66
„Flexible Office – Move – Paradigmenwechsel“ Neue Entwicklungen in der Organisation der Büroarbeit Chancen, Risiken und Gestaltungsmöglichkeiten Wolfgang Kötter GITTA mbH Vortrag beim 2. AngestelltenForum 2010 der IG Metall Erlangen Erlangen, 13.10. 2010

„Flexible Office – Move – Paradigmenwechsel“ Neue ...netkey40.igmetall.de/homepages/erlangen/... · 10/2/2009  · Neue Entwicklungen in der Organisation der Büroarbeit:

  • Upload
    others

  • View
    0

  • Download
    0

Embed Size (px)

Citation preview

Page 1: „Flexible Office – Move – Paradigmenwechsel“ Neue ...netkey40.igmetall.de/homepages/erlangen/... · 10/2/2009  · Neue Entwicklungen in der Organisation der Büroarbeit:

„Flexible Office – Move – Paradigmenwechsel“

Neue Entwicklungen in der Organisation der

Büroarbeit

Chancen, Risiken und Gestaltungsmöglichkeiten

Wolfgang Kötter

GITTA mbH

Vortrag beim 2. AngestelltenForum 2010

der IG Metall Erlangen

Erlangen, 13.10. 2010

Page 2: „Flexible Office – Move – Paradigmenwechsel“ Neue ...netkey40.igmetall.de/homepages/erlangen/... · 10/2/2009  · Neue Entwicklungen in der Organisation der Büroarbeit:

Neue Entwicklungen in der Organisation der Büroarbeit: Chancen, Risiken und Gestaltungsmöglichkeiten

Erlangen,13.10. 2010 2. AngestelltenForum 2010 Seite 2

„Neue“ Entwicklungen in der Organisation der Büroarbeit

• Globalisierung von Projekten und Geschäftsprozessen, Arbeit in virtuellen Projekt- und Prozessteams (auch über Organisationsgrenzen hinweg, z.B. „Cross CompanyCollaboration Project Management“)

• Lean Office/Lean Administration: Anwendung von GPS-Prinzipien, -Elementen und -Methoden nach dem Vorbild des Toyota Produktionssystems auf Bürobereiche und Büroprozesse

• Flexible Büroraumkonzepte, „Desk Sharing“, „non-territoriales Büro“, „Home Office“ und „Mobile Office“

• Agiles Projektmanagement („Scrum“) in der Softwareentwicklung und darüber hinaus

• „Indirekte Steuerung“: Mehr Druck durch mehr Freiheit (je höher die Qualifikation und Verantwortung, desto desto größer der Druck)

Page 3: „Flexible Office – Move – Paradigmenwechsel“ Neue ...netkey40.igmetall.de/homepages/erlangen/... · 10/2/2009  · Neue Entwicklungen in der Organisation der Büroarbeit:

Neue Entwicklungen in der Organisation der Büroarbeit: Chancen, Risiken und Gestaltungsmöglichkeiten

Erlangen,13.10. 2010 2. AngestelltenForum 2010 Seite 3

Die “heilige Ordnung”(aus Scott. 1993)

GOTT

Herr Groß Herr Wichtig

Andere mit reservierten Parkplätzen

Polizei Polizei

Mob Pöbel Proleten Lohn-sklaven

Plebs Frauen Arbeiter Hand-langer

Malocher Lohn-abhängige

Page 4: „Flexible Office – Move – Paradigmenwechsel“ Neue ...netkey40.igmetall.de/homepages/erlangen/... · 10/2/2009  · Neue Entwicklungen in der Organisation der Büroarbeit:

Neue Entwicklungen in der Organisation der Büroarbeit: Chancen, Risiken und Gestaltungsmöglichkeiten

Erlangen,13.10. 2010 2. AngestelltenForum 2010 Seite 4

Produktsparte A der ÜBERMORGEN AG:Aufbauorganisation

Produktion

VertriebVerwaltung

Rechnungswesen

Konstruktionund

Entwicklung

Auftrags-Team

Produkt-Team

LeitungsteamProduktsparte A

VTI 1 VTI 2

VWI 1

MI 1 MI 2 MI 3 MI 4 MI 5

Arbeitsgruppe Technische Dienste

5 Montage-Inseln

KI 1 KI 2

4 Konstruktions-Inseln

4 Vertriebs-Inseln

2 Verwaltungs-Inseln

Arbeitsgruppe Fabrikplanung

Arbeitsgestaltung

Arbeitsgruppe Auftrags-

koordination

VWI 2

VTI 3 VTI 4

6 Fertigungs-Inseln

FI 1 FI 2 FI 3 FI 4 FI 5 FI 6

KI 3 KI 4

Page 5: „Flexible Office – Move – Paradigmenwechsel“ Neue ...netkey40.igmetall.de/homepages/erlangen/... · 10/2/2009  · Neue Entwicklungen in der Organisation der Büroarbeit:

Neue Entwicklungen in der Organisation der Büroarbeit: Chancen, Risiken und Gestaltungsmöglichkeiten

Erlangen,13.10. 2010 2. AngestelltenForum 2010 Seite 5

Der Unternehmensprozess

VertriebService

Ferti-gung

Ent-wicklung

EinkaufLogistik

VertriebService

Ferti-gung

Ent-wicklung

Projekt-TEAM

Projekt-plan

BestellteProdukte

und Leistungen

Neue Produkte

undLeistungen

Planung der Auftrags-

abwicklung

Planung der Auftrags-

abwicklung

System- bzw.Produkt-Planung

System- bzw.Produkt-Planung

VertriebAkquisition

VertriebAkquisition

MarketingMarkt-

forschung

MarketingMarkt-

forschung

Auftrags-Liefer-ZyklusTagesgeschäft

Produktentstehungs-,Innovations-Zyklus

UnternehmenBeschaffungs-Markt

Lieferant

Lieferanten-beteiligung

Lieferanten-einbindung

Kunden-wünsche

undKunden-

zufrieden-heit

Absatz-MarktKunde

Page 6: „Flexible Office – Move – Paradigmenwechsel“ Neue ...netkey40.igmetall.de/homepages/erlangen/... · 10/2/2009  · Neue Entwicklungen in der Organisation der Büroarbeit:

Neue Entwicklungen in der Organisation der Büroarbeit: Chancen, Risiken und Gestaltungsmöglichkeiten

Erlangen,13.10. 2010 2. AngestelltenForum 2010 Seite 6

„Projektorientiertes Unternehmen“

Kompetenzzentrum Prozessmanagement

Process OwnerKern-Geschäftsprozesse

Entwicklung undPflege von Prozess-und Projektstandards

Project Office

Senior Leadership Team

Page 7: „Flexible Office – Move – Paradigmenwechsel“ Neue ...netkey40.igmetall.de/homepages/erlangen/... · 10/2/2009  · Neue Entwicklungen in der Organisation der Büroarbeit:

Neue Entwicklungen in der Organisation der Büroarbeit: Chancen, Risiken und Gestaltungsmöglichkeiten

Erlangen,13.10. 2010 2. AngestelltenForum 2010 Seite 7

„Neue“ Entwicklungen in der Organisation der Büroarbeit

• Globalisierung von Projekten und Geschäftsprozessen, Arbeit in virtuellen Projekt- und Prozessteams (auch über Organisationsgrenzen hinweg, z.B. „Cross CompanyCollaboration Project Management“)

• Lean Office/Lean Administration: Anwendung von GPS-Prinzipien, -Elementen und -Methoden nach dem Vorbild des Toyota Produktionssystems auf Bürobereiche und Büroprozesse

• Flexible Büroraumkonzepte, „Desk Sharing“, „non-territoriales Büro“, „Home Office“ und „Mobile Office“

• Agiles Projektmanagement („Scrum“) in der Softwareentwicklung und darüber hinaus

• „Indirekte Steuerung“: Mehr Druck durch mehr Freiheit (je höher die Qualifikation und Verantwortung, desto größer der Druck)

Page 8: „Flexible Office – Move – Paradigmenwechsel“ Neue ...netkey40.igmetall.de/homepages/erlangen/... · 10/2/2009  · Neue Entwicklungen in der Organisation der Büroarbeit:

Neue Entwicklungen in der Organisation der Büroarbeit: Chancen, Risiken und Gestaltungsmöglichkeiten

Erlangen,13.10. 2010 2. AngestelltenForum 2010 Seite 8

Ganzheitliche Produktionssysteme (GPS) – Beispiele und Ziele

Höchste Qualität – Geringste Kosten –Kürzeste Durchlaufzeit – Höchste Sicherheit – Hohe Motivation

durch die Verkürzung des Produktionsflusses durch das Beseitigen von Verschwendung

Nivellierte Produktion

AutonomationProbleme sichtbar machen

• Personalauswahl

• Problemlösung vor Ort

• Qualifikationserweiterung

• 5 Warums

• Auf Verschwendung achten

• Probleme lösen

• Gemeinsame Ziele

• Konsensentscheidungen

Elemente:• Maschinenselbst-

abschaltung• Band-Stop System (Andon)• Trennung

Mensch-Maschine • Ursachenanalyse

bei Problemen• Fehlervermeidung

(Poka Yoke)

Just-in-TimeRichtiges Teil,

richtige Menge, richtiger Zeitpunkt

Elemente:• Produktions-nivellierung

• Pull-Produktion• KontinuierlicheFließfertigung

• Durchgängige Taktzeit• Schnelles Umrüsten

Kontinuierliche Verbesserung

Menschen & Teamwork

Vermeidung von Verschwendung

Stabile und standardisierte Prozesse

Visualisierung

Toyota Philosophie

Pri

nzi

pie

nB

aust

ein

e

ProzessorientierungProzessorientierung ZiehprinzipZiehprinzip

FehlervermeidungFehlervermeidung FlexibilitätFlexibilität

Standardisierung

Transparenz

Eliminierung von Verschwendung und ständige Verbesserung

Eigenverantwortung

ValueStream Design

BPS-Kennzahlen

ValueStream Design

BPS-Kennzahlen

Lieferanten-entwicklung

Ship to Line

Kanban

Nivellierung

Lieferanten-entwicklung

Ship to Line

Kanban

Nivellierung

TPM

Schnell-rüsten

Low CostAutomation

internerMilkrun

TPM

Schnell-rüsten

Low CostAutomation

internerMilkrun

VisualManagement

Zielentfaltung

Standardi-sierte Arbeit

Team-OrientierteProduktion

VisualManagement

Zielentfaltung

Standardi-sierte Arbeit

Team-OrientierteProduktion

Qualitäts-Tools

Poka Yoke

externerMilkrun

Qualitäts-Tools

Poka Yoke

externerMilkrun

5S

Kaizen-workshoop

5S

Kaizen-workshoop

Arbeitsstrukturenund Gruppenarbeit

Standardi-sierung

Qualität und robusteProzesse/Produkte

Just in TimeKontinu-Ierliche

Verbesse-rung

Füh

rung

Kla

re A

ufga

ben

und

Rol

len

Bet

eilig

ung

und

Ent

wic

klun

gvo

n M

itarb

eite

rn

Gru

ppen

arbe

itsst

rukt

uren

Arb

eits

sich

erhe

it un

dU

mw

eltb

ewus

stse

in

Sta

ndar

disi

ert

eM

etho

den

und

Pro

zess

e

Sta

bile

Pro

zess

e/P

rodu

kte

und

präv

entiv

es Q

ualit

ätsm

anag

emen

t

Vis

uelle

s M

anag

eme

nt/

5A

Sch

nelle

Pro

blem

erke

nnun

gun

d F

ehle

rbes

eitig

ung

Kun

deno

rient

ieru

ngin

tern

/ext

ern

Pro

dukt

ions

glät

tung

Pul

l Pro

dukt

ion

Flie

ßfe

rtig

ung

Tak

tfert

igun

g

Bes

eitig

ung

von

Ver

schw

endu

ng

BoschToyota OpelMercedes-Benz Hella

HellaProduktionssystem

HPS

Logistik

Arbeits-organisation

Standorte undProgramme

Kenntnisse undFähigkeiten

TQM

Planung undSteuerung

Material-wirtschaft

Distribution

Arbeitszeit

Organisa-tions-

struktur

Gruppen-arbeit

Entlohnung

MasterplanProgramm-bereinigung

Kommunikation/Information

Qualifizierung

Qualität

KVP-Prozess

Neuanlauf

Gemeinsame Ziele vieler GPS (Orientierung: TPS)• Vermeidung von Verschwendungen in allen Teilprozessen

• Kontinuierliche Qualitätsverbesserung mit dem Ziel „Null-Fehler“• Optimierung der Produktivität

• Standardisierung von Prozessen und Methoden

• Einbeziehung der Beschäftigten

(aus einem Vortrag von D. Gerst, Ressort Innovation beim IGM-Vorstand)

Page 9: „Flexible Office – Move – Paradigmenwechsel“ Neue ...netkey40.igmetall.de/homepages/erlangen/... · 10/2/2009  · Neue Entwicklungen in der Organisation der Büroarbeit:

Neue Entwicklungen in der Organisation der Büroarbeit: Chancen, Risiken und Gestaltungsmöglichkeiten

Erlangen,13.10. 2010 2. AngestelltenForum 2010 Seite 9

Der KAIZEN-Schirm

• TQM (Total Quality Management)

• Qualitäts-Zirkel

• Kundenorientierung

• TPM (Total Productive Maintenance)

• Arbeitsdisziplin

• SOS (Sicherheit, Ordnung,Sauberkeit)

• Kanban

• Just-In-Time (JIT)

• Null-Fehler-Prinzip

• Vermeidung von MUDA (Verschwendung)

• Prozessorientierung, Prozessmanagement

(in Anlehnung an Imai)

Page 10: „Flexible Office – Move – Paradigmenwechsel“ Neue ...netkey40.igmetall.de/homepages/erlangen/... · 10/2/2009  · Neue Entwicklungen in der Organisation der Büroarbeit:

Neue Entwicklungen in der Organisation der Büroarbeit: Chancen, Risiken und Gestaltungsmöglichkeiten

Erlangen,13.10. 2010 2. AngestelltenForum 2010 Seite 10

Ursprünge Ganzheitlicher ProduktionssystemeQuelle: Neuhaus

Page 11: „Flexible Office – Move – Paradigmenwechsel“ Neue ...netkey40.igmetall.de/homepages/erlangen/... · 10/2/2009  · Neue Entwicklungen in der Organisation der Büroarbeit:

Neue Entwicklungen in der Organisation der Büroarbeit: Chancen, Risiken und Gestaltungsmöglichkeiten

Erlangen,13.10. 2010 2. AngestelltenForum 2010 Seite 11

AesculapProduktionssystem

Bosch-Siemens-HausgeräteProduktionssystem

ClaasProduktionssystem

FestoolProduktionssystem

FordProduktionssystem

GrammerProduktionssystem

Hans-GroheProduktionssystem

HellaProduktionssystem

Hoffmann+KrippnerProduktionssystem

MAN NutzfahrzeugeProduktionssystem

Mercedes BenzProduktionssystem

OpelProduktionssystem

RehauProduktionssystem

SEWProduktionssystem

Siemens-VDOProduktionssystem

SuspaProduktionssystem

TrumpfProduktionssystem

VWProduktionssystem

SiemensProduktionssystem

Automobil

Automobil-zulieferer

andereBranchen

Beispielfirmen mit Produktionssystemen

Page 12: „Flexible Office – Move – Paradigmenwechsel“ Neue ...netkey40.igmetall.de/homepages/erlangen/... · 10/2/2009  · Neue Entwicklungen in der Organisation der Büroarbeit:

Neue Entwicklungen in der Organisation der Büroarbeit: Chancen, Risiken und Gestaltungsmöglichkeiten

Erlangen,13.10. 2010 2. AngestelltenForum 2010 Seite 12

Quellen für ganzheitliche Produktionssysteme

nach Bullinger und Liker

*) Pull: „ziehen“, auf Bedarf und erst nach Abruf fertigen

Quelle: Allespach/Beraus/Mlynczak

Page 13: „Flexible Office – Move – Paradigmenwechsel“ Neue ...netkey40.igmetall.de/homepages/erlangen/... · 10/2/2009  · Neue Entwicklungen in der Organisation der Büroarbeit:

Neue Entwicklungen in der Organisation der Büroarbeit: Chancen, Risiken und Gestaltungsmöglichkeiten

Erlangen,13.10. 2010 2. AngestelltenForum 2010 Seite 13

U Profil GittaDie vier Prinzipien des Toyota-Produktionssystems

� Kaizen: Kontinuierliches unternehmensweites Lernen

� Situation verstehen durch eigenen Eindruck vor Ort

� Langsamer Entscheidungsprozess im Konsens, schnelle Umsetzung

� Führungskräfte heranziehen durch Vorleben der Philosophie

� Respektieren, Entwickeln und Fordern der Mitarbeiter in Teams

� Respektieren, Fordern und Unterstützen der Zulieferer

� Schaffung von Fließprozessen

� Pull-Systeme zur Vermeidung von Überproduktion

� Gleichmäßige Produktionsauslastung

� Produktionsunterbrechung bei Qualitätsproblemen

� Standardisierung der Arbeitsschritte für KVP

� Visuelle Kontrollen

� Ausschließliche Verwendung zuverlässiger Technologien

� Managemententscheidung auf Basis langfristiger Philosophien statt auf der Grundlage kurzfristiger Gewinnziele

nach Zink/Kötter/Longmuß/Thul 2009

Philosophie(Langfristiges Denken)

Prozess(Alle nicht werthaltigen

Prozessbestandteile eliminieren)

People/Partner(Respektieren /

Fordern / Fördern)

Pro-blem-

lösung(KVP, Lern-prozesse)

Page 14: „Flexible Office – Move – Paradigmenwechsel“ Neue ...netkey40.igmetall.de/homepages/erlangen/... · 10/2/2009  · Neue Entwicklungen in der Organisation der Büroarbeit:

Neue Entwicklungen in der Organisation der Büroarbeit: Chancen, Risiken und Gestaltungsmöglichkeiten

Erlangen,13.10. 2010 2. AngestelltenForum 2010 Seite 14

Kategorien imToyota-Produktionssystem (TPS)

Page 15: „Flexible Office – Move – Paradigmenwechsel“ Neue ...netkey40.igmetall.de/homepages/erlangen/... · 10/2/2009  · Neue Entwicklungen in der Organisation der Büroarbeit:

Neue Entwicklungen in der Organisation der Büroarbeit: Chancen, Risiken und Gestaltungsmöglichkeiten

Erlangen,13.10. 2010 2. AngestelltenForum 2010 Seite 15

Page 16: „Flexible Office – Move – Paradigmenwechsel“ Neue ...netkey40.igmetall.de/homepages/erlangen/... · 10/2/2009  · Neue Entwicklungen in der Organisation der Büroarbeit:

Neue Entwicklungen in der Organisation der Büroarbeit: Chancen, Risiken und Gestaltungsmöglichkeiten

Erlangen,13.10. 2010 2. AngestelltenForum 2010 Seite 16

Typische GPS-Elemente mit direkt spürbaren Auswirkungen auf die Beschäftigten (1)

• „Geführte“ statt „teilautonomer“ Gruppenarbeit

• KAIZEN-Workshops zur Prozessoptimierung und Produktivitätssteigerung

• 5-S Kampagnen als Basis für den KAIZEN-Prozess

• Standardisierung von Arbeitsabläufen

• Einführung des Pull-Prinzips („Arbeiten im Kundentakt“), oft in Form einer KANBAN-Steuerung mit einer geglätteten Produktion und minimalen Pufferbeständen

• Wertstromdesign zur Eliminierung von „Verschwendung“ (MUDA)

Page 17: „Flexible Office – Move – Paradigmenwechsel“ Neue ...netkey40.igmetall.de/homepages/erlangen/... · 10/2/2009  · Neue Entwicklungen in der Organisation der Büroarbeit:

Neue Entwicklungen in der Organisation der Büroarbeit: Chancen, Risiken und Gestaltungsmöglichkeiten

Erlangen,13.10. 2010 2. AngestelltenForum 2010 Seite 17

Typische GPS-Elemente mit direkt spürbaren Auswirkungen auf die Beschäftigten (2)

• „One-Piece-Flow“, häufig mit Anordnung der Arbeitsstationen als U-Zelle

• Ausdehnung der Taktarbeit, häufig mit verkürzten Taktzeiten

• Workshops zur radikalen Verringerung von Rüstzeiten (z.B. im Werkzeug- und Formenbau)

• vorbeugende Instandhaltung und selbstständige Störungsbeseitigung unter Einbeziehung der Werker vor Ort (Total Productive Maintenance)

• Visualisierung von Standards für Materialfluss und Arbeitsablauf sowie von Kennzahlen für Qualität, Arbeitsmenge, vereinbarte Ziele etc.

• Reduzierung der Führungsebenen („flache Hierarchien“)

Page 18: „Flexible Office – Move – Paradigmenwechsel“ Neue ...netkey40.igmetall.de/homepages/erlangen/... · 10/2/2009  · Neue Entwicklungen in der Organisation der Büroarbeit:

Neue Entwicklungen in der Organisation der Büroarbeit: Chancen, Risiken und Gestaltungsmöglichkeiten

Erlangen,13.10. 2010 2. AngestelltenForum 2010 Seite 18

Erfahrungen mit GPS – Berichte von Betriebsräten

• Fehlende Nachhaltigkeit und Ganzheitlichkeit

• Verdichtung von Leistung (Personalreduktion)

• Dequalifizierung und Rücknahme von Selbststeuerung

• Verringerte Kooperationsbereitschaft im Management

Überwiegende Erfahrung

• Kooperative Gestaltung und Einführung von GPS

• Qualifikationserhalt möglich

• Nahezu Win-Win-Konstellation

Erfahrung von Minderheiten

GPS = arbeitspolitischer

Rückschritt

(aus einem Vortrag von D. Gerst, Ressort Innovation beim IGM-Vorstand)

Page 19: „Flexible Office – Move – Paradigmenwechsel“ Neue ...netkey40.igmetall.de/homepages/erlangen/... · 10/2/2009  · Neue Entwicklungen in der Organisation der Büroarbeit:

Neue Entwicklungen in der Organisation der Büroarbeit: Chancen, Risiken und Gestaltungsmöglichkeiten

Erlangen,13.10. 2010 2. AngestelltenForum 2010 Seite 19

Verschwendung (japanisch: „muda“) im Büro...

(Quelle: Kaizen-Institute)

Page 20: „Flexible Office – Move – Paradigmenwechsel“ Neue ...netkey40.igmetall.de/homepages/erlangen/... · 10/2/2009  · Neue Entwicklungen in der Organisation der Büroarbeit:

Neue Entwicklungen in der Organisation der Büroarbeit: Chancen, Risiken und Gestaltungsmöglichkeiten

Erlangen,13.10. 2010 2. AngestelltenForum 2010 Seite 20

Die sieben Arten der Verschwendung (Muda)

1. Überproduktion

2. Wartezeit

3. Überflüssiger Transport

4. Ungünstiger Herstellungsprozess

5. Überhöhte Lagerhaltung

6. Unnötige Bewegungen

7. Herstellung fehlerhafter Teile

Page 21: „Flexible Office – Move – Paradigmenwechsel“ Neue ...netkey40.igmetall.de/homepages/erlangen/... · 10/2/2009  · Neue Entwicklungen in der Organisation der Büroarbeit:

Neue Entwicklungen in der Organisation der Büroarbeit: Chancen, Risiken und Gestaltungsmöglichkeiten

Erlangen,13.10. 2010 2. AngestelltenForum 2010 Seite 21

Eine Beraterumfrage: Ihre größten Verluste im Büro?

Page 22: „Flexible Office – Move – Paradigmenwechsel“ Neue ...netkey40.igmetall.de/homepages/erlangen/... · 10/2/2009  · Neue Entwicklungen in der Organisation der Büroarbeit:

Neue Entwicklungen in der Organisation der Büroarbeit: Chancen, Risiken und Gestaltungsmöglichkeiten

Erlangen,13.10. 2010 2. AngestelltenForum 2010 Seite 22

Im Bürobereich stecken erhebliche Produktivitätsreserven...

