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beruhen, welches bei der Produktion von Sexualhor- monen beteiligt ist. Anwendung Spargelspitzen sind leicht verderblich und lassen sich nur kurz im Kühlschrank lagern (am besten in ein feuchtes Handtuch einschlagen). Als Qualitäts- merkmale gelten: ein saftiges Ende, ebenmäßiger Wuchs und ein geschlossener Kopf (beim weißen Spargel). Die dickeren Triebe sind besonders begehrt („Solospargel“). Das Gemüse wird zumeist gekocht oder im eigenen Saft gegart (keinen Aluminium- topf verwenden!). Er schmeckt auch roh im Salat. Die Triebe werden zunächst geschält (beim grünen Spargel nur das untere Drittel) und holzige Rand- stücke abgeschnitten. Aus den anfallenden Resten kann man Suppenfond herstellen. Für medizinische Zwecke wird der getrocknete Wurzelstock verwendet. Dieser ist als Tee, Abkochung, in Kapselform und als Kautablette im Handel erhältlich. Als Tagesdosis wer- den 1 bis 3 g Spargelpulver empfohlen. Tipp: Entwässern mit Spargel Um Wasseransammlungen im Gewebe abzubauen, empfiehlt es sich, im Spätfrühling täglich warme oder kalte Spargelmahlzeiten in den Speiseplan zu integrieren. Am Morgen vor dem Frühstück zusätz- lich 1 Glas Spargelwasser trinken. Dazu können Sie die vom Schälen übriggebliebenen Reste verwenden. Zu beachten Durch die harntreibende Wirkung von Spargel ist es wichtig, bei einer Kur viel Wasser zu trinken. Es ist normal, dass einige Zeit nach der Einnahme der Urin charakteristisch zu riechen beginnt. Nicht geeignet ist Spargel bei Herzschwäche, Nierenerkrankungen und Ödemen. Spargel hilft bei: Entgiftung Harnwegsinfekten vorbeugend gegen Nierensteine Diabetes Gallen- und Leberkrankheiten Gewichstsreduktion schwacher Libido W enn das Frühjahr kommt, ist Spargelzeit. Mit ei- ner üppigen Sauce Hollondaise genossen wirkt er Wunder, entgiftet, senkt das Gewicht und entschlackt. Wir sind gerüstet für den Sandstrand. Welch ein Irrtum. Denn so einfach ist es sicherlich nicht. Spargel kann zwar entwässern, enthält auch sehr wenige Kalorien und schmeckt gut, Wunder kann er aber nach den Weihnachts- keksen keine bewirken. Hier sieht man, welche Märchen uns oft aufgetischt werden. Wichtig ist es, dass wir das ganze Jahr über auf unsere Er- nährung achten. Es ist natürlich wichtig, nach dem Win- ter den Körper zu reinigen, vielleicht auch zu fasten, um wieder auf Touren zu kommen, eine Pflanze allein kann uns dabei aber leider nicht helfen. Wenn man Spargelpulver einnimmt, dann ist es das Ge- bot der Stunde, sich selber zu fragen, was man denn sonst noch täglich auf dem Teller hat. Sind es vielleicht zu viele Kohlenhydrate, die man zu sich nimmt, oder andere Ge- nussmittel? Spargel ist ein Segen, wie so viele Pflanzen. Man merkt natürlich den entwässernden Effekt und fühlt sich ein- fach wohler, wenn das eine oder andere Kilo verschwin- det. Bedenken sollte man jedoch, dass eine grundsätz- liche Umstellung der Ernährung oft Wunder bewirken kann, auch Bewegung ist angesagt; passt dies zusammen, dann wird man wirklich fit. Positives Denken rundet die ganze Sache ab, das ist aber die schwierigste Aufgabe. Vielfalt stärkt Wenn Du Kartoffeln oder Spargel isst, schmeckst Du den Sand der Felder und den Wurzelsegen, des Himmels Hitze und den kühlen