «Principia» ins Englische übertragen. – Alle erwähnten Korrekturen wurden hier von Hand im Text ausgeführt. Titel etwas angestaubt, minimal gebräunt.

410 Newton, Isaac: Philosophiae naturalis princi-pia mathematica. Editio nova. 4 Bände. Glas-gow, A. u. J. Duncan, 1822. Gr.-8°. XXX S, (1) Bl., 431 S.; (8), 320 S.; (6), XXXVI, 344 S.; (4), VI, 203 S. Spätere Halbleinenbände. (2917D) CHF 1500.–Brunet IV, 49. – Babson 32. – Gray 12f. – Wallis 17. – «First Glasgow reissue of the Jesuits edition … ed. by M.F. Wright. It redounds to the credit of Glasgow University to have needed a complete edition of the Principia, when Cambridge was satisfied with reprints of the first three sections of the first book» (Babson). – Papier unbeschnitten. Angestaubt und stockfleckig. Einbände berieben und bestossen.

411 Petronio, Alexander Traiano: De victu Roma-norum et de sanitate tuenda libre quinque. His accessere libelli duo de aluo sine medicamen-tis mollienda. Rom, in aedibus populi Romani, 1581 (im Druckevermerk 1582). Folio. 340 S., 12 n.n. Bl. Index. Mit einer Holzschnittdrucker-marke auf dem letzten Blatt. Etwas späterer Pergamentband mit goldgeprägtem Rückenti-tel. (40653D) CHF 3000.–Adams P-858. – Durling 3606. – Hirsch-H. IV, 573. – Simon, Bibliotheca Bacchica II, 498. – Vicaire 679. – Erste Ausgabe («qui donne une foule de détails sur les vins connus des Romains et leurs moeurs épu-laires…» (Simon). Beschreibt die Küche, die Tisch-sitten und die Speisen der Römer mit ausführlichem Kapitel über Weinzubereitung und Weingenuss. Pet-ronio war Leibarzt von Papst Gregor XIII., dem das Werk gewidmet ist und dessen Wappen als Titelvig-nette gedruckt wurde. Er war befreundet mit Ignatius von Loyola. – Durchgehend etwas fleckig mit Wurm-spuren im Rand. Buchblock neu in den Einband gehängt. Vereinzelte handschriftliche Annotationen. Sehr breitrandig. Einband mit kleinen Wurmlöchern.

412 Priestley, Joseph: Experiments and Obser-vations on Different Kinds of Air. 1. (von 3) Bänden. London, J. Johnson, 1774. 8°. (2), XXIII, (5), 324, (4) S. Mit 2 gef. Tafeln. Moder-ner Lederband mit den alten Vorsätzen und Rückenschild. (29751A) CHF 800.–Norman 1750. – Duveen 484. – Der erste von drei Teilen mit dem Bericht über die Experimente nach

der epochemachenden Entdeckung des Sauerstoffs (1772). – Joseph Priestley (1733–1804), engl. Theo-loge, Philosoph und Naturwissenschaftler war Mitent-decker des Sauerstoffs und Entdecker der «Lufter-neuerung durch die grünen Pflanzenteile».Angebunden: Priestley, Joseph: Directions for Imp-regnating Water with fixed Air; in order to commu-nicate to it the peculiar spirit and virtues of Pyrmont Water, and of the Mineral Waters of similar nature. London, J. Johnson 1772. (2), III, (1), 22 S., (3) S. (Anzeigen). Mit 1 Kupfertafel als Frontisp. – Crook S. 444. – ESTC 31868. – Blake 363. – Eine Kleinschrift mit der Erfindung des Sodawassers. – Vorsätze mit alten handschr. Besitzereinträgen und leimschattig. Zu Beginn wasserrandig sonst nur vereinzelt stock-fleckig.

413 Rodericus Sanchez de Arévalo: Speculum vitae humanum. In quo discutintur comoda et incomoda, dulcia & amara solatia & miseriae, prospera et adversa & pericula omnium sta-tuum. Strassburg, J. Brüss, 1507. Kl.-folio. 14 n.n. Bl., XCI Bl. Mit hübschen Holzschnittiniti-alen. Pergamentband der Zeit mit erneuerten Vorsätzen. (30487D) CHF 3500.–VD16 R 2700. – Adams R 646. – Palau 272030. – Muller 18,53. – Erste Ausgabe nach 1500. Wurde erstmals 1468 gedruckt und war, mit dem Beromüns-ter Nachdruck von 1472, eines der ersten gedruckten Bücher in der Schweiz. Es war das erste Werk mit einem Kapitel zur Medizin. Geschrieben als Enzyk-lopädie, gibt es ein Abriss über die gesamte Gelehr-samkeit seiner Zeit mit Kapiteln über Mathematik, Astronomie, Musik u.a. Der Verfasser war spanischer Priester, geboren in der Nähe von Segovia 1404, gestorben in Rom 1470. Die vorliegende Ausgabe mit Widmungsgedichten von Sebastian Brand, Jakob Wimpfeling, Beatus Rhenanus u.a. – Zu Beginn mit vielen Wurmlöchern, gegen Ende nur noch verein-zelt. Papier durchgehend leicht gebräunt. Mit einigen zeitgenössischen Anstreichungen. Einbanddeckel verzogen.

414 Ruel, Jean: De natura stirpium libri tres, Cum indice omnium universi operis observatione dignorum copiosissimo. Basel, Foben & Epis-cop, März 1537. Folio. 46 n.n. Bl., 666 S., 1 Bl. Mit 2 wiederholten Holzschnitt-Druckermarken auf dem Titel und dem letzten Blatt. Halbleder-band um 1920 im Stil des 18. Jahrhunderts mit rotem goldgeprägtem Rückenschild und floraler Rückenvergoldung. (40565D) CHF 3500.–VD16 R-3499. – Adams R-873. – BM Germann Books 760. – Hirsch V, 115. – Pritzel 7885. – Zweite, im Jahr nach der ersten in Paris gedruckten Aus-gabe erschienen. Jean de la Ruel war Leibarzt von François I. Seine Vorliebe galt der Botanik sowie der Kommentierung klassischer Autoren der Natur-wissenschaften. Laut Darmstädter S. 79 hat er als Erster den Spinat als Lebensmittel beschrieben, der vermutlich von den Arabern in Spanien eingeführt

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wurde. – Ca 150 Seiten mit unschön hinterlegten Wurmspuren. Durchgehend stockfleckig. Einbandde-ckel beschabt und mit Kratzspur.

415 Salviani, Ippolito: Aquatilium animalium his-toriae, liber primus, cum eorundem formis aere excusis. Rom, Im Selbstverlag, (1554)-Oktober 1557. Folio. 8 n.n. Bl., 256 Bl. Mit gestochenem Titel mit Porträt und koloriertem Wappen sowie 81 ganzseitigen Tafeln gestochen von Antoine Lafreri. Roter Maroquinband der Zeit mit fili-graner Deckeleinfassung und goldgeprägten Supralibros. (40657D) CHF 15 000.–

Nissen 3555. – Adams S-190. – Mortimer Italian 454. – Hirsch V, 160. – Salviani war Leibarzt dreier Päpste und in erster Linie ein humanistischer Stu-bengelehrter. Er anerkannte Rondelets Überlegen-heit als Ichthyologe an, fand aber zu Recht dessen Illustrationen, die er im Original einsehen konnte, als zu ungenügend. Deshalb stellte er den jungen Maler, Bernardo Aretino an, der auf dem Fischmarkt von Rom die angebotenen Tiere abzeichnen musste. Die Kupfer stehen weit über den Illustrationen der Ausgabe von Rondelet. – Titelblatt alt hinterlegt und auf Japanpapier aufgezogen. Mit dem kolorierten Wappen des Kardinals J.P. Caraffa, der 1555 Papst Paul IV. wurde. Dieses Wappen als Supralibros ebenfalls auf den Einbanddeckeln. Mit einem hand-schriftlichen zeitgenössischem Schenkungsvermerk auf dem Titel. Durchgehend, zu Beginn stärker fin-gerfleckig, stellenweise gebräunt. Fünf Blätter mit grösseren Einrissen. Ohne den hinteren fliegenden Vorsatz. Einband fleckig.

