5
Rundbrief Nr. 7 Februar 2016 Von Manuela Ruiz Quintero / Förderung anders begabter Jugendlicher in Quito / Ecuador. Ein Personaleinsatz von COMUNDO / Bethlehem Mission Immensee, mit der Partnerorganisation Fundación Tierra Nueva Kontaktadresse Manuela Ruiz Quintero, Calle Ajavi y Pacifico S16-157, Quito Sur, Ecuador Tel: 00593-02- 2844291 Wer diesen Rundbrief neu oder nicht mehr erhalten möchte, melde sich bitte bei: [email protected]. - Die Kosten für meinen Einsatz trägt COMUNDO / Bethlehem Mission Immensee. Angaben zu Spendenmöglichkeiten finden sich auf der letzten Seite. Liebe Verwandte, Freunde, Bekannte, Gönner und Interessierte, Anfang des Jahres sprechen die Einheimischen vom Win- ter in Quito. Der Winter hier ist wie Frühling in Deutsch- land und die Tätigkeit und Gewohnheiten sind nicht an- ders als im Rest des Jahres. Die Ruhe ist im Vulkan Coto- paxi eingekehrt und die Menschen dürfen wieder nach Hause. Für mich fängt diesen Winter eine besondere Zeit an: die Heimreise. Alles was ich jetzt unternehme, ist mit dem bitteren Geschmack des Abschieds geprägt. Freunde und einige Organisationen haben versucht, mich zum Bleiben zu überreden. Mein Entschluss steht fest: ich werde im Juli nach Deutschland reisen. Und dieser Ent- schluss ist mit einem süßen Geschmack umhüllt, der mich erblühen lässt: ich komme nach Hause, nach Euro- pa. Ich bin sehr glücklich über den Verlauf der Projekte. Die Kolleginnen und Kollegen, die die Projekte weiter betreu- en werden, sind mit dem Herzen dabei. Sie sind im vollen Einsatz und erledigen ihre Arbeit mit viel Freude. Die Pro- jekte bleiben in guten Händen. Das Abgeben und Loslas- sen wird dadurch etwas leichter. Meister Eckhart sagte: Die Frucht von Loslassen ist die Geburt von etwas Neu- em. Etwas Neuem für alle Beteiligten wird geboren, die Schwangerschaft ist im Gange, nur noch wenige Monate fehlen …. Lesen Sie hier über Alltägliches und doch Neues im Leben von Jugendlichen (mit und ohne Behinderung) in Quito Ecuador. Viel Spass beim Lesen und vielen Dank für die lie- bevolle Unterstützung! Ihre Manuela Ruiz Quintero Für den Schutz der Privatsphäre habe ich alle Namen geändert, oder nicht erwähnt. Für die veröffentlichten Bilder und Berichte habe ich die Erlaubnis und Unterschrift der Erzieher und Institutionen. Hier führen die Kinder einer Partnerschule einen Kiwa Tanz „entrelazados“ vor. Die andersbegabten Jugendlichen im Hintergrund, passen genau auf, diesen Tanz haben sie für ihr Sommerfest ausgesucht. Sie werden ihre Eltern damit überraschen.

Von Manuela Ruiz Quintero / Förderung anders …assets.comundo.org.ranger.iway.ch/downloads/7__rundbrief_manuela... · gige Spende für den Bau kam von EPPetroecuador, einer Ölgesellschaft.!

Embed Size (px)

Citation preview

Rundbrief Nr. 7 Februar 2016Von Manuela Ruiz Quintero / Förderung anders begabter Jugendlicher in Quito / Ecuador. Ein Personaleinsatz von COMUNDO / Bethlehem Mission Immensee, mit der Partnerorganisation Fundación Tierra Nueva

Kontaktadresse Manuela Ruiz Quintero, Calle Ajavi y Pacifico S16-157, Quito Sur, Ecuador Tel: 00593-02- 2844291 Wer diesen Rundbrief neu oder nicht mehr erhalten möchte, melde sich bitte bei: [email protected]. - Die Kosten für meinen Einsatz trägt COMUNDO / Bethlehem Mission Immensee. Angaben zu Spendenmöglichkeiten finden sich auf der letzten Seite.

!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!

