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Wildstauden Was verstehen wir unter Wildstauden? In Wohnbereichen und Siedlungsbereichen sowie an Fabriken kann man der Natur helfen. Zuerst pflanzt man einheimische Stauden, Sträucher und Bäume. Hier lebt die Tierwelt im Vorteil: Vögel ernähren sich vorwiegend von Samen und Früchten der einheimischen Pflanzenarten. Sie werden in den Sommermonaten von verschiedenen Insekten angelockt. Vom Blattgrün einheimischer Pflanzen ernähren sich die Insekten. Zu diesen Leckerbissen gehört der Schwalbenschwanz (Papilio machaon), eine Insektenart dazu. Jede einzelne Art braucht einheimische Pflanzen, bei der sie alle Stadien ausführen kann. Naturnahe Gärten bestehen aus Vielfalt und Lebendigkeit. Die Hauptrolle ergatterten die Wildpflanzen. An standortgerechten Stellen muss man sie pflanzen, denn nur so kommen sie mit grosser Wahrscheinlichkeit wieder. Obwohl Rückzug und Dominanz herrscht, besteht die Möglichkeit der Natur nachzuhelfen. Falls Sie Fragen oder Anregungen zu den Wildpflanzen haben, kontaktieren Sie am besten gleich den naturnahen und biologischen Gartenbau Ritter. Kontakt: Naturnahe Gärten Ritter Gewerbestrasse 4 /3236 Gampelen /078/822’25’06 [email protected] Auf den Nächsten Seiten wird ein Teil der Pflanzen präsentiert. Wiese: Die Blumenwiese stellt eine Nahrungsquelle für Wildbienen und Schmetterlinge dar. Vögel finden Spinnen und Würmer, die zwischen den Pflanzen leben. Sie können abends den Grillen beim Zirpen oder Igeln und Spitzmäusen lauschen, die durchs hohe Gras huschen. Steingarten: Im Steingarten sind Steine, Kies und Pflanzen der Gebirgsflora oder trockenheitsresistente Pflanzen beherbergt. Waldrand: Ein Waldrand ist die Übergangszone (Ökoton) vom geschlossenen Wald zu unbewaldeten Flächen. Mauerpflanze: Sie eignet sich sehr gut um ein Hochbeet einzufassen. Sie sieht durch ihre natürlichen Spalten und die Unregelmässigkeit gut aus und bietet viel Lebensraum für Insekten und andere kleine Tiere. Ausserdem siedeln sich in den Ritzen Pflanzen an, die der Mauer zusätzliche dekorative Eigenschaften verleihen. Feucht: Sie sind von Gräsern, Binsen, Seggen und anderen krautigen Pflanzen gekennzeichnete, gehölzfreie halbnatürliche

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WildstaudenWas verstehen wir unter Wildstauden?

In Wohnbereichen und Siedlungsbereichen sowie an Fabriken kann man der Natur helfen. Zuerst pflanzt man einheimische Stauden, Sträucher und Bäume. Hier lebt

die Tierwelt im Vorteil: Vögel ernähren sich vorwiegend von Samen und Früchten der einheimischen Pflanzenarten. Sie werden in den Sommermonaten von

verschiedenen Insekten angelockt. Vom Blattgrün einheimischer Pflanzen ernähren sich die Insekten. Zu diesen Leckerbissen gehört der Schwalbenschwanz (Papilio machaon), eine Insektenart dazu. Jede einzelne Art braucht einheimische Pflanzen, bei der sie alle Stadien ausführen kann. Naturnahe Gärten bestehen aus Vielfalt und

Lebendigkeit. Die Hauptrolle ergatterten die Wildpflanzen. An standortgerechten Stellen muss man sie pflanzen, denn nur so kommen sie mit grosser

Wahrscheinlichkeit wieder. Obwohl Rückzug und Dominanz herrscht, besteht die Möglichkeit der Natur nachzuhelfen. Falls Sie Fragen oder Anregungen zu den

Wildpflanzen haben, kontaktieren Sie am besten gleich den naturnahen und biologischen Gartenbau Ritter. Kontakt: Naturnahe Gärten Ritter

Gewerbestrasse 4 /3236 Gampelen /078/822’25’06 [email protected]

Auf den Nächsten Seiten wird ein Teil der Pflanzen präsentiert.

Wiese: Die Blumenwiese stellt eine Nahrungsquelle für Wildbienen und Schmetterlinge dar. Vögel finden Spinnen und Würmer, die zwischen den Pflanzen leben. Sie können abends den Grillen beim Zirpen oder Igeln und Spitzmäusen lauschen, die durchs hohe Gras huschen.Steingarten: Im Steingarten sind Steine, Kies und Pflanzen der Gebirgsflora oder trockenheitsresistente Pflanzen beherbergt.Waldrand: Ein Waldrand ist die Übergangszone (Ökoton) vom geschlossenen Wald zu unbewaldeten Flächen.Mauerpflanze: Sie eignet sich sehr gut um ein Hochbeet einzufassen. Sie sieht durch ihre natürlichen Spalten und die Unregelmässigkeit gut aus und bietet viel Lebensraum für Insekten und andere kleine Tiere. Ausserdem siedeln sich in den Ritzen Pflanzen an, die der Mauer zusätzliche dekorative Eigenschaften verleihen.Feucht: Sie sind von Gräsern, Binsen, Seggen und anderen krautigen Pflanzen gekennzeichnete, gehölzfreie halbnatürliche Biotope, deren Böden in oberen Horizonten vom Grundwasser beeinflusst oder zeitweise überschwemmt sind. Sie liegen im Bereich von Flusstälern und Seen.Gewürz: Der Begriff Gewürz kann man frisch, trocknen oder bearbeiten. Man kann es als Würze oder geschmacksgebende Zutaten bei der Zubereitung von Speisen und Getränken aller Art eingesetzten.Sträucher: Sie sind Nist- und Schlafgelegenheit und dienen als Nahrungsquelle für die verschiedensten Tiere. Für Sie kann die Hecke als Sichtschutz, Grundstücksgrenze und als Windschutz stehen. Ausserdem schützt sie den Boden durch Taubildung und Schneeablagerung vor Austrocknung.Bäume: Als Baum wird im allgemeinen Sprachgebrauch eine verholzte Pflanze verstanden, die aus einer Wurzel, einem daraus emporsteigenden, hochgewachsenen Stamm und einer belaubten Krone besteht. einheimische Pflanzen: Einheimisch werden Pflanzen genannt, wenn sich ihr natürliches Verbreitungsgebiet in der Schweiz befindet. Das heisst, sie dehnen sich auf natürliche Weise im Inland aus und das bereits seit vielen Jahrhunderten.

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Echtes EisenkrautVerbena officinalis (heimisch)WiesenblumeStandort: sonnig/ halbschattigBlütenfarbe: blasslilaWuchshöhe: 30-70 cmBlütezeit: Juni-September

Zum NamenDer botanische Name Verbena geht auf das lateinische verbenae zurück, eine Sammelbezeichnung für frische Zweige von Bäumen, Sträuchern und Kräutern, denen aufgrund ihres immergrünen Laubes und ihrer besonderen Wirkung religiöse Bedeutung zugeschrieben wurde. So fanden diese zum Beispiel bei der Reinigung von Opfertischen Verwendung (wie übrigens auch besonders das Eisenkraut). Der deutsche Trivialname Eisenkraut lässt sich auf diese kultische Verwendung zurückführen.Das HeilkrautAls universales Heilkraut und Allheilmittel betitelt, wurde dem Eisenkraut- bei den Galliern als heilig eingestuft- schon von jeher die Eigenschaft zugesprochen, die unterschiedlichsten Krankheiten und Leiden zu heilen: von der Epilepsie über die Angina. Heute wird es noch immer vor allem als Tee sowie als Aufguss verwendet. Die Blütenstände sind verdauungsfördernd, krampflösend, helfen bei Depressionen, Schlaflosigkeit und lindern Kopfschmerzen. Ausserdem besitzt das Eisenkraut Wirkstoffe gegen Rheuma und sogar gegen Tumore. Durch das Abkochen der Blätter erhält man ein Tonikum für die Haare und Augen. Als Breiumschlag fördert es die Wundheilung bei Hautgeschwüren.

Echtes Eisenkraut Verbena officinalis mit Stiftschwebfliege Sphaerophoria scripta im Garten.Im Hintergrund lässt sich erahnen, was im Titel steht: es ist mittlerweile eine Eisenkraut-Insel geworden, auf der mehrere dieser zartviolettrosa blühenden schmalen Stängel die kleinen Schwebfliegen und die Blicke anziehen, obwohl daneben so viel Bunteres wächst, wie Weissklee, Milchkraut und Hornklee.

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Echtes Seifenkraut

Saponaria officinalis (heimisch)WiesenblumeStandort: halbschattigBlütenfarbe: zart rosa/ rosa/ froh wüchsigWuchshöhe: 30-70cmBlütezeit: Juli-September

Aus einem wohlriechenden Wurzelstock wachsen bis zu 70 cm hohe blühende Stängel sowie sterile Sprosse, beide gegenständig mit lanzettlichen Blättern besetzt. Die hellrosa bis fast weissen Blüten stehen büschelig gehäuft in den oberen Blattachseln und am Ende des Stängels. Die fünf Blütenblätter bilden einen gestielten Teller, dessen Stiel in einer Kelchröhre steckt. Am Übergang zwischen Stiel und Teller sitzen ca. 2mm hohe Schuppen, die kleine Insekten daran hindern sollen, in die Blüte hineinzukriechen und dort Nektar zu stehlen. Die Kapselfrüchte springen mit vier Zähnen auf und streuen ihre Samen im Wind oder durch vorbeistreifende Tiere aus.Das Seifenkraut hat sich auf Nachtfalter und Schwärmer als Bestäuber spezialisiert. Dank ihrer hellen Farbe fallen die Blüten auch in der Dunkelheit auf. Ausserdem verströmen sie abends und nachts den stärksten Duft und produzieren am meisten Nektar. Dieser Zuckersaft ist am Grund der etwa 2 cm langen Blütenröhre nur für langrüsselige Insekten erreichbar. Tagsüber fliegen gelegentlich Bienen und Schwebfliegen die Seifenkräuter an, um Pollen zu sammeln.

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Edel-Gamander/ Echte Gamander oder das Schafkraut

Teucrium chamaedrys (heimisch)Wiesenblume/sonnigen Kalk-MagerrasenStandort: sonnigBlütenfarbe: rosa-liliaWuchshöhe: 20cmBlütezeit: Juni-September

Wenn im Mai und Juni die Blütenknospen noch ziemlich klein sind, legen die Weibchen der Edelgamander-Netzwanze (Copium claviforme) ihre Eier in sie hinein. Knospen, die diese nur 3-4mm grosse, grazile Wanze dafür ausgewählt hat, können sich nicht mehr zu Blüten öffnen. Stattdessen wuchert die Kronröhre und bildet eine hohle Kammer, in der Nachwuchs der Wanze seine fünf Larvenstadien verbringt. Erst im August oder September, wenn die Wanze ihre letzte Larvenhaut abgestreift hat, öffnet sich die Kinderstube. Die Imago verlässt die Galle, zurück bleiben nur die dunklen Reste der Häutungen. Muss das Tier die Galle zu Beginn mit anderen Larven teilen, fällt es als Kannibale über sie her.Im Herbst saugen die Wanzen nicht mehr an der Pflanze, suchen aber ab und zu noch den Schutz der Galle auf, bevor sie in der Bodenstreu überwintern. Im kommenden Frühjahr stechen die Tiere Blätter und Knospen des Gamanders an und saugen deren Pflanzensaft. Im Mai oder Juni paaren sie sich- die Zeit der nächsten Generation beginnt. Die Edelgamander-Netzwanze lässt sich besonders ab Juli anhand der auffälligen Gallen in Höhen bis etwas über 1000 Meter über Meer. hinauf. Oft tritt sie sogar in Gärten auf, in denen der anspruchslose, üppig blühende Edel-Gamander in Steingärten, an Mauern und als Beet Einfassung wächst.Eine Schwesternart dieser hoch spezialisierten Wanze, die Berggamander-Netzwanze (Copium teucrii), bildet ähnliche Gallen auf dem Berg-Gamander (Teucrium montanum). Diese beiden Tiere sind die einzigen gallbildenden Wanzen der heimischen Fauna. Alle anderen Pflanzengallen bei uns beherbergen andere Insekten oder Milben oder haben ganz andere Ursachen.

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Kleiner Odermenning

Agrimonia eupatoria (heimisch)WieseStandort: sonnigBlütenfarbe: gelbWuchshöhe: 50-80cmBlütezeit: Juli-September

Tee des blühenden und getrockneten Krautes wird bei Magen- und Darmbeschwerden getrunken, als Spülmittel bei entzündeten Mund- und Rachenschleimhäuten sowie zum Baden bei schlecht heilenden Wunden verwendet.

Odermennig ist ein Kraut, dass unter vielen anderen Namen bekannt ist; zum Beispiel: Klettenkraut, Schafklette, Magenkraut, Milzblüte, Fünffingerkraut, Leberklee, Lebenskraut, Brustwurz oder Königskraut. Die Namen weisen zum einen auf die Eigenschaften bzw. Merkmale der Pflanze hin und deuten zum anderen auf die Eignung des Krauts in der Naturheilkunde. Obwohl der Odermennig eine alte Heilpflanze ist, wird das Kraut auch heute noch vielerlei Beschwerden eingesetzt. Der Odermennig ist in der Natur recht einfach von anderen Kräutern zu unterscheiden.

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Wallwurz und Beinwurz Symphytum officinale (heimisch)WiesenblumeStandort: sonnigBlütenfarbe: violett- liliaWuchshöhe: 70 cmBlütezeit: Mai- Juli

Mit ihren borstigen Haaren und Giftstoffen (Pyrrolizidin-Alkaloide) wehrt die Pflanze eine Reihe von Fressfeinden ab. Kaum ein Weidetier rührt die Pflanze an, und es gibt auch nur wenige Insekten, die sich von ihr ernähren. Ein Spezialist auf dem Beinwell ist die weit verbreitete, nicht einmal 4 mm grosse Beinwell-Gitterwanze (Dictyla hummuli). Mit der Lupe betrachtet, zeigt sie ein ähnlich filigranes Muster wie die Edelgamander-Netzwanze, mit der sie verwandt ist. Die überwinternden Tiere suchen ab April ihre Wirtspflanzen auf und saugen dort besonders an den Blattunterseiten und Knospen. Dabei hinterlassen sie kleine, hellere Flecken im Gewebe, da dieses an den Einstichstellen abstirbt. Nachdem sich die Wanzen gepaart haben, legen die Weibchen ihre Eier gruppenweise in die Nerven und Stiele der Blätter. Ab Juni lassen sich die Larven der ersten Generation an der Pflanze beobachten. Sie sind ab August erwachsen und paaren sich für eine zweite Generation. Deren Larven schaffen es nicht immer, noch vor dem Winter auszuwachsen. Nur Imagines überstehen jedoch die kalte Jahreszeit.