416 Scheuchzer, Johann Jakob: Beschreibung der Natur-Geschichten des Schweizerlands. Erster (-dritter) Theil. Zürich, 1706. Kl.-4°. (8), 188 S.; (4), 108 (recte 208) S.; (4), 208 S. Mit 27 (davon 12 gef.) Kupfertafeln. Perga-mentband der Zeit mit geprägtem Rückentitel. (29764A) CHF 4500.–

Haller I, 1042. – Lonchamp 2637. – Wäber 27. – Erste Ausgabe dieses grundlegenden Werkes zur Natur- und Kulturgeschichte der Schweiz, als Zeit-schrift Nr. 1–47 im ersten Teil «Seltsamer Natur-geschichten des Schweizer-Lands. Wochentliche Erzehlung», der zweite Teil Nr. 1–52 «Naturgeschich-ten des Schweizerlandes» und der dritte Teil Nr. 1–52 «Schweizerische Berg-Reisen». Scheuchzer (1672–1733) «einerseits ein Polyhistor barocken Zuschnitts, anderseits als empir. Wissenschaftler schon stark der Aufklärung verpflichtet» (HLS), studierte Naturphilo-sophie, beschäftigte sich mit Astronomie, Versteine-rungskunde und Botanik und wurde 1710 Professor für Mathematik am Zürcher Carolinum. Ab 1704 auch Mitglied der Royal Society in London, die ihn finan-ziell unterstützte, ihn zur Publikation seiner Schriften motivierte und Wesentliches zur Verbreitung dieser beitrug. «Scheuchzer ist vor Albrecht von Haller der bedeutendste Entdecker der Schönheit der Alpen. Die ästhetisierende Darstellung von Land und Volk in Schillers Wilhem Tell geht aus seinen Einfluss zurück» (HLS). – Mit Exlibris. Vorsätze mit kleineren Einrissen. Einband berieben und fleckig.

417 Scheuchzer, Johann Jakob: Natur-Geschichte des Schweitzerlandes, Samt seinen Reisen ueber die Schweizerische Gebuerge. Aufs neue herausgegeben, und mit einigen Anmerkungen versehen von Joh. Georg Sulzern. 2 Bände. Zürich, David Gessner, 1746. Kl.-4°. 16, 486, (2) S.; (8), 381, (3), 44 S. Mit 31 z.T. gef. Kupfer-tafeln und Karten von Johann Melchior Füssli, Johann Meyer und Johann Ludwig Ziegler sowie 3 Titelholzschnittvignetten. Halblederbände der Zeit mit Rückensch. (3025B) CHF 4000.–

Haller I, 1043. – Lonchamp 2645. – Feller/Bonjour 434. – Zweite Ausgabe, herausgegeben mit Anmer-kungen (diese nach Haller «sehr gut und nüzlich») von Georg Sulzer. – Scheuchzer (1672–1733) «einer-seits ein Polyhistor barocken Zuschnitts, anderseits als empir. Wissenschaftler schon stark der Aufklä-rung verpflichtet» (HLS), studierte Naturphilosophie, beschäftigte sich mit Astronomie, Versteinerungs-kunde und Botanik und wurde 1710 Professor für Mathematik am Zürcher Carolinum. Ab 1704 auch Mitglied der Royal Society in London, die ihn finan-ziell unterstützte, ihn zur Publikation seiner Schriften motivierte und Wesentliches zur Verbreitung dieser beitrug. «Scheuchzer ist vor Albrecht von Haller der bedeutendste Entdecker der Schönheit der Alpen. Die ästhetisierende Darstellung von Land und Volk in Schillers Wilhelm Tell geht aus seinen Einfluss zurück» (HLS). – Mit Exlibris und handschr. Besitze-

Nr. 416

Scheuchzer

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reintrag. Eine Karte mit kleineren Einrissen. Einband berieben und bestossen. Gelenke angeplatzt. Beide Rücken mit Materialverlust.

418 Schinz, Heinrich Rudolf: Naturgeschichte und Abbildungen der Menschen und Säugethiere. Zweite Abtheilung: Die Säugethiere. Tafelband (ohne Text). (Zürich o.J.(?). Mit 90 kol. lithogr. Tafeln von J. Honegger nach Carl Johann Brod-tmann. Halbleinenband des 20. Jahrhunderts mit montiertem alten Lederrücken des Orig.-Einbandes. (29720A) CHF 1250.–

Nissen ZBI, 3671. – Der zweite Teil, das Tierreich vom Zürcher Arzt Heinrich Rudolf Schinz (1777–1861). Er war Mitbegründer der Schweizerischen Naturforschenden Gesellschaft sowie Begründer und Konservator der Zoologischen Sammlung in Zürich, dessen Naturgeschichte im Unterricht grosse Ver-breitung gefunden hat. Die Abbildungen dazu sind vom aus Überlingen am Bodensee stammenden Lithographen Carl Johann Brodtmann (1887–1862). Als Vorbild diente ihm die Naturkunde der «Münche-ner Feiertagsschule» von Karl Schmid. – Mit Exlibris und handschr. Widmung auf dem ersten weissen Blatt sowie mit Blindprägestempel. – Die Tafeln ver-einzelt fleckig. Bindung gelockert.

419 Schinz, H(einrich) Rudolf): Naturgeschichte und Abbidlungen der Säugethiere. Nach den neuesten Systemen zum gemeinnützigen Gebrauche entworfen, und mit Berücksichti-gung für den Unterreicht der Jugend bearbei-tet . 2. verbesserte Auflage. 2 Bände. Zürich, Bronftmann’s lithogr. Kunstanstalt, 1827. 4°. IV, 349 S., 4 Bl. (Textband); Titel, 24 unn. Tafeln mit Menschendarstellungen, 144 num. Tafeln mit Tierdarstellungen, lithographiert von Karl Brodtmann. Grünes Halbmaroquin d. Zt. mit goldgepr. Rückentiteln, Goldschnitt. (2777C) CHF 1250.–

Nissen ZBI 3672. – Komplettes Exemplar der zweiten Auflage dieser bekannten Naturgeschichte von Hein-rich Rudolf Schinz (1777–1861), dem Initiator und Mitbegründer der Schweizerischen Naturforschen-den Gesellschaft. – Zum Teil stockfleckig, Einbände berieben.

420 Balneologie. – Schmuz, Michael Raphael: (Tractatus novus de nymphis Carolobaden-sibus Admirabilibus In Regno Bohemiae). – (Angebunden): Newe Wunder beschreibung. Deß Wilt oder Waltbads zu Pfeffers. O.O. und Neuburg a.d. Donau, o.V. und Strasser, 1662 und 1665. 8°. 6 n.n. Bl., 155 (recte 157) S. Mit gestochenem Kupfertitel; 8 n.n. Bl. 300 S. Pappband des 18. Jahrhunderts mit schwarz geprägtem Supralibros des Klosters Lambach. (30315D) CHF 1200.–

Hirsch-H. V, 104. – I: VD17 23:268633R. – II: VD17 12:191152W. – Haller I, 614. – Seltene Monographien über Karlsbad bzw. Bad Pfäfers, beschrieben durch den Stadtarzt von Neuburg an der Donau. Laut VD17 ist beim Titel über Karlsbad kein Drucktitel nachweis-bar, hingegen fehlt offenbar eine Kupfertafel beim Buch über Pfeffers. – Titelblätter sehr stark gebräunt und fleckig. Eng beschnitten, stellenweise mit leich-tem Textverlust. Im Innenfalz mit durchgehendem Wasserrand. Papierbezug am Rücken angeplatzt.

421 Schrank, Franz von Paula: Anfangsgründe der Botanik. München, Joh. Bapt. Strobl, 1785. 8°. 206 S. Halblederband der Zeit mit Rückenvergol-dung und Rückenschild. (35059A) CHF 350.–Pritzel 8383. – Angebunden: Halle, Johann Samuel: Die deutsche Giftpflanzen, zur Verhütung der tra-gischen Vorfälle in den Haushaltungen, nach ihren botanischen Kennzeichen, nebst den Heilungsmit-teln. 1. (von 2) Teilen. Berlin, Wilhelm Oehmigke, 1792. VIII, S. 3–119. Mit 16 kol. Kupfertafeln. – Vgl. Pritzel 3712. – Erster Teil der zweiten Ausgabe.

