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EinleitungWir können die Schwerkraft überwinden, aber der Papierkram erdrückt uns.
16 31 I 2010 I Voith Paper I twogether
NEUANLAGEN
Im Mai 2010 ging die Hainan PM 2 mit einer Siebbreite von 11,8 m und einer Länge von fast 600 m
erfolgreich in Betrieb. Die riesige Papiermaschinenhalle hat den Monteuren und Inbetriebnehmern
höchste Fitness abverlangt. Aber auch das Klima auf Hainan mit teilweise über 40°C und hoher
Luftfeuchtigkeit stellte eine große Herausforderung für Mensch und Maschine dar.
Hainan PM 2 – die größte Papiermaschine der Welt
Ausnahmeprojekt gemeinsam gemeistert
Alles begann mit einer Absichtserklä-
rung über drei große Papiermaschi-
nen, unterzeichnet von Teguh Ganda
Wijaya, CEO von Asia Pulp and Paper
(APP). Neben der Guangxi KM 1
und der Hainan PM 1 plante APP die
Hainan PM 2 – die größte Papierma-
schine der Welt. Am 06. Juli 2007
startete mit dem Auftrag für das Engi-
neering die Arbeit an der Maschine,
die alle bisherigen Dimensionen über-
treffen sollte.
Bei der Papierherstellung legt APP
großen Wert auf die Reduzierung des
Frischwasser- und Frischfaserver-
brauchs. Letzterer wird durch die Er-
höhung des Strichauftrages mittels
Pigment (hauptsächlich gemahlener
Kalkstein) erreicht. APP Vorstandsmit-
glied Jensen Ko betonte in den Medi-
en die Vorreiterrolle seines Konzerns
in der Verbindung von modernster Pa-
pierherstellung und Ressourcenscho-
nung. Die neue PM 2 von Voith Paper
wird diesem Anspruch gerecht. Der
Frischwasserverbrauch in der Ge-
samtanlage liegt pro produziertem
Kilogramm Papier bei ungefähr 5 l.
Damit wird der von der chinesischen
Regierung vorgeschriebene Maximal-
verbrauch von 10,5 l/kg deutlich un-
terschritten. Vergleichbare Feinpapier-
maschinen in Europa benötigen
durchschnittlich rund 8 l Wasser pro
produziertem Kilogramm Papier.
Durch den verringerten Einsatz von
Frischwasser reduziert sich auch die
Abwassermenge. Die fabrikeigene
Wasseraufbereitungsanlage bei
APP in Hainan hat eine Kapazität
von 100.000 m! pro Tag.
Enorme logistische Heraus-
forderung
Ein Ausnahmeprojekt wie Hainan
PM 2 erfordert von Anfang an eine
grösste Papierfabrik der Welt, sie produziert pro Tag 4.537 t
Zur Zeit verbraucht Deutschland im Schnitt pro Kopf 230 Kilogramm Papier in zwölf
Monaten. Ein Mensch in Indien benötigt für die Menge 58 Jahre. Der Gedanke, dass
Computerzeitalter möge eine Reduktion des Papierverschleisses mit sich bringen, ist zwar
naheliegend, äussert sich jedoch im Gegenteil. In den 80‘ Jahren fand der Computer den
Weg in die Büros und löste in schnellem Tempo die Schreibmaschine ab. Die hiesige
Papierindustrie sah sich mit einer möglichen Papierreduktion konfrontiert und handelte mit
teils prophylaktischen Massnahmen wie Entlassungen und Verkleinerung des Betriebes.
