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Stahl-Informations-Zentrum Merkblatt 191 Wellprofile aus Stahl

Merkblatt 191 - BauRegie-Koppein 59231 [1]. Gemäß den damaligen Be-messungsbestimmungen („zuläs-sige Spannung = 1200 kg/cm2) werden auch stützweitenabhän-gige Belastungen in

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Stahl-Informations-Zentrum

Merkblatt 191

Wellprofile aus Stahl

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Merkblatt 191

Stahl-lnformations-Zentrum

Das Stahl-Informations-Zentrum ist eine Gemeinschafts-organisation der deutschen Stahl-industrie. Markt- und anwendungs-orientiert werden firmenneutraleInformationen über Verarbeitungund Einsatz des Werkstoffs Stahlbereitgestellt.

Verschiedene Schriften-reihen bieten ein breites Spek-trum praxisnaher Informationenfür Planer, Konstrukteure undVerarbeiter von Stahl:

„Merkblätter“ sind mit Fotosund technischen Zeichnungenillustrierte Schriften, die konzen-trierte praxisorientierte Informa-tionen über die Anwendungsviel-falt sowie die Bandbreite der Be-und Verarbeitungsverfahren vonStahl vermitteln. Sie finden auchAnwendung in Ausbildung undLehre.

„Charakteristische Merk-male“ berichten über Produkt-eigenschaften und technischeLieferbedingungen von ober-flächenveredeltem Stahlblech undgeben Hinweise auf Regelwerke.

„Stahl und Form“ hat ästhe-tisch, gestalterisch und funktionellvorbildliche Beispiele von Stahl-anwendungen in der Architekturzum Inhalt. Es werden Bauwerkemit Fotos, Zeichnungen und Skiz-zen signifikanter Details ausführ-lich dargestellt.

„Dokumentationen“ be-schreiben die Leistungsfähigkeitvon Stahl aus technischer, ökolo-gischer und ökonomischer Sichtin verschiedenen Anwendungs-feldern.

Vortragsveranstaltungeninformieren über Stahlanwen-dungen und bieten ein Forum fürErfahrungsberichte aus der Praxis.Die Themen reichen von Kon-struktion über Anwendung undVerarbeitung bis hin zur Ökologie.

Messen und Ausstellungendienen der Präsentation spezifi-scher Leistungsmerkmale vonStahl. Neue Werkstoffentwicklun-gen sowie innovative, zukunfts-weisende Stahlanwendungenwerden exemplarisch dargestellt.

Die Internet-Präsentation un-ter der Adresse www.stahl-info.deinformiert über aktuelle Themen,Veranstaltungen sowie neue Publikationen. Einige Publikatio-nen sind bereits als pdf-Files ab-rufbar. Online besteht zudem dieMöglichkeit zur Kommunikation.

Marketing-Aktivitäten wer-den zur Förderung des Stahlein-satzes in verschiedenen Märktendurchgeführt, beispielsweise imAutomobilbau sowie im Woh-nungs- und Wirtschaftsbau. ImAbstand von drei Jahren wird derStahl-Innovationspreis verliehen.Die Aus- und Weiterbildung wirdmit speziellen Aktionen, wie demEuropäischen Stahlbau-Lehrpro-gramm ESDEP (European SteelDesign Education Programme),unterstützt.

Bei Anfragen werden alsindividueller Service Kontaktezu Instituten, Fachverbändenund Spezialisten aus Forschungund Industrie vermittelt.

Die Pressearbeit richtet sichan Fach-,Tages- und Wirtschafts-medien und informiert kontinu-ierlich über neue Werkstoffent-wicklungen und -anwendungen.

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Inhalt

Seite

1 Rück- und Ausblick 4

1.1 Dachdeckungen 4

1.2 Wandbekleidungen 5

2 Gestaltungsmöglichkeiten 7

3 Formen und Abmessungen 8

4 Konstruktion und Montage 8

4.1 Konstruktionen 8

4.2 Montage 9

4.3 Dachneigungen und Überdeckungen 12

5 Korrosionsschutz 17

6 Bauphysik 18

6.1 Wärme- und Feuchte-schutz 18

6.2 Schallschutz 21

7 Berechnung und Bemessung 22

7.1 Wellprofile 22

7.2 Bauteile mit Wellprofil-Außenschale 22

8 Verbindungselemente 22

9 Regelwerk und Begriffe 24

Literatur und Arbeitshilfen 29

Bildnachweis 31

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Wellprofile aus Stahl

Impressum

Merkblatt 191„Wellprofile aus Stahl“ 2. Auflage 2001 ISSN 0175-2006

Herausgeber:Stahl-Informations-Zentrum,Sohnstraße 65, 40237 Düsseldorf

Redaktion:F. Lubinski, Bonn;Stahl-Informations-Zentrum

Ein Nachdruck dieser Veröffent-lichung ist – auch auszugsweise –nur mit schriftlicher Genehmi-gung des Herausgebers und beiQuellenangabe gestattet. Die zu-grundeliegenden Informationenwurden mit größter Sorgfalt re-cherchiert und redaktionell be-arbeitet. Eine Haftung ist jedochausgeschlossen.

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1 Rück- und Ausblick

Zu Beginn des 19. Jahrhun-derts wurden die ersten gewell-ten Eisenbleche in einem Patenterwähnt, wobei das erste gerippteBlech als Dachdeckung um 1830Verwendung findet. Später wer-den Trägerwellbleche aus verzink-ten Blechtafeln bis 4 m Länge, inBlechdicken von 1,0 bis 6,0 mmund Profilhöhen von 30 bis 120mm angeboten. Die Entwicklungvon Wellblechen aus feuerverzink-tem Stahlblech führte schließlichim Jahre 1953 zur Normung inDIN 59231 [1].

Gemäß den damaligen Be-messungsbestimmungen („zuläs-sige Spannung = 1200 kg/cm2 )werden auch stützweitenabhän-gige Belastungen in die Normaufgenommen, wobei zwischenRolladen-, Dach und Trägerpro-filen unterschieden wird.

Damit waren gesicherteGrundlagen vorhanden, um groß-formatige Wellprofile im heutigenSinne als tragende Bauelemente im Dach- und Wandbereich einset-zen zu können. Heute werdenWellprofile, nach jahrzehntelangerBewährung in der Praxis, in allenHochbaubereichen eingesetzt; imGewerbe- und Wohnhausbau ein-schließlich Innenausbau.

1.1 Dachdeckungen

Traditionell, und aus heutigerSicht eher für einfachere Kon-struktionen, wurden Wellenprofileüberwiegend als Witterungs-schutz in großem Umfang ver-wendet. Im Bedarfsfalle wurdenunterseitig wärmegedämmteDächer auf Pfetten-Unterkonstruk-tionen ausgeführt.Wellprofile alsBauelemente bieten nach wie vorvielfältige Einsatzmöglichkeiten,insbesondere als bewitterte Ober-schale z. B. in zweischaligen hin-terlüfteten Dachkonstruktionen,wobei die (untere) Tragschale i. a.aus Stahltrapezprofilen besteht.Distanzprofile mit Wärmedäm-mung und planmäßigem Hinter-

lüftungsraum stellen den bauphy-sikalisch erforderlichen Aufbauzwischen Tragschale und Wellpro-fil-Oberschale sicher. Lieferlängenvon bis zu 14 m ermöglichen im

Regelfall querstoßfreie Stahldach-flächen aus Wellprofilen. Bestimm-te Regeldachneigungen [2, 4, 15]sind bei der Planung und Ausfüh-rung zu beachten (Tab. 1). Sonder-

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Merkblatt 191

Tabelle 1: Mindestdachneigungen

Dachlänge Mindestdachneigung(First – Traufe)

m Grad Prozent

bis 6 m 5 8,7

6 bis unter 10 8 13,9

10 bis 15 10 17,4

über 15 12 20,8

Richtwertempfehlungen [17]*)

