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62 raum&zeit 197/2015 Naturwissenschaft Gemisch von Kohlenwasserstoffen. Der Hauptbestandteil von Erdgas ist Methan. Bis vor wenigen Jahren galt als schlagender Beweis für ei- ne fossile Herkunft von Erdöl und Erdgas, dass Kohlenwasserstoffe nur auf der Erde existieren, weil es hier eben Biologie gibt, aber auf den anderen Planeten nicht und dort deshalb keine Kohlenwasser- stoffe existieren können. Extraterrestrisches Methan Durch die intensivierte Raumsonden-Forschung wurde jedoch erst in den letzten Jahren bekannt, dass auch die Atmo- sphären der Planeten Jupiter, Saturn, Ura- nus und Neptun größere Mengen von Methan ent- halten und das Verrotten biologischer Systeme je hätten entstehen können. Im 1. Quar- tal 2015 förderte man weltweit jeden Tag über 4,77 Millionen Kubikmeter Erdöl, 400 000 Kubikmeter mehr als verbraucht wurden. 1 Sollten Ange- bot und Nachfrage bestimmend sein, müsste der Preis auf das sehr nied- rige Niveau von vor 1973 fallen! Nach 100 Jahren mit konstanten Erd- ölpreisen, in Dollar gerechnet, schoss dieser Preis 1973 steil in die Höhe, als das Ende der fossilen Brennstoffe für das Jahr 2000 voraussagt wurde. Da es immer mehr Erdöl gab, wur- de dann Anfang der 2000er-Jahre das Peak Oil, das Märchen vom punktu- ellen Ölfördermaximum erfunden: Danach soll immer weniger Öl ge- fördert werden können. Dieser Zeit- punkt wurde auf 2010 datiert, dann aber immer weiter in die Zukunft verschoben und derzeit für 2020 bis 2030 prognostiziert. Die „fossilen“ Brennstoffe bestehen aus einem E rdöl ist der Schmierstoff der Weltwirtschaft. Wer die Pro- duktion und Verteilung des Erdöls in Händen hält, besitzt eine mächtige Waffe. Zahlreiche Kriege wurden um Erdöl geführt, um Macht ausüben zu können und andere Län- der abhängig zu halten. Durch Dros- selung der Erdölproduktion wird der Preis für Erdöl auf einem hohen Ni- veau gehalten, um so auch sehr teure Abbaumethoden wie das Fracking in Schiefer oder Ölsanden in den USA und Kanada wirtschaftlich betreiben zu können. Aus diesem Grund wird auch über alle Kanäle das Dogma von begrenzten, weil angeblich fossi- len Brennstoffen verbreitet. Aber sind Erdgas und Erdöl tatsäch- lich fossil? Täglich verbraucht die Welt mehr als 13,5 Millionen Kubik- meter Erdöl. Allein in den letzten 100 Jahren wurden mehr Erdöl und Erd- gas verbraucht, als durch Zu den folgenschwersten Lügen der westlichen Mainstream- Wissenschaften zählt die Theorie, dass Erdöl und Erdgas aus abgestorbenen Pflanzenresten und Tierkadavern entstand. So wird aus diesen Energie- quellen ein endliches Gut (Peak Oil), das teuer verkauft werden kann. Allerdings gerät der Westen in eine Zwangslage: Es wird immer häufiger Öl und Gas in Tiefen entdeckt, in denen es nach der biogenen Theorie gar nicht existieren kann. Zum Beispiel in der Ostukraine. Von Hans-Joachim Zillmer, Solingen Wirtschaftliche Interessen korrumpieren die Wissenschaften © Name – Fotolia.com Die Erdöl-Lüge Kostenlos auf raum-und-zeit.TV: www.raum-und-zeit.tv raum&zeit StudioTalk „Die Erdöl-Lüge“ Naturwissenschaft

Naturwissenschaft Die Erdöl-Lüge · (1881–1936), deutscher Geologe. Sein Forschungs- schwerpunkt verlagerte sich auf Kohle und Erdöl. 1927 wurde in Freiberg das Institut für

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Page 1: Naturwissenschaft Die Erdöl-Lüge · (1881–1936), deutscher Geologe. Sein Forschungs- schwerpunkt verlagerte sich auf Kohle und Erdöl. 1927 wurde in Freiberg das Institut für

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Naturwissenschaft

Gemisch von Kohlenwasserstoffen. Der Hauptbestandteil von Erdgas ist Methan. Bis vor wenigen Jahren galt als schlagender Beweis für ei-ne fossile Herkunft von Erdöl und Erdgas, dass Kohlenwasserstoffe nur auf der Erde existieren, weil es hier eben Biologie gibt, aber auf den anderen Planeten nicht und dort deshalb keine Kohlenwasser-stoffe existieren können.