• 70% der Ursachen für Kundenreklamationen entstehen in administrativen Prozessen.

• 95% der Mitarbeiter sehen sich mit einer steigenden E-Mail-Flut konfrontiert. Die durchschnittliche Bearbeitungszeit liegt bei über 72 min.

• Bei wiederkehrenden Routinetätigkeiten liegt das größte Einsparungspotential im Büro.

• 30% der Arbeitszeit wird in Sitzungen verbracht, nur wenige Teilnehmer sind mit der Effizienz zufrieden.

• Nur wenige Mitarbeiter können die Gesamtprozesse beschreiben, denen sie zuarbeiten.

• Hohe Fehlerquoten von oft über 25% werden durch fehlende Standards und mangelnde Abstimmung zwischen Abteilungen verursacht.

(Projekt Office-Excellence/macils)

Page 23: „Flexible Office – Move – Paradigmenwechsel“ Neue ...netkey40.igmetall.de/homepages/erlangen/... · 10/2/2009  · Neue Entwicklungen in der Organisation der Büroarbeit:

Neue Entwicklungen in der Organisation der Büroarbeit: Chancen, Risiken und Gestaltungsmöglichkeiten

Erlangen,13.10. 2010 2. AngestelltenForum 2010 Seite 23

Arten von Verlusten – Ansätze zur Quantifizierung

(Quelle: Kaizen-Institute)

Page 24: „Flexible Office – Move – Paradigmenwechsel“ Neue ...netkey40.igmetall.de/homepages/erlangen/... · 10/2/2009  · Neue Entwicklungen in der Organisation der Büroarbeit:

Neue Entwicklungen in der Organisation der Büroarbeit: Chancen, Risiken und Gestaltungsmöglichkeiten

Erlangen,13.10. 2010 2. AngestelltenForum 2010 Seite 24

Verschwendung im Büro: Ergebnisse einer Umfrage...

(Quelle: AWF/FhG-IPA)

Page 25: „Flexible Office – Move – Paradigmenwechsel“ Neue ...netkey40.igmetall.de/homepages/erlangen/... · 10/2/2009  · Neue Entwicklungen in der Organisation der Büroarbeit:

Neue Entwicklungen in der Organisation der Büroarbeit: Chancen, Risiken und Gestaltungsmöglichkeiten

Erlangen,13.10. 2010 2. AngestelltenForum 2010 Seite 25

Lean-Office-Projekte: Ein 6-Ebenen-Modell als Leitfaden

(Quelle: Kaizen-Institute)

Page 26: „Flexible Office – Move – Paradigmenwechsel“ Neue ...netkey40.igmetall.de/homepages/erlangen/... · 10/2/2009  · Neue Entwicklungen in der Organisation der Büroarbeit:

Neue Entwicklungen in der Organisation der Büroarbeit: Chancen, Risiken und Gestaltungsmöglichkeiten

Erlangen,13.10. 2010 2. AngestelltenForum 2010 Seite 26

(Quelle: Projekt Office-Excellence/macils)

Page 27: „Flexible Office – Move – Paradigmenwechsel“ Neue ...netkey40.igmetall.de/homepages/erlangen/... · 10/2/2009  · Neue Entwicklungen in der Organisation der Büroarbeit:

Neue Entwicklungen in der Organisation der Büroarbeit: Chancen, Risiken und Gestaltungsmöglichkeiten

Erlangen,13.10. 2010 2. AngestelltenForum 2010 Seite 27

„mitarbeiterorientierter Kulturansatz“: 6 Ebenen auf dem Weg zur Office Excellence...

Page 28: „Flexible Office – Move – Paradigmenwechsel“ Neue ...netkey40.igmetall.de/homepages/erlangen/... · 10/2/2009  · Neue Entwicklungen in der Organisation der Büroarbeit:

Neue Entwicklungen in der Organisation der Büroarbeit: Chancen, Risiken und Gestaltungsmöglichkeiten

Erlangen,13.10. 2010 2. AngestelltenForum 2010 Seite 28

Was ist mit „5S“ gemeint?

Page 29: „Flexible Office – Move – Paradigmenwechsel“ Neue ...netkey40.igmetall.de/homepages/erlangen/... · 10/2/2009  · Neue Entwicklungen in der Organisation der Büroarbeit:

Neue Entwicklungen in der Organisation der Büroarbeit: Chancen, Risiken und Gestaltungsmöglichkeiten

Erlangen,13.10. 2010 2. AngestelltenForum 2010 Seite 29

„Office Excellence“: Erfahrungsaustausch und Lernen voneinanderin einem Benchmarking-Kreis

(Quelle: Projekt Office-Excellence/macils)

Page 30: „Flexible Office – Move – Paradigmenwechsel“ Neue ...netkey40.igmetall.de/homepages/erlangen/... · 10/2/2009  · Neue Entwicklungen in der Organisation der Büroarbeit:

Neue Entwicklungen in der Organisation der Büroarbeit: Chancen, Risiken und Gestaltungsmöglichkeiten

Erlangen,13.10. 2010 2. AngestelltenForum 2010 Seite 30

„Neue“ Entwicklungen in der Organisation der Büroarbeit

• Globalisierung von Projekten und Geschäftsprozessen, Arbeit in virtuellen Projekt- und Prozessteams (auch über Organisationsgrenzen hinweg, z.B. „Cross CompanyCollaboration Project Management“)

• Lean Office/Lean Administration: Anwendung von GPS-Prinzipien, -Elementen und -Methoden nach dem Vorbild des Toyota Produktionssystems auf Bürobereiche und Büroprozesse

• Flexible Büroraumkonzepte, „Desk Sharing“, „non-territoriales Büro“, „Home Office“ und „Mobile Office“

• Agiles Projektmanagement („Scrum“) in der Softwareentwicklung und darüber hinaus

• „Indirekte Steuerung“: Mehr Druck durch mehr Freiheit (je höher die Qualifikation und Verantwortung, desto größer der Druck)

Page 31: „Flexible Office – Move – Paradigmenwechsel“ Neue ...netkey40.igmetall.de/homepages/erlangen/... · 10/2/2009  · Neue Entwicklungen in der Organisation der Büroarbeit:

Neue Entwicklungen in der Organisation der Büroarbeit: Chancen, Risiken und Gestaltungsmöglichkeiten

Erlangen,13.10. 2010 2. AngestelltenForum 2010 Seite 31

Die „alte Welt“: Lange Flure, „Zellenbüros“

Page 32: „Flexible Office – Move – Paradigmenwechsel“ Neue ...netkey40.igmetall.de/homepages/erlangen/... · 10/2/2009  · Neue Entwicklungen in der Organisation der Büroarbeit:

Neue Entwicklungen in der Organisation der Büroarbeit: Chancen, Risiken und Gestaltungsmöglichkeiten

Erlangen,13.10. 2010 2. AngestelltenForum 2010 Seite 32

...und hinter den Türen: Leere Büros, verwaiste Schreibtische?

Page 33: „Flexible Office – Move – Paradigmenwechsel“ Neue ...netkey40.igmetall.de/homepages/erlangen/... · 10/2/2009  · Neue Entwicklungen in der Organisation der Büroarbeit:

Neue Entwicklungen in der Organisation der Büroarbeit: Chancen, Risiken und Gestaltungsmöglichkeiten

Erlangen,13.10. 2010 2. AngestelltenForum 2010 Seite 33

Alternative Großraumbüro?