Grad Prozent Erläuterungen und erforderliche Maßnahmen

5 8,7 Mindestdachneigung für Stahldeckungen aus Metall

bis 10 17,6 Dichtungsmaßnahmen an Quer- und Längsstößen sowie an allen Dachöffnungen

bis 15 26,8 Dichtungsmaßnahmen an allen Dachöffnungen bei Gebäuden in exponierten Gegenden (Küstennähe,Mittelgebirge, Alpen) und bei Rückstaumöglichkeit

über 15 26,8 Dichtungsmaßnahmen an Dächern mit größeren Schneeansammlungen bzw. Rückstaumöglichkeit

*) Zu beachtende Anforderungen bei Unterschreitung der Mindestdachneigung:– Fachgerechte und besonders sorgfältige Ausführung– Wellprofile ohne Querstoß vom First zur Traufe– Längsstoß ausreichend aus der wasserführenden Ebene (Wellental) herausheben– Besonders sorgfältige Abdichtung in der Längsstoßüberdeckung– Längsstöße dicht verbinden (Schrauben in engen Abständen mit Dichtscheiben)– Dachöffnungen nur mit geschweißten Anschluß- oder Flanschverbindungen

ausführen

Abb. 1: Zweischalige Wandkonstruktion mit Trapezprofil-Innenschale, Z-Kaltprofil und thermisch getrennter Wellprofil-Außenschale

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dachformen, wie z. B. das Bogen-dach, können auch mit Wellprofi-len gestaltet werden, da sie auchin Längsrichtung werkseitig gebo-gen werden können [3].

1.2 Wandbekleidungen

Auch im Wandbereich könnenStahl-Wellprofile als Witterungs-schutz oder als Außenschale einerwärmegedämmten mehrschaligenKonstruktion vorteilhaft verwen-det werden. Es besteht die Mög-lichkeit,Wellprofile als Außen-schale eines zweischaligen Wan-daufbaus zu wählen oder, eben-falls hinterlüftet, als Fassadenbe-kleidung an einem massiven Un-tergrund (= vorgehängte hinter-lüftete Fassadenbekleidung:VHF),Abb. 1 bis 3.

Die Anordnung der Wellprofil-schale kann wahlweise vertikal,diagonal oder horizontal, je nachvorhandener Unter- bzw. Distanz-konstruktion, erfolgen.

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Wellprofile aus Stahl

Abb. 2: Stahl-Kassettenwand mit thermisch getrennter Wellprofil-Außenschale

Abb. 3: Bekleidung einer massiven Außenwand mit Z-Kaltprofil und Well-profil-Außenschale (nicht gedämmt undgedämmt)

Abb. 4: Dachdeckung (knickgerundet/faltgebogen) und Fassadenbekleidung mit Wellprofilen 43/180

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Merkblatt 191

Abb. 5: Schwalbenförmige (walzgerundete/bombierte) Bahnsteigüberdachung mit Wellprofilen 20/50

Abb. 6: Horizontal angeordnete Fassadenbekleidung mit Wellprofilen Sinus 35 an einem Bürogebäude

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Wellprofile aus Stahl

2 Gestaltungs-möglichkeiten

Dank der fortschrittlichenUmformtechnik ist es möglich,auch Wellprofile aus Stahl in gezielter und gewünschter Weisezu verformen.

Dem Architekten/Planer sindsomit kaum Grenzen bei der Ge-staltungsvielfalt gesetzt. Hinzukommen die Möglichkeiten derzusätzlichen Farbgebung, sei esdurch Band- oder Stückbeschich-tung.Wellprofile können in denunterschiedlichsten geometri-schen Abmessungen, eben odergebogen, mit verschiedenen Bau-breiten oder mit variierenden„Wellenlängen“ bei gleicher Pro-filhöhe hergestellt werden. Esempfiehlt sich daher immer, ne-ben den gängigen Wellprofilen inTabelle 2, mit den Herstellern/An-bietern über weitergehende Wün-sche und deren technische Mach-barkeit zu sprechen. Die Abb.4 bis9 vermitteln einen Eindruck vonder Gestaltungsvielseitigkeit, diemit unterschiedlichen Wellprofi-len (eben oder verformt) möglich

Abb. 9: Horizontal verlegte Wellprofile an einem Verwaltungsgebäude mit vorgesetztem Stahl-Tragwerk

Abb. 7/8: Walzgerundete/bombierte Well-profil-Pergola und Fischbauchträger aufdem Augustusplatz in Leipzig

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ist – als Gebäudehülle, aber auchim Inneren eines Gebäudes.

3 Formen und Abmessungen

Wellprofile werden in einerVielzahl geometrischer Quer-schnitte angeboten – als ebenesoder gebogenes Bauelement. DieProfilauswahl richtet sich nachden statischen Erfordernissenbzw. der vorhandenen Unterkon-struktion. Nicht zuletzt bestimmtjedoch das gewünschte äußereErscheinungsbild des Bauwerkes,ob ein niedriges oder hohes Well-profil gewählt wird, wobei auchdurch die gezielte Farbtonwahlzusätzlich ästetische Wirkung zuerzielen sind.

In Tabelle 6 (Seiten 27 und28) sind gängige Wellprofile mitihren wichtigsten Merkmalen zu-sammengestellt und erlauben ei-nen ersten guten Überblick überdas zur Verfügung stehende Ange-

bot. Darüber hinaus sind Wellpro-fil-Sonderformen lieferbar (Innen-architektur/-ausbau), deren Liefer-barkeit im Vorwege geklärt wer-den sollte, einschließlich weitererBeschichtungssysteme oder Ober-flächenbeschaffenheiten.

4 Konstruktion und Montage

4.1 Konstruktionen

Stahl-Wellprofile können auchals Außen- bzw. Oberschale reinmetallischer zweischaliger Kon-struktionen dienen (Abb. 10) oderals hinterlüftete Schale vor bzw.

auf tragendem massivem Unter-grund.

Bei leichten Dachkonstruktio-nen ist die tragende Unterschale,die meist aus Stahltrapezprofilenbesteht, ausreichend zu bemes-sen. Die Bemessung hinsichtlichder zulässigen Durchbiegungenrichtet sich dabei nach demDachaufbau (Warmdach oderzweischaliges Stahldach).

Die Unterkonstruktion kanngrundsätzlich aus Walz- oder Kalt-profilen bestehen. Die Außenhülleaus Wellprofilen trägt dabei dieäußeren Lasten, z. B. infolge Wind,Schnee oder Eis ab (Abb. 11 und12).

Planmäßige Bewegungsfugendes Bauwerkes müssen auch ge-

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Merkblatt 191

Abb. 12: Zweischalige Wandkonstruktion mit Stahltrapezprofil-Innenschale, Z-Kaltprofilund thermisch getrennter Wellprofil-Außenschale auf U-Kaltprofil als Wandriegel

Abb. 10: Zweischalige Dachkonstruktionmit Stahltrapezprofil-Tragschale, Z-Kalt-profil (diagonal) und thermisch getrennterWellprofil-Oberschale

Abb. 11: Wetterschutz, bestehend aus Wellprofil unmittelbar auf U-Kaltprofil als Wandriegel

diagonal

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eignete Entsprechungen in derGebäudehülle aufweisen.

4.2 Montage

Der Einbau von Wellprofilendarf nur von Unternehmen ausge-führt werden, die die erforderli-chen Fachkenntnisse besitzenund nachweisen können [5].VomFachunternehmen ist eine schrift-liche Montageanweisung gemäßden „Regeln für Sicherheit undGesundheitsschutz bei der Monta-ge von Profiltafen“ [6] vorzule-gen, in der auch die Verarbei-tungshinweise der Hersteller zuberücksichtigen sind.

Vor Aufnahme der Montagear-beiten ist auf der Baustelle zuprüfen, ob sie sich im vertraglichvereinbarten Zustand befindet.Dazu gehören• eine befestigte Zufahrt zur

Einbaustelle, die den zu erwartenden Lasten (Lkw,Autokran) entspricht,

• geeignete Arbeitsräume mittragfähigem Untergrund (z. B. für Fahrgerüste) und

• geeignete Lagerflächen fürdie Wellprofil-Elemente,

• Ausführung der Unterkon-struktion.Vor Beginn der Montagear-

beiten sind die erforderlichenAuffangvorrichtungen und Sich-erungen gegen Absturz anzubrin-gen.