Extraterrestrisches Methan Durch die intensivierte Raumsonden-Forschung wurde jedoch erst in den letzten Jahren bekannt, dass auch die Atmo-sphären der Planeten Jupiter, Saturn, Ura-nus und Neptun größere Mengen von Methan ent-h a l t e n u n d

das Verrotten biologischer Systeme je hätten entstehen können. Im 1. Quar-tal 2015 förderte man weltweit jeden Tag über 4,77 Millionen Kubikmeter Erdöl, 400 000 Kubikmeter mehr als verbraucht wurden. 1 Sollten Ange-bot und Nachfrage bestimmend sein, müsste der Preis auf das sehr nied-rige Niveau von vor 1973 fallen!Nach 100 Jahren mit konstanten Erd-ölpreisen, in Dollar gerechnet, schoss dieser Preis 1973 steil in die Höhe, als das Ende der fossilen Brennstoffe für das Jahr 2000 voraussagt wurde. Da es immer mehr Erdöl gab, wur-de dann Anfang der 2000er-Jahre das Peak Oil, das Märchen vom punktu-ellen Ölfördermaximum erfunden: Danach soll immer weniger Öl ge-fördert werden können. Dieser Zeit-punkt wurde auf 2010 datiert, dann aber immer weiter in die Zukunft verschoben und derzeit für 2020 bis 2030 prognostiziert. Die „fossilen“ Brennstoffe bestehen

aus einem

Erdöl ist der Schmierstoff der Weltwirtschaft. Wer die Pro-duktion und Verteilung des

Erdöls in Händen hält, besitzt eine mächtige Waffe. Zahlreiche Kriege wurden um Erdöl geführt, um Macht ausüben zu können und andere Län-der abhängig zu halten. Durch Dros-selung der Erdölproduktion wird der Preis für Erdöl auf einem hohen Ni-veau gehalten, um so auch sehr teure Abbaumethoden wie das Fracking in Schiefer oder Ölsanden in den USA und Kanada wirtschaftlich betreiben zu können. Aus diesem Grund wird auch über alle Kanäle das Dogma von begrenzten, weil angeblich fossi-len Brennstoffen verbreitet.Aber sind Erdgas und Erdöl tatsäch-lich fossil? Täglich verbraucht die Welt mehr als 13,5 Millionen Kubik-meter Erdöl. Allein in den letzten 100 Jahren wurden mehr Erdöl und Erd-

gas verbraucht, als durch

Zu den folgenschwersten Lügen der westlichen Mainstream- Wissenschaften zählt die Theorie, dass Erdöl und Erdgas aus abgestorbenen

Pflanzenresten und Tierkadavern entstand. So wird aus diesen Energie- quellen ein endliches Gut (Peak Oil), das teuer verkauft werden kann.

Allerdings gerät der Westen in eine Zwangslage: Es wird immer häufiger Öl und Gas in Tiefen entdeckt, in denen es nach der biogenen

Theorie gar nicht existieren kann. Zum Beispiel in der Ostukraine.

Von Hans-Joachim Zillmer, Solingen

Wirtschaftliche Interessen korrumpieren die Wissenschaften

© N

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tolia

.com

Die Erdöl-Lüge

Kostenlos auf raum-und-zeit.TV:

www.raum-und-zeit.tv

raum&zeit StudioTalk

„Die Erdöl-Lüge“

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auf Kleinplaneten wie Pluto oder Eris Methan in Form von Eis existiert. Über die im Jahr 2009 entdeckten Me-thaneruptionen auf dem Mars 2 verhängte die NA-SA eine Nachrich-tensperre, da man keine Erklärung vorweisen konn-te. Im März 2008 wurde Methan-gas erstmals auch auf einem Pla-neten außerhalb unseres Sonnen-systems entdeckt. 3 Diese Kohlenwas-serstoffe können, falls biologische Systeme fehlen, nur anorganisch, also abiogen (auch: abi-otisch) entstanden sein.Neue Erkenntnisse zeigen, dass die Ober-flächen der Kometen-Köpfe so dunkel wie schwarzes Toner-Pul-ver oder sogar derart schwarz sind (Albedo 0,007), dass es sich um Kohlenstaub oder Ruß handeln könnte. Im Jahr 2005 ließ man

