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OBERAARGAU «O du fröhliche» im Frühling CD-Aufnahmen mit «Classic Festival Chor» und Oberaargauer Brass Band in Madiswil Mitten im Frühling entsteht die CD «A Christmas Celebration». Über 200 Mitwirkende beteilig- ten sich mit dem «Classic Festi- val Chor» und der Oberaargauer Brass Band an den Tonaufnah- men in der Linksmähderhalle in Madiswil. Initiiert wurde dieses einmalige Projekt von den Ober- aargauer Weihnachtskonzerten. BRIGITTE MEIER Die rote Aufnahmelampe leuchtet auf: «Johannes, wir starten», gibt Manfred Obrecht das Zeichen. Der Dirigent und künstlerische Leiter des Projekts strahlt viel Kraft und Energie aus. Kes- selpauken machen den fulminanten Auftakt zu «Joy to the world». An allen Türen der Madiswiler Linksmähder- halle sind Plakate befestigt: Achtung Tonaufnahmen. Bitte Ruhe. Im son- nendurchfluteten Foyer steht ein Tan- nenbaum geschmückt mit CDs und der Aufschrift «Toi, toi, toi wünscht Markus». Bei solch strahlendem Früh- lingswetter kann zusätzliche Motivati- on nicht schaden, wird sich Markus Oberholzer gedacht haben. Er hat die Lieder mit dem «Classic Festival Chor», der sich aus dem Konzertchor Ober- aargau und dem Singkreis Wasseramt zusammensetzt, einstudiert. Als Bass- Bariton wird er auch als Solist auf der CD zu hören sein. Eingespielt werden klassische und bekannte Weihnachts- lieder mit Orchester und Gesang – instrumental und mit Solostimme. Renommierter Tonmeister «Grossartig, aber wir machen es nochmals», ertönt die Stimme von Jo- hannes Wohlleben aus dem Monitor. Er begleitet die dreitägigen Aufnah- men als Tonmeister. Sein Studio wur- de im Keller der Mehrzweckhalle ein- gerichtet. Dort sitzt er vor zwei Moni- toren und dem Notenbuch – umgeben von Boxen, Kabelrollen und Koffern. Die Flasche Rivella ist noch unberührt. Weitere Aufnahmen werden gemacht, gefolgt von seinem ruhigen Kommen- tar: «Joy prägnanter artikulieren und mit grösster Intensität singen.» Der «T» sei zu spitzig. Dann lobt er die Tenöre. Aufmerksam und hoch konzentriert nehmen Sängerinnen, Sänger und Musiker die Erörterungen des Tonmeisters und ihres Dirigenten auf. Sie bleiben trotz zahlreicher Wie- derholungen geduldig. Manfred Obrecht ermuntert den Chor, locker zu bleiben und fordert die Band auf, wie abgebrühte Orchester- musiker zu spielen – wie ein Fels in der Brandung. Als nach rund 50 Minu- ten die Aufnahme perfekt ist, wartet der Chor gespannt auf den Schluss- kommentar. «Hervorragend, Ihr habt eine kurze Pause verdient», sagt der Tonmeister und scherzt: «Ich kann euch beruhigen. Falls es zu einem ers- ten Stimmbandbrand kommt – draus- sen ist die Feuerwehr am Üben.» Eindrückliches Erlebnis «Diese Aufnahmen sind ein unver- gessliches Erlebnis, und ich bin wie al- le gespannt auf die CD», erklärt Sopra- nistin Margrit Weber. «Für mich hat Singen etwas Befreiendes. Erst recht in so einem professionellen Umfeld und mit dieser grandiosen Band», sagt die Langenthalerin, die am liebsten klassi- sche Werke und Messen singt. Während der Pause gönnt sich Alexander Hug ein Sandwich. Der Lotzwiler ist zuständig für die Organi- sation und Kornettist in der OBB, die in der Originalbesetzung mit 30 Mann spielt. Für ihn bedeutet dieses einma- lige Projekt einiges an Aufwand. «Vor allem der logistische Ablauf ist kom- plizierter als bei den Weihnachtskon- zerten. Die Koordination mit dem Ton- studio und ein guter Zeitplan sind un- abdingbar», sagt Hug. Für die Mitwir- kenden und Liebhaber hoher musika- lischer und künstlerischer Qualität liegt dieses Jahr mit der CD «A Christ- mas Celebration» das schönste Ge- schenk unter dem Weihnachtsbaum. AUS VOLLEN KEHLEN Der «Classic Festival Chor» singt stimmgewaltig Weihnachtslieder für die CD. MANUELA WYSS-JÄGGI Nachgefragt «Aufnahmezeit von 20 Stunden» Welches ist die grösste Herausfor- derung für dieses CD-Projekt mit Weihnachtsliedern? Manfred Obrecht: Die Zeiteinheit und eine derart grosse Anzahl Leute kompakt zu halten. Dabei selber Präsenz markieren, Korrek- turen aufnehmen und weiter- geben. Wie