Regen, kühles Wasser und den warmen Mist. Carl Zuckmayer Von Feinschmeckern wird er im Frühling sehnlichst erwartet. Spargel ist eine Delikatesse zu Sauce Hol- landaise, doch er kann noch mehr: Als Heilpflanze reinigt er das Blut, fördert die Ausscheidung von Gif- ten aus dem Organismus und unterstützt bei Diabe- tes. Der Gemeine Spargel oder Gemüsespargel gehört zur Familie der Spargelgewächse und ist eine mehr- jährige, bis zu 1,5 m hohe Staude. Die kalte Jahreszeit überdauert er durch sein unterirdisches Rhizom, aus dem im Frühjahr die begehrten fleischigen Spros- striebe austreiben. Werden diese nicht geerntet, wachsen sie zu grünen Zweigen mit feinen, nadelför- migen Blättern heran. Die Pflanze ist meist einge- schlechtlich. Bei den weiblichen Pflanzen entwickeln sich aus den unscheinbaren Blüten nach der Befruch- tung kleine, rote Beeren. Im modernen Anbau ver- wendet man heute jedoch überwiegend männliche Hybridsorten. Spargel wurde bereits vor über 5.000 Jahren von den Chinesen als Heilkraut und Gemüse kultiviert. Zu uns kam er über die Ägypter, Römer und Griechen. Wildformen wachsen in Mittel- und Südeuropa, in Nordafrika, Vorderasien und Sibirien. Man findet diese bevorzugt an trockenen Standorten, wie Wegrändern, auf Dünen und Dämmen. Die Spar- gelzucht ist aufwändig, eine Ernte ist erst im dritten Jahr möglich. Erntesaison ist bei uns von April bis Juni. Weißer Spargel wächst unterirdisch heran und bildet daher kein grünes Chlorophyll. Ein- bis zwei- mal pro Tag müssen die Bauern den Boden ihrer Fel- der nach den feinen charakteristischen Rissen der durchstoßenden Spargelköpfe absuchen. Dann wird der Spross freigelegt und geschnitten („gestochen“). Grünen Spargel erntet man, wenn die Triebe 20 bis 30 cm über der Erde stehen. Er ist zumeist vitamin- reicher als die weiße Variante. Inhaltsstoffe Spargelsprossen besitzen viele Vitamine (A, C, E, Folsäure), Eiweiß, Ballaststoffe, Mineralien und Spu- renelemente (Magnesium, Calcium, Kalium, Zink, Eisen). Die wichtigsten Wirkstoffe der Wurzel sind Flavonoide (Rutin u. a.), Terpene (Steroidsaponine), Glykoside und Aminosäuren (Asparaginsäure, Argi- nin, Tyrosin). Achtung Diabetiker: In der Wurzel ist mehr Zucker enthalten als in den Trieben. Körperliche Wirkung Die vitaminreichen Spargelspitzen beleben den Kör- per, regen die Verdauung an und helfen bei nervöser Unruhe und Konzentrationsschwäche. Die enthal- tene Folsäure ist besonders wertvoll in der Schwan- gerschaft und Stillzeit. Asparagin und der hohe Kali- umgehalt fördern die Harnausscheidung. Dies beugt Nierensteinen vor und hilft bei Infekten. Spargel erhöht auch den Gehalt von Glutathion, einem kör- pereigenen Antioxidans, und unterstützt damit die Leber beim Entgiften. Enthaltene Saponine wirken pilzwidrig, zum Beispiel gegen Candida im Darm. Die Flavonoide Rutin und Quercetin pflegen die Blutgefäße (Bluthochdruck, Krampfadern). Durch seinen geringen Kaloriengehalt und den niedrigen glykämischen Index eignet sich Spargel sehr gut für Diabetiker und zum Abnehmen (wenn nicht kombi- niert mit kalorienreichen Saucen). Traditionell wird ihm auch eine libidosteigernde Wirkung nachgesagt. Der Effekt soll auf dem hohen Gehalt von Vitamin E Spargel lat. Asparagus officinalis Mineralstoffe entwässernd