422 Senebier, Jean: Rapports de l’air avec les êtres organisés ou traités de l’action du poumon et de la peau des animaux sur l’air, comme de celle des plantes sur ce fluide. Tirés des journaux d’observations et d’expériences de Lazare Spallanzani, avec quelques mémoires de l’éditeur sur ces matières. 3 Bände. Genève, J.J. Paschoud, 1807. 8°. XVI, (4), 471 S.; (4), 402, (2) S.; (4), 347 (recte 349) S. Halbleder-bände der Zeit. (29775A) CHF 1200.–DSB XII, 308 f (für den Autor). – Vgl. Poggendroff II, 903 (wohl irrtümlich mit abweichendem Titel). – Erste und einzige Ausgabe. – Jean Senebier (1742–1809), Genfer Pfarrer, Stadtbibliothekar und Naturforscher wurde von Charles Bonnet zu naturwissenschaftli-chen Forschungen auf dem Gebiet der Pflanzenphy-siologie ermuntert. Senebier entdeckte «unabhängig vom Engländer Jan Ingenhousz den Einfluss des Lichts auf den Gasaustausch von Pflanzen und löste damit eine wissenschaftl. Kontroverse aus. Zudem wies er die Rolle der Blätter bei der Gewinnung von Kohlenstoff und der Freisetzung von Sauerstoff durch die Aufnahme von Kohlendioxid nach (Photo-synthese)» (HLS). – Mit Exlibris und Blindprägestem-pel. Vorsätze mit Besitzereinträgen und leimschattig.

423 Shaw, Georges und Nodder, Frederick Poly-dor: Vivarium naturae of the naturalist’s miscel-lany. Butterflies & moths. London, Nodder and Company, 1789ff. Gr.-8°. Mit 134 kolo-rierten Kupfertafeln. Leinwandband um 1850. (40623D) CHF 4000.–Zusammenstellung aus den seit 1790 erschienenen Lieferungen. Von den 256 Tafeln des Gesamtwerkes mit Schmetterlingen sind hier 127 vorhanden. Die Tafelnummerierung ab Nr. 400 und höher. – Wenige Tafeln mit schwachem Wasserrand.

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424 Störck, Anton von: Libellus quo continuantur experimenta et observationes circa nova sua medicamenta. – (Angebunden) – Ders.: Libellus quo demonstratur: Stramonium, Hyosciamum, Aconitum non solum tuto posse exhiberi usu interno hominibus, verum et ea esse remdia in multis morbis maxime salutifera. Junguntur simul harum plantarum imagines aere excu-sae. 2 Werke in 1 Band. Wien, Johann Thomas Trattner 1765 und 1762. 8°. 4 n.n. Bl., 277 S.; 2 n.n. Bl., 118 S. mit 3 mehrfach gefalteten gestochenen Tafeln von Augustin Cipps. Mar-morierter Kalbslederband der Zeit mit rotem goldgeprägtem Rückenschild und reicher flora-ler Rückenvergoldung. (35108D) CHF 550.–

Blake 434. – Die botanischen Tafeln nicht bei Nissen. – Beide Titel in erster Ausgabe. – Ein erster Band mit Beschreibungen seiner Heilmittel erschien 1760. – Die zweite Publikation mit den schönen gestochenen Tafeln des Stechapfels, Tollkraut und Eisenhut und über deren Anwendung in der Medizin. – Anton von Störck gilt als einer wichtigsten Vertreter der Wiener Medizinschule des 18. Jahrhunderts. – Deckel mini-mal beschabt. Vorsätze mit altem Besitzerstempel. Durchgehend mässig fleckig. Die Tafeln mit schwa-chem Wasserrand. – Dekorativ gebunden.

425 Tallat, Johannes: Artzney Biechleinn der Kreuter / gesamlet durch Johannem Tallat von Vochenberg / Bey dem aller erfarnesten der ärtzney Doctor Sricken zu Wien. Augs-burg, durch Heynrich Steyner, 6. März 1532. Klein-4°. 33 num. Bl., 20 n.n. Bl., 1 w. Bl. Mit einem Titelholzschnitt. Pappband um 1900 mit dunkelblauem goldgeprägtem Rückenschild. (90013D) CHF 3800.–VD 16 T88. – Wellcome I, 614. – Durling 4371. – Dritte bei Steiner erschienene Ausgabe. Im glei-chen Jahr wurde der Text mit identischem Anhang, jedoch mit abweichendem Titelholzschnitt, in Leipzig bei Blum nachgedruckt. – Erstmals 1497 erschie-nen, wurde das geschätzte kleine Kompendium, eine Zusammenfassung und Reduktion aus dem «Gart der Gesundheit», mehrfach nachgedruckt. Die Identität des Verfassers, der sich als Schüler eines Wiener Arztes namens Schricker bezeichnet, scheint nicht geklärt. Der Text erscheint jedoch erstmals im Zusammenhang mit dem Rektor der Kemptner Lateinschule Johannes Birck (1444–1498). Ob es sich bei Tallat um einen Schüler oder eventuell um ein Pseudonym von Birck handelt, ist nicht geklärt. Enthält im Anhang von Lorenz Fries verfasst: «Ein klarer Bericht jetzt neu von dem Holz Guaiaco». Erschien als Einzeldruck erstmals 1528 in Strassburg

Nr. 421

Schrank

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und wurde hier vom Verleger angehängt. – Der Holz-schnitt zeigt einen lesenden Arzt, der einem Kollegen mit einem Gefäss in der Hand Anweisungen erteilt, mit gesammelten Kräutern, die am Boden liegen. – Durchgehend etwas fleckig und gebräunt. Die ersten 2 Blatt mit kleinen hinterlegten Löchlein im Rand. Blatt 32 mit geklebtem Einriss. Mehrere zeitgenös-sische handschriftliche Ergänzungen und Notate, so auch auf dem letzten weissen Blatt.

426 Vaillant, Sebastien: Botanicon Parisiense ou denombrement par ordre alphabetique des plantes, qui se trouvent aux environs de Paris … Leiden und Amsterdam, J. & H. Verbeek und B. Lakeman, 1727. Folio. 18 n.n., XII S. 2 n.n. Bl., 205 S., 24 n.n. Bl. Mit gestoche-ner Titelvignette, gestochenem Porträt, einer gestochenen, mehrfach gefalteten Karte und 33 gestochenen Tafeln. Lederband der Zeit. (30560D) CHF 1800.–

Nissen 2033. – Erste Ausgabe. Das Hauptwerk der Verfassers, der aber noch vor dem Druck verstarb. Mit einem Vorwort in französisch-lateinischem Par-alleltext von H. Boerhaave. Die Tafeln zeigen über 350 verschiedene Pflanzen und Pilze. Text in Franzö-sisch. – Die Karte im Falz angebrochen. Papier stel-lenweise etwas fleckig und gebräunt. Ohne den hin-teren, fliegenden Vorsatz. Einband stark bestossen und beschabt. Rücken angerissen.

427 Reben – Trauben. Viala P. & Vermorel V. Ampélographie. Traiteé général de Vitculture. 7 Bände. Paris 1901–1910 Mehr als 3100 Seiten mit 570 (davon 500 farbigen) ganzseitigen Lithographien und 820 Illustrationen im Text. Ungebundenes, neuwertiges, nicht aufgeschnit-tenes Exemplar mit den Originalumschlägen. (4624C) CHF 11 000.–

Umfassendes Werk über alle Weinberge und Trau-bensorten. Darin sind auch die kleinsten regionalen Sorten beinhaltet. Der erste Band befasst sich mit generellem, den Sorten, amerikanischen Weinber-gen und der Biologie. Publikation unter der Beteili-gung von namhaften Önologen. Die Bände 2 bis 5 beinhalten die berühmtesten und wichtigsten Reb-sorten der Welt. Band 7 ist der Registerband.

