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180 Mi I ler : Mineral 1111 al y s en. t nach s. Man erkennt, dass man in diesen Flaschen nebenbei Schwefelammonium erbilt. H6rt die Gasentwickelung endlich aut', so ist die S u r e ver- brauclit, nicht aber das Scbwefeleisen, den0 dieses reicht fiir die doppelte Siuremenge hin. Man lisst daher die Eisenvi- triollhmg ab. Es geschieht dies auf folgende Weise. Man schliesst alle HZhne u (n bleibt offen), stellt eiiie Schale oder dergl. unter 1, bffnet den Verscliluss daselbst iind dreht nun einen Aahn u auf. Sobald durch diesen Luft eiodringen kann, erfolgt rasches Ausfliessen. Wenn dies beendigt , spritzt man die Bleirander sorgfiltig mit Wasser ab, verschliesst 1 wieder, reinigt die Schraube und fiillt nun wieder durch m die obige Menge Wasser und Sriure ein. - 1st nach zweimaliger Siure- fiillung das Schwefeleisen verbraucht, so filllt man aucb solches wiedcr nach. - Die Sriure concentrirter zu nehmen, kann ich nicht rathen, damit kein Eisenvitriol irn Apparate auskrystallisirt. - Die Mes- singhibne leiden durch den Schwefelwasserstoff gar nicht. Mein Apparat ist vom Herrn Mechanikus S tu m pf in Wies- baden verfertigt und enlspricht ~ow~lil in Hinsicht auf vortretF liche Ausfiihrung, wie auf missigen Preis allen billigen Anfordc- rungen, so dass ich denselben zur Anfertigung solcher Apparatc, aurs Beste empfehlen kann. XXXI 11. Mineralanalysen. Von H. MiUZer. (In einer Arbeit iiber die geognostisch-mineralogischen Ver- hbltnisse der Gegend von Tirschenreulh in der Oberpfalz von Fi u go M~I I I e r , Stud. pbil. in Gatlingen (Correspondenz -Blatt des zoologisch - mineralogischen Vereins zu Regensburg. 1852. No. 3), hat der Yerf. 11. A. die Analysen mehrer in der unter- suchlen Gegend vorkommenden Mineralien mitgetheilt , welche wir im Auszuge hier folgen lassen.)

Mineralanalysen

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Page 1: Mineralanalysen

180 Mi I l e r : M i n e r a l 1111 al y s en.

t nach s. Man erkennt, dass man in diesen Flaschen nebenbei Schwefelammonium erbilt.

H6rt die Gasentwickelung endlich aut', so ist die S u r e ver- brauclit, nicht aber das Scbwefeleisen, den0 dieses reicht fiir die doppelte Siuremenge hin. Man lisst daher die Eisenvi- t r i o l l h m g ab. Es geschieht dies auf folgende Weise. Man schliesst alle HZhne u (n bleibt offen), stellt eiiie Schale oder dergl. unter 1, bffnet den Verscliluss daselbst iind dreht nun einen Aahn u auf. Sobald durch diesen Luft eiodringen kann, erfolgt rasches Ausfliessen. Wenn dies beendigt , spritzt man die Bleirander sorgfiltig mit Wasser ab, verschliesst 1 wieder, reinigt die Schraube und fiillt nun wieder durch m die obige Menge Wasser und Sriure ein. - 1st nach zweimaliger Siure- fiillung das Schwefeleisen verbraucht, so filllt man aucb solches wiedcr nach. -

Die Sriure concentrirter zu nehmen, kann ich nicht rathen, damit kein Eisenvitriol irn Apparate auskrystallisirt. - Die Mes- singhibne leiden durch den Schwefelwasserstoff gar nicht.

Mein Apparat ist vom Herrn Mechanikus S tu m p f in Wies- baden verfertigt und enlspricht ~ o w ~ l i l in Hinsicht auf vortretF liche Ausfiihrung, wie auf missigen Preis allen billigen Anfordc- rungen, so dass ich denselben zur Anfertigung solcher Apparatc, a u r s Beste empfehlen kann.

XXXI 11. Mineralanalysen.

Von H. MiUZer.

(In einer Arbeit iiber die geognostisch-mineralogischen Ver- hbltnisse der Gegend von Tirschenreulh in der Oberpfalz von Fi u g o M ~ I I I e r , Stud. pbil. in Gatlingen (Correspondenz -Blatt des zoologisch - mineralogischen Vereins zu Regensburg. 1852. No. 3), hat der Yerf. 11. A. die Analysen mehrer in der unter- suchlen Gegend vorkommenden Mineralien mitgetheilt , welche wir im Auszuge hier folgen lassen.)