Georg Maddison - ein Papierpionier seiner Zeit - investierte statt zu redimensionieren und
erbaute im Amazonasgebiet eine riesige Papierfabrik. Er sagte „jetzt kommen die Computer,
jetzt brauchen wir mehr Papier“. Und wir wissen heute, dass er recht hat!
velobamuvelo, lörrach, basel, mulhouse
EIN ZURÜCKHALTENDER START
Es tut sich viel im HyperWerk. Denn wer hätte gedacht, dass sich meine Arbeiten zur
Halbzeit schon dem Endspurt nähern? Das Modul „Design“ hat Unerwartetes mit sich
gebracht, denn meine anfängliche Skepsis hat in Begeisterung umgeschlagen. Ist das Projekt
velobamu auf dem richtigen Weg? Zurück zu den Anfängen:
Aufgrund den Bestrebungen von Mischa, in Mulhouse Fuss zu fassen erkannte er die
Schwierigkeit einer grenzübergreifenden Zusammenarbeit, selbst in der nahegelegenen
Triregion Basel. Um die grossen DMC Hallen mit Leben zu füllen, suchte er auch nach einem
symbolischen Weg die grenzüberschreitenden Zusammenarbeit aufzuzeigen. Seine
Bemühungen mich für dieses Projekt zu aktivieren fanden Ursprung bei den gemeinsamen
Arbeiten an dem Ausstellungskonzept für die IBA 2020. Es hat eine Weile gedauert meine
Zurückhaltung gegenüber Mischa zu überwinden und in dieses Projekt mit einzusteigen.
Inzwischen habe ich gemerkt, dass trotz allen Vorstellungen und Ideen von Mischa, ich selbst
mein eigenes „Ding“ durchziehen kann. Zusätzlich erkannte ich im Projekt „velobamu“
meine ursprünglichen Gründen, post industrial design am HyperWerk zu studieren. Es ist
die Kombination von Sozialem Engagement und Förderung von Soft Skills, mit technischen
Ambitionen und der Sportlichkeit von Ökomobilität. Nachträglich frage ich mich selbst, aus
welcher Überzeugung ich so lange Zurückhaltung zeigte, dennoch erachte ich meine Skepsis
mehr als gesunder Menschenverstand, als einem lästigen Charakterzug.
VELOBAMU IM DETAILDie trinationale Zusammenarbeit zwischen Frankreich, Deutschland und der Schweiz gilt in
vielerlei Hinsicht als vorbildlich. Der öffentliche Verkehr funktioniert, mit Distribus
bestehen gute Verbindungen zwischen Basel und dem Elsass, eine eindrückliche
Bogenbrücke für Fussgänger verbindet Huningue mit Wheil am Rhein, und bald wird das
Basler Tram 8 erstmals die Grenze nach Deutschland überqueren.
Doch trotz all dieser Aspekte erweisen sich die Landesgrenzen immer noch als Hürden. Im
Bereich der Jugendkultur sowie der Kreativ- und Designarbeit verpassen wir es, voneinander
zu profitieren. Denn genau darin erkennen wir das grösste Potenzial, das eine grenznahe
Situation ihren Anwohnern zu bieten hätte – dass nämlich Differenz und Vielfalt besonders
junge, kreative Kreise in ihrer Innovation und Offenheit zu beleben vermögen. Dieses
Potenzial wollen wir, zumindest ansatzweise und symbolisch, heben.
Ein Rennen zwischen Basel und Mulhouse entlang dem Hüniger Kanal ist Abschluss und Ziel
von velobamu. Selbst gebaute, ökologisch orientierte Fahrzeuge sollen den offenen Umgang
mit einer Reise veranschaulichen und als Ausdruck einer neugierigen, experimentellen Form
der Zusammenarbeit wirken.
Die Absicht von velobamu besteht nun darin, das Bewusstsein zu verankern, dass man sich
problemlos, rasch und komfortabel zwischen den beiden grössten Städten der Triregio
bewegen kann, und dass sich diese Bewegung auch lohnt. Diese verbindende Botschaft soll
dem Verein motoco aus Mulhouse helfen, dort einen Kreativcampus als ein triregionales
Experimentalfeld hochzuziehen, was mit einer dichten Zusammenarbeit mit Kreisen aus
Basel und Lörrach begonnen hat.
