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GESCHäFTSBERiCHT 2007/2008 Musikförderung in Niedersachsen

Musikförderung - Nachrichten | NDR.de · 2021. 1. 19. · Komponistin Keiko Harada. Daneben standen auf dem Programm auch der thema-tisierte Spaziergang „Freden als industriedorf

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  • GESCHäFTSBERiCHT 2007/2008

    Musikförderungin Niedersachsen

  • 02

  • Inhalt

    Grußworte 05, 07

    Allgemeiner Teil 09

    Jahresrechnung 2007 11

    Jahresrechnung 2008 11

    Geförderte Projekte 2007

    Festivals | Konzertreihen 13

    Nachwuchsförderung 19

    Einzelkonzerte 27

    Geförderte Projekte 2008

    Festivals | Konzertreihen 31

    Nachwuchsförderung 41

    Einzelkonzerte 46

    Anhang

    § 40 Rundfunkstaatsvertrag 48

    Text der rechtlichen Grundlage

    § 51 Niedersächsisches Landesmediengesetz 49

    Text der rechtlichen Grundlage

    Hinweise für Antragsteller

    Richtlinie für die Musikförderung 50

    03

  • 04

  • Grußwort des NDR Intendanten

    Liebe Musikfreunde,

    der Norddeutsche Rundfunk engagiert sich im Musikland

    Niedersachsen auf vielfältige Weise. Die Hörfunk-Program-

    me des NDR bedienen rund um die Uhr beinahe jeden

    Musikgeschmack: mit klassischer und zeitgenössischer

    Musik, mit Jazz, Rock, Pop und Schlagern. Niedersachsen,

    das größte Staatsvertragsland des NDR, besitzt in der

    Landeshauptstadt Hannover mit der NDR Radiophilhar-

    monie ein besonderes musikalisches Aushängeschild.

    Die Klassik-, Barock-, Unterhaltungs- und Popkonzerte fin-

    den großes interesse auch weit über Niedersachsen hin-

    aus. Als Partner des Landes fördert der NDR das

    musikalische Leben in Niedersachsen auch finanziell:

    Zahlreiche Projekte, Konzerte und Festivals zeichnen

    sich auch dank der Musikförderung in Niedersachsen

    durch hohe künstlerische Qualität aus.

    Das Musikland Niedersachsen hat Qualität und Klasse zu

    bieten. Das zeigt die Bilanz dieses Geschäftsberichts.

    Gefördert wurden neben etablierten, auch international

    hochgeschätzten Konzert- und Musiktheater-Festspielen

    kleine, edle Kammermusik-Tage, Projekte aus der be-

    eindruckenden Chor- und Jazz-Szene, Spitzen- und

    Nachwuchs-Wettbewerbe, aber auch ungewöhnliche

    innovative Experimente.

    Auch in Zukunft wird sich der NDR für die künstlerische

    Pluralität und Qualität im Musikland Niedersachsen

    einsetzen.

    Lutz Marmor

    intendant

    Hamburg, im Mai 2009

    05

  • 06

  • Grußwort des Niedersächsischen Ministerpräsidenten

    Sehr geehrte Damen,

    sehr geehrte Herren,

    vor ihnen liegt der zweite Geschäftsbericht der Musik-

    förderung in Niedersachsen. Seit mehr als vier Jahren ist

    die Musikförderung nach dem Niedersächsischen Medien-

    gesetz eine der wichtigsten Säulen in der Kulturförderung.

    Musik ist nicht nur Weltsprache, sondern ein Sprachrohr

    zur Welt. Mit gemeinsamen Entscheidungen zu Gunsten

    des musikalischen Nachwuchses, der Orchester, Ensem-

    bles und Festivals unterstützen NDR und Land, dass

    die musikalischen Landschaften im Flächenland Nieder-

    sachsen so reich und vielfältig blühen können. ich freue

    mich sehr, dass mit der neuen Broschüre für die Öffent-

    lichkeit anschaulich und begreifbar wird, welch qualitativ

    hochwertige und innovative Arbeit im Musikland Nieder-

    sachsen geleistet wird. Überzeugen Sie sich selbst.

    Christian Wulff

    Niedersächsischer Ministerpräsident

    Hannover, im Mai 2009

    07

  • 08

  • Allgemeiner Teil

    Die aus Mitteln der Rundfunkgebühr finanzierte Musik-

    förderung in Niedersachsen, gemeinsam getragen vom

    Norddeutschen Rundfunk und vom Land Niedersachsen,

    hat im Januar 2005 ihre Arbeit aufgenommen. Die Grund-

    lage dafür bilden das Gesetz zum Staatsvertrag über den

    Rundfunk im Vereinten Deutschland und das Niedersäch-

    sische Landesmediengesetz, das 2003 entsprechend

    novelliert wurde.

    Organisiert und betreut wird die Musikförderung in Nie-

    dersachsen durch eine Geschäftsstelle, die als rechtlich

    nicht selbstständige Einrichtung im NDR Landesfunkhaus

    Niedersachsen in Hannover ihren Sitz hat.

    Ob Musikfestivals, Orchester, Ensembles, Wettbewerbe,

    Chöre oder der musikalische Nachwuchs: mit den Mitteln

    der Musikförderung in Niedersachsen sollen vor allem

    Projekte gefördert werden, die einen deutlichen Bezug zu

    Niedersachsen haben, sei es, dass sie in Niedersachsen

    stattfinden, Niedersachsen betreffende Themen zum in-

    halt haben oder von Musikschaffenden aus Niedersachsen

    realisiert werden.

    Die unterstützten Projekte sollen auch dazu beitragen,

    das Bild Niedersachsens als Kulturland national und inter-

    national zu fördern, die Kooperation und Vernetzung des

    kulturellen Lebens und Schaffens zu intensivieren und

    Akzeptanz am Anteil der deutschen Sprache in der Vokal-

    musik zu erhöhen.

    Eingebettet in diese Förderung sind „Leuchttürme“ des

    niedersächsischen kulturellen Erscheinungsbildes wie

    die Händel-Festspiele in Göttingen oder die Landesju-

    gendorchester beim Niedersächsischen Musikrat. Geför-

    dert werden aber auch Wettbewerbe von Chören, Rock-

    Bands und Kapellen, Kleinkunstfestivals, Jazz-Konzerte,

    kirchenmusikalische Ereignisse, Avantgardistisches und

    Alternatives.

    Besondere Aufmerksamkeit wird der Nachwuchsförde-

    rung zuteil, sei es mit der Unterstützung der Stimmbil-

    dung beim renommierten mädchenchor hannover oder

    von Projekten, die Kindern und Jugendlichen die Scheu

    vor Musik und Musikausübung nehmen wollen.

    Bevorzugt werden dabei Projekte, die mehrere Förder-

    schwerpunkte in ihrer kulturellen Bedeutung für Nieder-

    sachsen miteinander verbinden.

    Die Vergabegrundsätze der Musikförderung in Nieder-

    sachsen sehen vor, dass im Regelfall eine zeitlich befris-

    tete Finanzierung von Projekten und Vorhaben durchge-

    führt wird. Allgemeine Grundsätze der Förderung sowie

    informationen zum Antrags- und Zuwendungsverfahren

    liefern die Richtlinien für die Musikförderung nach dem

    Niedersächsischen Mediengesetz und ein Merkblatt zum

    Antragsverfahren, die im internet über die Homepage

    des NDR oder in der Geschäftsstelle abgerufen werden

    können.

    Über die Förderung entscheidet eine vierköpfige Ver-

    gabejury, die aus jeweils zwei Vertretern des Landes

    Niedersachsen und zwei Vertretern des Norddeutschen

    Rundfunks besteht.

    09

  • 10

  • Jahresrechnung 2007

    Der Musikförderung in Niedersachsen standen im Jahre

    2007 aus dem gesetzlich dafür vorgesehenen Verfahren

    Einnahmen in Höhe von T€ 640,6 zur Verfügung. Hinzu kam

    ein Übertrag aus dem Jahre 2006 in Höhe von T€ 178,2.

    in 2007 wurden insgesamt 54 Anträge auf Förderung

    gestellt, davon 33 Anträge positiv und 21 Anträge negativ

    beschieden. Die Ablehnungen erfolgten, weil die ange-

    strebten Zielsetzungen nicht mit den Förderrichtlinien

    der Musikförderung in Niedersachsen vereinbar waren.

    Unter Berücksichtigung der Förderrichtlinien bewilligte

    die Vergabejury in zwei Sitzungen insgesamt T€ 581,7

    an Fördermitteln.

    Die Ausgaben beliefen sich damit auf insgesamt T€ 638,8.

    Davon entfielen auf die Geschäftsführung T€ 33,9 und auf

    den Gebühreneinzug über die GEZ T€ 23,2.

    Von den 33 bewilligten Anträgen wurden seitens der An-

    tragsteller zwei Anträge zurückgezogen, zwei Projekte

    konnten nicht realisiert werden. Bei einem Projekt wurde

    nach Prüfung der eingereichten Unterlagen der Förder-

    betrag um T€ 0,6 gekürzt. Ein Projekt konnte nicht geför-

    dert werden, weil die antrags- und ordnungsgemäße

    Verwendung der bis dato gezahlten Fördermittel nicht

    nachgewiesen wurde. Aus den genannten Gründen wur-

    den bewilligte Fördermittel von T€ 22,6 in das Förderjahr

    2008 übertragen.

    Jahresrechnung 2008

    im Jahre 2008 standen der Musikförderung in Nieder-

    sachsen aus dem gesetzlich dafür vorgesehenen Verfahren

    Einnahmen in Höhe von T€ 637,9 zur Verfügung.

    Hinzu kam ein Übertrag aus dem Jahre 2007 in Höhe

    von insgesamt T€ 202,5.

    Der Vergabejury wurden insgesamt 49 Anträge zur Be-

    ratung und Beschlussfassung zugeleitet. Davon wurden

    28 Anträge genehmigt und 20 Anträge abgelehnt, ein

    Antrag wurde zurückgezogen. Die Ablehnungen erfolgten,

    weil die angestrebten Zielsetzungen nicht mit der Förder-

    richtlinie der Musikförderung in Niedersachsen vereinbar

    waren.

    Auf der Grundlage der Förderrichtlinie genehmigte die

    Vergabejury in zwei Sitzungen Fördermittel in Höhe von

    T€ 523,8.

    Die Ausgaben beliefen sich in 2008 auf insgesamt T€ 582,8.

    Davon betrugen die Geschäftsführungskosten T€ 35,0 und

    die Kosten für den Gebühreneinzug über die GEZ T€ 24,0.

    Von den genehmigten Projekten konnte ein Projekt mit

    einem Umfang von T€ 9 nicht realisiert werden. Bei

    zwei Projekten wurden die Fördermittel um insgesamt

    T€ 2,3 gekürzt. in einem Fall wurden bewilligte Förder-

    mittel im Umfang von T€ 2,3 nicht in Anspruch genom-

    men. Aus den genannten Gründen wurden bewilligte

    Fördermittel im Umfang von T€ 13,6 in das Förderjahr

    2009 übertragen.

    11

  • Festivals | KonzertreihenGeförderte Projekte 2007

    12

  • Göttinger Jazzfestival 2007

    im Jubiläumsjahr des Göttinger Jazzfestivals wurde

    durch die Veranstalter ein breites Spektrum vom traditio-

    nellen bis zum zeitgenössischen Jazz abgedeckt und ein

    vielfältiges Programm für nahezu alle Hörgewohnheiten

    und Altersschichten geboten. Das Festival bestritten

    Gruppen aus der Göttinger Jazz-Szene unterschiedlicher

    Stilistik und Alterszusammensetzung, vom Oldtime bis

    zum Modern Jazz, von der Schüler-Bigband bis zur

    semiprofessionellen Jazzband. Die Sessions fanden im

    Deutschen Theater auf drei Bühnen und in Göttingens

    größtem Kulturzentrum, der Musa, statt.