Es ist unzulässig,Wellprofilemit Beschädigungen (Risse, Knicke,Beulen) einzubauen.Werden Bau-elemente im Rahmen der Montagebeschädigt, sind sie auszuwech-seln. Jedes Wellprofil-Element istsofort nach dem Verlegen gegenVerschieben an den Auflagern zusichern und mit den benachbar-ten Wellprofilen zu verbinden. BeiMontageunterbrechungen ist dasletzte Wellprofil-Element gegenSturm zu sichern. Nach Fertigstel-lung der Dach- oder Fassadenar-beiten sind lose Teile oder Gegen-stände einschließlich der Bohr-späne sorgfältig zu entfernen.

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Wellprofile aus Stahl

max.120°

Kantenschutz

Abb. 13: Heben von Wellprofil-Paketen (Möglichkeiten)

Traverse

Hebeband mit vulkanisiertemGummimittelstück

Mit Traverse

Mit Hebebändern

Mit Traverse und Spreizvorrichtung

Kantenschutz

Hebeband (Tragseil)

Palette

L/4 bis L/3L/2 bis L/3

L/4 bis L/3

L

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In Anlehnung an DIN 18807sind Wellprofile trocken zu trans-portieren (geschlossenes Fahr-zeug oder Abdeckung mit wasser-undurchlässigen Planen). Das Abladen von Paletten mit Wellpro-filen erfolgt i.a. mittels Kran,Tra-verse oder gummierten Hebebän-dern (Abb. 13).

Bei der Verwendung vonStahlanschlagseilen müssen geeig-nete Kantenschutzwinkel einge-legt werden.Wenn ein Absetzender Pakete auf dem Dachtragwerkerforderlich ist, soll dies im Be-reich der Bauwerkstützen erfol-gen. Das Paket ist hierbei gegenAbrutschen zu sichern. Bei allennicht zusätzlich beidseitig kunst-stoffbeschichteten Wellprofilen isteine regensichere, gut durchlüfte-te Abdeckung der im Freien la-gernden Pakete durch Planen er-forderlich. Dies empfiehlt sichauch bei längerer Lagerung fürkunststoffbeschichtete Wellprofi-le.Werkseitige Paketumhüllungenmüssen zur Vermeidung von Kondensatbildung an den Endengeöffnet werden. Bei der Lage-rung ohne ausreichende Belüf-tung oder bei länger dauernderLagerung von Wellprofilen, die lediglich verzinkt sind, kann sich

ein loser weißlicher Belag („Weiß-rost“) bilden. Geringfügige „Weiß-rostbildung“ stellt keinen die Ge-brauchsfähigkeit der Bauelementemindernden Mangel dar. Entspre-chendes gilt für die sogenannte„Brunnenwasserschwärze“ beiAlZn-Überzügen (AZ). Bei größe-rem Umfang vorhandener Weiß-rostbildung/Brunnenwasser-schwärze müssen in Abstimmungmit dem Lieferanten geeigneteAusbesserungsmaßnahmen ergrif-fen werden.

Verbindungen und Veranke-rungen werden entsprechend denstatischen Erfordernissen bemes-sen. Die Beachtung der Angabe inden Verlegeplänen ist deshalb vongroßer Bedeutung. Die Überein-stimmung zwischen Bauwerksge-gebenheiten und Verlegeplänenist zu prüfen.

Es dürfen nur bauaufsichtlichzugelassene Verbindungselemente[7] und Dübel verwendet wer-den, die einen geeigneten Korro-sionsschutz [8] aufweisen.

Dübel dienen der Veranke-rung und sind unter Beachtungder bauaufsichtlichen Zulassungeinzubauen.

Schrauben dienen der Befe-stigung von Wellprofilen und der

Verbindung der Wellprofil-Ele-mente untereinander (Abb. 16).Für alle Schrauben gilt, daß nurbei Einhaltung der im Zulas-sungsbescheid angegebenen Ein-bauvorschriften mit den dort auf-geführten zulässigen Werten ge-rechnet werden darf. Außer beiBohrschrauben ist die Tragfähig-keit der Verbindung entschei-dend abhängig vom Durchmes-ser des vorgebohrten Loches,unter Berücksichtigung derWerkstoffe und der Bauteildickender zu verschraubenden Teile.Zum Eindrehen der gewinde-furchenden Schrauben werdendafür vorgesehene Schrauber mit geringer Drehzahl empfoh-len.

Zum Einbau von Bohrschrau-ben verwendet man Elektro-schrauber mit höherer Drehzahl.Durch den einstellbaren Tiefen-anschlag an Schrauben wird eine unzulässige Verformung der Unterlegscheibe mit Elastomer-Dichtung verhindert (Abb. 17).

Bei Befestigungen in Holzkon-struktionen sind neben der er-laubten Einschraubtiefe und denRandabständen die weiteren Be-stimmungen der DIN 1052-2 zubeachten.

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Merkblatt 191

Abb. 14: Beispiel für horizontale Verlegung Abb. 15: Detail: Eckausbildung

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Wellprofile aus Stahl

Für Stahl-Unterkonstruktionen geeignete Schrauben

Grobgewinde mit SpitzeStahl tII ≤ 1,5 mm (in Aus-nahmefällen bis 3 mm)

Feingewinde mit SpitzeStahl tII ≤ 2 mm

Feingewinde mit ZapfenStahl tII > 2 mm,

Bohrschraube für Metall-Unterkonstruk-tion (Beispiel)

Für Holz-Unterkonstruktion geeignete Schrauben

Holzschraube nachDIN 571

GewindefurchendeSchraube

Bohrschraube Bohrschraube

Abb. 16: Verbindungselemente für unterschiedliche Einsatzbereiche

Preßlaschen-Blindniet mit Dichtscheibe

Standard-Blindniet (offene Niethülse)

Becher-Blindniet mit Dichtscheibe (geschlossene Niethülse)

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Bei der Auswahl und Verwen-dung von Blindnieten ist auf denWerkstoff für Niethülse und Füll-stift und die geeigneten Durch-messer und Klemmlängen zu ach-ten (Abb. 16). Die von den Her-stellern empfohlenen Werkzeugesollen verwendet werden, insbe-sondere die auf den jeweiligenNietdurchmesser abgestimmtenMundstücke.

Eventuelle Schweißungen sindnach DIN 18800-7, Lötungen nachDIN 8505 auszuführen.

4.3 Dachneigungen und Überdeckungen

Auch bei der Verlegung vonWellprofilen sind Mindestdachnei-gungen zu beachten, die der Ta-belle 1 zu entnehmen sind. Im allgemeinen sind Wellprofile fürsowohl flach geneigte als auchSteildächer geeignet, wenn be-stimmte montagetechnische Maß-nahmen getroffen werden. Dazugehören, neben der Dachneigung,Querstoß- und Längsüberdeckun-gen bzw. Dichtungsvorkehrungen.

Querstoßüberdeckungen sindgemäß Tabelle 2 auszubilden.

Bei Längsüberdeckungen sindsowohl Wellprofil-Geometrie,Dachneigung und Art der Über-deckung maßgebend (normal, hal-be oder 1 Welle). In Tabelle 3 sind

empfohlene Überdeckungen zu-sammengestellt.

Bei hohen Wellprofilen ist dieWasserführung i. a. unbedenklich,so daß ein seitliches Eindringenin die Längsüberdeckung erfah-rungsgemäß nicht zu erwartenist. Bei niedrigen Wellprofilen undgeringen Dachneigungen bis ca.8° wird empfohlen, die Längs-überdeckung dauerhaft abzudich-ten (z. B. geschlossenzellige nicht

Wasser aufnehmende Dichtungs-bänder).

Grundsätzlich sind die vomHersteller der Wellprofile erstell-ten Montageanweisungen/Verle-gerichtlinien zu beachten. Darausfolgt, daß sie den Planer oder Ver-leger nicht von der Verantwor-tung für eine kritische Überprü-fung und eigenes pflichtgemäßesHandeln befreien. Dabei sind dieeinschlägigen bauaufsichtlichenBestimmungen, Rechtsverordnun-gen, Normen und Richtlinien zubeachten.