Mineralstoffe entwässernd Spargel Vielfalt stärkt Anwendung W · Nicht geeignet ist Spargel bei Herzschwäche, Nierenerkrankungen und Ödemen. ... dann wird man wirklich fit. Positives

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Page 1: Mineralstoffe entwässernd Spargel Vielfalt stärkt Anwendung W · Nicht geeignet ist Spargel bei Herzschwäche, Nierenerkrankungen und Ödemen. ... dann wird man wirklich fit. Positives

beruhen, welches bei der Produktion von Sexualhor-monen beteiligt ist.

Anwendung

Spargelspitzen sind leicht verderblich und lassen sich nur kurz im Kühlschrank lagern (am besten in ein feuchtes Handtuch einschlagen). Als Qualitäts-merkmale gelten: ein saftiges Ende, ebenmäßiger Wuchs und ein geschlossener Kopf (beim weißen Spargel). Die dickeren Triebe sind besonders begehrt („Solospargel“). Das Gemüse wird zumeist gekocht oder im eigenen Saft gegart (keinen Aluminium-topf verwenden!). Er schmeckt auch roh im Salat. Die Triebe werden zunächst geschält (beim grünen Spargel nur das untere Drittel) und holzige Rand-stücke abgeschnitten. Aus den anfallenden Resten kann man Suppenfond herstellen. Für medizinische Zwecke wird der getrocknete Wurzelstock verwendet. Dieser ist als Tee, Abkochung, in Kapselform und als Kautablette im Handel erhältlich. Als Tagesdosis wer-den 1 bis 3 g Spargelpulver empfohlen.

Tipp: Entwässern mit Spargel

Um Wasseransammlungen im Gewebe abzubauen, empfiehlt es sich, im Spätfrühling täglich warme oder kalte Spargelmahlzeiten in den Speiseplan zu integrieren. Am Morgen vor dem Frühstück zusätz-lich 1 Glas Spargelwasser trinken. Dazu können Sie die vom Schälen übriggebliebenen Reste verwenden.

Zu beachten

Durch die harntreibende Wirkung von Spargel ist es wichtig, bei einer Kur viel Wasser zu trinken. Es ist normal, dass einige Zeit nach der Einnahme der Urin charakteristisch zu riechen beginnt. Nicht geeignet ist Spargel bei Herzschwäche, Nierenerkrankungen und Ödemen.

Spargel hilft bei: Entgiftung Harnwegsinfekten vorbeugend gegen Nierensteine Diabetes Gallen- und Leberkrankheiten Gewichstsreduktion schwacher Libido

Wenn das Frühjahr kommt, ist Spargelzeit. Mit ei-ner üppigen Sauce Hollondaise genossen wirkt er

Wunder, entgiftet, senkt das Gewicht und entschlackt. Wir sind gerüstet für den Sandstrand. Welch ein Irrtum.

Denn so einfach ist es sicherlich nicht. Spargel kann zwar entwässern, enthält auch sehr wenige Kalorien und schmeckt gut, Wunder kann er aber nach den Weihnachts-keksen keine bewirken. Hier sieht man, welche Märchen uns oft aufgetischt werden.

Wichtig ist es, dass wir das ganze Jahr über auf unsere Er-nährung achten. Es ist natürlich wichtig, nach dem Win-ter den Körper zu reinigen, vielleicht auch zu fasten, um wieder auf Touren zu kommen, eine Pflanze allein kann uns dabei aber leider nicht helfen.

Wenn man Spargelpulver einnimmt, dann ist es das Ge-bot der Stunde, sich selber zu fragen, was man denn sonst noch täglich auf dem Teller hat. Sind es vielleicht zu viele Kohlenhydrate, die man zu sich nimmt, oder andere Ge-nussmittel?

Spargel ist ein Segen, wie so viele Pflanzen. Man merkt natürlich den entwässernden Effekt und fühlt sich ein-fach wohler, wenn das eine oder andere Kilo verschwin-det. Bedenken sollte man jedoch, dass eine grundsätz-liche Umstellung der Ernährung oft Wunder bewirken kann, auch Bewegung ist angesagt; passt dies zusammen, dann wird man wirklich fit. Positives Denken rundet die ganze Sache ab, das ist aber die schwierigste Aufgabe.

