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Mischkristalle
SS 2008 B. Sc. GMGIsabella Marek, Frauke Petersen, Martin Hönig, Jean – Marc Söldner, Manuel Höttges
Inhalt
1. Einleitung mit Definition
2. Ionenradien
3. Substitutions- und Einlagerungsmischkristalle
4. Kugelpackungen
5. Tetraeder- / Oktaederlücke
6. Vergardsche Regel
7. Mischbarkeit / Mischungslücke am Beispiel der Feldspäte
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Definition
- Kristall, der aus mind. zwei chemischen Elementen besteht
- Fremdatome/ - ionen sind statistisch verteilt
- höhere Zugfestigkeit und Härte, geringere Schmelztemperatur
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Ionenradien
- Radius für die eff. Größe eines einatomigen Atoms im Ionengitter - werden in Å oder pm angegeben → 1Å = 100 pm = 10¯¹⁰ m
- wird aus Abständen zw. Ionen berechnet (mit Hilfe der Röntgenbeugung)
- allg.: Ionenradien von Metallen sind größer als die von Nichtmetallen
Ionenradien im PSE:
abnehmender Radius→ ↓ zunehmender Radius
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Bildung von Mischkristallen im Hinblick auf den Ionenradius
-Richtwert für Bildung sind Abweichungen der Ionenradien der Partner bis zu 15%
- Silber (rAg = 1,44 Å) und Gold (rAu = 1,44 Å) sind lückenlos mischbar, da Δr ≈ 0 %
- Kupfer (rCu = 1,28 Å) und Gold sind nur bei höheren Temperaturen lückenlos mischbar, da Δr ≈ 11%
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Substitutions- und Einlagerungsmischkristalle
Faktoren während der Bildung
- Austausch in den Lücken
- Druck
- Temperatur
- Abkühlungsgeschwindigkeit
- Solidus- / Liquiduskurve
- Mischbarkeit
Voraussetzungen für die Bildung
- Annähernd gleich große Atome (max. 15% Differenz)
- gleiche Gitterkonfiguration
- geringe chemische Affinität der
Komponenten → Metalle im PSE
müssen benachbart sein
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Substitutionsmischkristalle
- einfache Substitution: bestimmte Ionen werden durch andere der selben Wertigkeit
und ähnlichem Ionenradius ersetzt
Bsp.: Mg2+ ersetzt durch Fe2+ in Olivin von Fayalit (Fe2[SiO4])
zu Fosterit (Mg2[SiO4])
- Gekoppelte Substitution: an bestimmter Position im Kristallgitter wird ein (z. B. )
4- wertiges Ion durch ein 3- wertiges Ion ähnlicher Größe und
gleichzeitig ein 1- wertiges durch ein 2- wertiges Ion an anderer
Stelle ausgetauscht
Bsp.: Ca2+ und Al3+ ersetzen Na1+ und Si4+ von Albit (Na[AlSi3O8])
zu Anorthit (Ca[Al2Si2O8)] 7
Tschermaks - Substitution
- Monokline Pyroxene beinhalten Al- Ionen, die Si- Ionen substituieren
→ wird mit sog. Tschermaks - Pyroxen- Komponente CaAl(AlSiO₆) beschrieben
- ist in den meisten Augiten enthalten
- allg. Formel der Pyroxene: Ca(Mg, Fe, Al) (Si, Al)₂ O₆
Al₂Si
CaAl₂SiO₆
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Einlagerungsmischkristalle
- Üblicherweise Verbindung aus Metall und Nicht- Metall
- kleine Atome des Nicht- Metalls lagern sich in Zwischenräume der Kristallstruktur des
Metalls ein
- durch zusätzliche Aufnahme meist Verformung des Körpers → Gitterverzerrungen
- Verbindung nur möglich, wenn Fremdatome max. Durchmesser von 41% des Wirtsatoms
haben → Relativ geringe Aufnahmefähigkeit von Fremdatomen
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Kugelpackungen
- 3 Typen:
1.Kubisch innenzentriert
2.Hexagonal dichteste Kugelpackung
3.Kubisch dichteste Kugelpackung
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Kubisch innenzentriert
- Atom in der Mitte der Elementarzelle - ist von 8 Atomen in den Ecken der Zelle umgeben
- ein Atom in der Ecke hat die gleiche Umgebung
- Weniger dicht als die anderen Kugelpackungen
- Metallischer Atomradius: r = ¼ a √3∙ ∙
- Raumfüllung: 68%
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Hexagonal dichteste Kugelpackung
- Stapelfolge: AB AB - Stapelung von hexagonalen Kugelschichten
- versetzt gestapelt, damit die Lücken der vorangegangenen Schicht deckungsgleich gefüllt werden
- Raumfüllung: 74%
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Kubisch dichteste Kugelpackung
- Stapelfolge: ABC ABC
- Stapelung von hexagonalen Kugelschichten versetzt gestapelt
- Atomradius: r = ¼ a √2 ∙ ∙
- Raumfüllung: 74%
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Tetraeder- / Oktaederlücke
- Bildung der Lücken lässt sich aus Stapelung der hexagonalen Schichten der
dichtesten Kugelpackungen ableiten
- In den dichtesten Kugelpackungen hat ein Atom die Koordinatenzahl 12
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Tetraederlücke
- Gruppe von 3 Atomen einer hexagonalen Schicht A
+ Atom der nächsten Schicht B über der Lücke
= tetraedrische Anordnung
- In die Lücke passt eine Kugel mit ( ½ √6 − 1) r = 0,225 r ∙ ∙ ∙
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Oktaederlücke
- bildet sich zwischen 3 Kugeln einer hexagonalen Schicht und den 3 Kugeln der nächsten Schicht
- In die Lücke passt eine Kugel mit (√2 − 1 ) r = 0,414 r ∙ ∙
Die Oktaederlücke ist größer als die Tetraederlücke
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Vergardsche Regel
- beschreibt lineare Abhängigkeit der Gitterkonstante eines Mischkristalls/ einer Legierung von den Gitterkonstanten der Komponenten
- Bsp. für Mischkristall aus zwei Komponenten: aAB = aA (1 − xB) + aB x∙ B
aAB → Gitterkonstante des resultierenden Mischkristalls
aA , aB → Gitterkonstanten der Komponenten
xB → Gehalt der Legierungskomponente B
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Mischbarkeit/ Mischungslücke
Def. am Bsp. Feldspäte: - An dieser Stelle keine natürlichen Feldspäte,
deren Zusammensetzung innerhalb dieses Gebietes liegt
→ Solvus
- T, P und Wassergehalt der Schmelze haben Einfluss
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