    Auf der Hauptbühne des Deutschen Theaters gastierten

    international bekannte, stilbildende und -prägende Jazz-

    musiker und Jazzformationen, darunter Klaus Doldinger’s

    Passport, die Band des berühmten Saxophonisten und

    Filmkomponisten, die sich durch weltmusikalische Offen-

    heit, enorme stilistische Vielfalt und einen unverwechsel-

    baren dynamischen Sound auszeichnet. Gleich drei der

    weltbesten Kontrabassisten waren zu hören und wurden

    gefeiert: Buster Williams, Reggie Workman und Henri

    Trexier. Bereichert wurde das Festival-Programm mit den

    Sonderkonzerten „Jazz und Klassik“, „Jazz und Kirche“,

    „Jazz und Session“, einer Jazzfilmnacht, einem literarisch-

    musikalischen Abend, einer Preisverleihung und zwei

    Ausstellungen. Zum Abschluss konzertierte in der Musa

    die großartige Londoner Acid-Jazz-Formation incognito.

    Zuwendungsempfänger:

    Jazzfestival Göttingen e. V.

    Förderzweck:

    30. Göttinger Jazzfestival 2007

    Höhe der Zuwendung:

    10.000 €

    Laufzeit des Projekts:

    27. Oktober bis 4. November 2007

    Internationale Fredener Musiktage 2007

    Die hochambitionierten Fredener Musiktage bieten jungen

    Komponistinnen und Komponisten und jungen profes-

    sionellen Musikerinnen und Musikern ein reizvolles öffent-

    liches Podium, das ob seines künstlerischen Niveaus

    weithin Beachtung findet.

    Beim Festival 2007 wurde anspruchsvolle Musik aller

    Epochen geboten abseits ausgetretener Pfade herkömm-

    licher Programmgestaltung. Aufgeführt wurde Altes

    und Neues, Bekanntes und weniger Vertrautes. Gespielt

    wurden Streichtrios von Beethoven und Dohnányi;

    Sonaten, Romanzen, Duos und Quartette von Schumann

    und Martinů; Klaviersonaten, Etuden und Rhapsodien von Beethoven und Liszt; Alte Musik mit Werken von

    Frescobaldi und Bach; Bläserstücke von Schostakowitsch

    und Gershwin. Alljährlich ist die Uraufführung eines ei-

    gens vom Festival in Auftrag gegebenen Kammermusik-

    werks ein künstlerischer Höhepunkt. in diesem Jahr

    war es ein Duo für Violine und Klavier der japanischen

    Komponistin Keiko Harada.

    Daneben standen auf dem Programm auch der thema-

    tisierte Spaziergang „Freden als industriedorf – Vergangen-

    heit und Gegenwart“, ein Pantomimenabend, ein Musik-

    theaterstück für Kinder, betitelt Tarzahn hat Karies, und

    eine Ausstellung mit Werken der bildenden Künstlerin

    Gabriele Stieghorst.

    Zuwendungsempfänger:

    internationale Fredener Musiktage e. V.

    Förderzweck:

    17. internationale Fredener Musiktage 2007

    Höhe der Zuwendung:

    5.000 €

    Laufzeit des Projekts:

    4. bis 12. August 2007

    13

  • Festivals | KonzertreihenGEFÖRDERTE PROJEKTE 2007

    Internationale Gandersheimer Dommusiktage

    Die internationalen Gandersheimer Dommusiktage sind

    nach den Göttinger Händel-Festspielen das herausragen-

    de Musikfestival in Südniedersachsen. Die vom gemein-

    nützigen Verein Concerto Gandersheim e. V. getragenen

    Dommusiktage präsentieren eine gewachsene und le-

    bendige Musikkultur, erfüllen historische Gebäude mit

    Leben und bereichern so eine Region, die über vielfältige

    Traditionen und eine sehr lebendige Musikpflege verfügt

    und zugleich offen für Neues ist.

    Die 17. Gandersheimer Dommusiktage boten Sinfonie-

    Konzerte und Konzerte für Kinder und Senioren, musi-

    kalische Gottesdienste, Jazzimprovisationen, Konzerte

    zur Nacht und Sonatenabende. Der kulturelle Austausch

    wurde aber auch im größer gewordenen Europa als aktive

    Begegnungsmöglichkeit an historisch bedeutsamer

    Stätte genutzt.

    Zuwendungsempfänger:

    Concerto Gandersheim e. V.

    Förderzweck:

    17. internationale Gandersheimer Dommusiktage

    Höhe der Zuwendung:

    9.000 €

    Laufzeit des Projekts:

    15. bis 23. September 2007

    Internationale Händel-Festspiele Göttingen 2007

    Das fast zweiwöchige Festival in Südniedersachsen stand

    unter dem Motto „Macht und Ohnmacht – Herrscherfiguren

    im Werk Händels“. Dem Thema entsprechend hatte

    Händels Drama per musica Giulio Cesare in Egitto aus

    dem Jahre 1724 Premiere, eine aufwändig instrumen-

    tierte Oper des Barock-Komponisten, die sich zudem

    durch ausgeprägt kontrastreiche musikalische Gestal-

    tung der Gesangspartien auszeichnet.

    Wiederentdeckt wurde Händels lediglich als Fragment

    überliefertes Opernpasticcio Giove in Argo. Arien und

    Chöre des 2. und 3. Aktes mussten für diese Erstauffüh-

    rung aus den älteren Opern und Serenaden, aus denen

    sie Händel übernommen hatte, rekonstruiert werden.

    Als fruchtbar erwies sich bei diesem Projekt die für

    Göttingen charakteristische Zusammenarbeit von Musik-

    wissenschaftlern mit ausübenden Musikern.

    Die Produktion des Händel-Oratoriums Solomon führte

    den Winchester Cathedral Choir zusammen mit dem ein

    Jahr zuvor gegründeten Festspielorchester Göttingen.

    Mit Solomon gastierten die Göttinger bei Herrenhausen

    Barock in Hannover und in Dresden. Zu diesen Großereig-

    nissen positionierte das Festival Nachtprogramme und

    Kammermusik. Jungen Künstlern aus der Region wurde

    ein Podium geschaffen, Werkeinführungen und Open-Air-

    Konzerte rundeten das Festspielprogramm ab.

    Zuwendungsempfänger:

    Göttinger Händel-Gesellschaft e. V.

    Förderzweck:

    internationale Händel-Festspiele Göttingen 2007

    Höhe der Zuwendung:

    100.000 €

    Laufzeit des Projekts:

    18. bis 29. Mai 2007

    14

  • MASALA Welt-Beat Festival 2007

    Das MASALA Welt-Beat Festival gehört seit 12 Jahren zum

    Kreis des „European Forum of Worldwide Music Festivals“,

    einem Zusammenschluss der vierzig größten europäischen

    Weltmusikfestivals. MASALA ist ein Projekt des Kultur-

    und Kommunikationszentrums Pavillon in Hannover.

    im Zentrum das 13. MASALA Welt-Beat Festivals standen

    Konzerte mit internationalen Künstlerinnen und Künst-

    lern, Workshops im MASALA-Tanzzelt, ein Kinder- und

    Familienprogramm und der MASALA-Weltmarkt.

    Besonders hoch war in diesem Jahr die musikalische

    Qualität des Festivals. Wahre Begeisterungsstürme

    erntete das L’Orchestre Pop Symphonique aus Rouen,

    Niedersachsens Partnerregion im Norden Frankreichs.

    Die siebzig jugendlichen Musikerinnen und Musiker wur-

    den von vier Solisten aus Nordafrika begleitet. in ihrem

    Konzert ergänzten sich Klassik und Weltmusik auf einzig-

    artige Weise. Weitere Höhepunkte des Festivals waren

    das Konzert mit der kapverdischen Sängerin Sara Tavares

    in der ausverkauften Marktkirche, der Auftritt der süd-

    afrikanischen Künstlerin Simphiwe Dana im ebenfalls aus-

    verkauften Schauspielhaus und das eindrucksvolle Kon-

    zert der japanischen Trommlerinnen der Gruppe GOCOO

    am letzten Festivalwochenende im Pavillon.

    Zuwendungsempfänger:

    Bürgerinitiative Raschplatz e. V.

    Förderzweck:

    13. MASALA Welt-Beat Festival 2007

    Höhe der Zuwendung:

    30.000 €

    Laufzeit des Projekts:

    4. bis 15. Juli 2007

    Morgenland Festival Osnabrück 2007

    Das Festival präsentiert Musik des Nahen und Mittleren

    Ostens, von der traditionellen Musik bis hin zur Avant-

    garde. Es möchte Eindrücke und Erkenntnisse über eine

    Kultur vermitteln, die für die Weltgeschichte von enormer

    Bedeutung ist – eine Kultur, die durch immigration auch

    in Deutschland lebt. Das Festival versteht sich zudem

    als ein Beitrag zum eingeforderten Dialog der Kulturen.

    Für die Stadt Osnabrück und für Niedersachsen bietet

    das Morgenland Festival die Chance, sich international

    als Kulturstandort in der europäischen Festivallandschaft

    zu etablieren.

    2007 fand das Projekt in Kooperation mit Partnern in Wien

    (Wien Modern), Teheran und New York (Lincoln Center)

    statt. Neben zahlreichen Veranstaltungen, Podiumsdis-

    kussionen und Workshops wurden drei Schwerpunkte

    realisiert: ein Auftritt der Cairo Opera Ballett Company,

    des einzigen klassischen Ballettensembles in der ara-

    bischen Welt, mit einem Repertoire von westlichen und

    arabischen Werken; eine Konzertreise des Osnabrücker

    Sinfonieorchesters in den iran mit Auftritten in Teheran

    und isfahan, unterstützt vom Auswärtigen Amt, dokumen-

    tiert vom NDR und von ARTE mit dem Ziel, den Kultur-

    austausch mit der islamischen Republik iran auszubauen,

    und an iranische, afghanische und türkische Kompo-

    nisten wurden Aufträge vergeben. Anlass dazu bot der

    800. Geburtstag des islamischen Mystikers Dschalal

    ad-Din Rumi, der im heutigen Afghanistan geboren

    wurde, der auf Persisch schrieb und in der heutigen

    Türkei beerdigt wurde. Das Programm mit Werken über

    Rumi wurde in Osnabrück, bei Wien Modern und im

    Lincoln Center, New York, präsentiert.

    Zuwendungsempfänger:

    Stadt Osnabrück

    Fördergegenstand:

    Morgenland Festival Osnabrück 2007

    Förderzuwendung:

    30.000 €

    Laufzeit des Projekts:

    13. Februar bis 31. Dezember 2007

    15

  • MusicaViva – Internationales Musik-festival im Osnabrücker Land 2007

    Mit dem Festival MusicaViva hat sich in Nordwestdeutsch-

    land ein Festival von internationalem Zuschnitt etabliert.

    Erkenntnisse für die Gegenwart aus einer inspirierenden

    Rückschau auf das künstlerische Schaffen von Kompo-

    nisten und Musikern vergangener Epochen bestimmen

    seit nahezu zwei Jahrzehnten die Programmkonzeption.

    MusicaViva ist das einzige Festival in Niedersachsen,

    das sich konsequent und explizit mit Alter Musik und

    ihrer Aufführungspraxis beschäftigt.

    2007 wurden vom Studienzentrum FORUM artium zahl-

    reiche Vorhaben realisiert, darunter die halbszenische

    Aufführung der Barockoper Dido & Aeneas, Oratorien-,

    Chor-, Orchester-, Kammer- und Werkstattkonzerte,

    Konzerte für Kinder, Meister- und interpretationskurse.

    Es kam zu Begegnungen zwischen Künstlern, Liebhabern

    und Laien innerhalb des Spannungsfeldes von Alter und

    Neuer Musik. Das Musizieren Alter Musik nach histo-

    rischem Vorbild wurde angeregt und der Nachwuchs

    gefördert: Für junge, besonders begabte Ensembles

    war die Konzertreihe „Podium“ reserviert, um Auftritts-

    möglichkeiten neben profilierten Stars im Rahmen des

    westniedersächsischen Festivals zu bieten.

    Zuwendungsempfänger:

    FORUM artium e. V.