428 Voltaire, François-Marie Arouet de: Elemens de la philosophie de Neuton, donnés par Mr. de Voltaire. Nouvelle edition. London (Paris, Prault), 1738. 8°. (2), 8, XVI, (4) S. 9–328 (recte 326), (7) Bl. Mit 1 gest. Titelvignette von Duflos, gest. Portrait von Newton von P. Dupin, gest. Portrait von Voltaire (unsigniert), 7 Kupfertafeln (davon 1 gef. Tabelle), 61 Textkupfern und 7 Textholzschnitten. Kalblederband der Zeit mit Rückenschild und reicher Rücken- und Stehl-kantenvergoldung. (30017A) CHF 2000.–

Bengesco II, Nr. 1570, S. 28–29; Hook/Normann II, 2166; Gray 156; Wallis 156. – Zweite, von Vol-taire selbst besorgte Ausgabe. «Voltaire, après avoir envoyé à divers journaux des ‹Eclaicissements nécessaires›, se décida à donner lui-même, à Paris, und édition plus correcte de son livre» (Bengesco). Diese Erläuterungen sind hier nach der Vorrede des Verlegers abgedruckt, der die Fehlerhaftigkeit der Holländischen Ausgabe betont. «Voltaire a ajouté à cette édition un XXVIe chapritre intitulé ‹Du flux et du reflux› (p. 315 ff.)» (Bengesco). Das Werk ist Emilie de Châtelet, der Übersetzerin von Newtons Werken, gewidmet. «With the publication of the ‹Elemens› Voltaire committed himself entirely to the propagation of Newtonianism, which he had first encountered during his exile in England from 1725–1728; to Vol-taire, Newton’s empiricism, experimental method and avoidance of dogma symbolized the Enlightenment’s victorious assault on Christian theory and metaphy-sics» (Hook/Norman). – Alter hs. Namenszug auf Titel und an 2 weiteren Stellen, Tafeln z.Tl. leicht gebräunt, sonst sehr schönes Exemplar.

429 Wagner, Johann Jacob: Historia naturalis hel-vetiae curiosa, oder historische Erzällung deren natürlichen Curiositäten oder Seltsamkeiten in denen helvetischen, oder eydtgnössischen Landen. In VII Abteilungen begreifenlich ver-fasst. Aus dem Lateinischen in das Teutsche übersetzt, verbessert, und vermehret. Aus dem Orig(inal) M(anu)sk(ript) abcopirt von Melchior Mantz von Saletz. (Deutsche Handschrift des späten 17. Jahrhunderts). Ca. 1690. Kl.-4°. 234 S., 3 n.n. S. Register. Grüner Halbleder-band um 1820 mit goldgeprägtem Rückentitel. (30528D) CHF 2500.–

Siehe Haller I, 1039 (für die gedruckte, lateinische Ausgabe). – Kopie nach der deutschen Übersetzung von Wagners 1680 in lateinischer Sprache gedruck-ter schweizerischer Naturgeschichte. Beschreibt die Entstehung der Helvetier und ihre Charakteristiken, die Alpen, Gletscher, Bäder, die Tierwelt, mit einem interessanten Kapitel der Schweizer Drachen, Fauna, Geologie und die in der Schweiz beobachteten Him-melserscheinungen und Meteoriten. Zwischen Seite 54 und 55 sieben Seiten in lateinischer Sprache über die «Thermae badenses». Sehr gut lesbare, saubere Handschrift. – Wenige Seiten etwas fleckig. Mit zwei gestochenen Exlibris: «Robert James Shuttleworth» und «G. Wüthrich» auf den Vorsätzen.

430 Walckenaer, Charles Athanase: Tableau des aranéïdes, ou caractéres essentiels des tribus, genres, familles et races que renferme le genre Aranea de Linné, avec la désignation des espèces comprises dans chacune de ces divisions. Paris, De Dentu, 1805. 8°. 2 n.n. Bl., XII, 84 S., 4 n.n. S. Mit einer mehrfach gefalteten Tabelle und 9 gestochenen Tafeln. Halbldederband der Zeit mit goldgeprägtem

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Rückenschild und wenig Rückenvergoldung. (40663D) CHF 800.–Nissen ZBI 4318. – Erste Ausgabe der detaillierten und verfeinerten Nomenklatur der Spinnen. Exem-plar mit dem Stempel der Genfer Spinnenforscher «Henri de Saussure» und «Roger de Lessert». Mit einem handschriftlichen Schenkungsvermerk de Saussures auf dem Vorsatz. – Papier durchgehend, zu Beginn stärker stockfleckig. Einband am oberen Kapital leicht angerissen und Ecken bestossen.

431 Welsch, Georg Hieronymus: Dissertatio medico-philosophicae de Aegagropilis. 2 Teile in einem Band. Augsburg, Jacob Kopmeier und Erben Johann Praetorius für Johann Wehe, 1668. 3 n.n. Bl., 71 S., 9 n.n. S. Index. Mit gestochenem Titel und 3 Kupfertafeln; Titel, 101 S., 27 n.n. S. Index und Tafelver-zeichnis. Mit gestochener Titelvignette und 5 gestochenen Tafeln. Pergamentband der Zeit. (40643D) CHF 1500.–Krivatsy 12926. – Lindner 11.2204.01 und 2205.01. – Erster Teil in der zweiten Auflage nach 1660, die gleichzeitig mit dem nur in einer Auflage gedruck-ten zweiten Teil erschien. Berühmtes Traktat über die sogenannten «Gamskugeln» (den Bezoarstei-nen), denen man sowohl magische wie medizinische Kräfte nachsagte. Sie waren sowohl als Talisman wie als Heilmittel sehr gefragt. Auch heute werden die Ansichten über den Nutzen der Gamskugel vor allem unter Jägern kontrovers diskutiert. Die Schrift beschreibt die verschiedenen Formen der Kugeln und gibt einen kulturhistorischen Abriss über deren Anwendung in der Heilkunde. Die Tafeln zeigen ver-schiedene Steine, das Titelkupfer und die Titelvig-nette jeweils mit einer abweichenden Gamsdarstel-lung. Stellenweise gebräunt und stockfleckig, Teil zwei stärker. Rücken fleckig.

432 Wheeler, William Morton: (Publikatio-nen von 1889–1938). 4 Bände. Div. Druck-orte, 1889–1938. Leinenbände der Zeit. (29908A) CHF 2000.–

433 Woodville, William: Medical Botany: Contai-ning Systematic and General Descriptions with Plates of all the Medicinal Plants, Indigenous and Exotic, Comprehended in the Catalogues of the Materia Medica, as Published by the Royal Colleges of Physicians of London and Edinburgh: Together Accompanied with most of the Principal Medicinal Plants not included in those Pharmacopoeias. Accompanied with a circumstantial Detail of their Medicinal Effects, and of the Diseases in which they have been most Successfully Employed. Second Edition. 4 Bände in 2 Bänden. London, William Phillips. 1810. 4°. 4 n.n. Bl., 196 S., 2 n.n. Bl., S. 197–392; 2 n.n. Bl., S. 393–632, Titel, S. 633–824. 29 n.n. S. Catalogue und Index. Mit 274 (115 kolorierten oder ankolorierten) Kupfertafeln. Schlichte Leinwandbände um 1830 mit goldge-prägten Rückentiteln. (90037D) CHF 1200.–Nissen 2183. – Pritzel 20398. – Zweite Ausgabe nach 1790 mit identischer Tafelzählung, Text jedoch wesentlich erweitert. – Unser Exemplar zum Teil, wahrscheinlich von Laienhand, koloriert, zum Teil auch ankoloriert. Die Ausgabe wurde sowohl in schwarz/weiss wie koloriert angeboten. Die Tafeln des Werkes wurden der «English Botany» von Sowerby entnommen. Unser Exemplar mit 2 zusätz-lichen Originalaquarellen. – Einbände stark fleckig. Leinenbezug an der Rückenkante aufgeplatzt bei Band 1. Papier stellenweise gebräunt, die fliegenden Vorsätze stärker. Einige Farbverwischungen bei den kolorierten Tafeln. 4 Blatt im 1. Band gelockert.

