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Impulsheft zur Jahreslosung 2012 Meine Kraft ist in den Schwachen mächtig!

Meine Kraft ist in den Schwachen mächtig! - cvjm.de · 2 Inhaltsverzeichnis Editorial 3 kurz vorgestellt 4 Exegese 6 Mitmach-Andacht zur Jahreslosung 9 Entwurf einer Jungscharstunde

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Impulsheft zur Jahreslosung 2012

Meine Kraft ist in den Schwachen mächtig!

2

Inhaltsverzeichnis

Editorial 3

kurz vorgestellt 4

Exegese 6

Mitmach-Andacht zur Jahreslosung 9

Entwurf einer Jungscharstunde I 13

Entwurf einer Jungscharstunde II 16

weltwärts 20

Stundenentwurf zur Micha-Initiative 23

Erlebnispädagogik 28

Basisgedanken zur Jungenarbeit 32

Praxisbausteine für die Jungenarbeit 34

Liest du mich? 38

Schatzkiste rund um‘s Thema der Jahreslosung 39

Impressum

Herausgeber:CVJM-Gesamtverband in Deutschland e. V.Im Druseltal 8, 34131 KasselTelefon (05 61) 30 87-0Telefax (05 61) 30 87-270E-Mail [email protected] www.cvjm.de

Redaktion:Sybille Wüst

Gestaltung: Nathanael Volke

Aufl agenhöhe:2 000 Stück

Das Impulsheft zur Jahreslosung 2012 kann über den CVJM-Gesamtverband bestellt werden. Dazu eine E-Mail an [email protected] schreiben oder an-rufen (05 61) 30 87-222.

Bildnachweis: S. 1 © Andres Rodriguez - Fotolia.com; S.5 Klaus Martin Janßen; S. 10,11,12,40 Nathanael Volke; S. 13 © akiebler - Fotolia.com;

S. 25 © poco_bw - Fotolia.com; S. 26 © Miriam Böttner - Fotolia.com; andere CVJM privat

echt stark, mit einem Chef unterwegs zu sein, der sagt:

„Du, es ist okay, dass du das nicht packst – ich mach das für dich!“

„Kein Problem! Du hast versagt – na und? Das ist meine Chance, zu zeigen, wie viel Kraft ich habe!“

Echt stark? Wenn diese Worte vor Herablassung oder Zynismus triefen, hast du ein Problem.Wenn diese Sätze allerdings von Herzen kommen und Wertschätzung enthalten, dann ...

Können wir Leistungsgesellschaftler uns das überhaupt vorstellen? So ganz real, im Alltag?

Paulus hat diese Worte so ähnlich gehört, von seinem Chef persönlich.Paulus kannte, wie du und ich auch, den Hader und den Ärger mit seinen Grenzen und Begrenzungen. Er wollte doch so gern so viel für Jesus Christus tun, der sein Leben so un-verhofft und radikal umgekrempelt

hat. Und ist immer wieder an seinen eigenen Grenzen und den Ansprü-chen anderer gescheitert.Mitten im Scheitern durfte er dann erleben, dass Gottes Möglichkeiten da erst richtig anfangen, wo unsere aufhören.

Dieses Erleben wünschen wir dir auch und den Menschen, die zu dei-ner Gruppe, deinem Kreis gehören.

Mit den Beiträgen in diesem Im-pulsheft möchten wir euch ein paar „Bausteine“ zur Jahreslosung aus dem Leben für das Leben mit auf den Weg durch das Jahr 2012 geben.

Mögt ihr in diesem Jahr Gottes stär-kenden, erquickenden Segen reich-lich erfahren – mitten drin im Leben.

Herzlichst,

Sybille Wüst und Daniel Rempe

Liebe Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter,

Das Impulsheft für unsere Jahres-losung 2012 ist ein Gemeinschafts-werk von Autoren quer durch Deutschland. Euch allen herzlichen Dank für die teils sehr persönli-chen Beiträge! Und Nathanael Volke ein herzliches Dankeschön für die Gestaltung.

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StefanWesthauser

32 Jahre

PatriciaSchust20 Jahre

CVJM bedeutet für mich ...vielfältige Gemeinschaft.

Jesus ist für mich ...ein bester Freund, der nie schlechte Laune und immer Zeit zum Zuhören hat!

Ein Bibelvers aus deiner „Eisernen Ration“:„Des Menschen Herz erdenkt sich seinen Weg; aber der Herr allein lenkt seinen Schritt.“

Sprüche 16,9

Ein prägendes Buch:„Beim rosa Flamingo links ab“ - Ken Davis. Tolle Geschichten und eine passt irgendwie immer in meine aktu-elle Lebenssituation.

Bei „mächtig“ denke ich an ...Gott, den Allmächtigen =).

Gottes letztes „Kraftpaket“ für dich: Eine unerwartete und sehr aufmun-ternde Karte einer Freundin.

: kurz vorgestellt :

Worüber hast du in letzter Zeit so richtig gelacht? Ich muss jedes Mal von Herzen lachen, wenn unsere 9 Monate alte Tochter eine lustige Grimasse macht oder mich in unnachahmlicher Art und Weise anlacht.

CVJM bedeutet für mich ... ein Ort, an dem junge und alte Menschen ganz sie selbst sein kön-nen, ihre Gaben und Fähigkeiten entdecken und entfalten können und Menschen miteinander in Kontakt kommen, die im „normalen Leben“ zu unterschiedlich wären, um sich jemals kennen zu lernen.

Jesus ist für mich ... von einzigartiger Bedeutung: Er ist den Weg bis zum Ende gegangen, hat den Gott, den er den Menschen gepredigt hat, nie verleugnet, selbst im Angesicht des Kreuzestodes nicht. Diese Konsequenz und Menschenliebe ist ein Aspekt Jesu, der mich beson-ders anspricht.

Eine Schwäche, die du durch Jesu Hilfe besser in den Griff bekommen hast:Vor Menschen stehen, frei reden und zu führen.

Ein Bibelvers aus deiner „Eisernen Ration“:„Und nach dem Feuer kam ein stilles, sanftes Sausen. Als das Elia hörte, verhüllte er sein Antlitz mit seinem Mantel und ging hinaus und trat in den Eingang der Höhle.“

1. Kön 19,13Ein prägender Film: Magnolia – Ein tiefsinniger und he-rausfordernder Film über Menschen, Biografi en, Veränderung und Frösche die vom Himmel regnen.

Gottes letztes „Kraftpaket“ für dich: Ein Abend am Lagerfeuer und eine Nacht unter freiem Himmel.

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ApostelPaulus

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: kurz vorgestellt :

Wichtige Menschen in deinem Leben: Ananias, Barnabas, Timotheus, Titus, Silas, Lydia, ...

Jesus ist für mich ... gestorben. Und auferstanden. Er ist der einzige Weg zu Gott.

Gemeinde ist für mich ...der Leib Christi.

Wofür schlägt dein Herz? Gemeindegründung. Weltmission.

Ein prägendes Erlebnis: Du denkst wahrscheinlich, ich nenne jetzt mein Bekehrungserlebnis?Das war besonders. Aber prägend ist für mich nicht das äußere Geschehen, sondern die Liebe dahinter. Die Tat-sache, dass Gott mir meine Bosheit vergibt und mich trotz aller meiner Fehler und meiner Schwachheit in seinen Dienst stellt.

Eine Schwäche, die du durch Jesu Hilfe besser in den Griff bekommen hast: Meinen Eifer. Wenn ich von etwas überzeugt bin, dann setze ich mich voll und ganz dafür ein. Koste es, was es wolle. Jesus hat meinen Eifer in die richtige Bahn gelenkt. Er hat aus dem erbitterten Christenverfolger einen entschiedenen Christusnachfol-ger gemacht.

Ein Wort deines Herrn, dass dir im-mer wieder Mut macht:„Fürchte dich nicht, sondern rede und schweige nicht! Denn ich bin mit dir, und niemand soll sich unterste-hen, dir zu schaden.“

aus Apg. 18. 9f

: Exegese :

Die Themen Gnade und Schwachheit drängen sich hier mächtig in den Vorder-grund. Man hat zunächst den Ein-druck, dass sie sich beißen. Gnade und Schwachheit sind zwar keine Gegensätze, aber lösen in uns doch ganz unterschiedliche Bewertungen aus.

Gnade und Schwachheit gehören in die Nachfolge Jesu. Nicht allein des-halb weil wir immer wieder die Er-fahrung machen, dass wir in unserer Unvollkommenheit und Schwachheit auf Gnade angewiesen sind, son-dern weil sich diese beiden Themen, wenn auch in anderer Form, in Jesu Leben eindeutig niederschlagen. Und ihm wollen wir ja in allen Din-gen hinterher gehen.

„Und er hat zu mir gesagt: Lass dir an meiner Gnade genügen; denn meine Kraft ist in den Schwachen mächtig. Darum will ich mich am

allerliebsten rühmen meiner Schwachheit, damit die Kraft Christi bei mir wohne.“

2. Kor 12,9 LÜ

Gnade ist für Paulus der zentra-le Begriff, in dem er am klarsten sein Verständnis des Heilsgesche-hens ausdrückt. Gott ist nicht nur irgendwie gnädig, sondern die Gnade Gottes hat einen Namen und eine konkrete Geschichte in der Person Jesus Christus.

Gnade und JesusAlle Geschichten im Neuen Testa-ment zeigen in unterschiedlicher Weise einen herausfordernden, aber doch immer einen überaus gnädigen Jesus. Gerade für die engagierten Pharisäer war er schlichtweg zu gutmütig und gnädig und brach-te damit die heilige Ordnung der Tradition völlig durcheinander. Tragisch bleibt, dass die theologisch Gebildeten Jesus als Sohn Gottes nicht erkannt haben. Somit fehlte

ihnen der Schlüssel zur Gnade, die Gott in und durch Jesus offenbarte. Jesus hinterließ in all seinem Tun und Reden eine nicht zu übersehende Spur der Gnade und Zuwendung Gottes zu den Menschen. Vor allem zu jenen, die in den Augen vieler keine gnädige Zuwendung Gottes verdient hätten.

Gnade und KreuzGerade durch das Geschehen am Kreuz bekommt die Gnade einen Ort, eine Person und eine Geschich-te, an der Gott sein innerstes Wesen unmissverständlich nach außen kehrt. In diesem Geschehen manifes-tiert sich Gnade in alle Ewigkeit. Der Kreuzestod und die Gnade Gottes bilden für immer eine unzertrennli-che Einheit. Der Vorhang im Tempel zerriss, sodass alle Menschen zu Gott kommen können, der Mitverurteilte bekommt die Zuwendung Jesu, der Hauptmann unterm Kreuz erkennt in Jesus den Sohn Gottes. Die Liste von Begebenheiten um die Person Jesu, die ausdrücken, was Gnade ist, könnte fast endlos fortgesetzt werden.

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in Jesus den Sohn Gottes. Die Liste von Begebenheiten um die Person Jesu, die ausdrücken, was Gnade ist, könnte fast endlos fortgesetzt werden.

: Exegese :

Im Kreuz fi ndet die Gnade ihr Finale als Jesus, der Sohn Gottes, stirbt und spricht: „Vater, vergib ihnen; denn sie wissen nicht, was sie tun!“ (Lk 23,34) Nun ist Jesus die Gnade in Person.

Schwachheit ist eine persönliche Lebenserfahrung bei Paulus, die er in unterschiedlicher Weise in Krankheit, im Blick auf sein Apo-stelamt, evtl. auch in Bezug auf seine persönliche Geschichte und in der Auseinandersetzung mit Petrus erfährt.

Krankheit des PaulusÜber die Krankheit oder das Leiden spricht Paulus nur in Bildern vom Pfahl im Fleisch (2. Kor 12,7). Wir können nur darüber spekulieren, was dies genau bedeutet. Genaue Angaben sind in der Bibel nicht zu fi nden. Deutlich wird jedenfalls, dass Paulus sich durch dieses Leiden behindert fühlte. Er bat Gott wieder-holt darum, ihn von dieser Schwäche zu befreien.

Paulus hat eine „schwache Position“ unter den Aposteln. Paulus bezeich-net sich als Missgeburt unter den Aposteln (1. Kor. 15,8). An unter-schiedlichen Stellen in seinen Briefen sehen wir, wie sich Paulus immer wieder für sein Amt rechtfertigen muss. Er wurde nicht auf normalem Weg zum Apostel. Alle anderen wa-ren Jahre mit Jesus unterwegs, haben viel mit ihm erlebt und von ihm gelernt. Sie waren Augenzeugen von unterschiedlichen Wundern und he-rausfordernden Situationen. Paulus hat dies alles nicht miterlebt. Er war kein Insider, kein Interner der Jün-gerschaft Jesu, sondern wurde durch eine besondere, fast obskure Weise zum Apostel. Das stärkt ihn nicht in seinem Apostelamt, sondern macht ihn in unterschiedlichen Situationen angreifbar und verletzbar.

