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Forstw. Cbl. 111 (1992), 282-292 1992 Verlag Paul Parey, Hamburg und Berlin ISSN 00!5-8003 Neue Entwicklungen bet der Walderholung in Siidwestdeutschland Von H. VOLK 1 Zielsetzung Die Bedet, tung der Wiiider als naturnaher Erholungsraum hat seit den 60er Jahren stark zugenommen. Ab Mitte der 60er Jahre bis Anfang der 70er Jahre wurden die W~ilder mit einer Fiille yon Erholungseinrichtungen ausgestattet. In einer zweiten Phase ab Mitte der 70er Jahre trat eine Konsolidierung ein. Die Zuwachsraten einzelner Erholungseinrichtun- gen stagnierten. Mit Beginn der 80er Jahre wird starker fiber die Folgen der Erholungsein- richtungen nachgedacht; denn sie kosten im Unterhah viel Geld. In der Bev6ikerung w~.chst Anfang der 80e, Jahre der Trend zur Erholung in unverplanter, unverbauter Natur als Ausdruck eines verst~irkten Bewul~tseins ffir Natur- und Umweltschutz. Die Wald- erholnng in den Formen des Massentourismus wird kritisch gesehen (AMM~:~ 1983; WEm~R 1983; DEUTSCHI~R a~.'kT FOR LANDESPFLEGE1989). Mit neueren Entwlcklungen der Walderholung befat~t sich dieser Beitrag. Er will wesentliche Ver{inderungen nachzeichnen, at, s denen der insgesamt stark gewachsene Umfang der Erholungsnachfrage und die sehr unterschiedliche Entwicklung in einzelnen Sektoren der Walderholung deutlich wird. Der Beitrag will zur intensiveren Planung und Gestaltung der Erholungsfunktion der Walder ermuntern und ~ihnliche Untersuchungen in anderen Teilen Deutschlands anregen, wie sie in Sfidwestdeutschland vorgenommen wurden. Vor dem Hintergrund des schwieriger werdenden Ausgleichs von Erholungs- belangen der BevOlkerung urld den Anforderungen des Biotop- und Artenschutzes in den Wfildern wird der Wert genat, er Unterlagen fiber die Erhohmgst:unktion offenkundig. 2 Methode und Untersuchungsgebiete Die bier vorgestellten neuen Beiunde C:ber die Besucherzahl, das Besucherverhalten, die Besucherw/.insche einerseits sowie die Angaben zur Infrastruktur und zur Planung im Erholungswald andererseits entstammen einer breit angelegten Feldstudie der FVA, Abt. Landespflege, im Jahre 1988. Sie diente der Vorbereitung der Fortschreibung des Erho- lungswaldes in den Waldfunktionenkarten f6r alie W~ilder in Baden-W/.irttemberg. Vorstu- dien au~erhalb des grof~stadmahen Waldes batten bereits gezeigt, dal~ sich die Erholungs- funktion yon 1974 bis 1986 sehr stark ver~ndert hatte (J.,~KOBS 1986; K.;~NDLEI< 1986; VOLK 1987). Bei der Untersuchung ging es nicht nur darum, die Kriterien zur Neuabgrenzung der W~lder in den Waldfunktionenkarten (Waldfunktionspl~/nen) zu fiberprfifen. Ganz atlge- - mein gait es, die Grundlagen zur Erholungswaldbewirtschaftung zu aktualisieren. Daher muf~te in vielen W~ildern gezShlt, interviewt, die Freizeitinfrastruktur erhoben und der Vergleich zu den Freizeitstudien Anfang der 70er Jahre gezogen werden. Schtiet~lich muf~ten die Ergebnisse der alten, als iiberholt zu betrachtenden Waldfunktionenkarten (Stand 1974-1976) vergleichend gewfirdigt werden. Ober die angewandten Untersuchungsmethoden vermittelt die Ergebnisdarstellung [,ber den Naturpark Obere Donau genauere Einblicke (PEsc~qKE 1989). Die Darlegungen U.S. Copyright Clearance Center Code Statement: 0015-8003/92/1 1 105-0282 $ 0.2.50/0

Neue Entwicklungen bei der Walderholung in Südwestdeutschland

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Forstw. Cbl. 111 (1992), 282-292 �9 1992 Verlag Paul Parey, Hamburg und Berlin ISSN 00!5-8003

Neue Entwicklungen bet der Walderholung in Siidwestdeutschland

Von H. VOLK

1 Zielsetzung

Die Bedet, tung der Wiiider als naturnaher Erholungsraum hat seit den 60er Jahren stark zugenommen. Ab Mitte der 60er Jahre bis Anfang der 70er Jahre wurden die W~ilder mit einer Fiille yon Erholungseinrichtungen ausgestattet. In einer zweiten Phase ab Mitte der 70er Jahre trat eine Konsolidierung ein. Die Zuwachsraten einzelner Erholungseinrichtun- gen stagnierten. Mit Beginn der 80er Jahre wird starker fiber die Folgen der Erholungsein- richtungen nachgedacht; denn sie kosten im Unterhah viel Geld. In der Bev6ikerung w~.chst Anfang der 80e, Jahre der Trend zur Erholung in unverplanter, unverbauter Natur als Ausdruck eines verst~irkten Bewul~tseins ffir Natur- und Umweltschutz. Die Wald- erholnng in den Formen des Massentourismus wird kritisch gesehen (AMM~:~ 1983; WEm~R 1983; DEUTSCHI~R a~.'kT FOR LANDESPFLEGE 1989).