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M i l l e r Minerrlaaalgsea. I81

Der BeryN von Slgmiihle bei Tirschenreuth ist gawljhnlich schwach grin gefdrbt, die stinylichen Massen meist etwas in’s Gelhe ziehend. Die HIrte der stinglichen Massen erscbeint et- was geringer als die der einzelnen Krystalle, was jedoch seinen Grund in der gest6rten Krystallisalion haben mag.

Die Analyseu des Berylls von Tirschenreuth gaben folgende Restiltate :

Kieselerde 66,7 67,O Thonerde 20,O 1@,8 Bergllerde 13,O 13,2 Eisenoxyd 1.0 0,8

100,7 100,s --

Es war zu vermulhen, dass die abweichende Art des Vor- kommens des analysirlen Berylls in einiger Bezieliung zu seiner Zusammensetzung stehen , allein die deswegeo unteriiommenen Analysen bestitigten dieses, wie ersichtlich, nicbt, da die pro- centische Zusammensetznng keinen wesentlichen Unterscbied mit der von Bergllen anderer Fundorte zeigt.

Der zersebk Beryll aus dem Pegmatit von der S5gmiihle wurde ebenfalls einer quantitativen Analyse unterworfen und zwar aus dem Grunde, um Gewissheit dariiber zu erlangen, worin die chemische Verinderung desselhen besteht.

Der Beryll ist , wie erwIhnt , auch zerreiblich und leichter geworden, und hat ausser der heibehaltenen Form alle Aehnlich- keit mit Beryll verloren. Vor dem Lljthrohr oder im Platintiegel gegl~ibt, wird seine gelblichgriine Farbe in r3thliche Gbergefiihrt und nacli lingerem Gltiben wird e r urn etwas h.irter und ver- liert bis zum Weissgliihen erhitzt 2,5 p. C. an Gewicht. Der uogegliihte zersetzta Beryll ist in Salzslure uolbslich, niir wenig Eisenoxyd geht in LBsung; dagegen mit Schwefelsiure bis zum Verdampfeii derselben erhitzt , wird ein Theil gelljsl, wihrend ein anderer unlbslich bleibt. Es spaltet sicb demnach die Ana- ]yse in zwei Thaile, niimlich in die Analyse des in Schwefelsaure lljslichen, uod in die des darin unlljslichen Theils.

Zwei ausgefiihrte Analysen gaben im Mittel folgendes Re- sultat:

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182 M R I I e t : M In e r a1 a n a l g s 6n.

Zeraetzter Beryll eon Tirachenreuth. Kieselerde 41,Q p. C. Thonerde 10,s p. C. in Schwefelsiure anloslicher Theil. Beryllerde 5,7 p. C. Thonerde 13,9 p. C. Bergllerde 4 3 p. C. in Schwcfelsiiure IOslicher Theil, Eisenoxyd 2,6 p. C. Kieselerde 16,9 p. C. wdrden atis dem in Schwefelslure anlOslichen Wasser 2,s p. C. Riickstande durch kohlensaura Kali awgezogen

und is1 die aus dem in Schwefelsiure IOsliclien Silicat durch Schwefelsiure ausgeschiedene und durch die hohe Temperatar in Sirare un- Ioslich gewordene Kieselerde.

Der Analyse') nach ist dieser zersetzte Beryl1 ein Gemenge von einem thohartigen, in Schwefelsiure litslichen und eineni andern in der Zerseteung weniger weit fortgeschrittenen, daher unl6slichen Theil. Es is1 nicht unwahrscheinlich, dass der in Scliwefelsiure unlitsliche Theil sogar noch vollstiindig erhaltenen unzersetzten Beryll enthdt und es lassen sich hberhaupt keine Grenzen dieser Zersetzung aufstelleo , daher auch venchiedene Stacks dieees Minerals verschiedene Resultate in der Analyse geben werden. Zu den beiden Analysen wurde ein gleichmissig zersetzfes Stock vermendet, welches feingerieben und nicht ge- schlimmt wurde; da zu fiirchten war , dass der weniger zer- setzte Theil, als schwerer, sich leichter absetzte und so ein ungleichartiges Gethenge geliefert hitle.

Der Beryll von Scbwarzenbacli ist fast farblos ued unter- scbeidet sich ausserdern noch von dem des Tirschenreuther Pegmatits, dass e r our in g6sseren Krystallen oder Massen vor-

98,s p. L?