Auseinandersetzung mitPetrusDie Auseinandersetzung mit Pe-trus, die Paulus sicherlich auch geschwächt hat, wird ebenfalls im Hintergrund dieses Satzes stehen. Paulus liebt sein Volk der Juden über alles, aber seine Liebe kennt keine Grenzen und bekommt auch all jene in den Fokus, die nicht so sehr im

Blick der Judenchristen stehen. In Antiochia sind durch Paulus reihen-weise Menschen aus allen umliegen-den Nationen zum Glauben gekom-men. Sie wollten keine Juden aber dafür Christen werden. Sie wollten sich nicht beschneiden lassen, keine Reinheitsgebote einhalten, aber Jesus nachfolgen. Über diese Fragen ist es zwischen Petrus und Paulus zur Aus-einandersetzung und vielleicht sogar zum Streit gekommen. Auseinander-setzungen schwächten damals wie heute Menschen und Gemeinden auf ihrem Weg mit Jesus.

Aber Jesus zeigt sich immer wie-der als Freund von Ausgegrenzten, Abgeschobenen, Gemobbten und Verachteten. So viele Begegnungen von Menschen mit Jesus machen deutlich, dass er gerade durch die Schwachheit und Unzulänglich-keit der Menschen ein besonderes Zeichen der Kraft Gottes in die Welt setzte. Er benutzt immer wieder die Schwachheit der Menschen, um Gottes Vorhaben der umfassenden Versöhnung mit Kraft und Macht deutlich zu machen. So erlebt es auch Paulus, ohne noch

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behindert fühlte. Er bat Gott wieder-holt darum, ihn von dieser Schwäche zu befreien.

: Exegese :

RalfZimmermannRegionalsekretär im

CVJM-LV Baden

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von seiner überaus besonderen Wir-kungsgeschichte durch die Überliefe-rung seiner Briefe etwas zu ahnen.

Schwachheit ist Wesens-merkmal in der NachfolgePaulus sieht seine persönliche Nachfolge in derselben Weise von Schwachheit gekennzeichnet, wie Jesus es durch sein Leben und Reden bezeugt. Jesus geht ganz bewusst den Weg der Erniedrigung und Schwachheit. Selbst als Sohn Gottes macht er sich nicht zum Herrscher, der sich auf Privilegien ausruht, sondern zum absoluten „Diener“ der Menschen.

Wie sonst lässt sich ein König auf einem Esel erklären? Wie sonst lässt sich verstehen, warum Jesus in einem Stall geboren wurde, warum er sich nicht mit Gewalt gegen seine Feinde aufgelehnt hat, sondern sich wie ein Spielball hingegeben, sich foltern und sich barbarisch hat hinrichten lassen? Das alles sind keine Zeichen von Macht und Stärke. Trotzdem macht Gott aus diesem, in den Augen aller Welt, offensichtlichen Totalcrash das maßgebliche Wunder aller Zeiten, in dem er Jesus vom Tode auferweckt. Durch die nicht zu

übertreffende Schwachheit Gottes, der sich in den Tod gibt, wird das bedeutendste Werk aller Zeiten voll-bracht. Wie ein Kaisersiegel in Form eines Kreuzes bestimmt es nun für alle Zeiten den gesamten Kosmos. Paulus hatte Vorstellungen und Wün-sche, wie Jesus auch in seinem und durch sein Leben wirken sollte. Wie wir kennt er Anfechtung und Versa-gen. Er kennt wahrscheinlich Situa-tionen, die ihn ausbremsen und be-hindern. Es ist doch sonnenklar, dass es ihm ein echtes Anliegen ist, hier persönliche Hilfe zu erfahren. Diese bleibt jedoch in der erhofften Form aus. “Was ich dir gebe ist weit mehr als genug.“ So ungefähr bekommt es Paulus von Gott zugesprochen. Nicht, dass Gott geizig wäre! Aber das, was er durch Paulus tun möch-te, soll nicht durch menschliches Ver-mögen, sondern durch Gottes Kraft geschehen. Gott will gerade auch bei Paulus durch Unvollkommenes und Schwäche auf unerklärliche Wei-se besonders wirken.

Zusammenfassung:Was soll nun mit dem Vers in 2. Kor. 12,2 zum Ausdruck gebracht wer-den? Vielleicht kann es so übersetzt werden: Lass ab von all deinen Vorstellungen und Wünschen ein besonders guter Nachfolger zu sein. Jesus will dich so wie du bist in seine „First Task Force“ aufnehmen. Sein besonderes und mächtiges Wirken geschieht nicht nach den Maßstäben dieser Welt, sondern vielmehr durch die vermeintliche Schwachheit und Unzulänglichkeit der Menschen. Gerade durch deine Begrenzung und dein Unvermögen möchte Gott besonders mächtig handeln. Bring sie ihm und schäme dich nicht dafür, denn er greift deine Schwächen so auf, dass seine Kraft darin besonders deutlich zum Wirken kommt.

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: Mitmach-Andacht zur Jahreslosung :

uns dienen. Ich fordere das Heer Isra-els heute heraus! Stellt einen Mann, der mit mir kämpft!« Als Saul und die Israeliten die Worte des Philisters hörten, erschraken sie und hatten große Angst.

David war der Sohn eines Mannes, der Isai hieß, ein Efratiter aus Beth-lehem im Gebiet von Juda. Isai, der insgesamt acht Söhne hatte, war zu jener Zeit, als Saul regierte, schon zu alt, um in den Krieg zu ziehen. Seine drei ältesten Söhne waren mit Saul in den Kampf gegen die Philister gezo-gen. David war der jüngste von Isais Söhnen. Die drei ältesten waren bei Saul. David dagegen entfernte sich immer wieder von Saul, um seinem Vater in Bethlehem bei den Schafen und Ziegen zu helfen.

Vierzig Tage lang, am Morgen und am Abend, baute sich der Philister vor den Israeliten auf. Eines Tages sagte Isai zu seinem Sohn David: »Bring deinen Brüdern dieses gerös-tete Korn und diese zehn Brote ins Lager. Und gib diese zehn Stücke Käse ihrem Hauptmann. Schau nach, wie deine Brüder zurechtkommen, und bring mir ein Lebenszeichen von ihnen mit. Sie sind bei Saul

Zielgruppe:ältere Jungscharler,

Jugendliche

Die verschiedenen Stichwörter und dazugehörigen Sätze sind:David: „Ich vertraue Gott.“Goliat: „Niemand kann mich

besiegen!“Philister: „Ha, ha. Ihr Feiglinge!“Israeliten: „Wir haben solche

Angst!“Saul: „Was soll ich nur tun?“

Zusammen vertiefen wir uns in eine wahrscheinlich wohlbekannte Geschichte.

Einer trägt die Geschichte vor. Alle anderen sind, abhängig von der Zahl der Anwesenden, einzeln oder in Gruppen, damit beauftragt, einen Satz zu sagen, wenn ihr Stichwort kommt. Diesen Satz am besten mit der Gruppe, in der entsprechenden Betonung „einstudieren“. Beim Vortrag der Geschichte sollte man immer nach den Stichworten eine kleine Pause machen, damit die anderen Zeit haben ihren Satz zu sagen.

Bibelgeschichte:David und Goliat, 1. Samuel 17,1-51

Die Philister rüsteten sich zur Schlacht und versammelten ihr Heer bei Socho im Gebiet von Juda. Da-raufhin sammelte Saul seine Truppen im Tal der Eichen und sie stellten sich zur Schlacht auf. So standen sich die Philister und die Israeliten auf zwei Hügeln gegenüber und zwischen ihnen lag das Tal. Da trat aus den Reihen der Philister ein einzelner Krieger hervor.

Es war Goliat, der aus Gat stammte. Er war über 4 Meter groß! Er trug einen bronzenen Helm und einen Schuppenpanzer, der über 70 kg wog. Der Schaft seines Speers war so dick wie ein Weberbaum und besaß eine eiserne Spitze, die fast 9 kg wog. Goliat stellte sich hin und rief zu den Israeliten hinüber: »Braucht ihr ein ganzes Heer, um diesen Streit zu entscheiden? Stehe ich nicht für die Philister und ihr für Saul? Wählt einen Mann aus, der zu mir herun-terkommt. Wenn es eurem Mann gelingt, mich zu töten, werden wir eure Sklaven sein. Wenn ich ihm aber überlegen bin und ihn töte, seid ihr unsere Sklaven und müsst

: Mitmach-Andacht zur Jahreslosung :

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und dem israelitischen Heer im Tal der Eichen und kämpfen gegen die Philister.« David überließ die Schafe der Obhut eines Hirten und machte sich mit den Geschenken früh am nächsten Morgen auf den Weg, wie Isai es ihm befohlen hatte. Er traf gerade im Lager ein, als das Heer mit Geschrei und Schlachtrufen in den Kampf zog. Schon bald standen sich die Schlachtreihen der Israeli-ten und Philister gegenüber, Heer gegen Heer. David ließ sein Gepäck bei der Lagerwache und lief zu den Schlachtreihen hinaus, um seine Brüder zu begrüßen. Während er mit ihnen sprach, sah er, wie Goliat, der Philister aus Gat, aus den Reihen der Philister als einzelner Krieger hervor-trat und wieder wie zuvor die glei-chen Worte sagte, sodass es David hörte. Sobald die Israeliten ihn er-blickten, liefen sie vor Angst davon. »Habt ihr diesen Mann gesehen, der da heraufkommt?«, fragten die Män-ner Israels. »Er kommt nur, um Israel zu verspotten. Wer ihn tötet, den will der König reich belohnen, und er will ihm seine Tochter geben, und seine ganze Familie braucht keine Steuern mehr in Israel zu bezahlen!« David fragte ein paar Männer, die in seiner Nähe standen: »Was bekommt der

Mann, der diesen Philister tötet und der Schande für Israel ein Ende setzt? Denn wer ist dieser unbeschnittene Philister überhaupt, dass er das Heer des lebendigen Gottes verhöhnen darf?« Da sagten sie zu ihm: »Was du gehört hast, stimmt. Das ist die Belohnung für den, der ihn tötet.« Doch als sein ältester Bruder Eliab ihn mit den Männern sprechen hörte, wurde er wütend. »Was tust du hier überhaupt?«, fragte er. »Was ist mit den paar Schafen, die du in der Steppe hüten solltest? Ich kenne deinen Stolz und deine Verschlagen-heit. Du bist nur gekommen, um den Kampf zu sehen!« »Was habe

ich denn getan?«, antwortete David. »Ich habe doch nur eine Frage ge-stellt!« Er ging zu ein paar anderen Männern hinüber, fragte sie noch einmal das Gleiche und bekam wie-der dieselbe Antwort. Dann wurde Saul über Davids Fragen unterrichtet und er ließ David holen.

»Mach dir keine Sorgen mehr«, sag-te David zu Saul. »Ich werde mit diesem Philister kämpfen!« Aber Saul entgegnete: »Es ist völlig ausgeschlossen, dass du gegen die-sen Philister kämpfst. Du bist doch noch ein Junge und er ist schon von Jugend auf ein Krieger!« Aber David gab nicht nach. »Ich hüte die Schafe meines Vaters«, sagte er. »Wenn ein Löwe oder ein Bär kommt, um ein Lamm aus der Herde zu rauben, dann verfolge ich ihn, schlage auf ihn ein und reiße ihm das Lamm aus dem Maul. Wenn das Raubtier mich dann angreift, packe ich es an der Mähne und schlage es tot. Das habe ich schon mit Löwen und Bären ge-macht, und so wird es auch diesem unbeschnittenen Philister ergehen, denn er hat das Heer des lebendigen Gottes verhöhnt! Der Herr, der mich aus den Klauen des Löwen und des Bären gerettet hat, wird mich auch

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: Mitmach-Andacht zur Jahreslosung :

vor diesem Philister retten!« Schließ-lich war Saul einverstanden. »Gut, so geh«, sagte er. »Der Herr ist mit dir!« Dann holte David fünf glatte Kiesel aus einem Bach und legte sie in seine Hirtentasche. Und so näherte er sich, bewaffnet nur mit seinem Hirtenstab und seiner Schleuder, dem Philister. Goliat trat David entgegen; sein Schildträger ging ihm voran. Er schnaubte verächtlich über diesen sonnengebräunten gut aussehenden Jungen. »Bin ich ein Hund«, rief er David zu, »dass du mit einem Stock auf mich zukommst?« Und er verfl uchte David im Namen seiner Götter. »Komm herüber, ich werde dein Fleisch den Vögeln und wilden Tieren vorwerfen!«, rief er ihm zu. David rief zurück: »Du trittst mir mit Schwert, Speer und Wurf-spieß entgegen, ich aber komme im Namen des Herrn, des Allmäch-tigen - des Gottes des israelitischen Heeres, das du verhöhnt hast. Heute wird der Herr dich besiegen und ich werde dich töten und dir den Kopf abhauen. Und dann werde ich die Leichen deiner Männer den Vögeln und wilden Tieren vorwerfen, und die ganze Welt wird wissen, dass es einen Gott in Israel gibt! Und jeder wird wissen, dass der Herr keine

Waffen braucht, um sein Volk zu retten. Es ist sein Kampf. Der Herr wird euch in unsere Hände geben!« Als der Philister sich auf ihn zu bewegte, um ihn anzugreifen, lief David ihm rasch entgegen. Er griff in seine Hirtentasche, holte einen Kiesel heraus, schleuderte ihn und traf den Goliat an der Stirn. Der Stein bohrte sich in seine Stirn und er fi el mit dem Gesicht voran auf den Boden. So triumphierte David nur mit Stein und Schleuder über Goliat, besiegte und tötete ihn. Und weil er kein Schwert hatte, lief er hinüber, zog Goliats Schwert aus der Scheide, tötete ihn und schlug ihm den Kopf ab. Als die Philister sahen, dass ihr stärkster Mann tot war, fl ohen sie.