Mit neueren Entwlcklungen der Walderholung befat~t sich dieser Beitrag. Er will wesentliche Ver{inderungen nachzeichnen, at, s denen der insgesamt stark gewachsene Umfang der Erholungsnachfrage und die sehr unterschiedliche Entwicklung in einzelnen Sektoren der Walderholung deutlich wird. Der Beitrag will zur intensiveren Planung und Gestaltung der Erholungsfunktion der Walder ermuntern und ~ihnliche Untersuchungen in anderen Teilen Deutschlands anregen, wie sie in Sfidwestdeutschland vorgenommen wurden. Vor dem Hintergrund des schwieriger werdenden Ausgleichs von Erholungs- belangen der BevOlkerung urld den Anforderungen des Biotop- und Artenschutzes in den Wfildern wird der Wert genat, er Unterlagen fiber die Erhohmgst:unktion offenkundig.

2 Methode und Untersuchungsgebiete

Die bier vorgestellten neuen Beiunde C:ber die Besucherzahl, das Besucherverhalten, die Besucherw/.insche einerseits sowie die Angaben zur Infrastruktur und zur Planung im Erholungswald andererseits entstammen einer breit angelegten Feldstudie der FVA, Abt. Landespflege, im Jahre 1988. Sie diente der Vorbereitung der Fortschreibung des Erho- lungswaldes in den Waldfunktionenkarten f6r alie W~ilder in Baden-W/.irttemberg. Vorstu- dien au~erhalb des grof~stadmahen Waldes batten bereits gezeigt, dal~ sich die Erholungs- funktion yon 1974 bis 1986 sehr stark ver~ndert hatte (J.,~KOBS 1986; K.;~NDLEI< 1986; VOLK 1987).

Bei der Untersuchung ging es nicht nur darum, die Kriterien zur Neuabgrenzung der W~lder in den Waldfunktionenkarten (Waldfunktionspl~/nen) zu fiberprfifen. Ganz atlge- - mein gait es, die Grundlagen zur Erholungswaldbewirtschaftung zu aktualisieren. Daher muf~te in vielen W~ildern gezShlt, interviewt, die Freizeitinfrastruktur erhoben und der Vergleich zu den Freizeitstudien Anfang der 70er Jahre gezogen werden. Schtiet~lich muf~ten die Ergebnisse der alten, als iiberholt zu betrachtenden Waldfunktionenkarten (Stand 1974-1976) vergleichend gewfirdigt werden.

Ober die angewandten Untersuchungsmethoden vermittelt die Ergebnisdarstellung [,ber den Naturpark Obere Donau genauere Einblicke (PEsc~qKE 1989). Die Darlegungen

U.S. Copyright Clearance Center Code Statement: 0015-8003/92/1 1 105-0282 $ 0.2.50/0

Neue Entwicklungen bet der Wahlerholung in Siidwestdeutsch&nd 283

k6nnen sich ferner auf eine Reihe yon De- tailauswertungen st6tzen (BL.a_SCHCZOK U. DIr. NER 1988; HAPPOLD 1988; HA~:K 1988; KAPAHNKE 1988; KNOBLAUCH 1988; KR~Z 1988; SCH~.OZ 1988; SCrtRETZ,',*aNN 1988; UHRm 1988). Teilergebnisse der Erho- lungswaldstudie wurden bereits ver6ffent- licht (VoLK 1989a, b). Der Vergleich zu den Befunden aus den 70er Jahren ist tiber die Arbeiten yon KEa-rLeR (1970), Roe- TH~:R (1978), VOLK (1978 u. 1980), WrqDE>'- I~ACH (197l) und ZL'XOEL (1974) m6glich.

Das Besucherverhalten, die Besucher- struktur und die Wtinsche der Besucher wurden mit Hilfe yon 12 700 Interviews in den Wiildern erhoben. In jedem Teilgebiet wurden ann~ihernd 1000 Interviews ge- ffihrt, um mathematisch-statistisch abgesi- cherte Verkn/ipfungen zwischen Struktur- merkma]en und Einzelbefunden zu erm6g- lichen. Der grol~stadmahe Wald bildete den gr6t~ten Interview-Block. Er ist allein dutch ca. 7500 Interviews vertreten. Die Angaben zu den Untersuchungsgebieten, deren Fl~.chengr61~en und zur Zahl der je- weillgen Interviews unterstreichen den au- gergew6hulichen Umfang der Erholungs- waldstudie (Tab. 1).