    Fördergegenstand:

    MusicaViva – internationales Musikfestival

    im Osnabrücker Land 2007

    Förderzuwendung:

    15.000 €

    Laufzeit des Projekts:

    16. bis 30. September 2007

    Musikalischer Frühling Elbschloss Bleckede 2007

    Zu den bekanntesten und tradiertesten Musikveran-

    staltungen im nordöstlichen Niedersachsen zählt der

    Musikalische Frühling Elbschloss Bleckede. Sein program-

    matisches Spektrum umfasst Oper, Sinfoniekonzerte,

    Kinderaufführungen, Kirchen- und Kammerkonzerte.

    im Jahr 2007 war die Romantik das Leitthema des sechs-

    tägigen Festivals. Festlich eröffnet wurde es mit einem

    Konzert der Schlesischen Philharmonie Katowice. Auf dem

    Programm standen drei stimmungsvolle romantische

    instrumentalwerke: Die Oberon-Ouvertüre Carl Maria von

    Webers, das 2. Hornkonzert von Richard Strauss und

    Felix Mendelssohn-Bartholdys Schottische Sinfonie. Die

    Hamburger Kammeroper gastierte mit Das Liebesverbot,

    einer frühen Oper Richard Wagners. Marc Westphal las

    Gedichte der romantischen Dichter Josef von Eichendorff

    und Heinrich Heine umrahmt von romantischen Melodien,

    gespielt von Solisten der Wiener Philharmoniker.

    Unter dem Titel „O, wie ist dein Rauschen süß“ erklang

    Chor- und Orgelmusik der Romantik, vorgestellt als roman-

    tischer Frühlingsabend vom Kammerchor St. Michaelis

    zu Lüneburg. Die Lüneburger Sinfoniker gastierten mit

    einer Romantischen Serenade. Gespielt wurden Orches-

    terstücke u. a. von Mendelssohn-Bartholdy, Grieg, Sibelius

    und Puccini. Den abschließenden Tag gestaltete das

    Theater Lüneburg mit einem Kinderkonzert unter dem

    Titel „Frau Musica“.

    Zuwendungsempfänger:

    Stadt Bleckede

    Förderzweck:

    Musikalischer Frühling Elbschloss Bleckede 2007

    Höhe der Zuwendung:

    2.400 €

    Laufzeit des Projekts:

    18. Mai bis 27. Mai 2007

    Festivals | KonzertreihenGEFÖRDERTE PROJEKTE 2007

    16

  • Musikalischer Sommer in Ostfriesland und Groningen

    Das Festival ist als feste Einrichtung während der Som-

    mermonate in der gesamten Region etabliert und damit

    eine kulturelle und auch touristische Attraktion für das

    niedersächsische Ostfriesland und die niederländische

    Provinz Groningen. Die vorherrschend ländliche Region

    bestimmt den Charme des Festivals und bildet mit ihrem

    historischen Ambiente, ihren Kirchen, Schlössern, Burgen

    und Gutshöfen einen idealen Rahmen.

    Ein besonderes Anliegen des Festivals ist es, zeitgenös-

    sische Werke aufzuführen und Kompositionsaufträge an

    deutsche, niederländische und internationale Künstler

    zu vergeben. Der musikalische, grenzübergreifende Aus-

    tausch wird intensiviert, denn zunehmend studieren

    Künstler aus Deutschland und den Niederlanden gemein-

    same Programme ein und bringen sie zur Aufführung.

    Das große, breitgefächerte Kulturangebot des 23. Musika-

    lischen Sommers enthielt Kammer-, Orgel- und Orchester-

    konzerte, Meisterkurse für junge Musiker, einen pädago-

    gischen Bereich zur Nachwuchsförderung und vielfältige

    Zusatzveranstaltungen: Ausstellungen, Vorträge, Exkursi-

    onen, Führungen. im Kern allerdings blieb es ein Musik-

    festival. insgesamt 62 Konzerte fanden statt, besucht von

    mehr als 14.000 Zuhörern. Das war neuer Besucherrekord.

    Gemäss der Festival-Konzeption wurden in den Konzert-

    Veranstaltungen Werke klassischer und zeitgenössischer

    Komponisten miteinander kombiniert. Wer gekommen

    war, Beethoven zu hören, öffnete sich auch für die Neue

    Musik. Nach den Aufführungen kam es unter den Besu-

    chern zu angeregten Diskussionen, wie sie in den Konzert-

    hallen der Großstädte so nicht stattfinden. Begeisternder

    Höhepunkt war das Abschlusskonzert mit dem japani-

    schen Bläserensemble Senzoku Gakuen.

    Zuwendungsempfänger:

    Ostriesische Landschaft

    Fördergegenstand:

    23. Musikalischer Sommer in Ostfriesland und Groningen

    Förderzuwendung:

    20.000 €

    Laufzeit des Projekts:

    20. Juli bis 12. August 2007

    Open Strings Gitarrenfestival 2007

    Die Klangwelt der sechs Saiten, die Klangwelt der inter-

    nationalen akustischen Gitarrenszene wurde in Nord-

    deutschland beim Osnabrücker Gitarrenfestival lebendig.

    Ziel des Festivals war es, einem breiten Publikum an-

    spruchsvolle Musik anzubieten und zu vermitteln. Das

    Programm präsentierte sich stil- und grenzüberschrei-

    tend. Wie in den Vorjahren reichte die Palette von Folk,

    Blues und Jazz bis zu Flamenco und Klassik. Die Herkunft

    der gastierenden Künstler spiegelte die weltumspannen-

    de Präsenz der Gitarre wider: Die Musiker kamen aus

    Europa, den USA, Südamerika, Australien und Asien.

    Gitarrenvirtuosen und -gruppen verwandelten die Stadt-

    halle Osnabrück für drei Tage in einen klingenden Palast.

    Haupt- und Nachmittagskonzerte richteten sich an ein

    musikinteressiertes Publikum, Vorträge galten dem in-

    strumentenbau und der Saitenherstellung, eine Ausstel-

    lung stellte instrumente, Noten und Zubehör vor.

    Einen speziellen Akzent setzte der praxisorientierte

    Nachwuchswettbewerb. Die ersten drei Preisträger sind

    auf einer eigens produzierten CD zu hören, die beworben

    und einem breiten Publikum vorgestellt wird. Und der

    1. Preisträger darf sich auf einen Konzertauftritt beim

    Gitarrenfestival des nächsten Jahres freuen.

    Zuwendungsempfänger:

    Acoustic Music GmbH & Co. KG

    Förderzweck:

    Open Strings Gitarrenfestival 2007

    Höhe der Zuwendung:

    5.000 €

    Laufzeit des Projekts:

    28. bis 30. September 2007

    17

  • Sommerliche Musiktage Hitzacker 2007

    Überschrieben waren die Sommerlichen Musiktage des

    Jahrgangs 2007 in Hitzacker mit dem Wort „Begegnun-

    gen“. Getreu diesem Motto stand gleich am Eröffnungs-

    tag Gustav Mahlers Lied von der Erde auf dem Programm,

    ein emotional bewegender sinfonischer Liederzyklus, der

    von Rückschau und Abschied erzählt. Als Gast auf der

    Bühne unterstrich Astronaut Ulf Merbold die konzertante

    Begegnung von „Musik und Kosmos“. Er stimmte aus eige-

    nem Erleben ein ganz persönliches Lied von der Erde an.

    Das Festival zeigte programmatisches Profil und präsen-

    tierte sich als hochrangig, lebendig, offen und innovativ.

    Begegnen konnte man dem norwegischen Vertavo Quar-

    tet, das zwei späte Streichquartette Beethovens nicht

    nur spielte, sondern auch kommentierte. Musik traf auch

    auf andere Künste: Mit Peter Schamoni und Edgar Reitz

    kamen zwei renommierte Filmemacher nach Hitzacker

    und stellten ihre Arbeiten im Beziehungsfeld von „Musik

    und Bild“ vor. Begegnen konnte man auch Wolfgang Rihm

    und Helmut Lachenmann: in einem Doppelporträt wurden

    zwei faszinierende Komponisten unserer Zeit vorgestellt.

    Zur Musik der Gegenwart wurden Brücken des Verstehens

    geschlagen.

    Generell wurden Programmqualität und –vielfalt geboten.

    Vertreten waren auch die Nachwuchsförderung und die

    niedersächsische Laienmusikszene. Die Sommerlichen

    Musiktage Hitzacker 2007 förderten auf nationaler und

    internationaler Ebene das Bild Niedersachsens als leben-

    diges, zukunftsorientiertes Musikland.

    Zuwendungsempfänger:

    Gesellschaft der Freunde der Sommerlichen

    Musiktage Hitzacker e. V.

    Förderzweck:

    62. Sommerliche Musiktage Hitzacker 2007

    Höhe der Zuwendung:

    80.000 €

    Laufzeit des Projekts:

    28. Juli bis 5. August 2007

    Festivals | KonzertreihenGEFÖRDERTE PROJEKTE 2007

    18

  • NachwuchsförderungGeförderte Projekte 2007

    19

  • NachwuchsförderungGEFÖRDERTE PROJEKTE 2007

    20

    Anschaffung einer Truhenorgel

    Der Knabenchor Hannover ist ein Vokalensemble für

    Konzertsaal und Kirche. Sein Repertoire umfasst Werke

    von der venezianischen Mehrchörigkeit bis hin zu zeit-

    genössischen Knabenchor-Kompositionen. Die Konzert-

    tätigkeit innerhalb und außerhalb Hannovers hat ihn zu

    einem musikalischen Botschafter Niedersachsens werden

    lassen, weit über die Landesgrenzen hinaus. Seine CD

    „Verleih uns Frieden“ – Geistliche Vokalmusik von Andreas

    Hammerschmidt wurde mit dem ECHO Klassik 2006 als

    beste Choreinspielung des Jahres ausgezeichnet.

    Bisher wurden die Stimm-/Chorproben in der Regel von

    einem Klavier begleitet, das jedoch aufgrund seiner

    „modernen“ temperierten nicht der vielfach erforder-

    lichen „alten“, meist mitteltönigen Stimmung entspricht.

    Letztere wird z. B. für Projekte benötigt, bei denen der

    Chor mit einem instrumentalen Barockensemble musi-

    ziert, wie es aufgrund des Chor-Repertoires immer

    häufiger der Fall ist. 2007 gehörten dazu u. a. Konzert-

    programme mit Kompositionen von Dietrich Buxtehude

    und Johann Sebastian Bach.

    in den täglich stattfindenden Unterrichten/Stimmproben

    muss diese mitteltönige Stimmung sinnvollerweise ge-

    probt werden, was mit einem Klavier nicht möglich ist.

    Die Anschaffung einer Truhenorgel mit verstellbarer

    Stimmtonhöhe wirkt dem Problem entgegen. Diese Orgel

    lässt sich außerdem für Auftritte des Chores im in- und

    Ausland leicht im Bus transportieren, eignet sich optimal

    als Begleitinstrument für solistische Auftritte und ist

    deshalb eine Bereicherung für die künstlerische Gesamt-

    leistung des Chores.

    Zuwendungsempfänger:

    Knabenchor Hannover e. V.

    Förderzweck:

    Anschaffung einer Truhenorgel

    Höhe der Zuwendung:

    10.000 €

    Laufzeit des Projekts:

    2007

    Das Zauberbuch – Märchenoper von Peter Stamm

    Mit Solisten des Mädchen- und Knabenchors Hannover,

    instrumentalisten des instituts für Frühförderung der

    Hochschule für Musik und Theater Hannover und dem

    Ensemble Oper an der Leine realisierte das Freie Opern-

    ensemble Zauberflöte e. V. das Singspiel-Projekt „Das

    Zauberbuch“ von Peter Stamm.

    Für sein Textbuch hatte der Autor die Märchen „Schnee-

    wittchen“ und „Der Froschkönig“ adaptiert. Ausgewählte

    Musik von Johann Sebastian Bach, Wolfgang Amadeus

    Mozart und Jean-Philippe Rameau wurde dem kindlichen

    Fassungsvermögen angepasst. Die idee zum Singspiel-

    Projekt kam beim Blick auf die Musikerziehung an unse-

    ren Schulen. Das Angebot an klassischer Musik ist hier in

    den letzten Jahren zurückgegangen. Diesem Trend wollte

    das Projekt entgegensteuern und Kinder mit klassischer

    Musik zusammenbringen.

    Zur Aufführung gelangte das Singspiel in der Hochschule

    für Musik und Theater in Hannover. Erleichtert wurde dem

    jugendlichen Publikum der Zugang zur Musik durch die

    Mitwirkung von Kindern auf der Bühne. Sie stellten die

    Sänger der sieben Zwerge und musizierten – darstellerisch

    in das Bühnengeschehen einbezogen – auf Holzblasinstru-

    menten. Mit diesem Projekt des Freien Opernensembles

    Zauberflöte e. V., geleitet vom Regisseur und langjährigen

    Opernintendanten Hans-Peter Lehmann und dem Kom-

    ponisten, Dirigenten und Pianisten Peter Stamm, wurde

    das Kindermusiktheater mit einem altersgerechten,

    spannenden und witzigen Singspiel ohne belehrenden

    Zeigefinger bereichert.