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Weidenblättriges Rindsauge

Buphtalmum salicifolium (heimisch)WiesenblumeStandort: sonnig- halbschattigBlütenfarbe: goldgelbWuchshöhe: 50cmBlütezeit: Mai- September

Korbblütler präsentieren ähnlich wie Doldenblütler ziemlich einfach gebaute, leicht zugängige Blüten. Sogar Käfer, die viel weniger intelligent als Bienen sind, können diese als Nahrungsquelle nutzen. Allerdings gehen diese ursprünglichen Insekten nicht gerade zimperlich mit den Blüten um. Sie fressen nicht nur Pollen und Nektar, sondern auch ganze Blüten. Blütenbesuchende Käfer bevorzugen in der Regel Blüten mit fruchtigem oder fäkalienartigem Geruch. Da ihr Sehsinn nicht besonders gut entwickelt ist, spielt die Farbe für sie eine untergeordnete Rolle. Die meisten Käferblumen sind weiss, schmutzig gelb oder braun. Umso erstaunlicher scheint es, dass einige Käfer eine Vorliebe für leuchtend gelbe Blüten entwickelt haben. Der Seidige Fallkäfer (Chrytocephalus sericeus) bevorzugt gelbe Korbblütler, der Zottige Rosenkäfer (Tropinota hirta) sitzt meist auf gelben Korbblütlern oder Hahnenfüssen, der Rapsglanzkäfer (Brassicogethes aeneus) wird von Raps und anderen gelben Blüten magisch angezogen. Diese Beziehungen sind jedoch eher einseitig entstanden: Die Pflanzen haben sich mit ihrer Farbwahl nicht an diese Bestäuber angepasst. Sie locken lieber weniger zerstörerische Insekten wie Bienen oder Fliegen an. Vielmehr meinen die Käfer wohl, besonders ertragreiche Quellen für den nährstoffreichen, gelben Pollen entdeckt zu haben.

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Weisse Schwalbenwurz/ SchwalbenwurzVincetoxicum hirundinaria (heimisch)WiesenblumeStandort: sonnig/ halbschattigBlütenfarbe: weissWuchshöhe: 50-80 cmBlütezeit: Juli-September

Die ganze Pflanze ist giftig. Vergiftungssymptome sind u.a. Speichelfluss, Erbrechen, Durchfall, Krämpfe und Lähmungserscheinungen.Häufig lässt sich auf der Schwalbenwurz die Dornzikade (Centrotus cornutus) beobachten. Sie ist jedoch nicht auf diese Pflanze spezialisiert, sondern sticht mit ihrem Saugrüssel besonders auch Disteln, Brennnesseln, Weiden und Brombeeren an. Im Gegensatz zu den Schaumzikaden saugt die Dornzikade aus dem Phloem. Dessen Saft ist zwar nahrhafter, würde aber bei Ernährungsberatern durchfallen: Er hat viel zu viel Zucker. Ähnlich wie Blattläuse scheidet die Zikade deshalb den Überfluss mit dem Kot wieder aus. Damit sie nicht an der klebrigen Zuckerbrühe erstickt, fährt sie ihr Hinter Ende wie ein Teleskop aus, wirbelt es herum und schleudert so den Kot weit weg. Das Weibchen legt seine Eier in einen Schlitz an der Pflanze. Die Larven leben vorwiegend in Bodennähe an den Stängeln und überwintern auch dort. Ab Anfang Mai tauchen dann die ersten neuen Imagines an den höheren Pflanzenteilen auf.

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Wiesen-Flockenblume, Wiesenflockenblume und Skabiosen-FlockenblumeCentaurea jacea (heimisch)WiesenblumeStandort: sonnigBlütenfarbe: rosa-purpurWuchshöhe: 60-70cmBlütezeit: Juli-September

Von mehreren Blattlausarten, die auf den Flockenblumen leben, fällt die Grosse Distelblattlaus (Uroleucon jaceae) besonders auf. Die meisten Unterarten dieses schwarzen Pflanzensaugers haben sich auf diese Korbblütler spezialisiert. Sie überwintern als Eier und besiedeln bereits im Frühjahr die austreibenden Flockenblumen. Über lange Zeit gebären sie nun lebenden Nachwuchs. Die Tiere strecken ihren Hinterleib oft in die Luft und wackeln beinahe alle rhytmisch zugleich, wenn sie sich bedroht fühlen. Sie werden auch regelmässig von Ameisen besucht.

Wenn die Stängel beulenartig verdickt sind, beherbergen sie den Nachwuchs der ca. 2 mm grossen Flockenblumen-Gallwespe (Iscolus scabiosae). Die Weibchen legen ihre Eier in die Stängel. Das Pflanzengewebe wuchert erst, wenn die Larven im Stängel geschlüpft sind. Ihre Verdauungssäfte stimulieren die Pflanze- der Stängel schwillt an. So können sich die Larven gut geschützt vor Umwelteinflüssen satt fressen und schliesslich verpuppen. Lediglich vor Parasiten wie Schlupfwespen schützt ihr Wohnraum nicht. Äusserlich ähnelt die Galle den wesentlich häufigeren Stängelgallen an der Acker-Kratzdistel. Dort haben jedoch Distelbohrfliegen ihre Kinderstube. Mehrere Bohrfliegenarten lassen sich auch an Flockenblumen beobachten. Sie legen ihre Eier hier jedoch in die Blütenkörbchen.

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Wiesensalbei, Wiesen-Salbei

Salvia pratensis (heimisch)Wiesenblume, Böschungen und WegrändernStandort: sonnigBlütenfarbe: blauWuchshöhe: 50 cmBlütezeit: Juni-September

Zum NamenDer deutsche Name Salbei leitet sich vom wissenschaftlichen Namen Salvia ab, der wiederum auf das lateinische salvus = gesund zurückgeht. Pratensis kommt von pratum = Wiese und bezeichnet den Standort.Der Wiesen-Salbei gehört zu den Paradebeispielen der Blütenökologie. Er zeigt eindrucksvoll, wie raffiniert Blüten dafür sorgen können, dass Bestäuber Pollen übertragen. Hierfür weisen seine beiden Staubblätter einen ganz besonderen Bau auf: Sie erinnern an die Schlagbäume an Bahnübergängen und sind genauso beweglich wie diese. Führen Sie doch einmal ein Stäbchen in die Blüte ein und imitieren Sie so ein Insekt. Dann können Sie die Funktion nachvollziehen. Auch andere Salbeiarten haben entsprechend umgebaute Staubblätter. Die meisten von ihnen funktionieren jedoch nicht so gut wie die des Wiesen-Salbeis. An manchen Standorten treten regelmässig Pflanzen auf, deren Blätter mit haarigen Knötchen besetzt sind. Hier hat die Salbei-Gallmilbe (Aceria salviae) die Blätter so simuliert, dass geschützte Behausungen wuchern. Die winzigen Milben im Innern sind selbst mit der Lupe kaum zu erkennen.

Bunter Dickkopf an Wiesensalbei, Hochhalde Trages bei Espenhain

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Wiesen-SchaumkrautCardamine pratensis (heimisch)Wiesenblume, nährstoffreiche FeuchtwiesenStandort: sonnigBlütenfarbe: weiss bis zart violettWuchshöhe: 15 bis 55 (8 bis 80) cmBlütezeit: Ende April bis Mitte Mai

Nährstoffreiche, nasse Wiesen und lichte Auenwälder kann das Wiesen-Schaumkraut bei massenhaftem Auftreten in hellviolette Blütenmeere verwandeln. Aus den grundständigen Rosetten erheben sich bis zu 80cm hohe, runde Stängel, an denen sich zwischen April und Juni die vierzähligen Blüten in endständigen Trauben öffnen. Bienen und Falter saugen vom reichlichen Nektar an der Blütenbasis. Schwebefliegen und die Zweizellige Sandbiene (Andrena lagopus) sammeln Pollen. Die 2,5-5 cm langen Schotenfrüchte reifen zwischen Juni und August. Sie platzen auf und streuen je bis zu 30 hellbraune Samen mehr als 2 m weit aus.

Der Aurorafalter (Anthocharis cardamines) fliegt als einer der ersten Schmetterlinge im Frühjahr. Besonders die Männchen fallen mit dem grossen orangen Fleck auf der Innenseite der Vorderflügel auf, die Weibchen haben hier nur einen gräulichen Fleck. Der zu den Weisslingen zählende Tagfalter saugt Nektar aus den Blüten des Wiesen-Schaumkrauts und nützt dieses auch als Pflanze für die Eiablage. Zwar sucht das Weibchen für beide Zwecke auch andere Kreuzblütler, besonders die Knoblauchs Rauke (Alliaria petiolata) auf, doch passen die Blühphase des Wiesen-Schaumkrauts und sein Nahrungsangebot ideal zu den Ansprüchen des Falters. Er legt seine Eier ausschliesslich an knospenden Früchten. Experimente haben gezeigt, dass diese Vorliebe nicht mit bestimmten Inhaltsstoffen zusammenhängt, sondern eher eine Gewöhnung widerspiegelt: Raupen aus Eiern in den Blütenständen bleiben diesen Pflanzen treu. Sassen die Raupen zuerst an Blättern, bevorzugen sie diese.

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Wilde Malve, Chäspappel-MalveMalva sylvestris (heimisch) Wiesenblume Standort: sonnig Blütenfarbe: rosa Wuchshöhe: 70-110cm Blütezeit: Juli-Oktober

Ein Loblied auf die Weichheit

Die Ärzte der Antike praktizierten häufig nach der Signaturen Lehre. Danach schloss man vom äusseren Erscheinungsbild einer Pflanze auf Zusammenhänge mit deren Heilwirkung. Eine derart weiche Pflanze wie die Malve konnte nur eine lindernde Wirkung haben. Der Zufall macht gelegentlich alles gut: Als Kräuteraufguss hat die Wilde Malve eine beruhigende und entspannende Wirkung, ist reizlindernd und entzündungshemmend.

Der Schein trügt

Die Rosen-Malve Malve alcea illustriert die verwirrende Organisation der Malvengewächse. Die kleinen, kelchartigen Blättchen an der Blütenbasis sind kein Blütenkelch, sondern ein sogenannter Aussenkelch. Der eigentliche, getrocknete Blütenkelch liegt darüber und ähnelt einer Frucht, die sich mit 5 Fruchtklappen öffnet…Und die grossen, schwarzen Samen sind keine Samen, sondern trockene Schliessfrüchte, auch Nüsschen genannt- also handelt es sich um Früchtchen, die sich nicht von selbst öffnen und nur einen einzigen, stark gekrümmten Samen enthalten.

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Zypressenblättrige Wolfsmilch

Euphorbia cyparissiasWiesenblume, MagerwiesenStandort: sonnigBlütenfarbe: leuchtend gelbWuchshöhe:15-50cmBlütezeit: April-Juni

Dass bestimmte Pflanzen intensiv duften, manchmal muss man erst alt werden, um dahinter zu kommen. Dabei begleitete mich die Art, um die es hier speziell gehen soll, schon mein Leben lang. Sie war das „Maiengelb“ der Strassengräben in Brandenburg, und sie ist der Schmuck nach Süden geneigter Bahndämme in Bayern. Die Rede ist von Euphorbia cyparissias, von der Wolfsmilch schlechthin.Wolfsmilch, wie gefährlich das klingt! Es könnte sein, dass in alten Zeiten Wolfsköder mit der weissen Milch bestrichen wurden. Wir Kinder jedenfalls wurden vor der Giftigkeit dieser Pflanze gewarnt. Eine Warnung, der man auch heute unbedingt folgen sollte. Vor allem immer die Hände waschen nach dem Umgang mit allen Wolfsmilch-Arten!

Milchröhren durchziehen die ganze Pflanze und sorgen dafür, dass aus jeder Wunde giftiger, weisser Saft quillt. Er trocknet langsam zu einer zähen Masse, die sich sie ein Pflaster über die Wunde legt. Dieser Belag verhindert, dass Krankheitskeime eindringen können. Bei Wirbeltieren reizt er die Haut und schädigt die Leber. Weidevieh tut also gut daran, die Pflanze zu meiden. Kleine Insekten ertrinken in der giftigen Brühe, grössere vergiften sich, wenn sie keine Gegenstrategien haben. Die Raupe des Wolfsmilchschwärmers (Hyles euphorbiae) weiss jedoch mit den giftigen Diterpen-Estern umzugehen und baut diese ab. So enthält ihre Körperflüssigkeit kein Gift, wohl aber der Wolfsmilchbrei in ihrem Magen. Bei Gefahr spuckt sie diesen aus. Auch einige andere Insekten wie die Euphorbien Gallmücke (Spurgia euphorbiae) haben sich an die Pflanze angepasst.

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Alpenaster

Aster alpinusSteingartenStandort: gerne viel SonneBlütenfarbe: violettblauWuchshöhe: 5-20cmBlütezeit: Juli-September

Astern sind Blühtalente für alle Gartenbereiche und natürlich die Nummer eins im Staudenbeet. Mit den auch als Wildastern oder botanische Astern bezeichneten Herbstastern lassen sich noch einmal Honigbienen, Hummeln, Schwebfliegen und Tagfalter in den Garten locken.

Merkmale: Die aufrechte Staude trägt am beblätterten, behaarten Stängel fast immer nur einen auffallend grossen, 3, 2- 4, 5 cm breiten Blütenkopf mit 1 reihigen, violetten Zungenblüten und goldgelben Scheibenblüten. Blätter 3 nervig, ganzrandig, flaumig behaart. Grundblätter länglich -spatelig, in den Kurven Siel verschmälert, Stängelblätter lanzettlich, sitzend. Vorkommen: Trockene, sonnige Weiden, Magermatten, an Felsen und Windecken; kalkliegend. Besonderheiten: Geschützt! Wächst häufig zusammen mit dem Edelweiss. Die prächtige Staude ist für Insekten durch den auffallenden Kontrast zwischen tiefvioletten Strahlen- und goldgelben Scheibenblüten sehr attraktiv.