Tabelle 1. Fliichengr/Sge der Untersuchungs- gebiete und Zahl der Interviews

7able I. Size of the study areas, and number of interviews

Untersuchung~gebie~e Fla.che Zahi der (ha) Interviews

Groflsta&.aher W, dd

Stuttgart 960 2266 Rot- und Schwarz- wildpark 770 ha Oberer Wald 190 ha

Mannheim 1313 1308 K~ifertaler Waid 1109 ha Auewald am Rhein 204 ha

Karlsruhe 2788 2496 Hardtwald 2583 ha Auewald am Rhein 205 ha

Freiburg 1130 1473

Kurstadtverhdhnisse Freudenstadt 1132 1113

:\;aturparke Sch6nbuch 660I 2921 Herrenberg 2483 ha Bebenhausen/Tfib. 4 l 19 ha Obere Donau 1663 1078

Die Grundlagen for eine grogr~iumige Einsch3.tzung der Ver?inderungen in den Erho- lungsw~ildern Baden-W6rttembergs sollten breit abgesichert sein und verschiedenen Typen des Erho[ungswaldes Rechnung tragen. Daher wurden folgende Kategorien yon Unter- suchungsr~iumen ausgew~ihlt. - Der groflstadtnahe Wald. Ihn bilden W~ilder in der Umgebung yon St{idten mit fiber

100 000 Einwohnern. Untersuchungsbeispie]e sind W~.tder der Stiidte Stuttgart, Mann- helm, Karlsruhe und Freiburg.

- Der stadmahe ~Gdd in der Umgebung yon Fremdenverkehrs- urid Kurorten. Als Untersuchungsbeispiel dienen W~ilder in der N~ihe yon Freudenstadt.

- Der Wald in Naturparken. Zwei Beispiele sind vertreten: Der Naturpark Sch6nbuch, unmittelbar im Ausstrahlungsbereich des Verdichtungsraums Stuttgart gelegen; im Unterschied dazu der Naturpark Obere Donau, abseits im l~indtichen Raum ausgewie- sen, ein Beispiel f/Jr expandierende Verh~ilmisse auf dem Erholungssektor.

Die Verh~ilmisse des l~indlichen Raumes werden durch die Vorstudien im Jahre 1986 im Auewald am Rhein bet Breisach repr~isentiert (JAKou 1986; K~NDI.ER 1986; VOLK 1987).

2.1 Das Freizeitangebot des Waldes wird am meisten ge nutz t

Die Walderholung in Grof~stadtn~ihe geh6rt zur Freizeitbet~.tigung im Wohnungsumfeld. Sie ist nur elne yon vielen Freizeitm6glichkeiten, die slch dem S6idter in Mitteleuropa bieten. Aus einer st~idteplanerisch orientierten Umfrage im Grof~raum Frankfurt ist bekannt, in welchem Umfang die Walderholung im Vergleich zu anderen Freizeitm6glich- keiten angeboten und angenommen wird (B~.cK*:R 1983). Gefragt wurde einerseits, wel- ches Angebot an Freizeitm6glichkeiten in 15 Gehminuten Entfernung yon der Wohnung

284 H. V o~

Ahb. 1. Freizeitm6glichkeiten und Freizeimutzung im Grol~raum Frankfurt. Dargestellt ist, wieviel Prozent der Einwohner des Grot~raumes die M6glichkeit haben, in 15 Gehminuten einen Kinderspiel- platz, ein Caf~, den Wald, einen Park, ein Freibad etc. zu erreichen (Freizeitm6glichkeit). In den Siiulen ist jeweils angegeben, in welchem Umtang die Bev61kerung yon dem Angebot Gebrauch macht (tats{ichl~che Freizeimutzung). In der tats~ichiichen Freizeimutzung nimmt der Wald die Spitzenstel- lung ein (nach BECKE~ et al. 1983) Fig. 1. Recreational opportunities and recreational use in the Frankfurt metropolitan area. Shown is the percentage of residents who have a recreational opportunity within 15 walking minutes. For example a children's playground, a card, a forest, a park, an outside swimming pool etc. (recreational opportunity'). The columns show to what extent the population makes use of the recreational opportunizies (actual recreational usage). The forest occupies the highest position for actual recreatio- nal usage (according to B~CKER et al. 1983)

besteht (z. B. Kinderspielplatz, Card, Wald, Park, Hallenbad, Diskothek etc.). Zus~.tzlich wurde im Interview erhoben, wie stark dieses Angebot tats~ichlich genutzt wird. ID'berra- schend ist, dag der Wald mit weitem Abstand die am meisten tatsichlich genutzte Freizeitm6glichkeit ist (Abb. 1). Innerstadtische Parke, Sporthallen, Caf& und Kinder- spielpl~itze werden wesenttich weniger ais der Wald besucht, obwohl diese alternativen Freizeimutzungen in ~hnlicher Entfernung erreicht werden k6nnen wie der Wald (BEcKER 1983).