Die vorbereitenden Workshops in der DMC-Halle des Vereins motoco in Mulhouse sind
zielorientiert. Sie wirken als Pfeiler der Teambildung und Projektarbeit. Dort sollen junge
Menschen aus der Triregio ihre alternativen Mobilgeräte gemeinsam entwickeln und bauen,
und anschliessend damit das Rennen absolvieren. Die Kriterien dieses Rennens werden sich
nicht auf Schnelligkeit oder Leichtigkeit reduzieren, denn auch kreative und
designorientierte Aspekte sollen gewichtet werden.
FINANZIERUNG VELOBAMU
TEB Triregionaler Eurodistrict Basel
Velobamu kommt voraussichtlich nur zu Stande, wenn der Triregionale Euroditrict Basel
kurz „TEB“ das Projekt finanziell unterstützt. Die Vorgaben von TEB lauten unteranderem,
dass aus Deutschland, Frankreich und der Schweiz Partner vorhanden sein müssen.
Gemeinsam mit Mischa habe ich die Lycée Stoessel in Mulhouse und SAK in Lörrach besucht
um diese von einer Projektbeteiligung zu überzeugen. Für mich waren dies durchaus
unbequeme Momente, nicht zuletzt weil ich kaum mit meinem Französisch punkten kann.
Dennoch waren genau diese Besuche ausschlaggebend für meine Bemühungen zur weiteren
Durchführung dieses Projektes. Die Technische Schule in Mulhouse ist gut ausgerüstet, mit
Maschinen und Werkstätten. Doch man fühlt sich mehr in einem Gefängnis denn einem
Bildungsinstitut. Mir hat es wortwörtlich den Atem verschlagen. In den vielen 100m2
Arbeitsfläche findet sich in keiner Weise kreatives und problemorientiertes Arbeiten. Es geht
strickt nach Lernplan, mit einer veralteten hierarischen Schüler/Lehrer Struktur , Stock für
Stock, Zimmer für Zimmer. Im Gegenzug besuchten wir SAK in Lörrach. Selbstverständlich
kann man rein Inhaltlich die Institutionen schlecht vergleichen , dennoch sieht man wie
Struktur, Herangehensweise und die Selbstverantwortung im starken Kontrast zueinander
stehen. Man stelle sich vor, bei SAK gibt es eine selbstverwaltende Küche und sie
funktioniert!
Aus den Bemühungen ein starkes Partnernetz aufzubauen und somit die Finanzierung zu
ermöglichen, sind nun fünf Institutionen an dem Projekt beteiligt. Und jetzt schon bin ich der
Überzeugung, dass velobamu nicht nur symbolhaft die Grenzen überschreiten vermag,
sondern die Partnerinstitutionen schon währen dem Projekt stark voneinander profitieren
können.
Maschinenraum Licée Stoesse Mulhouse
VELOBAMU PARTNERNETZ
Technische Kompetenzen
Lycée Stoessel Mulhouse, Technische Schule
Die technische Einrichtung dieser Schule ist umfassend und professionell. Zusammen mit
den Jugendlichen, die dort in Ausbildung sind, bildet diese Institution einen wichtigen Pfeiler
von velobamu. http://www.lpm-stoessel.fr
Wolf & Wolf GmbH Muttenz, Fahrradbau
Bei Wolf & Wolf kann man Fahrräder in Workshops selber bauen. Wolf & Wolf ist bei
velobamu zuständig für die Fahrzeugtechnik. www.wolfundwolf.ch
Soziale Kompetenz
SAK und Altes Wasserwerk in Lörrach
Sie wirken als Zentrum für Kinder, Jugend und Kultur in Lörrach. Mit ihrer vorbildlichen
Jugendarbeit und dem grossen sozialpädagogischen Netzwerk sind sie Vermittler von
Workshopteilnehmern. www.alteswasserwerk.de
Verein Jugendprojekte in Muttenz
Der Verein bezweckt die Förderung und Durchführung von Jugendprojekten und die
Förderung der Ökomobilität. Er ist Vermittler von Workshopteilnehmern.