Page 34: „Flexible Office – Move – Paradigmenwechsel“ Neue ...netkey40.igmetall.de/homepages/erlangen/... · 10/2/2009  · Neue Entwicklungen in der Organisation der Büroarbeit:

Neue Entwicklungen in der Organisation der Büroarbeit: Chancen, Risiken und Gestaltungsmöglichkeiten

Erlangen,13.10. 2010 2. AngestelltenForum 2010 Seite 34

Bürokonzepte: Absehbare Tendenzen

Page 35: „Flexible Office – Move – Paradigmenwechsel“ Neue ...netkey40.igmetall.de/homepages/erlangen/... · 10/2/2009  · Neue Entwicklungen in der Organisation der Büroarbeit:

Neue Entwicklungen in der Organisation der Büroarbeit: Chancen, Risiken und Gestaltungsmöglichkeiten

Erlangen,13.10. 2010 2. AngestelltenForum 2010 Seite 35

„Neue Bürowelten“: ein Beispiel

Page 36: „Flexible Office – Move – Paradigmenwechsel“ Neue ...netkey40.igmetall.de/homepages/erlangen/... · 10/2/2009  · Neue Entwicklungen in der Organisation der Büroarbeit:

Neue Entwicklungen in der Organisation der Büroarbeit: Chancen, Risiken und Gestaltungsmöglichkeiten

Erlangen,13.10. 2010 2. AngestelltenForum 2010 Seite 36

„Neue“ Entwicklungen in der Organisation der Büroarbeit

• Globalisierung von Projekten und Geschäftsprozessen, Arbeit in virtuellen Projekt- und Prozessteams (auch über Organisationsgrenzen hinweg, z.B. „Cross CompanyCollaboration Project Management“)

• Lean Office/Lean Administration: Anwendung von GPS-Prinzipien, -Elementen und -Methoden nach dem Vorbild des Toyota Produktionssystems auf Bürobereiche und Büroprozesse

• Flexible Büroraumkonzepte, „Desk Sharing“, „non-territoriales Büro“, „Home Office“ und „Mobile Office“

• Agiles Projektmanagement („Scrum“) in der Softwareentwicklung und darüber hinaus

• „Indirekte Steuerung“: Mehr Druck durch mehr Freiheit (je höher die Qualifikation und Verantwortung, desto größer der Druck)

Page 37: „Flexible Office – Move – Paradigmenwechsel“ Neue ...netkey40.igmetall.de/homepages/erlangen/... · 10/2/2009  · Neue Entwicklungen in der Organisation der Büroarbeit:

Neue Entwicklungen in der Organisation der Büroarbeit: Chancen, Risiken und Gestaltungsmöglichkeiten

Erlangen,13.10. 2010 2. AngestelltenForum 2010 Seite 37GITTA-Praktikergespräch 201030.04.2010 37

� Kernaussagen zum agilen, iterativen Projektmanagement:(Agiles Manifest, 2001)

Individuen undInteraktion

FunktionierendeProdukte

Zusammenarbeitmit Kunden

Offenheit für Änderungen

Prozesse und Tools

ausführlicheDokumentation

Vertrags-verhandlungen

striktes Befolgeneines Plans

wichtigerals ...

Agile Prinzipien

� „Achtung: Wir erkennen dabei sehr wohl den Wert der Dinge auf der rechten Seite an, wertschätzen jedoch die auf der linken Seite noch mehr.“

Page 38: „Flexible Office – Move – Paradigmenwechsel“ Neue ...netkey40.igmetall.de/homepages/erlangen/... · 10/2/2009  · Neue Entwicklungen in der Organisation der Büroarbeit:

Neue Entwicklungen in der Organisation der Büroarbeit: Chancen, Risiken und Gestaltungsmöglichkeiten

Erlangen,13.10. 2010 2. AngestelltenForum 2010 Seite 38GITTA-Praktikergespräch 201030.04.2010 3838

Was ist besonders an Scrum?

Ziele der Anwendung von Scrum

� Höhere Reaktionsfähigkeit auf sich ändernde Kundenanforderungen

� Kürzere “Time to Market”

� Höhere Qualität und Kundenzufriedenheit

� Bessere Nahtstellen zu Vertrieb, Engineering, Einkauf und Fertigung

� Scrum setzt auf Selbstorganisation in motivierten Teams.

� Scrum betont die Bedeutung von� Commitment,

� Fokussierung,

� Offenheit,

� Respekt und

� Vertrauen.

� Scrum fördert direkte Kommunikation und kurze Feedback-Schleifen.

Page 39: „Flexible Office – Move – Paradigmenwechsel“ Neue ...netkey40.igmetall.de/homepages/erlangen/... · 10/2/2009  · Neue Entwicklungen in der Organisation der Büroarbeit:

Neue Entwicklungen in der Organisation der Büroarbeit: Chancen, Risiken und Gestaltungsmöglichkeiten

Erlangen,13.10. 2010 2. AngestelltenForum 2010 Seite 39GITTA-Praktikergespräch 201030.04.2010 3939

Der Scrum-Prozess

Input von Kunden,

Management, Team, ...

Product Backlog

Product Owner

Priorisierte Liste:

Was wird benötigt?

1

2

3

4

5

6

7

8

2 WochenSprint

Endtermin und Ziel des Sprints

bleiben unverändert

Sprint Review

Erledigte Aufgaben, erreichte

Arbeitsergebnisse

Team

SprintBacklog

SprintPlanning Meeting

Aufgaben

Auswahl, Schätzung,

Commitment

Scrum Master

Daily ScrumMeeting

15 min

© GITTA mbH

Page 40: „Flexible Office – Move – Paradigmenwechsel“ Neue ...netkey40.igmetall.de/homepages/erlangen/... · 10/2/2009  · Neue Entwicklungen in der Organisation der Büroarbeit:

Neue Entwicklungen in der Organisation der Büroarbeit: Chancen, Risiken und Gestaltungsmöglichkeiten

Erlangen,13.10. 2010 2. AngestelltenForum 2010 Seite 40GITTA-Praktikergespräch 201030.04.2010 40

Die tägliche Scrum-Praxis: ein Beispiel

•Der Scrum Master ergänzt seine Blocks List und arbeitet daran, diese Hindernisse aus dem Weg zu räumen.

Daily Scrum Meeting

� kurzes, tägliches Status-Meeting

� immer zur gleichen Zeit und am selben Ort

� Aktualisierung aller laufenden Sprint-Aufgaben am Task Board

� dauert 15 min (oder kürzer)

Jeder berichtet den anderen ...

� was er seit gestern getan hat,

� was er bis morgen erreichen will und

� was ihn am Vorankommen hindert.

Page 41: „Flexible Office – Move – Paradigmenwechsel“ Neue ...netkey40.igmetall.de/homepages/erlangen/... · 10/2/2009  · Neue Entwicklungen in der Organisation der Büroarbeit:

Neue Entwicklungen in der Organisation der Büroarbeit: Chancen, Risiken und Gestaltungsmöglichkeiten

Erlangen,13.10. 2010 2. AngestelltenForum 2010 Seite 41GITTA-Praktikergespräch 201030.04.2010 4141

Erste Erfahrungen aus der Pilotphase

� Verbessert hat sich� die Transparenz des Vorgehens� die Fokussierung auf Ziele und

die Arbeitszufriedenheit� die Effizienz� die Qualität der Entscheidungen� die Zusammenarbeit im Team� die Flexibilität

� Scrum wirkt als treibende Kraft für den Veränderungsprozess

Page 42: „Flexible Office – Move – Paradigmenwechsel“ Neue ...netkey40.igmetall.de/homepages/erlangen/... · 10/2/2009  · Neue Entwicklungen in der Organisation der Büroarbeit:

Neue Entwicklungen in der Organisation der Büroarbeit: Chancen, Risiken und Gestaltungsmöglichkeiten

Erlangen,13.10. 2010 2. AngestelltenForum 2010 Seite 42GITTA-Praktikergespräch 201030.04.2010 4242

Erste Erfahrungen aus der Pilotphase

� Verbesserungen sind noch wünschenswert …

� Beim Aufwand für die Planung

� An den Schnittstellen zu anderen Abteilungen

� Bei der Rollenwahrnehmung in den Scrum-Teams und im Umfeld

Abteilungs-leiter

Team-leiter

ProductOwner

ScrumMaster

Page 43: „Flexible Office – Move – Paradigmenwechsel“ Neue ...netkey40.igmetall.de/homepages/erlangen/... · 10/2/2009  · Neue Entwicklungen in der Organisation der Büroarbeit:

Neue Entwicklungen in der Organisation der Büroarbeit: Chancen, Risiken und Gestaltungsmöglichkeiten

Erlangen,13.10. 2010 2. AngestelltenForum 2010 Seite 43

„Neue“ Entwicklungen in der Organisation der Büroarbeit

• Globalisierung von Projekten und Geschäftsprozessen, Arbeit in virtuellen Projekt- und Prozessteams (auch über Organisationsgrenzen hinweg, z.B. „Cross CompanyCollaboration Project Management“)

• Lean Office/Lean Administration: Anwendung von GPS-Prinzipien, -Elementen und -Methoden nach dem Vorbild des Toyota Produktionssystems auf Bürobereiche und Büroprozesse

• Flexible Büroraumkonzepte, „Desk Sharing“, „non-territoriales Büro“, „Home Office“ und „Mobile Office“

• Agiles Projektmanagement („Scrum“) in der Softwareentwicklung und darüber hinaus

• „Indirekte Steuerung“: Mehr Druck durch mehr Freiheit (je höher die Qualifikation und Verantwortung, desto größer der Druck)

Page 44: „Flexible Office – Move – Paradigmenwechsel“ Neue ...netkey40.igmetall.de/homepages/erlangen/... · 10/2/2009  · Neue Entwicklungen in der Organisation der Büroarbeit:

Neue Entwicklungen in der Organisation der Büroarbeit: Chancen, Risiken und Gestaltungsmöglichkeiten

Erlangen,13.10. 2010 2. AngestelltenForum 2010 Seite 44

Wandel des Leistungsbegriffs: Neue Maßlosigkeit von Arbeit

⇒ Arbeitskraft- und Aufwandsorientierung, Zeit als Maßstab

⇒ Anforderungen müssen in Beziehung zum „Menschen-möglichen“ stehen

⇒ Standardisierte, einheitliche Leistungsmaßstäbe: „Normalleistung“, Kriterien-kataloge, Arbeitszeit. Aufwandsbezogene Leistungsgerechtigkeit

⇒ Ergebnisorientierung und damit Finalisierung des Leistungs-begriffs, Bedeutungsverlust der Zeit als Maßstab

⇒ Marktorientierung; Leistung ist das, was der Markt honoriert, unabhängig vom Aufwand.

⇒ Bedeutungsverlust kollektivregulierter, standardisierter Maßstäbe. Neuer Maßstab: Wettbewerbsfähigkeit des Unternehmens, Maßlosigkeit der Anforderungen

Traditioneller Leistungsbegriff

Ergebnisorientierter Leistungsbegriff

(nach Rohnert)

Page 45: „Flexible Office – Move – Paradigmenwechsel“ Neue ...netkey40.igmetall.de/homepages/erlangen/... · 10/2/2009  · Neue Entwicklungen in der Organisation der Büroarbeit:

Neue Entwicklungen in der Organisation der Büroarbeit: Chancen, Risiken und Gestaltungsmöglichkeiten

Erlangen,13.10. 2010 2. AngestelltenForum 2010 Seite 45

Theorie der indirekten Steuerung (Peters, 2009)

• Das Verhältnis von Erfolg und Misserfolg tritt an die Stelle von ‚Zuckerbrot und Peitsche‘.

• Charakteristisches Phänomen im Betrieb: ZunehmendeSelbständigkeit bei abnehmenden Handlungs- und Entscheidungsspielräumen.

• Das Selbsttäuschungsproblem in der Theorie: Verstellung der Erkenntnis der Organisationsform durch die logische Form der Organisation selbst.

• Identifizierung eines neuen betriebspolitischen Schlüsselproblems: Arbeitnehmer unterlaufen von sich aus Regelungen, die zu ihrem Wohl vereinbart und/oder erstritten worden sind.

Page 46: „Flexible Office – Move – Paradigmenwechsel“ Neue ...netkey40.igmetall.de/homepages/erlangen/... · 10/2/2009  · Neue Entwicklungen in der Organisation der Büroarbeit:

Neue Entwicklungen in der Organisation der Büroarbeit: Chancen, Risiken und Gestaltungsmöglichkeiten

Erlangen,13.10. 2010 2. AngestelltenForum 2010 Seite 46

Indirekte Steuerung steigert die psychomentalen Belastungen (Peters, 2009)

• Konflikt zwischen fachlichem und unternehmerischem Blick auf die eigene Arbeit

• Konflikte mit mir selbst treten an die Stelle von Konflikten mit anderen Menschen

• Gruppendruck: die eigenen Kolleginnen und Kollegen können zur Gefahr für mich werden.

• Sich als ‚selber schuld’ erleben am steigenden Leistungsdruck.

Page 47: „Flexible Office – Move – Paradigmenwechsel“ Neue ...netkey40.igmetall.de/homepages/erlangen/... · 10/2/2009  · Neue Entwicklungen in der Organisation der Büroarbeit:

Neue Entwicklungen in der Organisation der Büroarbeit: Chancen, Risiken und Gestaltungsmöglichkeiten

Erlangen,13.10. 2010 2. AngestelltenForum 2010 Seite 47

Interessierte Selbstgefährdung (Peters, 2009)

• Interessierte Selbstgefährdung: Was ist das? Die Parallele zum ‚selbständigen Existenzgründer‘.

• Paradoxes Phänomen Nr. 1: Die eigene Gesundheit gefährden, weil die Arbeit Spaß macht.

• Paradoxes Phänomen Nr. 2: Wissen, was für mich gut ist, und trotzdem tun, was für mich schlecht ist.

• Engführung indirekter Steuerung (s.o.) als Hauptursache für Fehlbelastungen.

• Eigendynamik macht Regelungen und Vereinbarungen wirkungslos.

Page 48: „Flexible Office – Move – Paradigmenwechsel“ Neue ...netkey40.igmetall.de/homepages/erlangen/... · 10/2/2009  · Neue Entwicklungen in der Organisation der Büroarbeit:

Neue Entwicklungen in der Organisation der Büroarbeit: Chancen, Risiken und Gestaltungsmöglichkeiten

Erlangen,13.10. 2010 2. AngestelltenForum 2010 Seite 48

Handlungsfelder der Interessenvertretung

Page 49: „Flexible Office – Move – Paradigmenwechsel“ Neue ...netkey40.igmetall.de/homepages/erlangen/... · 10/2/2009  · Neue Entwicklungen in der Organisation der Büroarbeit:

Neue Entwicklungen in der Organisation der Büroarbeit: Chancen, Risiken und Gestaltungsmöglichkeiten

Erlangen,13.10. 2010 2. AngestelltenForum 2010 Seite 49

Page 50: „Flexible Office – Move – Paradigmenwechsel“ Neue ...netkey40.igmetall.de/homepages/erlangen/... · 10/2/2009  · Neue Entwicklungen in der Organisation der Büroarbeit:

Neue Entwicklungen in der Organisation der Büroarbeit: Chancen, Risiken und Gestaltungsmöglichkeiten

Erlangen,13.10. 2010 2. AngestelltenForum 2010 Seite 50

Sicherheit und Veränderung (aus Mr. Tompkins‘ Tagebuch):

• Menschen können Veränderungen nur in Angriff nehmen, wenn sie sich sicher fühlen.

• Veränderung ist eine entscheidende Voraussetzung für den Erfolg jeder Projektarbeit (und wahrscheinlich auch der meisten anderen lohnenden Unternehmungen).

• Fehlende Sicherheit bewirkt fehlende Risikobereitschaft.

• Risikovermeidung ist fatal: Sie führt dazu, daß die mit einem Risiko verbundenen Chancen ungenutzt bleiben.

• Unsicherheit entsteht, wenn Menschen sich direkt bedroht fühlen oder Angst vor Machtmissbrauch haben.

aus: Tom De Marco, Der Termin. Ein Roman über Projektmanagement.