') Die beifolgenden Analgsen wurdeti von mir im akademischen Laboratorium zu Gottingcn nach den anten angemerbten Methoden aus- kefilhrt. Es wurden bei den Andysen dieser Berylle rerschledene Me- thodeh angewandt; nach der einen Metliode wurde die durch kohlcn- saures Natron-Kali aafgeschlossene Masse mit Salzskure euigedampft and so die Kieselerde bestimmt; der nach dem Kindampfen in ange- sltsertem Wasser losliohe Theil wurde wieder mit kohlensaurem Ammo- niak behandelt and so die Beryllerde Ton der Thonerde getrennt; nach der andern Methodc burdc das feingeriebtne and geschlltmmte Mineral in F l s s s h r e gelast, die LOsung mit Schwefelsiure eingedsmpft ond a u der whsrigeii Losung des Ritckstandes durch concentrirtes Aetrkali das Eisenoxyd abgeschieden , die alkalische LOsnng der Beryll- nnd Thon- erde wurde rerdinnt and llngere Zeit gekocht, wodnroh die Beryllerde gefiillt wurde, ass der iibrigen LOsung wurde darcb Salmiak die Thon- erde geTsllt und aus dem Verlust die Kieselerde berechset.

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M 811 e r : M I n e r nl anal y r en. 183

kommt, die weder zersprungen sind noch irgeod eioe andere Verdnderung zeigen. Die chemische Zusammensetzung ist :

Beryl1 von Schwarwnbach. Kieselerde 67,4 p. C. Thonerde 20,O p. C. Beryllerde 12,O p. C. Eisenoxyd 0,3 p. C.

99,7

Colrrmbil (Baierit. Rei id a n t ) . Dieses seltene Mineral, wel- ches bis jetzt in Deutschland nur am Rabenstein bei Zwiesel gefunden worde, findet sich nun auch im Pegrnalit von Tirsclieo- reuth in Association von BeiTlt, Uranglimmer und Schfirl. Das Vorkommen ist nocli ziemlicli spirlicli und init MOhe konnte so vie1 reines 3laterid erliallen werden, als zu den Analysen nijthig war. Bei einigen Exemplaren war die Krystallform selrr deut- licli ausgebildet, so dass dieses ursprhgl ich die Ursache war, dieses hlineral riw Colurubit zu halten \

Die Analyse wurde in folgender Weise ausgefiihrt: Das sehr fein zerriebenc Mineral w r d e mit sauerem schwefelsauren Kali geschmolzen, die gesclimolzene Masse i n Wassor aofgenomrnen und die abgescliiedene schwefelsaure Niob-Peloysiure voui Zinn- oxyd durch Behandeln mit Schwefelwasserstoflammoniak getrennt, die rOckslindige Sehwefeleisen und Schwefelmangan enlhaltende Niob - P c l o p s h r e wurde rnit verdcnnter Salzsgure ausgezogen und mit kohlensaurem Ammoniak geghht , aus den Ljsungen wurden Eisen und Mangan zusammen niedergeschlagen und ge- wogen, dann von Neuem aufgelht und das Mangan vom Eiseu, nach der Methode mittelst kohlensaurem Baryt, getrennt.

Columbit von Tirachenreuth. Niob-Pelopskurs 73,6 Eiwnoxydul 25,1 Manganoxydnl 5 3 Zinnoxyd 097

101,6 Niyrin (schwarzer R u t i 1) komnit vor im Gneissglimmer-

scbiefer zwisclieo Hohenthann und Thannhausen. Es findet sich dieses DIiiieral in einzolnen Kdrnern uod abgeschliflenen Krys-

.) Berr Prof. N a a m a n n hatte die Gite, einen sulchen Krystall einer Messing mittelst eines Mikroscop-goniometer LU anterwerfen und hstiitigte dadurch, noch ehe eine Annlyse unternornmen wnr, die Ver- mutbung, dams es Columbit aad alcbt Tantnlit rci.

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184 M i l l e r : M i n e r r l a n a l g s e n

tallen von schwarzer Farbe mit diamantglanzenden Bruchfllchen, uod giebt ein grauschwarzes Slrichpulver, welcbes beim Glilhen an der LuR rostgelb wird und dahei 1,2 p. C. a n Gew. zu- nimmt.

Das spec. Gewicht ist = 4,56. In Saurc ist das Mineral vollkommen unlUslich ; doch mnclien liiervon Flusssaure und ko- chende SchwefelsSure eine Ausnahnie , denn beide h e n das feine Pulver desselben nach lingerer Zeit auf. Nach dem Glil- hen ist das Pulver, wenn es rothgelb geworden ist, selbst in schmelzenden saiiren scbwefelsauren Rali fast unl6slich.

Vor dem LBthrohr ist der Nigrin unsclimelzbar und zeigt mit Borax Eisenreaction.