Schmetterling: Kleiner Kohlweissling

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Ästige Graslilie

Americium ramosum (heimisch)SteingartenStandort: sonnig-halbschattig und durchlässigBlütenfarbe: weiss und die Blätter grünWuchshöhe: 30-70cmBlütezeit: Juni- AugustLebensdauer: mehrjährigTierwelt: Bienen, Schmetterlinge

Wieso kein Naturgarten? Ein Naturgarten ist lebendig, schön und pflegeleicht. Mit einem Naturgarten kann das ökologische Gleichgewicht gefördert und erhalten werden. Es werden Kleinlebensräume, Nahrungs- und Brutplätze sowie Verstecke für gefährdete Tier- und Insektenarten geschaffen. Asthaufen sind wichtige Kleinstrukturen für jeden Garten. In Asthaufen leben verschiedene Tiere und der Igel kann darin überwintern. Tümpel und Steinhaufen in einem Garten können gestalterische Elemente sein. Sie dienen aber auch als Lebensräume für Amphibien und Kleinreptilien. Eine Blumenwiese kann auf wenigen Quadratmetern 50 und mehr Pflanzenarten beherbergen. In einem Kunstrasen hingegen ist diese Vielfalt mit meist 5-10 Arten stark verarmt. Pflanzen sind jedoch der Lebensraum vieler Insekten, diese wiederum bilden die Nahrungsgrundlage für Amphibien, Reptilien und Vögel.Die Graslilien (Anthericum) sind filigrane aber zähe Wildpflanzen. Mit ihren hübschen, weissen Blüten sind sie langlebige, unaufdringliche aber aussergewöhnliche Gartenpflanzen. Die natürlichen Pflanzengesellschaften von Graslilien mit bspw. gelben Sonnenröschen, blauen, rundblättrigen Glockenblumen, rosafarbenen Grasnelken, weinrotem Kopflauch unter gelben Färbeginster lassen sich einfach in sonnige, trockene Gartensituationen übertragen. In Naturschutzgebieten ist die Pflanze mit Küchenschelle, dem silberlaubigen, kleinen Habichtskraut, der wintergrüne rosaviolett blühende Gamander, das zierliche Zittergras zu finden. Einmal angewurzelt benötigen diese standortgerechten Staudenkombinationen minimalen Pflegeaufwand und sehen für einen langen Zeitraum attraktiv aus.

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BerggamanderTeucrium montanum (heimisch)SteingartenStandort: sonnigBlütenfarbe: hellgelbWuchshöhe: 10cmBlütezeit: Juni-AugustHalbstrauch

Der Berg-Gamander bildet rundliche, niederliegende, buschige Polsterformen aus. Von oben betrachtet, besitzt er sämtliche Eigenschaften einer Staude. Kenner allerdings wissen, dass seine Sprosse unten verholzen wie bei einem Halbstrauch. Und tatsächlich haben wir es hier mit einem Halbstrauch, einem sogenannten Chamaephyten zu tun, einem komplexen Unterbegriff zum Thema «Lebensformen». Ähnlich wie bei den perennierenden Stauden bzw. Geo- oder Kryptophten verbindet dieser Begriff morphologische Besonderheiten mit ökologischen sowie physiologischen Verhaltensweisen. Die blassgelben Blüten sind in Köpfchen beziehungsweise Körbchen zusammengefasst.

Anpassungsmechanismus- ja oder nein?

Bei den Lippenblütlern herrscht Formenvielfalt: So werden beim Salbei die Staubblätter zum Beispiel von einem Helm geschützt, den es beim Gamander nicht gibt. Daran lässt sich erkennen, dass selbst innerhalb einer Familie ganz gegenteilige Anpassungsformen entwickelt werden. Die kleinen, derben, lanzettlichen, thymianartigen Laubblätter sind an der Unterseite filzig behaart und am Rand umgerollt- ein Anpassungsmechanismus an die trockenen, sonnigen Standorte auf alpinen und submediterranen Trockenwiesen und Felstriften.

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Dornige HauhechelOnonis spinosa (heimisch)SteingartenStandort: sonnigBlütenfarbe: rosafarbenWuchshöhe: 10 bis 80 cm/ bis 50 cm langen PfahlwurzelnBlütezeit: April-September

Oft trägt die Hauhechel anstelle von Knospen oder Blüten skurril verbogene, etwas behaarte Gallen. Suchen Sie bei einer solchen Galle nach dem Verursacher, werden Sie enttäuscht sein: Das Gebilde scheint auf den ersten Blick leer. Doch hier haben sich die Kolonien der mit blossem Auge kaum erkennbaren, blassen Hauhechel-Gallmilben (Aceria ononidis) eingenistet.Angefangen hat alles ganz harmlos: Die Milbe hat mit ihrem Stilett artigen Saugorganen eine Pflanzenzelle angestochen und ein Speichelsekret mit Enzymen injiziert. Dieses löst den Inhalt dieser Zelle auf und regt Nachbarzellen zu Wucherungen an. In deren geschützten Windungen kann die Milbe nun weiter an den Pflanzensäften saugen und sich ungestört vermehren- eine Galle kann bald viele Hundert bis Tausend Milben beherbergen. Die Hauhechel-Gallmilbe bildet ihre Gallen ausschliesslich auf Hauhechel. Doch noch viele andere Pflanzen tragen Milbengallen. Zoologen kennen in Mitteleuropa etwa 400, meist hoch spezialisierte Gallmilbenarten, vermuten aber, dass die tatsächliche Zahl noch viel höher ist. Ähnliche Gallen bildet zum Beispiel die Gilbweiderich-Gallmilbe (Aceria laticincta) an Gilbweiderich. Blattgallen entwickelt die Salbei-Gallmilbe (Aceria salviae) an Wiesen-Salbei. Die grössten Feinde der Gallmilben sind ihre eigenen Verwandten: Raubmilben saugen die Winzlinge aus. Sie sind meist grösser als die Gallmilben, kugelig oder oval und besitzen- wie für Spinnentiere typisch-ausgewachsen vier Beinpaare.

Wollbiene an Dorniger Hauhechel

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Echtes JohanniskrautHypericum perforatum (heimisch)SteingartenStandort: sonnigBlütenfarbe: gelbWuchshöhe: 50 cmBlütezeit: Juni-August

Vielseitige Verwendung: Das essenzielle Öl des Johanniskrauts, mit Olivenöl gemischt, dient zur Heilung von leichten Verbrennungen und Verletzungen der Haut. Die Pflanze enthält unter anderem auch Wirkstoffe, die vorübergehende Angstzustände und Depressionen lindern helfen. Der Tee auf der Basis des Echten Johanniskrauts hat durchaus ernst zu nehmende Nebenwirkungen, wie zum Beispiel Sonnenallergien, die durch Lichtempfindlichkeit hervorgerufen werden.

Wundersame Eigenschaften:

Die in der Antike aufgekommene Signaturen Lehre hielt sich bis ins Hochmittelalter. Da das Laub des Echten Johanniskrauts von vielen kleinen Löchern überzogen schien, bildete man sich ein, die Vorsehung habe diese Pflanze dazu bestimmt, physische Zustände mit denselben Symptomen zu heilen. Da die vertrockneten Blüten eine rote Färbung annehmen, hielt man sie für geeignet, blutige Wunden zu behandeln.

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Gekielter LauchAllium pulchellumSteingartenStandort: sonnigBlütenfarbe: rotWuchshöhe: 15-30cmBlütezeit: März-Juni

Der gekielte Lauch ist eine Zwiebel-Pflanze, die in Süddeutschland und Südeuropa wächst. Die rosa bis purpurnen Blüten entspringen grünen Brutzwiebeln und sitzen an kleinen Stielen. Die Heilwirkung entspricht etwa Schnittlauch und Zwiebeln.Die sehr seltene Pflanze ist geschützt und darf nicht gesammelt werden. Der Saft wurde als Mittel gegen Motten eingesetzt. In Natur- und Wildgärten mittlerweile als Zierpflanze zu finden. Anwendung:Kann wie junge Zwiebeln und Schnittlauch eingesetzt werden.Salat:Klein geschnitten zu Salaten fördert die Verdauung und regt den Appetit an.

EidechsenWo sich ein sonniges Plätzchen findet, ist es ideal, einen Steinhaufen aufzuschichten, der Eidechsen als Lebensraum dienen kann. Trockensteinmauern, bei denen die Zwischenräume nicht mit Mörtel zugemauert sind, werden ebenfalls gerne angenommen.

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Gewöhnliche KüchenschellePulsatilla vulgaris (heimisch)SteingartenStandort: warm, vollsonnigBlütenfarbe: gelb, violettWuchshöhe: 15-25cm / Wuchsbreite: 10-15cmBlütezeit: Anfang März bis Ende Mai

giftig! Naturschutz!

Merkmale: 4-5 cm langen Blüten sind bei diesem Hahnenfussgewächs nicht in Kelch- und Kronblätter unterteilt. 6 violette, an der Rückseite zottig behaarte Blütenblätter umgeben die leuchtend gelben Staubblätter. Letztere werden ca. halb so lang wie die Blütenblätter. Am zottig weisshaarigen Stängel sitzen unterhalb der Blüte, 3 Hochblätter, die die Blüte umhüllen. Die nach der Blüte erscheinenden Grundblätter sind 2- bis 3 fach gefiedert. Vorkommen: Die Art kommt auf sonnigen und kalkhaltigen Trockenrasen vor. Besonderheiten: Nach der Befruchtung kommt es bei der Fruchtbildung zu einer starken Verlängerung des Blütenstängels; am Ende bildet sich der zottige Fruchtstand.

StaudenWildstauden nennt man einheimische Staudenarten. Sie bringen mit ihren Blüten Farbe in den Garten und sind sowohl in repräsentativen Vorgärten, als auch als Boden Decker in Böschungen oder unter Gehölzen einsetzbar.

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Gewöhnlicher Natternkopf/ NatternkopfEchium vulgare (heimisch)SteingartenStandort: sonnigBlütenfarbe: blau- violettWuchshöhe: 60cmBlütezeit: Juni-August

Wenn Sie ein merkwürdig zerstörtes Blatt an einem Natternkopf entdecken, lohnt es sich, nach der Miniersackträgerart Coleophora pennella zu suchen. Die Raupen dieser Motte fressen am Anfang in den jungen Samen der Pflanze. Nach dem Winter leben sie in einem Sack, den sie selbst aus einem Blattstückchen ihrer Futterpflanze zusammenwickeln. Wie eine Diva mit Pelzstola stecken sie höchstens ihren Vorderkörper heraus. Im Gegensatz zu den meisten Schmetterlingsraupen lassen sie beim Fressen die obere und untere Schicht des Blattes stehen. Die Raupen verschwinden aber nie ganz im Gewebe, sondern fressen im Tagebau vom Rand des Blattes aus flächige Minen, deren Ränder braun abwelken. Minierfliegen dagegen zeigen ein ganz anderes Frassbild. In den Blattflächen des Natternkopfs legen zum Beispiel die Larven der Minierfliegenart Agromyza abiens wie Grubenarbeiter Stollen und flächige Höhlungen an. Während sie ihre ganze Larvenzeit in der von ihnen gefressenen Mine verbringen, können sich die Raupen der Miniersackträger bei Gefahr schnell wieder ganz in ihren wehrhaften Sack zurückziehen. Dieser reckt Fressfeinden nicht nur raue Borsten entgegen, sondern enthält wie die ganze Pflanze giftige Pyrrolizidin-Alkaloide. Mit etwas Glück können Sie diesen Miniersackträger und nah verwandte Arten auch auf anderen Raublattgewächsen finden.

Goldaster

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Aster linosyris (heimisch)SteingartenStandort: sonnigBlütenfarbe: goldgelbWuchshöhe: 50- 60cm Blütezeit: August- Oktober

Sie eignet sich für Steppenpflanzungen in Verbindung mit Gräsern wie Schwingel und mit Disteln besonders gut. Sie kann auch zur Bepflanzung von größeren Trögen in vollsonniger Lage verwendet werden.

Ökologie

Die Gold-Aster erträgt extreme Trockenheit. Bei starker Sonneneinstrahlung kann sie die Blätter nach der Sonne ausrichten. Bei langer Trockenheit werden die Blätter gelbgrün. Bei Regen kann sich die Pflanze wieder sehr schnell erholen.

Der Stängel ist aufrecht, bogig aufsteigend, und nur im oberen Drittel im Bereich des Blütenstands verzweigt. Er ist rundlich oder höchstens leicht gerieft. Im Bereich des Blütenstands ist er mit winzigen Haaren besetzt, die nur mit der Lupe erkennbar sind. Die Blütenkörbchen der Gold-Aster enthalten 15 bis 40 goldgelbe, zwittrige Röhrenblüten. Der Körbchen Durchmesser ist etwa 1 Zentimeter. Die unregelmäßig in mehreren Reihen stehenden Hüllblätter des Körbchens sind schmal mit einer Länge von etwa 7 Millimetern und besitzen manchmal hakenförmig gekrümmte Spitze. Die behaarten Achänen sind etwa 3 Millimeter lang und tragen einen gelblichen, 5 bis 7 Millimeter langen Haarkranz.

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Leinkraut, Gewöhnliches Leinkraut und Frauenflachs

Linaria vulgaris (heimisch)SteingartenStandort: sonnigBlütenfarbe: gelbWuchshöhe: 50 cmBlütezeit: Mai-September

An grösseren Beständen des Leinkrauts lohnt es sich, nach den Raupen des Leinkraut-Blütenspanners (Eupithecia linariata) Ausschau zu halten. An sonnigen Standorten der Pflanze lassen sie sich recht häufig beobachten. Der hoch spezialisierte Nachtfalter legt seine Eier ausschliesslich an Leinkraut ab. Die junge Raupe lebt zuerst gut versteckt in einer Blütenknospe oder Blüte. Erst nach der dritten Häutung verlässt sie den geschützten Kronenraum und frisst nun von aussen an Blüten und Früchten. Oft bohrt sie sich dabei so in die Früchte hinein, dass nur noch ihr Hinterende herausschaut- eine recht auffällige Position! Unter optimalen Bedingungen können sich pro Jahr zwei Generationen des Schmetterlings entwickeln. Die Überwinterung erfolgt als Puppe in einem lockeren Kokon.

An vielen Standorten teilt sich die Raupe des Leinkraut-Blütenspanners die Pflanze mit einer anderen Schmetterlingsraupe. Die Raupe der Möndchen-Eule (Calophasia lunula) frisst allerdings bevorzugt an den Blättern und jungen Stängeln, sodass sie keine ernsthafte Konkurrenz darstellt. Die langrüsseligen Eulenfalter umschwärmen besonders in der frühen Dämmerung verschiedene Blüten, hauptsächlich solche von Nektargewächsen.

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Rundblättrige GlockenblumeCampanula rotundifolia (heimisch)SteingartenStandort: sonnig/ halbschattigBlütenfarbe: blauWuchshöhe: 15-20 cmBlütezeit: Juni- Oktober

Die Glockenblume im Garten

Sie ist vor allem eine hübsche Staude, die einen Beitrag zur biologischen Vielfalt in unseren Gärten und Landschaften liefert. Dennoch ist diese Glockenblume zuweilen in Staudengärtnereien erhältlich und kann vor allem in naturnahen Bereichen des Gartens (zu Besenheide) gepflanzt werden. Der aus den Blumen gepresste Saft gibt für sich eine blaue, mit Alaun versetzt eine gelbe Farbe. Blüten und junge Sprosse sind essbar.