Page 51: „Flexible Office – Move – Paradigmenwechsel“ Neue ...netkey40.igmetall.de/homepages/erlangen/... · 10/2/2009  · Neue Entwicklungen in der Organisation der Büroarbeit:

Neue Entwicklungen in der Organisation der Büroarbeit: Chancen, Risiken und Gestaltungsmöglichkeiten

Erlangen,13.10. 2010 2. AngestelltenForum 2010 Seite 51VO KC-Standard 081126

U Profil GittaChange-Ansätze im Vergleich

51

hoch

niedrig

kurz langZeitrahmen für die Veränderung

Par

tizip

atio

n

Organisations-entwicklung

Bomben-wurf

Arbeit an denFolgeproblemen

Organisationsentwicklung und „Bombenwurf“

10.02.2009 · GITTA mbH

Page 52: „Flexible Office – Move – Paradigmenwechsel“ Neue ...netkey40.igmetall.de/homepages/erlangen/... · 10/2/2009  · Neue Entwicklungen in der Organisation der Büroarbeit:

Neue Entwicklungen in der Organisation der Büroarbeit: Chancen, Risiken und Gestaltungsmöglichkeiten

Erlangen,13.10. 2010 2. AngestelltenForum 2010 Seite 52

U Profil Gitta

Page 53: „Flexible Office – Move – Paradigmenwechsel“ Neue ...netkey40.igmetall.de/homepages/erlangen/... · 10/2/2009  · Neue Entwicklungen in der Organisation der Büroarbeit:

Neue Entwicklungen in der Organisation der Büroarbeit: Chancen, Risiken und Gestaltungsmöglichkeiten

Erlangen,13.10. 2010 2. AngestelltenForum 2010 Seite 53

GPS-Handlungsfelder für den BR und die Beschäftigten

• Informationspolitik des Unternehmens zum Thema „GPS“:rechtzeitige und umfassende Information durchsetzen

• Beteiligung der Mitarbeiter in der Rolle als Vor-Ort-Experten

• Qualifizierung/Lernförderliche Arbeitsgestaltung

• Leistungsgestaltung, Abwehr von Leistungsverdichtung

• Entgeltgestaltung– Abwehr von Abgruppierung nach Dequalifizierung

– je nach Situation (Wieder-)Einstieg ins Leistungsentgelt

– „Beuteteilung“ für Verbesserungsideen

• Abwehr von Gesundheitsgefahren, alternsgerechte Arbeitsgestaltung

• Ergonomie: Verteidigung und (Wieder-)Einführung von Mindeststandards

Page 54: „Flexible Office – Move – Paradigmenwechsel“ Neue ...netkey40.igmetall.de/homepages/erlangen/... · 10/2/2009  · Neue Entwicklungen in der Organisation der Büroarbeit:

Neue Entwicklungen in der Organisation der Büroarbeit: Chancen, Risiken und Gestaltungsmöglichkeiten

Erlangen,13.10. 2010 2. AngestelltenForum 2010 Seite 54

Ansatzpunkte erweiterter Mitbestimmung

54

Die Interessenvertretung verfügt über erhebliche Einflussmöglichkeiten auf die Gestaltung und Umsetzung der GPS. Diese werden jedoch selten genutzt.

Initial-phase

System-analyse

Ziel-definition

System-konfigura-

tion

System-einführung

System-betrieb

(Quelle: Wildemann 2006)

Einflussmöglichkeiten

schwindende Gestaltungsspielräume

Page 55: „Flexible Office – Move – Paradigmenwechsel“ Neue ...netkey40.igmetall.de/homepages/erlangen/... · 10/2/2009  · Neue Entwicklungen in der Organisation der Büroarbeit:

Neue Entwicklungen in der Organisation der Büroarbeit: Chancen, Risiken und Gestaltungsmöglichkeiten

Erlangen,13.10. 2010 2. AngestelltenForum 2010 Seite 55

Interessenvertretung im GPS-Prozess – Möglichkeiten erweiterter Mitbestimmung

• Einsatz arbeitswissenschaftlicher Analyseinstrumente:– Ergonomie (Fehlbeanspruchung, Lernförderlichkeit),

Alternsgerechtigkeit, …

• Eigene Analyse- und Optimierungsworkshops mit den Beschäftigten– Bsp.: SWOT-Analyse, Kaizenworkshop, …

• Frühzeitige Verankerung in der betrieblichen Projektorganisation– Einbindung im Steuerkreis: Definierte Rechte

• Einflussnahme auf Zielsetzung, Instrumente und Prozess– Erweitertes Verständnis von Wirtschaftlichkeit– Ziele: Ergonomie, Alternsgerechtigkeit, Lernförderlichkeit, …– Instrumente: Qualifizierungsbedarfsanalyse, Ergonomie-Check, …– Prozess: Prozessbegleitung, Qualifizierung der Beschäftigten,

Evaluation und Korrekturmöglichkeiten, …

System-konfigura-

tion

System-analyse

(nach Gerst)

Page 56: „Flexible Office – Move – Paradigmenwechsel“ Neue ...netkey40.igmetall.de/homepages/erlangen/... · 10/2/2009  · Neue Entwicklungen in der Organisation der Büroarbeit:

Neue Entwicklungen in der Organisation der Büroarbeit: Chancen, Risiken und Gestaltungsmöglichkeiten

Erlangen,13.10. 2010 2. AngestelltenForum 2010 Seite 56

Interessenvertretung im GPS-Prozess

• Betriebsrat als Prozessbegleiter– Informationsveranstaltungen, Dialog mit Beschäftigten

– Begleitung von Pilotgruppen

• Einflussnahme im Steuerkreis– Evaluation und Kurskorrekturen

– Dialog mit den Beschäftigten

– Erfolge arbeitsorientierter Innovationen aufzeigen

• Am Ball bleiben– Bereichsübergreifenden Erfahrungsaustausch und Dialog

organisieren, Evaluation, …

System-einführung

System-betrieb

Die Interessenvertretung kann wesentlich zum Gelingen einer Neugestaltung des Produktionssystems beitragen und hierbei die Gestalterrolle zur Ausübung

ihrer Schutzfunktion nutzen.

(nach Gerst)

Page 57: „Flexible Office – Move – Paradigmenwechsel“ Neue ...netkey40.igmetall.de/homepages/erlangen/... · 10/2/2009  · Neue Entwicklungen in der Organisation der Büroarbeit:

Neue Entwicklungen in der Organisation der Büroarbeit: Chancen, Risiken und Gestaltungsmöglichkeiten

Erlangen,13.10. 2010 2. AngestelltenForum 2010 Seite 57

Kontinuierliche Verbesserung (KVP / Kaizen) –Grundansatz

Zeit

Pro

du

ktiv

ität

Stabilisierungder Innovation durch KVP

Verbesserungdurch Innovation

KVP

allg. Praxis

•In

nova

tion

Inno

vatio

n

•In

nova

tion

P

D

A

C

P

D

A

C

P

D

A

C

Experten-KVP

Mitarbeiter-KVP

[nach Kostka] Beseitigung der 3 M:

• Verschwendung (Muda)

• Unausgeglichenheit (Mura)

• Überlastung (Muri)

(aus einem Vortrag von D. Gerst, Ressort Innovation beim IGM-Vorstand)

Page 58: „Flexible Office – Move – Paradigmenwechsel“ Neue ...netkey40.igmetall.de/homepages/erlangen/... · 10/2/2009  · Neue Entwicklungen in der Organisation der Büroarbeit:

Neue Entwicklungen in der Organisation der Büroarbeit: Chancen, Risiken und Gestaltungsmöglichkeiten

Erlangen,13.10. 2010 2. AngestelltenForum 2010 Seite 58

Chancen und Risiken von KVP

Chancen

• Produktivitätsgewinne, transparente und flexible Prozesse

• KVP Teams bestimmen Teilziele

• KVP als Aufgabenbereicherung– Qualifizierung

– Belastungsausgleich

• Dialog zwischen Führung und Produktionspersonal

Risiken

• Risiko der Leistungsintensivierung (KVP als indirekte Steuerung)

• unproduktive Machtkämpfe, autoritäres KVP-Regime: – bei „getriebenen“ und unzureichend

qualifizierten unteren und mittleren Führungskräften

• Überzogene betriebliche Erwartungen an KVP

Risiken und Chancen von KVP hängen in erster Linie vom Einführungsprozess und der Praxis ab, nicht vom Grundansatz