www.vereinjugendprojekte.ch
Veranstaltungskompetenz
Tours3
Tours3 beschreibt über 270 Fahrrad- und Wandertouren in der Triregion. Mit GPS Daten
und iPhone App bieten sie eine Vielzeit von Informationen, um grenzüberschreitende
Erlebnistouren zu geniessen. www.tours3.com
AKTUELLER STAND VON VELOBAMU
Am 18. März war Projekteingabe bei TEB. Finanzierungsplan, Zeitplan und vieles mehr
musste bis dahin abgeschickt werden, ein Papierkrieg sondergleichen. Auf den letzten
Drücker hat es noch gereicht. Nicht nur velobamu, noch drei andere Projekte haben
HyperWerkler und Mischa eingereicht. Nach neustem Bericht von TEB muss ich bis zum 18.
April noch den Budgetplan überarbeiten und verfeinern. Am 26. April gibt es eine
Präsentation vor dem TEB Gremium, bei welchem entschieden wird ob die 40‘000CHF
gesprochen werden. Wir sind gespannt.
SAK Lörrach
Drei kleine IdeenAb nun gibt es bei jeder Projektdokumentation drei kleine Ideen meinerseits
EISBEUTELBei jeder kleinen Party stellt man sich zwangsmässig dem Problem der Eiswürfel. Für Drinks
unerlässlich ist das gefrorene Wasser und dennoch gibt es für den Heimgebrauch kaum
anständige Lösungen. Entweder verschüttet man das Wasser bevor es im Gefrierfach ist, oder
man flucht beim Öffnen der nicht sonderlich ökologischen Einwegbeutel. Es muss doch eine
Lösung geben, Wasser unkompliziert in eine Flasche zu füllen, in den Gefrierschrank zu
schmeissen - egal ob gerade oder kopfüber - und einer anschliessend einfachen Entnahme des
Eises, gecrunsht oder in grossen Stücken.
NFC IM WERKSTATTGEBRAUCHIn einer Werkstatt wie beim HyperWerk oder bei Wolf & Wolf gibt es immer wieder die
leidigen Probleme einer Unordnung. Einerseits sind die Hürden einer korrekten
Werkzeugplatzierung meist zu hoch, anderseits lässt sich im Durcheinander nur schwer der
Kernlochbohrer mit Durchmesser 4.2mm finden. NFC bedeutet Near Field Communication
und wird verwendet für die einseitige Kommunikation zwischen zwei Objekten. Statt nun den
Bohrer in das genau richtige Fach zu legen, zeigt die kleine Digitalanzeige z.B. die Grösse an.
Im Bohrer selbst ist nur ein winziger Chip welche ohne Eigenenergie von dem NFC-
Empfänger an der Bohrschachtel ausgelesen wird. Mann könnte so auch einfacher
Ersatzmaterial bestellen.
RIEMEN STATT SPEZIELLE FAHRRADSCHUHE
Ambitionierte Velofahrer, ob für die Tour, den Job als Velokurier oder für den Arbeitsweg,
kommen an sogenannten Klickschuhen kaum vorbei. Es ist jedoch ausgesprochen lästig
jeweils die Schuhe zu wechseln, auch ist die Schuhwahl beschränkt. Es müsste doch eine
Lösung geben, bei welcher der Schuh durch Drücken auf den Pedalen festgeschnürt wird und
bei seitlichem drehen sofort wieder gelöst würde. Gäbe es eine solche Lösung, wäre ich von
dem Erfolg überzeugt :-)
FazitIn den letzten Monaten habe ich sowohl privat als auch im Rahmen von HyperWerk und Wolf
& Wolf 183 Blätter (umgerechnet in A4) ausgedruckt respektive benutzt. Wie viele es waren,
welche ich in Form von Katalogen und Broschüren in den Händen hielt, vermag ich nicht
einmal zu schätzen. Alleine die Steuererklärung (welche immer noch in Papierform kommt,
umfasst 28 Seiten, beidseitig bedruckt.