Varia

434 (Courtilz de Sandras, Gatien): La politique du cardinal Portocarero découverte. Suivie de trois entretiens de Mr. Colbert avec Bouin sur le partage de la Monarchie d’Espagne & de plusi-eurs choses remarquables arrivées en France sous le regne de Louis XIV. Madrid, Chez Pierre Marteau (i.e. Holland). 1704. 12°. Titel, 177 S., 177 (recte 179) S., 2 w. Bl., 182 (recte 180) S. Lederband der Zeit mit goldgeprägtem Rücken-schild und reicher floraler Rückenvergoldung. (35143D) CHF 300.–Weller, Druckorte 2, 75. – Erschien bereits 1701 unter dem Titel «Entretiens de M. Colbert …» mit Köln als Druckort. – Unser Exemplar mit identischer Pagination, d.h. in 3 Teilen, wie das digitalisierte Exemplar der BSB München, abweichend zu allen

anderen über KVK nachweisbaren Exemplaren. – Fiktiver Gesprächsroman über den spanischen Erb-folgekrieg. Courtilz de Sandras war Schriftsteller und Musketier, bekannt wurde er vor allem durch seine Biografie d’Artagnans, die später Alexandre Dumas dem Älteren als Vorlage für dessen Abenteuerroman «Die drei Musketiere» diente. – Oberes Kapital mit kleiner Fehlstelle. Innengelenke mit wenigen Wurm-spuren. 2 gestochene Exlibris auf dem Innendeckel und der Titelrückseite und handschriftlicher Besitz-vermerk «de Vigier» auf dem Titel. Seite 25/26 des 3. Teils mit kleinem Brandloch, mit minimalem Text-verlust.

435 Dictionnaire françois-anglois et anglois fran-çois, en abrégé par A. Boyer. Avec des accens pour faciliter aux étrangers la pronociation de

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la langue angloise. Dix-septième édition. Paris, Caille, Garnery und Richard, 1797. Gr.-8°. Lederband der Zeit mit Rückenvergoldung und rotem Rückenschild. (35004A) CHF 200.–Im Schnitt gebräunt. Einband berieben und bestossen.

436 Graciàn, Baltasar: Le Heros, traduit de l’espagnol de Baltazar Gracien avec des remar-ques (par Joseph de Courbeville). Paris, chez Noel Pissot 1725. 8°. 12 n.n. Bl., 668 (recte 364) S., 2 n.n. Bl. Approbation und Privilege. Lederband der Zeit mit goldgeprägtem rotem Rückenschild und reicher floraler Rückenver-goldung. (35122D) CHF 300.–Quérard, La France littéraire 3, 439. – Erste franzö-sische Ausgabe. – Für die französische Aufklärung wichtiger Text, obwohl bereits 1637 in Spanisch ver-öffentlicht. Das Buch kann als Ergänzung zu Macchi-avellis «Principe» verstanden werden. Geschrieben wurde es für den Spanischen König Fernando el Catolico als Teil der Lehre der menschlichen Voll-kommenheit von Gracian. Die Erwartungen an den im Jahre 1725 erst 15jährigen französischen König Louis XV waren riesig. Der Übersetzer Joseph de Courbeville war Jesuit und arbeitete als Journalist. – Einbandecken bestossen. Kapital mit kleinen Fehl-stellen. Deckel beschabt. Titel fleckig. Die ersten 4 Blatt mit Wurmspur. – Selten.

437 Liste générale des postes de France dressée par ordre de Monseigneur Marc Pierre de Voyer de Paulmy, Comte d’Argenson grand croix de l’ordre royal et militaire de St-Louis, ministre et Secrétaire d’Etat ayant le départe-ment de la guerre, grand maître et sur-inten-dant général des courriers, postes et relais de France. Paris, Jaillot 1751. 12°. 75 (recte 76) S. und eine gefaltete gestochene Karte. Lederband der Zeit mit rotem Rückenschild und Rückenvergoldung. (35134D) CHF 350.–Gutes Exemplar des seit 1708 regelmässig heraus-gegebenen Verzeichnisses der Poststellen in Frank-reich. Text und Karte vollständig gestochen durch Bourgoin l’ainé. – Einband leicht beschabt. – Bon exemplaire de ce registre des postes de France, édité régulièrement depuis 1708. Texte et carte entièrement gravés par Bourgoin l’ainé. – Reliure légèrement frottée.

438 (Lüthy, Urs Joseph): Das Stadtrechten von Solothurn. Solothurn, Ludwig Vogelsang 1817. 8°. XII S., 299 S. Mit einer mehrfach gefal-teten in Holz geschnittenen Erbtafel. Halb-lederband der Zeit mit rotem goldgeprägtem Rückenschild und wenig Rückenvergoldung. (35149D) CHF 200.–Nicht bei Barth. – HBLS 4, 722, 3. – Von Urs Joseph Lüthy (1765–1837) herausgegebene Sammlung von

Solothurner Rechtsquellen, auf der Sammlung von Hans Jakob von Stall aus dem 16. Jahrhundert auf-bauend. – Gedruckt auf starkem blauem Büttenpa-pier. – Einbandecken leicht bestossen. Fliegender Vorsatz mit Besitzerstempel des «Cantons-Physicus Dr. Kottmann, Solothurn). – Fleckenlos.

439 Marperger, Paul Jacob: Das in Natur- und Kunst-Sachen neu-eröffnete Kaufmanns-Maga-zin, wworinnen eine ausführliche Beschreibung / aller Gold/Silber/Kupffer/Messing/Zinn/Stahl/Eisen/Holz/Steine/Seiden/Wollen/Leinen und anderer Medicinal-Waaren / welche denen dreyen Reichen der Natur ihren Ursprung ziehen. Hamburg, Benjamin Schiller, 1708. 8°. (22), 1428 S., S. 1000–1007. Lederbd. d. Zt. mit 2 Metall-Schliessen (Rücken erneuert unter Verwendung des blindgepr. Orig.-Leders). (14784A) CHF 700.–Erste Ausgabe. – « … Unter welchen letztern nun schon gegenwärtiges Kauffmanns-Magazin sich befindet, an dessen Nutzen so vielweniger zu zweif-feln, als selbiges nicht allein denen Herren Kauffleu-ten, Apotheckern und Materialisten zu ihren grossen Vortheil, vielen andern Personen aber zu ihrer Spe-culation und Belustigung, ja selbst denen Herren Gelehrten vornehmlich aber denen, die sich um die Einführung der Manufacturen bemühen, fast unent-behrlich seyn kan.» (Vorrede). – S. 1059 mit hin-terlegter 2 × 3 cm Fehlstelle (mit Textverlust), s. 921 mit restauriertem Einriss. Fl. Vorsatz u. Schmutztitel etwas knitterfaltig. Durchgehend gebräunt u. verein-zelt stockfleckig.

440 Müller, Johannes: Der Geschichten schweize-rischer Eidgenossenschaft. 12 (von 18) Teilen in 7 Bänden. Frankenthal, Gegel, 1790–1807. 8°. Pappbände der Zeit mit braunem gestreif-tem Papierbezug und Rückenschildern. (35005A) CHF 200.–Papier durchgehend leicht gebräunt und stockfleckig. Einbände berieben.

441 Muret, Marc-Antoine: Orationum volumina duo. Cum duplici indice orationum … Editio novissima. Köln, Metternich, 1762. 8° 9 n.n. Bl., 510 S., 8 n.n. Bl. Geprägter Lederband der Zeit mit Stoffschliessen und dreiseitigem Gold-schnitt. (35008A) CHF 80.–Marc-Antoine Muret (1526–1585), französischer Humanist. – Mit altem handschr. Besitzereintrag. Einband berieben und bestossen.

442 Peucer, Caspar: Les devins ou commentaire des principales sortes de devinations: Distingué en quinze livres, esquels les ruses & impostures de Satan sont descouvertes, solidement refu-tées, & separées d’avec les sainctes Prophe-ties & d’avec les predictions Naturelles. Escrit en Latein. Nouvellement tourné en François

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par S.G.S. (d.i. Simon Goudart, Senlisien)…. Anvers, Heudrik Connix, 1584. Gross-8°. 6 n.n. Bl., 653 S., 25 n.n. S. – Mit einer hübschen Holz-schnitt-Druckermarke auf dem Titel. Lederband des 17. Jahrhunderts mit rotem, goldgeprägtem Rückenschild und floraler Rückenvergoldung. (30360D) CHF 3200.–Caillet III, 8579. – Brunet IV, 581. – Durling 3613. – Erste französische Ausgabe übersetzt durch den Dichter Simon Goulard (1548–1628). – Peucer wurde vor allem durch seine mathematischen und astrono-mischen Schriften bekannt. Er war der Schwieger-sohn von Philipp Melanchthon. Das Werk behandelt alle Formen von Vorhersagungen und Prophezeiun-gen: Physiognomie, Chiromantie, Astrologie, Traum-deutung, Charakteranalyse, über den Einfluss des Wetters, aber auch die medizinische Diagnostik. Dabei spielen der Teufel und allerlei Dämonen mit. – Es scheint das einzige von Henrik Connix in Ant-werpen gedruckte Buch zu sein. – Stellenweise mit Wasserrand. Gleichmässig leicht gebräunt. Vorderes Aussengelenk etwas angeplatzt.