motivieren Sie die Mitwirken- den, an einem solch warmen Früh- lingstag Weihnachtslieder einzu- spielen? Obrecht: Indem wir von Musikma- chen reden und nicht über Titel. Seit drei Jahren habe ich an die- sem Projekt gearbeitet und alle Stücke eigens dafür arrangieren lassen. Es soll eine CD entstehen mit hochklassiger Musik, die man unter dem Weihnachtsbaum hören kann. Weshalb arbeiten Sie mit dem deutschen Studio Bauer aus Lud- wigsburg zusammen? Obrecht: Das Studio Bauer ist ei- nes der renommiertesten Aufnah- mestudios für solche Projekte. Das Ludwigsburger Studio hat unter anderem auch schon Auf- nahmen mit Cecilia Bartoli ge- macht. Der Aufwand für unser CD-Projekt ist immens. Pro drei Minuten Musik rechne ich mit ei- ner Stunde Aufnahme. Das bedeu- tet, dass wir für dieses Album 20 Stunden Aufnahmezeit benöti- gen. Hinzu kommen noch weitere 20 Stunden für das Schneiden und nochmals 20 Stunden für das Ab- mischen. INTERVIEW: BMA Dirigent Manfred Ob- recht spricht über die CD. Der 51-jährige Wiedlisbacher ist Mit- begründer der OBB und Gastdirigent des London Concert Sym- phonie Orchestra. OLIVER MENGE SOLOPOSAUNIST BOUSFIELD Dem Oberaargau wird bereits diesen Frühling ein kulturelles Weihnachts- geschenk in Aussicht gestellt. Für die Weihnachts-CD konnten die Organi- satoren Ian Bousfield verpflichten, den hochkarätigen Soloposaunisten der Wiener Philharmoniker. Alexan- der Hug (Lotzwil) von den organisie- renden Oberaargauer Weihnachts- konzerten spricht von einer «Sensati- on und einem Highlight». Bousfield ist bei den Wiener Philharmonikern seit acht Jahren Soloposaunist. Mit seiner Virtuosität und seinem beein- druckenden Posaunenklang sorgt er für Glanzpunkte. Solche setzt der So- loposaunist für einmal im Oberaar- gau. Ansonsten tut er dies jeweils bei den Neujahrskonzerten der Wiener Philharmoniker für ein Millionenpub- likum auf der ganzen Welt. (HML) Der Revierförster geht Rumisberger Burger bedauern Abgang von Alfred Hügi Die 18 Burgerinnen und Burger ver- nahmen an der Rechnungsgemeinde in Rumisberg, dass im Forstrevier Bipperamt West einschneidende Ver- änderungen anstehen. Revierförster Alfred Hügi hat per Ende August ge- kündigt und wird neuer Revierförster in der Forstbetriebsgemeinschaft Ar- lesheim-Münchenstein (Baselland). KURT NÜTZI Die einschneidenden Veränderungen im Forstrevier West zeichneten sich im Februar ab, als die Burgergemeinde Attiswil den Ver- trag als bisheriger Kopfbetrieb – Attiswil stellte den Revierförster – aus Rentabilitäts- gründen aufkündete. Gleichzeitig hebt die Burgergemeinde Wangen ihren Forstbetrieb auf und wird künftig ihren Wald vom Forst- betrieb Wiedlisbach pflegen lassen. Die Bur- gergemeinde Wiedlisbach wird einen zwei- ten Förster, der zugleich Revierförster wird, anstellen. Die Burger des Froburger Städt- chens werden an einer ausserordentlichen Burgerversammlung am 19. Mai im Spittel bestimmen, ob sie zum Projekt Forst mit Wiedlisbach als neuem Kopfbetrieb Ja oder Nein sagen. Der Rumisberger Burgerpräsident Mi- chael Ryf, selber Forstwart in Niederbipp, be- dauert den Wegzug von Alfred Hügi: «Er schaute immer sehr gut und umsichtig zu unserem Wald. Wir werden mit Wiedlisbach als neuem Revierträger versuchen, einen zehnjährigen Vertrag abzuschliessen. Aller- dings möchten wir unseren Pflichtsatz von 200 Stunden auf 150 senken. Wir haben ex- terne Anfragen für die Holzpflege erhalten.» Das Plenum übergab dem Burgerrat die Kompetenz, mit der Burgergemeinde Wied- lisbach einen neuen Vertrag auszuhandeln. Ryf und seine Ratskollegen sind froh, dass das Forstrevier Bipperamt West voraus- sichtlich weiter bestehen wird. Das Forstre- vier Bipperamt West setzt sich aus folgenden Gemeinden zusammen: Attiswil, Farnern, Rumisberg, Wiedlisbach, Wangen an der Aa- re und Inkwil. Das Forstrevier Bipperamt Ost mit dem Revierförster Heinz Studer hat fol- gende Waldbesitzergemeinden: Wolfisberg, Oberbipp, Niederbipp und Bannwil. Die Wälder von Wangenried und den beiden Walliswil werden von einem Staatsförster des Kantons Bern betreut. Grossabnehmer Borregaard fehlt