Wird in den Verlegeanleitun-gen der Wellprofil-Hersteller aufandere zu beachtende Bestim-mungen der Bauaufsicht und Berufsgenossenschaft nicht ein-gegangen, werden sie als dem Fachunternehmen bekannt vor-ausgesetzt. Neben den in derFachliteratur enthaltenen Anga-ben, sind weitere Hinweise auchenthalten in:

– DIN 18338-VOB Teil C „Dach-deckungs- und Dachdichtungs-arbeiten“ („Deckung mit profi-lierten Blechen“). Hier handeltes sich um keine Ausführungs-

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Merkblatt 191

Abb. 17: Der fachgerechte Einbau einer Schraube

zu gering

richtig

zu fest

Dachneigung Min. Überdeckungslänge*)

Grad Prozent mm

8 14 200

8 – 15 14 – 26,8 150

15 26,8 100

*) In Anlehnung an DIN 18807-3Dichtung einlegen (vgl. Fußnote, Tab.1)

Bei Wand-Außenschalen soll die Querstoßüberdeckung rd. 100 mm betragen.

Tabelle 2: Überdeckungslänge in Querstößen (Querstoßüberdeckung)

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norm, sondern um eine Vertragsnorm.

– „Hinweise für Dachdeckungenmit profilierten Blechtafeln undBändern“ des ZVDH

In diesem Zusammenhangwird auf die Bedeutung der VOBhingewiesen:

Die VOB stellt eine zu verein-barende Rechtsverordnung dar,die sich in drei Teile gliedert:– Teil A ist eine Verwaltungs-

vorschrift.

– Teil B ist eine Verfahrens-vorschrift.

– Teil C besteht aus technischenVertragsbedingungen (er dientdazu, im Falle eines nicht ord-nungsgemäßen Leistungsver-zeichnisses sicherzustellen, daßkostenmäßig keine zu großenWettbewerbsunterschiede auftreten können und ein ver-gleichbarer Kostenrahmen gegeben ist).

Eine kleine Auswahl typi-scher Leitdetails*) zeigt die An-

wendung von Stahl-Wellprofilenals einschalige Gebäudehülle(Wetterschutz), als Oberschaleim zweischaligen Dach oder alsAußenschale in zweischaligenWandkonstruktionen:

*) Die Anwendung der Details befreit nicht von der Verant-wortung für eigenes Handeln.Irgendwelche Ansprüche gegen-über dem Stahl-Informations-Zentrum können aus ihrer Anwendung nicht abgeleitet werden.

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Wellprofile aus Stahl

Tabelle 3: Überdeckungen in Längsstößen (Längsstoßüberdeckung (16))

Wellprofil Normal- 1/2 Welle 1 Welleausführung

< 8 8–15 >15 < 8 8–15 >15 < 8 8–15 >15

18/76 – – D – D D – D +

25/115 – D + D D + + + U

27/100 – D + D D + + + U

35/145 D + + D + + + + U

43/100 D + + + + U U U U

– nicht empfohlen D Dichtung einlegen (Anforderungen: siehe unten)+ empfohlen U als Regelausführung unwirtschaftlich

Erforderliche Eigenschaften von Dichtstoffen (DS)

Eigenschaft

Haftvermögen

Verformbarkeit

Temperatur- undFormbeständigkeit

Wasseraufnahme

Materialverträglichkeit

Erläuterungen

Der DS muß auf feuchten, staubigen oder leicht öligen Bauelementen noch ausreichend haften. Beim Durchdringen mit einer Schraube darf er sich nicht verschieben lassen.

Der profilfolgend eingelegte DS muß überall eine vollflächige Dichtung sicherstellen.

Der Sonne ausgesetzte Dachelemente können Temperaturen bis zu 80° C annehmen. Der DS muß diese Einwirkungen auf Dauer ertragen und darf dadurch nicht verspröden oder dieForm ändern, da die Folge eine unerwünschte Fugenbildung ist (Langzeitbeständigkeit!)

Der DS soll möglichst keine Feuchtigkeit aufnehmen, da sonst Korrosionsgefahr für die Bauelemente besteht.

Der DS muß hinsichtlich der Verträglichkeit mit Oberflächenschutzsystemen oder Metallen geprüft sein.

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Details/Einschalige Konstruktionen

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Merkblatt 191

Firstabdeckung Firstblech mit „Wellzahnung“

AlternativeFirstkappe, wellprofiliert, mit Dichtbändern

Ortgang Übergang: Dach/Wand

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Details/Zweischalige Konstruktionen

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Wellprofile aus Stahl

Firstabdeckung (Unter- und Oberschale um 90o versetzt)

Alternative 1

Alternative 2

Dachaufbau (Unter- und Oberschale parallel,Distanzprofile um 90o gedreht angeordnet). Beispiel: Befestigung mit Kalotten

diagonal

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Merkblatt 191

Ortgang(Unter- und Oberschale um 90o versetzt)

Alternative

Traufe mit innenliegender Rinne(Unter- und Oberschale parallel)

Traufe mit vorgehängter Rinne(Unter- und Oberschale parallel)

Notüberlauf

Details/Zweischalige Konstruktionen

Bei Dach-neigung > 10o

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5 Korrosionsschutz

Die Grundregeln für einenfachgerechten Korrosionsschutzin Planung und Ausführung sindin den Normteilen der DlN ENISO 12944 enthalten. Soweit estragende dünnwandige Stahlbau-teile mit einer Nennblechdickebis 3 mm betrifft und die atmos-phärischer Korrosionsbelastungunterliegen, ist nach wie vor DIN 55928-8: 1994 gültig und zu beachten [8]. Sowohl in DIN55928-8 als auch in DIN 18807-1

17

Wellprofile aus Stahl

Fußnoten 1 bis 4 siehe DIN 18 807-1

Bauteil-seite

Ober-seite

Unter-seite

Einschaligunge-dämmt

|||2)

||2) 3)

Einschaligunterseitig

wärme-gedämmt

|||

||3)

Ober-schale

I||

||3)

Zwischenriegel4)

Über trockenen überwiegend geschlossenen Räumen: ||

3)

Über Räumen mit hoher Feuchtebelastung: |||

Über trockenen überwiegendgeschlossenen Räumen: ||

3)

Über Räumen mit hoherFeuchtebelastung: |||

Unterschale

Über trockenen überwiegendgeschlossenen Räumen: |

Über Räumen mit hoherFeuchtebelastung: |||

Über trockenen überwiegend

geschlossenen Räumen: |

Über Räumen mit hoherFeuchtebelastung: |||

Korrosionsschutzklassen für Dachsysteme nach DIN 18 807

Zweischalig belüftet,mit zwischenliegender Wärmedämmung

Einschalig oberseitig

wärmegedämmt,unbelüftet

II3)

Über trockenen überwiegend

geschlossenen Räumen: |

Über Räumen mithoher Feuchte-

belastung: |||

Abb. 18a: Anforderungen an den Korrosionsschutz für Dachsysteme aus Stahl

Korrosionsschutzklassen nach DIN 55 928-8

KIII

KII

KII

KI(KIII)

KI(KIII)

KIII KII

KII(KIII)

sind für die unterschiedlichenEinsatzbereiche Korrosionsschutz-klassen (K) festgelegt (Abb. 18aund b). Folgende wesentlicheRandbedingungen beeinflussenim Ergebnis das erforderlicheKorrosionsschutzsystem:– Art der atmosphärischen

Korrosionsbelastung– Geplante Schutzdauer– Zugänglichkeit des Bauteils

im eingebauten Zustand

Die Vorgabe der erforder-lichen Korrosionsschutzklasse

und des Korrosionsschutzsy-stems ist Bestandteil des Stand-sicherheitsnachweises und inden zur Erlangung der Bauge-nehmigung einzureichendenBauvorlagen anzugeben (Be-nennung der Korrosionsschutz-klasse und Kennzahl des Schutz-systems).