443 Sailer, Johann Michael: Vernunftlehre für Menschen, wie sie sind. Nach den Bedürfnissen unsrer Zeit. 2 Bände. München, Bey Johann Baptist Strobl. 1785. Gross-8°. 12 n.n. Bl., 391 S., 1 S. Imprimatur, mit einer gestochenen

Titelvignette; 388 S., 5 n.n. Bl. Register und Cor-rigenda. Marmorierte Kalbslederbände der Zeit mit 2 hellbraunen goldgeprägten Rückenschil-dern und reicher floraler Rückenvergoldung. (35116D) CHF 400.–

Ziegenfuss 2,399. – Erste Ausgabe. – Vorzugsex-emplar auf starkem Büttenpapier. – Eines der Haupt-werke des vielschreibenden jesuitischen Theologen und Philosophen im Umfeld von Jacobi und Schelling und von Lavater geliebt. «Sein wissenschaftliches und praktisches Wirken trägt zur Überwindung der Aufklärung bei» (Ziegenfuss). Trotz alledem wurde er 1794 wegen seines «Neuerungsgeistes» von seinen Ämtern enthoben. – Deckel leicht berieben. Verein-zelt leicht stockfleckig. Vorsätze mit Besitzerstempel des «Cantons-Physicus Dr. Kottmann, Solothurn». – Dekorativ gebunden.

444 (Warnery, Charles Emmanuel de): Remarques sur plusieurs auteurs militaires et autres par le G. de W. – (Beigebunden) – Ders.: Remarques sur la Cavalerie par Mr. de W. Général-Major. 2 Titel in 1 Band. Lublin, chez Staroludzki. (O.J.) und 1781 8°. 2 Bl., 140 S.; 4 n.n. Bl., 278 S., 1 S. fautes à corriger. Lederband der Zeit mit goldgeprägtem Rückentitel und Rückenverzie-rung. (35130D) CHF 800.–

Quérard, La France littéraire 10, 487. – Erste Aus-gaben. – Wahrscheinlich wurden beide Titel gleich-zeitig in Lublin gedruckt. – Warnery, 1720 geboren in Morges, gestorben am 8. Mai 1786 in Breslau (Wroczaw), trat 1734 als Kadett in den Dienst Sardi-niens, 1737–1738 war er in österreichischen, 1738 in russischen und 1742 in preussischen Diensten. 1753 erreichte er den Grad eines Obersten der Kaval-lerie, 1757 wurde er Besitzer des Regiments von Wartenberg, ein Jahr später liess er sich in Polen nieder. 1766 trat er erneut in militärische Dienste und wurde Generalquartiermeister und Adjutant des Königs. 1782 gab er seinen Rücktritt als Generalma-jor. Er war auch ein angesehener Militärschriftsteller. (HLS). – Einband leicht berieben. Papier des ersten Titels gleichmässig etwas gebräunt. – Beide Titel sind sehr selten.

Nr. 442

Peucer

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Sachregister

Agrikultur – Landwirtschaft / Agriculture 398

Alchemie / Alchemy 3, 111, 160, 197, 199, 223, 231–232, 244, 345

Alte Drucke (vor 1600) / Early books 20, 64, 100, 147, 425

Altnordische Literatur / Norse literature 100

Altphilologie – Klassische Philologie / Classical philology 126

Ameisen – Formicidae / Ants 432Anatomie / Anatomy 11, 19, 25, 31,

68, 75–76, 101, 103, 132, 136, 140, 163, 166, 172–173, 181, 185, 190–191, 205, 213–215, 220, 257, 265, 279, 286, 300, 302, 337, 339, 354, 407

Arthropoda – Gliederfüssler / Arthropod 380

Astrologie / Astrology 389Astronomie / Astronomy 73, 370,

389, 408Augenheilkunde – Ophthalmologie

/ Ophthalmology 7, 15, 22, 171, 271, 302, 344

Autograph 150–151, 308, 314Balneologie / Balneology 97, 176,

182, 281, 291, 365, 420Bern Kanton 129Berufe + Handwerk / Arts and crafts

439Biologie / Biology 46Botanik / Botany 198, 285, 315,

366–367, 371, 374, 376, 379, 384, 387–388, 390, 395–396, 400–401, 405–406, 414, 421, 424, 426–427, 429, 433

Buchhaltung / Accountancy 439Chemie / Chemistry 33, 105, 108,

160, 244, 345, 369, 381–382, 397, 401–403, 412

Chirurgie / Surgery 18, 30, 38–39, 49, 54, 60, 67, 74, 77, 79, 93, 107, 123, 130, 134, 158, 163–164, 167, 216, 219–220, 223–224, 226, 230, 233, 237, 240, 246, 253–254, 269–270, 277, 280, 283, 308, 332, 344

Dermatologie / Dermatology 13, 23, 66, 113, 227–228, 255, 340

Deutschland / Germany 97Diätetik / Dietetics 24, 159, 342Dictionnaire – Wörterbuch /

Dictionary 435Dissertation 274Elektrizität / Electricity 313Embryologie / Embryology 336Epidemie / Epidemic 127

Ernährungslehre – Diätetik / Nutrition science – Dietetics 24, 159

Erstausgabe / First edition 224Faksimilie – Nachdrucke / Facsi-

miles – Reprints 387–388Falkenjagd / Falconing 383Fische – Ichthyologie / Fish –

Ichthyology 415Frankreich / France 434, 437Französiche Geschichte / French

history 434Französisch / French 380Französische Literatur / French

literature 434Gartenbau – Hortikultur / Gardening

– Horticulture 396Gastronomie / Gastronomy 363,

411Geologe – Geologin / Geologue

392, 404Geologie / Geology 416Gerichtsmedizin – Rechtsmedizin

– Forenische Medizin / Forensic medicine 267

Geschichte / History 434, 436Grenzwissenschaft / Esoterism 221,

442Griechenland / Greek 390Gynäkologie – Geburtshilfe / Gynae-

cology – Obstetric 21, 32, 52, 65, 88, 117, 161, 165, 186–189, 196, 201, 217–218, 222, 259, 278, 284, 288–289, 296–297, 299–300, 312

Haare / Hair 319Hals-Nasen-Ohrenheilkunde – HNO

– Othorhinolaryngologie – ORL / Otolaryngology 279, 335

Hämatologie / Haematology 340Handwerk / Craft 2, 398Hausväterliteratur / Domestic

economy 398Hebammenbuch / Midwifery 284,

312Helvetica / Books about and around

Switzerland 128–129, 162, 315, 416–417, 420, 429, 438, 440, 444

Hochschulschriften / Thesis 274Hygiene 92Hymenoptera – Hautflügler 432Infektionskrankheiten / Infectious

diseases 174Innere Medizin / Internal medicine

8, 17, 37, 57, 69, 87, 94, 127, 157, 174, 210–211, 251, 309, 316, 320, 328, 338, 340

Insekten – Entomologie / Insects – Entomology 380, 399, 423, 432

Kaufmann / Merchant 439

Knochenbrüche – Frakturen / Fractures 38

Kochbücher / Cookery books 398Kräuterbücher – Phytotherapie –

Phytopharmaka 285, 376, 379, 425

Kriminologie / Criminology 360Kulturgeschichte – Sittengeschichte

/ History of culture 93, 325Kunst / Art 2, 166Lexika – Wörterbücher / Encyclopa-

edias 212, 269Manuscript – Handschrift – MS 429Mathematik – Algebra / Mathematics

– Algebra 331, 391, 408–410, 413Medizin / Medicine 1–360, 370,

393, 407, 413, 420, 425, 442Medizingeschichte / Medical history

66, 149, 282, 292, 311Meteorologie / Meteorology 416Mikrobiologie / Microbiology 364Mikroskopie / Microscopy 364Militaria 72, 444Mineralogie / Mineralogy 404Musik / Music 413Naturwissenschaften / Natural