Vergleichbare Verh~ilmisse, wie sie im Grograum Frankfurt untersucht wurden, kann man auch fiir die vier untersuchten Gro~st~dte Baden-W6rttembergs unterstellen. Teil- weise sind die Voraussetzungen wohl noch g/.instiger. Die W~ilder yon Freiburg, Mann- helm und Karlsruhe liegen ffir 33 % der Waldbesucher in einer Entfernung unter zwei Kilometer; weitere 35 % brauchen nur 2-5 Kilometer zuriicklegen. In Stuttgart sind die Anreiseenffernungen etwas gr61~er, bedingt durch die Lage der Wfi.lder zum Stadtkern und die H6henunterschiede zwischen Wald und Innenstadt (vgl. auch VOLK 1989a).

2.2 Entwicklung von Kenngr61gen der Walderholung (1970-1988)

Die expansive Entwicklung der Walderholung in knapp 20 Jahren wird anhand einiger wichtiger Kenngr61gen deutlich. Zu diesen Kenngr61~en z~ihlen die HSufigkeit des Wald- besuchs, die Aufenthaltsdauer im Wald und Anderungen der Besucherstruktur, die sich im Durchschnitt auf eine Vergr6gerung des Erholungsareals beim Waldbesuch auswirken. Die genannten Kenngr6f~en verursachten )/inderungen der Besucherdichte (Best, cherzahl/ ha).

Neue Ent.wicklungen bet der Walderholung in Siidwestdeutschk~nd 285

Anzumerken ist bier, dal] zur planerischen Beurteilung der ErholungswaldflS.chen die Besncherdichtewerte an Tagen mit Spitzenbesuch herangezogen werden und nicht Durch- schnittswerte fiir das ganze jahr (ARBEITSKREIS I~ANDESP:FI,EGE 1982; VOI.K 1989a, b). Es ist entscheidend, die Zeit des Spitzenbesuchs im jeweiligen Untersuchungsgebiet richtig einzuschStzen. Der Spitzenbesuch l~uft in den verschiedenen Kategorien yon Erholungs- r;iumen ganz unterschiedlich auf: im grogstadmahen Wald im April oder Mat eines Jahres, im Namrpark Obere Donau im Herbst (September/Oktober) und im Wald der Kurstadt Freudenstadt sogar im Winter (Februar). Die Besuche,z~ihlungen der Erholungswaldstudie 1988 der FVA fanden daher in einer ftinfwfchigen ZS.hlperiode start, die diesen Besonder- heiten Rechnung trug. In Freudenstadt wu,de sicherheitshalber das ganze Jahr tiber stichprobenartig gezS.hlt, wodurch die jahreszeitlichen Schwankungen des Besucherauf- kommens an Tagen mit Spitzenbesuch herausgearbeitet werden konnten (Abb. 2).

,4bb. 2. Jahreszeitliche Schwankungen des Besucheraufliommens. hn Wald der Kurstadt Freudenstadt wird der Spitzenbesuch im Winter errdcht. In den ~ibrigen Jahreszeiten ist der Besuch geringer. In den grol~stadtnahen W~ildern liiuft der Spitzenbesuch im Friihjahr (April/Mat) auf. Der Wald yon Freiburg ist dafiir ein Beispiel (FVA 1982) Fig. 2. Seasoual variation of the visitors registered. In the forest of the spa town of Freadenstadt the highest number of visitors is registered during winter. There are fewer visitors in the other seasons, in the urban forest, highest numbers of visitors occur in spring (April/May). The forest near Freiburg is an example of this (FVA 1982)

Der grot,~stadtnahe Wald unterscheidet sich vom Wald in Kurstadtn~he kaum hinsicht- Itch der Hdufigkeit des Waldbesuchs. Auch die einzelnen Groi]stSdte zeigen in der HSufigkeit des w6chentlichen, monatlichen oder selteneren Waldbesuchs ein ziemlich einheitiiches Bild. Lediglich beim (fast) t~iglichen Waldbesuch differieren die Grot~st~dte untereinander, was durch die spezifische [,age der einzelnen WaldflSchen zu den Stadttei- len gut erkl~irt werden kann. Der grot~stadmahe Erholungswaid wird abet nicht h~iufiger genutzt als Erholungswiilder in der Umgebung yon kleineren St~idten. Freudenstadt, Breisach und Backnang sind Beisplele daftir (VoI.K 1987; GRE'r'I'~,R 1989).

Ganz anders stellen sich die HSufigkeiten des Waldbesuchs in den untersuchten Naturparken dar. Der Naturpark Obere Donau und der Naturpark Schfnbuch haben eine vom grot~stadmahen und stadmahen Wald vfllig abweichende H~ufigkeitscharakteristik (Abb. 3).