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HendrikSchneiderReisesekretär im CVJM-LV Baden

: Mitmach-Andacht zur Jahreslosung :

Nach der Geschichte:Jetzt kann man sehr gut die Jahreslo-sung lesen:

„Meine Kraft ist in den Schwachen mächtig!“

2. Kor 12,9

Dies ist ein toller Vers, aber auch ei-ner, der uns erst mal irgendwie fern erscheint.

Deshalb haben wir die Geschichte von David und Goliat gehört, weil wir darin sehen, wie dieser Satz Wirk-lichkeit wurde.

Mitmachen soll man aber nicht nur bei der Geschichte, auch beim Re-den darüber:

• Jetzt teilt man sich in Gruppen mit ca. 5 Personen ein. Nun versucht man sich in die einzelnen Per-sonen, die im Text vorkommen, hineinzuversetzen und deren Ge-danken laut auszusprechen.

• Dazu braucht man Zettel mit den Namen aller Personen und Perso-nengruppen.

• Diese legt man so in die Mitte, dass jeder sie erreichen kann.

• Nun kann jeder, ohne eine Reihen-folge, ganz freiwillig, einen dieser Zettel nehmen und aus der Sicht der Person sprechen, die auf dem Zettel steht. Danach legt man den Zettel wieder zurück und jemand anderes macht weiter.

Natürlich dürfen auch gegensätzli-che Dinge aus dem Mund ein und derselben Person aus dem Text kommen.

Daraus entwickeln sich dann Gesprä-che über die verschiedenen Sicht-weisen der Beteiligten und Möglich-keiten, die Geschichte zu verstehen. Auch darüber, wie man selbst Gott, seine Kraft und die eigenen Schwä-chen erlebt, kommt man mit dieser Methode leicht ins Gespräch.

Bist du zu schwach, ist er ganz stark!

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: Entwurf einer Jungscharstunde I :

Ablauf1. Begrüßung / Anfangsritual /

Lieder>> Liederbücher

2. Spiel>> Kreppband, Seil

3. Lied>> Liederbücher

4. Aktion: Was ist Stärke, was ist Schwäche?>> Aussagezettel

5. Erzählung / Andacht6. Vertiefung

>> Jahreslosung für alle Kinder7. Gebetsaktion

>> Teelichter, große Kerze, Kreuz, Feuerzeug, Müsliriegel

8. Schlussritual

Spiele:In der Jungschar werden Spiele zum Thema Stärke und Schwäche ge-spielt.

HeißluftballonDie Gruppe bildet einen Innen- und einen Außenkreis. Jeder Kreis hat die gleiche Anzahl an Mitspielern. Die Spieler im inneren Kreis sind der Korb des Heißluftballons. Sie halten sich fest an den Händen. Die Spieler

des Außenkreises sind die Sandsäcke. Das Spiel fängt an, wenn die Korb-Spieler auf Ansage des/der MA die Arme hochheben, damit der Ballon in die Luft gehen kann. Aber das wollen die „Sandsäcke“ im Außen-kreis verhindern: Jeder Sandsack-Spieler drückt die Arme des Korb-Spielers, der vor ihm steht, runter. Nach jeder Runde werden die Plätze und Gegner getauscht.

Allein gegen alleDer/die MA markiert ein Spielfeld mit Klebeband. Die TN gehen alle auf das Spielfeld. Alle verschränken die Arme und hüpfen auf einem Bein. Auf Kommando des/der MA versucht jeder den anderen aus dem Spielfeld zu drängen. Wer die Au-ßenlinie berührt hat, scheidet aus.Der/die MA sollte auf Sicherheit der TN achten.

KreisziehenMit einem Seil wird ein Kreis auf dem Boden markiert. Die TN stel-len sich um den Kreis, und zwar so, dass sie die Arme locker ausstrecken müssen, um ihre Nachbarn an den Händen zu fassen. Auf Kommando

des/der MA hin zieht jeder in seine Richtung. Wer in den Kreis gezogen wird, muss ausscheiden. Es wird so lange gespielt und der Kreis immer wieder verkleinert, bis nur noch ein Spieler übrig ist.

Rücken an RückenDer/die MA teilt die Gruppe in Paare ein. Die Partner sollten etwa gleich groß und gleich kräftig sein. Der/die MA markiert eine Linie auf dem Bo-den mit Kreppband. Die beiden TN stellen sich links und rechts davon Rücken an Rücken einander ge-genüber auf. Aufgabe ist es, seinen Partner so weit wie möglich in „sein“ Feld zu schieben.

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: Entwurf einer Jungscharstunde I :

Rückendrücken im TeamDie Gruppe wird in zwei Gruppen aufgeteilt. Die Gruppen stellen sich nebeneinander in einer Linie (Krepp-band!) auf, und zwar Rücken an Rücken. Die eigenen Gruppenmit-glieder haken sich an den Armen ein. Auf Kommando des MA versuchen alle so fest sie können mit ihren Rücken ihren „Gegenspieler“ weg-zudrücken. Sobald es eine Gruppe geschafft hat, die andere Gruppe einen Meter weit zurückzudrän-gen, hat sie gewonnen. Können die Starken die Schwachen der Gruppe unterstützen?

Das Spiel wird erneut gespielt. Dieses Mal helfen die Mitarbeiter der Gruppe, die zu verlieren scheint. Die Schwachen werden von Starken un-terstützt. Die MA sollten den Schwa-chen zum Sieg verhelfen.

Aktion: Was ist Stärke, was ist Schwäche?Die Kinder werden aufgefordert, folgende Begriffe den beiden Über-begriffen „Das ist Stärke ... /Das ist Schwäche“ zuzuteilen:

... wenn man gesund ist

... wenn man gewinnt

... wenn man jemanden verhaut

... wenn man schlechte Noten hat

... wenn man als Letzte/r in eine Sportmannschaft gewählt wird

... wenn man viel Geld hat

... wenn man viel weiß

... wenn man von seinem Besitz abgibt

... wenn man jemandem hilft

... wenn man gut aussieht

... wenn man keine Freunde hat

... wenn man jemanden anlügt

Der/die MA kommt mit den Kindern ins Gespräch (z. B. „Warum ist man stark, wenn man gewinnt?“). Stark ist oft etwas, das aus unserer Sicht gut ist. Und schwach ist eher das nicht so Tolle. Deshalb ist stark sein auch viel schöner, als schwach sein.

Erzählung / Andacht:Vor knapp 2 000 Jahren lebte ein Mann. Von außen betrachtet ist er echt schwach: Er kann nicht so überzeugend reden, wie z. B. ein Politiker. Er ist auch nicht besonders hübsch. Und er wird immer mal wieder verprügelt, weil er an Jesus glaubt. Seine Name: Paulus. Paulus

ist ein überzeugter Christ. Und er sagt sich: „Alle Leute sollten Jesus kennen lernen!“Aber zu seiner Zeit gibt es noch kein Internet und keinen Fernseher. Des-halb macht sich Paulus persönlich auf und reist hunderte von Kilome-tern. Er reist z. B. durch Griechen-land und die Türkei. Überall, wo er hinkommt, erzählt er von Jesus. Dadurch kommen viele Menschen zum Glauben. Und an einigen Orten gründet Paulus Gemeinden, wo sich die Christen regelmäßig treffen können.

In Griechenland gründet Paulus z. B. die Gemeinde in der Stadt Korinth. Das ist eine große Stadt am Meer. Als die Gemeinde so einigermaßen läuft, geht Paulus von Korinth weg, um an anderen Orten von Jesus wei-ter zu erzählen.

Inzwischen kommen Leute nach Ko-rinth in die Gemeinde, die das, was Paulus von Jesus erzählt hat, infrage stellen: „Paulus hat nicht recht, Pau-lus ist ein Lügner! Und überhaupt, woher weiß Paulus das alles, was er sagt? Er ist ein Ausländer, ein Frem-der, ein Nichtsnutz, ein Schwächling! Und auf so einen hört ihr?“

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AntjeMetzger

Landesjugend-referentin im ejw in

Württemberg

: Entwurf einer Jungscharstunde I :

Vielleicht könnt ihr euch vorstellen, dass die Leute in der Gemeinde dann ganz unsicher geworden sind. Was stimmt jetzt eigentlich? Paulus ist ja wirklich nicht so der starke Typ!

Paulus hört von den Vorwürfen aus Korinth. Deshalb schreibt er einen Brief. Er sagt darin: „Stimmt, ich bin nicht immer stark, ich bin auch mal schwach. Aber Gott hat zu mir ge-sagt: „Gerade wenn du schwach bist, wirkt meine Kraft besonders an dir!“

Paulus sagt: „Wenn ich schwach bin,

ist Gott stark in mir.“

Was bedeutet das? Jeder von uns ist mal schwach: Viel-leicht bist du nicht so sportlich wie andere. Vielleicht bist du körperlich anderen unterlegen, vielleicht weißt du nicht so viel, wie dein Schul-nachbar. Jeder von uns ist irgendwo schwach und erlebt Schwäche. Das ist ganz normal. Das habt ihr ja bei den Spielen erlebt. Paulus ist auch schwach. Aber er lernt, wie er gut mit seiner Schwach-heit umgehen kann. Wenn er schwach ist, heißt das nicht, dass er blöde ist oder uncool. Paulus weiß,

dass Gott jeden Menschen so liebt, wie er ist. Jeder Mensch ist toll, ganz unabhängig von dem, wo er stark oder schwach ist.Und Paulus erlebt was ganz Entschei-dendes: Wenn er schwach ist, ist Gott da! Und das ist das Wichtigste. Gott ist da: Darauf ist Verlass!

Erinnert ihr euch noch an das letzte Spiel? Da war eine Gruppe schwä-cher, daraufhin haben die MA die Schwächeren unterstützt. Wenn du mal schwach bist, ist Gott auch für dich da. Er stützt dich. Da kannst du dich voll darauf verlassen. Er lässt dich nicht im Stich. Gott ist dein Freund und stärkt dich in schwachen Zeiten! Und das macht dich wirklich stark. Gott ist da für dich!

Vertiefung:• Erklärung: Was ist eine Jahreslo-

sung? Ein Bibelvers, der uns durch das ganze Jahr begleitet.

• Mit den Jungscharlern auswendig lernen und den Vers schriftlich mitgeben: „Denn gerade, wenn du schwach bist, wirkt meine Kraft ganz besonders an dir.“ (2. Kor. 12,9 Hfa)

GebetsaktionJeder TN bekommt ein Teelicht. In der Mitte stehen eine brennende Kerze und ein Kreuz als Symbole für Gott. Daneben liegt für jeden TN ein Müsliriegel bereit. Der/die MA erklärt den TN die Aktion und leitet ein mit einem Gebet. Jeder TN kann nun im Stillen Gott sagen, wo er sich schwach fühlt und wo er sich von Gott Stärke wünscht. Jeder TN kann für sein Anliegen ein Teelicht an der großen Kerze anzünden und ein Müsliriegel als Kraftsymbol mitneh-men. Der/die MA beendet die Aktion mit einem Gebet.