Michael Ryf beklagte den Zerfall der Holzmarktpreise. Noch sei kein Ersatz für den ehemaligen Grossabnehmer Borregaard (Attisholz) gefunden. Burgerrat Daniel Ischi informierte das Plenum, dass der neue Hirt auf der Alp Hinteregg – die Burgergemeinde Rumisberg besitzt dort am meisten Weide- rechte – einen Biobetrieb mit Mutterkühen führt. Deshalb mussten in den Stallungen Anpassungen vorgenommen werden. Beim Rüttelhorn wurde eine neue Wasserfassung gebaut und für die Wasserversorgung der Rinder zwei neue Brunnen im Horngraben und im Schattenberg installiert. Anstelle der neuen Burgerkassierin Ka- tharina Sollberger Anderegg, welche die Bur- gerkasse seit dem 1. Januar führt, hatte die scheidende Kassierin Margrith Ischi ihren letzten Auftritt. Bei einem Total von knapp 80000 Franken resultierte ein Ertragsüber- schuss von 13000 Franken. Dieser kam aus drei Gründen zustande: Beim Stamm- und Industrieholz wurde mehr Geld gelöst als budgetiert. Für die Holzrüstlöhne musste we- niger bezahlt werden, ebenfalls an den Ge- meindeangestellten René Lanz. Er wird für sein 25-jähriges Dienstjubiläum geehrt. Gelungene Premiere von Manfred Lüthi Konzert der Musikgesellschaft Rohrbach unter neuer Leitung HANSPETER LINDEGGER Die Unterhaltungs-Konzerte in der Turnhalle Rohrbach standen erst- mals unter der Direktion von Man- fred Lüthi. Das musikalische Pro- gramm deckte ein breites Spektrum von Filmmusik, virtuosen Solis und trendiger Unterhaltungsmusik ab und war ganz nach den Geschmack des Publikums. Kompetent und sym- pathisch führte Edith Minder durch den abwechslungsreichen Abend. Für das Konzert hat Dirigent Manfred Lüthi ein Programm zu- sammengestellt, das hohe An- sprüche an die Musiker stellte, aber dennoch Musik für ein breites Publi- kum bot. Das über 50-köpfige Rohr- bacher Korps eröffnete das Konzert mit der weltberühmten Musik aus dem Tanz-Film «Singin’ in The Rain», bekannt geworden durch Gene Kelly und neu arrangiert vom Schotten Alan Fernie. Jugendmusik im Element Nach dem Marsch «Texilaku» von Karel Padivy folgte der erste Höhe- punkt des Abends mit der Wiederga- be des Musikstückes «Besuch bei Of- fenbach». Es ist dies ein Medley von Bestsellern des grossen Komponis- ten Jacques Offenbach (1819 – 1880). Wer kennt nicht die Melodien «Or- pheus in der Unterwelt», «Pariser Le- ben», «Die beiden Savoyarden», «Die Verlobung bei der Laterne» und der Welthit «Hoffmanns Erzählungen». Im Musikstück «Die swingende Tu- ba» stellte sich Peter Beutler mit ei- nem meisterhaften Sousafon-Solo ins Rampenlicht. Zusammen mit der Jugendmusik spielte das Musik- korps den Bestseller der Blaskapel- len-Literatur «Böhmischer Traum» von Siegfried Rundel und erhielt rie- sigen Applaus. Im zweiten Teil folgte zuerst der beliebte rassige Marsch «Frohes Wie- dersehen» von Emil Würmli. Die In- tonation des Musical-Klassikers «The Phantom Of The Opera» des grossen britischen Meisters Andrew Lloyd Webber, arrangiert von Lorenzo Bocci, war ein weiteres Glanzlicht des Konzertes. In eine andere Welt wurde das Publikum mit der Film- musik «Pirates of the Caribbean» entführt. Die Jungmusikanten tauchten dabei als Piraten und Schatzsucher auf. «Peters Spezialitäten» brachte Er- innerungen an den grossen Enter- tainer, Schauspieler und Sänger Pe- ter Alexander. Alle seine Hits sind noch bestens präsent. Den Abschluss des gut gelungenen Konzertes bilde- ten die Beach Boys Golden Hits, ei- ner der erfolgreichsten Pop-Bands der USA, arrangiert von Kurt Gäble. Mächtiger Applaus gab es am Schluss für die tolle Konzertleis- tung. Das Korps bedankte sich mit den drei Zugaben «Smoke on the Wa- ter», «Musikanten-Flirt» und «Good bye my love». Zu Beginn des Konzertes erfreute die Jugendmusik Ursenbach/Rohr- bach (Leitung Markus Jost) das Publi- kum mit den drei Musikstücken «I want to hold your hands» vom Beat- le John Lennon, «Heal the world» von Michael Jackson und der Filmmusik «Pirates of the Caribbean» und er- hielt grossen Applaus. VOLLER EINSATZ Das Konzert der Musikgesellschaft Rohrbach gefällt. HLN Dienstag, 28. April 2009 MZ 23