[m Zeitraum yon 1970 his 1988 15fit sich fiir den grof~stadtnahen Wald die Tendenz ether Umschichtung der HSufigkelten des Waldbesuchs feststellen. Der (fast) t~.gliche Waldbesuch nimmt Ztt, korrespondierend dazu nimmt die relative HSufigkeit des w6chentlichen \Valdbesuchs ab. Bet diesem Vergleich handelt es sich nur um grobe Tendenzen. Die Vergleichsbasis ftir 1970 (KE'IqLER 1970) ist schmal (Tab. 2).

286 H. Volk

Abb. 3. H~iufigkeit des Waldbesuchs: Der groflstadmahe Wald hat eine in weiten Bereichen einheitli- the Charakteristik der BesuchshS.ufigkeit, die mit den H~ufigkeiten irn kurstadmahen WaId (Freuden- stadt) im grof~en und ganzen vergleichbar ist. V611ig anders ist die Besuc}lshliufigkeit in den Naturparken ausgepriigt, zu denen Iiingere Anfahrten v.otwendig sind Fig. 3. Frequency of forest visits: Urban forests have in many areas a similar frequency of visits. In general this frequency is comparable to the frequency of visits to a forest near to a spa town, such as Freudenstadt. The frequency of visits to nature parks, which are a relatively long driving distance away, is completely different

Z*belle 2. Umschichtung der Besuchshiiufigkeiten in knapp 20 Jahren. Beispiel: Stadtnaher Wald Karlsruhe (die Daten for 1970 vgl. KErrtER 1970)

Table 2. Change in the distribution of visitor frequency in scantly 20 years. Example: Urban forest of Karisruhe (data for 1970 see K~.'I-rLER 1970)

Stadmaher Wald Karisruhe Besuchsh~iuflgkeir % Anteil

1970 1988

Fast t;5.glich 38 53 W,3chcnt!ich 47 27 Monatl ich i 0 I Ca Se[tener 5 10

100 100

Ver/inderungen erfuhr auch die Aufenthaltsdauer im Wald. Im Durchschnitt dauert der Waldbesuch in Gro~stadtn/ihe 2,2 Stunden. Der Besucher des Naturparks Sch6nbuch h~ilt sich dagegen im Durchschnitt 3,1 Stunden auf. Vergleichsweise sehr viel l~.nger davert der " Aufenrhalt im Nationalpark Berchtesgaden (7,9 Stunden) (MaNGHABa~'I 1989). Die zeitli-- chert Verschiebungen der durchschnittlichen Aufenthaltsdauer in knapp 20 Jahren sind betriichtlich: Der Aufenthalt im Erhoiungswald dauert heute durchschnitrlich 1 Stunde i/inger als fr/iher (Abb. 4).

Eine weitere entscheidende Ver~inderung betrifft die Struktur der Waldbesucher. Spa- zierg~inger oder Wanderer bestimmen nicht mehr allein die Zusammensetzung der Waldbe- sucher. Im ebenen Gel[inde um die Grol~stadte dominieren die Radfahrer an Spitzentagen des Waldbesuchs. Die Verhiilmisse der Anteile von Fuf~g/ingern, Radfahrern und Wald-

Neue Entwicklungen bei der Walderholung in Siidwestde~tschland 287

Abb. 4. Durchschnittliche Verweildauer im Wald. Vergleich der Jahre 1970 und 1988 Fig. 4. Average length of stay in the forest. Comparison of the years 1970 and I988

sportlern (Jogger) sind for die beiden St~idte Mannheim und Stuttgart dargestellt (Abb. 5). Die Relation Fahrradfahrer zu Fuf~gS.nger, wie sie f/it den Wald bei Mannheim gilt, konnten wir auch in den untersuchten WS.ldern yon Karlsruhe und Freiburg in etwa feststeIlen. Der geringere Fahrradfahreranteil in Stuttgart ist wohl auf die topografische Situation yon Stadt und Wald zuriickzuf/ihren. Fahrradfahrer m/.issen in Stuttgart betrf.chtliche H6henunterschiede fiber'winden, wenn sie vom Stadtkern in den Wald gelangen wollen.

Zum Anteil der Waldsportler am Besucheraufkommen bedarf es einer ErlS.uterung. Auf die ganze ErholungswaldflS.che bezogen iibersteigen die Jogger-Anteile selten 3 %. Doch gibt es in fast alien unterst, chten gro~stadmahen W'aldern Waldsportzonen, in denen die Sportier 10--15 % des Besucheraut:kommens ausmachen.

Wider Erwarten gering ist der Anteil der Reiter. Ihr Anteil yon knapp 1% des Besucherau~kommens ist bescheiden.