Liedideen• Felsenfest und stark (Liederbuch

„Einfach spitze“, Nr.12)

• Gott ist stark (Liederbuch „Einfach spitze“, Nr.59)

• Wer Gott vertraut, hat schon gewonnen (Liederbuch „Einfach spitze“, Nr.28)

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: Entwurf einer Jungscharstunde II :

Auf jede(n) kommt es an!Ablauf:1. Begrüßung2. Ritual/Lied der Gruppe3. „Warm up“: Berühre jemanden,

von dem du glaubst …

Die Gruppe geht durch den Raum und die Gruppenleitung schlägt etwas vor, wie z. B.: „Berühre jeman-den, von dem du glaubst, dass er gerne Fußball spielt/keinen Spinat mag/mehr als zwei Stunden täglich Fernsehen guckt ...!“ Die Kinder be-rühren - entsprechend ihrer Einschät-zung oder ihres Wissens – jemanden; dabei dürfen sie nicht sich selbst be-rühren. Wenn alle fertig sind, heben diejenigen die Hand, auf welche der Berührungsauftrag zutrifft. Anschlie-ßend folgt der nächste Vorschlag.Wichtig: Die Gruppenleitung sollte bei der Vorbereitung schauen, dass auf jeden Fall Dinge genannt wer-den, bei denen auch „schwächere“ Kinder oder Außenseiter zumindest einmal die Hand heben können! Im Laufe des Spiels kann zudem immer mehr zum Thema übergeleitet wer-den und Dinge abgefragt werden, die Kinder gut können.

etwas vor, wie z. B.: „Berühre jeman-den, von dem du glaubst, dass er gerne Fußball spielt/keinen Spinat mag/mehr als zwei Stunden täglich Fernsehen guckt ...!“ Die Kinder be-rühren - entsprechend ihrer Einschät-zung oder ihres Wissens – jemanden; dabei dürfen sie nicht sich selbst be-rühren. Wenn alle fertig sind, heben diejenigen die Hand, auf welche der Berührungsauftrag zutrifft. Anschlie-ßend folgt der nächste Vorschlag.Wichtig: Die Gruppenleitung sollte bei der Vorbereitung schauen, dass auf jeden Fall Dinge genannt wer-den, bei denen auch „schwächere“ Kinder oder Außenseiter zumindest einmal die Hand heben können! Im Laufe des Spiels kann zudem immer mehr zum Thema übergeleitet wer-den und Dinge abgefragt werden, die Kinder gut können.

Thema - Teil 1:„Galerie der Helden“Einstieg mit Bildern von „Helden“.Je nach Alter und Vorerfahrungen der Kinder Bilder von aktuellen Sportler/innen, Musiker/innen oder auch Personen aus der Bibel, Comic-fi guren, Kinderbuch- oder Filmheld/innen, die die Kinder gerade aus dem Kino oder aus dem TV kennen.

• Bilder liegen in der Mitte und werden gemeinsam betrachtet.

• Kurze Erklärung, dass diese Men-schen alle „moderne Heldinnen und Helden“ sind. Dann gemein-sam mit den Kindern Eigenschaf-ten sammeln und aufschreiben, die einen „Helden“/eine „Heldin“ ausmachen (stark, schnell, kann etwas besonders gut, sieht gut aus, ist reich, etc.)

„Und wenn es mal nicht so läuft?!“ Bilder dazulegen von Momenten der „Schwäche“. Traurige Fußballer nach Niederlage o. ä. – gut wäre es, wenn da auch Bilder von den schon daliegenden Helden dabei sind.

Kinder brauchen Helden. Ein Satz, den man immer wieder lesen kann in Erziehungsratgebern oder Zeit-schriften. Helden sind Menschen, die über sich hinauswachsen und/oder ungewöhnliche Dinge wagen. Helden schaffen alles, was Kinder vielleicht selber gerne tun oder er-reichen würden. Sie sind mutig und stark, bestehen Abenteuer, sie sind Sport- oder Popstars, bei allen sehr beliebt und sehen dabei auch noch super aus. Helden helfen dabei, sich in der Welt zurechtzufi nden.

Doch was, wenn sie sich Kinder so gar nicht wie Helden fühlen? Es gibt ja mehr und mehr Situationen, in denen sie sich als „Versager“ oder „schwach“ erleben, nicht nur in der Schule. Hier ein paar Ideen und Anregungen, das Thema in der Kindergruppe oder Jungschar aufzunehmen, darüber zu sprechen und den Kindern die Erfahrung zu schenken, dass es Momente gibt, in denen auch sie stark, wichtig und unverzichtbar sind.

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: Entwurf einer Jungscharstunde II :

hat die Augen auf und geht mit der Raupe 5 Schritte. Dann löst sich der Kopf von der Raupe und geht mit ge-schlossenen Augen nach hinten und gibt mit den Händen ein Signal, dass er angekommen ist. Dann öffnet der neue Kopf die Augen und geht wieder 5 Schritte (bis jeder mal Kopf war). Das ganze sollte ohne zu sprechen vonstattengehen.

2. Stühle kippeln• Materialbedarf:

pro Teilnehmer ein Stuhl• Ab 8 Personen (je mehr desto

lustiger)• Ab 10 Jahren

Anleitung: Die Stühle werden im Kreis mit der Sitzfl äche nach innen aufgestellt. Jeder Teilnehmer stellt sich außen an einen Stuhl, alle mit Blick in dieselbe Richtung. Die Teil-nehmer stellen sich alle auf ein Bein, kippen den Stuhl nach außen und halten ihn mit der Hand fest.Ziel: Die Gruppe muss sich in eine Richtung weiterbewegen, indem weiter alle auf einem Bein stehen bleiben (hüpfen) und die Stühle gekippt bleiben. Die Gruppe muss sich darüber einigen, wie sie dieses Ziel erreicht.

Variation für jüngere Kinder: Alle lau-fen auf beiden Füßen; darauf achten, dass die Stühle nicht zu groß und zu schwer sind!

3. Schlange häuten• Kein Material notwendig• Ab 8 bis 15 Personen• Ab 8 Jahre

Anleitung: In einer langen Reihe fasst jeder die Hand seines Hintermanns durch die Beine. Der erste klettert nun rückwärts über die Person hinter ihm, zieht den nächsten mit und am Ende stehen alle wieder normal da. Während des ganzen Spiels sollen sich alle an den Händen halten.

• Kurze Erklärung, dass es auch die andere Seite gibt: die Erfahrung, dass es nicht gut läuft, Dinge schief gehen und es auch Dinge gibt, die man einfach nicht kann. Zeiten, in denen man sich klein und schwach fühlt, vielleicht sogar überfl üssig. Gemeinsam mit den Kindern über-legen, was dann Dinge sind, die helfen, trösten und gut tun (in den Arm nehmen, ein nettes Lächeln, Freunde, um Unterstützung bitten, Schokolade …).

Längere Spielephase mit Kooperationsspielen Ziel: Kinder erfahren, dass es auf jeden und jede ankommt! (Falls die Kinder diese Art von Spielen nicht kennen, ist es wichtig, darauf hinzuweisen)

Mögliche Spiele:1. Raupenspiel• Kein Material notwendig• Ab 8 bis 10 Personen• Ab 8 Jahre

Anleitung: Maximal 10 Personen bilden eine Raupe, indem sie beide Hände auf die Schultern der Person vor ihnen legen. Alle schließen die Augen, nur die erste Person, der Kopf,

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: Entwurf einer Jungscharstunde II :

4. Reifennachschub• Material: Gymnastikreifen• mind. 10 Personen• ab 6 Jahre

Anleitung: Die Teilnehmer teilen sich in Kleingruppen auf. Diese nehmen sich gegenseitig an der Hand, dass eine Reihe entsteht. Nun versucht die Kleingruppe, so schnell wie mög-lich einen Gymnastikreifen von vorne bis hinten durchlaufen zu lassen, na-türlich ohne dass sich die Teilnehmer loslassen und ohne dass der Reifen den Boden berührt. Der erste Teilnehmer steigt mit den Füßen hinein und schiebt den Reifen über Körper und Kopf, sodass der Reifen zum Nachbarn fällt.

Variante: Wenn kein Reifen zur Hand ist, kann man auch ein verknotetes Seil in diesem Durchmesser benut-zen.

Thema Teil 2 „Was hat das mit mir zu tun?“ Klaus ist toller Fußballer, Nele spielt super Klavier, Paul zockt alle an der Playstation ab, Sara ist schon mit 10 ein Model und Daniel ist bei allen beliebt. Und du? Vielleicht denkst du: Ich bin

nicht besonders. Nicht beson-ders klug, musikalisch, hübsch oder sportlich. Vielleicht fühlst du dich oft klein und schwach oder

womöglich sogar al-lein. Und doch bist du jemand Besonderes, du

bist einmalig! Gott hat dich genauso geschaffen wie

er dich haben möchte. Er liebt dich, wenn du

beim Fußball mal

wieder neben den Ball trittst, wenn du eine 5 in Mathe hast oder beim Klavierspielen danebengreifst.

Zum Nachdenken/Gesprächs-anregung: • In welchen Situationen fühlst du

dich schwach? Welche deiner Eigenschaften empfi ndest du als Schwäche?

• Kam es schon mal vor, dass du wie Paulus sagen konntest: „Ich

bin zwar schwach, aber das macht nichts, weil Jesus stark für mich ist.“?

lich einen Gymnastikreifen von vorne bis hinten durchlaufen zu lassen, na-türlich ohne dass sich die Teilnehmer loslassen und ohne dass der Reifen den Boden berührt. Der erste Teilnehmer steigt mit den Füßen hinein und schiebt den Reifen über Körper und Kopf, sodass der Reifen zum Nachbarn fällt.

ein Model und Daniel ist bei allen beliebt. Und du? Vielleicht denkst du: Ich bin

nicht besonders. Nicht beson-ders klug, musikalisch, hübsch oder sportlich. Vielleicht fühlst du dich oft klein und schwach oder

womöglich sogar al-lein. Und doch bist du jemand Besonderes, du

bist einmalig! Gott hat dich genauso geschaffen wie

er dich haben möchte. Er liebt dich, wenn du

beim Fußball mal

wie Paulus sagen konntest: „Ich bin zwar schwach, aber das

macht nichts, weil Jesus stark für mich ist.“?

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KatrinMüllerReferentin beim CVJM-Landesverband Hannover

: Entwurf einer Jungscharstunde II :

• In welchen Situationen fühlst du dich stark? Welche deiner Eigen-schaften empfi ndest du als Stärke?

• Manchmal sind deine Stärken auch die „Kleinigkeiten“, die du vielleicht gar nicht siehst: deine Freundlichkeit, deine Hilfsbereit-schaft oder dein Lächeln im richti-gen Moment, die dich so wichtig machen.

• Oft ist es ja auch so, dass wir selbst eher unsere Schwächen sehen und andere viel besser erkennen, wo unsere Stärken liegen. Deshalb ist es hilfreich, wenn wir einander im-mer wieder ermutigen, indem wir dem andern sagen, was wir „stark“ an ihm fi nden.

„Lobkärtchen* schreiben“ – jede/r schreibt für die Personen, die neben ihm/ihr sitzen, ein Kärtchen, was er/sie heute besonders gut gemacht hat oder wofür er/sie Danke sagen möchte. Wird überreicht, aber nicht vor der ganzen Gruppe vorgelesen!

*Lobkärtchen kann man unter diesem Link

bestellen oder ganz einfach selber basteln.

http://www.lobkaertchen.de/

Liedideen: • Du bist du (Jürgen Werth)

• Alles muss klein beginnen (Gerhard Schöne)

• Ins Wasser fällt ein Stein (Manfred Siebald)

GebetDanke Gott, dass du uns genauso geschaffen hast, wie wir sind. Mit unseren Stärken und unseren Schwä-chen. Danke, dass du uns genauso liebst, wie wir sind. Danke für dein Versprechen, dass deine Kraft auch in den Schwachen mächtig ist. Danke, dass wir wirklich darauf vertrauen dürfen, dass du immer bei uns bist! Amen.

Warm Up Alternativen:

Aufreihen• Spieler: beliebig• Alter: beliebig

Beschreibung: Die NASA sucht eine neue Raumfahrermannschaft für die nächste Marsexpedition. Mehrere Gruppen haben sich gemeldet und werden nun getestet. Aufgabe ist es, die Gruppe so schnell wie möglich im dunklen und luftleeren (= ohne zu sprechen) Raum zu ordnen, um schnell in den richtigen Raumanzug zu kommen.

Regeln: Die Gruppe muss sich nach einer bestimmten Reihenfolge ge-ordnet aufstellen:• alphabetisch nach Vornamen

(ohne Worte)• nach Geburtsdatum (ohne Worte)• nach Körpergröße (mit verbunde-

nen Augen)• nach Schuhgröße (stumm und

mit verbundenen Augen)• nach einer Nummer, die jedem in

die Handfl äche getippt wurde.

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: weltwärts :

Auf den ersten Blick will die Jahres-losung 2012 nicht ganz in unseren Teil der Welt passen. Heutzutage darf man weder in Beruf, Freizeit oder in Beziehungen Schwäche zeigen. Nur die Mächtigen und Starken scheinen erfolgreich zu sein und Schwäche wird als Fehler angesehen. Doch wie sieht dies in ganz anderen Ländern der Welt aus? Paulus selbst ist viel gereist und hat die unterschiedlichs-ten Menschen gesehen: Starke & Schwache, Arme & Reiche, Mächtige & Machtlose. Durch diese Erfahrun-gen in anderen Ländern konnte er sehen, wie Gott in schwachen Mo-menten wirkt. Heute sind viele junge Menschen vom CVJM in die Welt ausgesandt und machen ähnliche Erfahrungen wie Paulus damals. Der CVJM-Gesamtverband sendet jähr-lich ca. 20 junge Erwachsene in die unterschiedlichsten YMCAs auf der ganzen Welt (z. B. nach Peru, Indien, Kolumbien, usw.). Finanziell wird dieses Freiwilligenprogramm von „weltwärts“, einer entwicklungspoli-tischen Förderung der Bundesregie-rung, unterstützt.

