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Modellierung intraspezifischer
Konkurrenz
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22. März 2013 Dr. Udo Käser, Institut für Psychologie
16. Forum für Begabungsförderung in Mathematik21. – 23. März 2013, Julius-Maximilians-Universität Würzburg
Ein Unterrichtsbeispiel für den Stochastikunterricht der Sek I
• Zielsetzung des Stochastikunterrichts in der Sek I:
- Deskriptive Statistik
- Kombinatorik
- Simulieren und Modellieren
- Hinführung zur Inferenzstatistik
22. März 2013 Dr. Udo Käser, Institut für Psychologie
Einleitung
• Typische Aufgaben und Problemstellungen (I):
22. März 2013 Dr. Udo Käser, Institut für Psychologie
Einleitung
• Typische Aufgaben und Problemstellungen (II):
22. März 2013 Dr. Udo Käser, Institut für Psychologie
Einleitung
• Typische Aufgaben und Problemstellungen (III):
22. März 2013 Dr. Udo Käser, Institut für Psychologie
Einleitung
• Ziel: Präsentation eines Unterrichtskonzepts für den Stochastikunterricht der Sek I mit Bezug zu
Problemstellungen der theoretischen Biologie
- Modellierung intraspezifischer Konkurrenz (Tauben-Falken-Problem)
evolutionär stabile Strategien (ESS)
- Verknüpfung kombinatorischer Probleme mit der Analyse funktionaler Zusammenhänge
22. März 2013 Dr. Udo Käser, Institut für Psychologie
Einleitung
22. März 2013 Dr. Udo Käser, Institut für Psychologie
Konzept: Intraspezifische Konkurrenz
• Ausgangssituation:
Tiere einer Art treffen im Kampf um Ressourcen 1:1 aufeinander
• Modellierung zweier prototypischer Verhaltesweisen:
Falke (F) Der Falke kämpft um die Ressource
Taube (T) Die Taube zieht sich aus Kämpfen zurück
Vier Kombinationsmöglichkeiten bei Konflikten:
F:F, F:T, T:F, T:T22. März 2013 Dr. Udo Käser, Institut für Psychologie
Konzept: Intraspezifische Konkurrenz
22. März 2013 Dr. Udo Käser, Institut für Psychologie
Konzept: Intraspezifische Konkurrenz
kämpft gegen Falke Taube
Falke
Taube
22. März 2013 Dr. Udo Käser, Institut für Psychologie
Konzept: Intraspezifische Konkurrenz
kämpft gegen Falke Taube
Falke
Sieger ist unverletzt und erhält die
gesamte Ressource;
Verlierer ist verletzt und erhält nichts
Taube
22. März 2013 Dr. Udo Käser, Institut für Psychologie
Konzept: Intraspezifische Konkurrenz
kämpft gegen Falke Taube
Falke
Sieger ist unverletzt und erhält die
gesamte Ressource;
Verlierer ist verletzt und erhält nichts
TaubeDie Ressource
wird ohne Kampf im Verhältnis 1:1 geteilt
22. März 2013 Dr. Udo Käser, Institut für Psychologie
Konzept: Intraspezifische Konkurrenz
kämpft gegen Falke Taube
Falke
Sieger ist unverletzt und erhält die
gesamte Ressource;
Verlierer ist verletzt und erhält nichts
Taube zieht sichunverletzt zurück;
Falke erhält die gesamte Ressource
Taube
Taube zieht sichunverletzt zurück;
Falke erhält die gesamte Ressource
Die Ressource wird ohne Kampf im Verhältnis 1:1 geteilt
22. März 2013 Dr. Udo Käser, Institut für Psychologie
Konzept: Intraspezifische Konkurrenz
• Modellannahmen:
- Wert der Ressource: V > 0
- Größe der Beschädigung: C > 0 und C > V (sonst gäbe es keine Tauben)
- p(F) = p p(T) = 1 – p
- p(F:F) = p²p(F:T, T:F) = 2 p (1 – p)p(T:T) = (1 – p)²
22. März 2013 Dr. Udo Käser, Institut für Psychologie
Konzept: Intraspezifische Konkurrenz
gewinnt im Mittel Falke Taube
Falke
Taube
22. März 2013 Dr. Udo Käser, Institut für Psychologie
Konzept: Intraspezifische Konkurrenz
gewinnt im Mittel Falke Taube
Falke 0,5 (V – C)
Taube
22. März 2013 Dr. Udo Käser, Institut für Psychologie
Konzept: Intraspezifische Konkurrenz
gewinnt im Mittel Falke Taube
Falke 0,5 (V – C)
Taube 0,5 V
22. März 2013 Dr. Udo Käser, Institut für Psychologie
Konzept: Intraspezifische Konkurrenz
gewinnt im Mittel Falke Taube
Falke 0,5 (V – C)
Taube 0 0,5 V
22. März 2013 Dr. Udo Käser, Institut für Psychologie
Konzept: Intraspezifische Konkurrenz
gewinnt im Mittel Falke Taube
Falke 0,5 (V – C) V
Taube 0 0,5 V
22. März 2013 Dr. Udo Käser, Institut für Psychologie
Konzept: Intraspezifische Konkurrenz
• Fragestellung: Wie viele Tiere zeigen das Verhalten als Falke oder das Verhalten als Taube innerhalb einer evolutionär stabilen Strategie?