Abb. 5. Vergleich der Struktur des Besucheraufkommens im Mannheimer und Scuttgarter Wald. Der h6here Anteil der Fahrradfahrer gegen/,iber den SpaziergSngern in Mannheim trifft auch for die W~ilder yon Karlsruhe und Freiburg zu Fig. 5, Comparison of the structure of visitors registered in the forest,s of Mannheim and Stuttgart. The higher proportion of bicycle riders compared to wanderers in Mannheim is also valid for the forests of Karlsruhe and Freiburg

288 H: Volk

2.3 Auswirkungen der ver~inderten Besuchergewohnheiten auf die Besucherdichte in den Erholungsw~ildern

Abbildung 6 zeigt, daft die Besucherdichten an Tagen mit Spitzenbesuch betrS.chtlich gestiegen sind. Steigerungen um das 1,5- bis 2,5fache sind f6r die W~ilder yon Mannheim, Kartsruhe und den Sch6nbuch zu belegen. In den W~ildern der Landeshauptstadt Stuttgart blieb der Zuwachs freilich geringer. Er betrS.gt in knapp 20 Jahren nut das 1,2lathe des Wertes yon 1970 (Abb. 6).

Abb. 6. Vergleich der Besucher- dichten in knapp 20 Jahren zwi- schen 1970 und 1988 (FOLK 1989b) Fig. 6. Change of visitor densities during scantly 20 years between 1970 and 1988 (VOLK I989b)

Die Besucherdichtewerte yon Mannhei,n sind in Baden-Wfirttemberg singul~ir. Die extrem hohen Werte der Besucherdichte h~ingen mit der aul3erordentlichen Waldarmut der Stadt zusammen. Den fund 300 000 Einwohnern yon Mannheim stehen heute nur knapp 2000 ha Wald zur Verf6gung (WrLHELM 1989).

2.4 Konsequenzen der gestiegenen Besucherlfiiufigkeit auf die Ausweisung von Erholungswaldfl~ichen

Wie haben sich die Ver~inderungen yon H~ufigkeit und Dauer des Waldbesuches sowie die Umschichtungen in der Strul,:tur der Waldbesucher auf die Fl~ichenabgrenzung des Erho- lungswaldes nacix Waldfunktionenkartierung (WFK) ausgewirkt? Der Erholungswald wird in den Waldfunktionenkarten nach der Besucherdichte und dem Grad der R6cksichtnahme der Waldbewi,'tschaftung auf die Erholungsfunktion vom normalen Wald abgegrenzt und in 2 Stufen eingeteilt (ARBEITSGRUI'PE LANDESPFLEGE 1982) I.

Die Auswertung der zahlreichen Einzeluntersuchungen zur VerSnderung des Erho- lungswaides der Stufe 1 (IntensiverholutGswSlder) und der Stufe 2 (/_iberdurchschnittlich . besuchte W~ilder) wurde nach Typen des Erholungswaldes vorgenommen (Tab. 3).

Der grogstadmaixe Wald zeigt dabei im Durchschnitt einen geringeren Zugang in der- Erhotungswaldstufe 1 als die/.ibrigen Typen der ErholungswS.lder. Die Gr6nde liegen bei Stuttgart u.a. darin, daf~ die Besucherdichte kaum zugenommen hat. Bei Mannheim und

I Stufe 1 nach WFK (IntensiverholungswS.Ider) erreichen Waldfl~ichcn mit Besucherdichten fiber 10 Besucher/ha an Tagen mit Spitzenbesuch; die Erholungsfunktion bestimmt die Wa!dwirtschaft. Stute 2 nach WFK (fiberdurchschnittlich besuchte W~ilder) erreichen Waldfl~ichen mit Besuchcrdichten yon 1-10 Besucher/ha an Tagen mit Spitzenbesuch; die Erholungsfunktion beeinflui~t die Waldwirtschaft.

Neue Entwicklungen bei der Walderholmzg in Siid'westdeutschlamt 289

Fabelle .3. Relativer Zuwachs (+) und relative Abnahme (-) der Erholungsw~ilder (Stufen 1 und 2) nach Waldfunktionenkartierung yon 1976 bis 1988

7[able .3. Relative increase (+) and relative decrease (-) of recreational forests (levels 1 and 2) according to forest-function mapping from 1976 to 1988

Typert des Erhoiungswald Erholungswald Ert',oh:ngswaldes Stufe I Stufe 2

(Ver~inderung in % (Ver~nderung in % des ha-Wertes yon 1976) des ba-Wertes yon 1976)

1. GroI~stadmaher Wald Stuttgart (ScH~_OZ 1988) Mannheim (Kv, I-:Z 1988) Karlsruhe (Bt.ASCHCZOK/'DIE~.R 1988) Freiburg (S(:HRE'rZataNN 1988)

2. Wald in Kurstadm~ihe Freudenstadt (L.:aDGRAV 1989)

3. Naturpark Obere Donau (PI-SCHKV. 1989)

4. LS.ndlicher Raum Auewald bei Brcisach (VotK 1987)

4- 14 - 14 + 78 - 67 +20 - 12

+30 - 19

+ 46G 26

-i- 470 ~- 4C,0

F,-eiburg wirkt sich die begrenzte Fl~iche des Erholungswaldes aus Lind der Umstand, daft schon 1976 die meisten Waldteile in Stufe I ausgewiesen waren. Lediglich Karlsruhe gewinnt in der Stufe i hohe Anteile dazu; nut in diesem Stadtwald konnte sich der lntensiverholungswald tiber vide Kilometer nach Norden ausdehnen, well geniigend Wa!dfl~iche zur Verf/.igung stand.

