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Auf seiner neuen Platte „Wet Sounds“ vermengt der Berliner Kid Simius in bislang ungekannter Weise Surf- und Bassmusik. Die Harmonien seiner spanischen Heimat treffen auf den Bumms von Berlin und die zeitlo- se Magie kalifornischer Sommernächte – und das mitten im wunderschönen Lichtenberg am Meer. Trommelwir- bel, Fanfaren, fliegender roter Teppich: Der Style für das Frühjahr 2014 heißt Surf ‚n‘ Bass. Kid Simius, das ist José Antonio García Soler aus Granada im Süden Spaniens. Den meisten ist der 26-jährige Wahlberliner bekannt aus dem Umfeld des deutschen Hip-Hop-Endboss Marteria; seit vier Jahren ist der selbsterklärte „Affenjunge“ fester Bestandteil von dessen Crew: als Produzent, Live-Keyboarder, kreativer Sparringspartner, Feierkomplize und Freund. Seine mu- sikalische Geschichte aber reicht deutlich weiter zurück. Schon als Teenager in Granada machte Kid Simius Musik. Er spielte in einer Elektropunk-Band und feilte in seinem Wohnzimmer an introvertierten Soundmontagen, irgend- wo zwischen DJ Shadow und Ennio Morricone. An die Meute um Marteria geriet er während eines Austauschsemesters in Oslo – zufällig beim Num- mernziehen und Schlangestehen im Studentenwohnheim. Man freundete sich an, und in einem unüberlegten Mo- ment zog Kid Simius quasi über Nacht nach Green Berlin. Keine zwei Wochen später fand er sich in einer Bandpro- be zur großen Marteria-Tour wieder. „Ich hatte damals keine Ahnung von nichts“, sagt Kid Simius. „Ich wusste nur, dass ich das mit der Musik unbedingt durchziehen will.“ Und das tat er. Er schmiss sein Psychologie-Studium, nahm Kla- vierstunden, schrieb sich an der Universität der Künste Berlin für „Akustische Kommunikation“ ein, pfiff konse- quent auf alles was er dort lernte – und begann, in nicht enden wollenden Studionächten Schritt für Schritt seinen Sound zu entwickeln. In den ließ er alles einfließen, was um ihn herum passierte. Gierig sog er alles auf: Die gren- zenlose Euphorie eines ersten Sommers in Berlin. Die Macht der Basslines und Kickdrums in den Clubs. Das freigeistige Hip-Hop-Verständnis seines unmittelbaren Umfelds. Und natürlich all seine Lieblingsplatten, von Jimi Hendrix bis Squarepusher, LCD Soundsystem bis Jungle. „El Clásico“, im März 2012 in extrem limitierter Auflage erschienen, ist Produkt und Zeugnis dieser Zeit. Die acht Tracks sind Electro in ihrer Form und Rock ‚n‘ Roll in ihrer Haltung. Alles geht. Weil alles muss. „Das Al- bum hatte keine gerade Linie und war eigentlich auch kein Album“, erinnert sich Kid Simius. „Ich habe damals alle mögliche Musik gefeiert und einfach drauflos produziert. Die Ergebnisse dieses Experimente sind dann auf einer CD gelandet.“ Die 2.000 Exemplare jedenfalls waren in Windeseile vergriffen und werden über die einschlägigen Kanäle heute zu Apothekerpreisen gehandelt, ebenso wie die unlängst erschienene 10“-Vinyl „Jalapeños Horror“. Das Konzept von „El Clásico“ mag kompiliertes Chaos gewesen sein. Aber das Feiervolk fand Gefallen an dem wild wuchernden Wobble-Wahnsinn des charis- matischen Spaniers. Und es wollte mehr. Kid Simius bas- telte verballerte Rap-Beats als Teil der Marsimoto-Crew, machte Remixe für den Berlin Techno-Produzenten K-Paul und schrieb nebenher mal eben einen veritablen Superhit mit, die Platinsingle „Lila Wolken“ von Marteria, Yasha und Miss Platnum. Dazwischen spielte er live, mehr als 50 Gigs pro Jahr, in Clubs in ganz Deutschland und auf so unterschiedlichen Festivals wie Melt!, Splash!, Fusion, dem Berlin Festival oder SXSW.

mögliche Musik gefeiert und einfach drauflos produziert.€¦Macht der Basslines und Kickdrums in den Clubs. ... Dale und The Shadows, räumte sein kleines Studio mit Amps und analogen