Vielfalt stärkt

Wenn Du Kartoffeln oder Spargel isst, schmeckst Du den Sand der Felder und den Wurzelsegen, des Himmels Hitze und den kühlen Regen, kühles Wasser und den warmen Mist. Carl Zuckmayer

Von Feinschmeckern wird er im Frühling sehnlichst erwartet. Spargel ist eine Delikatesse zu Sauce Hol-landaise, doch er kann noch mehr: Als Heilpflanze reinigt er das Blut, fördert die Ausscheidung von Gif-ten aus dem Organismus und unterstützt bei Diabe-tes.

Der Gemeine Spargel oder Gemüsespargel gehört zur Familie der Spargelgewächse und ist eine mehr-jährige, bis zu 1,5 m hohe Staude. Die kalte Jahreszeit überdauert er durch sein unterirdisches Rhizom, aus dem im Frühjahr die begehrten fleischigen Spros-striebe austreiben. Werden diese nicht geerntet, wachsen sie zu grünen Zweigen mit feinen, nadelför-migen Blättern heran. Die Pflanze ist meist einge-schlechtlich. Bei den weiblichen Pflanzen entwickeln sich aus den unscheinbaren Blüten nach der Befruch-tung kleine, rote Beeren. Im modernen Anbau ver-wendet man heute jedoch überwiegend männliche Hybridsorten. Spargel wurde bereits vor über 5.000 Jahren von den Chinesen als Heilkraut und Gemüse kultiviert. Zu uns kam er über die Ägypter, Römer und Griechen. Wildformen wachsen in Mittel- und Südeuropa, in Nordafrika, Vorderasien und Sibirien. Man findet diese bevorzugt an trockenen Standorten, wie Wegrändern, auf Dünen und Dämmen. Die Spar-gelzucht ist aufwändig, eine Ernte ist erst im dritten Jahr möglich. Erntesaison ist bei uns von April bis Juni. Weißer Spargel wächst unterirdisch heran und bildet daher kein grünes Chlorophyll. Ein- bis zwei-mal pro Tag müssen die Bauern den Boden ihrer Fel-der nach den feinen charakteristischen Rissen der durchstoßenden Spargelköpfe absuchen. Dann wird der Spross freigelegt und geschnitten („gestochen“). Grünen Spargel erntet man, wenn die Triebe 20 bis 30 cm über der Erde stehen. Er ist zumeist vitamin-reicher als die weiße Variante.

Inhaltsstoffe

Spargelsprossen besitzen viele Vitamine (A, C, E, Folsäure), Eiweiß, Ballaststoffe, Mineralien und Spu-renelemente (Magnesium, Calcium, Kalium, Zink, Eisen). Die wichtigsten Wirkstoffe der Wurzel sind Flavonoide (Rutin u. a.), Terpene (Steroidsaponine),

Glykoside und Aminosäuren (Asparaginsäure, Argi-nin, Tyrosin). Achtung Diabetiker: In der Wurzel ist mehr Zucker enthalten als in den Trieben.

Körperliche Wirkung

Die vitaminreichen Spargelspitzen beleben den Kör-per, regen die Verdauung an und helfen bei nervöser Unruhe und Konzentrationsschwäche. Die enthal-tene Folsäure ist besonders wertvoll in der Schwan-gerschaft und Stillzeit. Asparagin und der hohe Kali-umgehalt fördern die Harnausscheidung. Dies beugt Nierensteinen vor und hilft bei Infekten. Spargel erhöht auch den Gehalt von Glutathion, einem kör-pereigenen Antioxidans, und unterstützt damit die Leber beim Entgiften. Enthaltene Saponine wirken pilzwidrig, zum Beispiel gegen Candida im Darm. Die Flavonoide Rutin und Quercetin pflegen die Blutgefäße (Bluthochdruck, Krampfadern). Durch seinen geringen Kaloriengehalt und den niedrigen glykämischen Index eignet sich Spargel sehr gut für Diabetiker und zum Abnehmen (wenn nicht kombi-niert mit kalorienreichen Saucen). Traditionell wird ihm auch eine libidosteigernde Wirkung nachgesagt. Der Effekt soll auf dem hohen Gehalt von Vitamin E

Spargellat. Asparagus officinalis

Mineralstoffeentwässernd