Die Ausdehnung der Stufe 1 des Erholungswaldes geht im grot.~stadtnahen Wald (iberwiegend zu Lasten der Fl~che des Erholungswaldes der Smfe 2.

I)er Erholungswa]d in Kurstadm~he mu{~ ebenfalls neu abgegrenzt werden, doch halten sich die Anderungen in Grenzen. Die Zunahme des Erholungswa!des der Stufe 1 ist mit einer gleich gro{r Fl~.chenabnahme in der Erholungswaldstufe 2 verbunden.

Besonders starke Ver~.nderungen zeigen die Erholungswiilder im Naturpark Obere Donau und im [~ndlichen Raum bei Breisach. Die Waldfunktionenkarten batten im Falle des Auewaldes bei Breisach kaum FlSchen der Stufe 1 oder 2 ausgewiesen. Das gestiegene Besucheraufkommen und das Fahrrad als Fortbewegungsmittel f(ihrten zu einer extrem starken Ausdehnung des Erholungswaldes in die Tiete des Auewaldes. Im Naturpark Obere Donau wirkt sich der Boom an Erhoiungszuwachs extrem in der Erholungswald- stufe 1 aus, die in der Waldfunktionenkarte 1976 mit guten Grfinden nur ganz bescheidene Anteile hatte.

Ffir die neuen Waldfunktionenkarten in Baden-Wfirttemberg, die derzeit fl~ichendek- kend in allen W~lder,1, auch im Privatwald, erarbeltet werden, stehen durch die Erho-- lungswaldstudie 1988 und die vertiefenden Einzeluntersuchungen ausgezeichnete Grund- lagen zur Verffigung. In allen Bundesl~indern, die sich in den n~ichsten Jahren vielleicht auch zur Fortschreibung ihrer Funktionenkarten entschlief~en, sollten ~ihnliche Vorunter- suchungen durchgefiihrt werden, bevor die praktische Kartierung beginnt. Dadurch k6nnen die Waldfunktionenkartierer an vielen Beispielen hervorragend geschult werden.

2.5 Entwick lung des Angebotes an Erholungse inr ichtungen

Die Frage, ob man beim Ausbau der Erholungsw~lder des Guten zuviel geran habe (A,'a.~tER 1983), wird insbesondere bei den Namrschu~zverb3.nden unter der Thematik Freizeit und Umwelt nach wie vor in grundsiitzlicher Form gestelh.

290 H: Volk

Angesichts der aufgezeigten Ver~inderungen der Erholungsfunktion der W~.lder soll abschliei~end er6rtert werden, wie sich der Bestand an Erholungseinrichtungen in gut 20 Jahren ver~.nderr hat. Erholungseinrichtungen sind im Konzept der behutsamen Besucher- lenkung, das in den W~ldern Baden-W/.irttembergs angewendet wird, nicht allein im grol~stadmaben Wald unverzichtbar. Auch in abgeiegenen, groflfl~.chigen Namrschurz- gebieten werden sie gebraucht, um Ruhezonen fiir Tiere und Pflanzen zu gew~ihrleisten (VOLK 198%).

Abb. 7. Entwicklung des Bestands yon Erholungseinrichtungen in allen W~ildern yon Baden-WOrt- temberg Fig. 7. Development of number of recreational facilities in all forests of Baden-Wuerttemberg

Bei den Veriinderungen des Bestandes an Erholungseinrichmngen ist daher die Sicht auf aile Waldfl~ichen yon Baden-Wfirttemberg interessant. Unter den Einrichtungen der Grundausstattung der W~.lder, wie Wege und Parkpl~tze, l~iflt sich ein steiler Anstieg bis 1979 erkennen. Nach 1979 sinkt die Zahl der atisgewiesenen Wanderwege und Parkpl~tze leicht ab. Sehr viel frfiher als bei den Wanderwegen und Parkplfitzen ist der H6hepunkt der Ausstatmng mit Spielpl~itzen erreicht. Sie sinken seit 1975 kontinuierlich im Bestand ab. " Die Fahrradwege erfahren 1979 noch einen kr~ftigeren Zuwachs als vorher. Dieser hiilt im - iibrigen ungebrochen an (JAHRESB~RmtqTe !.966 bis 1990) (Abb. 7).

Die Entwicklung des Bestandes ausgewiihlter Erholungseinrichtungen soll interpretiert werden. Bei den Spielplatzen land verh~ltnismfi.t.~ig friihzeitig eine Korrektur des Ausbau- trends start. Etwas sp~ter folgte eine leichte RCtcknahme des Bestandes an Wanderwegen und Parkpl~.tzen. Der Bestand an Fahrradwegen wird wahrscheinlich welter anwachsen, weil die Forstverwaltung, die Landrats~imter und die St{idte unver~ndert an einem gut ausgebauten Fahrradwegenetz arbeiten. In einer global aufgezeigten Entwicklung ffir alle

Neue Entwicklungen bet der Vralderholz~ng in Szid'weszdeutschland 291

W~ilder Baden-W/.irttembergs kommen regionale Besonderheiten oder Fehlentwicklungen nicht zum Ausdruck. Dennoch kann Abbildung 7 untermauern, dat] in den 25 Jahren des Ausbaus der Erholungsfunktion der W~.lder durchaus Steuerungsma(~nahmen vorgenom- men wurden.