    Zuwendungsempfänger:

    Freies Opernensemble Zauberflöte e. V.

    Förderzweck:

    Das Zauberbuch – Märchenoper von Peter Stamm

    Höhe der Zuwendung:

    12.000 €

    Laufzeit des Projekts:

    April 2007

  • Deutsches Requiem: Jugendchor singt Brahms

    Junge, musikbegeisterte Sängerinnen und Sänger aus

    allen Teilen Niedersachsens bilden den Landesjungend-

    chor Niedersachsen. Er besteht aus rund 50 Mitgliedern

    im Alter von 16 bis 26 Jahren mit Gesangs- und Chor-erfahrung. Neben einem hohen künstlerischen Anspruch

    hat der Landesjugendchor auch einen pädagogischen

    Auftrag. Er möchte die sozialen Kompetenzen der Jugend-

    lichen stärken, damit sie die prägenden Eindrücke aus

    der gemeinschaftlichen Chorarbeit an ihre Heimatchöre

    weitergeben können.

    Unter der Anleitung namhafter Dirigenten erarbeitet der

    Landesjugendchor alljährlich vielfältige Chorliteratur

    aus Vergangenheit und Gegenwart – vom Madrigal bis zu

    zeitgenössischen Kompositionen. im Jahr 2007 realisierte

    der Chor ein besonders anspruchvolles Projekt. Zusammen

    mit dem Telemann-Kammerorchester aus Blankenburg

    wurde unter der Leitung von Professor Jörg Straube das

    Deutsche Requiem für Soli, Chor und Orchester von

    Johannes Brahms einstudiert, ein hochkarätiges Werk

    der romantischen deutschen Konzertliteratur.

    Die Arbeit an diesem Projekt umfasste zwei Beratungs-

    singen und zwei Vorbereitungsphasen rund um das Himmel-

    fahrtswochenende und in den Sommerferien. im Herbst

    folgte ein gemeinsames Probenwochenende mit dem

    Telemann-Kammerchor, dem sich fünf Konzertaufführun-

    gen des Deutschen Requiems in Hannover, Magdeburg,

    Lingen, Norden und Braunschweig anschlossen.

    Zuwendungsempfänger:

    Landesmusikrat Niedersachsen e. V.

    Förderzweck:

    Deutsches Requiem: Jugendchor singt Brahms

    Höhe der Zuwendung:

    27.000 €

    Laufzeit des Projekts:

    3. März bis 8. Dezember 2007

    Eine Stadt macht eine Oper. Die Drei Rätsel in Buxtehude

    Die Stadt Buxtehude verfügt über kein eigenes Theater.

    Diese Abwesenheit theatraler infrastruktur wurde von

    der Projektgruppe als Chance für eine Opern-inszenierung

    gesehen. Unter dem Motto „Heraus aus dem Elfenbein-

    turm der Hochkultur, hinein ins richtige Leben“ wurde

    das Projekt realisiert. Über hundert Sänger und Musiker,

    Erwachsene und Kinder beteiligten sich an der Aufführung.

    Zugleich wurde die ganze Stadt, von der Freiwilligen

    Feuerwehr bis zum Landfrauenverband, mit dem Ziel

    mobilisiert, vorhandene Potentiale zu nutzen und sie

    durch neue Strukturen miteinander zu verbinden.

    Detlev Glanert, der zu den herausragenden zeitgenössi-

    schen Komponisten zählt, hatte die Musik zur Oper „Die

    drei Rätsel“ geschrieben. Erzählt wurde die abenteuer-

    liche Reise eines intelligenten Jungen ins Reich der

    Spiele. Glanerts Anliegen war es, „dass Kinder, Jugend-

    liche und Erwachsene ohne musikalischen Beruf mit

    dieser Oper etwas über den Kern unseres Musiktheaters

    erfahren: spielerisch und klug eine Geschichte tanzend,

    singend, musizierend über sich selbst zu erzählen.“

    Glanerts Oper wurde in Buxtehude von ausgebildeten

    Sängern und Solisten, einem professionellen Regieteam

    und – dem Kern des Projektes gemäß – von Kindern,

    erwachsenen Laien und halbprofessionellen Chören re-

    alisiert, die im Probenprozess zu einem Ensemble ver-

    schmolzen sind. Ein Ergebnis war die musikalische

    Nachwuchsförderung vor Ort. Kinder, die bislang nicht

    musikalisch aktiv waren, konnten sich bei der Bühnen-

    bild-, Kostüm- und Maskengestaltung einbringen. Bereits

    bestehende Musikgruppen wurden durch das Projekt

    vernetzt und ermutigt, auch weiterhin gemeinsame ideen

    zu verwirklichen.

    Zuwendungsempfänger:

    Eine Stadt macht eine Oper e. V.

    Förderzweck:

    Eine Stadt macht eine Oper. Die Drei Rätsel in Buxtehude

    Höhe der Zuwendung:

    15.000 €

    Laufzeit des Projekts:

    Januar bis Oktober 2007

    21

  • NachwuchsförderungGEFÖRDERTE PROJEKTE 2007

    22

    Eurotreff 2007

    Der EUROTREFF ist europaweit eingeführt und bekannt.

    im Jahre 2007 stellte der Arbeitskreis Musik in der Jugend

    das Festival in seiner 13. Auflage vor. Das Ziel war, musi-

    zierenden jungen Menschen aus Europa ein Begegnungs-

    forum zu verschaffen. Kinder- und Jugendchöre stellten

    die Mehrheit der ausländischen Teilnehmergruppen.

    Der EUROTREFF ermöglichte es ihnen, sich näher kennen

    zu lernen, Verschiedenheiten und Gemeinsamkeiten zu

    entdecken und fünf Tage miteinander zu leben und zu

    musizieren. Alle ausgewählten und eingeladenen Chöre

    waren gebeten, mindestens ein zeitgenössisches Werk

    aus ihrer Heimat vorzustellen.

    integraler Bestandteil des EUROTREFFS waren Begeg-

    nungen mit den Menschen der Stadt und der Region

    Wolfenbüttel in Konzerten und Veranstaltungen, in Kirchen,

    auf Plätzen und in Schulen. in diese Begegnungen einge-

    bunden wurden junge Musiker und Musikerinnen aus

    Stadt und Region. in Regionalprogrammen vor und nach

    dem eigentlichen EUROTREFF empfingen sie die auslän-

    dischen Gäste und musizierten mit ihnen. Daraus ergab

    sich die große Chance für jugendliche deutsche Ensemb-

    les, sich im europäischen Kontext zu bewegen und zu be-

    währen, sich darzustellen und Kontakte zu europäischen

    Partnergruppen anzubahnen und auszubauen.

    Die Workshops wurden geprägt von einem Spezialthema.

    Unter dem Motto „Chor in Bewegung“ flossen in die künst-

    lerische Präsentation Bewegungselemente ein, die sich

    organisch aus der Musik ergaben. Das Ergebnis war eine

    Art Choreografie-Palette von getanzter Welt-Musik bis

    zum dargestellten Folksong und Madrigal.

    Zuwendungsempfänger:

    Arbeitskreis Musik in der Jugend

    Deutsche Förderation Junger Chöre

    und instrumentalgruppen e. V.

    Förderzweck:

    13. EUROTREFF 2007

    Höhe der Zuwendung:

    20.000 €

    Laufzeit des Projekts:

    5. bis 13. September 2007

    Hören – Zeitgenössische Musik in Winsen/Luhe

    Das Ensemble L’ART POUR L’ART ist damit befasst, Ver-

    mittlungskonzepte zu entwickeln. Es richtet sein Augen-

    merk darauf, wie zeitgenössische Musik als Schnittpunkt

    der Kommunikation erlebt werden kann, und wie das

    Hören gegenwärtigen Musikschaffens mehr mit unmittel-

    barer Lebenserfahrung zu tun hat, als gemeinhin ange-

    nommen wird. Mit seiner kleinen Konzertreihe und der

    Kompositionsklasse für Kinder und Jugendliche hat das

    Ensemble eine Form des Diskurses über zeitgenössische

    Musik gefunden, die verkrustete Strukturen und Klischee-

    vorstellungen in Darstellung und Rezeption von Musik

    aufbricht.

    Der Kurs der Kompositionsklasse für Kinder und Jugend-

    liche begann Anfang 2007 und endete im Sommer mit

    einem Konzert, in dem das Ensemble L’ART POUR L’ART

    die Arbeitsergebnisse der jungen Komponisten zum zen-

    tralen Thema der musikalischen Form zur Uraufführung

    brachte. Die kleine Konzertreihe bot unter dem Motto

    „Hören“ fünf Veranstaltungen, betitelt „Ohrenschmaus“,

    „TownSoundscape“, „Musik in Form einer Birne“, „Eule

    und Nachtigall“ und „Haltbar gemacht“. in einem ab-

    wechslungsreichen Mix präsentierte L’ART POUR L’ART

    Kompositionen, die zwischen 1971 und 2007 entstanden

    sind, Werke bereits arrivierter Künstler wie Mauricio

    Kagel und John Cage, vor allem aber Stücke junger und

    noch wenig bekannter Komponisten. Den Konzerten vor-

    geschaltet waren Vorträge, u. a. über Perfektionierung

    von Knack-, Crisp-, Zisch- und anderen Geräuschen beim

    Verzehr von Nahrungsmitteln, über die wachsende Be-

    deutung akustischer Gegebenheiten bei der Umsetzung

    urbaner Planungen und über gesundheitliche Auswirkun-

    gen von Klang, Geräusch und Lärm auf das individuum.

    Zuwendungsempfänger:

    L’ART POUR L’ART

    Förderzweck:

    Hören – Zeitgenössische Musik in Winsen/Luhe

    Höhe der Zuwendung:

    5.000 €

    Laufzeit des Projekts:

    15. Januar bis 30. November 2007

  • Internationale Sommerakademie für Kammermusik in Niedersachsen

    in der Kammermusik ist jeder Mitwirkende zugleich So-

    list als auch vollständig integriertes Ensemblemitglied.

    Dieses Ensemblespiel zu pflegen und zu entwickeln, ist

    Anliegen der internationalen Sommerakademie für

    Kammermusik in Niedersachsen. Ein Höchstmaß an

    konzentrierter Zusammenarbeit ermöglicht jungen Mu-

    sikerinnen und Musikern, sich mit Kammermusikwerken

    verschiedenster Stilrichtungen und Besetzungsarten

    auseinanderzusetzen.

    Die 31. internationale Sommerakademie 2007 fand in

    der Stiftung Kloster Frenswegen in Nordhorn/Grafschaft

    Bentheim statt. in einem dreiwöchigen Kurs erarbeiteten

    die jungen instrumentalisten unter Anleitung renommier-

    ter Professoren zahlreiche Kammermusikwerke. Ein Beleg

    für die gewachsene internationale Attraktivität der

    Sommerakademie war die Teilnahme zahlreicher junger,

    ausländischer Künstler vornehmlich aus west- und ost-

    europäischen Ländern.

    Die internationale Sommerakademie stellt für die west-

    lichste Region Niedersachsens eine kulturelle Bereiche-

    rung dar. Zahlreiche Konzertveranstaltungen in der Graf-

    schaft Bentheim und in der benachbarten, holländischen

    Region Twente, Mittagskonzerte in der Klosterkapelle

    Frenswegen und Auftritte bei Gottesdiensten und Aus-

    stellungseröffnungen boten den Kursteilnehmern Gelegen-

    heit, ihr in der Sommerakademie gewachsenes kammer-

    musikalisches Können der Öffentlichkeit vorzustellen.

    Zuwendungsempfänger:

    internationale Sommerakademie

    für Kammermusik Niedersachsen e. V.

