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Österreich € 6,00Schweiz CHF 9,80Italien € 6,50
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B19137
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Nr. 3/2016Juni/Juli
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und Selbsthilfetipps 32
Teebaumöl - ein Multitalent Was es so besonders macht und wie es helfen kann 62
Endlich Hilfe bei Fersensporn Die Ursachen und was man dagegen tun kann 82
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Wann hatten Sie das letzte Mal eine
Bibel in der Hand? Zugeben eine
ungewöhnliche Frage. Doch kann
man im Alten Testament nach-
lesen, dass Abraham sein hohes Alter auf den
regelmäßigen Verzehr von gesäuerter Milch zu-
rückführte.
Tatsächlich stärken Gärgetränke den Organis-
mus. Denn sie helfen bei der Entgiftung, wirken
Fäulnis im Darm entgegen und harmonisieren
den Säure-Basen-Haushalt.
Zu allen Zeiten in der Volksheilkunde hoch ge-
schätzt, erleben Gärgetränke derzeit eine Renais-
sance. Nicht selten erweisen sie sich als Retter in
der Not bei vielen hartnäckigen Beschwerden.
Beispielsweise nach einer Antibiotikatherapie,
wenn die Darmflora nachhaltig gestört ist.
Anders als übliche Lebensmittel sind Gärgeträn-
ke weder pasteurisiert, sterilisiert, ultrahoch er-
hitzt, noch anders verarbeitet. Sie sind natürlich
vergoren – und deswegen so quicklebendig.
Gärgetränke entstehen mithilfe von Mikroor-
ganismen, kleinsten, nur unter dem Mikroskop
sichtbaren Lebewesen. „Solchen Lebensmitteln
wurde schon immer eine besonders reinigende
Kraft und Schutzwirkung zugesprochen“, sagt
der 64-jährige Dipl. Ing. Norbert Hartwig, Phy-
siker, Naturheilkundler und Ernährungsexperte
aus der Schweiz. Unsere Vorfahren wussten das
zu nutzen. „Es gab Lebensmittel, die wurden
mit Milchsäure hergestellt, also zum Beispiel
Sauermilch und Joghurt. Und dann gab es
Speisen, die mit Naturhefen angesetzt wur-
den wie Bier und Kräutergetränke.“
Jene Hefen und Bakterien sind von er-
staunlicher Vitalität. „Bei genügendem
Nahrungsangebot sind sie praktisch un-
sterblich und produzieren unermüdlich
wertvolle Vitalstoffe“, so Experte Hartwig.
„Heutzutage ist das Ziel der Nahrungsmit-
telindustrie aber nicht mehr, die Men-
schen gesund zu erhalten, sondern sie satt
zu bekommen. Alles muss steril und lange
haltbar sein. Kefir etwa, der früher mit
lebensfördernden Mikroorganismen her-
gestellt wurde, wird heute mit halbtoten
Hefen gezüchtet, damit er im Kühlregal
nicht so schnell arbeitet. Genau das, was
den Menschen schützen und nähren kann,
wird ihm also heute vorenthalten.“
Die Heilpflanzenexpertin Christine Brun-
ner schreibt im „Trank des Lebens“ (s. Buch-
tipps): „Diese Mikroorganismen wirken
nicht so massiv wie Antibiotika, sondern
sanft und gerade deswegen gründlich. Sie
reinigen Darm, Blut und Lymphe.“
Daraus resultieren eine Regulierung
der Darmflora die bessere Aufnahme
von Vitaminen und Mineralien verbes-
serte Entschlackung sowie mehr Ab-
wehrkraft.
Das Rezept des ältesten aller Gärgeträn-
ke, das indische Soma, kennt heute leider
niemand mehr. Doch stand dieser Trank
in alten Schriften für Unsterblichkeit. Hier
finden sich auch Begriffe wie „ausmelken“
und „durch ein Tuch seihen“. Deswegen
gehen Experten davon aus, dass Soma ein
Vorläufer heutiger Gärgetränke sein muss.
Natürlich ersetzen sie keine Medikamen-
te. Doch können sie so manche Therapie
wertvoll unterstützen – durch die Mobili-
sierung der Selbstheilungskräfte.
Gar nicht nach Medizin, sondern frisch
nach Malz schmeckt zum Beispiel Kwass –
ursprünglich hergestellt aus gegorenem
Schwarzbrot. Eine russische Spezialität,
die sich auch im digitalen Zeitalter be-
sonderer Beliebtheit erfreut.