MZ «O du fröhliche» im Frühling Nachgefragt «Aufnahmezeit · 2016. 2. 15. · Phantom Of The Opera» des grossen britischen Meisters Andrew Lloyd Webber, arrangiert von Lorenzo

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Page 1: MZ «O du fröhliche» im Frühling Nachgefragt «Aufnahmezeit · 2016. 2. 15. · Phantom Of The Opera» des grossen britischen Meisters Andrew Lloyd Webber, arrangiert von Lorenzo

OBERAARGAU

«O du fröhliche» im FrühlingCD-Aufnahmen mit «Classic Festival Chor» und Oberaargauer Brass Band in Madiswil

Mitten im Frühling entsteht dieCD «A Christmas Celebration».Über 200 Mitwirkende beteilig-ten sich mit dem «Classic Festi-val Chor» und der OberaargauerBrass Band an den Tonaufnah-men in der Linksmähderhalle inMadiswil. Initiiert wurde dieseseinmalige Projekt von den Ober-aargauer Weihnachtskonzerten.

BRIGITTE MEIER

Die rote Aufnahmelampe leuchtet auf:«Johannes, wir starten», gibt ManfredObrecht das Zeichen. Der Dirigent undkünstlerische Leiter des Projektsstrahlt viel Kraft und Energie aus. Kes-selpauken machen den fulminantenAuftakt zu «Joy to the world». An allenTüren der Madiswiler Linksmähder-halle sind Plakate befestigt: AchtungTonaufnahmen. Bitte Ruhe. Im son-nendurchfluteten Foyer steht ein Tan-nenbaum geschmückt mit CDs undder Aufschrift «Toi, toi, toi wünschtMarkus». Bei solch strahlendem Früh-lingswetter kann zusätzliche Motivati-on nicht schaden, wird sich MarkusOberholzer gedacht haben. Er hat dieLieder mit dem «Classic Festival Chor»,der sich aus dem Konzertchor Ober-aargau und dem Singkreis Wasseramtzusammensetzt, einstudiert. Als Bass-Bariton wird er auch als Solist auf derCD zu hören sein. Eingespielt werdenklassische und bekannte Weihnachts-lieder mit Orchester und Gesang – instrumental und mit Solostimme.