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Auf seiner neuen Platte „Wet Sounds“ vermengt der Berliner Kid Simius in bislang ungekannter Weise Surf- und Bassmusik. Die Harmonien seiner spanischen Heimat treffen auf den Bumms von Berlin und die zeitlo-se Magie kalifornischer Sommernächte – und das mitten im wunderschönen Lichtenberg am Meer. Trommelwir-bel, Fanfaren, fliegender roter Teppich: Der Style für das Frühjahr 2014 heißt Surf ‚n‘ Bass. Kid Simius, das ist José Antonio García Soler aus Granada im Süden Spaniens. Den meisten ist der 26-jährige Wahlberliner bekannt aus dem Umfeld des deutschen Hip-Hop-Endboss Marteria; seit vier Jahren ist der selbsterklärte „Affenjunge“ fester Bestandteil von dessen Crew: als Produzent, Live-Keyboarder, kreativer Sparringspartner, Feierkomplize und Freund. Seine mu-sikalische Geschichte aber reicht deutlich weiter zurück. Schon als Teenager in Granada machte Kid Simius Musik. Er spielte in einer Elektropunk-Band und feilte in seinem Wohnzimmer an introvertierten Soundmontagen, irgend-wo zwischen DJ Shadow und Ennio Morricone. An die Meute um Marteria geriet er während eines Austauschsemesters in Oslo – zufällig beim Num-mernziehen und Schlangestehen im Studentenwohnheim. Man freundete sich an, und in einem unüberlegten Mo-ment zog Kid Simius quasi über Nacht nach Green Berlin. Keine zwei Wochen später fand er sich in einer Bandpro-be zur großen Marteria-Tour wieder. „Ich hatte damals keine Ahnung von nichts“, sagt Kid Simius. „Ich wusste nur, dass ich das mit der Musik unbedingt durchziehen will.“ Und das tat er. Er schmiss sein Psychologie-Studium, nahm Kla-vierstunden, schrieb sich an der Universität der Künste Berlin für „Akustische Kommunikation“ ein, pfiff konse-quent auf alles was er dort lernte – und begann, in nicht enden wollenden Studionächten Schritt für Schritt seinen Sound zu entwickeln. In den ließ er alles einfließen, was um ihn herum passierte. Gierig sog er alles auf: Die gren-zenlose Euphorie eines ersten Sommers in Berlin. Die Macht der Basslines und Kickdrums in den Clubs. Das freigeistige Hip-Hop-Verständnis seines unmittelbaren Umfelds. Und natürlich all seine Lieblingsplatten, von Jimi Hendrix bis Squarepusher, LCD Soundsystem bis Jungle. „El Clásico“, im März 2012 in extrem limitierter Auflage erschienen, ist Produkt und Zeugnis dieser Zeit. Die acht Tracks sind Electro in ihrer Form und Rock ‚n‘ Roll in ihrer Haltung. Alles geht. Weil alles muss. „Das Al-bum hatte keine gerade Linie und war eigentlich auch kein Album“, erinnert sich Kid Simius. „Ich habe damals alle

mögliche Musik gefeiert und einfach drauflos produziert. Die Ergebnisse dieses Experimente sind dann auf einer CD gelandet.“ Die 2.000 Exemplare jedenfalls waren in Windeseile vergriffen und werden über die einschlägigen Kanäle heute zu Apothekerpreisen gehandelt, ebenso wie die unlängst erschienene 10“-Vinyl „Jalapeños Horror“. Das Konzept von „El Clásico“ mag kompiliertes Chaos gewesen sein. Aber das Feiervolk fand Gefallen an dem wild wuchernden Wobble-Wahnsinn des charis-matischen Spaniers. Und es wollte mehr. Kid Simius bas-telte verballerte Rap-Beats als Teil der Marsimoto-Crew, machte Remixe für den Berlin Techno-Produzenten K-Paul und schrieb nebenher mal eben einen veritablen Superhit mit, die Platinsingle „Lila Wolken“ von Marteria, Yasha und Miss Platnum. Dazwischen spielte er live, mehr als 50 Gigs pro Jahr, in Clubs in ganz Deutschland und auf so unterschiedlichen Festivals wie Melt!, Splash!, Fusion, dem Berlin Festival oder SXSW.