„Kwass ist die Gesundheit der Nation“,
heißt es in einer russischen Werbung. In
den heißen Sommermonaten wird er zur
Durstlöschung auch in den Biergärten aus-
geschenkt.
Süß-herb schmeckend und
prickelnd wurde er urkundlich
erstmals im Jahr 989 erwähnt.
Früher wurde der „Saure Trank“
auf der Straße aus kleinen Tank-
wagen in mitgebrachte Gefäße
abgefüllt. Vereinzelt sieht man
sie heute noch, zum Beispiel in
den Vororten Moskaus.
In allen hefehaltigen Gärgetränken wie dem Kwass entsteht
nach längerer Gärung auch Alkohol. Wird Naturhefe verwendet,
sind die Mengen allerdings so gering wie bei Kindermalzbier.
Der hierzulande erhältliche Brottrunk zählt im Sinne des Deut-
schen Lebensmittelbuches zu den „alkoholfreien Erfrischungsge-
tränken“. Bei ihm wird ganz auf den Zusatz von Hefen verzichtet.
Den Durchbruch für den „deutschen Kwass“ schaffte Anfang der
1980er-Jahre Bäckermeister Wilhelm Kanne mit seinem Brottrunk.
Basis ist traditionell Sauerteigbrot aus biologisch angebautem
Getreide. Es wird zerkleinert und mit frischem Quellwasser in
großen Gärkesseln sechs Monate lang milchsauer vergoren. So
entstehen lebendige Brotsäurebakterien, Milchsäure, Enzyme,
Aminosäuren, Mineralstoffe und Vitamine.
Wer sich als gewiefte Bäckerin oder gewiefter Bäcker jetzt
fragt, wie Milchsäure entstehen kann, wo doch in einem Sau-
erteig gar keine Milch steckt, dem sei verraten: Auch bei der
Fermentierung von Vollkornbrot entstehen Bakterien aus der
Gruppe der Laktobazillen. Daher kann man den Brottrunk sogar
zum Einlegen von milchsaurem Gemüse verwenden.
Wissenschaftliche Studien belegen: Wer regelmäßig Brottrunk
zu sich nimmt, kann die Abwehrkräfte steigern. Die heilsamen
Effekte für die Darmflora sind auf die große Anzahl lebender Kul-
turen zurückzuführen.
Zudem beschleunigen die enthaltenen Enzyme wichtige Stoff-
wechselprozesse. Aminosäuren, auch bekannt als „Lebensbaustei-
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ne“, sorgen für die stetige Erneuerung von
Muskulatur, Sehnen und Bändern, Haut
und Haaren. Darüber hinaus schützen sie
unsere Nervenbahnen.
Erfahrungsberichte von Medizinern
bescheinigen dem Brottrunk Erfolge bei
Hauterkrankungen wie Akne und Neuro-
dermitis. Auch dem Gedächtnis soll er
auf die Sprünge helfen. Wer den hohen
Säureanteil nicht mag, kann das Getränk
mit Mineralwasser oder Säften verdünnen.
Das Brot in Scheiben schneiden und im
Ofen trocknen. Alternativ altes, bereits
trockenes Brot verwenden. Mit der
Hand in Würfel zerkleinern. Das kochen-
de Wasser in einen Maische- oder Eintopf-
kochtopf geben. Brot darin auflösen
und 3 bis 4 Stunden einweichen, bis das
Wasser wieder abgekühlt ist. Flüssigkeit
durch ein Geschirrtuch seihen, die Brotre-
ste dabei gründlich auspressen. Dann
den Zucker zugeben. Wenn dieser gelöst
ist, die Hefe zufügen.
Jetzt setzt für 7 bis 8 Stunden die Gä-
rung ein. Danach den Kwass in gereinigte
Flaschen abfüllen und jeweils 3 bis 4 Rosi-
nen beigeben. Durch die Rosinen wird eine
Nachgärung initiiert. Nochmals 4 Tage im
Kühlschrank stehend lagern.