Liebe Verwandte, Freunde, Bekannte, Gönner und Interessierte, Anfang des Jahres sprechen die Einheimischen vom Win-ter in Quito. Der Winter hier ist wie Frühling in Deutsch-land und die Tätigkeit und Gewohnheiten sind nicht an-ders als im Rest des Jahres. Die Ruhe ist im Vulkan Coto-paxi eingekehrt und die Menschen dürfen wieder nach Hause. Für mich fängt diesen Winter eine besondere Zeit an: die Heimreise. Alles was ich jetzt unternehme, ist mit dem bitteren Geschmack des Abschieds geprägt. Freunde und einige Organisationen haben versucht, mich zum Bleiben zu überreden. Mein Entschluss steht fest: ich werde im Juli nach Deutschland reisen. Und dieser Ent-schluss ist mit einem süßen Geschmack umhüllt, der mich erblühen lässt: ich komme nach Hause, nach Euro-pa. !Ich bin sehr glücklich über den Verlauf der Projekte. Die Kolleginnen und Kollegen, die die Projekte weiter betreu-

en werden, sind mit dem Herzen dabei. Sie sind im vollen Einsatz und erledigen ihre Arbeit mit viel Freude. Die Pro-jekte bleiben in guten Händen. Das Abgeben und Loslas-sen wird dadurch etwas leichter. Meister Eckhart sagte: Die Frucht von Loslassen ist die Geburt von etwas Neu-em. Etwas Neuem für alle Beteiligten wird geboren, die Schwangerschaft ist im Gange, nur noch wenige Monate fehlen …. Lesen Sie hier über Alltägliches und doch Neues im Leben von Jugendlichen (mit und ohne Behinderung) in Quito Ecuador. !Viel Spass beim Lesen und vielen Dank für die lie-bevolle Unterstützung! !

Ihre Manuela Ruiz Quintero !Für den Schutz der Privatsphäre habe ich alle Namen geändert, oder nicht

erwähnt. Für die veröffentlichten Bilder und Berichte habe ich die Erlaubnis

und Unterschrift der Erzieher und Institutionen. !!!!!!!!

Hier führen die Kinder einer Partnerschule einen Kiwa Tanz „entrelazados“ vor. Die andersbegabten Jugendlichen im Hintergrund, passen genau auf, diesen Tanz haben sie für ihr Sommerfest ausgesucht. Sie werden ihre Eltern damit überraschen.

RUNDBRIEF NR. 7 Februar 2016 Projekt: anders begabte Jugendliche in Quito- Ecuador

!!!!!!NEUES ENTSTEHT: neue Möglichkeiten neben dem Krankenhaus Am Anfang gab es auf diesem Platz nichts, nur eine Idee und ein Durcheinander von Bäumen und Unkraut, das „Wald“ genannt wurde. Dann kamen eine Idee und Men-schen, die helfen wollten, diese Idee zu verwirklichen. So entstand das „Integrale Zentrum für Jugendliche (mit und ohne Behinderung).

Der Bau des “Centro de atención Integral para ado-lescentes y jóvenes” (integrales Behandlungszentrum für Jugendliche) begann im April 2013 mit einer Kichwa-Ze-remonie, wie man auf den Bild betrachten kann. Der Bau endete im Oktober 2014, die Einweihung fand im De-zember 2014 statt. Auf dem Bild unten kann man das Zentrum von innen betrachten. Es gibt Behandlungsräu-me, Büroräume und Versammlungsräume. Die grosszü-gige Spende für den Bau kam von EPPetroecuador, einer Ölgesellschaft.

!Die Ziele des Zentrum wurden so festgelegt: Die Verletz-lichkeit der Jugendlichen vermindern, einen Begegnungs-raum gründen, Aufklärung und Prävention bezüglich frühzeitiger Schwangerschaft bieten, Begleitung anbieten während der Schwangerschaft, Geburt und der ersten Monate, persönliche emotionale und spirituelle Begleitung schaffen, Kommunikation via Radio erzeugen und Vernet-zung der Jugend im Süden von Quito. !Wie schon Christian Morgenstern sagte:“ Wir brauchen nicht so fortzuleben, wie wir gestern gelebt haben. Macht

!!euch nur von dieser Anschauung los, und tausend Mög-lichkeiten laden uns zu neuem Leben ein“.

!Nun bieten wir Workshops für Eltern und Jugendliche - mit und ohne Behinderung - mit Suchtgefährdung und / oder Suchtverhalten, Trauerseminare, Kreativseminare, Workshops um Emotionen ausdrücken lernen, Seminare für Lehrpersonen usw. an. . Das Bild entstand bei einem Workshop, an dem die Jugendlichen freiwillig teilnehmen durften und 150 kamen. Das Zentrum ist im Süden von Quito einzigartig und erfährt eine gute Aufnahme durch der Bevölkerung. Was das Zentrum noch attraktiver ge-staltet, ist der schöne „Wald“. Die Bäume wurden erhal-ten und eine Mischung aus Garten und Wald entstand. !Auf dem Bild unten sieht man das Team beider Zentren im Wald während eine Besprechung im „Wald“ Ein tolles Team, mit viel Kreativität und Lust, Dinge an-ders zu machen. Träumen ist hier, in diesem Zentrum erlaubt.