Renommierter Tonmeister«Grossartig, aber wir machen es

nochmals», ertönt die Stimme von Jo-hannes Wohlleben aus dem Monitor.Er begleitet die dreitägigen Aufnah-men als Tonmeister. Sein Studio wur-de im Keller der Mehrzweckhalle ein-gerichtet. Dort sitzt er vor zwei Moni-toren und dem Notenbuch – umgebenvon Boxen, Kabelrollen und Koffern.Die Flasche Rivella ist noch unberührt.Weitere Aufnahmen werden gemacht,gefolgt von seinem ruhigen Kommen-tar: «Joy prägnanter artikulieren undmit grösster Intensität singen.»

Der «T» sei zu spitzig. Dann lobt erdie Tenöre. Aufmerksam und hochkonzentriert nehmen Sängerinnen,Sänger und Musiker die Erörterungendes Tonmeisters und ihres Dirigentenauf. Sie bleiben trotz zahlreicher Wie-derholungen geduldig.

Manfred Obrecht ermuntert denChor, locker zu bleiben und fordert dieBand auf, wie abgebrühte Orchester-musiker zu spielen – wie ein Fels inder Brandung. Als nach rund 50 Minu-ten die Aufnahme perfekt ist, wartetder Chor gespannt auf den Schluss-kommentar. «Hervorragend, Ihr habteine kurze Pause verdient», sagt derTonmeister und scherzt: «Ich kanneuch beruhigen. Falls es zu einem ers-ten Stimmbandbrand kommt – draus-sen ist die Feuerwehr am Üben.»

Eindrückliches Erlebnis«Diese Aufnahmen sind ein unver-

gessliches Erlebnis, und ich bin wie al-

le gespannt auf die CD», erklärt Sopra-nistin Margrit Weber. «Für mich hatSingen etwas Befreiendes. Erst recht inso einem professionellen Umfeld undmit dieser grandiosen Band», sagt dieLangenthalerin, die am liebsten klassi-sche Werke und Messen singt.

Während der Pause gönnt sichAlexander Hug ein Sandwich. DerLotzwiler ist zuständig für die Organi-sation und Kornettist in der OBB, diein der Originalbesetzung mit 30 Mannspielt. Für ihn bedeutet dieses einma-lige Projekt einiges an Aufwand. «Vorallem der logistische Ablauf ist kom-plizierter als bei den Weihnachtskon-zerten. Die Koordination mit dem Ton-studio und ein guter Zeitplan sind un-abdingbar», sagt Hug. Für die Mitwir-kenden und Liebhaber hoher musika-lischer und künstlerischer Qualitätliegt dieses Jahr mit der CD «A Christ-mas Celebration» das schönste Ge-schenk unter dem Weihnachtsbaum.

AUS VOLLEN KEHLEN Der «Classic Festival Chor» singt stimmgewaltig Weihnachtslieder für die CD. MANUELA WYSS-JÄGGI

Nachgefragt

«Aufnahmezeitvon 20 Stunden»

Welches ist die grösste Herausfor-derung für dieses CD-Projekt mitWeihnachtsliedern?

Manfred Obrecht: Die Zeiteinheitund eine derart grosse AnzahlLeute kompakt zu halten. Dabeiselber Präsenz markieren, Korrek-turen aufnehmen und weiter-geben.

Wie motivieren Sie die Mitwirken-den, an einem solch warmen Früh-lingstag Weihnachtslieder einzu-spielen? Obrecht: Indem wir von Musikma-chen reden und nicht über Titel.Seit drei Jahren habe ich an die-sem Projekt gearbeitet und alle

Stücke eigens dafür arrangierenlassen. Es soll eine CD entstehenmit hochklassiger Musik, die manunter dem Weihnachtsbaum hörenkann.

Weshalb arbeiten Sie mit demdeutschen Studio Bauer aus Lud-wigsburg zusammen?Obrecht: Das Studio Bauer ist ei-nes der renommiertesten Aufnah-mestudios für solche Projekte. Das Ludwigsburger Studio hatunter anderem auch schon Auf-nahmen mit Cecilia Bartoli ge-macht. Der Aufwand für unser CD-Projekt ist immens. Pro dreiMinuten Musik rechne ich mit ei-ner Stunde Aufnahme. Das bedeu-tet, dass wir für dieses Album 20 Stunden Aufnahmezeit benöti-gen. Hinzu kommen noch weitere20 Stunden für das Schneiden undnochmals 20 Stunden für das Ab-mischen.

INTERVIEW: BMA

Dirigent Manfred Ob-

recht spricht über dieCD. Der 51-jährigeWiedlisbacher ist Mit-begründer der OBBund Gastdirigent desLondon Concert Sym-phonie Orchestra.