BIO-Tipp: Nehmen Sie als Grundlage
Brot aus der Bio-Bäckerei. Echter Sauer-
teig muss 24 Stunden gehen. Im Discoun-
ter und üblichen Handel verwendet man
für die Brotherstellung statt lebendiger
Sauerteigbakterien Feinchemikalien. Der
Teig für das sogenannte mit „Kunstsauer“
hergestellte Brot muss nur zwei Stunden
gehen und hat damit keine Chance, ge-
sunde Vitalstoffe zu bilden.Quelle: nach Michael Hlatky: „Bierbrauen für
jedermann“, Stocker, ISBN 978-3-7020-1332-5,€ 17,90
Was beim Kwass die Hefen, ist beim Kom-
bucha der Teepilz. Dabei handelt es sich
allerdings nicht um einen Pilz im eigentli-
chen Sinne, sondern um eine gallertartige
Masse aus unzähligen, verschiedenen He-
fen und Essigsäurebakterien. Der Ursprung
des Teepilzes – der optisch wie eine Pud-
dingscheibe aussieht – wird im asiatischen
Raum, in China und Japan, vermutet.
Als Hausmittel hat Kombucha eine lange
Tradition, beispielsweise gegen Beschwer-
den wie Gicht, Rheuma und Arthritis: Mit
Hilfe des Teepilzes wird gezuckerter Tee
vergoren. Dabei entstehen organische Säu-
ren wie die Glucuronsäure. Sie ist nur wenig
bekannt. Doch kann sie körpereigene Stoff-
wechselgifte in der Leber binden und die
Ausscheidung von Schwermetallen unter-
stützen. Auch an der Bildung von Gelenk-
knorpel und Bindegewebe ist sie beteiligt.
Fertiger Kombucha hat einen limona-
denartigen, süß-sauren Geschmack, ide-
al zum Durst löschen. Auch kann er bei
Darmträgheit, Steinleiden, Ödemen und
Arteriosklerose zur Linderung beitragen.
BIO-Tipp: Teepilz für die Herstellung
von Kombucha erhält man zum Beispiel
über original-kombucha.de oder wellness-
Rezept:Kwass selbstgemachtZutaten für zwei Liter:100 g Schwarz- bzw. Vollkorn-
brot aus Sauerteig
50 g Zucker
1 TL Rosinen
2,5 l kochendes Wasser
1 Packung Trockenhefe oder
ein Würfel Hefe (Backhefe)
UrgesundesSauerkrautselber machenMit fertigem Brottrunk kann
man auch Sauerkraut selbst
herstellen: Einen kleinen,
geraspelten Weißkohl in ein
Einmachglas füllen, 6 bis 8
Wacholderbeeren und 2 Lor-
beerblätter dazugeben. Mit
abgekochtem, wieder erkalte-
tem Salzwasser auffüllen,
2 EL Brottrunk dazugeben und
verschlossen ca. 3 Wochen
gären lassen
drinks.de. Der US-amerikanische Profi für
Gärung, Branden Byers aus Seattle, rät
in seinem Buch „Fermentierung für Ein-
steiger“, Kombucha-Pilz einfach selbst zu
züchten. Dazu den Inhalt einer gekauften
Kombucha-Flasche in eine große, flache
Schüssel geben. Mit einem Stofftuch dicht
abschließen und vor Sonneneinstrahlung
schützen. Nach ein bis drei Wochen ist ein
dicker Film entstanden, die Flüssigkeit
größtenteils verschwunden. Die angezüch-
tete Pilzscheibe kann man nun verwen-
den, um frischen Kombucha anzusetzen.
Übrigens: Bildet der gekaufte Kom-
bucha keinen schleimigen Teepilz, war er
nicht naturecht, sondern ein pasteurisier-
tes Industrieprodukt, in dem die Kulturen
abgetötet worden sind.
Rezept:Kombucha-GetränkZutaten für ca. 4 Liter:3,7 l Wasser
25 g loser grüner
(schwarzer, oder Kräuter-) Tee
225 g Zucker
1 Kombucha-Teepilz
Ein Viertel des Wassers zum Kochen
bringen und den Tee aufgießen. Nach
Empfehlung der jeweiligen Teesorte zie-
hen lassen. Besonders empfehlenswert
ist Tee der Pflanze Camellia sinensis, von
der sowohl schwarzer, grüner als auch
weißer Tee stammt. Zucker hinzufü-
gen, umrühren, bis dieser aufgelöst ist.
Tee in ein großes 4 Liter-Gefäß gießen,
restliches (kaltes) Wasser zugeben. Der Tee
muss richtig abgekühlt sein. Erst dann
den Kombucha-Teepilz hinein geben.