Diese Förderung ermöglicht dem CVJM, der seit 2010 anerkannte Aus-sendeorganisation ist, eine fi nanzielle Hilfe. Eine weitere Hilfe ist auch der IJFD, der Internationale Jugendfreiwil-ligendienst. Dieser Freiwilligendienst ist vergleichbar mit dem neuen Bun-desfreiwilligendienst. Dieser ist jedoch nur auf Deutschland ausgelegt, während der IJFD alle Auslandsstellen unterstützt. Somit kann der CVJM jun-gen Menschen eine einmalige Erfah-rung ermöglichen, die ihre Persönlich-keit nachhaltig prägt. Diese Erlebnisse werden dann wiederum in die Orts-CVJM in Deutschland getragen.

Warum ich diese Auslandsaufenthalte mit der Jahreslosung verbinde? Ge-rade durch solche Möglichkeiten, die der CVJM schafft, können junge Men-schen genauso wie Paulus die Erfah-rung machen, was es heißt, schwach zu sein. Sie lernen, dass Schwachheit

nichts Negatives darstellen muss, sondern dass Gott gerade in unserer Schwachheit Großartiges in uns und durch uns bewirken kann.

Es ist eine völlig neue Erfahrung, in einer fremden Kultur zu leben, die Ge-gebenheiten vor Ort zu erkunden und mit einer fremden Sprache umzuge-hen. Man fühlt sich in vielen Situati-onen erst einmal unsicher, schwach und ist manchmal auch verzweifelt. In dieser Zeit erfahren viele Freiwillige die Kraft und die Hoffnung Gottes für sich. Paulus schreibt nicht umsonst, dass Gott genau dann in uns wirkt, wenn wir nicht mehr weiter wissen. Er lässt uns Dinge tun, die wir uns nie zu tun gewagt hätten.

Paulus damals und wir heute

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EvaHermann

Arbeitskreis weltweitim CVJM-LV Baden

: weltwärts :

Man entdeckt Neues an sich und kann selbstbewusst und gestärkt durch Gottes Schutz und Segen in eine fremde, herausfordernde, ganz neue Welt eintauchen. Und bei einem solchen Auslandseinsatz erkennen die Freiwilligen nicht nur an sich selbst die Größe Gottes: Man kann auch vor Ort erleben, wie Gott den „materiell schwachen“ Menschen in weniger entwickelten Ländern hilft und ihnen zur Seite steht. Wie viel Hoffnung kann es einem geben, wenn Menschen mit dem schönsten Lachen im Gesicht vor einer einfachen Hütte stehen und einem selbst Zuversicht schenken? Diese Menschen sind durch Gottes Kraft so viel stärker als die mächtigs-

ten Politiker dieser Welt. Sie können uns Vorbild sein mit ihrem Vertrauen zu Gott. Junge Menschen aus dem CVJM, die ihre Erfahrungen im Aus-land machen, lernen mehr über Gott, mehr über sich selbst und vor allem lernen sie auch, fehlerhaft zu sein. Sie können letztlich überzeugt sagen: „Wenn ich schwach bin, so bin ich stark, denn Gottes Kraft ist in den Schwachen mächtig“ (nach 2. Kor. 12,10+9) – Eine Herausforderung aber auch ein Wunsch für 2012.

ErlebtNeun Monate lang durfte ich eine Welt erleben, wie ich sie vorher nur aus dem Fernsehen kannte. Eine Welt voller Farben, Religionen und Armut. Während meines Freiwilligendienstes in Indien habe ich Menschen getrof-fen, die schwach sind. Auch habe ich selbst erfahren, was es heißt, Schwä-che zu empfi nden.

Öfter gab es Momente, in denen ich in dieser fremden Kultur überfordert war. Man stellt sich viele Fragen. Vor allem habe ich viele Fragen an Gott gerichtet. Wie kann es sein, dass ich in Deutschland so behütet aufwach-se, während 10 Flugstunden weiter in Indien solche Zustände herrschen? Warum dürfen die Kinder hier ge-schlagen werden? Wieso ist hier die arrangierte Ehe innerhalb der Familie immer noch legal, trotz des gesund-heitlichen Risikos für die Kinder? Wie sieht man hier so viel Armut und gleichzeitig so viel Reichtum? Solche und noch mehr Fragen standen oft zwischen Gott und mir. Und ich kann bis heute nicht sagen, dass ich „verstehe“ warum die indische Kultur ist wie sie ist, aber ich habe vieles über Indien und die Menschen

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: weltwärts :

bener Babys. Sie erklärte, dass diese Kinder alle illegal zur Welt gekom-men wären, was bedeutet, es wären uneheliche Kinder gewesen. Total geschockt, unfähig, das Bild vor mir zu verdauen, nimmt sie ein Glas aus dem Regal und sagt, dass dieser Em-bryo im fünften Monat abgetrieben worden ist …

Schock, Erschütterung, Leere, Unver-ständnis, Empörung! Alles Empfi n-dungen, die mich in dieser Situation unglaublich geschwächt haben. Viele Tage hatte ich an diesem Erlebnis zu knabbern. Es hat einfach nicht in mein Bild einer christlichen Ärztin ge-passt. Ich habe versucht, eine Erklä-rung zu fi nden, wie so etwas erlaubt sein kann. Ohne Erfolg! Heute bin ich froh darüber. Ich bin froh, dass ich nicht an dem Punkt angelangt bin, wo ich sagen konnte: „Ja, jetzt kapier ich, dass es besser ist, diese Kinder abzutreiben!“ Ich verstehe es nicht, aber ich will es als eine traurige Wahr-heit hinnehmen, wie sie mir auch an anderer Stelle in Indien begegnet sind. Doch würde Gott mich nicht

Denkanstöße für das Gespräch in der Jugendgruppe, im Hauskreis und anderswo:

Wir erleben es oft als Schwäche, keine Antworten zu haben. Ist es tatsächlich so schwach, ehrlich zuzugeben, dass ich auf existentielle Fragen keine fertigen Antworten habe? Zeugt es nicht viel mehr von innerer Stärke, auch in dem Punkt meine Schwäche zuzugeben? Sammelt in eurer Runde mal Fragen, auf die ihr keine Antworten habt und auch nicht bereit seid, vorschnelle Antworten zu akzeptieren. Gibt es für euch Fragen, die weiterhelfen – vielleicht sogar mehr, als vorschnelle Antworten?

Fragen können Räume öffnen. Antworten können wie Grenzen sein. Ich erlebe, dass der Mut, offene Fragen akzeptieren und aushalten zu können, die Bereitschaft, neugierig und auch mal frech Fragen zu stellen, das Denken eher bunt macht.

Vom Richtig – Falsch, Schwarz – Weiß – Denken, dass auf jede Frage eine klare Antwort hat, fühle ich mich oftmals einge-engt. Da geht es mir wie Anna*...* Hallo Mister Gott, hier spricht Anna

Sybille Wüst, Reisesekretärin, CVJM-LV Baden

dort gelernt. Ich musste lernen zu akzeptieren, dass ich oft nicht in dem Ausmaß helfen kann, wie ich es gerne tun möchte und üben, dann ganz auf Gott zu vertrauen. Das war nicht immer so einfach. In einer Situ-ation, war es extrem schwer.

Meine Mitvolontärinnen und ich waren in die Privatpraxis einer christlichen Ärztin eingeladen. Voller Bewunderung haben wir ihren Erzählungen gelauscht. Jeden Tag dankt sie Gott, dass sie diese Arbeit tun darf und sie ermöglicht vielen armen Leuten dringende Operati-onen. Kurz darauf führte sie uns in das Notfallaufnahmezimmer und zeigte uns ihre Sammlung abgetrie-

Das ist doch nicht fair!

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PatriciaSchustCVJM Lohrbach,CVJM-LV Baden

: Stundenentwurf zur Micha-Initiative :

immer wieder stärken, dann könnte ich sicherlich nicht so über dieses Erlebnis denken. Gott gesteht mir Schwäche zu. Wisst ihr, wie Inder mit ihrer Schwäche umgehen? Sie beten!

Der Glaube ist in Indien ein so fester Fels in der Brandung, dass er durch keinen Schicksalsschlag, durch keine Armut erschüttert werden kann. Von solchen Menschen kann man nur ler-nen. Lernen, dass in den schwächs-ten Momenten, die Kraft von Gott allein kommt!

Armut und Gerechtigkeit in einer globalisierten Welt

Zielgruppe: An der Frage nach weltweiter Armut und Gerechtigkeit inter-essierten Mitarbeitenden wird mit dieser Einheit die Möglichkeit geboten, sich erfahrungsbasiert der Problematik zu nähern, einen Lösungsversuch der internationalen Staatengemeinschaft kennenzulernen und eigene Ideen für Engagement gegen Armut und für Gerechtigkeit zu entwickeln.

Zeitaufwand: 90 - 120 min

Materialbedarf: siehe Ablauftabelle; keine besonderen räumlichen Anforderungen

Gruppengröße: mind. 10 Personen

Mehr unter: www.micha-initiative.de

Hinweis: Diese Einheit kann ein Einstieg in die Thematik sein. Wer tiefer und ausführlicher einsteigen möchte, dem sei der Kurs der Micha-Initiative emp-fohlen, der in sechs Einheiten und einem Praxisprojekt der Sache auf den Grund geht.

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: Stundenentwurf zur Micha-Initiative :

Ablaufplan

Zeit Aktion Methode Material

30 - 45 min 1. PerlenspielDieses Handelspiel simuliert ungerechte Handelsstrukturen und ermöglicht den Teil-nehmenden somit einen erfahrungsbasierten Einstieg und Zugang zur Thematik.

Spiel Spielbeschreibung inkl. Tipps für das Auswertungsgespräch zum Download bei http://www.stoparmut2015.ch/angebot/download/aktivitae-ten/

15 - 30 min 2. Auswertungsgespräch In einem Gruppengespräch werden mit den Teilnehmenden die Erfahrungen des Spiels ausgewertet.

Plenum keines

15 min 3. Informationen zu den Milleniumentwick-lungszielenAnknüpfend an das Vorherige werden den TN nun die Millenniumentwicklungsziele als Antwortversuch der Weltgemeinschaft auf die Herausforderungen von Weltarmut, Klima-wandel und weiterer Entwicklungsthematiken präsentiert.

Kurzreferat Powerpointpräsentation,Beamer,Laptop

15 - 30 min 4. Engagement für GerechtigkeitGemeinsam mit den Teilnehmenden wird über potentielle Möglichkeiten des Engage-ments nachgedacht.

Gruppen-gespräch, Einzelarbeit

Rote Karteikarten,Grüne Karteikarten,Stifte

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: Stundenentwurf zur Micha-Initiative :

3. Informationen zu den Millenniumentwicklungs- zielen: 1) Was sind die Millenniumentwick-lungsziele? Ihren Ursprung haben die Millen-niumentwicklungsziele in der Mil-lenniumerklärung der Vereinten Nationen, die beim so genannten Millenniumsgipfel im Jahr 2000 beschlossen und von 189 Staaten, darunter auch Deutschland, unter-zeichnet wurde.

Diese Erklärung benennt vier Hand-lungsfelder auf denen die Weltge-meinschaft zum Beginn des neuen Jahrtausends besonders herausgefor-dert ist, nämlich Friedensicherung, Ar-mutsbekämpfung, Umweltschutz und Verwirklichung der Menschenrechte.

Die Unterzeichner der Millenniums-erklärung haben sich verpfl ichtet, in den genannten Feldern gemeinsam Fortschritte zu erzielen. Dazu wurden aus der Millenniumserklärung her-aus im Jahr 2001 acht konkrete Ziele formuliert, die bis zum Jahr 2015 er-reicht werden sollen – die so genann-ten Millenniumentwicklungsziele oder auch Millennium Development Goals, kurz: MDGs.