einen aus Kupfer bestehenden Im-

paktor mit dem Kometen Tem-pel 1 zusam-mens toßen . Neben Was-s e r u n d Kohlendi-

oxid wurden in der hellen Explosions-wolke auch Methanol, Cyanwasser-stoff und Ethan nachgewiesen. Dann tauchten in der Explosionswolke zu-sätzlich weitere flüchtige Kohlenwas-serstoffe wie Ethin (Acetylen) und Me-

than auf, später nur noch Wasser und Kohlenmonoxid. Dies ist meiner Mei-nung nach aber ein Hinweis auf eine unvollständige Verbrennung von Koh-lenwasserstoffen, denn dabei entste-hen neben Kohlendioxid und Wasser auch Kohlenstoffmonoxid und reiner Kohlenstoff (Ruß). Dies bedeutet, dass Kometen aus einem Niedertempera-tur-Kondensat bestehen, das zu keiner Zeit höheren Temperaturen ausgesetzt gewesen sein kann! Damit finden wir auch eine Lösung für tiefschwarz ge-färbte Kometen-Köpfe – ansonsten ein Rätsel für Fachleute.Flüchtige Kohlenwasserstoffe auf Ko-meten, aber auch auf Planeten und de-ren Monden, müssen, ebenso wie Koh-lendioxid, ständig neu gebildet werden. Methan zum Beispiel besitzt in der At-mosphäre der Erde nur eine Halb-wertszeit von etwa zwölf Jahren. Den oft zitierten natürlichen Kreislauf von Methan und auch Kohlendioxid gibt es daher nicht. Kohlenwasserstoffe und Kohlendioxid müssen ständig neu ersetzt werden. Auf Planeten, de-ren Monden und Kometen erfolgt die- se Erneuerung ohne jegliche Biologie.Da Kohlenwasserstoffe und Kohlen-dioxid im Weltall also abiogen entste-hen müssen, sollten dieselben Pro-zesse auch auf der Erde ablaufen. Dies wurde bisher mit Hinweis auf die mit zunehmender Tiefe der Er-de anwachsenden Temperaturen be-stritten. Bei einer ursprünglich heißen Erde wären die meisten Fluida sehr früh auf einen energetisch niedrigen Zustand gebracht worden, sodass es später nicht mehr zu chemischen Re-aktionen bei entsprechender

Freisetzung von Energie hätte kom-men können, so die Annahme.Entgegen der westlichen Lehrmei-nung von vor etwa 50 Jahren glaubt man heute anstatt an heißem Magma im Erdmantel nur noch an kühleres

Material. Nur der Erdkern soll noch glühend flüssig sein. Bereits die un-mittelbar auf dem äußeren Erdkern liegende 200 bis 300 km mächtige D‘‘-Schicht besteht aus kühlem Ma-terial, das nach wissenschaftlicher Meinung dort hinunter versunkene Erdkruste darstellen soll, obwohl der Erdmantel dichter und schwerer ist als jegliche Erdkrustenteile. Außerhalb der Plattengrenzen befind-liche Vulkane wie der Yellowstone-Vulkanismus werden nur aus räum-lich begrenzten, nahe der Oberfläche befindlichen Quellen gespeist. 5 Mittels seismischer Tomografie wurde ent-deckt, dass die heißen Schichten entge-gen der Erwartung mit zunehmender Tiefe im Erdmantel abnehmen. Schon in 550 Kilometern Tiefe gibt es nur noch sehr wenige heiße, aber gar kei-ne sehr heißen Gebiete mehr.

Sich wieder füllende ErdöllagerUnterhalb jeder größeren Lagerstätte existiert Erdöl in allen geologischen Schichten bis hin zum kristallinen Sockel. 6 In seinem Fachbuch „Erdöl“ stellt Professor Dr. Otto Stutzer be-reits 1931 fest: „In fast jedem Ölgebiet trifft man mehrere Ölhorizonte über-einander. Ein Ölgebiet mit nur einem einzigen Ölhorizont ist eine Seltenheit. Für erschöpft gehaltene Gebiete leben bisweilen wieder auf, wenn man tiefer bohrt und neue Öl führende Horizonte entdeckt.“ (Stutzer, 1931, S. 326).