    Förderzweck:

    31. internationale Sommerakademie

    für Kammermusik in Niedersachsen

    Höhe der Zuwendung:

    10.000 €

    Laufzeit des Projekts:

    2. bis 23. September 2007

    Jugendjazzorchester Niedersachsen auf sinfonischen Pfaden

    Zentrale Aufgabe des Landesjugendjazzorchesters Nieder-

    sachsen ist es, begabten jugendlichen Jazz-instrumen-

    talisten und -Vokalisten die Möglichkeit zu geben, ein

    Repertoire zu erarbeiten, das von klassischen Bigband-

    Standards bis hin zu modernen Arrangements und Kom-

    positionen reicht. Durch diverse Kooperationen mit größe-

    ren Klangkörpern wie dem Göttinger Sinfonieorchester

    und dem Niedersächsischen Jugendsinfonieorchester

    hat das Jugendjazzorchester Niedersachsen bereits Erfah-

    rungen im Crossover-Bereich sammeln können. 2007 kam

    es zu einer neuen Crossover-Herausforderung mit der

    NDR Radiophilharmonie in Hannover.

    Kompositionen von Schuller, Mergner, Elgar, Ellington und

    Sousa waren für das Proben- und Konzert-Repertoire des

    Kooperations-Projekts ausgewählt worden. Die populären

    Märsche Pomp and Circumstance von Edward Elgar und

    Washington Post von John Philip Sousa wurden im Erarbei-

    tungsprozess zu emotional mitreißenden Höhepunkten.

    im aufeinander abgestimmten Jahresplan der beiden im

    Projekt vereinten Klangkörper kam es zu mehreren Arbeits-

    phasen, die ihren Abschluss in zwölf Konzerten fanden.

    Das Crossover-Projekt wurde vorgestellt in Kassel, Salz-

    gitter und Celle, beim Jazzfestival Walsrode, in Hannover,

    Braunschweig und Magdeburg und in der Niedersäch-

    sischen Landesvertretung in Berlin.

    Zuwendungsempfänger:

    Landesmusikrat Niedersachsen e. V.

    Förderzweck:

    Jugendjazzorchester Niedersachsen

    auf sinfonischen Pfaden

    Höhe der Zuwendung:

    30.000 €

    Laufzeit des Projekts:

    20. Januar bis 25. November 2007

    23

  • NachwuchsförderungGEFÖRDERTE PROJEKTE 2007

    24

    Landesjugendblasorchester Nieder-sachsen spielt Johan de Meij

    Das Landesjugendblasorchester Niedersachsen besteht aus

    rund 50 Mitgliedern. Die musikalisch-künstlerische Leitung

    hat Matthias Höfert. Nur die besten Nachwuchsmusiker

    können nach bestandenem Probespiel Mitglied werden.

    2007 erarbeitete das Landesjugendblasorchester zwei

    zeitgenössische Originalkompositionen des Niederlän-

    ders Johan de Meij aus dem Bereich sinfonischer Blas-

    musik.

    Mit dem Projekt sollte die Ausnahmequalität des Ensem-

    bles unterstrichen und seine Vorbildfunktion für die von

    ihm repräsentierte Gattung in Niedersachsen herausge-

    hoben werden. Das Orchester hatte zwei Hauptwerke de

    Meijs ausgewählt, die zu den Meisterwerken der sinfoni-

    schen Blasmusik zählen und hohe interpretatorische

    Ansprüche stellen: die fünfsätzige Sinfonie The Lord of

    the Rings, in den USA mit dem Sudler Composition Award

    ausgezeichnet, und das Cello-Konzert Casanova, das den

    ersten Preis beim internationalen Kompositionswett-

    bewerb im italienischen Corciano gewinnen konnte.

    Das Projekt wurde in zwei getrennten Phasen realisiert:

    Ein Auswahlvorspiel ergab die Orchesterbesetzung, und

    mit räumlicher und fachlicher Unterstützung durch den

    NDR wurde die Sinfonie Der Herr der Ringe erarbeitet. in

    einer zweiten Übungseinheit fanden Proben für das Casa-

    nova-Cellokonzert statt. Ein Cellist der NDR Radiophilhar-

    monie übernahm dabei den Solopart. Beide Projektpha-

    sen wurden mit Konzerten in Rotenburg/Wümme und

    Bremerförde abgeschlossen und die Projektergebnisse

    auf einer CD dokumentiert.

    Zuwendungsempfänger:

    Landesmusikrat Niedersachsen e. V.

    Förderzweck:

    Landesjugendblasorchester Niedersachsen

    spielt Johan de Meij

    Höhe der Zuwendung:

    33.000 €

    Laufzeit des Projekts:

    1. Januar bis 31. Dezember 2007

    Niedersächsisches Jugendsinfonie-orchester in Estland

    Das Niedersächsische Jugendsinfonieorchester dient der

    Förderung und Zusammenführung musikalisch besonders

    begabter Jugendlicher aus Niedersachsen. Bedingung

    für eine Aufnahme in das Orchester ist das hervorragende

    Abschneiden beim Wettbewerb „Jugend musiziert“ und

    der Nachweis der Begabung bei einem Probespiel. Seit

    seiner Gründung im Jahr 1968 hat sich das Niedersäch-

    sische Jugendsinfonieorchester erfolgreich etabliert

    und ist weit über die Landesgrenzen hinaus bekannt und

    geschätzt.

    Die künstlerische Leitung übernehmen verschiedene nam-

    hafte Dirigenten. Für das Jahr 2007 war neben Christoph

    Müller auch Mihkel Kütson verpflichtet. Kütson ist ein

    hochbegabter junger Dirigent, wurde in Estland geboren,

    war Stipendiat des Deutschen Musikrats und wurde 2006

    Träger des Deutschen Dirigentenpreises. Die Register-

    arbeit der Orchestermitglieder erfolgt durch ausgewählte

    Fachdozenten aus niedersächsischen Berufsorchestern.

    im Zentrum der künstlerischen Arbeit des Jahres 2007

    stand das Projekt „Niedersächsisches Jugendsinfonie-

    orchester in Estland“. An ein Probewochenende schloss

    sich im Juli eine Estland-Tournee an, bei welcher das Or-

    chester in den Städten Tallin, Pärnu und Jöhvi gastierte.

    Das Konzertprogramm wurde im November auch in den

    niedersächsischen Städten Cloppenburg und Northeim

    vorgestellt.

    Zuwendungsempfänger:

    Landesmusikrat Niedersachsen e. V.

    Förderzweck:

    Niedersächsisches Jugendsinfonieorchester in Estland

    Höhe der Zuwendung:

    55.000 €

    Laufzeit des Projekts:

    20. Januar bis 25. November 2007

  • Orchesterprojekt 2007 der Jungen Philharmonie Elbe-Weser

    Die Struktur der Jungen Philharmonie Elbe-Weser ist

    einmalig: Sie ist das einzige regionale Jugendsinfonie-

    orchester in Deutschland mit internationaler Besetzung.

    Die Orchestermitglieder kommen nicht nur aus Deutsch-

    land – und hier hauptsächlich aus dem Elbe-Weser-Raum -,

    sondern auch aus zwölf weiteren europäischen Ländern.

    Einmal jährlich trifft sich das Orchester in Stade, erarbei-

    tet in einer rund zweiwöchigen Probenphase anspruchs-

    volle Programme und gibt mehrere Konzerte. Zwei Kon-

    zertprogramme wurden erarbeitet. Das erste Programm

    begann mit dem 2. Klavierkonzert von Johannes Brahms,

    einem klassisch geformten, von schmerzlicher Sehnsucht

    wie von Fröhlichkeit und Humor geprägten Werk, das

    volksliedhafte Elemente aufweist und einfache mensch-

    liche Gefühle differenziert widerspiegelt. An das Brahms-

    Klavierkonzert schloss sich Sergej Rachmaninows 2. Sin-

    fonie an, deren lyrische und dramatische Ausformung

    in der Tradition Peter Tschaikowskys steht. Das zweite

    Programm beinhaltete ein grandioses Spätwerk Joseph

    Haydns, das aus vier ländlichen Szenen bestehende

    Oratorium Die Jahreszeiten. Englische Händel-Auffüh-

    rungen hatten Haydn tief beeindruckt und zu diesem

    Meisterwerk inspiriert.

    Das Orchesterprojekt 2007 wurde in vollem Umfang und

    auf sehr hohem künstlerischen Niveau realisiert. Mit dem

    Brahms-/Rachmaninow-Programm konzertierte die

    Junge Philharmonie Elbe-Weser in den Stadthallen von

    Osterholz-Scharmbeck und Verden sowie im STADEUM

    Stade. Das Haydn-Oratorium wurde im Dom zu Verden

    und in St. Wilhadi in Stade aufgeführt.

    Zuwendungsempfänger:

    Landschaftsverband der ehemaligen Herzogtümer

    Bremen und Verden

    Förderzweck:

    Orchesterprojekt 2007 der

    Jungen Philharmonie Elbe-Weser

    Höhe der Zuwendung:

    5.000 €

    Laufzeit des Projekts:

    6. bis 25. August 2007

    RapOper: Culture Clash

    „Rap meets Oper – Oper meets Rap“ ist ein Musik-Theater-

    Tanz-Projekt der Niedersächsischen Staatsoper, der Stadt

    Hannover, des MusikZentrums Hannover und des Evan-

    gelischen Stadtjugenddienstes.

    in einer etwa einjährigen Projektphase haben 2007/2008

    ca. einhundert Jugendliche im Alter von 14 bis 18 Jahren

    aus Hannover, insbesondere aus sozial benachteiligten

    Stadtteilen, Die Entführung, eine RapOper nach dem

    Mozart-Singspiel Die Entführung aus dem Serail, erarbeitet

    und aufgeführt, begleitet und angeleitet von Pädagogen

    sowie Dramaturgie- und Arrangement-Profis. Die Jugend-

    lichen wurden über Schulen, ein Berufsbildungswerk,

    Jugendzentren und andere Jugendhilfeträger angespro-

    chen und über ihre interessen an Musik und Bewegung

    gewonnen. Sie wurden bereits in der Phase der Entwick-

    lung der Geschichte der Entführung einbezogen. Je nach

    Neigung, Talent und interesse entschieden sie sich für die

    weitere Arbeit an der Produktion zwischen den Bereichen

    Musik, Gesang, Tanz, Bühnenbild, Technik und Öffentlich-

    keitsarbeit. im Rahmen dieser Produktion erhielten sie

    die Möglichkeit, sich und ihr Können öffentlich zu prä-

    sentieren.

    Durch die Verknüpfung von jugendkultureller Musikrich-

    tung (Hip-Hop, Rap) mit klassischer Musik (Oper) wurden

    Musikerleben und Ausdrucksmöglichkeiten der Jugend-

    lichen erweitert. Die inhalte und der Prozess des Projekts

    knüpften an die Lebenswelten der Jugendlichen an.

    Gebildet, gefördert und geschult wurden gleichzeitig

    Persönlichkeit, Kreativität, soziale Kompetenzen und

    Wahrnehmungsfähigkeiten.

    Zuwendungsempfänger:

    MusikZentrum Hannover

    Förderzweck:

    RapOper: Culture Clash

    Höhe der Zuwendung:

    9.000 €

    Laufzeit des Projekts:

    September 2007 bis Juli 2008

    25

  • NachwuchsförderungGEFÖRDERTE PROJEKTE 2007

    26

    Stimmbildung 2007

    Der mädchenchor hannover e. V. ist Träger des Nieder-

    sachsenpreises für Kultur. Bei nationalen und internatio-

    nalen Wettbewerben wurde das Ensemble mit zahllosen

    Preisen ausgezeichnet. im Mai 2006 gewann der mäd-

    chenchor hannover den Deutschen Chorwettbewerb in

    Kiel mit der besten je vergebenen Punktzahl in seiner

    Kategorie. CD-Produktionen und Rundfunkaufnahmen

    belegen die herausragende Qualität des Klangkörpers.

    Eine große Zahl zeitgenössischer Kompositionen wurde

    in Auftrag gegeben und uraufgeführt.

    Die langjährige Ausbildung im mädchenchor hannover

    gilt als ideale Vorbereitung auf ein späteres Gesangs-

    studium. 2006 befanden sich zwölf ehemalige Chormit-

    glieder in den Studiengängen für Gesang an den Musik-

    hochschulen in Hannover und Hamburg.

    Die Qualität des Chores ist zum größten Teil auf intensive

    Einzelstimmbildung zurückzuführen, die das unnachahm-

    liche und kontinuierliche Klangbild des Chores trotz

    jährlicher altersbedingter Fluktuation gewährleistet. Der

    Projektantrag wurde gestellt, um die ansonsten nicht

    ausreichend gewährleisteten Ausgaben für die benötigte

    Zahl an Stimmbildungsfachkräften zu sichern. Mit der

    Förderungssumme wurden diese Kosten für das zweite

    Halbjahr 2007 abgedeckt.