2) Wie lauten die acht Millenniu-mentwicklungsziele? Ziel 1: Bekämpfung von extremer Armut und HungerZiel 2: Primarschulbildung für alleZiel 3: Gleichstellung der Ge- schlechter / Stärkung der Rolle der FrauenZiel 4: Senkung der Kinder- sterblichkeitZiel 5: Verbesserung der Gesund- heitsversorgung der MütterZiel 6: Bekämpfung von HIV/AIDS, Malaria und anderen schweren KrankheitenZiel 7: Ökologische NachhaltigkeitZiel 8: Aufbau einer globalen Partnerschaft für Entwicklung

Zu jedem der acht Ziele wurden konkrete Unterziele formuliert. Darü-ber hinaus wurden sie mit Indikato-ren versehen, mit denen gemessen werden kann, ob und wie die Ziele erreicht worden sind.Einen Überblick über alle Ziele, Teil-ziele und Indikatoren fi ndest du hier:

http://www.un-kampagne.de/in-dex.php?id=90

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: Stundenentwurf zur Micha-Initiative :

3) Was ist das Besondere an den Mil-lenniumentwicklungszielen? Das Besondere an den Millenni-umsentwicklungszielen ist, dass sie konkret und messbar sind. Durch die Teilziele und Indikatoren lässt sich feststellen, ob die Ziele erreicht worden sind oder nicht. Diese Überprüfbarkeit macht sie u. a. auch leichter einklagbar, sodass wir als Bürger/innen sehen können, ob die Politiker/innen sich an ihr Ver-sprechen halten und entsprechend die Einhaltung dieses Versprechens einfordern können.

4) Was würde passieren, wenn man sie erreichen würde? Sie zu erreichen würde bedeuten, dass …• Mehr als 500 Millionen Menschen

aus extremer Armut befreit sind.

• 300 Millionen Menschen satt werden.

• Weltweit alle Kinder zumindest die Grundschule besuchen.

• Mädchen und Jungen die gleichen Chancen eingeräumt bekommen.

• 350 Millionen Menschen endlich sauberes Wasser trinken können.

• Entwicklungsländer statt Schulden zu tilgen, in ihre Sozialversorgung investieren.

• Arme Länder die Chance bekom-men, ihre Entwicklung selber in die Hand zu nehmen.

5) Wie weit ist die internationale Gemeinschaft mit der Erreichung der Millenniumentwicklungsziele? Jedes Jahr geben die Vereinten Nationen einen Bericht heraus, der darstellt, wie weit die internationa-le Gemeinschaft auf dem Weg zur Umsetzung der Millenniumentwick-lungsziele ist. Diese Berichte kannst du hier downloaden: www.un.org/millenniumgoals/re-ports.shtml (auf Englisch)

Außerdem gibt es die Website www.mdgmonitor.org auf der du dir anzeigen lassen kannst, wie weit die verschiedenen Länder in der Umsetzung der Millenniumentwick-lungsziele sind.

6) Warum sollte ich mich als Christ/in für die Millenniumentwick-lungsziele engagieren? Infos zu den biblisch-theologischen Hintergründen auf:www.micha-initiative.de

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DanielRempe

CVJM-Gesamtverband

: Stundenentwurf zur Micha-Initiative :

7) Wo fi nde ich weitere Informationen? Auf den folgenden Websites fi ndest du aktuelle Informationen und Hin-tergründe:

www.un.org/millenniumgoals offi zielle Seite der Vereinten Natio-nen (in Englisch)www.un-kampagne.deoffi zielle Kampagne der Vereinten Nationen zu den MDGs www.deine-stimme-gegen-armut.de Kampagne von deutschen Entwick-lungshilfsorganisationen in Zusam-menarbeit mit Herbert Grönemeyerwww.micha-initiative.de Kampagne der Deutschen Evangeli-schen Allianzwww.bmz.de/de/ziele/ziele/mill-enniumsziele/index.html Infos zu den MDGs vom Bundesmi-nisterium für wirtschaftliche Zusam-menarbeit und Entwicklung

4. Engagement für GerechtigkeitAbschließend wird mit den Teilneh-menden überlegt, welchen Beitrag jede einzelne Person gegen Armut und für mehr globale Gerechtigkeit leisten kann.

Dies kann zum Beispiel unter Zu-hilfenahme von roten und grünen Moderationskarten geschehen.

1. In einem ersten Schritt werden auf den roten Karten die Heraus-forderungen und Nöte notiert, mit denen wir uns aktuell im globalen Zusammenhang konfrontiert sehen. Dies könnte auch bereits von der Gruppen-leitung vorbereitet sein, um Zeit zu sparen oder das Gespräch in eine bestimmte Richtung zu fokussieren.

2. Im zweiten Schritt benennen die Teilnehmenden Möglichkeiten des Engagements und Ressour-cen, die sie zur Bewältigung dieser Nöte einbringen kön-nen. Hier kann auch geschaut werden, welchen besonderen Beitrag Christen leisten können. Diese Punkte werden auf grünen

Karteikarten notiert.3. In einem dritten Schritt wird

gefragt, mit welchen Ressourcen bzw. welchem Engagement man den Nöten und Herausforderun-gen begegnen kann, und die roten und grünen Karten werden entsprechend kombiniert.

4. Abschließend können die Teil-nehmenden herausgefordert und eingeladen werden, sich eine rot-grüne Kartenkombina-tion mitzunehmen und diese in die Tat umzusetzen.

Von der Gruppenleitung können u. a. die folgenden Möglichkeiten des Engagements und Ressourcen ins Gespräch gebracht werden:

• Gebet

• Gespräch mit / Brief an Politiker/innen, z. B. Abgeordnete des Bun-destages

• Fair Trade

• Umweltbewusste Mobilität (Flug-zeug, Auto, Bahn, Fahrrad …)

• Glaube als Motor für Engagement

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: Erlebnispädagogik :

Erlebnispädagogischer Entwurf zur Gestaltung eines Jugend- oder Hauskreis-WochenendesFreitagDer erste Abend bietet einen lockeren Einstieg in die Thematik und die Erlebnispädagogik.

1. Spiel: Gegensatz-Memory mit Erzählmöglichkeit

Inhaltliches Ziel Aufgabe Material

Austausch und Refl exion von per-sönlichen Alltagserlebnissen

Gegensätzliche Kartenpärchen sammeln

Memorykarten mit mind. doppelt so vielen Pärchen wie Anzahl der Mitspielenden

Es wird nach den klassischen Memoryregeln gespielt. Einziger Zusatz ist, das beim Erspielen eines Kartenpärchens der/die Spieler/-in, die Motive mit eigenen Erlebnissen assoziiert und diese Erfahrung mit den anderen teilt. Jedes Kartenpär-chen zeigt ein starkes und ein schwaches Motiv. Beispiel für ein Kartenpärchen: Ausgewachsener Baum - Junger Baum-setzling.

2. Spiel: Gordischer-Knoten mit Seil

Inhaltliches Ziel Aufgabe Material

Förderung der Kommunikation und Koordination in der Gruppe

Aufl ösen des „Menschen-Knotens“ 1 Seil (Pro Person sollte mind. 1 Meter Seil zur Verfügung stehen)

Jede/-r Spieler/-in ergreift mit beiden Händen und in einem Abstand von ca. 1 m zur nächsten Person oder dem Seil-ende das Seil. Daraufhin müssen sich innerhalb von 2 Minuten alle gegenseitig mit einer Verbeugung begrüßen. Da-durch verknotet sich das Seil. Nach Ablauf der Zeit werden die beiden Enden des Seils zusammengeknotet und die Lösung kann beginnen. Während dem ganzen Spiel müssen die Hände das Seil ständig berühren.

Der erste Abend bietet einen lockeren Einstieg in die Thematik und die Erlebnispädagogik.

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: Erlebnispädagogik :

3. Spiel: Der Schlangenführer

Inhaltliches Ziel Aufgabe Material

Vertrauen stärken, Übernahme von Verantwortung einüben

Ein vorgegebener Ort muss gemein-sam erreicht werden

1 SeilAugenbinden (alternativ: Tücher)

Alle Spieler/-innen stellen sich möglichst eng zusammen. Der/die Spielleiter/-in wickelt das Seil in Hüfthöhe um die Gruppe, sodass das Seil möglichst straff sitzt. Nun werden die Augenbinden aufgesetzt, jedoch bleibt eine Person sehend. Diese/-r Spieler/-in führt nun die Gruppe zu einem vorgegebenen Ort (angemessene Hindernisse sollten einge-baut werden). Die Verantwortung für die Gruppe liegt in Händen der/des Sehenden.

4. Spiel: Flugzeugabsturz

Inhaltliches Ziel Aufgabe Material

Förderung von Interaktion, Teamwork, Achtsamkeit

Die gesamte Gruppe erreicht das Notlager

AugenbindenHandicap-Zettel

Einleitende Geschichte: Die Gruppe ist mit einem Flugzeug abgestürzt und die einzelnen Personen sind unterschiedlich „verletzt“. Jede/-r Spieler/-in erhält eine Beschreibung der Verletzung auf einem Zettel (z. B. blind, beide Bein unbrauch-bar, stumm, ...). Die Abgestürzten werden auf dem Gelände verteilt und nehmen ab Ertönen eines ausgemachten Sig-nals ihre beschriebene Rolle ein. Alle Spieler/-innen müssen nun das vorher vereinbarte Notlager erreichen.Es kann auch eine Zeit gesetzt werden, innerhalb der alle am Notlager sein müssen (bevor der Rettungshubschrauber „ohne Hoffnung auf weitere Überlebende“ aufbricht).

Impulse zur Refl exion und Andacht

Fragen zur Refl exion Gedanken für eine Andacht

• Welches Gefühl hattet ihr, als ihr so eng zusammen standet?

• Wie war die Schlange zu führen?• Konntet ihr dem/der Sehenden vertrauen?• Wie war es, ein Handicap zu haben?• Wie habt ihr das Notlager erreicht?

• Die Bedeutung von Stärke und Schwäche in unserem Leben

• Reaktionen der „Umwelt“ (Mitmenschen, Gesell-schaft, Freunde) auf Schwäche

• Aussagen der Bibel zu Schwäche• War Jesus stark oder schwach?

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: Erlebnispädagogik :

Samstag

1. Vormittag: Abseilen (Klettern)Beim Abseilen gilt es natürlich mit „Profi s“ an einen dafür geeigneten Ort (Kletterhalle, Felsen, Baum, ...) zu gehen. Wenn man in den eigenen Reihen keine Mitarbeitenden hat, die Erfahrung mit dem Abseilen haben, kann man sich z. B. an den DAV (Deutscher Alpen Verein), Kletterhallen oder freiberufl iche Erlebnispädagogen wenden. Beim Abseilen (Klet-tern) kann man als Abseilende/-r, aber auch als Teil der Sicherungskette herausfordernde Erfahrungen machen.

Inhaltliches Ziel Aufgabe Material

Angstüberwindung, Erfahrung von Mut und Vertrauen

Abseilen (Klettern) Geprüfte Kletterausrüstung (Seil, Karabiner, Sicherungsgerät, Gurt, Bandschlingen, Helm, evtl. Kletter-schuhe

2. Nachmittag: Brot-Backofen

Inhaltliches Ziel Aufgabe Material

Förderung von Kreativität (wie der Ofen gebaut und gestaltet wird) und Zusammenarbeit. Sensibili-sierung dafür, wie aufwändig das Herstellen eines Grundnahrungs-mittels sein kann.

Bau und Beheizen eines Ofens und Backen eines Brotes

• Brotteig• Natur-Steine (mind. Kopfgröße,

nicht dicker als ca. 40 cm)• Feuerholz (im Wald liegt meist

genug Holz am Boden)• Feuerzeug

Dem Backofen liegt die 1+1+1-Regel zu Grunde: Eine Stunde Bau, eine Stunde Heizen, eine Stunde Backzeit.

Vorbereitung• Geeigneten Platz auswählen (Wald-

nähe für Feuerholz, außerdem sollten Steine zu fi nden sein. Alter-nativ können Steine bereit gestellt werden.)

• Gruppen bilden (4 - 5 Personen pro Gruppe).

• Feuerholz sammeln in den Grup-pen (genug, um 1 Stunde heizen zu können).

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JonasBauerCVJM-Hochschule

StefanWesthauser

Institut für Erlebnis-pädagogik,

CVJM-Hochschule

: Erlebnispädagogik :

Durchführung• Der Backofen braucht möglichst

eine durchgehende Boden- und Deckenplatte.

• Ofentür vor den Ofen legen und mit beheizen.

• Der Innenraum sollte die Größe eines Basketballs haben.

• Beheizen und danach den Ofen ausfegen.

• Vorbereiteten Brotteig in den Ofen legen und Ofen schließen (Back-zeit: 1 Stunde).

Impulse• Jesus bezeichnet sich selbst als das

Brot des Lebens.• Das Essen des Brotes kann ein

Symbol dafür sein, dass wir durch Jesus in unserer Schwachheit ge-stärkt werden.

Sonntag

Vormittag: WerkstattgottesdienstBei einem Werkstattgottesdienst geht es darum, dass jede/-r sich mit seinen Stärken und Schwächen, Gaben und Begrenzungen in die Gestaltung eines Gottesdienstes einbringt. Deshalb steht hier kein fertiges Konzept, vielmehr sollen Anregungen und Möglichkeiten vorgestellt werden.