!!!!www.comundo.org !2

RUNDBRIEF NR. 7 Februar 2016 Projekt: anders begabte Jugendliche in Quito- Ecuador

!!!!!!Wir können den Wind nicht ändern, aber wir kön-nen die Segel richtig setzen !

Die Vorgesetzte des Bereiches „Sozialer Schutz“ (Pro-tección Social) von Fundación Tierra Nueva bat mich, das Zentrum für anders begabte Jugendliche an die vorgesehene Koordinatorin (Vicky Rosas) abzugeben, damit sie lernt allein zu arbeiten. In der Zwischenzeit sollte ich im neuen Zentrum helfen, die Workshops vor-anzutreiben. !Vicky ist Krankenschwester und arbeitet nun mehr als 18 Jahre für Fundación Tierra Nueva. Ihre Tätigkeit um-fasst die Administration des Zentrum für anders begab-te Jugendliche, Elternarbeit, sowie den Kontakt mit den Firmen, damit die Eingliederung der anders begabten Jugendlichen in der Arbeitswelt gewährleistet ist. Vicky ist bekannt für ihr großes Herz und die Eltern der an-ders begabte Jugendliche lieben sie.

!Bei der Übergabe stellte ich fest, dass wir für unsere Tanzgruppe niemanden hatten. Wir hatten schon letztes Jahr erfolglos versucht, jemanden zu finden, die die Jugendliche bei diesem so gut angenommenen Angebot anleitet. !Natürlich könnte ich für ein paar Stunden dem Jugend-liche Tanzunterricht erteilen, aber was sollte aus diesem Unterricht werden, wenn ich nicht mehr da bin? Wir starteten die Suche durch alle möglichen Medien.Ein paar Jugendliche, die sich zum Studium was dazu ver-dienen wollten, kamen aber sie blieben nicht lange. Von Seiten der Kolleginnen fühlte sich auch niemand in der Lage, diesen Unterricht zu geben. Sie hatten weder

!Zeit noch die Begabung dazu. Sollte die ganze Idee aufgegeben werden? Ich setzte den Unterricht fort und gab nicht auf. !Als die Jugendliche und ich mal beim Tanzunterricht waren, kam kurz Carlos, unser Schreiner rein um mir ein Spiel zu zeigen. Wir unterhielten uns. Da ich etwas ausprobieren wollte, bat ich Carlos bei den Jugendli-chen zu bleiben. Als ich kurze Zeit später zurückkam, erlebte ich die grösste Überraschung überhaupt: Carlos tanzte gekonnt mit den Jugendlichen und alle hatten grossen Spass dabei.

!Das „Problem“ war gelöst, ich hatte einen Tanzlehrer!

So hat nun das Zentrum anders begabter Jugendlicher einen Tanzlehrer, der Schreiner und ein Naturtalent ist. Die Jugendlichen lieben ihren „neuen“ Tanzlehrer und sie finden es die normalste Sache der Welt, dass er auch der Schreiner ist. !

!!!!www.comundo.org !3

RUNDBRIEF NR. 7 Februar 2016 Projekt: anders begabte Jugendliche in Quito- Ecuador

!!!!!!!!KARNEVAL IN QUITO Karneval ist ein vorchristliches Fest, dass auch in Ecuador gefeiert wird. Karneval wird zwar wie in Deutschland mit lauter Musik, viel Alkohol und Umzügen gefeiert, dennoch gibt es einige Unterschiede. Hier haben sich die Traditio-nen mit einem anderen Fest vermischt, dass die indigene Bevölkerung der Anden feierte um die bösen Geister aus den Maisfeldern zu vertreiben. Maismehl und Wasser spielten bei diesem Fest eine große Rolle und diese Tradi-tion hat sich bis heute erhalten. Hier verkleiden sich nur die Teilnehmer der Umzüge (Trachtenkleider), alle ande-ren Besucher sind mit möglichst alten und wasserdichten Kleidern ausgestattet, da Karneval hier aus einer einzigen Wasser-Schaum-Mehlschlacht besteht. Völlig abgefahren. Wer Karneval in Quito verbringt, sollte vorbereitet sein, auf der Straße mit Wasser und Mehl beworfen zu werden, auch ein bunter Sprühschaum ist sehr beliebt hier.

!Die anders begabten Jugendlichen durften auch feiern und ich war froh hinter der Kamera zu sein, so blieb ich verschont. !!!!!!!!!!!

!!!6. DEZEMBER: QUE VIVA QUITO! Der 6. Dezember ist das große Fest von Quito! Jedes Jahr schmückt sich die Stadt mit Fahnen und auch mit Rosen. Die Gründung Quitos durch die Spanier wird jedes Jahr während der Fiestas de Quito mit verschiedenen kulturellen Events gefeiert. !Am 6.12.1534 wurde Quito auf den Ruinen der alten Inka-Stadt, welche Regierungssitz von Atahualpa war, gegründet. Noch heute feiern die Einwohner von Quito an diesem Tag die Gründung der Hauptstadt, auch wenn viele Einwohner nicht einverstanden sind mit dem Da-tum, da sie von den Spaniern gegründet wurde und die Eroberung viel Blut gekostet hatte.