Grundsätzlich ist dafür Sorgezu tragen, daß mechanische Ver-bindungselemente, die der Witte-rung ausgesetzt sind, aus nichtro-stendem Stahl bestehen; unabhän-

Page 18: Merkblatt 191 - BauRegie-Koppein 59231 [1]. Gemäß den damaligen Be-messungsbestimmungen („zuläs-sige Spannung = 1200 kg/cm2) werden auch stützweitenabhän-gige Belastungen in

gig vom Schutzsystem der Well-profil-Elemente.

Wellprofile, bandverzinkt (Z)oder legierverzinkt (ZA oder AZ),können zusätzlich bandbeschich-tet (B) oder stückbeschichtet(BS) werden. Durch die gezielteWahl des Schutzsystems (Duplex)können die Anforderungen derhöchsten Korrosionsschutzklasse(K III) erfüllt werden (z.B. legier-verzinktes Stahlblech allein: K III)[9].

Bereiche von Wärmebrücken,an denen sich Tauwasser bilden

kann, sind den Anforderungen derKorrosionsschutzklasse K III zu-zuordnen.

6 Bauphysik

Aus den detaillierten Vorga-ben zur Nutzung eines Gebäudes,ergibt sich zunächst ein grobesAnforderungsprofil. Zwei wichti-ge Schutzziele sind– Wärme- und Feuchteschutz

sowie– Schallschutz.

6.1 Wärme- und Feuchteschutz

Wärme- und Feuchteschutzsind bei fachgerechter Planunguntrennbar miteinander verbun-den (DIN 4108 und Wärmeschutz-VO bzw. EnergieeinsparVO –EnEV). Anforderungen und Hin-weise für Planung und Ausfüh-rung sind in DIN 4108-3 sowieDIN 18516-1 enthalten.

Soweit Wellprofile die äußereSchale der Gebäudehülle bildenund auf einer Unterkonstruk-tion aus Metall befestigt werden,

18

Merkblatt 191

Fußnoten 1 bis 4 siehe DIN 18 807-1

Gemäß DIN 18516-1

K II

K III K IIIK I... Bei vorwiegend geschl.

und trockenen Räumen

(K III)... Bei Räumen mit hoherFeuchtebelastung

K III

Bauteil-seite

Außen-seite

Innen-seite

Einschaligunge-dämmt

|||2)

||1) 2) 3)

Einschaligwärme-

gedämmt

|||

||1) 3)

Außen-schale

|||

||1) 3)

Zwischenriegel4)

Bei trockenen überwiegend geschlossenen Räumen: |

Bei Räumen mit hoher Feuchtebelastung: |||

Bei trockenen überwiegend geschlosse-

nen Räumen: |

Bei Räumen mit hoherFeuchtebelastung: |||

Innenschale

Bei trockenen überwigendgeschlossenen Räumen: |

Bei Räumen mit hoherFeuchtebelastung: |||

Bei trockenen überwiegendgeschlossenen Räumen: |

Bei Räumen mit hoherFeuchtebelastung: |||

Korrosionsschutzklassen für Wandsysteme nach DIN 18 807

Zweischalig hinterlüftet,mit zwischenliegender Wärmedämmung

Außenwand-bekleidung

III

II1)

K II

K II

K I(KIII)

Abb. 18b: Anforderungen an den Korrosionsschutz für Wandsysteme aus Stahl

Korrosionsschutzklassen nach DIN 55 928-8

Bei der Kombination unterschiedlicher Werkstoffe, ist auf die Gefährdung infolge Kontaktkorrosion (Unverträglichkeit)zu achten und ihr konstruktiv zu begegnen.

Page 19: Merkblatt 191 - BauRegie-Koppein 59231 [1]. Gemäß den damaligen Be-messungsbestimmungen („zuläs-sige Spannung = 1200 kg/cm2) werden auch stützweitenabhän-gige Belastungen in

kann der zu erwartende mittlereU-Wert (Um) der Gesamtkonstruk-tion, unter Berücksichtigung derWärmebrücken, rechnerisch er-mittelt werden. Dabei ist es durch-aus vertretbar, gesicherte Erkennt-nisse, die über Stahltrapezprofileals Außenschale in großer Zahlvorliegen, auch für Wellprofile aus Stahl anzuwenden [10].

Hier sei darauf hingewiesen,daß die Energieeinsparverord-nung (EnEV) folgende Anfor-derungen hinsichtlich Wärme-brücken stellt (Zitat,Auszug):

19

Wellprofile aus Stahl

Abb. 19-22: Beispiel für Wellprofilanwendungen

„a) Berücksichtigung durch Erhöhung der Wärmedurch-gangskoeffizienten um ∆UWB = 0,10 W/(m2 • K) fürdie gesamte wärmeübertra-gende Umfassungsfläche,

b) bei Anwendung von Planungs-beispielen nach DIN 4108 Bbl2:1998-08 Berücksichtigungdurch Erhöhung der Wärme-durchgangskoeffizienten um ∆UWB = 0,05 W/(m2 • K) fürdie gesamte wärmeübertra-gende Umfassungsfläche,

c) durch genauen Nachweis der Wärmebrücken nach

DIN 4108-6:2000-11 in Ver-bindung mit weiteren aner-kannten Regeln der Technik.Soweit der Wärmebrücken-fluß bei Außenbauteilen be-reits bei der Bestimmung des Wärmedurchlaßkoeffizi-enten U berücksichtigt wor-den ist, darf die wärmeüber-tragende Umfassungsfläche A bei der Berücksichtigungdes Wärmebrückeneinflussesnach Buchstabe a), b), oder c) um die entsprechendeBauteilfläche vermindert werden.“

Page 20: Merkblatt 191 - BauRegie-Koppein 59231 [1]. Gemäß den damaligen Be-messungsbestimmungen („zuläs-sige Spannung = 1200 kg/cm2) werden auch stützweitenabhän-gige Belastungen in

Da Wellprofil-Außenschalenauf Unterkonstruktionen ange-ordnet werden, ist diese Bauteil-schale i. a. als planmäßig hinter-lüftet anzusehen. Im Einzelfall istzu prüfen, ob die Wellprofil-Geo-metrie einen Mindestquerschnittvon 200 cm2/m sicherstellt. Beikleinwelligen Profilen und demWunsch nach Hinterlüftungkann sie konstruktiv hergestelltwerden.

20

Merkblatt 191

Abb. 23/24: Gestaltung der „Innenfassa-de“, z.T. mit gelochten, akustisch wirksa-men, Wellprofilen 18/76, im Innenraumeines Geldinstitutes

Abb. 25/26: Abfertigungspavillon innerhalbeiner Bahnhofshalle mit im oberen Brüs-tungsbereich gelochten Wellprofilen 8/25.

Page 21: Merkblatt 191 - BauRegie-Koppein 59231 [1]. Gemäß den damaligen Be-messungsbestimmungen („zuläs-sige Spannung = 1200 kg/cm2) werden auch stützweitenabhän-gige Belastungen in

Wellprofil-Außenschalen inWandkonstruktionen erfüllendie höchsten Anforderungen hin-sichtlich Schlagregenschutz (Be-anspruchungsgruppe III/DIN4108-3)

6.2 Schallschutz

Bauakustische Schutzanforde-rungen für Bauteile sind in DIN4109 geregelt. Genaue nutzungs-

bedingte Vorgaben und Auflagenermöglichen auch hier eine ge-zielte und damit wirtschaftlichePlanung mehrschaliger Dach- undWandkonstruktionen. Überwie-gend bestehen die Anforderungenan Bauteile der Gebäudehülle inden luftschalldämmenden Eigen-schaften (bewertetes Schalldämm-Maß R’w), die im Normprüfstandgemessen werden.

Zahlreiche Meßwerte von ge-prüften Dach- und Wandkonstruk-tionen mit Außenschalen aus z. B.Stahltrapezprofilen können vor-teilhaft auch für Aufbauten mitWellprofil-Schalen als nützlichePlanungs- und Bewertungsgrund-lage herangezogen werden[11,12,13,14].

21

Wellprofile aus Stahl

und des Absorptionsvermögensdes Dämmstoffes kann ein be-stimmter gewünschter Schallab-sorptionsgrad erzielt werden. Die-ser Effekt ist besonders vorteil-haft beim Wunsch nach einernicht störenden Nachhallzeit imGebäude (z. B. einer Halle). Auchdiese raumakustischen Vorkeh-rungen gehören in die Hände ei-nes mit der Stahlleichtbauweisevertrauten Fachingenieurs.