Impulse und Vorschläge zur Gestaltung• Gottesdienst im Freien/in der

Natur (schöne Lichtung, Laubwald, besondere Stelle, ...)

• Sonnenaufgang einbeziehen• Sinnespfad als ein Element des

Gottesdienstes (mit allen Sinnen die Schöpfung Gottes wahrneh-men)

• Natur-Dekoration um Atmosphäre zu schaffen

• Stille, um die Geräusche der Natur wahrzunehmen und Gott zu hören

• Abendmahl mit dem am Vortag gebackenen Brot

• Predigt/Input zur Jahreslosung, die die Erfahrungen des Wochenendes aufgreift

• Feuer, z. B. als Symbol für das

Feuer des Glaubens, das in uns entzündet wird bzw. in uns brennt.

Abschluss des WochenendesNach einem intensiven Wochenende sollte auf jeden Fall die Möglichkeit zum Austausch gegeben sein.

Abschlussritual:Die Gruppe versammelt sich um ein großes Feuer. Jede/-r Teilnehmer/-in bekommt eine Kerze und entzündet am Feuer die eigene Kerze. Das Licht erinnert daran, dass der Auferstan-dene uns auch über dieses Wochen-ende hinaus begleitet und unserer Schwäche Stärke verleiht.

Institut für Erlebnispädagogik der CVJM-Hochschule

Materialien und ausführliche Spielbeschreibungen fi nden Sie zum Download unter www.instituterlebnispaedagogik.de

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: Basisgedanken zur Jungenarbeit :

In seinem Buch „Jungen! Wie sie glücklich heranwachsen“ beschreibt Steve Biddulph den „neuen“ Mann.

„Er ist mutig und entschlossen, zu-gleich aber auch einfühlsam und vol-ler Liebe für andere Menschen. Diese Mischung ist unschlagbar und genau das, was wir heute brauchen.“

Und er fügt hinzu: „Bei näherer Betrachtung zeigt sich ohnehin, dass viele große Männer der Geschichte diesem Ideal bereits entsprachen – Gandhi, Martin Luther King, Jesus.“ Mir liegt es fern, an dieser Stelle ein neues Männerbild zu stilisieren, aber ich denke in der Tat, dass diese Welt Männer braucht, die sich ihrer Stärken wie auch ihrer Schwächen durchaus bewusst sind, die Stärke mit Standhaftigkeit verbinden und die sogar in der Machtlosigkeit noch Stärke beweisen.

gen, ihre Potentiale zu entdecken, an ihren Stärken anzusetzen und damit zu arbeiten und wir müssen sie respektieren und lieben lernen. In der Arbeit mit den Jungs wollen wir uns aber auch an Grenzen herantas-ten. Der Fachausschuss Jungenarbeit im Evangelischen Jugendwerk in Württemberg (ejw) hat die Thematik in seinen Zielen folgendermaßen formuliert:

Der Weg über den KörperAn der Stelle sehe ich einen weiteren wichtigen Schlüssel, um Zugang zu Jungen zu erhalten, der unsere Angebote inhaltlich mit bestimmen muss. Der eigene Körper ist Dreh- und Angelpunkt der pädagogischen Arbeit mit Jungen. Wichtig scheint mir festzuhalten, dass wir nicht von der Grundannahme ausgehen dür-fen, dass Jungen ihrem Körper keine oder nur geringe Bedeutung zumes-sen. Neuere Forschungsergebnisse von Reinhard Winter und Gunter

Aber wie schafft man diese Männer? Und welchen Weg muss man mit Jungen gehen, damit aus den Söh-nen Adams mutige, authentische, ausgeglichene, liebevolle und fähige Männer werden?

Die Jungs mit Jesu Augen sehenLiebe ist meines Erachtens ein Schlüssel dazu und das Gefühl, gebraucht zu werden, ein anderer. Das klingt vielleicht etwas zu ein-fach und doch ist es der zentrale Punkt. Jungen brauchen mehr Liebe und Verständnis, weniger Kritik und Korrektur. Man muss ihnen mehr Anerkennung zukommen lassen und ihnen dennoch klare Grenzen setzen. Jungs brauchen Freiräume, wo sie ihren Bewegungsdrang und ihre Experimentierfreudigkeit ausleben können. Und sie brauchen Men-schen, die ihre männliche Kraft nicht ständig unterdrücken, sondern ihnen helfen, dieselbe zu kultivieren und in die richtigen Bahnen zu lenken. Jungen dürfen nicht als potentielle Unruhestifter und Krawallmacher gesehen und behandelt werden, denn sonst werden sie uns genau so begegnen. Es muss uns gelin-

Starke Männer braucht die Welt!

Wir wollen Jungen in Beziehung zu sich selbst bringen. Jungen sollen ihre Gaben entdecken und sich an ihnen freuen. Und sie sollen ihre Grenzen erkennen, sich mit ihnen versöhnen und sie annehmen.

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: Basisgedanken zur Jungenarbeit :

Neubauer in ihrer Studie „Kom-petent, authentisch und normal?“ zeigen, dass den Jungen ihr Körper insgesamt sehr wichtig ist. Gleiches gilt für die Themen, die sich um die Körperlichkeit bzw. um den Körper der Jungen drehen. Nur sehr wenige Jungen berichten von einem eher funktionalen oder instrumentellen Umgang mit ihrem Körper. 1

Dadurch ergeben sich allerdings auch Probleme, denn auch Jungen erfahren in Bezug auf den Körper Normalität und Normalitätsdruck. Es gilt, die Balance zu halten, nicht zu dick aber auch nicht zu dünn, nicht zu muskulös aber auch nicht schmächtig zu sein. Der optische

1 Winter, Reinhard (1998), S. 232.

Eindruck ist wichtig. Befragt man Jungen zur Unzufriedenheit über manche Körpereigenschaften, so zeigt sich oft Verletzlichkeit im Zu-sammenhang mit den körperlichen Defi ziten.2 Hier muss eine Art Aus-söhnung mit den eigenen körperli-chen Defi ziten erfolgen.

Den Körper spüren und die Erfah-rung des ScheiternsDie Erlebnispädagogik bietet hier viele gute Ansätze. In der Erlebnis-pädagogik kann Körperlichkeit mit all ihren Facetten erlebt werden. Die Körperlichkeit lässt sich dabei nicht nur über (sportliche) Aktionen und Bewegung und die Erfahrung von Mut, Kraft und Grenzüberschreitung wiedergewinnen oder herstellen, sondern auch im Aufspüren bisher nicht beachteter körperlicher und emotionaler Regungen, dem Inne-halten und Gewahrwerden emo-tionaler und sozialer Prozesse.3 Zu entdecken, was es bedeutet, kräftig, aber vielleicht schwer zu sein. Helfen zu können, aber selbst zum Ballast zu werden. Kleinere, fl inke Jungs kön-nen da und dort von ihrem geringe-ren Gewicht profi tieren. Wenn sie in

2 ebda, S. 229.3 Heckmair/Michl, Erleben und Lernen, S. 266.

ihrer körperlichen Entwicklung zum Teil auch aufgrund ihres Alters hin-terher hinken, können sie hier dem etwas Positives abgewinnen. Wenn eine Übung mal völlig daneben geht wird man versucht sein, auch das Scheitern neu zu bewerten und das ist gut so. Denn in dem Prozess der Refl exion, des Annehmens der gege-benen Situation, liegt viel Potential. Gerade für Jungen und Männer ist es wichtig, zu erkennen, dass ihr per-sönlicher Wert nicht von ihrer Leis-tung abhängt. Das befreit zu einem Leben, das sich auch Niederlagen stellen kann. Genauso wichtig er-scheint mir in diesen Übungen, dass Jungen und Männer lernen, Hilfe zu akzeptieren und ihre Fähigkeiten in den Dienst der Gesamtgruppe zu stellen. Erlebnispädagogik bietet hier tolle Möglichkeiten, den immerwäh-renden Konkurrenzdruck zu nehmen und durch Gemeinschaftserlebnisse zu ersetzen.

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: Praxisbausteine für die Jungenarbeit :

Alle Teilnehmer schließen die Augen und zeigen mit ihren Fingern ihre Einschätzung an. 10 Finger bedeuten 100%ige Zufriedenheit, überhaupt kein Finger wäre das Zeichen dafür, dass ein Teilnehmer große Proble-me mit der Aufgabe hatte und sich sehr unwohl gefühlt hat. Erst wenn alle ihre Einschätzung abgegeben haben, dürfen die Augen wieder geöffnet werden und jeder kann das Votum der anderen sehen. Es macht Sinn, dass jeder seine Wertung kurz erläutert.

JungengebetHerr, mein Gott, ich möchte der Junge sein, der ich bin.

Man sagt, dass ich stark sein soll und gefühlvoll, schlau und dennoch gehorsam, leistungsorientiert und locker,

erfolgreich soll ich sein und rücksichtsvoll, potent und kontrolliert, furchtlos und sensibel.

Herr, mein Gott, das ist zuviel für mich, als Junge bin ich auch nur ein Mensch.

Ich möchte der sein, der ich bin.

„Ich bin bei euch“, sagst du, Gott. Sei bei mir und hilf mir, der zu werden, der ich bin und der ich sein kann.

Schenke mir, dass es mir als Junge gut geht. Lass mich Freude haben an meinem Körper, meinen Gedanken und dem was ich schaffe.

Gib mir Mut, meine Gefühle wahrzunehmen und zu ihnen zu stehen.Herr, mein Gott, ich möchte der Junge sein, der ich bin.

Stabmeditation Die Beschreibung fi ndest du z. B. in Kooperative Abenteuerspiele 2, S. 71.

Punkteblitzlicht (Refl exion)Nach der Aktivität fi nden sich die Teilnehmer im Kreis zusammen. Nun werden Fragen zur Einschätzung des soeben Erlebten gestellt. Denkbare Fragen sind:

• Wie wohl habe ich mich bei der Aktion gefühlt?

• Wie gut schätze ich unsere Zusam-menarbeit als Gruppe ein?

• Wie stark habe ich zum Gelingen der Aufgabe beigetragen?

• Wie zufrieden bin ich mit der Aus-führung der Aufgabe?

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: Praxisbausteine für die Jungenarbeit :

Die Story von Kai:Kai steht am äußersten Ende des 10-Meterbretts. Er sieht hinun-ter auf das winzige türkisfarbene Rechteck. Es ist weit, weit von ihm entfernt – unmöglich dort einfach hineinzuspringen! „Das Wasser wird dich nicht sanft umarmen, du wirst auf dem Wasser aufprallen, es wird dir die Haut zerfetzen … So ein Quatsch. Das haben schon ande-re vor dir geschafft. Du hast noch keinen gesehen, der vom Notarzt abtransportiert worden ist“, geht es ihm durch den Kopf.„Spring! Bleib ganz locker, du schaffst es!“, hört er die beruhigen-de Stimme seiner Sportlehrerin. Sie will ihm Mut machen, klar. Warum sollte er es auch nicht schaffen? So sportlich und stark, wie er ist - Doch die Entfernung ist groß, zu groß. Er spürt: Ich schaff’ es nicht. Ich bin einfach noch nicht soweit. „Mensch Kai spring, du wirst doch jetzt nicht schlapp machen“, hört er seinen Freund Chris rufen. Chris springt so vom 10-Meterbrett wie andere vom 1-er. Täuscht er sich, oder ist es wirklich so, dass es besonders die Mädchen der Klasse sind, die sehen wollen, ob sie hier einen Helden vor sich haben. „Dabei

könnten sie ruhig etwas nachgie-biger sein“, denkt er. „Von den Mädchen habe ich noch keine sprin-gen sehen, außer Melanie, aber die schwimmt und springt wohl schon seit sie laufen kann.“ - Warum ruft eigentlich niemand: „Wenn du es nicht schaffst, dann kehr doch um, wir lachen dich schon nicht aus“?

Doch das sagt niemand. Wahr-scheinlich sind sie dazu zu feige. „Sie wollen sehen, wie ich mit fl iegenden Fahnen untergehe.“ Kai wird ganz übel in der Magengegend. Er hat sich doch so fest vorgenommen, es heute zu packen. Er geht einen Schritt vor. Er will - aber kann nicht. Er schafft es einfach nicht. „Ich

wollte mir und den Andern bewei-sen, dass ich ein Mann bin. - Doch bin ich etwa kein Mann, wenn ich nicht springe? Wer entscheidet das denn?“ -„Entweder du springst jetzt, oder du machst ne Fliege, du hältst uns alle auf!“ - Typisch, der Schreier ist Timo. Kai kann sich nicht erinnern,

Timo überhaupt schon mal auf dem Sprungturm gesehen zu haben. Und wieder geht es Kai durch den Kopf: „Was hat es für einen Sinn, jetzt den Helden zu spielen? Wer zwingt mich dazu? Warum hilft mir denn jetzt niemand?“ Und ihm ist klar: Ich muss mich jetzt entschei-den. […]

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RainerOberländerLandesjugendreferent ejw

: Praxisbausteine für die Jungenarbeit :

Auch wenn die Geschichte noch weitergeht, empfi ehlt es sich, sie hier zu unterbrechen und mit den Jungs ins Gespräch einzusteigen.

