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Methodenbeschreibung Elevator Pitch
Ziel
Prinzip
Kurze, eindrucksvolle und prägnante Präsentation eines (Verände-rungs-)Prozesses bzw. einer neuen Idee. Zuhörer soll so neugierig werden, dass er weitere Informationen erhalten möchte.
„Verkaufsgespräch im Aufzug“:
Vergleichbar mit einer gemeinsamen Fahrstuhlfahrt, wobei die Ge-legenheit genutzt wird in kürzester Zeit eine Idee/einen Vorschlag zu präsentieren/ „zu verkaufen“.
Anwendung der „AIDA-Formel“:
A - Attention (1. Schritt)
I - Interest (2. Schritt)
D - Desire (3. Schritt)
A - Action (4. Schritt)
Vorgehensweise
Der Elevator Pitch kann in zwei verschiedenen Längen zum Einsatz kommen:
Der 30 Sekunden Pitch ist geeignet für den Einsatz in kurzen Gesprächen, bspw.
am Telefon oder bei persönlichen Begegnungen.
Der 3 Minuten Pitch kann in Form einer kurzen Präsentation eingesetzt werden.
Erstellung des Elevator Pitches:
1. Schritt: Erregen Sie die Aufmerksamkeit des Stakeholders, indem Sie sich auf klare
Nutzenaussagen konzentrieren (Attention).
Versetzen Sie sich dazu zuerst in die Lage der Zielperson (interne oder externe
Stakeholder) und betrachten Sie ihren Nutzen!
REGEL: Wichtig ist WAS wird bewirkt und nicht WIE läuft es ab!
Leitfragen:
o Welche Vorteile entstehen der Zielperson?
o Warum ausgerechnet diese Idee?
o Unter welchen Bedingungen „kauft“ die Person/ Stakeholdergruppe die
Idee?
Verdichten Sie die gefundenen Aussagen und bringen Sie den Nutzen hervor.
Detailinformationen nur wenn noch Zeit bleibt.
Positive Unterscheidungsmerkmale aufzeigen: Wie unterscheidet sich dieser Pro-
zess von anderen?
Offene Fragen vermeiden.
Methodenbeschreibung Elevator Pitch
2. Schritt: Wecken Sie Interesse (Interest), indem Sie durch Ihr Auftreten, Ihren sprachli-
chen Ausdruck und Ihre Wirkung Begeisterung hervorrufen. Verwenden Sie dazu bildhaf-
te Vergleiche mit verständlichem Inhalt und achten Sie auf Ihre Körperhaltung.
Im Vortrag nicht nur sachliche Zahlen und Daten auflisten.
Außergewöhnliche Darstellung durch Bilder, Vergleiche oder Beispiele erreichen.
Authentisch und souverän in Inhalt und Körpersprache.
Überzeugung durch Wirkung des Sprechers
Blickkontakt mit Gesprächspartner.
Nicht zu schnell sprechen, auf Betonung, Stimmlage und Körpersprache achten
(Begeisterung).
3. Schritt: Auf die Wünsche/das Verlangen des Stakeholders eingehen (Desire), indem
Sie dem Stakeholder die Vorfreude auf die Erfüllung seiner Wünsche wecken. Dabei zei-
gen Sie Lösungen auf und bringen die vier Grundbedürfnisse „Pride, Profit, Pleasure und
Peace“ ins Spiel.
Konzentration auf die emotionale Ebene, da diese die größte Rolle spielt.
o Profit: Inwiefern nutzt die Veränderung dem Stakeholder? Welcher „Profit“
entsteht?
o Peace: Wie gibt dieser Prozess/ die Idee dem Zuhörer Sicherheit? Kann er
diesem Prozess/ dieser Idee vertrauen? Inwiefern wird Altbewährtes/ Be-
kanntes beibehalten?
o Pleasure: Wodurch entsteht dem Stakeholder Spaß und Freude am Pro-
zess? Was motiviert ihn mitzumachen?
o Pride: Wie gewinnt der Stakeholder Stolz und Anerkennung?
4. Schritt: Bringen Sie durch die Schritte 3 und 4 den angesprochenen Stakeholder dazu
zu handeln (Action), z.B. indem Sie ein weiteres Treffen vorschlagen, auf weitere Infor-
mationsmöglichkeiten verweisen oder zu einem Workshop einladen.
Erproben Sie vorher ihre Botschaft, um die Wirkung zu testen und sich Feedback zu ho-
len.
Nutzen und Ergebnisse Nachteile und Risiken
Passende und treffende Antworten parat haben
Die anfangs hohe Konzentrationsfä-higkeit der Zuhörer wird ausgenutzt
Eindruck hinterlassen/ besonders auf-fallen
Konzentration auf das Wesentliche
Neugierde wecken
Das Verlangen wecken „dabei“ sein zu wollen
Überzeugung der Stakeholder
Aufwendige und zeitintensive Vorbe-reitung
Präsentator verfügt nicht über ent-sprechende Kompetenzen
Gefahr von trockenen Monologen Wirksamkeit der Methode kann bei
heterogenen Gruppen verloren gehen, da es häufig schwierig ist Aussagen zu finden, die alle ansprechen
Methodenbeschreibung Elevator Pitch
Vorbereitungen und Rahmenbedin-gungen
Schwierigkeitsgrad und Anforde-rungen an die Beteiligten
Vorüberlegungen über entsprechende
Alleinstellungsmerkmale bzw. Nut-
zenargumente des Prozesses/ der
Idee
Stakeholdergruppe oder –person ein-deutig festlegen
o Wer ist betroffen? Intern, ex-tern?
Informationen über Stakeholder sam-meln Welche Anforderungen haben die-
se? Was treibt sie an? / Was hemmt
sie?
Einen oder mehrere fertige Elevator Pitches vorbereiten
o Inhalte an verschiedene Sta-keholder-Gruppen anpassen
Einfach in der Durchführung
Der Ersteller muss allerdings die Sta-
keholder hinsichtlich ihrer Anforderun-
gen richtig einschätzen können
Hilfsmittel (Werkzeuge) Beteiligte
Meist keine Werkzeuge freie Rede
Evtl. Power-Point-Präsentation bei 3 Minuten Pitch
Interne (und evtl. externe) Stakehol-der
Einsatzzeitraum im Veränderungsprozess:
Phase 1: Orientierung Die Unzufriedenheit über den Ist-Zustand aufzeigen.
Phase 2: Fokussierung In dieser Phase kann mit Hilfe eines Elevator Pitches die Vision für eine Veränderung bzw. ein attraktives Zukunftsbild kommuniziert werden. Zudem kann zur Beteiligung motiviert werden und als Vorbereitung für die Phase der Realisierung zum Handeln aufgerufen werden.
Phase 3: Realisierung Während der Implementierung können erste Erfolge an die Beteiligten übermittelt werden, um diese weiterhin motiviert zu halten oder Widerstand zu überwinden.
Phase 4: Stabilisierung Um die Veränderung dauerhaft in der Organisation zu verankern können erzielte Er-folge mitgeteilt, kann Vergangenes reflektiert und zur kontinuierlichen Verbesserung aufgerufen werden.
Methodenbeschreibung Elevator Pitch
Literatur
Skambraks, J.: 30 Minuten für den überzeugenden Elevator Pitch. Gabal, Offenbach, 2004
Meyer, M.; Schlotthauer, T.: Elevator Pitching: Erfolgreich akquirieren in 30 Sekun-den. Gabler, Wiesbaden, 2009