1. Campanula persicifolia2. Campanula rapunculoides3. Campanula medium

Zum NamenObwohl Glockenblumen auch im Mittelmeerraum vorkommen, ist merkwürdigerweise bis heute kein antiker Name dieser Pflanze bekannt geworden. Erstmals wurde der Name Campanula vom «Vater der Botanik», Leonhardt Fuchs (1501-1566), erwähnt. Campanula ist das Diminutiv von campana nach der glockenförmigen Blütenkrone. Die Rundblättrige Glockenblume wurde im Volksmund auch Kleine Wilde Rapunzel, Milch-Glöckchen, Kleines Wiesenglöckchen, kleines Blaues Glasglöckchen genannt.

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Wilde Karde, Wilde-KardeDipsacus fullonum (heimisch)SteingartenStandort: sonnig/ Dämme, Wegränder, Ufer, BrachenBlütenfarbe: violettWuchshöhe: 180 cm/ Frucht 5mm langBlütezeit: Juni- September

Die Blüten bieten tief in ihren Röhren Nektar, der vielen Bienen, Hummeln und Schmetterlinge als Bestäuber anlockt.

Die kleinen Nüsse sitzen auch an den bereits abgestorbenen Pflanzen noch tief zwischen den Tragblättern. Wenn vorbeistreifende Tiere die Stängel biegen und diese elastisch zurückschnellen, werden die Früchte bis zu mehreren Metern weit weggeschleudert. Bis weit in den Winter fallen Scharen von Distelfinken (Carduelis carduelis) und andere Samen fressende Vögel in die Kardenbestände ein und bearbeiten die Fruchtstände auf der Suche nach den nahrhaften Früchten.

Die Karde und die Kosmetik

In der Volksheilkunde galt die Karde als wirksames Mittel gegen Hautprobleme. Ihre Wirkstoffe sind jedenfalls immer gefragt, denn der wässrige Aufguss aus ihren Stängeln und Blättern ist reich an Gerbstoffen. Er wirkt schützend und stimulierend auf die Abwehrkräfte der Haut. Heutzutage finden die Inhaltsstoffe der Karde erneut Verwendung in der Markenkosmetik.

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ZittergrasBriza mediaSteingartenStandort: sonnig- halbschattig, trockene gut durchlässige Böden ohne StaunässeBlütenfarbe: braunWuchshöhe: 20 - 40cmBlütezeit: Von Mai bis Juni bezaubert das Briza media mit einer Blüte aus herzförmigen Ährchen, die zierlich von den Halmen herabbaumeln. Wer kann als begeisterter Hobbygärtner angesichts dieser sympathischen Ausstrahlung schon widerstehen?Wichtig zu beachten ist, dass das Briza media nicht tiefer eingepflanzt wird, als es im Anzuchttopf stand. Darüber hinaus benötigt das konkurrenzschwache Zittergras genügend Abstand zu den Pflanznachbarn, damit es nicht überwuchert wird.

Wissenswertes: Das immergrüne, zierliche Herz-Zittergras besitzt aufgrund seiner purpurfarbenen, vielblütigen Rispen einen grossen Schmuckwert. Schon beim leisesten Windhauch bewegen sich die herzförmigen Blüten und zittern.

Herkunft: Das Herz-Zittergras ist in ganz Europa heimisch, aber in der Natur kaum noch zu finden.

Überwinterung: Ein Rückschnitt sollte immer erst im Frühjahr erfolgen. Zum einen bietet das eingetrocknete Laub einen Winterschutz und bei vielen Arten führt ein Herbstrückschnitt zur Fäulnis. Besonders im Winter bei Schnee sind Gräser wahre Gartenschönheiten. Auch im Winter bleibt das Zittergras grün und der Rückschnitt kann im Frühjahr erfolgen.

Nutzung: Briza media wird aufgrund der attraktiven Ährchen häufig als Ziergras kultiviert. Das Untergras wird vom Vieh als Heu gerne gefressen.

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Diptam/ Aschwurz/ brennender BuschDictamnus albusWaldrandStandort: sonnig, trocken, kalkhaltiger Boden und guter WasserabzugBlütenfarbe: rosa/ Allerdings dauert es zwei bis drei Jahre bis der Diptam zum ersten Mal blüht.Wuchshöhe: 60-120cmBlütezeit: Mai-Juni

Merkmale: In einfacher Traube stehen auf drüsigen Stielen recht auffallend, rötlich-weisse Blüten. Die 20-25mm langen Kronblätter sind purpurn geadert; die vier oberen stehen aufrecht, das untere ist zurückgeschlagen. Die purpurfarbenen Staubblätter ragen weit aus der Blüte heraus. Die Blätter sind unpaarig, sieben bis neun zählig gefiedert; der Blattrand ist fein gesägt. Vorkommen: Das Rautengewächs kommt an Trockenhängen und in lichten Gebüschen auf kalkhaltigen Böden vor. Besonderheiten: Der Blüte und zerriebenen Pflanzenteilen entströmt ein intensiver Zitronenduft, der die bestäubenden Insekten anlockt. Früher wurde die Pflanze als Heilmittel vielfach angewendet.

HolzbeigeMit einer Holzbeige können auf einfache Weise Wildbienen, Käfer, Hummeln, Fledermäuse und sogar Zauneidechsen angelockt werden. In der Gartenplanung dient aufgeschichtetes Holz als gestalterisches Element, Sichtschutz oder Abtrennung.

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Dunkle Akalei, Schwarzviolette AkaleiAquilegia atrata (heimisch)WaldrandStandort: halbschattig-schattigBlütenfarbe: blauviolettWuchshöhe: 20- 100 cmBlütezeit: Mai- Juli

Bestäubung

Die Gemeine Akelei wird vor allem durch Hummeln bestäubt.

Bestäubt werden die Akeleien nur von Insekten mit ausreichend langem Rüssel, etwa Hummelarten. Ein solcher Rüssel ist notwendig, um den am Grund der Sporne der Honigblätter ausgeschiedenen Nektar zu erreichen. Angelockt werden die Hummeln durch die Farbe der Blütenblätter sowie durch den Duft. Die Insekten halten sich mit den Vorderbeinen am Rand der Kronblätter fest und dringen mit ihrem Kopf in den lang ausgezogenen Sporn ein.

Die Akelei gehört zu den Pflanzen, bei denen Staub- und Fruchtblätter zu unterschiedlichen Zeitpunkten reifen. Über diesen Mechanismus stellen die Pflanzen sicher, dass die Narben der Blüte durch den Pollen einer anderen Pflanze bestäubt werden. Als sogenannte vormännliche Pflanze (Proterandrie) reifen bei der Akelei zuerst die Staubblätter. Daher wird, solange die Blüte sich noch in ihrem vormännlichen Stadium befindet, der Hinterleib der Hummeln mit Pollen eingestäubt. Sind die Blüten bereits älter und damit weiblich, nehmen die dann reifen Narben den Pollen auf, den die Hummeln von anderen Akelei Pflanzen mitbringen.

Kurzrüsselige Hummeln beissen gelegentlich den Sporn der Akelei von aussen an und holen sich den Nektar, ohne dabei die Blüte zu bestäuben. Ist das Loch vorhanden, finden sich auch bald Bienen ein, die gleichfalls als „Nektardiebe“ den Nektar aufnehmen, ohne eine Bestäubung vorzunehmen.

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Echtes Lungenkraut

Pulmonaria officinalis (heimisch)WaldrandStandort: halbschattig-schattigBlütenfarbe: rosa-violettWuchshöhe: 20-40cm, je nach StandortBlütezeit: März – April

Die Mikroorganismen nehmen Zucker und weitere Stoffe aus dem Nektar auf und scheiden je nach Art andere Stoffwechselprodukte wie Säuren oder Alkohol aus. So schmeckt Nektar selbst innerhalb einer Pflanzenart immer wieder anders. Merken das die Bestäuber? In einem Test mieden Honigbienen künstlerischen Nektar, in dem eine von drei Bakterienarten wuchs. Sie bevorzugten stattdessen einen Hefetrank mit der Nektarhefe Metschnikowia reukaufii. Dieser war weniger sauer und enthielt andere Zucker. Im Nektar des Lungenkrauts fanden die Forscher jedoch meistens Bakterien und nur selten Hefen. So sollte man eigentlich erwarten, dass die Bestäuber junge, frisch geöffnete Blüten bevorzugen, in denen noch keine oder höchstens eine geringe Besiedlung durch Bakterien zu erwarten ist. Zumindest die Frühlings-Pelzbiene (Anthophora plumipes) hält sich aber nicht an diese Theorie: Sie besucht sowohl die roten als auch die blauen Blüten. Diese häufige Bestäuberin des Lungenkrauts erinnert mit ihrer starken Behaarung an eine Hummel. Sie fliegt ab Anfang April bis in den Juni und sammelt Nektar und Pollen von vielen verschiedenen Pflanzen. Ihre Brutzellen legt sie in selbst gegrabene Hohlräume in die Erde.

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Grosses ImmergrünVinca majorWaldrandStandort: Diese Pflanze liebt halbschattige bis schattige Bereiche, wobei einige Arten auch sonnige Standorte sehr gut vertragen. An komplett dunklen Standorten, beispielsweise unter Laubbäumen, könnte es für das Immergrün schwierig werden. Auch zu nasse und kalte Standorte sind ungeeignet. Was den Boden betrifft, eignet sich das Immergrün für alle Lagen mit warmen, humosen, frischen und durchlässigen Böden. Diese können zudem kalkhaltig aber auch leicht sauer sein. Verdichtete und schwere Böden sind für die Pflanzung vom Immergrün gänzlich ungeeignet.Blütenfarbe: violett blau/ eine Mischung aus Himmelblau und violett mit einem Hauch von rotWuchshöhe: 20-30 cmBlütezeit: April- Juni

Keine Selbstmedikation!

Die wenigen europäischen Immergrün Arten enthalten zahlreiche toxische Alkaloide. Jede Pflanze stellt mit ca. 60 verschiedenen Alkaloiden (meist monomere Indol-Alkaloide) buchstäblich eine riesige pharmazeutische Fabrikationsstätte dar. Ihre gefässerweiternden Wirkstoffe dienten früher als blutdrucksenkende Mittel. Diese wurden jedoch mittlerweile vom Markt genommen, da eine Veränderung des Blutbildes durch die Einnahme nicht auszuschliessen ist. Davon abgesehen sind das Grosse und das Kleine Immergrün ausgezeichnete, bodendeckende Gartenpflanzen, wenn es darum geht, die dunkelsten Schattenecken mit immergrünen Pflanzen zu überdecken.

Haariger Schopf- üppiger Pelz

Die ganzrandigen, ovalen und weichledrigen Laubblätter sind kreuzgegenständig und gestielt. Aus den Achseln einiger Blätter erscheint jeweils eine aufrechte Einzelblüte. Die fünf an der Basis verwachsenen Kelchblätter sind das deutliche Unterscheidungsmerkmal zwischen dem Kleinen und dem Grossen Immergrün. Sind die Kelchzähne lang und schmal, handelt es sich um das Grosse, andernfalls um das Kleine Immergrün Vinca minor. Da der Ansatzpunkt des Griffels eine Schwachstelle ist, knickt dieses seltsam anmutende Gebilde um. Bleiben die Insekten und damit eine Kreuzbestäubung aus, sucht die Pflanze ihr Heil in der Selbstbestäubung.

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MaiglöckchenConvallaria majalisWaldrandStandort: halbschattig-schattigBlütenfarbe: weissWuchshöhe: 15cm- 25cmBlütezeit: Mai- Juni

Seine schönen und stark duftenden Blüten werden sowohl in Frühlingsblumensträussen als auch in der Parfümindustrie verwendet.

Ökologie: Die Bestäubung erfolgt über Insekten, wobei Bienen als Hauptbestäuber in Erscheinung treten. Das Maiglöckchen verfügt über zwei Strategien, Fremdbestäubung zu fördern. Zum einen bilden die Blüten des Maiglöckchens unterschiedlich lange Griffel aus und bezogen auf die einzelne Pflanze soll eine Bestäubung der Blüten untereinander verhindert werden. Zum anderen reifen innerhalb derselben Blüte die Staubbeutel vor den Narben. Diese Strategie – soll eine Bestäubung der Einzelblüte mit sich selbst vermeiden. Dennoch führt beim Maiglöckchen auch Selbstbestäubung zum Fruchtansatz. Das Maiglöckchen bedient sich mehrerer Ausbreitungsmechanismen. Die Früchte, rote Beeren, entwickeln sich im Sommer und werden von Tieren, die deren gelbliche und birnenförmige Samen wieder ausscheiden, verbreitet. Insbesondere Amsel und Rotdrossel tragen zur Ausbreitung bei. Als beliebte Garten- und Friedhofspflanze gelingt es dem Maiglöckchen, sich von diesen kultivierten Standorten in die nähere Umgebung auszubreiten. Noch häufiger nutzt das Maiglöckchen über sein Rhizom die Möglichkeit der vegetativen Selbstausbreitung.

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Rote LichtnelkeSilene dioica (heimisch) WaldrandStandort: halbschattig-schattigBlütenfarbe: kaminrotWuchshöhe: 50cmBlütezeit: Juni-August

Beigabe für Mischsalate der Feinschmecker

Unter den Nelkengewächsen ist die Gattung der Lichtnelken mit mehr als 50 Arten vor allem in Südeuropa vertreten. Neugierige können die jungen Triebe und Blüten bestimmter Arten als Beimischung zu anderen zarten Blattsalaten (junger, roter Mangold, Rauke, Spinat, Kerbel…) versuchen. Blanchiert dürfen sie auch als Gemüse gegessen werden. Aufgrund des hohen Saponingehaltes mit Detergenzeigenschaften wurde die Wurzel früher als Waschmittel verwendet.

Kronen-Blüten

Alle Lichtnelken zeigen einen Blütenkelch aus fünf verwachsenen Kelchblättern, eine Blütenkrone aus fünf freien Blütenblättern und zehn Staubblättern. Die Blütenblätter beginnen am Blütengrund schmal und frei, bilden wie bei allen Nelkengewächsen die sogenannten Nägel, knicken in der Verlängerung rechtwinklig ab, verbreiten sich zu einem tief zweispaltigen Lappen und bilden die für Nelkengewächse typische «Platte».

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Schlüsselblume, Arznei-SchlüsselblumePrimula veris (heimisch) Waldrand Standort: halbschattig bis schattig Blütenfarbe: goldgelb

Wuchshöhe: 15 cm Blütezeit: April- Juni

Sowohl der deutsche als auch der lateinische Name bezeichnen die Pflanze als Frühblüher. Primula kommt von prima, was die Erste bedeutet und veris heisst auf lateinisch Frühling. Es ist zwar nicht die erste blühende Pflanze im Frühling, sie ist aber, wie es auch der deutsche Name zum Ausdruck bringt, ein Schlüssel, der die Tür zum Frühling öffnet.