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SOLOPOSAUNIST BOUSFIELD Dem Oberaargau wird bereits diesenFrühling ein kulturelles Weihnachts-geschenk in Aussicht gestellt. Für dieWeihnachts-CD konnten die Organi-satoren Ian Bousfield verpflichten,den hochkarätigen Soloposaunistender Wiener Philharmoniker. Alexan-der Hug (Lotzwil) von den organisie-renden Oberaargauer Weihnachts-konzerten spricht von einer «Sensati-on und einem Highlight». Bousfieldist bei den Wiener Philharmonikernseit acht Jahren Soloposaunist. Mitseiner Virtuosität und seinem beein-druckenden Posaunenklang sorgt erfür Glanzpunkte. Solche setzt der So-loposaunist für einmal im Oberaar-gau. Ansonsten tut er dies jeweils beiden Neujahrskonzerten der WienerPhilharmoniker für ein Millionenpub-likum auf der ganzen Welt. (HML)

Der Revierförster gehtRumisberger Burger bedauern Abgang von Alfred Hügi

Die 18 Burgerinnen und Burger ver-nahmen an der Rechnungsgemeindein Rumisberg, dass im ForstrevierBipperamt West einschneidende Ver-änderungen anstehen. RevierförsterAlfred Hügi hat per Ende August ge-kündigt und wird neuer Revierförsterin der Forstbetriebsgemeinschaft Ar-lesheim-Münchenstein (Baselland).

KURT NÜTZI

Die einschneidenden Veränderungen imForstrevier West zeichneten sich im Februarab, als die Burgergemeinde Attiswil den Ver-trag als bisheriger Kopfbetrieb – Attiswilstellte den Revierförster – aus Rentabilitäts-gründen aufkündete. Gleichzeitig hebt dieBurgergemeinde Wangen ihren Forstbetriebauf und wird künftig ihren Wald vom Forst-betrieb Wiedlisbach pflegen lassen. Die Bur-gergemeinde Wiedlisbach wird einen zwei-ten Förster, der zugleich Revierförster wird,anstellen. Die Burger des Froburger Städt-chens werden an einer ausserordentlichenBurgerversammlung am 19. Mai im Spittelbestimmen, ob sie zum Projekt Forst mitWiedlisbach als neuem Kopfbetrieb Ja oderNein sagen.

Der Rumisberger Burgerpräsident Mi-chael Ryf, selber Forstwart in Niederbipp, be-dauert den Wegzug von Alfred Hügi: «Erschaute immer sehr gut und umsichtig zuunserem Wald. Wir werden mit Wiedlisbachals neuem Revierträger versuchen, einenzehnjährigen Vertrag abzuschliessen. Aller-dings möchten wir unseren Pflichtsatz von200 Stunden auf 150 senken. Wir haben ex-terne Anfragen für die Holzpflege erhalten.»Das Plenum übergab dem Burgerrat dieKompetenz, mit der Burgergemeinde Wied-lisbach einen neuen Vertrag auszuhandeln.

Ryf und seine Ratskollegen sind froh,dass das Forstrevier Bipperamt West voraus-sichtlich weiter bestehen wird. Das Forstre-vier Bipperamt West setzt sich aus folgendenGemeinden zusammen: Attiswil, Farnern,Rumisberg, Wiedlisbach, Wangen an der Aa-re und Inkwil. Das Forstrevier Bipperamt Ostmit dem Revierförster Heinz Studer hat fol-gende Waldbesitzergemeinden: Wolfisberg,Oberbipp, Niederbipp und Bannwil. DieWälder von Wangenried und den beidenWalliswil werden von einem Staatsförsterdes Kantons Bern betreut.

Grossabnehmer Borregaard fehltMichael Ryf beklagte den Zerfall der

Holzmarktpreise. Noch sei kein Ersatz fürden ehemaligen Grossabnehmer Borregaard(Attisholz) gefunden. Burgerrat Daniel Ischiinformierte das Plenum, dass der neue Hirtauf der Alp Hinteregg – die BurgergemeindeRumisberg besitzt dort am meisten Weide-rechte – einen Biobetrieb mit Mutterkühenführt. Deshalb mussten in den StallungenAnpassungen vorgenommen werden. BeimRüttelhorn wurde eine neue Wasserfassunggebaut und für die Wasserversorgung derRinder zwei neue Brunnen im Horngrabenund im Schattenberg installiert.