Da diese übereinan-der liegenden Schich-ten jeweils einem be-

s t immten

Aber sind Erdgas und Erdöl tatsächlich fossil?

Prof. Dr. Otto Stutzer (1881–1936), deutscher Geologe. Sein Forschungs- schwerpunkt verlagerte sich auf Kohle und Erdöl. 1927 wurde in Freiberg das Institut für Brennstoffgeo- logie gegründet, Otto Stutzer wurde dessen Leiter und ordentlicher Professor der Bergakademie.

Die Erdöl-Lüge

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geologischen Alter zugeordnet sind, müssen sie zu unterschiedlichen Zeiten Kohlenstoff aufgenommen beziehungs-weise Kohlenwasserstoffe gebildet ha-ben. Da konventionell nicht von einer einzigen Quelle von Kohlenwasser-stoffen ausgegangen wird, muss im Sinne der biogenen Theorie folgerich-tig angenommen werden, dass dieses Erdöl „sich in weit auseinanderliegenden Zeiten an derselben Stelle wiederholt bil-dete.“ (Stutzer, 1931, S. 328).Ein abenteuerliches Szenario: Ab-gestorbene Meeresorganismen la-gerten sich über viele Jahrmillionen hinweg immer wieder erneut an der-selben Stelle übereinander zu unter-schiedlichen Zeiten ab. Diese müs-sen jeweils von einer dichten Schicht überdeckt werden, um dann forma-tions- oder schichtenweise jeweils separat zu Erdöl transformiert zu werden. Dies setzt voraus, dass sich immer wieder erneut dieselben güns-tigen Temperaturen und Drücke für den erforderlichen Transformations-prozess hätten einstellen müssen.Nach alldem lässt sich nur ein Schluss ziehen: Die „fossilen“ Vor-kommen auf der Erde sind, eben-

so wie die nachgewiesenen extra-terrestrischen Kohlenwasserstoffe, abiotisch entstanden. Russische For- schungen haben schon früh nahe-gelegt, dass große Mengen von Koh-lenwasserstoffen seit Entstehung der Erde in großen Tiefen vorhanden wa-ren beziehungsweise immer neu ent-stehen und beständig nach oben strö-men. Daher findet man über und entlang von geologischen Beson-derheiten wie Brüchen und Verwer-fungen im Sockelgestein aufquellende Kohlenwasserstoffe. Demzufolge be-finden sich fast unerschöpfliche Erd-gas- und Erdöllagerstätten in der Tiefe der Erde. Die biogene Entste-hungstheorie kann auch das wie-derholt beobachtete Auffüllen er-schöpfter Öllagerstätten in großer Tiefe zwanglos erklären.

Problem der WärmeresistenzJedoch ist die Wärmeresistenz von Kohlenwasserstoff in der Tiefe der Er-de ein zentrales Problem. Falls die The-orie von einer ehemals heißen Erde richtig wäre, dann wären im zunächst glutflüssigen Zustand der Erde die

flüchtigen Bestandteile als erste an die Oberfläche aufgestiegen. Nach Abküh-lung des Körpers wäre mangels Nach-schub ein weiterer Zufluss von Kohlen-wasserstoffen aus der Tiefe unmöglich. Zu Reaktionen mit entsprechender Energiefreisetzung hätte es daher spä-ter nicht mehr kommen können, und alle Substanzen befänden sich im che-mischen Gleichgewicht. Für das Leben bliebe dann nur das Sonnenlicht als Energiequelle übrig, und es hätte sich deshalb nur an der Erdoberfläche ent-wickeln können. Das ist die Grundla-ge unseres konventionellen Weltbildes.

Abb. 1: Mars-Ausgasung. Bild links: Künstlerische Darstellung der von der NASA für möglich gehaltenen (Kohlendioxid-)Gasfontänen am Südpol des Mars. (© Bild: Ron Miller, Arizona State University) Bilder rechts: Mehrere durch die Raumsonde »Mars Odyssey« gemachte Aufnahmen zeigen kreisrunde Krater, bei denen Gasausbrüche eine abgestufte Verfärbung der Mars-Oberfläche erzeugten. Um Einschlagkrater kann es sich kaum handeln, da kein Auswurfmaterial vorhanden ist. Auch im Bereich der dunk-len »Fahnen« sind kleinere runde Ausgasungskrater („Pockmarks“) zu erkennen.