Dank der im Erdspross gespeicherten Vorräte kann die Schlüsselblume bereits im Vorfrühling blühen. Von Jahr zu Jahr wächst der Wurzelstock ein Stück vorwärts und am Hinterende stirbt immer wieder ein Stück ab.

Schwalbenschwanz

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Sterndolde, grosse Sterndolde, heimische SterndoldeAstrantia major (heimisch) Waldrand Standort: halbschattig bis schattig/ Bergwiesen, lichte Gehölze Blütenfarbe: weiss-rötlich

Wuchshöhe: 70 cm / maximale Höhe 1m Blütezeit: Juni-August

Im Garten

Die Sterndolde ist eine unserer schönsten und am längsten attraktiv bleibenden Gartenstauden. Wenn das Wetter mild bleibt, hält sie sich im Garten noch bis Anfang Dezember. Diese attraktiven Eigenschaften verdanken wir vor allem dem dekorativen Hüllkelch, der bis zur Ausbildung der Samen erhalten bleibt. Die Pflanze besitzt ein vitales, verzweigtes Rhizom. Das erklärt auch die rasche Entwicklung und die Tatsache, dass sie jahrelang im Garten zu überdauern vermag. Es gibt inzwischen etliche sehr attraktive Sorten. Die Sterndolde besitzt auch Heilkräfte: Die Aufgüsse oder Pulver von Kraut (Herba astrantiae) und Wurzelstock (Radix astrantiae) sollen die Aktivität von Magen (appetitanregend) und Nieren stimulieren.

Eine morbide Schönheit

Die Hochblätter (Brakteen), die den Hüllkern bilden, sind weisslich, wässrig grün oder altrosa überhaucht grün gefärbt. Dies ist das Ergebnis eines lang andauernden Selektionsvorgangs. In der Tat ist die Farbpalette, die man auch als «Aasfarben» betrachten könnte, sehr attraktiv für Fliegen, die aktiv an der Bestäubung und somit an der Frucht- und Samenbildung teilnehmen.

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Walderdbeere

Fragaria vescaWaldrandStandort: sonnig-absonnigBlütenfarbe: weiss, Frucht aromatischWuchshöhe: 20-30 cmBlütezeit: Mai-Juli

Wald-Erdbeeren schmecken am aromatischsten direkt ab Pflanze am Fundort, können aber natürlich auch gesammelt und beispielsweise mit flüssigem Rahm genossen werden.

Walderdbeeren gedeihen nicht nur im Schatten grosser Waldbäume, sondern die süssen Früchte bescheren bei richtiger Pflege auch im Garten eine reiche Ernte. Bei termingerechter Anpflanzung im Juli oder August und geschickter Vermehrung werden Sie in den Genuss von Walderdbeeren kommen. Sie wachsen an einem sonnigen bis halbschattigen Standort mit feuchtem, aber durchlässigem Humus-Boden oder im Hängetopf mit nährstoffreicher Erde.

Köstliche Medizin

Die Erdbeere ist nicht nur eine köstliche «Frucht», sondern auch ein bekanntes Naturheilmittel. Wurzeln und Blätter sind gerbstoffreich und sollen zum Beispiel Linné von der Gicht geheilt haben. Ausserdem wirken sie Entzündungen der Niere und Blase entgegen. Nach neuesten Forschungen soll ihr starker Gehalt an Antioxidantien nicht nur vorbeugend gegen kardiovaskuläre Erkrankungen, sondern auch gegen bestimmte Krebsarten und Altersbeschwerden wirken.

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Walderdbeere, Steinpilz und sogar ein Tropfen Wasser. Ihr eigenes Menü sozusagen.

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WaldgeissbartAruncus dioicusWaldrandStandort: halbschattig-schattigBlütenfarbe: weisse BlütenWuchshöhe: 80- 150 cmBlütezeit: Juni- Juli

ÖkologieBlütenökologisch handelt es sich um „Pollen-Scheibenblumen“. Die Blütenstände enthalten bis zu 10.000 Einzelblüten. Es findet ein reicher Besuch von verschiedenen Insekten statt, ausser von Hummeln besonders von Faltern. Mehr Natur Im GartenVon einem naturnah gestalteten Garten profitieren nicht nur unzählige Pflanzen und Tiere, auch Gartenbesitzer kommen auf ihre Rechnung: Der Gesang der Vögel, das Zirpen der Grillen oder das Summen der Bienen und Hummeln an einem Sommertag lässt Ferienstimmung aufkommen. Ein lebendiger Garten birgt auch für Kinder viele spannende Abenteuer. Spielplätze und Nischen zwischen Staudenrabatten, hinter Wildhecke und Holzbeige oder in der Blumenwiese laden zum Verweilen ein. So ist der Garten gleichzeitig Zierde, Erlebnis- und Erholungsraum.

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Wurmfarn, Echter Wurmfarn, gewöhlicher WurmfarnDryopteris filix-masWaldrandStandort: schattigFamilie: Wurmfarngewächse (Dryopteridaceae)Wuchshöhe: 100-140 cmBlütezeit: Juli-September

Der Wurmfarn enthält Bandwurm treibende Substanzen; Extrakte des getrockneten Wurzelstocks kommen als Wurmkur zur Anwendung. Er gedeiht in der Nähe von Kiefern- und Buchenwäldern ausgezeichnet gut.Die allerbeste Pflanzzeit besteht im Frühling oder Herbst so tief, dass die Rosette nur ein wenig aus dem Boden herausragt. Der Wurmfarn ist gegen Krankheiten und Schädlinge in weitester Sicht resistent und sehr robust. Also sehr gut zum Anpflanzen geeignet.Der Wurmfarn benötigt sehr wenig Pflege. Das Untermischen von Knochenmehl oder Hornspänen an der Pflanzstelle verhindert einen zu hohen Salzgehalt. Eine Vermehrung kann mit älteren Pflanzen im Frühjahr oder Sommer stattfinden, indem man sie auseinandernimmt und teilt. Die geteilte Pflanze wird genau gleich tief in die Erde gesetzt, wie die Mutterpflanze. Damit es sehr schön und schnell heranwächst, sollte regelmässig gegossen werden.

Streifenfarn, Braunstieliger Streifenfarn

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Asplenium trichomanesMauerpflanzeStandort: sonnig-halbschattig-schattig / Felsen, MauernWuchshöhe:5-10cmPflanzenfamilie: Aspleniaceae- StreifenfarngewächseFortpflanzung: Sporenreife Juli bis August; Sporenverbreitung durch den Wind

Farne (englisch: fern) waren damals bis zu 30 Meter hohe Bäume und bildeten zusammen mit baumartigen Bärlapppflanzen und Schachtelhalmen große Wälder, deren Biomasse nach ihrem Absterben die Grundlage für Steinkohle bereitstellte. Farne sind lebende Fossilien. Die meisten Farne sind nichtverholzende Schattenpflanzen und wachsen bevorzugt an schattigen, kühlen und dauerhaft feuchten Standorten, also z.B. unter Bäumen. Lediglich Baumfarne, die nur noch in den Tropen und Subtropen wachsen, verholzen.

Glühwürmchen

Neben dem Pflanzen von Wildstauden und dem Ansäen von Blumenwiesen kann noch viel mehr für die Glühwürmchen getan werden: auf Insektizide, Schneckenkörner, Herbizide oder chemische Dünger verzichten, Kleinstrukturen wie Asthaufen, Steinhaufen oder Natursteinmauern schaffen und das Herbstlaub nicht überall wegräumen. Verzicht auf künstliche Beleuchtung im Garten.

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Warzenkraut, Schöllkraut, Gemeines SchöllkrautChelidonium majus (heimisch) Mauerpflanze Standort: sonnig Blütenfarbe: auffallende, leuchtend gelbe, vierzählige Blüten mit zahlreichen Staubgefässen Wuchshöhe: Bis 70 cm hohe, bisweilen leicht wollig behaarte Pflanze mit ziemlich grossen, handförmig drei- bis fünffach geteilten, gekerbten oder gelappten Blättern, die oberseits leuchtend grün (meist hellgrün), unterseits weisslich-grün mit bläulichem Schimmer sind. Beim Anschnitt tritt aus Stängeln und Blättern ein orangegelb gefärbter Saft aus. Blütezeit: Mai- Oktober

Das Schöllkraut (Chelidonium majus) ist eine ausdauernde Pflanze aus der Familie der Mohngewächse (Papaveraceae). Durch seinen orangeroten Milchsaft ist es unverwechselbar. Der frisch aufgetragene Milchsaft wurde vor allem in der Volksmedizin zur Warzenentfernung verwendet. Die Pflanze zeigt bei entsprechender Witterung von April bis Oktober ihre gelben Blüten mit vier Blütenblättern.

Aus den Blüten bilden sich Kapseln mit kleinen schwarzen Samen. Weil der Zeitraum der Blüte sich mit dem Zeitraum des Sommeraufenthaltes der Schwalben deckt, hat

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das Schöllkraut in einigen Gegenden auch den Namen Schwalbenkraut. An Mauern, Gebüschrändern, auf Brachen und offenem Boden in Gärten ist das Schöllkraut äusserst vermehrungsfreudig. Seine Anpassungsfähigkeit lässt es je nach Standort flach und niedrig bleiben oder zu bis zu einem Meter hoch werden.

Bittersüsser NachtschattenSolanum dulcamaraFeuchtStandort: sonnig-halbschattigBlütenfarbe: violettWuchshöhe: 1m-2mBlütezeit: Juni-Juli

Die ganze Pflanze ist stark giftig. Vergiftungssymptome sind unter anderem Übelkeit, Erbrechen, erweiterte Pupillen, Sprechschwierigkeiten, Herzrythmusstörungen, Atembeschwerden bis zur Atemlähmung. Die Einnahme von zehn Beeren kann tödlich sein. Bestäubt wird die Pflanzenart von Insekten durch Vibrationsbestäubung. Manchmal kann auch Selbstbestäubung stattfinden. In Pflanzengesellschaften ist sie mit Winden zu finden und kommt in Tieflagen-Weidengebüschen, Flachmoor-Gebüschen und Erlen-Bruchwäldern vor. Sowohl die Larven als auch erwachsene Exemplare des Kartoffelkäfers fressen an Teilen des Bittersüssen Nachtschattens. Die ursprünglichen Verbreitungsgebiete der beiden Arten überschneiden sich nicht, jedoch wurde sowohl der Kartoffelkäfer nach Europa als auch der Bittersüsse Nachtschatten nach Nordamerika eingeschleppt. Beispielsweise im US-Bundesstaat Connecticut ist die Pflanze die verbreitetste Nahrungspflanze des Käfers. Es wurde nachgewiesen, dass die über die Pflanzenentwicklung hinweg unterschiedlichen Inhaltsstoffe Einfluss auf die Entwicklung und Fortpflanzungszyklen der Käfer haben.

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Blutweiderich/ Gewöhnlicher BlutweiderichLythrum salicaria (heimisch) Feucht Standort: sonnig Blütenfarbe: purpurrot Wuchshöhe: 80 cm Blütezeit: Juli-September

Zum Namen

Der Gattungsnamen Lythrum leitet sich vom altgriechischen lytron ab, was so viel bedeutet wie strömendes Blut. Das Artepithet salicaria wiederum kommt vom lateinischen Salix= Weide und weist damit auf die weidenähnliche Blattform der Pflanze hin. Der wissenschaftliche wie auch der deutsche Name deutet damit sowohl auf die blutstillende Heilwirkung hin, die der Pflanze zugeschrieben wird. Im Deutschen ist der Blutweiderich bekannt. Die prächtige Staude besitzt ein ähnliches Erscheinungsbild wie der Gilbweiderich und besiedelt auch dieselben Standorte.

Nutzen:

Der Blutweiderich wurde lange Zeit wegen seiner vielfältigen Heilwirkung in der Volks- und Tiermedizin verwendet. Er wirkt blutstillend, entzündungshemmend, desinfizierend, schmerzstillend, hilft ausserdem bei Durchfallerkrankungen, was ihm den Beinamen Kolik Kraut einbrachte. In seiner Eigenschaft als fleissiger Nektarproduzent zieht er spezialisierte Bienen, Fliegen und Schmetterlinge an.

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Europäische Trollblume

Trollius europausFeuchtStandort: Halbschatten/ Vorkommen: Häufig auf frischen, feuchten Wiesen, Hochstaudenfluren.Blütenfarbe: gelbWuchshöhe: 20-60 cm/ Wuchsbreite: 25-35cmBlütezeit: Mai-Juni

Besonderheiten: Die kugeligen Blüten (althochdeutsch „troll“ = kugelrund) öffnen sich nur bei Sonne ein wenig und erlauben es somit kleinen Insekten, dort Unterschlupf und Schutz zu finden und die Bestäubung vorzunehmen. Giftig! Teilweise geschützt!

Die kugelige Blüte lockt mit ihrer Farbe und einem feinen Duft kleine Blumenfliegen der Gattung Chiastocheta als Bestäuber an. Diese zwängen sich zwischen den Blütenblättern hindurch ins Innere. Dort übertragen sie mitgebrachten Pollen auf die Narben, paaren sich im Schutz der Kuppel und laben sich an Nektar und Pollen. Doch damit nicht genug: Sie nutzen die Blüten auch zur Eiablage. Die Weibchen von sechs verschiedenen Blumenfliegenarten platzieren ihre Eier einzeln an den Fruchtblättern- jede Art an eine etwas andere Stelle und zu einem etwas anderen Zeitpunkt. Die schlüpfenden Larven nagen sich in die Fruchtblätter und fressen sich dort durch die Samen. Je nach Art verbleibt die Larve in einem der Fruchtblätter oder zerstört Samen mehrerer Fruchtblätter.

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Gemeiner Gilbweiderich/ Gelbweiderich/ FelbrichLysimachia vulgaris (heimisch)FeuchtStandort: sonnig-halbschattig, feuchte bis nasse moorige oder sandig-lehmige Böden Blütenfarbe: Fünf gelbe Blütenblätter/ Kelchblätter am Rand rotbraunWuchshöhe: 50-160 cmBlütezeit: Juni-August

Fast alle blütenbesuchenden Insekten lassen den Gilbweiderich links liegen, denn die Blüten bieten keinen Nektar. Ab und zu fressen Schwebfliegen an Pollen. Als eine Besonderheit tragen die Blüten an der Basis der Staubblätter Drüsen, die prall mit fettem Öl gefüllt sind. Es gibt bei uns zwei spezialisierte Wildbienenarten, die auf dieses Öl angewiesen sind und regelmässig an den Blüten auftauchen: Die Sumpf-Schenkelbiene (Macropis europaea) und die Wald-Schenkelbiene (Macropis labiata). Für ihre eigene Ernährung saugen sie Nektar aus unterschiedlichen Blüten. Doch schon zur Paarung treffen sich die ein Zentimeter grossen Tiere auf den Blüten des Gilbweiderichs. Anschliessend ist das Weibchen für die Anlage der Brutzellen in gut versteckten, selbst gegrabenen Hohlräumen in der Erde zuständig. Es kleidet diese sorgfältig mit Gilbweiderich-Öl aus, das es mit Düsensekreten vermischt hat. In die fertige Brutzelle trägt das Weibchen eine Mischung aus Pollen und Öl als Larvennahrung ein. Dazu erntet es den Pollen mit dem Bauch und überträgt ihn im Flug zusammen mit dem Öl auf die Hinterbeine. Zum Sammeln des Öls sitzen innen an den Vorderbeinen Haarpolster, die wie Schwämme wirken. Nachdem die Biene ein Ei auf das Larvenbrot gelegt hat, verschliesst sie die Zelle und legt die nächste an.