Stets stach er dabei mit seinem außergewöhnli-chen Setup heraus. Anstatt sich, wie in der Branche üb-lich, hinter seinem Laptop zu verschanzen und verstohlen Emails zu checken, fackelt Simius die Bühne mit einem veritablen Gerätepark aus Ableton Live, Moog-Synthie, Melodica, E-Gitarre und diversen Effektgeräten ab. Spon-tane Ukulele-Soli und Ein-Mann-Moshpits sind ebenfalls Ehrensache. „Mein Ziel als Musiker ist, mich selbst zu über-raschen. Dabei geht es gar nicht um das Endergebnis. Wenn plötzlich für ein paar Sekunden alles zusammen-kommt und man einfach nur glücklich ist – das ist es, was Musik für mich ausmacht.“ Ob daraus am Ende ein Track wird oder eine Dateileiche, ist letztlich egal. Kid Simius lebt für den Moment. Und er macht Musik für den Moment. Dieser Ansatz führte, über Umwege, auch zu sei-nem neuen Projekt „Wet Sounds“. Vor Jahren hörte er bei seiner damaligen Freundin Musik der russischen Kult-band Messer Chups. Eher zum Spaß machte er anschlie-ßend einen Track namens „Surf ‚n‘ Bass“ – und vergaß ihn zunächst auf seiner Festplatte. Fast Forward ins Jahr 2013. Wieder eine dieser ewigen Studionächte. Wieder ist das Internet leer gehört und auch das letzte Bier aus dem Kühlschrank getrunken. Und plötzlich ist da so ein Gedanke: Wäre es nicht geil, sein eigenes Genre zu ha-ben, seinen eigenen Sound? Kid Simius durchstöberte seine verstaubte Festplatte auf der Suche nach Inspirati-on. Und stieß dabei auf dieses Surf-Ding aus grauer Vor-zeit. Der Track klang nach dem 18-jährigen Anfänger, der ihn einst produziert hatte, aber gleichzeitig noch immer neu und fresh. Also warf er sein Ableton an, bügelte das Ausgangsmaterial auf heutige Standards, und ein neuer Style war geboren: Surf ‚n‘ Bass. Immer tiefer fuchste sich Kid Simius in den fol-genden Monaten in die Subkultur des Surf ein. Aus dem Gag wurde eine Obsession. Er recherchierte die Wurzeln des Genres, besorgte sich die wichtigsten Alben von Dick Dale und The Shadows, räumte sein kleines Studio mit Amps und analogen Effektgeräten voll, machte sich das eine oder andere Desperados auf und begann zu arbei-ten. Das Ergebnis dieser Arbeit ist „Wet Sounds“. Und das könnte kaum weiter entfernt sein von stumpfem Ab-kupfern der immer gleichen Gute-Laune-Klischees. Viel-mehr ist die Platte Ausdruck einer jahrelangen Leiden-schaft für Musik unterschiedlichster Art. Und das bislang präziseste Statement von einem der eigenständigsten und interessantesten Künstler der Jetztzeit.

Da ist zum Beispiel die vorapokalytische Rave-Hymne „Costa del Sol“. Da ist „Recorded In Hawaii“, ein Stück Psych-Rock für Menschen, die unter „Abendgarde-robe“ Bademantel, Boxershorts und Blumenkranz verste-hen. Da ist „Hola Chica“, digitaler Cumbia für hoffnungslo-se Romantiker. Und da ist natürlich „Surf ‚n‘ Bass“ in der Version 2.14. Acht Jahre nach der ersten Song-Skizze kommt endlich zusammen, was zusammen gehört: die sengende Sonne über dem Soundstrand von Berlin und die bollernden Beats aus den finsteren Kellerclubs von Südkaliforniern. Chill und Wave. Surf und Bass. „Wet Sounds“ ist mehr als nur eine stimmige und unterhaltsame Fusion für die Generation Alles-Geht. Mit der Platte schließt sich auch für Kid Simius persönlich ein Kreis. Die musikalische Früherziehung an der Gitarre, die Liebe zu den Harmonien seiner Heimat, die elektroni-schen Erweckungserlebnisse in Manchester und Berlin, die Melancholie, die Rastlosigkeit, die angenehm selbst-ironische Verspieltheit – all das steckt in „Wet Sounds“. Besonders deutlich wird das auf dem heimlichen Schlüs-selstück der Platte, „El Pastor“. Mit Gitarre, Amp und haufenweise Hall führt er das unverwüstlich schöne „Gra-nada“ des mexikanischen Komponisten Agustín Lara aus dem Jahr 1932 in die Gegenwart. Damit entfernt er sich weiter denn je zuvor vom Hip-Hop- und Club-Kontext – und ist gleichzeitig ganz bei sich. „Now You Should Ride It“ heißt ein Track auf „Wet Sounds“. Gute Idee eigentlich. Die perfekte Welle jeden-falls wäre schon mal gefunden.

Facebook: http://www.facebook.com/kidsimiusSoundcloud: http://soundcloud.com/kidsimiusYoutube: http://www.youtube.com/user/KidSimiusTwitter: https://twitter.com/kidsimiusInstagram: http://instagram.com/kidsimius

20 MIN.-LIVE-SET: http://www.youtube.com watch?v=RAHTFGjOzfk

5 MIN.-PORTRAIT (ENGLISH): http://www.youtube.com/watch?v=icRUUK_6y6I

LABEL & MANAGEMENT:Jirafa Records // The Green Submarine Mgmt.Chris [email protected]

BOOKING:Melt! BookingJulia [email protected]

PRINT, RADIO & TV PROMOTION:Ballyhoo MediaDieter Schienhammerphone: 0049 (30) [email protected]

ONLINE PROMOTION:Agentur von WeltPierre Türkowskymobil: 0163/[email protected]

PROMOTION SPAIN:Chiara hellqvistmobil: 0034/627273834 [email protected]

KID SIMIUS – WET SOUNDSJirafa Records, VÖ: 07.03.2014 01 INTRO02 MATADOR03 HOLA CHICA!04 RECORDED IN HAWAII05 AVENTURA ESPACIAL06 EL PASTOR07 COSTA DEL SOL08 NOW YOU SHOULD RIDE IT!09 SURF´N´BASS10 COSTA DEL SOL (SIRIUSMO REMIX)

Gefördert durch die Initiative Musik gemeinnützige Projektgesellschaft mbH mit Projektmitteln der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien auf Grund eines Beschlusses des Deutschen Bundestages.