Abb. 3: Der Komet Tempel 1 mit

einem explosiven Helligkeitsaus-

bruch nach dem Zusammenprall

mit einem Kupfer-Impaktor.

Abb. 4: Kohlenwasserstoffe migrieren durch Brüche in der Erdkruste (schwarz) schnell und in größeren Mengen aufwärts.

Abb. 2: Methan-Seen auf dem Saturn-Mond Titan

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Wenn wir jedoch von einem Nieder-temperatur-Kondensat wie bei den Kometen ausgehen, dann würden die flüchtigen Bestandteile beim Austritt oft nicht mit ihrer Umgebung im che-mischen Gleichgewicht stehen und könnten daher eine Quelle für che-mische Energie sein. Für das Energie-problem und mehr noch für das Ver-ständnis der Entstehung des Lebens ist es daher von zentraler Bedeutung, den Oxidationszustand des Kohlen-stoffs innerhalb der Erde zu verste-hen und zu erklären.Die zentrale Frage lautet also, ob Kohlenwasserstoffe in großer Tie-fe thermodynamisch stabil sind. Mit der Behauptung, dass Temperaturen von 300 Grad Celsius ausreichen, um schwere Kohlenwasserstoffe in Erd-ölvorkommen zu zersetzen und Me-than bei über 600 Grad Celsius zer-fallen zu lassen, will die Wissenschaft beweisen, dass Kohlenwasserstoffe schon in wenigen tausend Metern Tiefe nicht hätten überstehen können.Aber: Unterhalb dieser anscheinen-den Grenzbereiche für die Existenz von Kohlenwasserstoffen herrscht ein höherer Druck! Neuere thermo-dynamische Berechnungen zeigen, dass Methan der chemischen Zerset-zung bis in eine Tiefe von 300 Kilo-

metern widersteht, solange die Tem-peratur dort nicht 2 000 Grad Celsius übersteigt. Die untere Grenze, bis zu der Methan auf der Erde vorkom-men kann, liegt vielleicht sogar in ei-ner Tiefe von 600 km. In dieser Tiefe entsteht bei hohem Druck nebst Was-ser Methan aus Wasserstoff und Koh-lenmonoxid:CO + 3H2 = CH4 + H2O.Bei Temperaturen über 1 500 Grad Celsius entstehen molekularer Was-serstoff und Kohlendioxid anstatt Me-than. Deshalb könnte „der Kohlendi-oxid-Gehalt der Erde größer sein als konventionell vorausgesetzt“ wird, wie Science 7 berichtet.

Superkritische GaseAuch wenn Methan technisch gese-hen ein Gas ist, wird es sich chemisch bei hohem Druck wie eine Flüssigkeit verhalten, auch als „Superkritisches Gas“ bezeichnet. Substanzen, die von solchen Fluida in einer Strömung mit nach oben geführt werden, fällen un-ter anderem bei Druckabfall plötz-lich aus. Erdöl ist entsprechend eine Hochdruckvariante von Methan und entsteht unter bestimmten Randbe-dingungen plötzlich. Andererseits, sobald Methan mit Sau-erstoff zusammentrifft, entstehen ne-

ben einem Kohlendioxid-Molekül zwei Wasserstoff-Atome. Derartig bildet sich auch in tiefen Sediment-schichten sogenanntes Formations-wasser. Also auch Wasser und Koh-lendioxid entstehen zum größten Teil abiogen wie auf Planeten und Kome-ten, nicht nur in unserem Sonnen-system. Aber auch Sauerstoff bildet sich, da Wasserdampf aufgespalten wird, wobei der leichte Wasserstoff ins Weltall abgegeben wird, während der Sauerstoff in der Atmosphäre zu-rück bleibt. Das ist der Grund, wa-rum zum Beispiel die Atmosphäre des Merkur zu 42 Prozent aus Sauer-stoff besteht.Nach dem Austritt aus dem unter al-len Kontinentalplatten befindlichen kristallinen Sockelgestein verlieren die Kohlenwasserstoffe auf ihrem Weg nach oben durch Oxidation Wasser-stoff. Deshalb steigt das Verhältnis von Kohlenstoff zu Wasserstoff auf dem Weg nach oben an und viele Ölfelder sind geschichtet wie eine Torte. Ganz unten befinden sich Methanlager mit viel chemisch gebundenem Wasser-stoff, darüber leichtere Öle, auf denen lagern wiederum die schwereren Öle, die viel Kohlenstoff und weniger Was-serstoff beinhalten. Die schwersten Öle liegen oben auf, obwohl sich

Abb. 5: Entstehung und Aufstieg der Gase als Fluida in der Erde.