Anstelle der neuen Burgerkassierin Ka-tharina Sollberger Anderegg, welche die Bur-gerkasse seit dem 1. Januar führt, hatte diescheidende Kassierin Margrith Ischi ihrenletzten Auftritt. Bei einem Total von knapp80000 Franken resultierte ein Ertragsüber-schuss von 13000 Franken. Dieser kam ausdrei Gründen zustande: Beim Stamm- undIndustrieholz wurde mehr Geld gelöst alsbudgetiert. Für die Holzrüstlöhne musste we-niger bezahlt werden, ebenfalls an den Ge-meindeangestellten René Lanz. Er wird fürsein 25-jähriges Dienstjubiläum geehrt.

Gelungene Premiere von Manfred LüthiKonzert der Musikgesellschaft Rohrbach unter neuer Leitung

HANSPETER LINDEGGER

Die Unterhaltungs-Konzerte in derTurnhalle Rohrbach standen erst-mals unter der Direktion von Man-fred Lüthi. Das musikalische Pro-gramm deckte ein breites Spektrumvon Filmmusik, virtuosen Solis undtrendiger Unterhaltungsmusik abund war ganz nach den Geschmackdes Publikums. Kompetent und sym-pathisch führte Edith Minder durchden abwechslungsreichen Abend.

Für das Konzert hat DirigentManfred Lüthi ein Programm zu-sammengestellt, das hohe An-sprüche an die Musiker stellte, aberdennoch Musik für ein breites Publi-kum bot. Das über 50-köpfige Rohr-bacher Korps eröffnete das Konzertmit der weltberühmten Musik ausdem Tanz-Film «Singin’ in The Rain»,bekannt geworden durch Gene Kellyund neu arrangiert vom SchottenAlan Fernie.

Jugendmusik im ElementNach dem Marsch «Texilaku» von

Karel Padivy folgte der erste Höhe-punkt des Abends mit der Wiederga-be des Musikstückes «Besuch bei Of-fenbach». Es ist dies ein Medley vonBestsellern des grossen Komponis-ten Jacques Offenbach (1819 – 1880).Wer kennt nicht die Melodien «Or-pheus in der Unterwelt», «Pariser Le-ben», «Die beiden Savoyarden», «DieVerlobung bei der Laterne» und derWelthit «Hoffmanns Erzählungen».Im Musikstück «Die swingende Tu-ba» stellte sich Peter Beutler mit ei-nem meisterhaften Sousafon-Soloins Rampenlicht. Zusammen mitder Jugendmusik spielte das Musik-

korps den Bestseller der Blaskapel-len-Literatur «Böhmischer Traum»von Siegfried Rundel und erhielt rie-sigen Applaus.

Im zweiten Teil folgte zuerst derbeliebte rassige Marsch «Frohes Wie-dersehen» von Emil Würmli. Die In-tonation des Musical-Klassikers «ThePhantom Of The Opera» des grossenbritischen Meisters Andrew LloydWebber, arrangiert von LorenzoBocci, war ein weiteres Glanzlichtdes Konzertes. In eine andere Weltwurde das Publikum mit der Film-musik «Pirates of the Caribbean»entführt. Die Jungmusikantentauchten dabei als Piraten undSchatzsucher auf.

«Peters Spezialitäten» brachte Er-innerungen an den grossen Enter-tainer, Schauspieler und Sänger Pe-

ter Alexander. Alle seine Hits sindnoch bestens präsent. Den Abschlussdes gut gelungenen Konzertes bilde-ten die Beach Boys Golden Hits, ei-ner der erfolgreichsten Pop-Bandsder USA, arrangiert von Kurt Gäble.Mächtiger Applaus gab es amSchluss für die tolle Konzertleis-tung. Das Korps bedankte sich mitden drei Zugaben «Smoke on the Wa-ter», «Musikanten-Flirt» und «Goodbye my love».

Zu Beginn des Konzertes erfreutedie Jugendmusik Ursenbach/Rohr-bach (Leitung Markus Jost) das Publi-kum mit den drei Musikstücken «Iwant to hold your hands» vom Beat-le John Lennon, «Heal the world» vonMichael Jackson und der Filmmusik«Pirates of the Caribbean» und er-hielt grossen Applaus.

VOLLER EINSATZ Das Konzert der Musikgesellschaft Rohrbach gefällt. HLN

Dienstag, 28. April 2009MZ23