Sciences 33, 58, 114, 122, 155, 182, 221, 225, 229, 285, 315, 331, 361–428, 428–433

Naturwissenschaftler / Natural scientist 114

Neurologie / Neurology 11, 44–47, 191, 202–204, 238, 287

Nierenkrankheiten – Nephrologie / Renal Disease 25

Optik / Optics 364Orthopädie / Orthopadic 277Österreich / Austria 72, 81Pädiatrie / Paediatric 131, 169, 268Paläoanthropologie / Paleoanthro-

pology 416Parasitologie / Parasitology 8Pathologie / Pathology 102, 340Pharmakologie / Pharmakology 6,

29, 33, 43, 55, 70, 72, 81, 84, 91, 98, 105–106, 110, 119, 160, 168, 170, 231–232, 234–236, 243, 252, 256, 301, 304, 307, 310, 326, 330, 345, 348, 355, 358, 369, 389, 398, 424, 433, 439

Philosophie / Philosophy 73, 104, 331, 346, 370, 378, 389, 428, 436, 443

Philosophin – Philosoph / Philo-sopher 221

Phrenologie / Phrenology 154Physik / Physics 155, 370, 372,

389, 392, 401, 408–409

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114

Physiologie / Physiology 27, 35, 114, 125, 141, 245, 371

Pilze – Mykologie / Fungi – Mycology 374, 405

Plastische Chirurgie / Plastic surgery 67

Politik – Staat / Politics – Government 434

Postwesen / Postal system 437Preussen / Prussia 444Psychiatrie / Psychiatry 44–47,

95–96, 147, 177, 204, 238, 261, 305, 350

Psychoanalyse / Psychoanalysis 47, 95–96

Psychologie / Psychology 27, 44, 47, 73, 82, 203

Rechtswissenschaft – Jurisprudenz / Law – Jurisprudence 93, 162, 438

Reiseführer / Guidebook 437Reisen / Geographie – Travel /

Geography 361–362, 437

Religionsgeschichte / History of religion 49

Rhein / Rhin 361–362Säugetiere / Mammals 419Schlafwandeln – Somnambulismus /

Noctambulism 273Schmetterlinge – Lepidoptera /

Butterflies 423Söldner / Mercenary 444Sologesang / Vocal solo 438Solothurn Kanton 162Soziologie / Sociology 360Spanien / Spain 436Spanisch / Spanish 436Spinnen – Arachnoidea / Spiders

430St. Gallen Kanton 420Stahlstich / Steel engraving

361–362Studentica 1Tabak / Tobacco 129Theologie + andere Religionen /

Theology and other religions 443

Toxikologie / Toxikology 91Varia – Verschiedene Sachgebiete /

Various subjects – Miscellaneous 413, 435, 439, 441–442

Venerologie / Venerology 316, 340Vögel – Ornithologie / Birds –

Ornithology 383Volkskunde – Europäische Ethno-

logie / European ethnology 212Wein – Weinbau – Oenologie / Wine

– Viniculture – Oenology 427Widmungsexemplar / Dedication

copy 203–204, 356Wirtschaft – Ökonomie / Economics

439Zahnheilkunde / Dentistry 152Zeitschriften – Periodica / Journal –

Magazines – Periodical 58, 290, 333, 371

Zoologie / Zoology 375, 380, 383, 399, 415, 418–419, 423, 430–432

ZZZZ-Mail 415, 418

Personenregister

(Loménie, Louis de) 175Ackermann, Johann Friedrich 274Acosto, Cristobal 376Albertus Magnus 3Albinus, Bernhard Siegfried 4–5Ammon, Friedrich August von 7Andry de Boisregard, Nicolas 8Appell, Johann Wilhelm 361–362Arduino, Sante 9Argenterio, Giovanni 10Arnold, Friedrich 11Arquato, Giovanni Francesco 12Asch, Georg Thomas 274Astruc, Guillaume 13Athenaeus 363Aubert, Jacques-F. 14Axenfeld, Theodor 15Bailly, Louis 17Baker, Henry 364Bamberger, H. 340Barbette, Paul 18Barkow, Hans Karl Leopold 19Barzizius , Christopherus 20Bastler, Anton Dominik 174Bauhin, Caspar 366–367Baumann, Jakob 339Becker, Gottfried Wilhelm (1778–

1854) 196Beer, Georg Joseph 22Behrens, Konrad Barthold 24Bellini, Lorenzo 25Berends, Karl August Wilhelm

(1759–1826) 26

Bergk, Johann Adam 27Bianchi, Giovanni Battista 28Bilfinger, Johann Wendel (1695–

1756) 29Billroth, Theodor 30, 130Blankaart, Stephan 31Blondel, François 365Boër, Lukas Johann 32Boerhaave, Herman 35Bonaventura, Frederico 370Bonet, Théophile 37Boyer, Alexis 39Brasavola, Antonio Musa 40Braune, Wilhelm / Zweifel, Paul 41Brendel, Johann Gottfried 274Brun, Rudolf 44–47Brunfels, Otto (1488–1534) 48, 98Bruns, P. v. (Hrsg.) 49Buffon, Georges Louis Le Clerc de

(1707–1788) 373Campolongo, Emilio (1550–1604)

50Canstatt, Carl (1807–1850) 51Cesalpino (Caesalpinus), Andrea 53Clusius, Carolus 376Concoregio, Giovanni de 59Cooper, Samuel 54Cordier, François Simon 374Cottereau Du Clos, Samuel 365Crato, Johannes v. Krafftheim 61Curio, Johannes 62Dalechamp, Jacques 376Darwin, Charles (1809–1882) 377

Della Croce, Giovanni Andrea 64Descartes, René (1596–1650) 378Deventer, Hendrik 65Dieffenbach, Johann Friedrich 67Diemerbroeck, Isbrand van 68Dodonaeus (Dodoens), Rembertus

376Du Laurens, André 69Duchesne, Joseph 70Durante, Castor 379Eberhard, Johann Peter (1727–

1779) 71Eichfeld, Johann Friedrich 274Eschenmayer, Carl August 73Ettner von Eiteritz, Johann Christoph

74Eustachi, Bartholomeo 76, 181Eustachi, Bartolomeo 75Eyerel, Joseph (1745–1821) 92Fabre, Jean-Henri 380Fabricius von Hilden, Wilhelm

77–78Fabrizio, Girolamo (Fabricius ab

Aquapendente, Hieronymus) (1537–1619) 79

Falck, C. Ph. 340Feuerlein, Georg Guil. 274Ficino, Marsilio 83Finke, Leonhard Ludwig (1747–

1828) 84Floyer, Johann (1649–1734) 85Foes, Anuce 86Forti, Raimondo Giovanni 88

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115

Fracastorius, Girolamo (Hieronimus) 89

Francke, Johann 184Frank, Johann Peter (1745–1821)

92Frank, Joseph (1771–1844) 91Frerichs, Friedrich Theodor 94Freud, Sigmund 95–96Fries, Lorenz 98Froriep, Robert 54Fuchs, Conrad Heinrich 66Fuchs, Leonhart 384Galenus, Claudius 40, 99, 334Garengeot, René Jacques Croissant

101Garsault, François Alexandre Pierre

de 385Gatinaria, Marcus 183Gaub, Hieronymus David 102Gegenbaur, Carl (1826–1903) 103Gellius, Aulus 386Gessner, Conrad (1516–1565) 107,

387–389Gohl, Johann Daniel 109Göttling, Johann Friedrich August

(1755–1809) 108Goulandris, Niki A. 390Gramman, Georg 111Griesinger 340Grimaud de Caux, G et Martin Saint-

Ange, G-J 112Gruner, Christian Gottfried 113–114Guainierio, Antonio 115Guillemeau, Jacques 117Guintherius, Johann 116Günther, Johann 116Haën, Anton de 118Hagen, Karl Gottfried (1749–1829)

119Hales, Stephen (1677–1761) 120,

393Halle, Johann Samuel (1727–1810)

421Haller, Albrecht von 122, 394Haller, Albrecht von (1708–1777)

121, 123–124, 127, 274Hammerschmidt, Johann Andreas

274Harris, Walter 131Harvey, Gideon 306Hasse, K. E. 340Hegetschweiler, Johannes (1789–