Abb. 6: Temperatur-verteilung. Die tomogra-fischen Karten nach John H. Wood-house 10 zeigen schwarz gefärbte Bereiche mit heißen Zonen, die über hell-graue Bereiche in kalte Zonen (dunkelgrau) übergehen. Das obere Bild zeigt die Verhältnisse in 150 km Tiefe mit mehreren heißen Zonen und das untere in 550 km Tiefe mit nur noch einer einzigen, die sich im Bereich des Roten Meeres befindet. Der untere Bereich des oberen Mantels besteht zumin-dest bis in die Übergangszone fast nur aus küh-lerem Material.

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über jeder Schicht eine gewisse Men-ge Methan ansammeln kann. In ei-nigen Feldern bilden allerdings nicht die obersten, kohlenstoffreichsten Öle den Abschluss der „Tortenschichtung“, sondern Steinkohle. Je größer der Koh-lenstoffgehalt, desto mehr Wasserstoff wurde freigesetzt und umso mehr Wasser, aber auch Kohlendioxid konn-te sich bilden.Wie mir ein Bohrfachmann in Dal-las, Texas, bestätigte, liegen über Öl-vorkommen nicht selten Felder von Steinkohle wie im San Juan-Becken in New Mexiko oder im Anadarko-Becken von Oklahoma. Fast alle Län-der, die für ihre großen Ölvorkom-men bekannt sind, ob Alaska oder Saudi-Arabien, besitzen ebenfalls große Kohlefelder. Manchmal stieß man auch auf Kohle innerhalb der öl-haltigen Schichten, wie in Wyoming.

ZufallsfundeIm Gegensatz zu russischen Geolo-gen war man im Westen gemäß der biogenen Fossil-Theorie bisher über-zeugt davon, dass Kohlenwasserstoffe nur oberflächennah vorkommen kön-nen und deshalb in der jeweiligen ge-ologischen Schicht entstanden seien, in denen sie gefunden werden. Da-her können westliche Wissenschaftler die Existenz von Öllagerstätten nicht durch das Studium der geologischen Verhältnisse voraussagen. Höchstens jede siebte Neubohrung führt zum Erfolg – durch reinen Zufall. Es wundert daher nicht, dass ein Be-rater der britischen Regierung vor Pro-bebohrungen mitteilte, er werde jede Tasse Erdöl trinken, die man aus der Nordsee holen würde. Dieses sei ein hoffnungsloses Gebiet für Erdöl. Eine schöne Geschichte ist auch, dass den führenden Ölgesellschaften der Welt ganze 15 Jahre lang die Konzession für Kuwait angeboten wurde. Obwohl rei-che Ölsickerungen in dem Gebiet be-kannt waren, lehnten alle Ölkonzerne dankend ab. Sie „wussten“, dass es in Arabien kein Öl gibt, weil es geolo-gisch undenkbar war.Jedoch, eine Tatsache scheint die bi-ogene Theorie zu bestätigen: Im Erd-öl sind Reste abgestorbener Mikro-organismen enthalten. Doch wurden auf den Ölfeldern von Alaska in ei-

ner Tiefe von 4 200 m lebende Mikro-ben bei einer herrschenden Tempera-tur von 110 Grad Celsius angetroffen; in Schweden sogar in gut 5 200 m Tie-fe. 8 Fördert man also Erdöl aus der Tiefe, dann müssen darin tote Mikro-ben sein, die sich dort unten von Öl als chemische Energiequelle ernähren, aber auf dem Weg nach oben durch die Druckentlastung und den Sau-erstoff absterben! Die Mikroorganis-men sind dort unten teilweise derart reichlich vorhanden, dass die Bohr-rohre am unteren Ende verstopfen – ein Horror-Szenario für Bohrfachleute.