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Kuckuckslichtnelke/ Lichtnelke/ Kuckucks-Lichtnelke

Silene flos-cuculi (heimisch) Feucht Standort: halbschattig Blütenfarbe: rosa Wuchshöhe: 40cm Blütezeit: Mai, Juni, Juli

Relativ häufig hängen ab Mai schaumige Massen an den Pflanzenstängeln. Dieser «Kuckucksspeichel» taucht etwa zum selben Zeitpunkt auf, wie die Rufe des Kuckucks ertönen und die ersten Kuckucks-Lichtnelken ihre Blüten öffnen. Ein weiterer Bezug zu diesem Vogel besteht jedoch nicht. Vielmehr saugen hier die Larven von Schaumzikaden. Die sechs Millimeter grosse Wiesenschamzikade (Philaenus sumarius) nützt über 170 verschiedene, meist krautige Nahrungspflanzen. Sie zapft die Wasserleitungsbahnen der Pflanzen an, die jedoch nur wenige Nährstoffe enthalten. Biologen haben ermittelt, dass die Larven innerhalb von 24 Stunden das bis zu 280-Fache ihres eigenen Körpergewichts an Pflanzensaft filtern, um satt zu werden. Besonders in trockenen Zeiten kann dies die Pflanze empfänglich schwächen. Einen Bruchteil des ausgeschiedenen Wassers nützt die Larve für ihr Schaumbad. Als Badezusatz dienen ihr Schleimstoffe und Eiweisse, die sie in den Darm ausscheidet. Die Larven sitzen kopfunter an den Stängeln und pumpen Luftbläschen aus einer Atemhöhle am Bauch in die aus dem After austretende Mischung. So erzeugen sie einen stabilen Schaum, der über sie hinunterläuft und sogar Regenschauer übersteht. Die Tiere entwickeln sich über fünf Larvenstadien, die dem erwachsenen Tier immer ähnlicher werden. Ihre Färbung ändert sich dabei von Orangefarben zu Grün. Die Imagines verlassen ab Juni den Schaum. Sie können nun laufen, fliegen oder auch springen. Hierzu nützen sie ihre Hinterbeine wie ein Katapult und können auf der Flucht aus dem Stand heraus 70 Zentimeter hoch springen. Den ganzen Sommer über paaren sie sich und legen im September und Oktober, sobald die Tage kürzer und kühler werden, ihre Eier an Pflanzen ab. Nur diese überwintern.

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RosmarinRosmarinus officinalis Gewürz Standort: sonnig Blütenfarbe: blau, lila, rosa und weiss Wuchshöhe: 50-100cm Die zweilippige Blütenkrone ist 10 – 12 mm lang Blütezeit: in Deutschland ist die Blütezeit zwischen März und Mai

Der perfekte Dienst am Kunden

Der Rosmarin besitzt die meisten Charaktermerkmale der Lippenblütler, die detailliert beim schmalblättrigen Hohlzahn Galeopsis angusifolia ausgeführt werden. Unterschiede ergeben sich allerdings bei den leicht reduzierten Fortpflanzungsorganen der Blüte: zwei Staubblätter anstatt vier und nur ein Pollensack pro Theke des Staubbeutels anstatt wie üblich zwei, sowie ein Griffel mit einer einzigen Narbe. Diese blassblauen oder weisslichen Blüten mit tief ausgebauchter Unterlippe zusammengefasst in kleineren Trauben an den Blattachsen, sind für Nektar sammelnde Insekten sehr anziehend. Attraktiv ist ihr lieblicher Duft, verbunden mit einer bequemen Landemöglichkeit und einem deutlichen Nektarwegweiser in Form dunkler linierter Saft Male. Lange Staubfäden und lange Griffel sind dem Insektenrücken günstig zugewandt und die dem Fruchtknoten vorgelagerten Nektardrüsen zeigen sich zwar wenig differenziert, sind jedoch reichlich vorhanden. Jede der unauffälligen, in vier Teile geteilten Früchte bleibt im Blütenkelch verborgen.

Sumpfdotterblume

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Caltha palustrisFeuchtStandort: halbschattigBlütenfarbe: gelbWuchshöhe: 20-40cmBlütezeit: März-Mai

Schlammiger Bodengrund mit vielen Nährstoffen ist die ideale Lebensgrundlage. Es bilden sich lange Triebe die im flachen Wasser wurzeln, des Weiteren findet sich hier der Nährboden für die Zahlreichen Samen nach der Blüte. Ideal ist ein kleines Extra-Wasserbeet. Wer diese Voraussetzungen schaffen kann sollte auf diese kleine Rarität nicht verzichten. Erdkröten und MolcheAmphibien brauchen zur Fortpflanzung ein Gewässer. Für den häufigen Bergmolch reicht ein ganz kleiner, auch schattiger Tümpel. Auch Erdkröten laichen in kleinsten Gewässern ab, diese müssen jedoch bepflanzt und sonnig sein. Den grössten Teil ihres Lebens verbringen diese Tiere jedoch in Wiesen und Hecken, wo sie viele «Schädlinge» fressen. Als Tagesunterschlupf lieben sie Steinhaufen, Holzhaufen oder Baumstrünke.

Sumpfenzian

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Swertia perennis (heimisch, aber wie auch die Arnika, das breitblättrige Knabenkraut und die heimische Orchidee, gehört der Sumpfenzian zu den gefährdeten Pflanzen) Feucht bleibenden Böden Standort: frisch und halbschattiger Standort Blütenfarbe: grünlich gelb, blaulich grün, blauviolett, rotviolett gelegentlich sehr dunkel und selten weiss gefärbt. Wuchshöhe: bis 60cm Blütezeit: Juli bis September

Eine geschützte Pflanze

Man findet ihn auch in den Feuchtgebieten der Region Châtillion-sur-Marne und auf dem Plateau von Langres oder in isolierten Vorkommen im Bereich des Feldbergs, des Albergebietes und des Tegeler Fliesses in Brandenburg.

Mehrjährig oder ausdauernd?

Das Adjektiv perennis= perennierend, wie auch der deutsche Fachbegriff Staude, ist nach Meinung der Autoren ein etwas unscharfer Ausdruck, der präzisiert werden muss. Er verleitet zur Verwechslung mit mehrjährig und ausdauernd-beides Adjektive, die im Ausdruck perennis enthalten sind und nicht weiter unterschieden werden. Eine mehrjährige, krautige Pflanze- im weiteren Sinn eine Staude- existiert eine vorgegebene Anzahl von Jahren, blüht erst nach einer vegetativen Jugendphase, bildet dann Früchte aus und vergeht danach. Eine ausdauernde krautige Pflanze- im engeren Sinn eine Staude- lebt verhältnismässig lange, um wiederholte Male zu blühen. Theoretisch ist eine Staude im engeren Sinn unsterblich, vergeht praktisch dennoch- meist nur durch äussere Umstände. Andererseits ist mehrjährigen Pflanzen über ihr «Regelalter» hinaus oft eine längere Lebensspanne vergönnt, wenn sie von bestimmten Umweltbedingungen profitieren. Wie auch immer- die Indizien deuten darauf hin, dass es der Sumpfenzian uns nicht leicht macht zu entscheiden, ob er nun als mehrjährige oder als ausdauernde Pflanze betrachtet werden soll.

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Alpenjohannisbeere, Berg-JohannisbeereRipes alpinum (einheimisch)StrauchStandort: Die Alpen-Johannisbeere eignet sich sehr gut als Hecken- und Flächenbepflanzung und gedeiht auch an schattigen Standorten. Blütenfarbe: gelb, grünWuchshöhe: 1,5m- 2mBlütenzeit (Geruch): April-Mai

Die Pflanze findet häufig Verwendung als Verkehrsbegleitgrün, Vogelnähr- und Schutzgehölz und in naturnahen Hecken.

Für die Vögel und Insekten bietet diese Pflanze eine gute Nahrungsquelle. Ihre essbaren Beeren sind wenig geschmackvoll und finden daher in der Küche keine Verwendung. Interessant ist der frühe Laubaustrieb von Ribes alpinum, der meist schon in den ersten warmen Frühjahrstagen zu beobachten ist. Im Herbst schliesst die Alpen-Johannisbeere aber auch schon im Verhältnis zu anderen Gehölzen frühzeitig ab und verliert ihr Laub wieder.

Seit Jahrzehnten wird der Lebensraum für unsere einheimischen Brutvögel kleiner und enger. Hecken werden zugunsten von Hausbau- und Strassenobjekten abgeholzt, Waldränder begradigt, Wiesen überbaut und Feuchtstandorte trockengelegt. Unsere einheimischen Gehölze bieten den Tieren wieder neue Futter-, Rückzugs- und Nistgelegenheiten. Zur Pflanzung einer Hecke braucht es umfassende Gärtnerkenntnisse. Wichtig bei der Planung einer Hecke ist, dass wir sie möglichst abwechslungsreich gestalten, mit verschiedensten Wildgehölzen und auch ausdauernden Wildstauden. Einheimische Gehölze sind meist sehr schnellwüchsig und brauchen genügend Platz. Obwohl wir sie problemlos schneiden können, ist ein ausreichendes Mass an Üppigkeit und Wildheit nötig. Die Wildstaudengärtnerei in Gampelen bietet ein sehr grosses Sortiment an Wildstauden und Wildgehölzen. Warten Sie nicht länger und nutzen Sie die Gelegenheit und kommen bei der Wildstaudengärtnerei Ritter vorbei oder nehmen Sie Kontakt auf: Naturnahe Gärten Ritter in Gampelen. Es lohnt sich auf alle Fälle.

Naturnahe Gärten Ritter Gewerbestrasse 4 3236 Gampelen 078/822’25’06 [email protected] Bienenweide

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Deutscher Ginster

Genista germanica (einheimisch)HalbstrauchStandort: sonnigBlütenfarbe: gelb/ goldgelbWuchshöhe: 30-60cm Blütenzeit: Mai- August

Der Deutsche Ginster ist ein mehrjähriger (Halb-)Strauch mit einer Wuchshöhe von 20 bis 60 cm. Die Stängel sind aufrecht bis aufsteigend. Junge Zweige sind grün, dicht behaart und dornenlos. Ältere Zweige sind braun, kahl und tragen bis zu drei Zentimeter lange, grüne Dornen, die im unteren Stängelbereich verzweigt sind. Die Triebe enthalten Gerbstoffe und, ähnlich wie der Färber-Ginster, einen gelben Farbstoff. Die Laubblätter sind fast sitzend, ungeteilt, zehn bis zwanzig Millimeter lang, vier bis acht Millimeter breit, schmal-eiförmig bis lanzettlich. Sie sind grasgrün, unterseits behaart, oberseits kahl. Der Blattrand ist ganzrandig und mit abstehenden Haaren besetzt.

Blütezeit ist Mai bis August. Die Blüten sind goldgelb, acht bis zwölf Millimeter im Durchmesser. Sie sind in endständigen, drei bis fünf Zentimeter langen Trauben angeordnet. Die Blütenstiele sind abstehend behaart. Die Deckblätter sind schmal und halb so lang wie die Blütenstiele. Die Hülsen sind schwarzbraun, acht bis fünfzehn Millimeter lang, drei bis fünf Millimeter breit, dicht behaart und enthalten zwei bis fünf braune, linsenförmige Samen.

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Gewöhnlicher LigusterLigustrum vulgare (Wildgehölz)SträucherStandort: sommerwarmen, mässig trockenen, kalkhaltigen Ton- oder LehmbödenBlütenfarbe: Die vier weissen bis cremefarbenen Kronblätter sind zu einer 1 bis 2 mm langen Kronröhre verwachsen, die in vier 3 mm langen Kronlappen endet.Wuchshöhe: 2- 5 mDie Blüte erfolgt von Juni bis Juli, die Bestäubung durch Bienen, Schmetterlinge und andere Insekten.

Färbe- und SchmerzmittelAbgesehen von seiner Eignung als Bestandteil einer Knickhecke, kann der Liguster noch viele andere Vorzüge aufweisen. Das Farbpigment, das seiner Fruchthülle die dunkelviolette Farbe verleiht, dient auch als Färbemittel oder Tinte. Von anderen Pflanzenteilen sind unterschiedliche medizinische Wirkstoffe bekannnt. Seine Blätter und Blüten werden besonders zur Linderung von Halsschmerzen und Aften angewendet. In öligne Verbindungen ergeben die Blüten eine Salbe gegen rheumaitsche Schmerzen und sogar gegen Zellulitis. Allerdings sollten Sie nie wagen, die Früchte zu essen! Sie sind giftig und rufen erhebliche und schmerzhafte Störungen des Verdauungsapparates hervor.

Opfer des eigenen Erfolgs

In den Knicklandschaften umsäumen lebende Hecken die Viehweiden. Einige davon sind sogenannte bewahrte und abweisende Hecken aus Weissdorn oder Brombeeren. Andere wiederum werden von Bäumen und Sträuchern gebildet, zu denen auch der Liguster gehört, welche so lange heruntergeschnitten werden, bis ihre geraden, schnellwüchsigen jungen Triebe sich fächerartig verbinden. Der Liguster fällt in dieser Funktion durch seine Vitalität und Ausschlagfähigkeit nach dem Schnitt auf. Zudem neigt sich ein Teil seiner Zweige bis zum Boden, gelegentlich Ableger bildend, die dann wurzeln. Schliesslich treiben von seinen Wurzeln noch besondere Knospen aus (Wurzelschösslinge), woraus sich eine neue Pflanze bilden kann, die mit der Mutterpflanze genetisch identisch ist. Auf diese Weise breitet sich eine Hecke sehr schnell über ihre Heckenmasse hinaus aus- natürlich auf Kosten der Weidefläche.

gewöhnlicher SchneeballViburnum opulus (Wildgehölz)

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StrauchStandort: feucht und frisch mit basenreichen Lehm- und TonbödenBlütenfarbe: weissWuchshöhe: -4m hochBlütezeit: in China von Mai bis Juni und in Mitteleuropa von Mai bis August

Pflanzenfamilie: Adoxacaea-Bisamkraut- oder Moschuskrautgewächse Merkmale: Bis vier Meter hoher Strauch; Blätter gegenständig, drei bis zwölf Millimeter im Durchmesser, mit meist drei Lappen haben. Der Blattrand drei Zentimeter, die Blüten sind sieben Millimeter im Durchmesser. Als heimisch gilt der Gewöhnliche Schneeball (Viburnum opulus). Er wird auch als Gemeiner Schneeball, Drosselbeere, Herzbeere, Geissenball oder Glasbeere bezeichnet, da er nach der Blüte kleine, durchscheinende, rote Beeren ausbildet, die für Vögel eine wichtige Nahrungsquelle darstellen. Zudem wurde der Strauch früher den Geissblattgewächsen zugeordnet.