Die Analyse des Nigrins von Hohenlhann bei Tirschenreuth gab *) :

T i t a n s l u r e 86.2 Eisenoxgdul 14,2

100,4

*) Die Analgse dcs Nig r ins wurde wie folgt aosgefiihrt: Das rein- pu l r e r ige Mineral wnrde mit dcm lofaohen Gewieht sawen schwefel- Sanren Kall gerchmolzen, die Masse in Wasse r g e b s t , W e i n s i n r e hin- zngebrach t und das E i sen a l s Schwefeleisen durch Sebwefelnasers toff-- ammonium ausgefiillt. Die die T i t a n s i u r e enthal tende Ldsung wurde eingedampft nnd d e r Riickstand vcrkolil t und geg l ih t , wobei die Titan-. skure ru r i ckb l i eb *).

*) In einem Briete an micb bemerkt dtrr Herr Verf., d u s ihm selbst in Bstracbt der Schwierigkeit der Analysen yon Titanfossilien einige Bedenken '

gegen die Richtigkcit dcr mitgetheiltcn Aoalyscn beigegonqrh seien, dass aber rphter ausgefuhrte Anrlysen ilim dns gleichc nesulbl gegehen brben. Bei tort- g a s t r t e r Beschlttigiing mil dem Minerale nod den Tilanverbindungcn fiber- baopt wurden die Resiil lalo aucb niif anderem Wege bestitigt.

,,Vollkommen enkcbeidend ," so schreibt der Verf., ,,war der Versucb, cine bestimmte QurntitiV des fcinslen Pulvers zuerst an der Lull zu globen, bis keine Gewicbbzunalime mehr zu bemerken war, uod dieses daon im Was- sentoRstrom in der Weissgluhliiize hngere Zcil ZII gluhen. Es enlsprach hier- bsi die beim Glbhen an der l.ii11 statifindende Geniclikzunahme genau der SloeraloRmenge, welche 14,2 p. C. Fe aufnehmen, wenn sie in .&, abergehen. Die Reduction im Wusserstoff ergab ebeofalls eine Cewichtaab- nabme, r e l che dern 0 des c e uod der QuanliUt des 0 entsprach, die 86,2

Ti rerlieren, weon sie in Ti Ibergeben. Yerkwurdig is1 nun bierbei, d w das Mineral ~o~~kornrnon die Form des Rutils ha t und man bis jetrt in Abrede ~te l l t , dass das Eisen im Rutil els f e entbrltcn sri." E r d m a nn.

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S a l n t - E i r e : Neae K o b a l t v e r b i n d a n g is5 Obgleich Krystalle i m Ganzen nicbt selten sind, 80 findet

man doch nie Krystalle, die eine genaue Besfimmung der Form zulassen, da sie stets abgeschliffen und auf der Oberfllche rauh und brtichig sind. Die aulgefundenen Krystalle batten ganz den Habitus der Rufilkrystalle, auch fanden sich einige Zwillinge.

XXXIV. Ueber e ine neue Kobaltverbindung.

Von M. 1SaCnt-&re.

(Compr. rend. X X X V , 552.)

Die von dem Verf. schon friiher beschriebene Verbindung (s. d. Journ. LIV, 85) ist yon ihm weiter untersucbt wor- den. Er hat gefunden, dass sie sich ausser nach der schon an- gegebenen Methode noch darstellen lisst, wenn man aus einer Lhsung von salpetersaurem Koball diirch Kali basisches blaues Salz filll, diesen Niederschlag rnit cinem geringen Ueberschuss yon salyetrigsaurem Kali in Beriihrtrnfi Iwingt und tlann mittelst einer Pipelte e i n m dilnnen Strahl von Salpetersiure darnirf fal- len liisst. Es wird dabei Stickoxyd, Salpeter und ein gelber Niederschlag gebiltlet. Fr rner entstelit d w neue Kfirpcr, wenn man aus salpetersaurem Hohalt durrli menig iiberachtissiges Kali rosenrothes Kobaltoxydulhytlrat h i l l und in das Magma Stickoxydgas leitet. Der letztere Versiicli ist so deutlich und bestimmt, dass e r zu einem Vorlesangsversircbe ?assend ist.

Dieser neue glbnzend gelbe KUrlier bilclet unler dem Mi- kroskop vierseitige Prismen mit ausgebildeten Ppmidenfl2clien. Er ist sehr wenig l6sliclr in kaltent Wnsser, ganz unlBslich in Alkobol und Aetlier. Schwefelkohlenstoff 13st niir Spuren davon.

In heissem Wasser zersetzt e r sicli beim Absclrluss der Luft unter Entwickelung von Stickoxyd. An der Lull dagegen bilderi sich salpetersaure DBmpfe , wlilirend die FlGssigkeit alkalisch wird und sicli in’s Rosenrotbe Tarbt; sie enlhiilt dann gew6hn- liches salpetersaures Kobalt und salpetrigsaures Kali.