Schallabsorbierende Maßnah-men können an der Innenseitevon Außenbauteilen vorgenom-men werden. Die Anordnung vonin unterschiedlicher Weise geloch-ten Bauelementen mit dahintereingebautem Dämmstoff ermög-licht eine Senkung des Gebäude-Innenpegels. Je nach Art derSchallquellen, der Schallzusam-mensetzung, des relativ freienLochanteils in den Bauelementen

Abb. 27/28: Großflächige Fassadenbekleidung mit Wellprofilen

Page 22: Merkblatt 191 - BauRegie-Koppein 59231 [1]. Gemäß den damaligen Be-messungsbestimmungen („zuläs-sige Spannung = 1200 kg/cm2) werden auch stützweitenabhän-gige Belastungen in

7 Berechnung und Bemessung

7.1 Wellprofile

Großformatige Wellprofil-Ele-mente werden nach der jeweilsgeprüften Typenstatik bemessen,die z. B. als Typenprüfung einerLandesprüfstelle für Baustatik vor-liegt. Darin sind charakteristischeQuerschnitts- und Tragfähigkeits-werte für die einzelnen Wellprofi-le enthalten (Typenblätter).

Somit unterliegt die Verwen-dung von Wellprofilen den Anfor-derungen des Bauordnungsrech-tes, wonach die Brauchbarkeitvon Wellprofilen nachzuweisenist. Gemäß DIN 18807 (Trapez-profile) erfolgt kein Spannungs-nachweis.Vielmehr werden dieNachweise gegen Grenzschnitt-größen auf der Grundlage desTeilsicherheitskonzeptes (DIN18800) mit einem resultierendenSicherheitsbeiwert im rechneri-schen Bruchzustand geführt. Beiüblichen Anwendungen von Well-profilen als Außenschale auf Un-terkonstruktion darf mit einerzulässigen Durchbiegung (Verfor-mung) von l/150 gerechnet wer-den.

7.2 Bauteile mit Wellprofil-Außenschale

In Kassettenwandkonstruktio-nen können Well- und Trapezpro-file die Außenschale bilden; verti-kal, diagonal oder horizontal. Jenach gewünschter Verlegerich-tung sind dafür zunächst die kon-struktiven und statischen Voraus-setzungen zu schaffen (Abb. 30).

Der Regelfall in einer Wand-konstruktion ist, daß die Stahl-Kassettenprofile horizontal undtragend von Stütze zu Stütze an-geordnet (riegelfreie Konstruk-tion!) und mit Dämmstoffplattenbestückt werden. Die Wellprofil-Außenschale wird anschließendvertikal aufgebracht und mit denKassettenprofilen verbunden.

Bei der horizontalen Verle-gung der Wellprofile ist eine verti-kal verlaufende Unter- bzw. Di-stanzkonstruktion erforderlich,die zunächst mit den Kassettenverbunden wird. Darauf ist die

horizontale Anordnung von Well-profilen möglich.

Diese Konstruktionsart ist in den allgemeinen bauaufsicht-lichen Zulassungsbescheiden fürKassettenprofile nicht geregelt.

Die dort zusammengestelltenTragfähigkeits- und Steifigkeits-werte gelten für zweischaligeKonstruktionen, wobei die Außen-schale unmittelbar auf jedemKassettengurt im Abstand a1 befe-stigt ist.

In Abhängigkeit von der Kas-settenhöhe, der Höhe der Distanz-profile und deren Verschieblich-keit in der Verlegeebene und demAbstand der Distanzprofile zuein-ander (a1) ist die Biegetragfähig-keit der Kassettenprofile entspre-chend zu reduzieren [16].

8 Verbindungselemente

Da Stahl-Wellprofile auch alsarchitektonisches Gestaltungsele-ment sehr ansprechend verwen-det werden, wird eine große Aus-wahl an geeigneten Verbindungs-

22

Merkblatt 191

Abb 30: Stahl-Kassettenwand mit Hutprofilen als Unterkonstruktion für eine diagonalverlegte, thermisch getrennte Wellprofil-Außenschale (Beispiel)

Abb. 29: Die Auswahl an Sonderprofilenist grenzenlos

Page 23: Merkblatt 191 - BauRegie-Koppein 59231 [1]. Gemäß den damaligen Be-messungsbestimmungen („zuläs-sige Spannung = 1200 kg/cm2) werden auch stützweitenabhän-gige Belastungen in

elementen angeboten, die inForm und Größe des Kopfes bzw.der Dichtscheibe zur Verfügungstehen – bis hin zu kaum sichtba-ren und farblichen Möglichkeiten.

Bei der Bemessung der Ver-bindungselemente in üblichen An-wendungen der Wellprofile alsDachdeckung und Wandbeklei-

Aufgabe

Herstellen derWandfläche

Klimaschutz

Schallschutz

Brandschutz

Raum-bedingungen

Planungsbereich

Tragfähigkeit

Steifigkeit

Beständigkeit

Maß- und Formbeständigkeit

Temperaturschutz

Wärmekapazität

Regenschutz

Windschutz

Tauwasserschutz

Luftschall

Trittschall

Lärmbelästigung

Schallübertragung

Brandbelastung

Brandausbreitung

Brandtemperatur

Schadensbegrenzung

Raumakustik

Raumgestaltung

Reinhaltung

Baustoffwahl und Konstruktion

Festigkeit

Verbundwirkung

Standfestigkeit

Toleranzforderung

Dämmstoff

Wandmasse

Außenhaut

Konvektionssperre

Dampfsperre

Masseverteilung

Fußboden

Dämpfung/Dämmung

Baustoffkombinationen

Raumausstattung

Feuerbeständigkeit

Warmfestigkeit

Oberflächenbehandlung

Oberflächenbehandlung

Physiolog. Einflüsse

Oberflächenbehandlung

Fachgebiet

23

Wellprofile aus Stahl

Tabelle 4: Planungsanforderungen für eine Gebäudehülle

dung darf i. d. R. die Querkraft ausWellprofil-Eigenlast vernachlässigtwerden. Maßgebend sind die Zug-kräfte, die sich aus den erhöhtenWindsoglasten im Gebäuderand-bereich gemäß DIN 1055-4 erge-ben.

Die Tragfähigkeitswerte vonbauaufsichtlich zugelassenen Ver-

bindungselementen sind der sog.„Verbindungslemente-Zulassung“(Z-14.1-4) zu entnehmen [7].

An Wandkonstruktionen wer-den die Wellprofile im Wellentalmit der Unterkonstruktion ver-bunden, wobei auf dem Dach dieVerbindung häufig auf dem Wel-lenberg erfolgt (z. B. mit Kalotte).

Baus

tatik

Fest

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Rheo

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Baup

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Haus

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Fert

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chni

k

Phys

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Bauö

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mie

1) Mechanik der nicht festen Stoffe (Fließlehre)2) Lehre von den Lebensvorgängen/-bedingungenQuelle (Tab. 4 und 5): Funktionssystem Fassade. U. a. in BAUGEWERBE 7/92, R. Müller/Köln

Page 24: Merkblatt 191 - BauRegie-Koppein 59231 [1]. Gemäß den damaligen Be-messungsbestimmungen („zuläs-sige Spannung = 1200 kg/cm2) werden auch stützweitenabhän-gige Belastungen in

Nach DlN 18807-6 darf dieBestimmung der Tragfähigkeits-werte von Verbindungen durchBerechnung vorgenommen wer-den. Sie sind den charakteristi-schen Werten aus Versuchengemäß DIN 18807-7 gleichge-stellt.

Die im Stahlleichtbau verwen-deten Verbindungselemente sindgewindeformende Schrauben undBlindniete.

Bohrschrauben sind mit ei-ner Bohrspitze oder einem Bohr-plättchen ausgestattet, so daß siesich ihr Loch selbst bohren.

Gewindefurchende Schrau-ben bedürfen eines vorgebohrtenKernloches.