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Gewöhnlicher Spindelstrauch/ Gemeines PfaffenhütchenEuonymus europaeus (einheimisch)SpindelstrauchStandort: Waldränder, Hecken und Abhänge, nährstoffreiche, kalkhaltige und salzarme Böden. Die Blütezeit reicht von Mai bis Juni.Blütenfarbe: blassgrünWuchshöhe: bis 3mBlütezeit: Mai und Junilocker wachsender, grösserer Strauch (Spindelstrauch) im Alter manchmal auch ein kleiner Baum

Name:Der wissenschaftliche Name der Gattung setzt sich aus den griechischen Wortteilen "eu" = gut und "onomen" = Namen zusammen, "europaea" weist auf die weite Verbreitung hin.Die anspruchslose und heimische Pflanze verdankt ihrem Namen dem Umstand, dass ihre auffälligen Fruchtkapseln der Kopfbedeckung katholischer Geistlicher ähneln. Teile der Pflanze fanden jahrhundertelang in der Volksheilkunde Verwendung. Das Pfaffenhütchen besitzt eine harntreibende, herzstärkende und wundheile Wirkung. Mönchsgrasmücke im Rosa des PfaffenkäppchensDie Früchte des Pfaffenkäppchens oder des Gewöhnlichen Spindelstrauchs Euonymus europaeus sind bei vielen Singvogelarten äusserst beliebt. In unserem Garten haben wir deshalb zahlreiche dieser Büsche als Nahrungspflanzen für die Zugvögel stehen lassen. Zu den fleissigsten Besuchern gehören Mönchsgrasmücken Sylvia atricapilla, hier ein Männchen mit schwarzer Kappe.

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Heidelbeere, BlaubeereVaccinium myrtillus (einheimisch)StrauchDie heimische Wildart der Heidelbeeren (Vaccinium myrtillus) wächst an lichten Gehölzrändern ebenso wie in Heide- und Moorlandschaften, wo sie sich auf sauren, nährstoffarmen Böden ausbreitet.Die Blüten haben eine glockige Form, sind grünlich und rot überlaufen.Wuchshöhe: 10-60 cmBlütezeit: Mai-Juli

Auf sauren Böden lichter Wälder und Heiden, in Zwergstrauch Heiden und Gebüschen der alpinen Stufe bildet der bis 50 Zentimeter hohe Zwergstrauch oft grossflächige Bestände. Er bevorzugt frische bis feuchte, lockere, stets saure Böden und findet sich auch im Hochmooren. Er ist ein guter Humusbildner. Die weitkriechende Grundachse sendet buschig auftreibende, stark verzweigte, grüne, scharfkantige Zweige nach oben, an denen die sommergrüne, Blätter spiralig angeordnet sind. Sie sind rundlich-eiförmig, zugespitzt, am Grunde stumpf abgerundet, kahl und am Rand fein gesägt-gezähnt. Unterseits sind die Nerven drüsig behaart.

Grüner Zipfelfalter auf Heidelbeere Vaccinium mytillus

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HimbeereRubus idaeus (einheimisch)StrauchDer ideale Standort für Himbeeren ist ein windgeschützter halbschattiger bis sonniger Platz im Garten.Himbeeren sind botanisch keine Beeren, sondern Sammel-SteinfrüchteFarbe der Himbeere: HimbeerrotWuchshöhe: 60cm-2m

Unter den heckenbildenden Wildgehölzen finden sich welche, die für Vögel und Insekten besonders wertvoll und deren Früchte auch für den Menschen essbar sind!

Pflanzung der Wildfruchthecke Gepflanzt werden Wildobststräucher wurzelnackt, im Erstfrühling oder im Spätherbst. Sie werden dabei um ein Drittel zurückgeschnitten. Containerpflanzung ist ganzjährig bei nicht gefrorenem Boden möglich. Man muss genügend Platz für die Hecke einrechnen, denn sie kann ausgewachsen zwei Meter Breite für sich beanspruchen. Pflanzen Sie die Sträucher nicht zu eng und halten Sie mindestens ein Meter Abstand in der Reihe, damit die Sträucher später nicht von unten her verkahlen. Wenn es der Platz zulässt, pflanzt man die Sträucher versetzt als zweireihige Hecke. Sie schliesst sich schneller und kommt noch besser zur Geltung. Im Herbst wird das abgefallene Laub als Mulch und Dünger unter die Hecke gegeben. Sollte sie einem im Laufe von Jahren zu mächtig werden, kann sie verjüngt werden, indem sie auf

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den Stock (= Stumpf) gesetzt wird (in dreissig Zentimeter Höhe gerade abgeschnitten wird). Die Sträucher treiben von unten her neu aus. Himbeere ist ein sommergrüner, zwei bis drei Meter hoher Strauch der Waldränder und-lichtungen, der Wege, Gebüsche, der am besten auf lockeren, nährstoffreichen, besonnten Böden wächst. Die stielrunden, bereiften Schösslinge und Blattstiele sind mit zahlreichen, kegelförmigen, und schwarzroten Stacheln besetzt. Die drei bis fünf zählig gefiederten Blätter sind oberseits kahl, unterseits weissfilzig und am Rand ungleich scharf gesägt. Die Vermehrung erfolgt hauptsächlich durch Wurzelsprosse. Junges Himbeerlaub, im Frühjahr gesammelt, ergibt einen wohlschmeckenden, heilkräftigen Tee.

Schwarzer Holunder

Sambacus nigra (Wildgehölz)StrauchStandort: Er ist also sehr anpassungsfähig und gut schattenverträglich, auch wenn er dadurch weniger blüht und fruchtet.Bei der Wahl des Standortes im Garten ist zu bedenken, dass der Strauch bis 5 m erreichen kann.Blütenfarbe: cremeweiss Wuchshöhe: 7m Blütezeit: Mai- Juni

Altbekannt ist der Tee aus Holunderblüten oder Rinde, der schweisstreibend wirkt und bei Grippe und Erkältungskrankheiten sowie auch bei Nieren- und Blasenleiden Verwendung findet. Ihre Bestäubung erfolgt durch Wind und, vom aromatischen Duft angelockte, Insekten. Vor allem Käfer und Fliegen tummeln sich auf den Holunderblüten. Auch Bienen verachten die Blüten nicht, obwohl sie wenig Nektar zu bieten haben. Das reichliche Pollenangebot des Hollers lockt aber umso mehr. 62 Vogelarten ernähren sich von Früchten des Holunders, einschliesslich des Menschen sieben Säugetiere (darunter auch der Baummarder) nutzen die Früchte und ein Heer von Käfern, Fliegen und anderen Insekten nutzen seinen Pollen. Die Sprosse sind für weniger Tiere interessant, einige Blattläuse, Feldhase und Feld- und Rötelmaus sowie elf Kleinschmetterlingsarten leben auch von ihnen.

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Seidelbast, Gewöhnlicher SeidelbastDaphane mezereum (Wildgehölz)SträucherHalbschattigBei der Blüte handelt es sich um eine Kelchröhre mit 4 Kelchzipfeln. Die roten, erbsengrossen Früchte sind keine Beeren, sondern Steinfrüchte. Sie stehen direkt am Zweig, an ihrer Bildung ist neben den Fruchtblättern auch die Blütenachse beteiligt.Wuchshöhe: 40-125cmBlütezeit: Februar- April

Der giftige, sommergrüne, aufrechte Strauch mit rutenförmigen, etwas korkigen, nur an der Spitze beblätterten Zweigen liebt kalkige, frische, humosreiche Böden und Halbschatten. Man findet ihn daher meist einzeln in schattigen Laubwäldern. Die jungen, gelblichbraunen Zweige sind fein zottig bewimpert, mit bald aufreissender, zwei jähriger Borke. Die spiralig stehenden, gestielten Blätter sind verkehrt -eilänglich bis lanzettlich, weich und kahl. Sie erscheinen stets nach der Blüte im April.

Tagpfauenauge

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StechpalmeIlex aquifolium (Wildgehölz)StrauchStets feucht halten, Austrocknen und Staunässe vermeidenHumusreichen aber kalkfreien Bodengrund wählenTiefgründiger Standort erforderlich, da Stechpalmen sogenannte Tief- oder Herzwurzler sindJunge Pflanzen können in Kübel gepflanzt werdenBlütenfarbe: rotWuchshöhe: 4- 5 m/ Tipp: Die Stechpalme wächst mit 10 bis 20cm pro Jahr nur recht langsam und ist daher lange Zeit als dekorative Kübelpflanze geeignet.Blütezeit: Mai- JuniFruchtreife: Oktober

Ilex als natürliches Vogelfutter im Winter

So giftig Beeren und Blätter der Stechpalme für Säugetiere sind, für einige Vögel sichern sie im Winter das Überleben. Bevorzugt werden die Früchte der Ilex von heimischen Vögeln angenommen, wenn sie bereits einige Male Frost abbekommen haben. Zudem dienen die immergrünen Pflanzen als Nistplatz und Schutz im Winter.Vögel danken Gartenbesitzern mit Stechpalmen durch lebhaftes Spielen, Fressen und Nisten. Denn ihnen kann das Gift der Ilex nichts anhaben.

Naturschutz der wilden StechpalmeWild wachsende Stechpalmen, die ganz natürlich in heimischen Wäldern vorkommen, sind speziell geschützt. Es ist also verboten, Ableger aus dem Wald oder der freien Natur mitzunehmen oder zu zerstören.

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Wachholder, Gemeine Wacholder

Juniperus communis (Wildgehölz)StrauchStandort: Eine Pflanzung des Wacholders empfiehlt sich im April. Alle Arten gedeihen am besten an sonnigen Standorten und benötigen keinen besonderen Boden. Sie eignen sich gleichermassen für Heidebeete neben Erika und Stechpalmen oder auch für Steingärten mit hohem Kalkgehalt.Zur Pflanzung sollte die ausgehobene Erde mit feuchtem Torf vermischt werden, damit die Pflanze einen guten Start zum Anwachsen erhält. Er sollte keinen Stallmist oder Kompost erhalten.Blütenfarbe: unscheinbar,Wuchshöhe: KlettergehölzBlütezeit: April- Juni Früchte: silbrig-blaue Beeren Fruchtreife: August- Oktober

Erntekalender

FrühsommerJuniJungtriebe, schwach giftig, herb- harzig

Frühherbst-VollherbstSeptemberFrüchte, schwach giftig, süss aromatisch

Spätherbst /WinterNovember, Dezember, Januar, FebruarFrüchte, schwach giftig, süss aromatisch

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Weinrebe

Vitis vinifera (einheimisch)rankender StrauchStandort: Wein- und Tafeltrauben brauchen unbedingt einen warmen und vollsonnigen Standort, damit sie gut ausreifen. In kühleren Regionen ist ein günstiges Kleinklima wichtig, zum Beispiel ein geschützter Standort vor einer nach Süden exponierten Hauswand. An den Boden stellen Weinreben keine hohen Ansprüche. Wegen der späten Reifezeit sind tiefgründige und nicht zu feuchte mineralische Böden vorteilhaft, da sie sich im Frühjahr schneller erwärmen.Blütenfarbe: grünWuchshöhe: bis 10-20 m hoch/ am Boden entlang und an allem hinauf, was Halt gibt.Blütezeit: Ende Mai bis Juli/ vom Standort und Klima abhängig

Tolle Kerne Die Laubblätter des Wein, reich an Gerbstoffen, wurden gegen chronische Durchfallerkrankungen, Blutungen und brüchige Blutgefässe angewendet. Heute finden sich ihre Wirkstoffe in Anti-Zellulitis-Präparaten. Was die Trauben betrifft, so sind sie die leichtverdaulichste und die am reichsten mit Mineralstoffen ausgestattete Frucht. Ihre Kerne enthalten das Antiovidans Reseratrol, das gegen Tumore wirkt. Auch für weniger begünstigte Gebiete steht mittlerweile ein ansehnliches Angebot an gartenwürdigen Sorten zur Verfügung. Sie lassen sich sehr vielseitig einsetzen: als freie oder in Form geschnittene Spaliervarianten.

Nicht wirklich wild Die meisten Weinstöcke, die wir für wild halten, sind tatsächlich die Relikte aufgelassener Weinberge. Sie gehören zu einer kaukasischen Unterart von Vitis vinifera, die in der Antike in die Mittelmeerländer eingeführt wurde. Ab Ende des 19. Jahrhunderts diente die Amerikanische Uferrebe Vitis riparia als Pfropfunterlage für die Kultur-Rebsorten. Vitis riparia ist sehr resistent gegen die wurzelschädigende Reblaus. Die echte «Wild-Weinrebe» in Europa, die lateinisch labrusca= Fruchsrebe genannte Vitis vinifera ssp. sylvestris, ist eine sehr grosswüchsige Liane (17 Meter).

eine Spinne auf Weinrebe

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Eibe, gewöhnliche EibeTaxus baccata (heimisch)Alt werdender BaumStandort: Hangwälder; oft gepflanzt, frische und laubwaldartige Heidewälder.Blütenfarbe: Gelbe Staub- und grüne Stempelblüten einzeln in den Blattachseln.Wuchshöhe: bis 15 m hochBlütezeit: Juni

Pflanzenfamilie: Taxaceae- EibengewächseName: Eibe: althochdeutsch, taxus griechisch Pfeilbogen; baccata lateinisch/ mit BeerenFortpflanzung: Blüte März bis April; zweihäusig; Windbestäubung; Tierausbreitung (Amsel, Rotdrossel, Mönchsgrasmücke)Vorkommen: Hangwälder; oft gepflanztWissenswertes: Die unscheinbaren Blüten bestehen aus einer schuppenförmigen Hülle mit sechs bis vierzehn Staubblättern (männliche Blüten).Alle Pflanzenteile ausser dem roten Samenmantel sind stark giftig. Vergiftungssymptome sind unter anderem Erbrechen, Leibschmerzen, Durchfall, Koliken, Schwindel, Atem-und Herzkreislaufstörungen, Tod durch Kreislauf- und Atemlähmung. Für Erwachsene können 50 bis 100g Nadeln tödliche Wirkung haben. Besonders empfindlich sind Pferde.