Es ist auch Tradition sich als Spanierin zu verkleiden und in solchen Kostümen durch die Stadt zu laufen. Dieses Jahr durfte ich mich als „Spanierin“ verkleiden. Wie das Bild oben zeigt.

Das Fest wird mit Tanz und Essen gefeiert, was wir in Zentrum anders begabte Jugendliche auch taten, wie das Bild zeigt !! !

!!www.comundo.org !4

Ihre Spende zählt! COMUNDO / Bethlehem Mission Immensee deckt die Kosten meines Einsatzes (Lebensunterhalt, Sozialversicherung, Projektkosten). Deshalb sind wir auf Ihre geschätzte Spende angewiesen – herzlichen Dank! Ihre Spende kommt dem von Ihnen bestimmten Projekt zugute. Sollte ein Projekt mehr Spenden erhalten als benötigt, wird der Überschuss einem anderen Projekt im gleichen Land/Kontinent zugewiesen. PC-Konto 60-394-4 Vermerk: Manuela Ruiz, Ecuador. Spenden aus Deutschland: Postbank Stuttgart, BLZ 600 100 70 IBAN DE14 6001 0070 0011 5877 00 Spenden aus der Schweiz: Postfinance, PC 60-394-4, IBAN CH53 0900 0000 6000 0394 4

COMUNDO / Bethlehem Mission Immensee im RomeroHaus Kreuzbuchstrasse 44 CH-6006 Luzern Spendentelefon: +41 (0)58 854 12 13 Fax: +41 (0)58 854 11 02 www.comundo.org

RUNDBRIEF NR. 7 Februar 2016 Projekt: anders begabte Jugendliche in Quito- Ecuador

!!!!!!!!!!!!!!! !!!!!!!!! !

!

www.comundo.org !5

COMUNDO ist die grösste Schweizer Organisation der Personellen Entwicklungszusammenarbeit (PEZA). Sie ist 2013 entstanden aus dem Zusammenschluss der Bethle-hem Mission Immensee, E-CHANGER und Inter-Agire. COMUNDO betreibt je eine Geschäftsstelle in Luzern, Freiburg und Bellinzona sowie ein Büro in Deutschland (Rottweil). Zurzeit sind über 100 Fachpersonen in 11 Ländern für COMUNDO im Einsatz. !COMUNDO setzt sich weltweit für soziale Gerechtigkeit ein und verfolgt dieses Ziel mit folgenden Grundsätzen: !

• COMUNDO konzentriert sich in den Einsatzländern auf den Erfahrungs- und Wissensaustausch. Fachpersonen und lokale Partnerorganisationen begegnen sich auf Augenhöhe und arbeiten vor Ort zusammen.

• Diese Zusammenarbeit stärkt nicht nur die Partneror-ganisationen vor Ort, sondern verbessert Lebensbedin-gungen für die am Prozess beteiligten Bevölkerungs-gruppen.

• In der Schweiz schafft COMUNDO das Bewusstsein für globale Zusammenhänge und sensibilisiert die Zivilge-sellschaft und politische Entscheidungsträger für ein verantwortungsbewusstes Handeln. !

COMUNDO arbeitet mit einem ganzheitlichen Ansatz und fördert die Vernetzung ihrer Arbeit mit verschiedenen Partnern. Die lokalen Partnerorganisationen repräsentieren die Zivilgesell-schaft, soziale Bewegungen und kirchliche Organisationen. COMUNDO fokussiert in ihrer Arbeit auf die Kernthemen: Existenzsicherung / Demokratie und Frieden / Umwelt / Diversi-ty / Kulturen und Religionen. Im Einsatz stehen derzeit über 100 Fachpersonen in 11 Ländern Lateinamerikas, Afrikas und Asiens: Bolivien, Brasilien, Burkina Faso, Ecuador, Kenia, Kolumbien, Nicaragua, Peru, Philippinen, Sambia, Simbabwe. !Die folgenden Marken gehören zu COMUNDO

RomeroHaus - das Bildungszentrum von COMUNDO.

WENDEKREIS – die Zeitschrift von COMUNDO in der deutschen Schweiz

CARTABIANCA – die Zeitschrift von COMUNDO in der italienischen Schweiz

COMUNDO – die Zeitschrift von COMUNDO in der französischen Schweiz

HOPLAA – das 3-monatige Praktikum für Menschen zwischen 20 und 30

HORIZONTE – das Magazin für Spendeninteressierte

Netzwerkgruppe – das persönliche Netzwerk der COMUNDO-Fachpersonen !