Blindniete werden i. d. R. inein vorgebohrtes Loch gesetzt.Bohrniete bohren ihr Loch selbst.

9 Regelwerk und Begriffe

Bei der Planung von Dach-und Wandkonstruktionen ausStahl und der Verwendung vonWellprofilen und auch anderenBauelementen ist es ganz allge-mein empfehlenswert, folgendeVorgehensweise zu beachten(Tab. 4 und 5):

Blitzschutzmaßnahmen, diezur merkbaren Senkung der Versi-cherungsprämien führen können,sind in DIN V ENV 61024-1 gere-gelt.

Eine Gebäudehülle aus Stahlbietet bei fachgerechter Ausfüh-rung der Verbindungen und derErdung einen nahezu idealenBlitzschutz, da Stahl-Bauelementeals Bestandteil einer Fangeinrich-tung wirksam sind. Gängige „dün-ne“ Kunststoffbeschichtungenstellen dabei keine mindernde Be-hinderung dar.

Ist eine Blitzschutzanlage er-forderlich, kann bei Verwendungvon Stahl-Bauelementen eine be-sondere Auffangeinrichtung ent-fallen.

Im Regelwerk bedient mansich einer einheitlichen Aus-

drucksweise, die dazu dient,Mißverständnissen vorzubeugen.In der nachstehenden Über-sicht sind wesentliche richtige

24

Merkblatt 191

Tabelle 5: Qualitätsanforderungen an die Außenwand einer Industriehalle(Sparte Stahlbau)

Raum

bedi

ngun

g

Klim

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utz

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alls

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chut

zBe

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Biegemoment

Querkraft

Einzellast

Scheibenwirkung

Normalkraft

Biegesteifigkeit

Quersteifigkeit

Eigenfrequenz

Dämpfung

Korrosionsschutz

Holzschutz

Standfestigkeit

Funktionsbeständigkeit

Feuerwiderstand

Schutz

Rauchentwicklung

Trittschall

Luftschall

Längsleitung

Wärmedämmung

Wärmebrücken

Luftkonvektion

Oberflächenbehandlung

Schallabsorptionen

Installationen

Begriffe zusammen- und „übli-chen“ Begriffen gegenüberge-stellt. Letztere sollten vermiedenwerden.

QualitätsanspruchFunktionsanspruch BauwerkbezogeneZusatzforderungen

0 1 2 3 4 5

Mindestforderung Zusatzforderung

Veränderbarkeit

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25

Wellprofile aus Stahl

Begriffe rund um die Gebäudehülle

Richtiger Begriff

Baubreite

Blechdicke (Nenn-)

Dachöffnung

Dämmung (Wärme-)

Dampfsperre

Durchdringung

Kalotte

Kaltprofil

Kunststoff-beschichtung

Längsrand

Längsstoß

Luftdichtheit

Profilhöhe

Querrand

Erläuterungen

Rechnerische Verlegebreite eines Wellprofil-Elementes alsVielfaches der Wellenbreite

Dicke des Stahlbleches (tN): Stahlkern + Verzinkung

Dachöffnungen und -durchführungen werden planmäßig undfachgerecht hergestellt und nicht „durchbrochen“ (z. B.Lichtkuppel- oder Lichtbandöffnungen, RWA)

Isolieren ist z. B. in der El-Technik möglich. Im Bauwesenkann dem Wärmestrom lediglich ein gewisses Hindernis ent-gegengestellt werden – die Wärmedämmung. Im deutschenRegelwerk wird folglich nur „gedämmt“.

Schicht mit sd ≥ 100 m

Teil, das eine Dachdeckung, eine Wandbekleidung und dieUnterkonstruktion durchdringt (z.B. Rohrleitung, Lüftungska-nal)

Vergrößerte Dichtscheibe in profilfolgender Form

Kaltprofiliertes stabförmiges Langerzeugnis unterschied-licher Formen mit einem jeweils über die gesamte Längegleichbleibenden Querschnitt (mit oder ohne Überzüge undBeschichtungen)

Zusätzliche Korrosionsschutzmaßnahme auf bandverzinktemoder bandlegierverzinktem Stahlblech. Der Beschichtungs-stoff kann aus flüssigen oder auch pulverförmigen Stoffenbestehen. Unter den Normbegriff „Beschichtung“ fallen auchaufkaschierte Folien.

Rand eines Wellprofil-Elementes parallel zur Spannrichtung

Stoß zweier Wellprofil-Elemente am Längsrand (Längsstoß-überdeckung)

Anforderung gemäß gültiger WärmeschutzVO (seit 1. 1. 1995in Kraft) und EnergieeinsparungsVO (EnEV), die 2002 in Krafttreten wird. Sind Bauteilstöße, An- und Abschlüsse luftdichtausgeführt, sind sie auch wind- und dampfdicht.

Systemhöhe des Wellprofils, gemessen von Oberkante Wellental bis Oberkante Wellenberg

Rand eines Wellprofil-Elementes quer zur Spannrichtung

„Üblicher“, meistfalscher Begriff

Breite, Tafelbreite

Blechstärke

Dachdurchbruch

Isolierung

Dampfsperre

Durchbruch

Kalotte

Kantteil, Blechprofil

Beschichtung

Blechrand

Überlappung

Luftdichtigkeit

Blechhöhe

Blechende

Page 26: Merkblatt 191 - BauRegie-Koppein 59231 [1]. Gemäß den damaligen Be-messungsbestimmungen („zuläs-sige Spannung = 1200 kg/cm2) werden auch stützweitenabhän-gige Belastungen in

26

Merkblatt 191

Begriffe rund um die Gebäudehülle

Richtiger Begriff

Querstoß

regendicht

regensicher

Schale

Spannrichtung

U-Wert

Verbindungselement

Walzprofil

Warmdach

Wärmebrücke

wasserdicht

Wellenberg

Wellenbreite

Wellental

„Üblicher“, meistfalscher Begriff

Überlappung

Schale (Innen-, Außen-)

früher k-Wert

Kältebrücke

Welle

Erläuterungen

Stoß zweier Wellprofil-Elemente am Querrand (Querstoß-überdeckung)

Bezieht sich auf die verstärkte Einwirkung von Nieder-schlägen auf die Gebäudehülle

Bezieht sich auf die normale Einwirkung von Niederschlägenauf die Gebäudehülle

Beim zweischaligen Dach wird von unten und oben gespro-chen (Unter- und Oberschale), bei der zweischaligen Wandvon innen und außen (Innen- und Außenschale)

Haupttragrichtung eines Wellprofil-Elementes

Wärmedurchgangskoeffizient in W/(m2 • K). Maß für die Wärmemenge, die durch ein Bauteil in der Zeiteinheit hindurchgeht.

Teil (z. B. Blindniet, Gewindeformschraube), das Wellprofil-Elemente untereinander oder mit einer Unterkonstruktion(Kalt- oder Walzprofile) verbindet.

Warmgewalztes Formstahlerzeugnis (einschl. Breitflansch-träger) mit h ≥ 80 mm, deren Ouerschnitte an die Buchsta-ben I, H oder U erinnern (Kurzdefinition).

Nicht belüftete Dachkonstruktion, im Prinzip bestehend auseiner Tragschale (z. B. Stahltrapezprofil), Dampfsperre, (be-gehbarer) Wärmedämmschicht und einer Dachabdichtung

Im Bauwesen (Hochbau) gibt es nur Wärmebrücken (WB).Physikalisch gesehen, ist alles, was über dem absolutenNullpunkt (–273° C) liegt, Wärme. Folglich wird im deutschenRegelwerk nur von Wärmebrücken gesprochen.

Bezieht sich auf die Einwirkung von Niederschlägen auf diewasserführende Oberschale einer Dachkonstruktion (Sonder-maßnahmen objektbezogen definieren!)