    Zuwendungsempfänger:

    mädchenchor hannover e. V.

    Förderzweck:

    Stimmbildung 2007

    Höhe der Zuwendung:

    6.750 €

    Laufzeit des Projekts:

    Juli bis Dezember 2007

  • 27

    EinzelkonzerteGeförderte Projekte 2007

  • Bruckner-Hindemith-Projekt

    Anton Bruckners fünfteilige Messe in e-Moll für achtstim-

    migen Chor und Bläserensemble und Paul Hindemiths

    Kantate Apparebit repentina dies sind wegen ihres

    Schwierigkeitsgrades nur selten konzertant zu hören.

    in Bruckners Messe finden sich Kompositionsstile der

    Renaissance, des Barocks und der Romantik wieder.

    Hindemiths Kantate greift auf mittelalterliche Satztechnik

    und barocke Polyphonie zurück. Diese Bezüge zur Vergan-

    genheit prägen beide Werke. Zugleich verlieh ihnen die

    kompositorische Schöpferkraft Bruckners und Hindemiths

    einen ganz eigenen musikalischen Charakter und ließ sie

    zu klingenden Zeugnissen des 19. und 20. Jahrhunderts

    werden.

    Drei niedersächsische Ensembles fanden sich unter der

    Leitung von Hans-Dieter Reinecke und Johannes von Hoff

    zusammen, um diese beiden anspruchsvollen Chorwerke

    vorzustellen: die Camerata Vocale Hannover, der Olden-

    burger Kammerchor und das Bläserensemble des Bach-

    orchesters Hannover. Konzertiert wurde in Wolfenbüttel,

    Hannover und Oldenburg.

    Zuwendungsempfänger:

    Camerata Vokale Hannover e. V.

    Fördergegenstand:

    Bruckner-Hindemith-Projekt

    Förderzuwendung:

    2.000 €

    Laufzeit des Projekts:

    29. Juni bis 30. September 2007

    Georg Böhm: Kantaten

    Am 01. Januar 2007 wurden vom Kammerchor Sancti

    Georgi und vom Orchester Musica Alta Ripa in der

    St. Georgs Kirche von Sengwarden Kantaten von Georg

    Böhm in der Konzertreihe „Alte Musik Sengwarden/Wil-

    helmshaven“ vorgestellt. Das Projekt umfasste die Proben-

    phase und das Konzert. Aufgeführt wurden vier Kantaten

    Georg Böhms: „Warum toben die Heiden“, „Satanas und

    sein Getümmel wird gestoßen aus dem Himmel“, „Nun

    komm, der Heiden Heiland“ und „Jauchzet Gott, alle Land“.

    Das Konzert in Sengwarden hatte einen sensationellen

    aktuellen Hintergrund: Forscher des Leipziger Bach-Archivs

    waren 2006 in den Archiven der Anna Amalia Bibliothek

    im thüringischen Weimar fündig geworden. Sie hatten

    dort die zwei ältesten Handschriften Johann Sebastian

    Bachs entdeckt, die aus den Jahren 1697 und 1700 stamm-

    ten. in jener Zeit ging der 15-jährige Bach in Lüneburg

    zwei Jahre lang zur Schule. Organist an Lüneburgs Kirche

    St. Johannis am Sande war von 1698 bis zu seinem Tod

    im Jahre 1733 der Kirchenmusiker Georg Böhm. Johann

    Sebastian sang im Chor und dürfte als „Lehrling“ beim

    14 Jahre älteren Böhm die Orgel gespielt haben. Davon

    sind Wissenschaftler überzeugt, die nach aufwändigen

    Recherchen das Papier der in Weimar aufgefundenen

    Handschriften Bachs eindeutig Georg Böhm zuordnen

    konnten.

    Georg Böhms geistliche Kantaten waren bisher völlig

    unbekannt. Die Aufführung in Sengwarden stellte Böhm

    als profunden Meister der musikalischen Rhetorik vor

    und machte mit dessen überraschender stilistischer

    Vielfalt bekannt.

    Zuwendungsempfänger:

    Reinhard Mawick

    Fördergegenstand:

    Georg Böhm: Kantaten

    Förderzuwendung:

    5.000 €

    Laufzeit des Projekts:

    29. Dezember 2006 bis 1. Januar 2007

    EinzelkonzerteGEFÖRDERTE PROJEKTE 2007

    28

  • Open-Air-Klassik Konzert

    Das Projekt der Chopin-Gesellschaft Hannover nimmt be-

    reits seit 18 Jahren eine besondere Stellung ein. Traditions-

    gemäß fand auch im Jahr 2007 das Open-Air-Klassik Kon-

    zert im Georgengarten vor dem Wilhelm-Busch-Museum

    statt. in seiner Größenordnung ist das Projekt einmalig

    für die Stadt Hannover und genießt auch über die Stadt-

    grenzen hinaus einen herausragenden Ruf.

    Der gemeinnützige Verein Chopin-Gesellschaft Hannover

    e. V. fördert seit seiner Gründung im Jahr 1980 junge Pia-

    nisten und junge interpreten anderer instrumentalklassen,

    die vor dem Beginn ihrer Konzertkarriere stehen, durch

    die unkommerzielle Organisation öffentlicher Konzerte.

    Von großer Bedeutung war dafür auch in diesem Jahr

    wieder die Zusammenarbeit der Chopin-Gesellschaft mit

    der Hochschule für Musik und Theater in Hannover.

    Beim Open-Air-Klassik Konzert durften junge Künstler

    im Zusammenspiel mit dem Jungen Sinfonieorchester

    Hannover erste solistische Erfahrungen vor einer großen

    Zuhörerkulisse sammeln sowie die Wirkung ihres Musi-

    zierens auf das Publikum erproben. Und Tausenden von

    Musikfreunden aller Altersgruppen wurde bei freiem

    Eintritt in der ungezwungenen einmaligen Atmosphäre

    des Georgengartens klassische Musik nahegebracht.

    Zuwendungsempfänger:

    Chopin-Gesellschaft Hannover e. V.

    Fördergegenstand:

    Open-Air-Klassik Konzert

    Förderzuwendung:

    4.000 €

    Laufzeit des Projekts:

    2. September 2007

    Orchester im Treppenhaus

    Das Publikum von klassischen Konzerten wird immer älter;

    Klagen darüber mehren sich. Es gibt zwar auch junge

    Leute, die klassische Musik mögen, aber sie gehen nicht

    in Konzerte.

    Dass es auch anders geht, beweist das Orchester im

    Treppenhaus. Es musiziert dicht umlagert vom Publikum,

    in „coolen“ Räumen und nicht in Frack oder Abendkleid.

    Das Publikum wird ein Teil des Geschehens. Es erlebt den

    Spaß, den die Musiker an der Musik haben, die im Zen-

    trum der Konzerte steht. Schauspieler etablieren mit

    kurzen Szenen und Texten eine zweite Ebene, und der

    moderierende Dirigent ist Mitgestalter des Kontakts

    zwischen Publikum und Orchester. Die Konzerte finden

    in einer Atmosphäre statt, in der sich ein junges Publikum

    wohlfühlt. Distanz wird damit abgebaut. Die Zuschauer

    sitzen dicht am Geschehen, können nebenher etwas

    trinken, nach dem Konzert am Aufführungsort verweilen

    und den Abend gemütlich ausklingen lassen. Die Musiker

    mischen sich unter die Zuschauer. Die Möglichkeit zu

    einem persönlichen Austausch ist gegeben.

    Das Orchester im Treppenhaus zeigt: Weder die klassische,

    noch die zeitgenössische Musik, noch ihre interpreten

    sind unnahbar. Sie sind im Gegenteil sehr greifbar und

    für jedermann zugänglich. Seit Oktober 2006 gestaltet

    das Orchester im Treppenhaus in Kooperation mit dem

    Schauspielhaus Hannover in lockerer Folge den Klassik-

    klub. Die bekannte Cumberlandsche Galerie, ein altes,

    stimmungsvolles Treppenhaus, ist für Konzerte hervorra-

    gend geeignet. Bislang haben Musiker und Dirigent sehr

    erfolgreich, aber ohne Bezahlung agiert. Um die Musik-

    szene für junge Menschen auch zukünftig bereichern zu

    können, ist das Orchester auf Fördermittel angewiesen.

    Zuwendungsempfänger:

    Akademie für lebendige Musik e. V.

    Förderzweck:

    Orchester im Treppenhaus

    Höhe der Zuwendung:

    4.000 €

    Laufzeit des Projekts:

    September 2007 bis Juni 2008

    29

  • 30

  • 31

    Festivals | KonzertreihenGeförderte Projekte 2008

  • Festivals | KonzertreihenGEFÖRDERTE PROJEKTE 2008

    32

    Bach und der chinesische Drachen

    Das vitale SchlossAkkord Musikfestival ist mit seinem

    klaren Profil und mit Spitzenproduktionen bereits im

    achten Jahr auf Schloss Oelber heimisch, mit dem An-

    spruch hoher internationaler Wertigkeit und einem neuen,

    zum Teil auch experimentellen Zugang zur Barockmusik

    und zum entspannten genießen – fernab von staubigen

    Theatersälen und von Krawattenzwang.

    Unter dem Motto „Bach und der chinesische Drachen“

    wurde das Festival 2008 zum Ort der Begegnung zweier

    großer Persönlichkeiten. Der Komponist Johann Sebastian

    Bach und der chinesische Kaiser Kang-Xi lebten zur selben

    Zeit und prägten maßgeblich ihre jeweiligen Kulturen.

    Beide Persönlichkeiten waren fasziniert von der Kultur

    des jeweils anderen: Bach von den Chinoiserien des

    17. Jahrhunderts, Kang-Xi vom Spiel auf dem Cembalo,

    einem europäischen Musikinstrument.

    Das Projekt 2008 gelangte Ende August auf Schloss Oelber

    zur Uraufführung. Das renommierte Ensemble Alta Ripa

    spielte Bravour-Stücke Bachs: Die tänzerische Suite Nr.1,

    das Cembalo-Konzert in A-dur, das Doppelkonzert für

    Solo-Violinen und das durch seine spektakuläre Trompeten-

    partie berühmt gewordene Brandenburgische Konzert

    Nr. 2. Bachs Musik wurde bühnenwirksam von Tänzerinnen

    und Tänzern in traditionellen und modernen chinesischen

    Tanz übersetzt, und ein Schauspieler realisierte Texte des

    Kaisers Kang-Xi. Dazu projezierte das Bühnenbild eine

    Reise durch die chinesische Kulturgeschichte. Das wir-

    kungsvolle Zusammenspiel von Musik, Tanz und Schau-

    spiel machte den Dialog beider Kulturen greifbar und er-

    lebbar. Denn deren jeweiliger Einfluss auf die heutige Welt

    ist so kraftvoll und anhaltend wie der chinesische Drache,

    das bedeutendste und machtvollste Symbol Chinas.

    Zuwendungsempfänger:

    SchlossAkkord. Verein zur Förderung der Alten Musik e. V.

    Förderzweck:

    Bach und der chinesische Drachen

    Höhe der Zuwendung:

    10.000 €

    Laufzeit des Projekts:

    30. bis 31. August 2008

    Gospel meets Jazz

    Gospel boomt in Deutschland. in den bundesweit rund

    2000 Gospelchören sind etwa 100.000 Sängerinnen und

    Sänger organisiert. Singen gehört zu den intensivsten

    Ausdrucksformen menschlichen Seins. Offenbar bietet

    die Gospelmusik mit ihren Klassikern wie „Oh happy day“

    diesem Grundbedürfnis eine Heimat. Gospel ist ansteckend,

    emotional, positiv und in den Aussagen werteorientiert.

    Gospel ist Völkerverständigung, wendet sich gegen Rassis-

    mus und Ausgrenzung und erreicht alle Generationen.