Gefräßige MikrobenIm Erdöl enthaltene Reste von to-ten Mikroorganismen beweisen dementsprechend nicht, dass Erd-öl biologisch entstanden ist. Diese Mikroben fressen sogar nach Tan-kerunfällen oder Sprengung von Öl-plattformen nachts, wenn das Was-ser weniger Sauerstoff besitzt, das Erdöl auf und sinken dann tagsüber wieder in die Tiefe, stellte das Deut-sche Wissenschaftliche Institut nach dem Irak-Krieg fest. Deshalb hatte die Ölpest 2010 im Golf von Mexiko nur örtlich begrenzte Auswirkungen, nachdem die Prognosen zunächst sogar mit Öl verseuchte Strände in Eu- ropa vorausgesagt hatten. Der größ-te Schaden entsteht durch ins Meer gekippte Chemikalien, wodurch das Öl verklumpt und in Form kleiner

Strukturen nicht nur den Meeresbo-den verseucht. Da man im Westen davon überzeugt ist, dass Erdöl in oberflächennahen Schichten entstanden ist, wurde meist nur aus geringer, bis höchstens 4 600 m Tiefe gefördert. Da die USA sehr viele Öllagerstätten bis in diese Tie-fe aufweisen, stieg die USA 2014 zur zweitgrößten Erdölfördernation und 2015 sogar zur größten vor Russland auf. 9 Diese flach liegenden Lagerstät-ten liefern aber meist nur eine ge-wisse Zeit Gas und Öl, danach meist nur noch Wasser, bis dann irgend-wann wieder Öl in diesen Schichten zu finden ist. Dieser Fakt von sich re-generierenden Erdölquellen ist mit einer biogenen Herkunft von Erd-öl nicht zu erklären. Mit einer abio-genen Herkunft von aufwärts migrie-renden Kohlenwasserstoffen ergibt sich diese Tatsache jedoch zwangs-läufig.Seit etwa 1960, aber intensiver in den 1990er-Jahren, wird in den USA auch bis in größere Tiefen gebohrt. Das tiefste Bohrloch befindet sich mit 9 583 m in Backham County, Oklahoma. In den über 8 000 m tie-fen Bohrungen wird meist nur Erd-gas, seltener Erdöl gefördert. Die- se Tiefenbohrungen werden im Wes-ten jedoch fast nur in Gebieten vor-genommen, wo Erdöl auch in flach liegenden Schichten ansteht, womit bestätigt ist, dass in Erdöl-Gebieten

Hans-Joachim Zillmer ist beratender Diplom-Bauingenieur und Mitglied der Ingenieurkammer-Bau NRW und der New York Academy of Sciences. Zillmer wurde als Wissenschaftler des Jahres 2002 (IBC) nominiert und hielt 2006 ein Fachreferat über Evolutionsfragen im Europäischen Parlament in Brüssel. Seine bisherigen fünf Sachbuch-Bestseller sind in zwölf Fremd-sprachen erschienen. Das jüngste Werk „Der Energie-Irrtum“ erschien im Herbst (Herbig). Der Autor ist außerdem gefragter Experte in Radio und Fernsehen, unter anderem bei PRO7 in

„Welt der Wunder“ oder im amerikanischem TV.

Der Autor

Abb. 7: Der Autor Hans-Joachim

Zillmer auf den Gas- und Ölfeldern

westlich von Dallas, Texas.

Buchtipp

Hans-Joachim Zillmer:

„Der Energie-Irrtum“, , geb., Herbig Verlag,

2. Auflage , 2012, 9,99 €,

ISBN: 978-3776650396

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bis hin zum Granitsockel in allen Schichten Kohlenwasserstoffe zu fin-den sind. Falls Erdöle aus Meeresle-bewesen, also biogen entstanden sein sollen, wäre die Existenz von Koh-lenwasserstoffen in Tiefen von fast 10 km kaum vorstellbar, schon gar nicht im darunter befindlichen kris-tallinen Sockelgestein.Hingegen wissen russische Wissen-schaftler, die über 13 km tief bohrten, dass Erdgas sowie Erdöl abiogen in großer Tiefe entsteht. Diese Kohlen-wasserstoffe steigen schichtweise auf beziehungsweise migrieren zur Erd-oberfläche hin, denn Methan/Erdgas ist unter bestimmten Druckverhält-nissen ein Fluid. Werden diese Flu-ide von Verschlusskappen wie Gra-nitschichten am Aufstieg gehindert, sammeln sie sich an, um in vorhan-dene oder durch Druck gebildete Risse in die Verschlusskappen von unten ein-zusickern. Gemäß der biogenen Theo-rie kann höchstens umgekehrt ein ge-ringes Einsickern von Erdöl von oben in die Verschlusskappe hinein erfolgen.Nachdem der Westen Vietnam nach Kriegsende mitteilte, dass ihr Land aus geologischen Gründen öltechnisch ge-sehen Ödland darstellt, bohrten die Russen startend 1981 vor dem Mekong-Delta in einen 4 000 m mächtigen kris-tallinen Sockel: Also dort hinein, wo nach der biogenen Theorie kein oder nur sehr wenig Öl lagern kann. Jedoch wurden bis 2014 über 5 Millionen Ton-nen Erdöl und derart viel Erdgas geför-dert, dass allein 40 Prozent der vietna-mesischen Energie-Erzeugung und 70 Prozent des Gasverbrauchs gedeckt werden. In Vietnam wurde die abio-gene Entstehung von Kohlenwasser-stoffen eindrucksvoll bestätigt.