Impulsfragen:• Wie fühlt sich Kai da oben auf dem

Turm?• Wie wird er sich entscheiden?• Wie würdest du als Kai reagieren?• Was passiert, wenn er nicht

springt?• Gibt oder gab es bei den Jungs

ähnliche Situationen?• Wie haben sie sich entschieden?Die einzelnen Antworten der Jungs können und sollten vertieft werden. Nicht alle, aber bei einigen lohnt es sich garantiert. Allerdings nicht zu weit vertiefen, es kommt noch eine Runde

Die Story von Kai (Fortsetzung)[...] Kai steht auf dem 10-Meter-brett. Alle seine Klassenkameraden wollen sehen, ob er sich heute traut zu springen und er selbst hat es sich fest vorgenommen es heute zu packen. Aber so leicht ist das nicht. Ihm schießen Gedanken durch den Kopf wie „Was hat es für einen Sinn jetzt den Helden zu spielen? Wer zwingt mich dazu zu springen?

Warum hilft mir denn keiner?“ Ihm wird klar: „Ich muss mich jetzt ent-scheiden.“ Und dann strafft sich sein Körper. Mit erhobenem Kopf tritt er den Rücktritt an. Auf einmal ist alle Unsicherheit von ihm abgefallen. Souverän klettert er die Leiter hinun-ter. Mit festem Blick begegnet er den unsicheren Blicken seiner Klassen-kameraden. Keiner lacht. Chris legt ihm die Hand auf die Schulter und raunt ihm zu: „Wusstest du, dass ich viermal umgekehrt bin, bevor ich das erste Mal gesprungen bin?“ - Doch das ist jetzt für Kai nicht mehr wichtig. Er hatte sich selber entschie-den und das war wichtig. Er hatte nicht den Sprung geschafft, aber er hatte es geschafft, sich gegen die Erwartungen der Anderen durchzu-setzen. Und das ist ein gutes Gefühl.

Nach Abschluss der Geschichte sollte sich eine zweite Runde anschließen, bei der die Reaktion von Kai mit den eigenen Erfahrungen der Jungs in Bezug gesetzt wird.Es muss nicht immer mutig sein, das zu tun, was andere von mir erwar-ten. Es gehört Mut dazu, mich zu behaupten und die eigenen Grenzen nicht nur deshalb zu verschieben, weil andere das von mir erwarten.

Kai hat diesen Schritt gemacht und den Jungs soll dadurch Mut gemacht werden, ihre Bereiche eigenverant-wortlich abzustecken und zu be-haupten, auch gegen die Erwartung von anderen.

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: Praxisbausteine für die Jungenarbeit :

11 Tage Actionreise mit der Bahn und öffentlichen Verkehrsmitteln, Herausforderungen in 16 Bundes-ländern, spannende Aufgaben und mindestens ebenso spannende Personen erwarten die Teilnehmen-den. In jedem Bundesland ist min-destens eine Stadt zu bereisen, wo die Gruppen dann jeweils etwa 10 Aufgaben vorfi nden. Diese Aufgaben sind entweder nur vor Ort lösbar oder enthalten einen Teil, der erst vor Ort recherchiert werden muss, bevor die Aufgabenstellung komplett ist. Zu Beginn erhalten die Gruppen ein Tourbuch, indem besondere Aufgabenstellungen sowie Verhal-

tensregeln, Tipps zu Übernachtun-gen, geistliche Impulse und einiges mehr enthalten sind. Zudem führt jede Gruppe ein Begegnungsprojekt durch, für das sie sich bewirbt. Die Gruppe verbringt mindestens einen Tag dort und knüpft bereits Monate vorher Kontakte zu den jeweiligen Projektpartnern, um das Projekt ab-zustimmen. Das ist ein gewichtiger Bestandteil der GERMAN-GAMES.

Teilnehmen können 13 - 17-jähri-ge Jungs, mit einem volljährigen Begleiter, die sich als Gruppe orga-nisieren. Der CVJM-Gesamtverband in Deutschland und das Evangeli-sche Jugendwerk in Württemberg (ejw) sind Träger und Ausrichter der Aktion. Die Federführung liegt beim Fachausschuss Jungenarbeit im ejw. Die GERMAN-GAMES fi nden unter dem Motto go (D) in den Sommer-ferien 2012 in zwei Spielphasen (21. - 31. Juli 2012 und 1. - 11. August 2012) im gesamten Bundesgebiet Deutschland statt. www.german-games.info

GERMAN-GAMES - die besondere Freizeit für Jungs!

Sonnenbaden auf Rügen, Jugendkul-tur in Berlin, eine Hafenrundfahrt in Hamburg, auf einem Gipfel stehen, im Heuschober übernachten. Das alles und vieles mehr können Jungs in nur 11 Tagen bei den GERMAN-GAMES erleben. Die GERMAN-GAMES sind eine einzigartige Frei-zeitaktion, die davon lebt, dass Jungs in Gruppen selbst aktiv werden und spannende Tage miteinander erle-ben. Es geht darum, Deutschland zu erfahren, mit seinen Metropolen, mit seinen Regionen, mit allen Gemein-samkeiten und Verschiedenheiten und mit den Menschen, die dieses Land beleben.

German Games – das Spiel zur Jahreslosung.

Unterwegs sein heißt immer auch Abenteuer erleben. Dazu gehört, dass man manchmal wirklich nicht weiter weiß. Zug verpasst, verschlossene Tür, knur-render Magen und leerer Geldbeutel – was nun?Als Christen gemeinsam mit Jesus unterwegs zu sein heißt: Erleben, was für einen genialen Reiseleiter wir in Jesus haben. Frei nach dem Motto: „Wo ihr an eure Grenzen kommt, da kann ich euch zeigen, wie perfekt ich für euch sorge!“Rainer Oberländer und sein Team vom ejw haben ein geniales Spiel ausgetüf-telt, bei dem Jungs solche Erfahrungen auf Schritt und Tritt machen können.Quer durch Deutschland - nicht nur für Württemberger!

In 11 Tagen durch ganz Deutschland

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: Liest du mich? :

„Liest du mich?“ - Gott zum NachlesenBei „Liest du mich?“, der Bibellese-initiative des deutschen CVJM, geht es um 15 bis 20 inspirierende Minuten mit deinen Jugendlichen. Die Initiative lädt ein, an den Orten, wo du dich mit deinen Jugendlichen triffst, in der Bibel zu lesen. Vielerorts gibts bei den Angeboten, die Jugendliche im CVJM wahrneh-men, eine Andacht. Wie wäre es, wenn ihr für eine gewisse Zeit auf diese Andacht verzichtet und statt-dessen gemeinsam in der Bibel lest? Anfangen könnt ihr mit der Bibel-leseidee von „Liest du mich?“ für Januar 2012 und ein paar passenden Texten zur Jahreslosung.

Bibelleseidee für Januar 2012: Wegstreich-Methode

Vorbereitung: Besorge für alle Teil-nehmenden eine Kopie des Bibeltex-tes und einen Stift.

• Jede und jeder bekommt eine Ko-pie des Bibeltextes und einen Stift.

• Beginnt mit einem Gebet.• Lies den Bibeltext laut vor.

• Die Teilnehmenden lesen den Text noch einmal persönlich und überlegen sich, was für sie der Kern des Textes ist. Dabei können die folgenden Fragen helfen:

o Was ist mir sofort aufgefallen?o Welche Wörter stechen beson-ders hervor oder welche würde ich betonen?o Welches Wort wirkt schon für sich alleine genommen sehr ein-drücklich oder trifft den Charak-ter der Geschichte?

• Alle streichen nun nach und nach mit einem Stift weg, was nach ihrer Sicht nicht dazu gehört, so dass am Ende nur der Kern des Textes stehen bleibt.

• Tauscht euch darüber aus, welche Streichungen ihr vorgenommen habt und warum.

• Lest euch eure Ergebnistexte gegen-seitig vor.

• Sagt Gott zum Abschluss was euch bewegt.

Bibeltexte zur JahreslosungDie folgenden Bibeltexte greifen die Jahreslosung auf und lassen sich gut mit der Bibelleseidee für Januar 2012 lesen.

• Jeremia 1, 4-10 – Nicht zu jung• Psalm 121 – Wenn sich Berge vor

mir auftürmen• Markus 5, 12-43 – Von ihm geht

Kraft aus• Matthäus 17, 14-12 – Glaube wie

ein Senfkorn• 1. Korinther 12, 21-26 – Gerade

die Schwachen

Unter www.liest-du-mich.de fi ndest du mehr Ideen zum Bibellesen mit deinen Jugendlichen. Jeden Monat wird dort eine neue Idee und eine dazu passende Themenreihe veröf-fentlicht. Außerdem kannst du dort den Newsletter der Bibelleseinitia-tive abonnieren und die monatlich erscheinenden Ideenfl yer bestellen.

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: Schatzkiste rund um‘s Thema der Jahreslosung :

Bücher:Eine äußerst subjektive Zusammenstellung von lesenswerten Druckerzeugnissen aus dem Bücherregal einer lesebegeisterten CVJM-Sekretärin:

• Custis James, Carolyn: Gottes verlorene Töchter. Wie Gott aus schwachen Mädchenstarke Frauen macht, Brunnen-Verlag

• Jacobsen, Wayne; Coleman, Dave: Der Schrei der Wildgänse, Glory World Medien• Monbourquette, Jean: Vergeben lernen in zwölf Schritten, Grünewald-Verlag• Morgner, Christoph (Hrsg.): Jesus Christus spricht: Meine Kraft ist in den Schwachen

mächtig, Das Lesebuch zur Jahreslosung 2012, Brunnen-Verlag 2011• Schwarz, Andrea: Mehr leben! Eine Auszeit mit dem Propheten Elija, Herder-Verlag• Vredevelt, Pam: Bittersüße Schätze Gottes. 28 Geschichten der Hoffnung, Francke-Verlag• Zink, Jörg: Der große Gott und unsere kleinen Dinge, Kreuz-Verlag

Filme:

• Wie im Himmel• Chocolat• Das Glücksprinzip• Narnia – Trilogie• Heart of a Soul Surfer• Bonhoeffer• Der kleine Lord• Ice-Age• Bärenbrüder

Literaturtipps zum Thema Jungenarbeit

Grundsatzliteratur:• Biddulph, Stephen;

Jungen! Wie sie glücklich heranwachsen; München 2003

Praxisliteratur:• Häußler, Helmut; Ulmer,

Alma (Hrsg.); Boys only, Girls only; Stuttgart 2005

• Oberländer, Rainer; Röcker, Markus; Ruckaberle, Timm (Hg.) Mit Jungs unterwegs; Auf dem Weg zu einer star-ken Persönlichkeit; 1. Aufl . Stuttgart 2009

• Sielert, Uwe; Jungenar-beit; Praxishandbuch für die Jugendarbeit; Band 2; Weinheim 3. völlig überar-beitete Aufl . 2002

Stark und Schwach im www Zusammengestellt von Tanya Worth, CVJM-WestbundEin paar interessante Links zum Thema, die mir beim googeln unter den Mauszeiger gekommen sind. Für die Inhalte der jeweiligen Websites übernehme ich natürlich keine Verantwortung.

• http://www.ich-und-ich.de/videos/video/89542/collection/85/stark/„… und du glaubst, ich bin stark und ich kenn den Weg. Du bildest dir ein, ich weiß wie alles geht. Du denkst ich hab alles im Griff …“ – ein Lied von dem Duo „Ich + Ich“ zum Thema vermeintliche Stärke. Von der CD „Vom selben Stern“.

• http://www.worldmapper.org/Die Weltkarte verändern, indem du dir ihre Stärken und Schwächen anzeigen lässt: Wohl-stand, Naturkatastrophen, Internetzugang, Fast-Food-Restaurants … Einfach oben auf „Map Categories“ klicken und dann stöbern.

• http://www.sicher-stark-team.deEine Initiative, die sich zum Ziel gesetzt hat, Kinder stark zu machen (toller Aufkleber: „Achtung! Starkes Kind!“) und vor Gewalt und Missbrauch zu schützen. Hier gibt‘s Infor-mationen, Schulungen und Online-Seminare (allerdings nicht nur kostenlos).

• http://www.wingclips.com/themes/ (Stichworte: weakness, strength, power, powerless)Super Seite: Ausschnitte aus (zum Teil bekannten) Spielfi lmen, nach Themen/Stichworten sortiert. Generell super Quelle für Andachtseinstiege etc.! Allerdings auf Englisch – also entweder für Gruppen, die ein bisschen Englisch verstehen, oder ihr sucht alternativ den entsprechenden Ausschnitt einfach auf der deutschen DVD raus.