    Das Projekt „Gospel meets Jazz“ brachte in der nieder-

    sächsischen Landeshauptstadt Hannover Stars, Amateu-

    re und ein musikbegeistertes Publikum bei Deutschlands

    größtem Festival für Gospelmusik, dem 4. internationalen

    Gospelkirchentag, zusammen. Musiziert wurde von rund

    4.000 Sängerinnen und Sängern an drei Veranstaltungs-

    tagen vor insgesamt rund 40.000 Zuhörern. Konzerte

    wechselten mit Workshops und Gottesdiensten. Das Fes-

    tival verband kirchliche und nicht-kirchliche Kulturschaf-

    fende, erreichte alle Generationen und Menschen unter-

    schiedlicher Milieus. Die positive Ausstrahlung und die

    Qualität des Festivals spiegelte sich nicht nur in der Be-

    geisterungsfähigkeit des Publikums, sondern auch in

    seiner hohen medialen Anziehungskraft.

    Zuwendungsempfänger:

    Evangelisch-lutherische Landeskirche Hannovers

    Förderzweck:

    Gospel meets Jazz

    Höhe der Zuwendung:

    10.000 €

    Laufzeit des Projekts:

    5. bis 7. September 2008

  • 33

    Göttinger Jazzfestival

    Traditionsgemäß am 1. November-Wochenende präsen-

    tierten internationale, nationale und lokale Musikerinnen

    und Musiker beim 31. Göttinger Jazzfestival die Vielseitig-

    keit des heutigen Jazz. Die verschiedenen traditionellen

    und zeitgenössischen Stilrichtungen und Strömungen –

    vom New Orleans Jazz bis hin zur Avantgarde und zu

    grenzüberschreitenden musikalischen Projekten – prägten

    inhalt und Form der rund 30 Konzerte.

    18 Jahre nach der Befreiung Nelson Mandelas und dem

    Ende der Apartheid kamen mit Themba Mkhize und

    Simphiwe Dana zwei hierzulande noch viel zu wenig wahr-

    genommene südafrikanische TOP-Gruppen und stellten

    ihre höchst vitale, aus südafrikanischer Tradition und

    westlicher Moderne gewachsene südafrikanische Jazz-

    musik vor. Amina Claudine Myers präsentierte erstmals

    in Göttingen ihre seit Jahren gefeierte, sehr eigenständi-

    ge Verbindung schwarzer Blues- und Gospeltradition mit

    der US-amerikanischen Avantgardemusik. Auf der euro-

    päischen Seite des Jazz faszinierte das schwedisch-pol-

    nisch-französische Trio um den Viersaitenkünstler Lars

    Danielsson durch Virtuosität und meisterhafte Entfaltung

    feiner Nuancen. Und die NDR Bigband gastierte mit einem

    neuen Programm, das viel Raum für die eigene interpre-

    tatorische Entfaltung bot.

    Neben den Stars der Szene bot das Jazzfestival auch 24

    Göttinger Schüler- und semiprofessionellen Gruppen ein

    Forum zur musikalischen Darstellung. Zwei Ausstellungen

    von Georg Hoppenstedt und Jürgen Born komplettierten

    das diesjährige Festivalprogramm.

    Zuwendungsempfänger:

    Jazzfestival Göttingen e. V.

    Förderzweck:

    31. Göttinger Jazzfestival

    Höhe der Zuwendung:

    7.500 €

    Laufzeit des Projekts:

    7. bis 9. November 2008

    Internationale A-Cappella-Woche Hannover

    Begründet wurde die internationale A-Capella-Woche

    Hannover im Jahr 2001. Seit 2007 ist der Verein Lausch-

    kultur Hannover Träger des Festivals. Jährlich eine Woche

    lang empfangen Hannover und die Region hervorragende

    Stimmkünstler aus aller Welt. Ob Klassik, Jazz, Pop, Rock

    oder Comedy: Alle Facetten des Genres finden bei der

    A-Capella-Woche ihren Platz. Die internationale A-Capella-

    Woche Hannover zeigt den Querschnitt der Gesangskunst

    ganz ohne instrumente von den frühen Mittelalterlichen

    Klängen bis zu modernstem Beatbox.

    Die Konzerte des Festivals 2008 wurden von hochkarä-

    tigen internationalen und nationalen Künstlern bestritten:

    Vom Vokalquartett Bolyki Brothers aus Ungarn, dem

    Ensemble Tallis Scholars aus England, dem belgischen

    Voice Male-Sextett, dem Stimmtänzer Martin O. aus der

    Schweiz, der Vokalgruppe The idea of North aus Australien,

    den fünf Sängern der Rockapella aus den USA, den

    Flowalicious aus Köln und der Maybebop-Formation aus

    Hamburg, Berlin und Hannover. Das gemeinsame Ab-

    schlusskonzert aller Stimmkünstler führte das Publikum

    durch eine emotionale und musikalische Achterbahn –

    von klassisch bis modern, fetzig bis ganz leise, knall ernst

    bis richtig spaßig. Ein A-Capella-Marathon, der lange in

    der Erinnerung der Zuhörer bleiben wird.

    Zuwendungsempfänger:

    Lauschkultur Hannover e. V.

    Förderzweck:

    8. internationale A-Cappella-Woche Hannover 2008

    Höhe der Zuwendung:

    5.000 €

    Laufzeit des Projekts:

    26. April bis 4. Mai 2008

  • Festivals | KonzertreihenGEFÖRDERTE PROJEKTE 2008

    34

    Internationale Händel-Festspiele Göttingen 2008

    Die Händel-Festspiele Göttingen 2008 standen unter

    dem Motto „Orpheus Britannicus – Händel in England“.

    Vier Programmbausteine haben in diesem Jahr zum

    beeindruckenden künstlerischen Erfolg beigetragen:

    Mit der in barocker szenischer Ausstattung vorgestellten

    Festspieloper Orlando wurde der eingeschlagene Weg von

    Händel-Opern-Aufführungen weitergeführt und zugleich

    nach neuen Ausdrucksformen gesucht. Zu einem wesent-

    lichen Bestandteil der Festspiel-Konzeption hat sich

    „Das geistliche Werk“ entwickelt. in diesem Jahr wurde

    das Händel-Oratorium Samson auf Texte des englischen

    Dichters John Milton erarbeitet, das die biblische Ge-

    schichte des Titelhelden musikalisch bildhaft darstellt.

    Zu Unrecht vernachlässigte und vergessene Werke Hän-

    dels der Öffentlichkeit und der allgemeinen Musikpraxis

    wieder zu erschließen, hat sich „Das unbekannte Werk“

    vorgenommen. Welterstaufgeführt wurde im Jahr 2008

    eine spektakuläre Wiederentdeckung: Händels farben-

    frohe Masque Acis und Galatea in einer bislang unbe-

    kannten Bearbeitung von Felix Mendelssohn-Bartholdy

    Realisiert wurden diese drei Projekte mit herausragenden

    Künstlern aus aller Welt und dem neuen FestspielOrches-

    ter Göttingen unter der Leitung von Nicholas McGegan.

    Die internationalen Händel-Festspiele Göttingen 2008

    haben einen beachtlichen Schritt auf dem Weg zurückge-

    legt, ihren Anspruch als international führendes Händel-

    Festival authentisch, sinnlich und innovativ auszubauen.

    Zuwendungsempfänger:

    internationale Händel-Festspiele Göttingen GmbH

    Förderzweck:

    internationale Händel-Festspiele Göttingen 2008

    Höhe der Zuwendung:

    100.000 €

    Laufzeit des Projekts:

    2. bis 13. Mai 2008

    Internationale Rasteder Musiktage

    Seit den 50er Jahren des vergangenen Jahrhunderts fin-

    den alljährlich am ersten Juli-Wochenende die Rasteder

    Musiktage statt. Der Veranstalter hat es sich zur Aufgabe

    gemacht, interessierte Musikvereine zusammenzuführen

    und in freundschaftlicher Weise gemeinsam Musik zu

    pflegen, zu fördern und zu verbreiten. Spielmanns- und

    Fanfarenzüge, Showbands, Drum Corps, Orchester und

    Tanzgruppen treten auf. Dreitausend Musikerinnen und

    Musiker spielen vor einer internationalen Jury und vor

    ca. zehntausend Zuschauern.

    Die Rasteder Musiktage strahlen eine ganz besondere

    Atmosphäre aus. Sie schaffen es immer wieder, neben

    populären deutschen Musikvereinen und Kapellen auch

    internationale Formationen für das Festival zu begeistern.

    Bis zu diesem Jahr waren bereits Musikvereine aus sechs-

    undzwanzig Ländern in Rastede zu Gast. Sie nutzten die

    Gelegenheit, Musiker und Tänzer aus anderen Nationen

    kennenzulernen und neue Freundschaften zu schließen.

    Neben einer großen Zahl beliebter deutscher Gruppen

    wie dem Soundorchester Owschlag gastierten 2008 bei

    den Rasteder Musiktagen die Musikkapelle o.d. Donau

    aus Österreich, das Orkiestra Deta OSP Nadarzyn aus

    Polen, das Filarmonie Orchester aus Portugal und die

    Derwent Valley Concert Band aus Australien.

    Mit dem diesjährigen Treffen der Musikvereine und Ka-

    pellen bereicherten die Rasteder Musiktage 2008 ihre

    über 50-jährige Erfolgsgeschichte um ein weiteres Kapitel.

    Zuwendungsempfänger:

    Rasteder Musiktage e. V.

    Förderzweck:

    53. internationale Rasteder Musiktage

    Höhe der Zuwendung:

    3.000 €

    Laufzeit des Projekts:

    4. bis 6. Juli 2008

  • 35

    MASALA Welt-Beat Festival 2008

    Masala, das indische Wort für eine Mischung feurig-schar-

    fer Gewürze, gab dem Festival seinen Namen. Veranstaltet

    von der Bürgerinitiative Raschplatz e.V. und dem Kommu-

    nikationszentrum Pavillon in Hannover hat es sich zu

    einem Treffpunkt musikinteressierter Weltenbürger ent-

    wickelt und gehört zu den großen europäischen Welt-

    musikfestivals.

    im Zentrum des 14. Welt-Beat Festivals standen moderne

    und vorwärtsweisende Entwicklungen. Ein prägnantes

    Beispiel dafür war das Konzert von idan Raichel. Der Mu-

    siker gilt als Peter Gabriel des Nahen Ostens. Wie Gabriel

    wirbt der 29-jährige Raichel für Toleranz. Sein Credo lau-

    tet: „Unsere Fähigkeit, miteinander in Frieden zu leben,

    hängt zuallerst von unserer Fähigkeit ab, all das zu respek-

    tieren, was uns voneinander unterscheidet.“ Raichel stellte

    mit grenzüberschreitend verbindender Musik das neue

    Gesicht israels vor. Bei Raichel, dem Keyborder, Songwriter

    und Komponisten, traf äthiopische Volksmusik auf arabi-

    sche Poesie, jemenitische Gesänge und biblische Psalmen

    auf Reggae-Riddims und Afrobeats wechselte mit karibi-

    schen Rhythmen.

    „Neue Klänge – neue Sounds“ war das diesjährige Festi-

    val überschrieben. Neben Raichel begeisterte sich das

    Konzertpublikum u. a. für die junge südafrikanische Band

    Freshly Ground und für Hugh Masekela, ein Urgestein des

    AfroJazz. Spektakuläre Bühnenshows boten die französi-

    schen Bands Watcha Clan und Les Boukakes. Einen ma-

    gischen Klangkosmos mit Flamenco, Tango und elektro-

    nischen Sounds erzeugte LaXuLa aus Spanien. Und der

    argentinische Bandoneonist Juan José Mosalini und sein

    Tangoorchester bestachen durch messerscharfe intona-

    tion, federnd elegante Phrasierung und ein enormes

    Rhythmusgefühl.

    Zuwendungsempfänger:

    Bürgerinitiative Raschplatz e. V.

    Förderzweck:

    14. MASALA Welt-Beat Festival 2008

    Höhe der Zuwendung:

    25.000 €

    Laufzeit des Projekts:

    21. Mai bis 1. Juni 2008

    Morgenland Festival Osnabrück 2008

    Damaskus, die diesjährige Kulturhaupstadt der Arabi-

    schen Welt, war Themenschwerpunkt des Festivals 2008.

    Mehrere Punkte des breitgefächerten Festival-Programms

    stellten unter dem Motto „Damaskus in Osnabrück“ das

    kulturelle Leben der syrischen Metropole vor, die als eine

    der ältesten bewohnten Städte der Menschheit gilt. Bei-

    träge zum Themenschwerpunkt lieferten ein Porträt des

    Komponisten Nouri iskandar, Konzerte der Syrian Big

    Band und des Ensembles Wogoh, eine syrische Filmnacht

    und die Vorführung des syrischen Stummfilms „Under

    the Sky“ of Damascus mit Livemusik.