1839) 174Heister, Lorenz 134–135, 163Hempel, Adolph Friedrich (1767–

1834) 136Herrenschwand, Jean-Frédéric de

139Herrenschwand, Johann Friedrich

von 137–138Hippocrates 142

Hippokrates 40, 143Horn, Caspar 273Hornung, Johann 273Horst, Gregor 273Horst, Jakob 273Houllier, Jacques 318Huarte, Juan 147Hufeland, Christoph Wilhelm (1762–

1836) 148–151Hunter, John 152–153Huser, Johannes 224Ilsermann, Joannes Guilielmus 274Ingenhousz, Jan (1730–1799) 155Jackson, Joseph 156Juville, Jean 158Kirby, William 399Kiwisch von Rotterau, Franz 161Köchlin, J.R. 174Kurella, Ernst Gottfried 163La Motte, Guillaume-Maqueste de

165Lavater, Johann Heinrich 166Lavoisier, 403Lavoisier, Antoine-Laurent de

(1743–1794) 402Le Dran, François 167Lebert, H. 340Lemery, Nicolas 168Lenz, Johann Georg (1748–1832)

404Leuba, Fritz 405Lewis, William 170Liebreich, Richard 171Lieutaud, Joseph 172Linné, Carl von 406Lister, Martin 365Lister, Martin (1639–1712) 235Loder, Christian Justus 173Loder, J.Ch. 174Lom, Joos van 175Lombardus, Giovanni Francesco

176Lorry, Annaeus Carl 177Lotichius, Johann Peter 178Luvigini, Aloisio 113Maetke, August Heinrich 274Malpighi, Marcello (1628–1694)

179, 407Manardi, Giovanni 180Manget, Jean Jacques 181Marcard, Heinrich Matthias 182Marcellus, Empiricus 183Marius, Johann 184Marperger, Paul Jacob 439Martinez, Martino 185Massario, Alexandro 186Maupertuis, Pierre Louis Moreau de

(1698–1759) 408Mauriceau, François 187–189Mayer, Johann Christian Andreas

190

Meckel, Johann Friedrich 191Mercuriale, Girolamo 192Mesue, Joannes 180, 194Metzger, Johann Daniel 195Millot, Jacques André (1728–1811)

196Minderer, Raimund 197Mischel, Johann Alexander 271Mizauld, Antoine 198–199Moench, Conrad (1744–1805) 200Mohrenheim, Joseph Jakob von

201Monakow, Constantin von 202–204Monro, Alexander 205–206Montaltus, Hieronymus 207Monteggia, Giovanni Battista (1762–

1815) 208Morgagni, Giovanni Battista 209Most, Georg Friedrich 212Müller, Gottfried Wilhelm 213Müller, Johannes 440Münz, Martin (1785–1848) 214Muralt, Johann von 215–216Muret, Marc-Antoine (1526–1585)

441Murisinna, Christian Ludwig 217Nessi, Giuseppe 219Newton, Isaac (1642–1727)

409–410Nodder, Frederick Polydor 423Nuck, Antonius 220Osiander, Friedrich Benjamin 222Paracelsus, d.i. Theophrastus von

Hohenheim 223–228Paré, Ambroise (um 1510–1590)

229–230Penot, Bernard Georges 231–232Petit, Jean Louis 233Petronio, Alexander Traiano 411Peucer, Caspar 442Pigray, Pierre 237Piorry, Pierre-Adolphe (1794–1870)

239Pitha 340Platner, Johann Zacharias 240Platter, Felix (1536–1614) 241Porzio, Lucantonio 242Posner, Louis 243Poterie, Pierre de la 244Priestley, Joseph (1733–1804) 412Quesnay, François 246Ranchin, François 248Reich, Eduard 250Reuss, Christian Friedrich (1745–

1813) 252Rheanus, Beatus 413Richter, August Gottlieb 253–254Richter, Georg Gottlob 274Ricord, Philippe (1800–1889) 255Ridley, Humphrey (1653–1708) 85

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116

Riecke, Victor Adolf von (1805–1887) 256

Riolan, Jean 258Ritgen, Ferdinand August 259Rivière, Lazare 260Röderer, Johann Georg 274Rodericus Sanchez de Arévalo 413Rolfinck, Werner (1599–1673) 266Röschlaub, Andreas (1768–1835)

263–264Rosenmüller, Johann Christian 205Rötenbeck, Johann 273Ruel, Jean 414Rust, Johann Nepomuk 269Ryff, Walter Hermann 270Saint-Yves, Charles 271Salviani, Ippolito 415Sandifort, Eduard 275Santa Sofia, Marsilio 276Sauter, Johann Nepomuk 277Scarpa, Antonio 279–280Schaarschmidt, Samuel 109Scheidemantel, Friedrich Christian

Gottlieb (1735–1796) 281Schenck von Grafenberg, Johannes

282Scherff, Johann Christian Friedrich

(1750–1818) 85Scheuchzer, Johann Jakob (1672–

1733) 416–417Schinz, Heinrich Rudolf (1777–

1861) 418Schmalz, Carl Gustav (1775–1849)

283Schmuz, Michael Raphael 420Schmuziger, Johann Heinrich

(1768–1830) 284Schnellenberg, Tarquinius 285Schnurrer, Friedrich 174Schrank, Franz von Paula (1747–

1835) 421Schreber, Daniel Paul 287Schurig, Martin 188, 288–289Scultetus (d.i. Scholz), Johannes 79Sebisch, Melchior d.J. 291Segner, Johann Andreas 274Seguin, Armand (1767–1835) 402Seip, Franciscus Christopherus 274Semmelweis, Ignaz Philipp 292Senebier, Jean (1742–1809) 422Serapion 294Serenus, Sammonicus 295Settala, Lodovico 17Shaw, Georges 423Siebold, Adam Elias von 297Simon, F. A. 340Simoni, Simone 298Smellie, Wilhelm 299–300Sobernheim, Joseph Friedrich

(1803–1846) 301Sömmerring, Samuel Thomas v. 302

Sorbait, Paul de 303Spence, William 399Sprengel, Kurt 304Stahl, Georg Ernst 306Stange, Immanuel 307Stark, Johann Christian d.Ä. (1753–

1811) 308Steinmann, Martin 387Stolle, Gottlieb 311Storch, Johann 312Störck, Anton von 310Strack, Karl 131Suckow, Wilhelm Carl Friedrich

(1770–1848) 314Suter, Johann Rudolf 315Swieten, Gerard van 317Tagault, Jean 318Tallat, Johannes 425Tardin, Jean 319Thiermair, Franz Ignaz 320–321Thomann, Josef Nicolaus (1764–

1805) 322Thorer, Alban 63Timaeus, Balthasar von Güldenklee

323Tissot, Samuel – Auguste – André –

David (1528–1797) 327Tissot, Samuel A.D. 326Trincavelli, Vittore 329Uffenbach, Peter 332Ulsenius, Theodoricus 66Vaillant, Sebastien 426Valleriola, Francisco 334Valsalva, Antonio Maria 335Velpeau, Alfred-Armand-Louis-Marie

336Verheyen, Philipp 337Verzascha, Andreas 338Vesalius, Andreas 339Virchow, Rudolf (1821–1902) 340Vogel, Benedikt, Christian (1745–

1825) 343Vogel, J. 340Vogel, Johann Ludwig Andreas von

(1771–1840) 342Voltaire, François-Marie Arouet

(1694–1778) 428Wagner, Johann Jacob 429Walckenaer, Charles Athanase 430Wedel, Georg Wolfgang (1645–

1721) 266Weikard, M A 346Weikard, Melchior Adam 347Weikard, Melchior Adam (1742–

1803) 348Welsch, Georg Hieronymus 431Wepfer, Johann Jakob (1620–1695)

351Wheeler, William Morton (1865–

1937) 432

Wichmann, Johann Ernst (1740–1802) 352

Willian, Robert 353Wimpfeling, Jakob 413Winslow, Jacques Bénigne 354Winther, Johann von Anderach 116Wirsung, Christoph 355Zehetmayer, Franz 357Zimmermann, Johann Georg (1728–

1795) 358Zoller, Heinrich 387Zwinger, Theodor 143

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Kunsthaus Zürich

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