• Vorüberlegung (I):
- Zeigen sehr viele Tiere das Verhalten von Tauben, ist es vorteilhaft die Strategie eines
Falken anzuwenden.
- Zeigen sehr viele Tiere das Verhalten vonFalken, ist es vorteilhaft die Strategie einerTaube anzuwenden.
22. März 2013 Dr. Udo Käser, Institut für Psychologie
Konzept: Intraspezifische Konkurrenz
• Vorüberlegung (II):
- Ist C gegenüber V sehr groß, ist zu erwarten, dass mehr Tiere das Verhalten einer Taube
als eines Falken zeigen.
- Ist C gegenüber V sehr klein, ist zu erwarten, dass mehr Tiere das Verhalten eines Falken
als einer Taube zeigen.
22. März 2013 Dr. Udo Käser, Institut für Psychologie
Konzept: Intraspezifische Konkurrenz
• E(F, F) = 0,5 (V – C)E(F, T) = V
E(T, F) = 0 E(T, T) = 0,5 V
• Falke trifft mit Wahrscheinlichkeit p auf Falken; Fitness verändert sich im Mittel um 0,5 (V – C);
Falke trifft mit Wahrscheinlichkeit 1 – p auf Taube; Fitness verändert sich im Mittel um V
• Taube trifft mit Wahrscheinlichkeit p auf Falken, Fitness verändert sich im Mittel um 0;
Taube trifft mit Wahrscheinlichkeit 1 – p auf Taube; Fitness verändert sich im Mittel um 0,5 V
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Konzept: Intraspezifische Konkurrenz
• W(F) = W0 + 0,5 p (V – C) + (1 – p) V
W(T) = W0 + 0,5 (1 – p) V
• Evolutionär stabile Strategie: W(F) = W(T)
W0 + 0,5 p (V – C) + (1 – p) V = W0 + 0,5 (1 – p) V
0,5 p V – 0,5 p C + V – p V = 0,5 V – 0,5 p V
0,5 p C = 0,5 V
22. März 2013 Dr. Udo Käser, Institut für Psychologie
Konzept: Intraspezifische Konkurrenz
V C – V
p = und 1 – p =
C C
• Als evolutionär stabile Strategie stellt sich für die Häufigkeit, mit der Tiere das Verhalten als Falke (bzw. als Taube) zeigen, das Verhältnis von Wert der Ressource und der durchschnittlichen Beschädigung ein (bzw. von C – V und C)
• Rückbezug zur Vorüberlegung:
C groß p klein V groß p groß
22. März 2013 Dr. Udo Käser, Institut für Psychologie
Konzept: Intraspezifische Konkurrenz
V
p =
C
• C = const
p = p(V) als proportionaler Zusammenhang
• V = const
p = p(C) als antiproportionaler Zusammenhang
22. März 2013 Dr. Udo Käser, Institut für Psychologie
Konzept: Intraspezifische Konkurrenz
V
p =
C
p = p(V, C) als Funktion R+ X R+ [0;1]
• Möglicher Einstieg über Simulation:
- Alle SuS sind Tiere mit Fitness W0 = 100
- Rundenweise „Kampf“ gegen einen zufällig bestimmten Mitschüler mit V = 10 und C = 40
- Rundenweise legen die SuS geheim fest, ob sie
das Verhalten als Falke oder Taube zeigen.
- Rundenweise werden f(F), f(T) und W notiert.
22. März 2013 Dr. Udo Käser, Institut für Psychologie
Erfahrungen
• Ziel: Maximierung von W
• Fragen zur Analyse:
- Pendelt sich p(F) auf einen bestimmten Wert stabil ein?
- Wie häufig nutzen SuS mit hohem W die Strategien F und T?
• Realisieren einer Simulation am PC parallel zur theoretischen Herleitung der ESS
22. März 2013 Dr. Udo Käser, Institut für Psychologie
Erfahrungen
VIELEN DANK!
22. März 2013 Dr. Udo Käser, Institut für Psychologie
VIELEN DANK!
22. März 2013 Dr. Udo Käser, Institut für Psychologie