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477 LXV. M it I e 1: deni S t ur ke m e h I, oh n e An zu e n d zing des tlostens oder von Sauren, die Eigen- schaft niitaulheilen, sich in Wnsser von 70" nufatilosen und diese Aufloslichlieit ein Jahr hindurch oder lunger %ti bewnhren. Von JA C QUE L AIN. Man bereitet bei 60" eine Auflosung von Diastase mit 300 Gr. reinen Wassers und 80 Gr. gekeimter Gerste. Die filtrirte AuPlosung, welche 200 Gr. wiegt, wird darauf in zwei gleiche Portionen getheilt, von welchen die eine dazu bestimmt ist, 128 Gr. des an der Luft getrockneten Stdrkemehls eineuwei- chen, die andere eben so mit 125 Gr. Stiirkemehl versetzt wird, welches vorher bei 100' getrocknet worden ist, um so die Auf- saugung der Fliissigkeit durch die Stlrke zu erleicbtern. Eine Stunde nach dieser Bebandlung legt man jede Portion auP eine Gipsplatte, ,um tlbzutroyt'eln, und beendigt darauf die Austrocknung in einer Pla!inscbale, die vermittelst eines Was- serbades bei f 40' erhalten wird. Es ist klar, dass, indem ich die angefeuchtete Stiirke auf Giys lepte, ich das Ablaufen der uberschiissigen Flussigkeit habe beschleunigen und so die bei Beriihrung mit der Luft so schnelle Zersetzung der Diastase habe verhindern wollen. Wenn diese Operationen beendigt sind, so hat man bewirkt, einestheils, dnss die mit Diastase impriignirte Stiirke die Eigenschaft erhal- ten hat, sich in Wasser bei einer Teinperatur yon 70" aufzu- losen, und snderntheils, dass dieselbe Starke diese Aufloslich- keit lange Zeit hindarch beizubehalten im Stande ist. 5 Gr. niimlich beider auP die rngegebene Art behandel- ter Portionen Stiirkemehl geben mit 30 Gr. Wasser eioe voll- kommene und sehr dtinnfliissige Auflosung, sobald die Tempe- ratur auP 70' gestiegen ist. Die Resullate waren ganz dieselben, wenn man, anstatt wie vorber zu verf'ahren, 5 Gr. Stiirkemehl in 30 Gr. Wasser VOB 60' bineinfalleu liisst.

Mittel, dem Stärkemehl, ohne Anwendung des Röstens oder von Säuren, die Eigenschaft mitzutheilen, sich in Wasser von 70° aufzulösen und diese Auflöslichkeit ein Jahr hindurch

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LXV. M i t I e 1 : deni S t u r k e m e h I , oh n e A n zu e n d zing d e s t l o s t e n s o d e r von S a u r e n , d i e E i g e n - s c h a f t n i i t au lhe i l en , s i c h i n W n s s e r v o n 70" n u f a t i l o s e n u n d d i e s e A u f l o s l i c h l i e i t e i n J a h r

h i n d u r c h o d e r l u n g e r %ti b e w n h r e n . Von

J A C Q U E L AIN. Man bereitet bei 60" eine Auflosung von Diastase mit 300

Gr. reinen Wassers und 80 Gr. gekeimter Gerste. Die filtrirte AuPlosung, welche 200 Gr. wiegt, wird darauf in zwei gleiche Portionen getheilt, von welchen die eine dazu bestimmt ist, 128 Gr. des an der Luft getrockneten Stdrkemehls eineuwei- chen, die andere eben so mit 125 Gr. Stiirkemehl versetzt wird, welches vorher bei 100' getrocknet worden ist, u m so die Auf- saugung der Fliissigkeit durch die Stlrke zu erleicbtern.

Eine Stunde nach dieser Bebandlung legt man jede Portion auP eine Gipsplatte, , u m tlbzutroyt'eln, und beendigt darauf die Austrocknung in einer Pla!inscbale, die vermittelst eines Was- serbades bei f 40' erhalten wird.

Es ist klar, dass, indem ich die angefeuchtete Stiirke auf Giys lepte, ich das Ablaufen der uberschiissigen Flussigkeit habe beschleunigen und so die bei Beriihrung mit der Luft so schnelle Zersetzung der Diastase habe verhindern wollen. Wenn diese Operationen beendigt sind, so hat man bewirkt, einestheils, dnss die mit Diastase impriignirte Stiirke die Eigenschaft erhal- ten hat, sich i n Wasser bei einer Teinperatur yon 70" aufzu- losen, und snderntheils, dass dieselbe Starke diese Aufloslich- keit lange Zeit hindarch beizubehalten im Stande ist.

5 Gr. niimlich beider auP die rngegebene Art behandel- ter Portionen Stiirkemehl geben mit 30 Gr. Wasser eioe voll- kommene und sehr dtinnfliissige Auflosung, sobald die Tempe- ratur auP 70' gestiegen ist.

Die Resullate waren ganz dieselben, wenn man, anstatt wie vorber zu verf'ahren, 5 Gr. Stiirkemehl in 30 Gr. Wasser VOB 60' bineinfalleu liisst.

478 S p en c e c, Bereitung des Paracyans.

Diese Versuche wurden am 25. Marz 1841 angestellt and mit gleicbem Erfolge i n derselben Jahreszeit des Jahres 1842 wiederholt; auch dann, wenn man die so behandelte, aber our in mit einfachem Papier bedeclcten Gedssen aufbewabrte Sti'irke anwandte, erhielt man immer eine vollige Auflosung derselben in Wasser. Im Jahre 1813 war diess Stiirkemebl nicht mehr auflijslich in Wasser von 70'.

Ans diesen Thafsacben folgt also offenbar, dass die Dia- stase, welche eine i m isolirten Zustande so unbestandige Sub- stana ist, nichlsdestoweniger, von der Starke aut'genommen, sich eine Zeit lang unverindert von der Temperatur und atmospha- rischen Feochtigkeit erhalten kann.

LXVI. Ber e i t u ng d es Par a c y ans.

Von T. SPENCER.

Die Methode, nach welcher der VerP. vorschliigt, dae Para. -cyan zu bereiten, besteht dnrin, dass man Cysnkalium bei ge- wijhnlicber Temperatur auPkst, und sodann einen Strom von Chlorgas i n die Aufl6song hineinleitet, bis Qieselbe gjinzlich gedttigt ist, welches eich durch ein AuPbrausen an der Ober- fliiche der Fltissigteit kund giebt. Wiihrend das Chlorgas ab- sorbirt wird, erhiiht sich die Temperntur ziemlich schnell, bis aie &80° bis 190a F. erreicht hat, und wenn die Fliissigkeit gestittigt ist, siebt man aus derselben dicke meisse Dampfe sich entwickeln, welcbe deutliche Zeichen liefern von Ammoniak and Cyan. Jetet wird die Fliissigkeit dunkel nnd triibe, und ein schwsrzes Priicipitrrt siebt man aiiP dem Buden des GePgsses aioh ansamheln. Wenn man dasselbe einige Stunden stehen %iS8t, so wird man finden, dass sich ein reichlicher Niederscblag abgesetzt bat, d h r e n d die AuPliisung eine scharlachrothe Farbe angenommen hat. Die Fliissigkeit wird abgegosscn, das Pra- cipitst SUP einem Filter gesammelt und ausgewsschen. Die 'letate Operation dart' nicht iifler, aEs nothwendig ist, wiederholt werden, da das so gebildete Paracyan ein wenig in Wasser