Formschnitt, leichtgemachtOhne Harz, dass ihre Wunden bedeckt, lässt sich die Eibe wie Buchsbaum in Form schneiden und ihr Holz leicht formen. Letzteres wird vor allem von Kunsttischlern geschätzt und dient auch heute noch zur Herstellung von Sportbögen. Der Samenmantel ist der einzig geniessbare Teil dieser hochgiftigen Pflanze, während der Samen selbst giftig ist. Aus Rinde und Nadeln gewinnt man die krebshemmenden Taxane, die in der Krebstherapie eingesetzt werden.

Feldahorn

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Acer campestre (Wildgehölz)BäumeDer Feldahorn fühlt sich an einem warmen Standort wohl, der sonnig bis halbschattig sein sollte. Zu viel Schatten verursacht einen kümmerlichen Wuchs. Mit Hitze und Trockenheit kommt der Feldahorn gut zurecht. Wichtig ist, dass Sie ausreichend Platz für das Gewächs einplanen, denn Feldahorne können als Bäume und Sträucher sehr ausladend werden.Blütenfarbe: gelb, grünWuchshöhe: 12m-20mBlütezeit (Geruch): Mai

Dieser kleine, langsam wüchsige Ahorn wächst in lichten Laubgehölzen, an Waldrändern, in Hecken und an sonnigen Abhängen. Er wird nur selten höher als 15 Meter und bleibt oft strauchig. Sein knorriger Stamm mit rundlicher Krone hat eine meist dicke, braune, durch Längs- und Querrisse gefederte Borke (oft mit Korkleisten). An den oliv-gelbbraunen, milchsaftführenden Zweigen stehen derbe, stumpf-kerbig gelappte, unterseits meist weichhaarige Blätter an fünf bis zehn langen, oft rötlichen Stielen. Die Blätter färben sich im Herbst lebhaft gelb oder rot. Der Ahorn liebt lehmig-sandige, auch kalkige Böden. Sein rötliches, schön gemasertes Holz ist bei Schnitzern und Schnitzerinnen sehr beliebt.

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Hainbuche, Weissbuche und HagebucheCarpinus betulus (Wildgehölz)BaumStandort: Die Hainbuche gedeiht am besten auf gut wasserversorgten Lehm- und Tonböden. Sie kommt auch mit wenig Wasser aus, zeigt dann aber keine guten Wuchsleistungen. Sie hat einen erhöhten Nährstoffanspruch und eine gute Schattenverträglichkeit. Man trifft sie häufig an, und sie ist die Charakterbaumart für den Waldtyp Eichen-Hainbuchen-Mischwald.Blütenfarbe: Eine Hainbuche blüht erst, wenn sie mindestens 20 Jahre alt ist. Zunächst erscheinen nur wenige Blüten, die noch nicht fruchtbar sind. Erst wenn der Baum ein Alter von 30 bis 40 Jahren erreicht hat, entwickeln sich im Herbst die Nüsschen.Weibliche Blüte: drei Zentimeter lang, grün und unscheinbarMännliche Blüte: vier bis sieben Zentimeter lang, lang herabhängend, grüngelbe FarbeWuchshöhe: 20mBlütezeit: Mai- JuniDas harte, helle Holz der Hainbuche eignet sich gut zur Herstellung von Werkzeug- und Gerätestielen, Schuhleisten und Holzschrauben. Auch für Parkett oder die Hämmer im Klavierbau wird es verwendet. Verwendung: Ihr sehr hartes Holz wird zum Drechseln oder zur Herstellung von Werkbänken gerne genutzt. Auch in der Verwendung als Drucklettern während der Anfänge der Buchdruckerkunst erwies sich das Holz als besonders geeignet. Zudem besitzt es einen hohen Brennwert und ergibt sehr gute Holzkohle.

Ökologischer Nutzen der Hainbuche

Hainbuchen werden gern von Amseln und anderen Vögeln angenommen, um darin Nester zu bauen. Im Garten bilden sich in der Regel an Hainbuchenhecken keine Früchte, da die Hecke im Frühjahr geschnitten wird. Dabei werden die meisten Blütenstände entfernt.

Wanderratte in einer Hainbuche beim Mittagsmahl.

Rotbuche

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Fagus sylvatica (Wildgehölz)BäumeStandort: Sonne bis Halbschatten, SolitärBlütenfarbe: grün-braunWuchshöhe: 15- 20mBlütezeit: April-Mai

Unser wichtigster einheimischer Laubbaum mit schlankem, geradem Stamm und dichter Krone wird bis 30 Meter hoch und bildet grosse, oft reine Waldbestände (Hochwald). Die glatte Rinde ist grau. An den braungrauen Ästen stehen zweizeitig am Grunde abgerundete, eiförmige, vorne zugespitzte Blätter mit welligem, ganzrandigem oder schwach gezähmten Rand. Anfangs lichtgrün und seidig behaart, färben sie sich später dunkelgrün, verkahlen und gehen im Herbst mit leuchtendem Gelb und Rot in Rotbraun über. Das rötliche Holz, das für Möbel und auch als Brennholz genutzt wird, gab dem Baum den Namen. Liebt nährstoffreiche Böden. FledermäuseFledermäuse können gefördert werden, indem spezielle Kästen in Bäumen oder am Haus aufgehängt werden. Eine Holzbeige dient überwinternden Tieren als Quartier. Fledermäuse sind sehr nützliche Insektenvertilger. Es lohnt sich also, bestehende Quartiere nicht zu zerstören oder sie zu verschliessen.

Europäisches Eichhörnchen (Sciurus vulgaris) sitzt auf Rotbuchen Ast.

Silberweide

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Salix alba (Wildgehölz)BäumeHäufig ist die Silber-Weide in der freien Natur entlang von Fluss- und Bachufern anzutreffen. Dies gibt bereits einen Hinweis auf ihre ausgesprochene Vorliebe für feuchte Standorte.Blütenfarbe: gelbWuchshöhe: 2-8mBlütezeit: April- Mai

Dieser häufige Lichtbaum unserer Ufer, Wege und feuchten Wiesenränder bis in etwa 800m Höhe bevorzugt wenigstens ab und zu überschwemmte Sandböden. Der bis 30 m hohe Baum (auch oft strauchförmig) zeigt eine längsrissige, bräunliche Borke. Die lang hängenden, dünnen, sehr elastischen Zweige (zum Flechten genutzt) sind gelb bis dunkel schmutzig-braun. Die länglich-lanzettlich zugespitzten, fein gesägten Blätter sind unterseits immer dicht seidig bewimpert, wobei die Härchen parallel der Mittelrippe laufen und vom Wind bewegt silbrig aufleuchten. Der bis 120 Jahre alte Baum wird als Kopf- oder Trauerweide häufig kultiviert. Mehlschwalben und MeisenFür diese Vogelarten können künstliche Nisthilfen am Haus und an Bäumen angebracht werden. Während der Jungenaufzucht im April, Mai und Juni sind viele Kleinvögel gute Verbündete des Gartenbesitzers im Kampf gegen Blattläuse und andere «Schädlinge».

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Sommer-LindeTilia platyphyllos (Wildgehölz)BaumStandort: Die Sommerlinde ist eine Schattenbaumart (je besser der Standort, desto mehr Schatten erträgt sie). Sie bevorzugt nährstoffreiche und gut wasserversorgte Böden; saure und trockene Standorte werden gemiedenBlütenfarbe: gelblich-weiss/ weiss behaart/ Die Blüten sind eine gute Bienenweide. Die Bienen sammeln den Nektar (Lindenblütenhonig) und auch die Pollen.Wuchshöhe: 35 Meter/ Durchmesser: bis 5 JahreBlütezeit: Juni

Ein Schatz für die GesundheitDie Linde hat bei etlichen Leiden eine heilende Wirkung. Der Lindenblütentee wird dabei besonders geschätzt. Sein Duft ist eine Mischung aus Osterglocken, Honig und Lilien. Er wirkt harn- und schweisstreibend oder lindert leichte Nervenleiden, hilft aber auch gegen Kopfschmerzen, Schlaflosigkeit, Krämpfe… Im 18. Jahrhundert dienten die Samen zur Herstellung einer Art Schokolade- eine Praxis, die aufgrund der schlechten Haltbarkeit des Produkts aufgegeben wurde. Die jungen Laubblätter können auch als Salat gegessen werden.

LindenspinnmilbeDie Unterseiten der Laubblätter zeigen in den Aderwinkeln weisse Haarbüschel, die für die Lindenspinnmilbe Eotetranychus tiliarum ein Miniaturdschungel sind, in dem sie sich festsetzt. Man kann zahlreiche dieser winzigen Tierchen als helle oder dunkle Punkte vor dem kontrastierenden Hintergrund erkennen. Diese Milbe verursacht immer ein vorzeitiges Absterben der Blätter. Dennoch machen sich Bienen und Imker die Anwesenheit der Spinnmilben zunutze. Tatsächlich produzieren die Bienen zweimal pro Jahr Lindenblütenhonig aus zwei unterschiedlichen Quellen: im Juni von den Blüten, später im Sommer von den Blättern, die an den Stellen zuckerhaltigen Saft abgeben, wo die Milben sie angestochen haben.

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Stiel-EicheQuercus robur (einheimisch)Alt werdender BaumStandort: Sie bevorzugt nährstoffreiche, tiefgründige, gut wasserversorgte Lehm- und Tonböden.Blütenfarbe: rötlichWuchshöhe: 20-50m hochBlütezeit: Mai-Juni

Eichen gehören zur Familie der Buchengewächse. Weltweit sind gegen 600Eichenarten bekannt, in Europa deren 27. In der Schweiz kommen folgende vierArten natürlich vor:Stieleiche (Quercus robur)Traubeneiche (Quercus petraea)Flaumeiche (Quercus pubescens)Zerreiche (Quercus cerris), nur im Tessin

Die Eicheln reifen im September-Oktober. Die Eicheln bilden besonders im Herbst eine wichtige Nahrungsquelle für Wildschweine und Rotwild.Das Holz der Eichen ist sehr fest, schwer und dauerhaft. Der Splint ist hell, der Kern dunkel gefärbt. Wertvolles Holz ist gekennzeichnet durch einen engen und gleichmässigen Jahrringaufbau. Der Abstand zwischen den Jahrringen sollte nicht über fünf Millimeter liegen. Aus dem Holz der Stieleiche werden Möbel, Fässer, Werkzeuge und Türen hergestellt.

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Wald-Föhre/ Gewöhnliche KieferPinus sylvestris (einheimisch)Alt werdender BaumStandort: arme, trockene Böden, auf sandigen und moorigen Standorten, sowie auf trockenen KalkbödenBlütenfarbe: rötlichWuchshöhe: 10 bis 30 m hoher Baum mit schirmförmigen ÄstenBlütezeit: ist von April bis Mai

Am Waldessaume träumt die Föhre,am Himmel weisse Wölkchen nur.Es ist so still, dass ich sie höre,die tiefe Stille der Natur.Rings Sonnenschein auf Wies’ und Wegen,die Wipfel stumm, kein Lüftchen wach.Und doch, es klingt als ström’ eine RegenLeis tönend auf das Blätterdach.

Theodor Fontane (1819-1898)

Rinde: rotbraun, in Platten abblätternd / an älteren Bereichen dunkelbraune bis schwarze, aufreissende RindeWinterhärte: absolut frosthart, nicht mal Wurzeln brauchen Winterschutz!Krankheiten: Nadelschütte tritt bei zu schattigem und feuchtem Standort und zu dichten Astpolstern auf, sonst hin und wieder Auftreten von Wollläusen.

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Walnussbaum, Echte WalnussJuglans regia (einheimisch)Alt werdender BaumStandort: Die Bäume bevorzugen einen sonnigen Standort auf frischen bis feuchten Böden.Blütenfarbe: olivgrüne, in Ähren angeordnete BlütenWuchshöhe: 15-25m hochBlütezeit: Mai

Familie: Juglandaceae (Walnussgewächse)Herkunft des Namens Jovis glans, das heisst Jupiters Eichel, war der ursprüngliche Namen des Walnussbaumes. Juglans ist eine Zusammensetzung dieser alten Namen.Vorkommen: Der Walnussbaum ist heute weit verbreitet. Ursprünglich kam er nur in kultivierter Form vor. Heute ist er oft auch verwildert anzutreffen. Gerne steht er im Feld, findet sich aber auch an Waldränder, in Auen- und Laubmischwälder, stets mit gutem Abstand zu seinen Artgenossen. Er ist von 200-700 Meter über Meer anzutreffenUrsprüngliche Herkunft: Es scheint, dass persische Könige den Walnussbaum nach Griechenland brachten. Von dort breitete er sich über Mittel- und Nordeuropa aus. Heute trifft man den Walnussbaum in ganz Europa an. Beim Walnussbaumholz begegnet man einer der begehrtesten heimischen Möbelholzarten. Seine wunderbare Farbe und die lebendige Zeichnung machten das Nussbaumholz zu einem wertvollen Holz. Es ist jedoch durch das massive Abholzen dieser Bäume sehr rar geworden. Heute darf in der Schweiz kein Nussbaum mehr gefällt werden, ohne dass ein neuer gepflanzt und gezogen worden ist. Das Nussbaumholz ist für die Industrie und die Massenproduktion zu schade. Es ist Holz, das dem Künstler, dem Möbelkünstler und Bildkünstler vorbehalten sein sollte. Auch wunderbare Schnitzereien sind aus dem Nussbaumholz anzufertigen. Übrigens, Nussbaumholz verursacht beim Schnitzen keine Schwielen.

Waldohreule (Asio otus) im Walnussbaum

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Wildapfel, HolzapfelMalus sylvestris (einheimisch)BäumeMalus sylvestris benötigt wie alle anderen Apfelarten einen sonnigen Standort, im Sommer sollte der Holzapfel aber vor der direkten Mittagssonne geschützt werden. Im Winter wird der Apfelbonsai aus seiner Schale genommen und vor Wind geschützt im Freiland eingepflanzt.Blütenfarbe: weiss /rosarote KnospenWuchshöhe: 4-8mBlütenzeit: April-Mai

Der stark verzweigte, bis zehn Meter hohe Baum oder Strauch ist die Stammform unserer Apfelbäume. Sein Stamm hat eine graubraune, dünnschuppig abblätternde Rinde und trägt eine breite, rundliche Krone. Die anfangs locker behaarten oder kahlen, dunkelbraunen Zweige tragen Kurztriebe. Die spitzeiförmigen Blätter verschmälern sich in eine schiefe Spitze und weisen beidseitig vier kräftige, zur Spitze gebogene Nerven auf. Unterseits sind die Blätter behaart. Der Blattrand ist klebrig gesägt. Der Baum liebt Sonne und kalkreiche Böden und ist vor allem an Waldrändern und in Hecken zu finden. Er besteht aus hellrötlichem, hartem und schwerem Holz.