Höchster Punkt auf der Oberfläche eines Wellprofils

Rastermaß (horizontale Wellenlänge einer Welle)

Tiefster Punkt auf der Oberfläche eines Wellprofils

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Wellprofile aus Stahl

27

Tabelle 6: Gängige Wellprofile aus Stahl (Stand: Nov. 1999)Pr

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0,630,750,881,001,131,25

0,750,88 1,001,131,25

0,630,750,881,001,131,25

0,630,750,881,001,131,25

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1015

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0,0600,0720,084

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–0,07450,08740,0994

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HP 200

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HP 200

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Fortsetzung und Fußnoten siehe nächste Seite

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28

Merkblatt 191

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0,0790,0930,105

–0,192

0,0790,0930,105

–0,192

0,075

2,8bis8,0

2,8bis12

2,8bis12

2,8bis12

5,5

2,5bis14

WvWh

D

Wv

Wh

W

D,W

0,5/WR*)

0,9/WR

SP, AB

SP, AB

SP, AB

SP, AB

AIZn, SP,PVDF,HP, AB

HDP

x

x

x

x

x

GW

100

100

100

100

150

– –

x

BN, BS,FOS, FUS

BN, BS,FOS, FUS

BN, BS,FOS, FUS

BN, BS,FOS, FUS

BN, BS,FOS, FUS

BN, BS,FOS, FUS

St

St

St

St

St,AW

St

Usinor Bauteile GmbHAn der Stetze 1257223 Kreuztal-Eichen

MetallwarenfabrikNeustadt GmbHIndustrieweg 3423730 Neustadt

Thyssen BausystemeGmbHWilly-Brandt-Straße 246535 Dinslaken

Tabelle 6: Gängige Wellprofile aus Stahl (Stand: Nov. 1999)

7)

*) Bis 1800 mm Breite

- Auch gelochteAusführung (z.B. Innenaus-bau)

- Veränderung der Wellenabstände

Andere Blechdicken auf Anfrage

Zutreffendes ist angekreuzt = x1) Dach = D

Wand = W2) Walzrunden (Bombieren) = WR

Knickrunden (Faltbiegen) = FB3) 55% AIZn/Aluzink/Galvalume = AIZn

25 µm Polyester + RSL = SP25 µm PVDF + RSL = PVDF

200 µm HP 200 + RSL (PVC/P) = HP25 µm High Durable Polymere = HDPAndere Beschichtungssysteme auf Anfrage = AB

4) Gewindeformende Schrauben = FOSGewindefurchende Schrauben = FUSBohrschrauben = BSBlindniete = BN

5) Ganze Welle = GW6) S 350 GD + Z (DIN EN 10147) = St

Andere Werkstoffe auf Anfrage = AW7) Andere Profilformen auf Anfrage = AP

Über-deckung

Licht-elemente

Page 29: Merkblatt 191 - BauRegie-Koppein 59231 [1]. Gemäß den damaligen Be-messungsbestimmungen („zuläs-sige Spannung = 1200 kg/cm2) werden auch stützweitenabhän-gige Belastungen in

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Wellprofile aus Stahl

Literatur und Arbeitshilfen

1 DIN 59231 (1953):Wellble-che, Pfannenbleche, verzinkt

2 Hinweise für Deckungen undBekleidungen mit profiliertenBlechtafeln und -bändern undindustriell vorgefertigten Ele-menten. ZVDH, 1992

3 Stahltrapezprofile. Ein Leitfa-den für Theorie und Praxis.1990. R. Müller, Köln

4 DIN 18807 (1987): Trapez-profile im Hochbau, Stahltra-pezprofile

5 Richtlinie für die Montagevon Stahlprofiltafeln für Dach-,Wand- und Deckenkonstruk-tionen (1997), IFBS-Info 8.01

6 Regeln für Sicherheit und Gesundheitsschutz bei derMontage von Profiltafeln(1994), IFBS

7 Zulassungsbescheid:Verbin-dungselemente zur Verwen-dung bei Konstruktionen mit„Kaltprofilen“ aus Stahlblech– insbesondere mit Stahlpro-filtafeln (DIBt Zulassungs-Nummer Z-14.1-1), IFBS-Info7.01

8 DIN 55928-8 (1994): Korro-sionsschutz von Stahlbautendurch Beschichtungen undÜberzüge. Korrosionsschutzvon tragenden dünnwandigenBauteilen

9 Lubinski, F.: Planungsgrundla-gen. Der Korrosionsschutz beileichten Wandsystemen ausStahl. FASSADENTECHNIK (1)1995, H. 6, S. 16 – 20. R. Mül-ler/Köln

10 Lubinski, F.: Der allgemeingültige Wärmeschutznachweisdoppelschaliger Wandkon-struktionen aus Stahlblech.BAUPHYSIK (11) 1989, H. 5,

S. 198 – 203. Ernst & Sohn/Berlin

11 Lubinski, F.: Anforderungenan VHF-Systeme aus Stahl-blech. FASSADENTECHNIK(4) 1998, H. 4, S. 25 – 27.R. Müller/Köln

12 Lubinski, F.: Stahlkassetten-wände und ihre Schall- undWärmeschutzeigenschaften.FASSADENTECHNIK (4)1998, H. 2, S. 24 – 27.R. Müller/Köln

13 Lubinski, F.: Der Schallschutzbei hinterlüfteten Fassaden.FASSADENTECHNIK (1)1995, H. 2/3, S. 28 – 31.R. Müller/Köln

14 Lubinski, F.: Dach- und Wandsysteme im Vergleich.DDH (115) 1994, H. 4,S. 24 – 27. R. Müller/Köln

15 Kniese, A.: GroßformatigeDachdeckungen aus Alumini-um- und Stahlprofilbahnen.In:Aachener Bausachverstän-digentage 1987. Schild, E.,Oswald, R. (Hrsg.). „LeichteDächer und Fassaden“.Wiesbaden und Berlin:Bauverlag 1987

16 Allgemeine bauaufsichtlicheZulassung (Z-14.1-358) vom28.09.2000.PAB-Stahlkassettenprofiltafel-konstuktion

– Edition DDH, Band 3 „Metall“(1998). R. Müller/Köln

– Schäden an Metallfassadenund -dachdeckungen.Schadenfreies Bauen, Band 12.2. erw. Auflage, (2001).Fraunhofer Informations-zentrum Raum und Bau.IRB Verlag/Stuttgart

– Richtlinien für die Ausführungvon Metall-Dächern, -Außen-wandbekleidungen und Bau-

klempner-Arbeiten. ZVSHK(1994), St. Augustin

– DlN 18516-1:Außenwand-bekleidungen, hinterlüftet.Anforderungen, Prüfgrund-sätze

– Handbuch für Entwurf, Kon-struktion & Montage von vorgehängten hinterlüftetenFassaden (VHF). 2., neu bearb.und erw. Auflage. 1999.Wagner, Peter. Vechelde

– Bausysteme aus Stahl fürDach und Fassade Dokumentation 558 Stahl-Informations-Zentrum

– Schnittflächenschutz und kathodische SchutzwirkungMerkblatt 110,Stahl-Informations-Zentrum

Umfangreiche Schriftenreihen folgender Verbände stehen zurVerfügung:S-I-Z Stahl-Informations-ZentrumISER Informationsstelle Edel-

stahl RostfreiIFBS Industrieverband zur

Förderung des Bauens mitStahlblech e.V.

FVHF Fachverband Baustoffeund Bauteile für vor-gehängte hinterlüfteteFassaden e.V.

Page 30: Merkblatt 191 - BauRegie-Koppein 59231 [1]. Gemäß den damaligen Be-messungsbestimmungen („zuläs-sige Spannung = 1200 kg/cm2) werden auch stützweitenabhän-gige Belastungen in

Bildnachweis

Titelbild: USINOR BauteileGmbH (UB)

Abb. 4: UBAbb. 5: Metallwarenfabrik

Neustadt GmbH(MN)

Abb. 6: Corus BausystemeGmbH/Fischer Profil (CB)

Abb. 7/8: MNAbb. 9: Leichtbau Ingenieur-

büro Brandt (LIB)Abb. 14: MNAbb. 15: CBAbb. 19-22: Arch. Bachschuster/

MNAbb.23-26: MNAbb. 27/28: Hoesch Siegerland-

werke (HSW)Abb.29: MNSonstige Abb.: Stahl-Informations-

Zentrum (S-I-Z)

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Merkblatt 191

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