Vor direkter Sonneneinstrahlung ge-
schützt bis zu 4 Wochen gären lassen, bis
das Getränk sauer genug ist. Wenn der
gewünschte Geschmack erreicht ist (nach
der ersten Gärwoche können Sie zwischen-
durch probieren), den Pilz entfernen, und
den fertigen Kombucha in Flaschen abfül-
len. Wer möchte, kann zur Aromatisierung
Kräuter oder Früchte zusetzen. Danach
sollten die verschlossenen Flaschen noch-
mals 2 Wochen nachgären. Tipp: Gekühlt
auf Eiswürfeln servieren.
Erfrischend und stoffwechselaktivierend
ist auch Kefir. In Südrussland, im Kauka-
sus und in Sibirien wurde er ursprünglich
aus Stutenmilch hergestellt. Heute wer-
den auch Ziegen-, Schafs- und Kuhmilch
verwendet.
Ausgangspunkt für die Gärung ist die
Zugabe von Kefirknollen. Sie muten an wie
kleine Blumenkohlröschen und stellen -
ähnlich wie der Kombucha-Teepilz - eine
Anhäufung von in Symbiose lebenden Bak-
terien und Hefepilzen dar. Diese vergären
den in der Milch enthaltenen Milchzucker.
Kefirknollen gibt’s im gut sortierten Bio-
laden oder über Onlineportale wie kefir-
knolle.de und ebay.
Während des Gärprozesses entwickelt
sich die Heilkraft: wertvolle Vitamine.
Überliefert ist die positive Wirkung auf
das Blutbild und zur unterstützenden
Behandlung von Lungen-, Magen- und
Darmerkrankungen.
Interessant in diesem Zusammenhang:
Vor rund 60 Jahren gab es in Russland
sogar offizielle Kefir-Heilanstalten. The-
rapiert wurde lediglich mit frischer Luft,
Sonnenlicht, Kräutern und Kefir.
Bis heute steht der typisch prickelnde
Kefir für Vitalität und Lebensfreude. Wer
bei der Herstellung Bio-Milch(!) verwendet,
kann dank der darin enthaltenen Omega
3-Fettsäuren auch den Blutdruck positiv
beeinflussen. Ebenso den Gehirnstoff-
wechsel.
BIO-Tipp: Selbermachen lohnt sich: Kefir
aus dem Supermarkt wird zumeist aus He-
fen mit nur wenig Gärungsaktivität herge-
stellt. Folglich verfügt er weder über die
Vielfalt, noch die hohe Anzahl gesunder
Milchsäurebakterien, die ein frisch zube-
reiteter Kefir enthält.
Rezept:MilchkefirZutaten für 1 Liter:2 EL Kefirknollen
1 l Bio-Milch
(Kuh-, Schafs- oder
Ziegenmilch)
Die Kefirknollen in einem verschließbaren
Gefäß mit der Milch übergießen. Zuschrau-
ben und lichtgeschützt bei Zimmertem-
peratur 24 Stunden stehen lassen. Dann
ist bereits ein aromatisch-cremiger Kefir-
drink entstanden. Vollständig fermentiert
ist die Milch nach 48 Stunden. Vor dem
Trinken durch ein Sieb abgießen. Variie-
ren kann man den Geschmack mit frischen
Kräutern, geriebenem Ingwer und Honig.
Übrigens: Vollständig fermentierter Kefir
ist praktisch laktosefrei und damit bei
bestehender Laktoseintoleranz eine gute
Alternative gegenüber herkömmlicher Su-
permarktware.
Wer noch mehr Erfrischung
mag, kann im Sommer auch
Wasserkefir ansetzen – aus
Japankristallen, Wasser,
Zucker und Trockenfrüch-
ten (ausführliches Rezept
z. B. unter wasser-kefir.de).
Wie die drei Klassiker Milch-
kefir, Kombucha und Kwass,
ist er ein Lebensspender par ex-
cellence.
Fazit: Gärgetränke kön-
nen für den menschlichen
Organismus wie ein Katalysator
wirken. Sie beschleunigen die Re-
generation, harmonisieren wich-
tige Stoffwechselprozesse und
kommen einer Verjüngungskur
gleich. Zugleich bilden die ent-
haltenen Mikroorganismen einen
Schutzwall vor schädlichen Um-
welteinflüssen.
Der ehemalige Leiter des Instituts für
Biotechnologie der Technischen Univer-
sität Berlin, Professor Dr. Ulf Stahl, resü-
miert: „Laktobazillen und Hefen sind Le-
bensmittel im wahrsten Sinne des Wor-
tes. Die tägliche Zufuhr von geeigneten
Mikroorganismen zur Gesunderhaltung ist
heute wichtiger denn je.“
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