(aus einem Vortrag von D. Gerst, Ressort Innovation beim IGM-Vorstand)

Page 59: „Flexible Office – Move – Paradigmenwechsel“ Neue ...netkey40.igmetall.de/homepages/erlangen/... · 10/2/2009  · Neue Entwicklungen in der Organisation der Büroarbeit:

Neue Entwicklungen in der Organisation der Büroarbeit: Chancen, Risiken und Gestaltungsmöglichkeiten

Erlangen,13.10. 2010 2. AngestelltenForum 2010 Seite 59

Interessenvertretung bei KVP

• Einflussnahme auf die eingesetzten Instrumente– Bsp.: Ergonomische Defizite und ungenutzte Kompetenz in

Verschwendungssuche aufnehmen, Checklisten für Ergonomie, …

– Schutzrechte verankern: Keine Benachteiligung durch KVP

– Realistische Erwartungen

• Qualifizierung, Prozessbegleitung und Evaluation einfordern

• Rechtzeitiger Dialog mit Beschäftigten– Sensibilisierung für Chancen und Risiken von KVP

• Begleitung von Pilotbereichen– Erfahrungen bilanzieren und austauschen

– Erfolge dokumentieren

• Vereinseitigung von Bewegungsabläufen verhindern– Risiko bei Verringerung von Laufwegen

System-konfigura-

tion

System-einführung

(aus einem Vortrag von D. Gerst, Ressort Innovation beim IGM-Vorstand)

Page 60: „Flexible Office – Move – Paradigmenwechsel“ Neue ...netkey40.igmetall.de/homepages/erlangen/... · 10/2/2009  · Neue Entwicklungen in der Organisation der Büroarbeit:

Neue Entwicklungen in der Organisation der Büroarbeit: Chancen, Risiken und Gestaltungsmöglichkeiten

Erlangen,13.10. 2010 2. AngestelltenForum 2010 Seite 60

Erfahrungen mit ersten Ansätzen

• 5 S im Büro– Aussortieren, Aufräumen und Sortieren, Reinigen, Standardisieren, Auditieren und

Verbessern (Arbeitsplatz, Ablagen, Festplatten)

• Prozessmapping / Wertstrom-Mapping– standardisierte Abläufe

– Vermeidung von „Verschwendung“

Die Folgen einer Verschlankung von Bürotätigkeiten sind noch wenig erforscht und selten Thema der Interessenvertretung

Was wird diskutiert?– Schleichende Ausweitung der Arbeitszeit

– Verfall von Arbeitszeit

– Standardisierung als Stressverursacher

– Projektarbeit als Gesundheitsrisiko

– Einschränkung von Handlungsspielräumen

(nach Gerst)

Page 61: „Flexible Office – Move – Paradigmenwechsel“ Neue ...netkey40.igmetall.de/homepages/erlangen/... · 10/2/2009  · Neue Entwicklungen in der Organisation der Büroarbeit:

Neue Entwicklungen in der Organisation der Büroarbeit: Chancen, Risiken und Gestaltungsmöglichkeiten

Erlangen,13.10. 2010 2. AngestelltenForum 2010 Seite 61

„Standardisierte Arbeit“: Abbau von Überforderung? Re-Taylorisierung? Zur zweiseitigen Wirkung von Standards

Folgen: - Leistungsdruck- Überforderung- selektive Aufgabenerfüllung- interne Hierarchisierung

Folgen:- Demotivation- innere Kündigung, Rückzug

aus der Verantwortung- Fehlzeiten- kein situationsangemessenes

Reagieren auf Störungen- Rückgang von Flexibilität

obere Grenze

untere Grenze

Überforderung

Unterforderung

vom Einzelnen bzw. von der Gruppe beherrschbarer Raum

Page 62: „Flexible Office – Move – Paradigmenwechsel“ Neue ...netkey40.igmetall.de/homepages/erlangen/... · 10/2/2009  · Neue Entwicklungen in der Organisation der Büroarbeit:

Neue Entwicklungen in der Organisation der Büroarbeit: Chancen, Risiken und Gestaltungsmöglichkeiten

Erlangen,13.10. 2010 2. AngestelltenForum 2010 Seite 62

Und wie wär´s mit Standards für „Gute Arbeit“ in GPS?

• Standards für Mitarbeiter-Beteiligung• Standards für Belastungsanalyse und Gefährdungsbeurteilung• Ergonomische Standards• Standards für Gruppenarbeit

– Grundlagen (gem. Betriebsvereinbarung)– Beteiligungsqualifizierung– Leistung und Personalbemessung– Pflege und Weiterentwicklung– ...

• Standards für Planung und Disposition(als Maßnahme zum Stressabbau und zur Absicherung von Zeitspielräumen)

• Standards für Mitarbeiterbefragungen, Mitarbeitergespräche und andere Führungsinstrumente

• Standards für Prävention und integriertes Gesundheitsmanagement• Standards für Qualifizierung und

Kompetenzentwicklung/Kompetenzmanagement

Page 63: „Flexible Office – Move – Paradigmenwechsel“ Neue ...netkey40.igmetall.de/homepages/erlangen/... · 10/2/2009  · Neue Entwicklungen in der Organisation der Büroarbeit:

Danke für Eure Aufmerksamkeit!

Wolfgang Kötter

GITTA mbH

Kreuzbergstr. 37/38

D-10965 Berlin

Tel. +49-30-785 20 82

e-mail: [email protected]

www.gittambh.de

Page 64: „Flexible Office – Move – Paradigmenwechsel“ Neue ...netkey40.igmetall.de/homepages/erlangen/... · 10/2/2009  · Neue Entwicklungen in der Organisation der Büroarbeit:

Neue Entwicklungen in der Organisation der Büroarbeit: Chancen, Risiken und Gestaltungsmöglichkeiten

Erlangen,13.10. 2010 2. AngestelltenForum 2010 Seite 64

Das PaGIMo-Integrationsmodell

Page 65: „Flexible Office – Move – Paradigmenwechsel“ Neue ...netkey40.igmetall.de/homepages/erlangen/... · 10/2/2009  · Neue Entwicklungen in der Organisation der Büroarbeit:

Neue Entwicklungen in der Organisation der Büroarbeit: Chancen, Risiken und Gestaltungsmöglichkeiten

Erlangen,13.10. 2010 2. AngestelltenForum 2010 Seite 65

Das PaGIMo-Modell für erfolgreiche Veränderungsprozesse

Page 66: „Flexible Office – Move – Paradigmenwechsel“ Neue ...netkey40.igmetall.de/homepages/erlangen/... · 10/2/2009  · Neue Entwicklungen in der Organisation der Büroarbeit:

Neue Entwicklungen in der Organisation der Büroarbeit: Chancen, Risiken und Gestaltungsmöglichkeiten

Erlangen,13.10. 2010 2. AngestelltenForum 2010 Seite 66

Ordnung und Sauberkeit: „5S-Methode“

Probleme können nicht klar identifiziert werden, wenn der Arbeitsplatz nicht aufgeräumt ist. Aufräumen und Säubern des Arbeitsplatzes und der dazugehörenden Maschinen/Anlagen ist der erste Schritt zur Verbesserung.

Ordnung schaffenSeiri

OrdnungssinnSeiton

SauberkeitSeiso

Standardi-sierungSeiketsu

DisziplinShitsuke

das Notwendige vom Nicht-Notwendigen unterscheiden und alles Nicht-Notwendige vom Arbeitsplatz entfernen

alle notwendigen Arbeitsmittel sind in einem einwandfreien Zustand zu halten. Es gibt für jedes Arbeitsmittel nur einen Aufbewahrungsort, der zu kennzeichnen ist.

der Arbeitsplatz einschließlich Werkzeug und Maschine(n) ist sauber zu halten

des Reinigungsprozesses; neben der täglichen Reinigung regelmäßig wiederkehrende Grundreinigungen verbunden mit Inspektionen/Kontrollen

betrifft das Einhalten von Regeln und Vereinbarungen; beinhaltetz. B. Pünktlichkeit, Zuverlässigkeit, das Befolgen von Arbeitsanweisungen etc.