Ölland Ukraine?Auch in der Ost-Ukraine soll es kein Erdöl geben, da nach westlicher An-sicht keinerlei Muttergestein für die Entstehung von Erdöl vorhanden ist. Aber auch nach der Auflösung der

UdSSR bohrte man im Dnjepr-Do-nezk-Becken nahe der russischen Grenze, dort wo jetzt Krieg geführt wird, angeblich in geologischem und wirtschaftlichem Ödland, wie im Westen immer herausgestrichen wird. Anhand der abiogenen Theo-rie über die Tiefenherkunft des Erd-öls bohrten Russen auch hier ins kris-talline Grundgestein. Mehr als 60 Prozent der Bohrungen waren er-folgreich. Es handelt sich um ergie-bige Öllager, über die die USA mittels US-Ölfirmen wirtschaftlich gerne die Herrschaft erreichen würden, ähnlich wie früher nach dem Irak-Krieg.Erdöl und Erdgas sind keineswegs knapp, auch nicht in den nächsten Jahrhunderten, und ein hoher Preis ist deshalb nicht gerechtfertigt. Das Ar-gument, dass infolge des Verbrauchs von Erdöl/Erdgas entstehendes Koh-lendioxid das Klima durch den Men-schen beeinflusst wird, ist einer-seits aufgrund der Klimageschichte der letzten tausend Jahre nicht halt-bar, und andererseits sind die von uns produzierten Mengen gegenü-ber den globalen abiogenen Systemen kaum messbar gering. Durch wirt-schaftliche Machtausübung wird der Bevölkerung eine reichlich vorhan-dene, preiswerte Energiequelle künst-lich verknappt und unnötig vor allem durch Steuern drastisch verteuert, ge-

rechtfertigt durch die falsche Theorie von „fossilen“ Brennstoffen und der daraus entwickelten Ideologie. n

Anmerkung der Redaktion:

Dieser Artikel soll keinesfalls als Aufruf zur un-gebremsten Ausbeutung von fossilen Brenn-stoffen verstanden werden. Einziger Zweck ist, die Öffentlichkeit über eine offensicht-lich politisch motivierte wissenschaftliche Lü-ge aufzuklären.

Literatur1 dpa-AFX, 16.04. 20152 Nature 518, 525–528, 26 Februar 20153 Nature 452, 329–331, 20 March 20084 I. N. Bindemann: „Die Urgewalt der Supervul-kane“, „Spektrum der Wissenschaft“, 2006, S. 43–445 Anderson/Dziewonski: „Seismische Tomogra-phie: 3-D-Bilder des Erdmantels“, in „Die Dynamik der Erde“, Heidelberg 1988, S. 77

6 Kudryavtsev N.A.: „Geological proof of the deep origin of Petroleum“, Issledovatel Geologoraz Vedoch, Inst. No.132, 1959, S. 242–2627 Bd. 101, 28.9.2004, S. 14023–140268 Szewzyk, U., et al.: „Thermophilic, anaerobic bacteria isolated from a deep borehole in granite in Sweden“, in: „Proceedings of the National Academy of Sciences“, Bd. 91, 1. 3. 1994, S. 1810–18139 http://de.statista.com/statistik/daten/studie/417436/umfrage/erdoelfoerderung-weltweit-nach-laendern/10 Anderson/Dziewonski, 1988, S. 72 f

Abb. 8: Bohrlöcher in der Ost-Ukraine. Quelle: Persits, u.a. (1998).

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