Zusammenfassung Als Grundlage zur Fortschreibung der Wa!dfunktionenkartierung in Baden-W6rttemberg fiihrte die Abt. Landespflege der FVA 1988 eine breit angelegte Feldstudie fiber die Erholungsfunktion der W~ilder durch. Die Studie erhob Besucherdichten m{ttels Besucherz~.hiung, womit die Einstufung einzelner W~ilder in die Stufen des Erholungswaldes e~ach den Grunds~tzen der Waldfunktionenkar- tierung m6glich ist. Au~erdem wurden Kenngr6gen des Besucherverhakens ermittelt. Damit kann man den Vergleich zn ~ilteren Erholungswaldstudien ziehen, die Entwicklung des Besucherverhaltens in etwa 20 Jahren auf dem Gebiet der Walderholung f/_'lr Siidwestdeutschland aufzeigen und die Ver~nderungen der Erholungswaldfl3chen nach der Waldfunktionenkartierung darstellen. In die Untersuchung wurden drei Typen der Erholungsw~.lder einbezogen: Der grogstadmahe Wald (W~il- der der St~dte Stuttgart, Mannheim, Karlsruhe, Freiburg); der Wald in der N~.he yon Kurstadten (Freudenstadt); der Wa]d in Naturparken (Naturparke Sch6nbuch und Obere Donau).

In der Konkurrenz zu anderen Freizeitm6glichkeiten in Wohnungsn~ihe entscheiden sicb Bewoh- net yon Gro{Jsfiidten (Frankfurt) wesentlich h{iufiger ftir den Waldbesuch als fiir andere Freizeitbet~iti- gungen (z. B. Besuch des Stadtparks, eines Caf&) (Abb. 1). Die expansive Entwicklunt: der Walder- holung in allen untersuchten Typen der Erholungsw~ilder wird anhand von Kenngr6i~encles Besucher- verhaltens aufgezeigt: Haufigkeit des Waldbesuchs (Abb. 3), Aufe:~thahsdaucr im Wald (Abb. 4), Struktur der Waidbesucher (Abb. 5). Die Besucherdichten werden dargelegt (Abb. 6), woraus die Veranderungen der ErholungswaldflS.chen abgeleitet werden (Tab. 3). Die Entwicklung des Erho- lungsangebotes in ca. 25 Jahren wird fiir alle W~ilder Baden-W[irttembergs beschrieben (Abb. 7).

S u m m a r y

Ne.~., developments in recreational forest use ira Southwest Germany

In 1988, the Forest Ecology and Recreation (I.andespflege) Department of the Forestry Experiment and Research Institute of Baden-Wuerttemberg (Forstliche Versuchs- und Forschungsanstalt Baden- WClrttemberg) carried out a wlde--ranging field study of the recreational function of forests. This study was to serve as a basis for the continuation of forest-function mapping in Baden Wuerttemberg. Visitor density was determined by counting the number of visitors. This allows classification of each forest as a certain kind of recreational forest according, to the basic principles of forest - function mapping. In addition, basic variables relating to visitor behavior were determined. Thusly, one can make comparisons to older recreational forest studies, show the development of visitor behavior within a period of about 20 years in the area of recreational forest use for Southwest Germany, and portray the changes in forest areas used for recreation by means of forest-function mapping. Thtee types of recreational forests were considered in this study: (1) Urban forests (Stuttgart, Mannheim, Karlsrube and Freiburg), (2) forests near spa towns (in this case Freudenstadt) and (3) forests located within nature parks (in this study Schoenbuch and Upper Danube).

The residents of large cities, such as Frankfurt on the Main river, chose to visit their urban forests much more frequently than other competing types of recreation that were also in the vicinity. These include, for example, city parks and caf& (figure 1). The expanding development of recreational forest use for a]] types that were studied is portayed using the characteristic variables of visitor behavior: frequency of visits to the forest (figure 3); length of stay in the forest (figure 4); visitor structure (figure 5). The visitor densities are shown (figure 6). Using this information one can determine the changes in forest areas used for recreational purposes (table 3). The deve].opment of recreational facilities for a period of about 25 years is described for all forests in Baden-Wuerttemberg (figure 7).

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Anschr*f," des Verfassers: Dr. H~_L,~m'r Vote, LFDir., Abt. Landespflege der Forstlicben Versuchs- und Forschunesanstalt Baden-Wiirttemberg, Wonnhaldestrat.~e 4, W-7800 Freiburg, Bun~esrepublik Deutschland