    Zur Eröffnung wartete das Münchner Rundfunkorchester

    gleich mit drei Uraufführungen auf: Mit einem Auftrags-

    werk des Morgenland Festivals und des Luzerner Sympho-

    nieorchesters für Klavier und Orchester an den jordani-

    schen Komponisten Saed Haddad, mit der Moulana-

    Symphonie des iranischen Komponisten Nader Masha-

    yekhi und mit einem Konzert für Oud und Orchester des

    syrischen Oudspielers und Komponisten Kinan idnawi.

    Weitere Höhepunkte des Festivals 2008 waren die

    Osnabrücker Friedensgespräche, Abende mit iranischer

    Rockmusik und arabischer Liebeslyrik, Dokumentarfilme,

    ein Vortrag „Musik im islam“, eine Fotoausstellung „iran,

    Stillstand oder Aufbruch“, ein deutsch-iranischer Theater-

    workshop und eine Podiumsdiskussion zum Thema

    „isolation oder Wandel durch Annäherung?“

    Zum Abschluss des Osnabrücker Morgenland Festivals

    2008 beeindruckten das Kammerorchester Osnabrück-

    Teheran und der Osnabrücker Jugendchor mit einer Auf-

    führung der Johannes-Passion von Johann Sebstian Bach.

    Zuwendungsempfänger:

    Stadt Osnabrück

    Förderzweck:

    Morgenland Festival Osnabrück 2008

    Höhe der Zuwendung:

    30.000 €

    Laufzeit des Projekts:

    19. September bis 5. Oktober 2008

  • Festivals | KonzertreihenGEFÖRDERTE PROJEKTE 2008

    36

    Musik 21 Festival 2008

    Das Zentrum Musik 21 Niedersachsen ist ein Modellpro-

    jekt mit der Leuphana Universität Lüneburg und hat zu

    Beginn 2007 seine Arbeit aufgenommen. Die 21 steht

    dabei für das 21. Jahrhundert. Ziel ist es, einen umfas-

    senden tiefgehenden Einblick in die Vielfältigkeit zeit-

    genössischer Musik zu vermitteln. Eine kontinuierliche

    Auseinandersetzung mit dem Repertoire der Moderne

    will lebendige Antworten auf die Frage geben: „Was ist

    Musik heute?“

    Am 04. Oktober präsentierte das Musik 21 Festival in fünf

    Konzerten in der innenstadt von Winsen/Luhe ausgewählte

    Werke der zeitgenössischen Musik und verschaffte damit

    dem Publikum einen Kunstgenuss jenseits ausgetrampel-

    ter Pfade. Wer sich unter musikalischer Moderne anfäng-

    lich nur wenig vorstellen konnte, der bekam gleich zum

    Auftakt mit dem Stück „Delikatessen für Würstchenbude

    und drei Spieler“ einen gelungenen Einblick in neue Klang-

    welten. Das oh-ton-ensemble musizierte unter dem Motto

    „Stadtklang“ an verwunschenen Orten zwischen Schloss-

    platz, Luheufer und Luhegärten. in der St. Marien Kirche

    stellten am Mittag Mitglieder der Kantorei „Neue Musik

    für neue Ausführende“ vor. Am Abend war auf dem

    Schlossplatz ein Werk für achtstimmigen gemischten

    A-Capella-Chor für 24 Sänger, innenräume und einen

    öffentlichen Platz von Johannes S. Sistermann zu hören.

    Zum Abschluss eines faszinierenden Festival-Tages in

    Winsen interpretierte das Nomos-Quartett in der Schloss-

    kapelle unter dem Motto „Großer Bogen für Streichquar-

    tett“ Kompositionen von Elliot Carter, Sarah Nemtsov

    und Wolfgang Rihm im Kontext mit einem experimentel-

    len klassischen Streichquartett Franz Schuberts und gab

    damit eine überzeugende Antwort auf die selbstgestellte

    Frage „Was ist Musik heute?“

    Zuwendungsempfänger:

    Musik 21 – Niedersächsische Gesellschaft

    für Neue Musik e. V.

    Förderzweck:

    Musik 21 Festival 2008

    Höhe der Zuwendung:

    30.000 €

    Laufzeit des Projekts:

    27. September bis 4. Oktober 2008

    Musikalischer Sommer in Ostfriesland und Groningen

    Mehr als zehntausend Besucher haben in diesem Jahr

    das Festival besucht. Die Veranstalter zeigten sich mit

    der qualitativ hochstehenden Veranstaltungsreihe sehr

    zufrieden. ihr 48 Einzelkonzerte zwischen Wilhelmshaven

    und Gronigen umfassendes Konzept hatte sich als Erfolgs-

    rezept erwiesen.

    Der Schwerpunkt des Musikalischen Sommers lag in der

    klassischen Moderne. Dabei wurde der „verlorenen“ Musik

    aus der Zeit zwischen den beiden Weltkriegen ein beson-

    derer Stellenwert im Festival-Programm eingeräumt,

    der Musik von Komponisten aus dem Umkreis von Franz

    Schreker. Das Eröffnungskonzert fand traditionsgemäß in

    der Lambertikirche zu Aurich statt. in der reformierten

    Kirche zu Leer konzertierte das Haydn Jeugd Streijkorkest

    aus Groningen. Erstmalig kam es zu einer Kooperation

    mit dem Landesjugendchor Niedersachen, der unter der

    Leitung von Robert Sund in der Stadtkirche zu Jever ein

    Konzert mit weltlicher skandinavischer Vokalmusik gab.

    Die Zusammenarbeit mit den niederländischen Partnern

    wurde auf einer gemeinsamen soliden Basis weitergeführt.

    Zehn grenznahe Konzerte des niederländischen Peter de

    Groot Festivals wurden in das deutsche Programmheft

    aufgenommen, ebenso zehn deutsche Konzerte in das

    niederländische.

    Beim Abschlusskonzert der Deutsch-Niederländischen

    Kammerphilharmonie platzte die Johannes-a-Lasco-Bibli-

    othek in Emden aus allen Nähten: 600 Besucher füllten

    nahezu jeden Winkel des historischen Gebäudes und

    quittierten die Aufführung der 2. Sinfonie von Johannes

    Brahms mit minutenlangem Applaus.

    Zuwendungsempfänger:

    Ostfriesische Landschaft

    Förderzweck:

    24. Musikalischer Sommer in Ostfriesland und Groningen

    Höhe der Zuwendung:

    25.000 €

    Laufzeit des Projekts:

    25. Juli bis 17. August 2008

  • 37

    Musikwochen Weserbergland 2008

    Die Kreiskantoreien der Kirchenkreise Hameln-Pyrmont

    und Holzminden-Bodenwerder waren auch im Jahr 2008

    Veranstalter des zwanglosen Sommerfestivals 20. Musik-

    wochen Weserbergland. An neun Sonntagen wurde ein

    interessantes und breitgefächertes Programm geboten.

    Mit Kompositionen aus dem Umfeld von Johann Sebastian

    Bach gastierte in Amelungsborn eines der besten deut-

    schen Barock-Ensembles, die Rheinische Kantorei und

    Das kleine Konzert. Bach-Kantaten und Robert Schumanns

    Oratorium Das Paradies und die Peri präsentierten die

    Kantoreien von Bodenwerder und Hameln in Halle und

    Hameln. Die Ars Coralis Coeln bezauberte Konzertbesucher

    in Lügde mit virtuoser Flötenmusik aus der mittelalter-

    lichen Welt der Hildegard von Bingen. Seltene Einblicke

    in eine faszinierende musikalische Welt gewährten unter

    dem Motto „Spanien“ in Hastenbeck die Sopranistin

    irmgard Weber und die Organistin Christiane Klein. Und

    in Ottenstein begeisterte die Band des Berliner Lieder-

    machers Gerhard Schöne mit einem Familienkonzert.

    instrumentalmusik war in Salzhemmendorf, Holtensen

    und im Burghof der Domäne Ohsen zu hören: Johann

    Sebastian Bachs Musikalisches Opfer in Erinnerung an

    Bachs legendäre Reise von Leipzig nach Potsdam, auf

    der die idee für ein musikalisches Gast-Geschenk an den

    Preußenkönig Friedrich ii. geboren wurde, zwei Orchester-

    serenaden von Johannes Brahms, mit denen das Ems-

    land-Ensemble dem Komponisten zum 175. Geburtstag

    gratulierte.

    Neunmal boten in diesem Jahr die Musikwochen Weser-

    bergland Gelegenheit zu einem Sonntagsspaziergang der

    besonderen Art – mit lieblicher Landschaft, großartiger

    Architektur und wunderbarer Musik.

    Zuwendungsempfänger:

    Evangelisch-lutherischer Kirchenkreis Hameln-Pyrmont

    Förderzweck:

    20. Musikwochen Weserbergland 2008

    Höhe der Zuwendung:

    5.000 €

    Laufzeit des Projekts:

    11. Mai bis 6. Juli 2008

    Neue Musik im Schlossgarten

    Die Reihe „Neue Musik im Schlossgarten“ ist seit Jahren

    fester Bestandteil des Oldenburger Kultursommers. Die

    inhaltliche Ausgestaltung erfolgt durch den Veranstalter

    oh ton Förderung aktueller Musik e. V. Die offene Atmo-

    sphäre des Küchengartens im Schlossgarten lockt immer

    wieder Musikinteressierte an, die gerne hören wollen,

    wie sich dieser Musikbereich entwickelt. Man kann wäh-

    rend des Konzertes kommen und gehen, alles ist relativ

    zwanglos. Ein passender Rahmen, um neues Publikum

    für die Neue Musik zu erschließen.

    Oh ton veranstaltete 2008 drei Konzerte „Neue Musik

    im Schlossgarten“ mit vier herausragenden interpreten:

    Mit dem sardischen Gitarrenkünstler Paolo Angeli und mit

    einem polnisch-amerikanischen Duo – der vielseitigen

    Schlagzeugerin Marta Klimasara und der Flötenvirtuosin

    Carin Levine. Zusätzlich zu ihrem Konzert-Programm ver-

    anstaltete das Duo ein Workshop in Zusammenarbeit mit

    der Musikschule der Stadt Oldenburg. Mit einem humor-

    vollen Programm faszinierte die in Algerien geborene und

    in Deutschland lebende französische Vokalistin Danièle

    Ors-Hagen. ihren Konzert-Auftritt rundete ein Workshop in

    Zusammenarbeit mit einer Oldenburger Freizeitstätte ab.

    Mit den drei Konzerten des Oldenburger Projekts wurden

    Vorturteile eines gegenüber der Kunstmusik der Gegen-

    wart „ungeübten“ Publikums abgebaut. Die gastierenden

    Künstler weckten mit ihren am Theater, am Ethno-Rock

    und an der Klassik orientierten Auftritten das interesse

    musikbegeisterter Menschen aller Altersgruppen.

    Zuwendungsempfänger:

    oh ton FÖRDERUNG AKTUELLER MUSiK E. V.

    Förderzweck:

    Neue Musik im Schlossgarten

    Höhe der Zuwendung:

    4.800 €

    Laufzeit des Projekts:

    13. bis 27. Juli 2008

  • Festivals | KonzertreihenGEFÖRDERTE PROJEKTE 2008

    38

    Oldenburger „Jazz en bloc“-Festival

    Das 8. Oldenburger „Jazz en bloc“-Festival besuchten rund

    800 Gäste. Präsentiert wurde die vielseitige und interes-

    sante niedersächsische Jazz-Musikszene – speziell aus

    dem nordwestdeutschen Raum – und ihre Vernetzung mit

    der internationalen Szene.

    Jazz von traditionell bis experimentell war in den Abend-

    veranstaltungen zu erleben. U. a. trat mit dem Programm

    „Voice, Strings & Fire“ das groovende Streichquartett

    String Thing auf. Dabei ergaben wichtige Gitarren- und

    Basslinien, feine Soli und intensive perkussive Effekte

    eine spannende Mixtur. Die amerikanische Sängerin

    Deborah Brown als Stargast konzertierte zusammen mit

    der Nordwest-Bigband und begeisterte unter dem Kon-

    zerttitel Have You Met Miss Brown? mit ihrer stimmlic